-
Ist gut zu sein nicht genug?Erwachet! 1985 | 22. September
-
-
Ist gut zu sein nicht genug?
WIE schön es doch auf der Erde wäre, wenn alle Menschen wirklich gut wären! Niemand — ungeachtet des Geschlechts oder des Alters — brauchte Angst davor zu haben, ausgeraubt, vergewaltigt oder mißhandelt zu werden. Es gäbe keine Gefängnisse mehr, keine Polizisten und keine Soldaten. Ja, wie schön es auf der Erde wäre!
Zugegeben, unter den gegenwärtigen Verhältnissen mutet es ziemlich unrealistisch an, eine solche Welt zu erwarten. Doch sind Menschen, die sich bemühen, ein gutes Leben zu führen, zu loben. Zwar scheinen sie in dem Bemühen, die Welt zu verbessern, kaum Erfolg zu haben, aber zumindest tragen sie nicht dazu bei, daß die Welt schlechter wird.
Ist gut zu sein aber genug? Unsere Freunde und Nachbarn wären damit vielleicht zufrieden, doch ist es genug, um unserem Schöpfer zu gefallen? Wer Gottes Wohlgefallen zu erlangen wünscht, möchte das sicher wissen.
Was bedeutet es, gut zu sein?
„Es ist ein gutes Kind“ bedeutet oft nichts weiter, als daß das Kind nicht schlecht ist, das heißt, es ist nicht bekannt dafür, etwas Schlechtes zu tun. In religiösem Sinne hingegen schließt gut zu sein mehr ein. Inwiefern?
Viele Atheisten, Agnostiker und nichtreligiöse Menschen sind vom moralischen Standpunkt aus gut. Sie sind nicht bekannt dafür, etwas Schlechtes zu tun. Sind sie aber in dem Sinne gut, daß sie dem Schöpfer gefallen, dessen Existenz sie leugnen, bezweifeln oder willentlich ignorieren? Sicher nicht.
Daher ist eine genaue Erkenntnis dessen, was Gott für gut erachtet, unerläßlich, damit wir nicht, ‘weil wir die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen, unsere eigene aufzurichten suchen’ (Römer 10:1-3). Das wäre ein Fehler, da der menschliche Maßstab für Gerechtigkeit — das, was wir für gut halten — bei weitem nicht dem göttlichen Maßstab entspricht.
Während seines irdischen Wirkens zeigte Jesus Christus, der Sohn Gottes, worin der göttliche Maßstab für das Gutsein besteht. Ein reicher junger Mann fragte ihn einmal: „Was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ Der Bericht über das Gespräch ist sehr aufschlußreich. Wir lesen: „‚Halte stets die Gebote.‘ Er sprach zu ihm: ‚Welche?‘ Jesus sagte: ‚Nun: „Du sollst nicht morden“, „Du sollst nicht ehebrechen“, „Du sollst nicht stehlen“, „Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen“, „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.‘ Der junge Mann sprach zu ihm: ‚Ich habe das alles gehalten; was fehlt mir noch?‘ Jesus sagte zu ihm: ‚Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.‘ Als der junge Mann dieses Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Besitztümer“ (Matthäus 19:16-22).
Da die zwischenmenschlichen Beziehungen heute zu wünschen übriglassen und die Moral absinkt, würde man diesen Mann höchstwahrscheinlich als gut bezeichnen. Er hatte nie gemordet, nie Ehebruch begangen, nie gestohlen, nie falsches Zeugnis abgelegt, nie versäumt, seine Eltern zu ehren und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst.
Dennoch sagte Jesus, daß dieser Mann nicht gut genug war. Etwas fehlte noch, so daß das Gutsein nicht vollkommen oder vollständig war. Woran mangelte es? An selbstloser Liebe zu Gott, die ihn gedrängt hätte, ein Nachfolger Christi zu werden. Selbstlose Liebe, die ihn auch veranlaßt hätte, aktiv am Predigen des Königreiches Gottes teilzunehmen, an dem Werk, in dem Jesus seine Nachfolger schulte. Da die Heilige Schrift sagt, daß dieser Mann „viele Besitztümer“ hatte, ist es gut möglich, daß sie seine Zeit sehr in Anspruch nahmen. Hätte er Jesu praktischen Rat angenommen, diese materiellen Besitztümer aufzugeben und sie an die Armen auszuteilen, dann hätte er gezeigt, daß er geistigen Interessen größere Bedeutung beimaß als materiellen. Das hätte es ihm ermöglicht, ohne viel Ablenkung ‘zuerst das Königreich zu suchen’ (Matthäus 6:33).
