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Beten alle den gleichen Gott an?Erwachet! 1974 | 8. Mai
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Die Bibel ist ein Buch der Tatsachen. Die darin enthaltenen Geschichtsberichte haben wegen ihrer Genauigkeit die Bewunderung von Gelehrten gefunden. In der Bibel werden unzählige Personen- und Ortsnamen erwähnt sowie Ereignisse beschrieben, die durch archäologische Nachforschungen bestätigt worden sind. Der Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose enthält keine der phantastischen Mythen, die in der Literatur der heidnischen Nationen zu finden sind, sondern er enthält eine einfache Darlegung, die mit den wissenschaftlichen Tatsachen in Übereinstimmung ist. Die Bibel enthält Hunderte von Voraussagen, die sich auf den Buchstaben genau erfüllt haben. Die darin enthaltenen Ratschläge über menschliche Beziehungen sind ohnegleichen. Außerdem hebt die Bibel nicht nur die guten Seiten der darin erwähnten Personen hervor, sondern beschreibt auch ganz ehrlich ihre Schwächen, und auch dadurch empfiehlt sie sich als ein Buch der Wahrheit. Dann ist in den 66 Büchern der Bibel eine wunderbare innere Harmonie zu finden, obwohl sie von etwa 40 Schreibern in einem Zeitraum von 1 600 Jahren geschrieben worden ist.
Ist jede Anbetung an den gleichen Gott gerichtet?
Lehrt die Bibel, daß jede Anbetung an den gleichen Gott gerichtet ist? Beachte, was dazu in 1. Korinther 10:20 gesagt wird: „Die Dinge, die die Nationen opfern, [opfern] sie Dämonen ... und nicht Gott.“
In welchem Ausmaß ist die von der Menschheit ausgeübte Religion auf diese Weise verfälscht? Offenbarung 12:9 enthüllt, daß Satan, der Teufel, „die ganze bewohnte Erde irreführt“. Beachtenswert sind auch die Worte Jesu Christi: „Breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen; doch eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die es finden“ (Matth. 7:13, 14). Das bedeutet, daß der größte Teil der Menschheit Gott nicht auf annehmbare Weise anbetet, obwohl die meisten Menschen eine Form der Religion haben.
Interkonfessionalismus oder wahre Anbetung?
Kann man in Anbetracht dieser Tatsachen sagen, daß Jehova Gott den Interkonfessionalismus gutheißt? Jehovas Gesetz für das alte Volk Israel verbot jegliche religiöse Gemeinschaft mit den umliegenden Nationen (2. Mose 22:20; 23:32, 33). Gilt das gleiche auch für Christen? Beachte, was Gottes Wort in 2. Korinther 6:14, 16, 17 sagt: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn ... welche Übereinkunft besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen? ... ,Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova.“
Wenn man die charakteristischen Merkmale der wahren Anbetung kennenlernen möchte, muß man sich der Bibel zuwenden. Wir wollen hier einmal einige davon betrachten.
Gott sagte zu Moses: „Einen Propheten gleich dir werde ich ihnen [den Israeliten] aus der Mitte ihrer Brüder erwecken ... Und es soll geschehen, der Mann, der auf meine Worte nicht hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich selbst Rechenschaft fordern“ (5. Mose 18:18, 19). Aus anderen biblischen Prophezeiungen geht hervor, daß dieser „Prophet“ aus dem israelitischen Stamm Juda und aus der Familie des Königs David kommen und in Bethlehem geboren würde (1. Mose 49:10; 2. Sam. 7:12-16; Micha 5:2).
Jesus Christus erfüllte diese Voraussetzungen (Hebr. 7:14; Matth. 1:1; 2:1). Durch seine Wunder und seine Lehren bewies er, daß er „der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, war (Matth. 16:16). Er selbst sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 14:6). Die wahre Religion muß daher Jesus Christus als Gottes Hauptwortführer in bezug auf die Anbetung anerkennen.
Zum Beispiel erkennen die Anhänger des Bahaismus Jesus an, aber sie glauben, daß ihm andere Wortführer Gottes folgen würden und daß deren Lehren gewichtiger seien als die Lehren Jesu. Für die Anhänger des Bahaismus ist der Wortführer, der Jesus folgte, ein gewisser Baha Ullah, der im neunzehnten Jahrhundert lebte. Für andere ist er nur ein weiterer Religionsführer. Aber eine solche Folge von Propheten nach Jesus ist gemäß dem, was in Hebräer 7:24, 25 über Christus Jesus gesagt wird, nicht nötig:
„Er aber, weil er für immer am Leben bleibt, hat sein Priestertum ohne irgendwelche Nachfolger inne. Demzufolge kann er auch die vollständig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immerdar lebt, um für sie einzutreten.“
Aber es ist noch mehr erforderlich, als nur seinen Glauben an Jesus zum Ausdruck zu bringen oder zu einer Kirche zu gehören, die seinen Namen trägt. Jesus sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Joh. 13:35). Jesus bewies, daß er eine besonders große Liebe zur Menschheit hatte, indem er sogar sein Leben für die Menschen gab. Lassen die Mitglieder deiner Kirche eine solche echte Liebe untereinander erkennen, und das sogar in Kriegszeiten? Bemühen sie sich, das, was Jesus tat, nachzuahmen?
