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Die geistige Ernte der GileadschuleDer Wachtturm 1969 | 1. August
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Die geistige Ernte der Gileadschule
„WIR nähern uns einer endgültigen Ernte“, erklärte F. W. Franz, der Vizepräsident der Watch Tower Society, am Sonntagvormittag, dem 9. März 1969, bei der Abschlußfeier der Gileadschule, in der die Missionare der Gesellschaft ausgebildet werden. Die 97 Studenten und über 2 000 ihrer Freunde und Verwandten, die sich zu diesem besonderen Anlaß versammelt hatten, fragten sich, was der Redner wohl mit dieser endgültigen Ernte meinte und was sie persönlich damit zu tun hätten.
Sie erhielten auch bald die Antwort. Der dynamische Redner führte Jeremia 8:20 (Fußnote) an: „Vorüber ist die Ernte, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!“
Er wandte den Text in geistigem Sinne an und zeigte, daß die Christenheit nicht die geistige Frucht hervorgebracht hat, die sie hätte hervorbringen sollen, um in der Zukunft am Leben erhalten zu werden. Im erfreulichen Gegensatz dazu ist unter Jehovas Zeugen eine reiche geistige Ernte im Gange, wie dies in Amos 9:13 angedeutet worden ist. (3. Mose 26:3-5) Da Gott die Tätigkeit der an dem geistigen Erntewerk beteiligten Christen segnet, ist die Ernte groß. Wenn daher im Krieg von Harmagedon die endgültige Vernichtung kommt, werden die, die diese reiche geistige Ernte mit eingebracht haben, gerettet und werden danach unter der neuen Ordnung leben.
Der Höhepunkt des Tages war eine Ansprache von N. H. Knorr, dem Präsidenten der Gesellschaft, die unter dem Thema stand „Die Einpflanzung des Wortes“. Der Redner stützte sich auf die Worte in Jakobus 1:21: „Legt darum alle Unsauberkeit ab und jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit, und nehmt mit Milde die Einpflanzung des Wortes an, das eure Seelen zu retten vermag.“
„Diese Einpflanzung des Wortes sollte nicht nur bei Außenstehenden vor sich gehen, sondern auch bei uns selbst.“ Dies sei sehr wichtig, betonte er, da es für uns die Rettung unseres Lebens bedeute.
Nur allzuschnell war der schöne Tag vorbei, das letzte Lied gesungen und das Schlußgebet gesprochen. Den Studenten und den Besuchern hatte aber dieser besondere Anlaß sehr viel geboten. Alle waren entschlossen, das Wort Gottes noch tiefer in ihrem Herzen wurzeln zu lassen und jetzt einen vollen Anteil an dem geistigen Erntewerk zu haben, um schließlich für immer Gottes reichen Segen zu genießen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 1. August
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Fragen von Lesern
● Was bedeuten die Worte in 1. Korinther 13:8: „Sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.“? — R. M. USA.
Wenn man den Begleittext näher prüft, stellt man fest, daß der Apostel Paulus mit der Erkenntnis, die nach einer gewissen Zeit aufhören sollte, die übernatürliche Erkenntnis meinte, die eine Wundergabe des heiligen Geistes war.
Im vorangehenden Kapitel lesen wir, daß Paulus über „Verschiedenheiten in den Gaben“ des Geistes schrieb. Zu den Wundergaben gehörten Heilungen, das Prophezeien, verschiedene Arten von Zungenreden und Erkenntnisrede. (1. Kor. 12:4-11) Bei diesen Gaben handelte es sich nicht um gewöhnliche Fähigkeiten, wie die Fähigkeit, zu heilen oder eine Fremdsprache zu sprechen, Fähigkeiten, die man durch ein Studium der Medizin oder verschiedener Sprachen erwirbt. Es waren übernatürliche Fähigkeiten. Folglich war auch die erwähnte „Erkenntnis“ keine gewöhnliche Erkenntnis, die jemand durch Erfahrung, Beobachtung oder durch ein Studium gewisser Bücher, etwa der Bibel, erwerben konnte. Es war eine übernatürliche Erkenntnis, die durch den heiligen Geist vermittelt wurde.
Folgende Beispiele zeigen, daß Jehova übernatürliche Erkenntnis verleihen kann: Als die Reisegefährten Jesu noch nicht erfahren hatten, daß der kranke Lazarus gestorben war, wußte Christus es schon. (Joh. 11:5-14) Eine Samariterin, mit der Jesus einige Zeit vorher bei einer Quelle gesprochen hatte, hatte ihn als einen Propheten erkannt, weil er ihr durch übernatürliche Erkenntnis sagen konnte, in welchen Eheverhältnissen sie früher gelebt hatte und jetzt lebte. — Joh. 4:16-19.
Beachtenswert ist auch der Fall, der sich nach Pfingsten 33 u. Z. in Verbindung mit den Aposteln ereignete. Als Ananias heimlich „dem heiligen Geist gegenüber ein falsches Spiel“ trieb, wußte der Apostel Petrus auf übernatürliche Weise davon. — Apg. 5:2-4.
