Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Gottes Gaben wertschätzen
    Der Wachtturm 1952 | 15. Oktober
    • ewigen Lebens in vollkommenen Zuständen mit noch weiteren zu verwendenden Gaben würdig ist. „Denn hierzu arbeiten wir hart und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders der treuen.“ — 1. Tim. 4:10, NW.

      Der Fall des Noah und Bezaleel und des Apostels Paulus veranschaulicht, wie der Herr seinen heiligen Geist dazu gebraucht, seine Diener tatkräftig zu machen. Noah wurde nicht erwählt, weil er ein Schifferbauer gewesen wäre, sondern weil er ein aufrechter Mann war und mit Gott wandelte. Dessenungeachtet war Noah — weil er Gottes Anweisungen gehorchte und die Hilfe der wirksamen Kraft Gottes erhielt — imstande, jene grosse Arche oder den Kasten zu bauen und dadurch die bemerkenswerteste Schaustellung dessen zu geben, was der Geist Gottes zu tun vermag. Wir könnten hier eine Parallele ziehen zum Werke der Zeugen Jehovas in der Gegenwart. Sie alle predigen die gute Botschaft vom Königreich, indem sie von Haus zu Haus gehen, auf den Strassen Zeugnis geben und bei den Leuten Rückbesuche machen und Bibelstudien in deren Wohnungen abhalten. Und dies tun sie, trotzdem sie in solchen Dingen keine Schulung hatten, bevor sie Gottes Zeugen wurden, sondern als Landwirte, Zimmerleute, Hausfrauen usw. arbeiteten. — 1. Mose 6:9, 14; Sach. 4:6.

      Anderseits ist es sehr wahrscheinlich, dass Bezaleel, der dazu gebraucht wurde, die ausgezeichnete, kunstreiche Arbeit beim Bau der Stiftshütte und ihrer Ausrüstung zu überwachen, gewisse natürliche Fähigkeiten, Schulung und Erfahrung hatte, gleichwie der Apostel Paulus im Gesetz geschult war, ehe er Christ wurde. Ihre natürlichen Fähigkeiten, Schulung und frühere Erfahrung, zusammen mit ihrer Willigkeit und dem heiligen Geiste Gottes, befähigten sie, in ganz besonderen Eigenschaften zu dienen. Ebenso heute. Wenn Bedarf an Dienern von besonderen Fähigkeiten entsteht, erfüllt der heilige Geist diejenigen mit Tatkraft, bei welchen gewisse Möglichkeiten vorliegen oder die schon zuvor gewisse Erfahrungen gesammelt hatten und willig sind, gebraucht zu werden. — 2. Mose 31:2-6; Apg. 22:3.

      Gott hat verheissen, uns mit den nötigen Gaben zu versehen. Wenn wir wahren Glauben an seine Verheissung haben, werden wir uns nicht damit begnügen, lediglich solche Gaben zu wünschen oder darum zu beten, sondern wir werden uns energisch an die vorliegende Arbeit heranmachen, werden uns um des Werkes willen zweckdienlich und tüchtig anstrengen. Ist uns eine Zuteilung oder ein Dienstauftrag zugekommen? Dann lasst uns dazu unser Bestes tun, ob er nun Studium im voraus erfordere, besondere Schulung, Übung, Wiederholung oder eine weitere Vorbereitung.

      Bekunden wir also Wertschätzung für die Gaben, die wir haben, indem wir sie ernstlich pflegen und uns jedes Mittels bedienen, das der Herr zu unserer Schulung vorgesehen hat: seines Wortes, der Wachtturm-Bibelhilfsmittel, der Gruppenversammlungen und anderer Zusammenkünfte wie auch der Tätigkeit in allen Zweigen des christlichen Dienstes. So wie Paulus Timotheus angeraten hat: „Widme dich weiterhin dem öffentlichen Vorlesen, dem Ermahnen, dem Lehren. Vernachlässige nicht die Gabe … Sinne über diese Dinge nach, geh darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen offenbar werde. Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Beharre bei diesen Dingen, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst erretten als auch jene, die auf dich hören.“ (1. Tim. 4:13-16, NW) Vor allem aber werden wir dadurch das Herz unseres grossen Wohltäters erfreuen, indem wir so unsere Wertschätzung für seine Gaben bekunden. — Spr. 27:11.