Was tat Jesus zum Nutzen anderer? Jesus wirkte nicht nur Wunder, denn die Bibel berichtet: „Und Jesus begab sich auf eine Reise durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich“ (Matth. 9:35). Er schulte seine Nachfolger, dies ebenfalls zu tun (Mark. 1:35-39; Luk. 8:1; 9:1-6; 10:1-11). Diejenigen, die heute wirklich Christi Fußstapfen folgen, lehren die Menschen ebenfalls öffentlich und privat, daß Gottes Königreich, seine himmlische Regierung, die einzige Hoffnung für die Lösung der Probleme der Welt ist (1. Petr. 2:21). Trifft das auch auf deine Kirche zu? Lenkt dein Geistlicher regelmäßig die Aufmerksamkeit auf das himmlische Königreich Gottes?
Eng damit verbunden ist ein anderes Kennzeichen der wahren Anbetung: „Eine reine, unbefleckte Religion vor Gott dem Vater ist diese, sich der Waisen und Wittwen in ihrer Bedrängniß annehmen, und sich selber unbefleckt vor der Welt erhalten“ (Jak. 1:27, van Eß). Weil diejenigen, die in den Augen Gottes „eine reine Religion“ ausüben, Gottes himmlischem Königreich die Treue gelobt haben, lassen sie sich nicht in die nationalistischen Bestrebungen, in die Kriege und in die Politik dieser Welt ein. Entsprechen die Kirchen der Christenheit diesen Voraussetzungen, die wahre Anbeter erfüllen müssen? Wie steht es mit der Kirche, der du angehörst? (Siehe auch Johannes 15:19; 17:16.)
Jesu Tätigkeit zeichnete sich auch dadurch aus, daß er ‘den Menschen Gottes Namen kundmachte’ (Joh. 17:6). Er half ihnen, Gott als Person kennenzulernen. Diejenigen, die Jesus nachahmten, machten Gottes Namen ebenfalls anderen bekannt und halfen ihnen, ein persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln. Macht deine Kirche Gottes Namen, Jehova, bekannt? Man kann diesen Namen 6 970mal im hebräischen Text des „Alten Testaments“ finden. Wann hast du zum letztenmal gehört, daß dein Pfarrer oder Priester ihn erwähnt hat?
Trotz des Versagens der Christenheit gibt es heute Menschen auf Erden, die gemäß den biblischen Voraussetzungen für wahre Anbeter leben. Weil diese Menschen Jehova Gott und ihre Mitmenschen lieben, lehnen sie es ab, sich an den Kriegen der Welt zu beteiligen. Durch einen weltweiten öffentlichen Zeugnisfeldzug weisen sie die Menschen auf Gottes Königreich als die einzige Lösung der Probleme der Welt hin. Diese Menschen machen auch Gottes Namen, Jehova, bekannt. Ja, in den meisten Teilen der Erde ist es kaum möglich, den Namen Jehova zu erwähnen, ohne dabei an diese Gruppe von Menschen zu denken. Zweifellos weißt du, wer sie sind.
Nicht alle Menschen beten den gleichen Gott an, und es sind auch nicht alle Religionen dem wahren Gott annehmbar. Die Bibel sagt ausdrücklich, daß es nur „einen Glauben“ gibt, den Gott gutheißt. Dieser Glaube ist die Religion, die er in seinem eigenen Wort, der Heiligen Schrift, geoffenbart hat (Eph. 4:5).