Obwohl die Bibel nichts Näheres über die Anwendung der übernatürlichen „Erkenntnis“ sagt, scheint es, daß sie auch noch anders angewandt wurde. Als das Christentum noch in den Kinderschuhen steckte, mag Gott einigen übernatürliche Erkenntnis verliehen haben, um die Versammlungen zu stärken. Obwohl die ersten Christen großes Interesse an der Heiligen Schrift hatten, war das Wort Gottes noch nicht so weit verbreitet wie heute. Die Versammlungen hatten auch noch keine Nachschlagewerke, die über die Bibel Aufschluß gaben und aus denen hervorging, wie die aus den Aposteln und den älteren Männern in Jerusalem bestehende „leitende Körperschaft“ gewisse Dinge verstand. Außerdem waren die Verkehrsmöglichkeiten sehr beschränkt. Es mag Monate gedauert haben, bis die Antwort auf eine Frage, die schriftlich oder durch einen Boten an einen Apostel oder an die „leitende Körperschaft“ gerichtet worden war, eintraf. — Apg. 16:2, 30; 16:4.
Wenn es daher während einer Zusammenkunft einer Versammlung in einer abgelegenen Gegend inmitten einer heidnischen Bevölkerung zu einer Offenbarung übernatürlicher Erkenntnis kam, wurden die Christen dadurch sehr ermuntert und auferbaut. Angenommen, sie hatten eine Frage oder ein Problem, so konnte Gott sie durch jemand, der die Gabe der „Erkenntnisrede“ hatte, auf die Lösung hinweisen. Der Betreffende mochte sich an einen früher gelesenen Bibeltext erinnern und mochte ihn nun erklären können, obwohl die Versammlung die entsprechende Schriftrolle gar nicht hatte.
Sollte diese übernatürliche Erkenntnis unter Christen stets vorhanden sein? Nein. Sie war sogar nicht einmal im ersten Jahrhundert bei allen vorhanden. (1. Kor. 12:28-30) Mit der Zeit sollte das Christentum gut gegründet und gut organisiert sein. Dann wären die Wundergaben, zu denen auch die „Erkenntnis“ gehörte, nicht mehr notwendig. Daher schrieb Paulus: „Seien es aber Gaben des Prophezeiens, sie werden weggetan werden; seien es Zungenreden, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.“ — 1. Kor. 13:8.
Heute ist die Bibel in Hunderten von Sprachen und in der ganzen Welt erhältlich. Im Unterschied zu den frühchristlichen Versammlungen haben wir nun die vollständigen Christlichen Griechischen Schriften, in denen Prophezeiungen enthalten sind, die wir in Erfüllung gehen sehen und die uns auch über die Anwendung der in den Hebräischen Schriften enthaltenen Prophezeiungen unterrichten. Heute stehen den Anbetern des wahren Gottes zahlreiche Bücher und Zeitschriften biblischen Inhalts zur Verfügung, die von der aus gesalbten Christen bestehenden Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ herausgegeben werden. — Matth. 24:45-47.
Obwohl Gott heute also niemandem mehr die Wundergabe der Erkenntnis verleiht, sind wir nicht im Nachteil. Wir haben vieles, was wir studieren können, wenn wir die genaue Erkenntnis erwerben möchten, die zu ewigem Leben führt. (Joh. 17:3) Es wird auch nicht mehr allzulange dauern, bis „die Erde ... voll sein [wird] der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken“. — Jes. 11:9.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1969 | 1. August
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
„Euer Eifer hat die meisten von ihnen angespornt“, schrieb der Apostel Paulus an die Christenversammlung in Korinth. (2. Kor. 9:2) Der echte Eifer entspringt einem unerschütterlichen Glauben an Jehova Gott, an sein Wort und sein Vorhaben. Er wird durch die Liebe zu Gott und zum Nächsten angefacht. Er wird gefördert durch die Verbindung mit Gottes heiligem Geist. Der Geist des Menschen entzündet sich am Geiste Gottes, und je näher er Jehova, dem Quell aller Energie, kommt, desto glühender wird er. Echter christlicher Eifer ist somit der offenkundige Beweis für das Wirken des Geistes Gottes im Leben eines Christen. Diese wirksame Kraft treibt einen Menschen an, Jehova zu dienen. Sie vermittelt ihm einen beharrlichen Eifer, einen Eifer, der andere ansteckt und zu vortrefflichen Werken anspornt. Dieser Eifer ist es, der Jehovas Zeugen veranlaßt, „diese gute Botschaft vom Königreich ... auf der ganzen bewohnten Erde“ zu predigen. (Matth. 24:14) Im August bieten sie in Verbindung mit dieser Tätigkeit das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ zusammen mit einer lehrreichen biblischen Broschüre gegen einen Beitrag von 2,50 DM an (Österreich 15 öS; Luxemburg 25 lfrs).
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
17. August: „Dient Jehova mit Freuden“. Seite 456. Lieder: Nr. 8, 82.
24. August: ‘Gefallen finden am Hause unseres Gottes’. Seite 462. Lieder: Nr. 30, 24.
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