  • Die Gabe des Ledigseins
    Der Wachtturm 1952 | 15. Oktober
    • Die Gabe des Ledigseins

      VIELEN erscheint der Gedanke, vom Ledigsein als von einer Gabe zu sprechen, recht befremdend. Sie können nicht begreifen, wie ein Sichversagen dessen, was sie zu den tiefsten Freuden des Lebens zählen (denn eines Christen Ledigsein bedeutet Keuschheit oder Enthaltsamkeit), als eine Gabe bezeichnet werden könnte. Heiraten, so folgern sie, ja, aber Ledigsein — eine Gabe?

      Wenn wir Ledigsein als eine Gabe bezeichnen wollen, haben wir keine geringere Autorität hierfür als den weisesten und grössten Menschen, der je gelebt hat, den Sohn Gottes. Beim Besprechen dieses Themas mit seinen Jüngern sagte er einmal: „Nicht alle Menschen machen Raum für das Wort, sondern nur jene, welche die Gabe haben. Denn es gibt Eunuchen, die von ihrem Mutterleib an als solche geboren wurden, und es gibt Eunuchen, die von Menschen zu Eunuchen gemacht wurden, und es gibt Eunuchen, die sich selbst zu Eunuchen gemacht haben wegen des Königreiches der Himmel. Wer dafür Raum machen kann, mache dafür Raum.“ — Matth. 19:11, 12, NW.

      Warum bezeichnete Jesus das Ledigsein als eine Gabe? Weil es etwas ist, was zur Förderung der wahren Anbetung auf Erden und des eigenen Glücks gepflegt und wirksam gebraucht werden kann, gleichwie andere Gaben Gottes. Dass der ledige Stand für den christlichen Evangeliumsdiener entschiedene Vorteile hat, geht aus den Worten des Apostels Paulus hervor: „In der Tat, ich will, dass ihr frei seid von Sorgen. Der ledige Mann ist besorgt um die Dinge des Herrn, wie er des Herrn Anerkennung erlange. Der verheiratete Mann aber ist besorgt um die Dinge der Welt, wie er die Anerkennung seiner Frau erlange, und er ist geteilt. Ferner ist die Unverheiratete und die Jungfrau um die Dinge des Herrn besorgt, dass sie sowohl an Leib als auch an Geist heilig sei. Die verheiratete Frau dagegen ist um die Dinge der Welt besorgt, wie sie die Anerkennung ihres Mannes finde. Ich sage euch dies aber zu euerm persönlichen Nutzen, nicht um eine Schlinge über euch zu werfen, sondern um euch zu dem zu bewegen, was schicklich ist und was bedeutet, sich ohne Ablenkung beständig dienend dem Herrn hinzugeben.“ — 1. Kor. 7:32-35, NW.

      Wahrlich, ungeteilten Herzens und Sinnes Jehova Gott dienen zu können, um seinem Werk ohne Ablenkung unsere beständige Aufmerksamkeit zu schenken, ist eine Gabe, und zwar eine solche, die hoch zu bewerten ist. Ja, „auch der tut gut, der seine Jungfrauschaft für die Ehe darangibt, wer sie aber nicht für die Ehe darangibt, tut besser“, wegen der grösseren Dienstvorrechte und des entsprechend grösseren Glücks. — 1. Kor. 7:38, NW.

      Man beachte ferner ein anderes Argument, das Paulus dazu gebraucht, für die Gabe des Ledigseins in unserm Leben Raum zu machen: „Ferner sage ich dies, Brüder: die verbleibende Zeit ist verkürzt.“ (1. Kor. 7:29, NW) Weil die Zeit verkürzt war, erhielt Jeremia das Gebot, nicht zu heiraten. (Jer. 16:2) Ist in unseren Tagen dieses Argument etwa nicht von besonderer Kraft?