Jehova Gott möchte, daß die Menschen sein Wort sorgfältig studieren. Wenn sie erfahren, wie Gott angebetet werden möchte, dann erwartet er von ihnen, daß sie ihr Leben dementsprechend ausrichten. Es mag sein, daß jemand beträchtliche Änderungen in seinem Leben vornehmen, ja sogar seinen Glauben wechseln muß, wenn dieser nicht dem biblischen Maßstab für die wahre Anbetung entspricht. Wärest du bereit, das zu tun, um Gott wohlzugefallen? Genau das sollte man tun, denn in Jakobus 4:17 heißt es: „Wenn daher jemand weiß, wie er das tun soll, was recht ist, und es doch nicht tut, so ist es ihm Sünde.“
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Sie dienen dem „lebendigen und wahren Gott“Erwachet! 1974 | 8. Mai
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Sie dienen dem „lebendigen und wahren Gott“
HUNDERTTAUSENDE von Menschen aus allen Nationen, Stämmen und Sprachen geben die falsche Anbetung auf. Sie nehmen große Änderungen in ihrem Leben vor und unternehmen oft besondere Anstrengungen, um in ein gutes Verhältnis zu dem „lebendigen und wahren Gott“ zu kommen (1. Thess. 1:9). Betrachte einige Beispiele aus verschiedenen Teilen der Welt.
Indien
Einige Menschen in Indien praktizieren religiöse Bräuche von solch empörender Art, daß es die Regierung für nötig befunden hat, ihre Rituale zu verbieten.
Ein typisches Beispiel betrifft den Stamm der Khasi in Ostindien. Die meisten Angehörigen dieses Stammes sind Mitglieder einer Kirche der Christenheit. Doch eine beträchtliche Anzahl von ihnen sind Schlangenanbeter. Ihr Schlangenkult erfordert einmal im Jahr ein Menschenopfer. Obwohl dies gesetzlich verboten ist, berichten Zeitungen immer wieder von solchen Opferungen.
Im Stamme der Khasi herrscht auch das Mutterrecht, das heißt, die Frau ist das Haupt des Hauses. Ihr gehört der Besitz und das Geld. Die Kinder tragen ihren Namen, nicht den des Vaters.
Den Kirchen der Christenheit ist es nicht gelungen, diesen Menschen zu helfen, sich völlig von ihrer abscheulichen Anbetung und von ihrer Art des Familienlebens, das im Widerspruch zur Heiligen Schrift steht, abzuwenden. Die Bibel sagt deutlich, wer in der Familie das Haupt ist: „Das Haupt einer Frau ... ist der Mann“ (1. Kor. 11:3). Zugegeben, Menschen, die eine andere Auffassung über das Leben haben, als sie die Bibel vermittelt, mögen es sehr schwer finden, sich zu ändern. Aber ist dies möglich?
Jawohl. Eine Frau aus dem Stamme der Khasi ist dafür ein Beispiel. Nachdem Sie mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert hatte, erkannte sie die Notwendigkeit, Änderungen vorzunehmen, um eine annehmbare Dienerin Gottes zu werden. Sie lebte mit einem Mann zusammen, mit dem sie nicht gesetzlich verheiratet war. Sie erkannte nicht nur die Notwendigkeit, diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen, sondern sie begann auch zu verstehen, daß sie ihre Stellung als Familienhaupt aufgeben mußte. Aber als sie mit dem Mann darüber sprach, lehnte er es ab, diese Stellung zu übernehmen, und sagte ihr, er wisse nicht, wie er die damit verbundenen Pflichten erfüllen könne. Da die Frau daran interessiert war, ihr Leben mit Gottes Willen in Übereinstimmung zu bringen, sprach sie ihn noch ein zweites Mal an und sicherte ihm ihre Hilfe bei der Erfüllung seiner Pflichten als Familienhaupt zu. Daraufhin willigte er zögernd ein. Danach ließ sie ihre Ehe gesetzlich eintragen und wurde eine getaufte Zeugin Jehovas.
Panama
Manchmal müssen Menschen nicht nur ihr Leben in Ordnung bringen, sondern auch eine neue Sprache lernen, um dem „lebendigen und wahren Gott“ dienen zu können. Dies ist unter den Guaymí-Indianern Panamas der Fall gewesen.
Vor etwa fünfzehn Jahren verließ ein Guaymí sein Indianerdorf, um auf einer Bananenplantage zu arbeiten. Dort lernte er, die spanische Sprache zu lesen und zu schreiben. Nicht lange danach kam er mit Jehovas Zeugen in Berührung, begann mit ihnen die Bibel zu studieren und machte schließlich so weit Fortschritte, daß er sich taufen ließ. Später kehrte er in sein Heimatdorf zurück, dessen Bewohner der Methodistenkirche angehörten.
Der Zeuge Jehovas erklärte seiner ganzen Familie, seinen Verwandten, ja allen Dorfbewohnern Gottes Anforderungen. Dadurch wurde in ihnen der Wunsch geweckt, eine genaue Erkenntnis der Bibel zu erlangen. Aber in ihrer Sprache standen keine Bibelstudienhilfsmittel zur Verfügung. Wie überwanden sie
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