-
Gibt es heute wirklich noch eine gute Nachricht?Der Wachtturm 1978 | 1. Januar
-
-
Gibt es heute wirklich noch eine gute Nachricht?
WIE ermunternd ist es doch, eine gute Nachricht zu hören! Aber die Menschen sind im allgemeinen mit Meldungen, die sich wie eine gute Nachricht anhören, vorsichtig geworden. Sie haben festgestellt, daß sich etwas, was zunächst als gute Nachricht begrüßt wird, häufig als eine Täuschung erweist. Das trifft auf politische Versprechen zu, die oft von jemandem gemacht werden, der entweder nicht wirklich daran interessiert ist, seine Versprechungen einzuhalten, oder, falls er es aufrichtig meint, nicht die Macht hat, sie zu erfüllen.
Aber es gibt wirklich noch eine gute Nachricht, die von etwas Gutem handelt, das von Bestand sein wird. Diese Nachricht stammt von jemandem, dem unser Wohl am Herzen liegt. Rasse, Hautfarbe oder Nationalität sind für ihn nicht von Belang. Außerdem besitzt er die Macht, seine Versprechen einzulösen. Diese gute Nachricht kann die Menschen heute schon trösten und bedeutet für sie vollkommenes Glück in naher Zukunft. Sie stammt von Gott, dem Allmächtigen, dem Schöpfer, dessen Name Jehova ist (Ps. 83:18). Die Bibel, die in seinem Namen geschrieben worden ist, enthält diese gute Nachricht, und jeder, der sie mit einem aufnahmebereiten, aufrichtigen Herzen liest, wird die volle Bedeutung ihrer an die Menschen gerichteten Botschaft verstehen. Jesus sagte: „Demnach sage ich euch: Bittet unablässig, und es wird euch gegeben werden; sucht fortwährend, und ihr werdet finden; klopft unaufhörlich an, und es wird euch geöffnet werden“ (Luk. 11:9).
Die Menschen benötigen nicht nur Hilfe, weil sie nicht imstande sind, sich zu regieren, sondern auch, weil sie — ungeachtet ob sie in guten oder schlechten Verhältnissen leben — krank werden und sterben, wodurch sie alles verlieren. Das ist darauf zurückzuführen, daß sie unvollkommen sind und die Vollkommenheit, die „Herrlichkeit Gottes“, nicht erreichen (Röm. 3:23). Die Sündhaftigkeit des Menschen ist in Wirklichkeit der Hauptgrund für die schlechten Nachrichten, die wir täglich von überall her hören. Die Menschen sind Sünder, die meisten nicht aus eigenem Willen, sondern weil „durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“ (Röm. 5:12). Deshalb sterben alle Menschen. Wie es einem Menschen ergeht, der sich ernsthaft bemüht, rechtschaffen zu handeln, beschreibt der Apostel Paulus mit den Worten: „Das Gute, das ich wünsche, tue ich nicht, sondern das Schlechte, das ich nicht wünsche, das treibe ich. Wenn ich nun das, was ich nicht wünsche, tue, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt“ (Röm. 7:19, 20).
Derselbe Bibelschreiber zeigt weiter, daß der Schöpfer die Menschheit in dieser Lage jedoch nicht ohne Hoffnung gelassen hat. Er spricht davon, daß die irdische Schöpfung „der Nichtigkeit unterworfen worden [ist], nicht durch ihren eigenen Willen“, und erklärt, daß Gott dies getan hat „aufgrund der Hoffnung, daß die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Röm. 8:20, 21). Diese gute Nachricht verheißt der Menschheit Vollkommenheit und ewiges Leben.
„Kinder Gottes“! Das bedeutet, daß sich die Menschen dann in einem vertrauten Verhältnis zu Gott befinden, als geeinte irdische Familie unter seiner unmittelbaren Obhut stehen, glücklich und gut versorgt sein und viele Möglichkeiten haben werden, sich mit einer angenehmen Arbeit zu beschäftigen; denn die Erde wurde als Wohnstätte für die Menschen geschaffen, und sie ist wirklich eine herrliche Wohnstätte, die ewig bestehen soll. Als Jesus Christus sagte, ‘die Mildgesinnten würden die Erde ererben’, zitierte er aus den hebräischen Psalmen, in denen auch erklärt wird, daß die Erde „auf unabsehbare Zeit oder für immer nicht zum Wanken gebracht“ wird (Matth. 5:5; Ps. 37:11; 104:5). Ist das nicht eine gute Nachricht? Aber wie wird Gott sein erklärtes Vorhaben mit der Erde verwirklichen?
-
-
Das zentrale Thema der guten Nachricht: das Königreich GottesDer Wachtturm 1978 | 1. Januar
-
-
Das zentrale Thema der guten Nachricht: das Königreich Gottes
„Trachtet ... zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugegeben werden“ (Matth. 6:33, Wilckens).
1. Was bildet den Mittelpunkt der guten Nachricht, und warum?
GOTTES Königreich bildet den Mittelpunkt der guten Nachricht oder guten Botschaft aus der Bibel. Warum? Weil alles, was Gott mit der Menschheit vorhat, durch das Königreich verwirklicht werden wird. Was der Mensch heute benötigt, ist eine gute Regierung, eine Regierung, die ihn richtig leitet, ihn aber dennoch nicht der Freiheit und des Ansporns, der Initiative und der Individualität beraubt.
2. Warum ist die Regierung des Schöpfers besser als die der Menschen?
2 Gottes Regierung ist für das Leben und das Glück der Menschheit unerläßlich. Durch jede nur erdenkliche Regierungsform hat der Mensch zur Genüge bewiesen, daß er sich selbst nicht erfolgreich regieren kann. Der inspirierte Prophet schrieb: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Manne, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jer. 10:23). Aber der Schöpfer weiß ganz genau, was die Menschen, die er erschaffen hat, benötigen. Er kennt ihre Empfindungen, ihre Wünsche, ihr Begehren und das, was sie lieben (Matth. 6:7, 8, 32). Nur er kann wahre Befriedigung in ihr Leben bringen. Die Bibel sagt: „Du [Gott] öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden.“ Er wird es durch sein Königreich tun (Ps. 145:16).
3. (a) Welche Beziehung besteht zwischen dem Königreich und der Souveränität Gottes? (b) Beschreibe die Zusammensetzung des Königreiches und die Auswahl seiner Glieder.
3 Das messianische Königreich Gottes ist eine Regierung, die Jehova Gott, der alleinige Souverän des Universums, zusammenstellt und einsetzt. Das Königreich ist ihm, dem Souverän, untergeordnet und in seiner Funktion von ihm abhängig (1. Kor. 15:27, 28). Es ist Gottes Werkzeug, durch das er seiner Gewalt als Souverän und seiner Herrschaft über die Erde Ausdruck verleiht. An der Spitze dieses Königreiches steht Gottes Sohn Jesus Christus, der Messias, der jetzt eine unsterbliche, himmlische Geistperson ist. Er ist „der Widerschein ... [der] Herrlichkeit [Gottes] und der genaue Abdruck seines Wesens“ (Hebr. 1:3). Unter ihm, dem Haupt, stehen die 144 000 Mitkönige, die von der Menschheit „erkauft“ und im Laufe von 1 900 Jahren sorgfältig ausgewählt worden sind (Offb. 14:1-5). Von Christus wird gesagt: „Mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde regieren“ (Offb. 5:9, 10). Dieses Königreich soll tausend Jahre lang über die Erde herrschen, um die Bewohner der Erde in das richtige Verhältnis zu Gott zu bringen (Offb. 20:4-6).
WAS GOTTES KÖNIGREICH FÜR DIE MENSCHEN TUN WIRD
4. Welche Hilfe wird das Königreich den unter seiner Herrschaft lebenden Menschen zuteil werden lassen?
4 Gottes Prophet erklärte: „Wenn es für die Erde Gerichte von dir [Jehova] gibt, werden die Bewohner des ertragfähigen Landes gewißlich Gerechtigkeit lernen“ (Jes. 26:9). Durch das Königreich wird dafür gesorgt werden, daß jedem einzelnen auf der Erde persönlich besondere Aufmerksamkeit geschenkt und ihm geholfen wird, die richtige Lebensweise kennenzulernen. Alle Gehorsamen wird der König „zu Wasserquellen des Lebens leiten“ (Offb. 7:17).
5. Inwiefern wird den Menschen diese notwendige Hilfe durch die heutigen Regierungen nicht zuteil?
5 Erhalten heute die Menschen im allgemeinen diese Fürsorge und Leitung? Nein, die Menschen erhalten heute wenig persönliche Hilfe von ihren Regierungen. Es gibt Gesetze, die als Schutz und Richtschnur dienen sollen, Gesetze, die von Menschen erlassen worden sind und von Menschen durchgesetzt werden. Doch die Richtigkeit eines Gesetzes an sich fördert noch nicht einen von Herzen kommenden Gehorsam. Wenn in einem Land eine gerechte Rechtsprechung unterbleibt und Männer in hohen Stellungen ungerecht und korrupt handeln, gerät die Regierung in Mißkredit, und unter dem Volk kommt es zu einem moralischen Verfall.
6. Welchem weiteren wichtigen Bedürfnis entspricht das Königreich?
6 Die Menschen benötigen heute auch eine Hoffnung, eine Hoffnung, die begründet ist. Der Apostel Paulus sprach von seiner „Hoffnung zu Gott“, die auch die Juden hegten, daß es nämlich „eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird“ (Apg. 24:15). Hoffnung ist eine freudige Erwartung, gepaart mit der Aussicht auf die Verwirklichung des Erhofften. Die Welt bietet den Lebenden wenig Hoffnung und den Verstorbenen erst recht keine. Die einzige Hoffnung für die Toten ist die Auferstehung. Dadurch wird sogar denjenigen, die ihr Leben mißbraucht haben, eine Gelegenheit eingeräumt, sich zu ändern und ewiges Leben zu erlangen. Unter der Herrschaft des Königreiches Gottes werden Millionen auferweckt werden, damit sie Gerechtigkeit lernen und leben. Jesus sagte: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... zu einer Auferstehung“ (Joh. 5:28, 29; Offb. 20:11-13).
7. Wie werden sich Jesu Worte hinsichtlich des Paradieses erfüllen?
7 Zu diesen Personen gehört auch der Übeltäter, der neben Jesus starb. Jesus verhieß ihm: „Du wirst mit mir im Paradiese sein“ (Luk. 23:43). „Paradies“ bedeutet „Garten“ oder „Park“. Diese Bezeichnung paßte auf das wunderschöne Gebiet, das Gott als passende Wohnstätte für Adam, den vollkommenen Menschen, geschaffen hatte (1. Mose 2:8, 9). Unter der Herrschaft des Königreiches wird die ganze Erde zu einem ‘herrlichen Fußschemel’ für Gott und zu einem Entzücken für den Menschen (Jes. 66:1; 60:13). Gott wird die Erde, sein Eigentum, durch das Königreich regieren und dafür sorgen, daß das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt wird, und die Folgen der rund 6 000jährigen vergeblichen Bemühungen und der Mißwirtschaft des Menschen beseitigen. Wetter, Vegetation, Tierwelt und Mensch werden harmonisch aufeinander abgestimmt werden, so daß man auf der Erde angenehm leben kann, was zur Ehre und zum Lobpreis des Schöpfers gereichen wird (Ps. 148).
KÖRPERLICHE, MORALISCHE UND SEELISCHE HILFE
8. (a) Welche Dienste außer der königlichen Verwaltung werden die 144 000 Gefährten Christi noch erfüllen? (b) Was für Priester werden sie sein? (Hebr. 4:15).
8 Das alles läßt erkennen, daß Gottes Königreich mehr tun wird, als wir normalerweise von einer Regierung erwarten können. Es wird all das zustande bringen, weil seine Könige gleichzeitig eine Priesterschaft bilden, und zwar keine Hierarchie von Priestern auf der Erde, denen gebeichtet wird, deren Herrschaft auf Strenge und Aberglauben beruht und die für das Volk eine große finanzielle Belastung sind, sondern eine himmlische Priesterschaft. Diese Könige, deren Zahl sich auf 144 000 beläuft, werden daher als eine „königliche Priesterschaft“ bezeichnet und unterstehen ihrem Hohenpriester, Jesus Christus (1. Petr. 2:9). Diese Priester werden nicht auf ihre eigenen Interessen bedacht sein oder materiellen Reichtum erstreben, denn sie werden himmlische Priester und Nachahmer ihres großen, barmherzigen Hohenpriesters sein. Sie werden für die geistigen Belehrung der Menschen verantwortlich sein. Es wird keine trügerischen, falschen Religionen auf der Erde mehr geben, keine politischen Organisationen, die die Menschen unter Druck setzen, und keine Einrichtungen, die der kommerziellen Ausbeutung dienen. Diese Verderben verursachenden Organisationen werden selbst vernichtet worden sein (Offb. 11:18).
9. Zu welchem Ergebnis wird die Tätigkeit der „königlichen Priesterschaft“ führen?
9 Während die Menschen in geistiger Hinsicht Fortschritte machen und sich in ihrem täglichen Leben von göttlichen Grundsätzen leiten lassen, werden sie durch die Macht der himmlischen König-Priester zur Vollkommenheit emporgehoben. Dann wird niemand mehr sagen müssen: „Das Gute, das ich wünsche, tue ich nicht, sondern das Schlechte, das ich nicht wünsche, das treibe ich“ (Röm. 7:19). Jeder Mensch wird alle seine Kräfte und Fähigkeiten vollkommen beherrschen, er wird das ‘Bild und Gleichnis Gottes’ wirklich erreicht haben und Gottes Herrlichkeit widerspiegeln (1. Mose 1:26, 27; Röm. 3:23).
10. Wird diese „königliche Priesterschaft“ wie frühere Priesterschaften schließlich verfallen? Begründe deine Antwort.
10 Wieso können wir sicher sein, daß wir auf dieses Königreich von Priestern vertrauen können? Wird es wie frühere Regierungen und Priesterschaften schließlich verfallen? Nein. Denn für alles, was Gott tut, schafft er zunächst eine entsprechende Rechtsgrundlage. „Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stützen“, schrieb der Psalmist (Ps. 89:15, Menge; 2. Mose 34:6, 7). Deshalb nahm er sich Jahrhunderte Zeit, um die einzelnen Glieder seiner „königlichen Priesterschaft“ auszuwählen, zu schulen, zu erproben und vollkommen zu machen.
GOTTES HIMMLISCHER SOHN WIRD FLEISCH
11. Beschreibe den Lebenslauf des Königs bis zu der Zeit, da er zu einem vollkommenen, vollerwachsenen Mann herangewachsen war.
11 An allererster Stelle steht der König, das Haupt der „königlichen Priesterschaft“. Er ist Gottes erste Schöpfung, der „einziggezeugte Sohn“ Gottes (1. Joh. 4:9; Offb. 3:14). Nirgendwo in der Bibel wird gesagt, daß er zu einer sogenannten „Dreieinigkeit“ gehöre oder daß er mit Jehova Gott auf gleicher Stufe stehe. Er bezeichnete Jehova als seinen Vater und seinen Gott (Joh. 20:17). Dieser Sohn, Jesus Christus, bestätigte, als er auf der Erde war, daß er eine vormenschliche Existenz bei seinem Vater im Himmel gehabt hatte (Joh. 8:56-58). Für Jehova Gott, den Schöpfer, war es kein Problem, das Leben seines Sohnes in den Mutterleib einer Jungfrau namens Maria zu übertragen. Somit wurde Jesus, obwohl er einen himmlischen Vater hatte, von einer Frau als ein vollkommenes Menschenkind geboren und war keine himmlische Geistperson mehr (Gal. 4:4; Luk. 1:35). Er wuchs zu einem vollkommenen, vollerwachsenen Mann heran — der genaue Gegenwert zu dem vollkommenen Adam, der, nachdem er gesündigt hatte, der Vater der ganzen Menschheitsfamilie geworden war (Joh. 1:14; 1. Kor. 15:45).
12. Inwiefern wurden Christi Demut und die Liebe Jehovas durch Jesu Lebensweg bewiesen?
12 Darüber, wie Gottes Sohn im Gehorsam gegenüber seinem Vater und aus Liebe zu den Menschen demütig bereit war, die hohe Stufe geistigen Lebens aufzugeben und Mensch zu werden, lesen wir in der Bibel: „Er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl“ (Phil. 2:7, 8). Die Liebe des Vaters war so groß, daß er seinen Sohn auf diese Weise opferte. Der Apostel Johannes schrieb darüber: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16).
INWIEFERN DIE LEIDEN JESU DER MENSCHHEIT NÜTZTEN
13. Weshalb mußte Christus leiden und sterben?
13 Weshalb mußte Gottes Sohn all diese Prüfungen und sogar den Tod erleiden? Vor allem weil Gottes Vorsatz es erforderlich machte, seiner Souveränität durch eine gerechte Königreichsregierung Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig war Jesu Tod für die Rettung und das Leben der ganzen Menschheit notwendig. Inwiefern?
14. (a) Welche Garantie gibt uns Jesu irdischer Lebensweg? (b) Wie beschreibt der Apostel Paulus Jesu Lebensweg und dessen Ausgang?
14 Daß Jesus Christus im Einklang mit Gottes Willen handelte, unterstreicht Gottes Gerechtigkeit und Gründlichkeit und garantiert eine unerschütterliche, unbestechliche Regierung für die Erde. Wir haben dadurch eine feste Grundlage für unseren Glauben. Denn um sich als himmlischer König und Hoherpriester zu qualifizieren, mußte sich Jesus der schwersten und gründlichsten Prüfung unterziehen. Der Apostel Paulus sagte darüber:
„In den Tagen seines Fleisches brachte Christus Flehen und auch Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor dem dar, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, und er wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört. Obwohl er Sohn war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er litt, und nachdem er vollkommen gemacht worden war, wurde er für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen, weil er von Gott ausdrücklich zum Hohenpriester nach der Weise Melchisedeks [eines Priesters, der zur Zeit Abrahams lebte, bevor der Gesetzesbund geschlossen wurde, und der direkt von Gott ernannt worden war] berufen worden ist“ (Hebr. 5:7-10).
15. (a) Weshalb brachte Christus Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor Gott dar? (b) Wie lernte er Gehorsam, und mit welchem Ergebnis?
15 Jesus bewahrte seine Lauterkeit auf vollkommene Weise. Er ‘schrie zu Gott’ nicht, um seinen Opfertod für die Menschheit zu verhindern, sondern um zu verhindern, sich wegen einer Treulosigkeit oder eines Fehlers seinerseits Gottes Mißfallen zuzuziehen und deswegen zu sterben. Er wollte, daß sein Lauf mit Erfolg gekrönt war. Er ‘lernte Gehorsam’. Im Himmel war er unter sehr günstigen Verhältnissen gehorsam gewesen. Doch auf der Erde ließ Gott Verfolgung und Leiden über ihn kommen, ja er ließ zu, daß er bis aufs Äußerste erprobt wurde. Jesus Christus war vollkommen und gerecht und wies von Geburt an keinen Mangel auf, aber am Ende seines irdischen Laufes war er in einem umfassenderen Sinne vollkommen, er war ein völlig geeigneter, erprobter und echter König-Priester.
16. Was wurde durch Jesu Erprobung und durch sein Leiden auf der Erde im Hinblick auf die Rettung der Menschen bewirkt?
16 Was wurde durch Jesu Erprobung, durch sein Leiden auf der Erde und seinen Tod im Hinblick auf die Rettung der Menschen bewirkt? Paulus antwortet darauf:
„Er [mußte] in allen Beziehungen seinen ,Brüdern‘ gleich werden, damit er in den Dingen, die Gott betreffen, ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um für die Sünden des Volkes Sühnopfer darzubringen. Denn worin er selbst gelitten hat, als er auf die Probe gestellt wurde, vermag er denen zu Hilfe zu kommen, die auf die Probe gestellt werden“ (Hebr. 2:17, 18).
DIE MENSCHHEIT DURCH CHRISTUS ERKAUFT
17—19. (a) In welcher ungünstigen Lage befand sich die Menschheit? (Röm. 7:14; Ps. 49:6-9). (b) Inwiefern wurde Jesus zum Ausweg aus der unglücklichen Lage der Menschheit?
17 Dadurch, daß sich Adam gegen Gott auflehnte, wurde er zu einem Feind Gottes. Er verwirkte nicht nur sein Leben, sondern verursachte auch, daß seine Nachkommen als sündhafte Menschen geboren, in die Sklaverei der Sünde und des Todes verkauft wurden (1. Mose 3:17-19; Ps. 51:5). Die Kinder waren daher keine willentlichen Sünder. Sie konnten losgekauft werden (Röm. 8:20). Um die Sünde zu sühnen, mußte Jesus Christus als Priester ein Opfer darbringen, das den geforderten Wert und die geforderte Qualität aufwies. Dazu war kein Nachkomme Adams in der Lage, weder mit Geld noch mit der Opferung seines Lebens. Der Preis war zu hoch, denn gefordert wurde der Gegenwert Adams: ein vollkommenes Menschenleben. Christus sorgte für das erforderliche „entsprechende Lösegeld für alle“ (1. Tim. 2:5, 6). Er kam, um das zu erfüllen, was durch die unter dem mosaischen Gesetz dargebrachten Tieropfer vorgeschattet worden war.
18 Der Bericht zeigt, daß sich Jesus zur Zeit seiner Taufe mit den Worten an Gott wandte: „‚Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, aber einen Leib hast du mir bereitet. Du hast kein Wohlgefallen an Ganzbrandopfern und Sündopfern gehabt.‘ Da sprach ich: ,Siehe! Ich bin gekommen (in der Rolle des Buches [der Rolle des mosaischen Gesetzes, besonders in bezug auf Könige wie in 5. Mose 17:19, 20] steht über mich geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun‘“ (Hebr. 10:5-7; Ps. 40:7, 8).
19 Alles, was wir empfangen werden, alle unsere Hoffnungen, hat Gott somit von Jesus Christus abhängig gemacht. Was dieser große König zu unserem Nutzen getan hat und noch tun wird, soll im nächsten Artikel weiter besprochen werden.
-