      FÜR DIE GABE RAUM MACHEN

      Einige sagen, Jesu Worte bedeuteten, dass die Gabe des Ledigseins nicht für einen jeden sei und besonders nicht für sie. Solche suchen aber etwas in die Worte Jesu hineinzulesen, was er nicht gesagt hatte. Er zeigte, dass nicht alle dafür Raum machen würden, und dass jene, die für diese Gabe des Ledigseins Raum machen, jene seien, die „sich selbst zu Eunuchen gemacht haben wegen des Königreiches der Himmel“. Jenen, die eine Ausnahme zu machen suchen, mag die Frage gestellt werden, bis zu welchem Masse sie versäumen, dem Beispiel des Paulus zu folgen, indem sie ihren Leib daniederhalten und ihn zu einem Sklaven machen würden? „Das Herz ist trügerisch mehr als alles, und hoffnungslos krank — wer kann es verstehen?“ — Jer. 17:9, AÜ; 1. Kor. 7:29; 9:26, 27, NW.

      Wie macht denn jemand Raum für die Gabe des Ledigseins? Vor allem, indem er in seinem Sinn die feste Entscheidung trifft, nicht irgendeiner Leidenschaft nachzugeben, sondern seine volle Lebenskraft und sein Freisein von der Ehe zu bewahren, um Jehova so besser dienen zu können. Ein solcher Entschluss wird seine Selbstbeherrschung stärken. Dann muss jemand Raum für diese Gabe machen, ebenso wie jemand durch Selbstverleugnung für die andern Gaben in seinem Leben Raum macht, indem er Zeit und Kraft aufwendet, solche Gaben zu pflegen.

      Um dies zu tun, müssen wir uns in des Herrn Werk vertiefen, gleichwie Paulus es tat. Wir dürfen nicht sagen: ‚Ich wünsche die Gabe des Ledigseins oder möchte sie gern haben‘ und dabei die Kraft unseres Wunsches oder Entschlusses abschwächen, indem wir uns für eine besondere Person vom andern Geschlecht interessieren und enge Vertrautheit mit ihr pflegen. Nein, wir müssen dem nachgehen, was wir haben möchten, der Gabe des Ledigseins, und müssen all die Selbstverleugnung und die Dinge, die es erfordert, sich ihrer zu erfreuen, auf uns nehmen. Wir müssen in unsern Zukunftsplänen für diese Gabe Raum machen.

      Für den Apostel Paulus war das Ledigsein etwas Praktisches, und er trachtete auf praktische Weise danach. (1. Kor. 9:5) Er war ehrlich mit sich selbst, gemäss der ihm verliehenen Gabe. In Anbetracht seiner Gabe auferlegte ihm der Herr so viele Verantwortlichkeiten, dass er keine Zeit fand, ans Heiraten zu denken. Er erkannte, dass er einfach seinen Verantwortlichkeiten nicht hätte nachkommen können, wenn er die beständige Sorge und Aufmerksamkeit um ein Weib gehabt hätte. Dies ist der Grund, weshalb er auch erklärte, dass verheiratete Christen, wenn sie an gewissen Vorrechten teilhaben möchten, bis zu einem gewissen Grade so handeln müssen, wie wenn sie nicht verheiratet wären. Ja, auch sie müssten in ihrem Leben für Gaben Raum machen, die sie pflegen und zum Lobpreis Jehovas und zur Segnung anderer gebrauchen möchten. — 1. Kor. 7:29-31.

      Ob aber verheiratet oder ledig, lasst uns das an Gaben gebrauchen, was wir gemäss der Weisheit haben, die Gott uns durch sein Wort und sein Handeln mit uns gibt. Lasst uns demütig das an Dienstvorrechten annehmen, was uns gewährt wird, indem wir von der Fähigkeit und Tauglichkeit, die wir haben mögen, Gebrauch machen und das, was Gott uns an Vorrechten und Gelegenheiten gegeben hat, und was wir selbst mit einer Freude bewältigen können, wie wir sie nie zuvor empfanden, nicht in die Hände anderer legen. Möge ein jeder Wertschätzung bekunden für die Gaben, die Gott ihm gegeben hat, und sich so der grossen Gabe des ewigen Lebens als würdig erweisen.