Aus Gottes Sicht gesehen, bedeutet gut zu sein mehr, als nur von schlechten Taten abzustehen. Es bedeutet, aktiv Gutes zu tun, indem man Christus nachfolgt. Das schließt ein, über Gott und seinen Vorsatz zu sprechen, das heißt, ‘für die Wahrheit Zeugnis abzulegen’, ‘seinen Namen den Menschen offenbar zu machen’ und Gott wie Jesus angesichts von Falschanklagen und Lügen mit Eifer zu verteidigen (Johannes 18:37; 17:4, 6). Es bedeutet auch, „Dinge mit anderen zu teilen“ (Hebräer 13:15, 16).
Wie man besser werden kann als nur gut
Was ist erforderlich, da es nicht reicht, gut zu sein? In Lukas 10:38-42 finden wir einen Hinweis. Dort heißt es: „Eine gewisse Frau namens Martha [nahm Jesus] als Gast in das Haus auf. Diese Frau hatte auch eine Schwester, Maria genannt, die sich jedoch zu den Füßen des Herrn niedersetzte und unablässig seinem Wort lauschte. Martha dagegen ließ sich durch viele Dienstleistungen ablenken. So trat sie herzu und sagte: ‚Herr, machst du dir nichts daraus, daß meine Schwester die Bedienung mir allein überlassen hat? Sag ihr daher, daß sie mir Hilfe leiste.‘ Als Antwort sprach der Herr zu ihr: ‚Martha, Martha, du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge. Wenige Dinge jedoch sind nötig oder nur eins. Maria ihrerseits hat das gute Teil erwählt, und es wird nicht von ihr weggenommen werden.‘“
Was offenbart dieses Gespräch? Sich der physischen Bedürfnisse Jesu anzunehmen war zu loben, doch sich seine Lehren anzuhören und so die richtige Wertschätzung für geistige Dinge zu zeigen war noch lobenswerter. Was Martha tat, war gut. Aber es war zu diesem besonderen Zeitpunkt nicht genug. Was Maria tat, war daher besser.
Auch in der Bergpredigt legte Jesus Nachdruck auf geistige Werte im Gegensatz zu physischen oder materiellen Werten. Er sagte: „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört“ (Matthäus 5:3).
Kennst du jemanden, der sich, obwohl er gut ist, seiner „geistigen Bedürfnisse“ nicht besonders bewußt ist? Das kann sein. Vielleicht erkennst du sogar, daß dies auf dich selbst zutrifft. Wenn ja, dann wäre es ratsam, du würdest dich anstrengen und deine Aufmerksamkeit geistigen Dingen zuwenden, um Gottes Maßstab für das Gutsein kennenzulernen.
Dann hast du die Aussicht, Gottes neues System der Dinge zu erleben, das bald weltweit entstehen wird. Dort wird niemand mehr Angst haben müssen, ausgeraubt, vergewaltigt oder mißhandelt zu werden. Dort wird es keine Gefängnisse mehr geben. Auch wird es keine Polizisten und keine Soldaten mehr geben — denn sie werden einer lohnenderen Beschäftigung nachgehen.
-
-
Staatliche Schule für HomosexuelleErwachet! 1985 | 22. September
-
-
Staatliche Schule für Homosexuelle
„Die erste staatliche Schule für Homosexuelle in den Vereinigten Staaten“, hieß es in der New York Times vom 6. Juni 1985. Im April dieses Jahres wurde der Unterricht in einer Kirche in Greenwich Village aufgenommen, und zwar mit einer Klasse von 20 Schülern — 14 Jungen und 6 Mädchen —, die alle homosexuell sind. Der Lehrplan schließt Stoff von besonderem Interesse für Homosexuelle ein und zielt darauf ab, die Schüler zu lehren, „wie sie sich angesichts ihrer Homosexualität wohl fühlen können“. Fred Goldhaber, ein Lehrer an dieser Schule und selbst Homosexueller, sagte: „Wir wünschten uns eine Umgebung, in der homosexuelle und lesbische Kinder nicht unreifen Teenagern ausgesetzt sind.“
Die Schule mag Homosexuelle zwar lehren, „wie sie sich angesichts ihrer Homosexualität wohl fühlen können“, aber Gottes Wort sagt, daß „kein Mensch, der ... homosexuell verkehrt, ... einen Platz in Gottes Reich haben [wird]“. Diese Schule ist lediglich ein weiterer Beweis für den moralischen Zusammenbruch, der für die letzten Tage vorausgesagt worden ist (1. Korinther 6:9, 10, Hoffnung für alle; 2. Timotheus 3:1-5).
-