  • Gehasst um seines Namens willen
    Der Wachtturm 1952 | 15. Oktober
    • Gehasst um seines Namens willen

      JESUS CHRISTUS brachte den Menschen zweifellos die grossartigste Botschaft des Friedens und der Freude und menschlicher Zufriedenheit, die ihnen je zu Gehör kam. Indes verhiess er seinen Nachfolgern nirgends Gunst bei dieser Welt oder auch nur humane Behandlung durch sie. Deutlich sagte er ihnen, was zu erwarten sei: „Dann wird man euch Drangsalen überliefern und euch töten, und ihr werdet gehasst sein von allen Nationen um meines Namens willen.“ — Matth. 24:9, NW.

      Ums Jahr 64 n. Chr. war das Christentum in einem grossen Teil des Römischen Reiches, die Hauptstadt Rom selbst inbegriffen, schon sehr bekannt. Die Christen waren zufolge ihrer persönlichen Charaktermerkmale, ihrer Form der Anbetung und ihrer standhaften Weigerung, in der Anbetung auf Kompromisse einzugehen, die Zielscheibe der Feindseligkeit und des Spottes geworden. In jenem Jahr, dem zehnten der Herrschaft des Kaisers Nero, wütete in Rom eine Feuersbrunst in einem Ausmass, dass sie heute noch der Gegenstand der Dichtkunst und Legende ist. Als das Feuer nachliess, lagen die grossen Elendsviertel der stolzen Kapitale entweder teilweise oder total in Trümmern. Neros darauffolgende Wohltätigkeit für die Obdachlosen und sein energisches Wiederaufbau-Programm vermochte den wachsenden Verdacht nicht einzudämmen, dass er der Brandstifter seiner eigenen Hauptstadt war. Sich nach einem geeigneten Sündenbock umsehend — um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken — beeilte sich der bedrängte Imperator, den unpopulären Christen öffentlich die Schuld zu geben. Damit begann für eine Periode von nahezu dreihundert Jahren von seiten verschiedener Herrscher Roms eine Epoche von zehn grossen Christenverfolgungen.

      DIE ZEHN VERFOLGUNGEN

      Nero sorgte dafür, dass die erste dieser schrecklichen Verfolgungen das Muster für die übrigen bildete. Sogleich liess er die Christen zusammentreiben, summarisch verurteilen und auf die barbarischste Weise zu Tode bringen. Einige wurden in der öffentlichen Arena vor die wilden Tiere geworfen, andere in Tierfelle eingenäht und der Wut wilder Hunde ausgesetzt; manche wurden gekreuzigt und noch andere in brennbare Stoffe gehüllt und angezündet, damit sie nachts als Menschenfackeln zur Beleuchtung der Gärten Neros dienten. Zur Zeit dieser Verfolgung geschah es, dass der Apostel Paulus den Märtyrertod erlitt.

      Dem Tode Neros folgte eine kurze Pause, aber um die letzten Jahre des ersten Jahrhunderts flammte die zweite grosse Verfolgung unter dem Kaiser Domitian auf. Es wird behauptet, dass allein im Jahre 95 etwa 40 000 den Märtyrertod erlitten. Wie Nero wies Domitian Züge des Wahnsinns auf. Früher schon hatte er seinen eigenen Bruder und eine Anzahl römischer Senatoren umgebracht. Eine seiner Verordnungen verlangte den Tod aller, die von der Geschlechtslinie Davids abstammten. Während der Verfolgung durch diesen Herrscher litt eine Anzahl prominenter Christen, darunter — gemäss dem Werke Blanchards Book of Martyrs — auch der Timotheus, dem Paulus zwei kanonische Briefe schrieb. Ebenfalls in dieser Periode wurde Johannes, der letzte der zwölf Apostel, der noch lebte, auf die Insel Patmos verbannt, von wo aus er ums Jahr 96 n. Chr. das inspirierte biblische Buch der Offenbarung schrieb.

      Nach Domitian bildete die kurze dreizehnmonatige Regierung Nervas eine Brücke der Erholung in die dritte grosse Zeit der Prüfungen durch Roms Furie hinüber. Zur Zeit des

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen