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  • ‘Die gute Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes’
    Der Wachtturm 1977 | 15. Februar
    • ‘Die gute Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes’

      „Auch muß unter allen Nationen zuerst die gute Botschaft gepredigt werden“ (Mark. 13:10).

      1. Was sagt die Bibel für unsere Zeit in bezug auf (a) schlechte Nachrichten und (b) eine gute Botschaft voraus?

      WIR alle freuen uns über eine gute Botschaft, nicht wahr? Doch wer verkündet heute noch eine gute Botschaft? Gewiß nicht die Massenmedien der Welt! Für die Menschheit sieht die Situation sehr düster aus, und die meisten Menschen sehen keinen Silberstreifen am Horizont. Die Beschäftigungslage ist unsicher geworden. Die Nahrungsmittelpreise steigen. Verbrechen und Gewalttaten nehmen zu. Die Moral ist auf einen neuen Tiefstand gesunken. Das Wettrüsten der Welt ist „außer Kontrolle geraten“a. Genau wie es die Bibel voraussagte, herrschen heute „Angst und Bangen unter den Nationen ..., während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“. Doch gibt es für die heutige Zeit nur schlechte Nachrichten? Nein, denn in dem gleichen Bibeltext wird Christen weiter gesagt: „Richtet euch auf und hebt eure Häupter empor.“ Und warum? „Denn eure Befreiung naht“ (Luk. 21:25-28).

      2. Warum ist diese Botschaft die beste aller Botschaften? (Luk. 2:10).

      2 Es gibt also auch eine gute Botschaft. Wenn wir sie eingehender betrachten, stellen wir fest, daß es die beste aller Botschaften ist. Es ist eine gute Botschaft, die Menschen glücklich macht.

      3. Welche unterschiedlichen Bezeichnungen für „gute Botschaft“ finden wir in den Griechischen Schriften?

      3 Der Ausdruck „gute Botschaft“ kommt in den Christlichen Griechischen Schriften über 120mal vor. Die Evangelisten Matthäus und Lukas bezeichneten sie als die „gute Botschaft vom Königreich“. Das Evangelium von Markus spricht von der „guten Botschaft über Jesus Christus“. Der Apostel Paulus bezeichnete sie als die ‘gute Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes’. Und der Apostel Petrus beschrieb die „gute Botschaft“ als „das von Jehova Gesagte“, das ‘für immer bleibt’ (Matth. 4:23; Luk. 8:1; Mark. 1:1; 1. Tim. 1:11; 1. Petr. 1:25).

      4. Wie wird in der Bibel die ewige Gültigkeit der „guten Botschaft“ hervorgehoben?

      4 In der Offenbarung, die dem Apostel Johannes gegeben wurde, wird die ewige Gültigkeit der „guten Botschaft“ ebenfalls hervorgehoben. Wir lesen dort von einer ‘ewigen guten Botschaft’, die ein Engel als ‘frohe Nachricht denen verkündet, die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk’. Dieser Engel fordert alle Menschen auf: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre ..., und betet den Einen an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“ Warum sollten wir das tun? Johannes schreibt: „Die Stunde seines Gerichts ist gekommen“ (Offb. 14:6, 7).

      5. Warum hat die Menschheit im allgemeinen die „gute Botschaft“ nicht angenommen, und wozu wird das führen?

      5 An diesem Höhepunkt aller Zeiten strahlt die herrliche „gute Botschaft“ wie ein helles Licht. Wird sie aber von der Menschheit im allgemeinen als gute Botschaft angesehen? Paulus sagt uns gemäß 2. Korinther 4:3, 4: „Die gute Botschaft ... ist ... unter denen verhüllt, die zugrunde gehen, unter denen der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.“ Die gute Botschaft bringt Satans System der Dinge ins Gericht. Diejenigen, die es unterstützen, werden umkommen, weil sie „der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“ (2. Thess. 1:8).

      6. Welche Segnungen stehen denen in Aussicht, die auf die „gute Botschaft“ hören? (Ps. 37:11, 29).

      6 Wer aber auf die gute Botschaft hört, wird weit mehr gesegnet werden, als wir sterblichen Menschen es uns heute vorstellen können. Paulus brachte seine Wertschätzung für die gute Botschaft mit den Worten zum Ausdruck: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!“ (Röm. 11:28, 33).

      DAS BUCH DER „GUTEN BOTSCHAFT“ UND SEIN AUTOR

      7. Warum kann die Bibel als das großartigste literarische Werk aller Zeiten bezeichnet werden?

      7 Wo ist die gute Botschaft heute zu finden? Nur in Gottes Wort, der Bibel. Sie ist wahrhaftig ein einzigartiges Buch grenzenloser Weisheit. Die Bibel eröffnet uns ein herrliches Panorama, angefangen von dem Beginn der Schöpfung, die ganze Menschheitsgeschichte hindurch bis in unsere kritische Zeit und bis hin zu dem großartigen Millennium der glorreichen Herrschaft Christi. Und doch wurde dieses Buch der guten Botschaft von ganz gewöhnlichen Menschen, Menschen wie du und ich, aufgezeichnet — von ergebenen Männern, die Jehova auswählte und durch seinen Geist befähigte, seine Botschaft niederzuschreiben. Jehova sorgte auch dafür, daß sie uns erhalten blieb trotz aller Versuche, sie zu verwässern oder zunichte zu machen. Die „gute Botschaft“ ist durch die Jahrhunderte hindurch in Form von sechsundsechzig „Büchlein“ unterschiedlicher Länge und unterschiedlichen Inhalts übermittelt worden, und jedes trägt einen wesentlichen Teil zu dem großartigsten literarischen Werk bei, das je auf der Erde erschienen ist — der Heiligen Schrift (Ps. 19:7-11).

      8. (a) Was wird in dem Buch der „guten Botschaft“ vor allem hervorgehoben? (b) Wieso unterscheidet sich Gott durch seinen Namen von allen anderen Göttern?

      8 Dieses Buch der „guten Botschaft“ hebt vor allem den Namen und die Souveränität des wahren und lebendigen Gottes, Jehovas, hervor (Offb. 4:11). Es schildert ihn als den ewigen, glücklichen Gott: „Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit, der Tausenden liebende Güte bewahrt, der Vergehung und Übertretung und Sünde verzeiht“ (2. Mose 34:6, 7). Diesem Souveränen Herrn des Universums können wir vertrauen. Jehova ist ein verständnisvoller, väterlicher Gott, ganz anders als die unerklärliche Dreieinigkeit der Christenheit, auch ganz anders als die Millionen Ahnengötter und die leblosen Götzen, die in nichtchristlichen Religionen verehrt werden. Er ist Gott, der Allmächtige, der Höchste über die ganze Erde, und sein erhabener Name Jehova steht für seinen Vorsatz, alle die, die ihn lieben, von der satanischen Welt zu befreien (Ps. 83:17, 18; Hes. 38:23).

      DIE WUNDERWERKE DER SCHÖPFUNG GOTTES

      9. Welche wunderbaren Eigenschaften bewies Jehova, als er die Erde erschuf? (Jer. 10:10-12).

      9 Es ist atemberaubend, darüber nachzudenken, welche Weisheit, Voraussicht und Liebe Jehova doch hat (Ps. 40:5). Als er unser „Raumschiff Erde“ konstruierte, in den Himmel setzte und als ewige Wohnstätte des Menschen vorbereitete, übersah er auch nicht die winzigsten Einzelheiten. Die Architekten des zwanzigsten Jahrhunderts könnten viel von der Voraussicht lernen, die Jehova bekundete, als er die Erde erschuf und ausrüstete. Er gab unserer irdischen Heimat ein Fundament, das nie erschüttert werden wird, und ein schönes, sternenübersätes Dach, das seine Herrlichkeit bis in alle Ewigkeit verkünden wird. Es ist so, wie es in Sprüche 3:19 ausgedrückt wird: „Jehova selbst hat in Weisheit die Erde gegründet. Er hat die Himmel mit Unterscheidungsvermögen fest erstellt.“

      10, 11. (a) Welche Vorkehrungen traf Jehova für den Menschen, lange bevor er ihn erschuf? (b) Auf welche Weise haben Menschen überall auf der Erde Anlaß zu schlechten Nachrichten gegeben? (5. Mose 32:5).

      10 Damit der Mensch später glücklich sein konnte, schmückte Jehova die irdische Wohnstätte mit einer herrlichen Vielfalt von Farben. Er legte sie mit einem Teppich von lieblichen grünen Feldern und Wäldern aus, die nicht nur schön anzuschauen und erholsam sind, sondern auch Energie von der Sonne absorbieren und speichern können. Unsere irdische Wohnstätte hat somit ihren eigenen eingebauten Energiespeicher. Jehova sorgte dafür, daß alle Lebewesen aus diesem Energievorrat schöpfen können. Dadurch daß er die verschiedenen Arten Getreide sowie Früchte, Gemüse und andere Nahrungsmittel wachsen ließ, sorgte er dafür, daß die Speisekammer der Erde schon gut gefüllt war, lange bevor er den Menschen erschuf. Diese Speisekammer wird immer gefüllt sein, denn Jehova erklärte später: „Alle Tage, da die Erde besteht, werden Saat und Ernte ... niemals aufhören“ (1. Mose 8:22; Ps. 104:14, 15, 24).

      11 Jehova beschaffte auch kostbare Metalle und Edelsteine, wertvolle Mineralien und radioaktive Elemente sowie Kohle und Öl. Erst in den letzten Jahren hat der Mensch so richtig erkannt, wie wunderbar seine irdische Wohnstätte zur Zeit seiner Erschaffung ausgerüstet war. Hätte der Mensch doch all diese Vorkehrungen zum Nutzen der Menschheit und zur Verherrlichung Gottes verwandt! Dann wäre jede neue Entdeckung Anlaß zu einer guten Botschaft gewesen. (Vergleiche 5. Mose 8:6-9.) Statt dessen haben es habgierige Menschen versäumt, dem Bildner und Schöpfer der Erde zu danken. Sie haben eher wie die Vandalen gehaust und haben Jehovas herrliche Schöpfung mißbraucht. Sie haben die Erde verschmutzt, deren Reichtümer verschwendet und ein Arsenal von Kernwaffen angelegt, wodurch sie die Menschheit an den Rand der Selbstvernichtung gebracht haben. Sie haben überall auf der Erde Anlaß zu schlechten Nachrichten gegeben. Aber das wird nicht immer so sein.

      12. Wieso kann gesagt werden, der Mensch sei auf „furchteinflößende Weise“ gemacht worden?

      12 Die großartigste aller irdischen Schöpfungen Jehovas ist der Mensch selbst. Man denke nur darüber nach, wie er gebaut ist! Welch eine herrliche Schöpfung muß doch der erste vollkommene Mensch gewesen sein, der im „Bilde“ Gottes erschaffen und mit einem Körper ausgestattet wurde, dessen Konstruktion derjenigen jeder Maschine überlegen ist, die der Mensch je erdacht oder konstruiert hat! (1. Mose 1:27). Wir sollten wirklich zu Jehova sagen: „O Jehova ... Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. Deine Werke sind wunderbar, wie meine Seele es sehr wohl weiß“ (Ps. 139:1, 14). Und denke nur über dich selbst nach — wie du aus einer Eizelle entstanden bist, die so klein war wie eine Nadelspitze. Mehr Platz brauchte der große Bildner, Jehova Gott, nicht, um den ursprünglichen Bauplan aufzuzeichnen, nach dem du mit all deinen Bestandteilen entstanden bist. Kommen wir uns nicht ganz klein vor, wenn wir darüber nachdenken? (Pred. 11:5).

      WOVON DIE „GUTE BOTSCHAFT“ HANDELT

      13. (a) Warum arbeitet unser wunderbar konstruierter Körper nicht mehr richtig? (b) Welche feste Zuversicht können wir hinsichtlich der Erde haben? (Ps. 145:17-20).

      13 Welch ein Unglück war es doch, daß die ersten Menschen gegen Jehovas Souveränität rebellierten und der Sünde verfielen! Aufgrund der ererbten Sünde arbeitet unser wunderbar konstruierter Körper nicht mehr richtig, und mit der Zeit müssen wir alle sterben (Röm. 5:12). Viele Menschen haben ihre Unvollkommenheit noch verschlimmert, indem sie ihren Körper mißbraucht und ihren Sinn verunreinigt haben. Sie sind weit davon entfernt, das ‘Bild Gottes’ widerzuspiegeln. Die menschliche Gesellschaft ist selbstsüchtig und korrupt geworden. Aber wir heute, die wir Gott lieben, können uns bemühen, seine Persönlichkeit widerzuspiegeln. Und wir können die feste Zuversicht haben, daß er unsere irdische Wohnstätte wieder in Ordnung bringen wird. Er wird die Vandalen hinauswerfen, die sie verdorben haben, und wird die Erde renovieren, so daß sie schließlich zur Freude aller Menschen und zur Ehre Gottes ein schönes Paradies sein wird. Das ist der Inhalt der „guten Botschaft“ (Offb. 11:18; Ps. 37:37, 38).

      14. Welche „gute Botschaft“ in bezug auf einen „Samen“ ist verkündet worden?

      14 Diese besondere „gute Botschaft“ wird seit der Zeit verkündet, da die Sünde in die Welt kam. Damals, in Eden, kündigte Jehova seinen Vorsatz an, einen „Samen“ hervorzubringen, einen Messias, einen Befreier, der Satan, die „Urschlange“, zermalmen und all seine schlechten Werke beseitigen sollte (1. Mose 3:15; Offb. 12:9-12). Abel, Henoch und Noah glaubten an diese gute Botschaft, doch obwohl Gott die gottlose Welt in der Sintflut vernichtete, mußte der verheißene „Same“ noch kommen. Als nächstes wurden die Verheißungen Abraham und seinem Samen zugesprochen (1. Mose 22:15-18).

      15. Wie wurde dieser „Same“ kenntlich gemacht? (Luk. 24:25-27).

      15 Wer würde dieser „Same“ sein? In buchstäblich Hunderten von Prophezeiungen sagten von Gott inspirierte Schreiber in genauen Einzelheiten die Art und Weise des Kommens des Messias, seinen Dienst, sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung voraus, wonach er zur Rechten Gottes erhöht werden sollte. Ja, der gleiche Gott, der eine solch wunderbare Voraussicht bewiesen hatte, als er unsere irdische Wohnstätte zubereitete und ausrüstete, sagte auch lange im voraus, wen er gebrauchen würde, um auf der Erde schließlich paradiesische Zustände herbeizuführen.

      16. Wann und wie erschien dieser „Same“?

      16 Nach einer Wartezeit von etwa 4 000 Jahren erschien das Hauptglied des „Samens“ der Verheißung, nämlich Jesus Christus, auf der Bildfläche (Gal. 3:16). Jehovas Engel, der die Geburt Jesu ankündigte, sagte zu einfachen Hirten: „Ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird, denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, der Herr, ist“ (Luk. 2:10, 11). Im Alter von dreißig Jahren wurde Jesus getauft und mit Gottes Geist gesalbt, und in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth gab er bekannt, zu welchem Zweck er auf die Erde gekommen war, denn er las folgende Worte des Propheten Jesaja vor: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.“ Nachdem sich Jesus gesetzt hatte, sagte er zu seinen Mitbürgern: „Heute ist dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt worden“ (Luk. 4:18-21). Freuten sie sich aber über die gute Botschaft? Nein. Statt dessen versuchten sie, Jesus zu töten.

      17. Welche Hoffnung vermittelte die „gute Botschaft“ den Menschen, wie Jesus dies erkennen ließ?

      17 Zur gegebenen Zeit „begab sich [Jesus] auf eine Reise durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Art Krankheit und jede Art Gebrechen“ (Matth. 9:35). Somit berichtete Jesus den Menschen von einer Königreichsherrschaft, durch die die Menschheit reich gesegnet würde, und er ließ das Ausmaß dieser Segnungen erkennen, indem er Menschen von ihren Krankheiten und Gebrechen heilte (Luk. 7:22). Ja, die „gute Botschaft“ vermittelte den Menschen die Hoffnung, von Sünde und Tod, von der bösen Herrschaft Satans und des Menschen sowie von der Knechtschaft der falschen Religion befreit zu werden.

      WARUM WIR GOTT UND CHRISTUS DANKBAR SEIN SOLLTEN

      18. Was beweist, daß sich Gott und Christus wirklich um die Menschheit kümmern?

      18 Dieser „guten Botschaft“ entnehmen wir auch, wie sehr sich Gott um seine menschliche Schöpfung auf der Erde kümmert: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16). Wir sollten Jehova für diese liebevolle Vorkehrung wirklich dankbar sein. Und wir sollten auch seinem Sohn, Jesus Christus, dankbar sein, der von sich sagte: „Niemand hat größere Liebe als die, daß einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe“ (Joh. 15:13). Diese selbstaufopfernde Liebe wurde die Grundlage der „guten Botschaft“.

      19. (a) Was wurde durch den Tod Jesu erreicht? (b) Warum war Jesus nicht daran interessiert, eine Familie zu gründen?

      19 Für diese „gute Botschaft“ nahm Jesus die grausamste aller Todesarten auf sich. Und was wurde durch seinen Tod erreicht? Jesus bewies durch seine unerschütterliche Treue gegenüber der Souveränität seines Vaters, an der er bis zum Tode festhielt, daß er für die hohe Stellung als Herrscher im Königreich der Himmel völlig geeignet ist. Und dadurch, daß Jesus bis zu seinem Tode sündenlos blieb, behielt er sein Anrecht auf vollkommenes menschliches Leben. Dieses Anrecht konnte er nun wie „Bargeld“ gebrauchen, um all das zurückzukaufen, was Adam für die Menschheit verloren hatte (Hebr. 5:8, 9; Röm. 5:19). Jesus hätte heiraten und eine vollkommene Familie gründen können. Doch daran war er nicht interessiert. Er war an uns, an Adams hilfloser Familie, interessiert, und er war bereit, den Willen seines Vaters zu tun, indem er uns von Sünde und Tod loskaufte. Es war daher völlig angebracht, daß „Gott ihn ... zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben [hat] der über jedem anderen Namen ist“ (Phil. 2:9-11).

      20. (a) Was kann Jesus in der Stellung, in der er gegenwärtig dient, bewirken? (b) Welche Hoffnung vermittelt die „gute Botschaft“ der ‘seufzenden Schöpfung’?

      20 Jetzt dient Jesus gemäß der Kraft seines „unzerstörbaren Lebens“ als „Priester für immer“ in den Himmeln, so daß er imstande ist, für alle Zeiten die Folgen der ererbten Sünde zu beseitigen. Er hat das bereits für seine „kleine Herde“ gesalbter Nachfolger getan, die er zunächst aus den Juden und später auch aus den nichtjüdischen Nationen auswählte, um sie in einen „neuen Bund“ aufzunehmen, wodurch sie die Aussicht erhielten, nach ihrer Auferstehung als Geistgeschöpfe mit ihm in seinem himmlischen Königreich zu regieren. Das ist die gute Botschaft, die Paulus und andere Jünger so eifrig im ersten Jahrhundert verkündeten (Röm. 1:15, 16; Hebr. 7:16, 21; 8:7-13). Aber die „gute Botschaft“ handelt auch von der Hoffnung auf ewiges Leben für die „große Volksmenge“, die Har-Magedon überleben wird, und für die noch größere Schar verstorbener Menschen, die in dem wiederhergestellten Paradies auferweckt werden. Das ist für die ‘seufzende Schöpfung’ wirklich eine herrliche „gute Botschaft“ (Röm. 8:20-22).

      21. (a) Wer hatte von seiten Satans besonders zu leiden? (Offb. 6:9). (b) Warum ist nun die Zeit dafür gekommen, daß Gott seine Königreichsherrschaft für die ganze Erde wiederherstellt? (Offb. 11:17, 18).

      21 Ja, die Menschheit hat in den vergangenen Jahrhunderten viel gelitten, und besonders trifft das auf die treuen Diener Gottes zu, die von Satan und seinen religiösen Helfershelfern verfolgt oder sogar getötet worden sind. Aber ihre Lauterkeit wird belohnt werden! Sie haben wie Jesus eine Antwort auf die Herausforderung Satans gegeben, Gott könne keine Menschen auf der Erde haben, die ihm unter jeder Prüfung treu bleiben würden. Während der sechstausend Jahre Menschheitsgeschichte haben sie bewiesen, daß Gottes wahre Diener durch nichts von ihrer Liebe zu Gott und ihrer Ergebenheit ihm gegenüber abgebracht werden können. Diese treuen Anbeter Jehovas haben erkannt, daß die Menschenherrschaft den Menschen keine Einheit und kein Glück bringen kann. Das ist nur durch Gottes gerechte Souveränität möglich. Und nun, da sich die Menschenherrschaft als völliger Fehlschlag erwiesen hat, ist die Zeit herbeigekommen, daß Jehova seine treuen Diener befreit, seine Souveränität rechtfertigt und seine Königreichsherrschaft für die ganze Erde wiederherstellt.

  • Die gute Botschaft auf der ganzen Erde erschallen lassen
    Der Wachtturm 1977 | 15. Februar
    • Die gute Botschaft auf der ganzen Erde erschallen lassen

      „Ihr Schall ist zur ganzen Erde ausgegangen und ihre Reden bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde“ (Röm. 10:18).

      1. (a) In welcher außergewöhnlichen Zeit leben wir heute? (b) Wie können wir beweisen, daß wir „bereit sind“? (Mark. 13:32-37).

      DIE Zeit läuft jetzt schnell ab! Die Generation von 1914 hat bereits den größten Teil der Erfüllung des großen prophetischen „Zeichens“ für den „Abschluß des Systems der Dinge“ erlebt. Die „große Drangsal“, „wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“, wird binnen kurzem mit voller Wucht über die ganze Erde hereinbrechen. Wir müssen wachsam und bereit bleiben, wie Jesus sagte: „Deswegen erweist auch ihr euch als solche, die bereit sind, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht denkt, kommt der Sohn des Menschen [Christus Jesus].“ Jehovas Stunde der Abrechnung mit Satans Welt rückt immer näher (Matth. 24:3, 21, 22, 34, 42, 44).

      2. Wie können wir es vermeiden, an den Sünden Groß-Babylons teilzuhaben? (Jer. 51:6).

      2 Um zu beweisen, daß wir bereit sind, müssen wir uns auch vollständig und für immer von der mit der Welt verbundenen falschen Religion abwenden (Jak. 1:27). An alle, die Gott und die Wahrheit lieben, ergeht der deutliche Aufruf: „Geht aus ihr [Babylon der Großen] hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht“ (Offb. 18:4, 5).

      3. Welches Zeugnis hat sich die falsche Religion ausgestellt, das zeigt, daß sie es verdient, vernichtet zu werden?

      3 In der Christenheit und in nichtchristlichen Ländern hat sich dieses Weltreich der falschen Religion ein erschütterndes Zeugnis ausgestellt. Es hat den wahren und lebendigen Gott, Jehova, verworfen und ist nicht einmal bereit, seinen Namen zu erwähnen. Es hat dämonische Irrlehren verbreitet, wie die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele und die Lehre von der Höllenqual der Toten. Durch ihre Ketzergerichte, durch Kriege und Bedrückung hat die falsche Religion Qualen und Elend über Millionen Menschen gebracht. Man denke auch daran, daß die beiden Weltkriege, in denen 69 Millionen Menschen umkamen, in der Christenheit ausbrachen, zwischen Ländern, die sich als christlich bezeichnen. Wie groß ist doch die Blutschuld der Christenheit! Auch die abergläubischen Vorstellungen und Bräuche der falschen Religion, die Wahrsagerei, der Spiritismus und der Drogengenuß sind in Jehovas Augen hassenswert (5. Mose 18:9-13; Jes. 65:11, 12).

      4. Welche positiven Schritte müssen wahre Anbeter unternehmen?

      4 Es genügt aber nicht, nur aus dem Weltreich der falschen Religion hinauszugehen. Man muß auch in die Arche hineingehen, die den geistigen Schutz bietet, den Jehova heute gewährt. Es handelt sich dabei nicht um einen buchstäblichen Bau, um einen Tempel oder einen bestimmten Ort. Christus Jesus, der Sohn Gottes, sagte: „Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Joh. 4:24). Wahre Anbeter Gottes begnügen sich daher nicht damit, sich von jeder Art Götzendienst abzuwenden, sondern sie studieren auch Gottes Wort, halten sich daran, entwickeln eine christliche Persönlichkeit, führen eifrig ihren Dienst durch und beweisen so, daß sie Gott und ihren Nächsten mit ganzem Herzen und ganzer Seele lieben (Mark. 12:28-31).

      DIE HINRICHTUNG DER FEINDE GOTTES

      5. Wie wird der falschen Religion ein Ende gemacht werden? (Jer. 25:34, 36).

      5 Mit überraschender Plötzlichkeit wird Jehova sein Strafgericht am Weltreich der falschen Religion vollstrecken. In Offenbarung 18:21 wird dies wie folgt beschrieben: „Ein starker Engel hob einen Stein auf gleich einem großen Mühlstein und schleuderte ihn ins Meer, indem er sprach: ,So wird Babylon, die große Stadt, mit Schwung hinabgeschleudert werden, und sie wird nie wieder gefunden werden.‘“ Ihre Bestrafung wird schnell kommen und endgültig sein.

      6. Warum werden die „zehn Hörner“ über die Nachfolger des „Lammes“ herfallen? (Matth. 10:28).

      6 Doch das ist noch nicht alles! Als nächstes werden sich die „zehn Hörner“ des wilden Tieres gegen die wahre Religion wenden und auf diese Weise „mit dem Lamm [Christus Jesus] kämpfen“ (Offb. 17:12-14). Nein, sie können Christus auf seinem himmlischen Thron nicht erreichen, aber sie können, wie sie denken, seine anscheinend wehrlosen Diener hier auf der Erde angreifen. Werden diese politischen „Hörner“ mit ihrem Angriff Erfolg haben? Nein! Denn Jehovas treue Diener werden diesem letzten dämonischen Angriff standhaft widerstehen, wie sie es jetzt schon in vielen Ländern in Afrika, im Orient und in der kommunistischen Welt tun.

      7. Warum kann das, was über die Ereignisse in und nach Har-Magedon berichtet wird, als „gute Botschaft“ bezeichnet werden? (Offb. 14:6, 7).

      7 Die politischen ‘Könige der ganzen bewohnten Erde’ werden sich dann in der Weltsituation befinden, die Har-Magedon genannt wird, und dort „wird das Lamm sie besiegen, weil er Herr der Herren und König der Könige ist“ (Offb. 16:14, 16; 17:14). Schließlich wird der siegreiche Christus Satan und seine Dämonen in den Abgrund der Untätigkeit schleudern und dadurch den Weg für den Beginn seiner herrlichen Tausendjahrherrschaft zum Segen der ganzen Menschheit ebnen. Welch eine begeisternde „gute Botschaft“ das doch ist!

      8. Was für ein Paradies der Freude besteht heute schon für die, die Jehova lieben? (Jes. 35:10).

      8 Ein Paradies der Freude! Das hat Jehova denen verheißen, die ihn lieben — nicht nur für die Zeit nach der großen Schlacht von Har-Magedon, sondern schon für die heutige Zeit. Denn schon jetzt, in der Zeit des Endes, ist „der Berg des Hauses Jehovas [der Ort seiner wahren Anbetung] fest gegründet ... über dem Gipfel der Berge“, auf denen Babylon die Große heute noch ihre sektiererischen Riten durchführt. Welche Freude! Menschen aus den Nationen strömen zu Tausenden in die Königreichssäle und in andere Versammlungssäle, um sich Jehovas Volk in der wahren Anbetung anzuschließen. Es ist so, wie es in der Prophezeiung heißt: „Viele Völker werden gewißlich hingehen und sagen: ,Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas ...; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln‘“ (Jes. 2:2, 3).

      9. Welche Ausmaße hat das geistige Paradies bereits angenommen?

      9 Dem treuen Überrest der gesalbten Zeugen Jehovas, der in den frühen Tagen der „Zeit des Endes“ die Hauptlast des Werkes trug und die volle Wucht der Verfolgungen zu spüren bekam, hat sich jetzt eine unübersehbare „große Volksmenge“ angeschlossen. Sie kommt in großen Scharen herbei! Das kann man schon allein daran sehen, daß bei der jährlichen Feier zum Gedenken an den Tod Jesu im Jahre 1976 über 4 970 000 Personen in mehr als 40 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde zusammenkamen. Das geistige Paradies hat wirklich weltweite Ausmaße angenommen (Dan. 12:4; Offb. 7:9).

      10. (a) Inwiefern wird das geistige Paradies wie eine Arche dienen? (Jes. 26:20, 21). (b) Inwiefern wird der ganze Erdball das geistige Paradies widerspiegeln? (Ps. 72:18, 19).

      10 Dieses geistige Paradies ist mit der Arche vergleichbar, die ihrer kostbaren Ladung in der Sintflut Schutz bot. Es wird die „große Drangsal“ überdauern und danach auf der unverschmutzten Erde weiterbestehen. Dann werden keine grausamen Herrscher mehr dasein, die Gottes Volk bedrücken und verfolgen. Dann werden Jehovas Anbeter nicht mehr gegen Satan und seine unsittliche Welt ankämpfen müssen. Die „große Volksmenge“ wird eine gesunde, lohnende, anregende Arbeit zu tun haben. Sie wird den ganzen Erdball in ein buchstäbliches Paradies umwandeln. Dieses Paradies wird das geistige Paradies widerspiegeln, über das Jesaja schrieb: „Die Wildnis und die wasserlose Gegend werden frohlocken, und die Wüstenebene wird voller Freude sein und blühen wie der Safran. Sie wird ganz bestimmt blühen, und sie wird tatsächlich mit Fröhlichkeit und mit Jubelrufen frohlocken. ... Dort werden die sein, die die Herrlichkeit Jehovas, die Pracht unseres Gottes, sehen werden“ (Jes. 35:1, 2).

      11. Mit welchen Worten gibt uns die Bibel die Zusicherung, daß die Toten nicht vergessen werden?

      11 Auch die Toten werden nicht vergessen werden. Wie viele Menschen können sich heute an ihre Vorfahren erinnern, die vor hundert Jahren lebten, oder wenigstens ihre Namen nennen? Sehr wenige! Aber Gott erinnert sich an sie. Er erinnert sich an alle unsere Vorfahren, die im Laufe der sechstausend Jahre Menschheitsgeschichte gelitten und sich abgemüht haben (Joh. 5:28, 29; Mark. 12:26, 27). Auf der Grundlage des liebevollen Opfers Jesu wird sie Jehova — der große Gott der liebenden Güte — auferwecken, die Kleinen und die Großen. Sie werden vor seinem Thron stehen und die Gelegenheit erhalten, seine weiteren Forderungen zu erfüllen, um ewiges Leben unter glücklichen Verhältnissen zu erlangen (Offb. 20:12). Welch eine großartige gute Botschaft dies doch ist! Wir sollten unserem erhabenen Gott, dem Urheber dieser guten Botschaft, wirklich von Herzen dankbar sein.

      EINE „GUTE BOTSCHAFT“ FÜR UNSERE FAMILIE

      12. Welche Punkte sind in dem liebevollen Rat für Familien zu finden, den das 3. Kapitel des Kolosserbriefes enthält?

      12 Wir sollten auch den Wunsch haben, der „guten Botschaft“ im Kreis unserer Familie zu gehorchen. Denn die gute Botschaft kann uns zu einem glücklichen Familienleben verhelfen, sowohl jetzt als auch in der Zukunft. Das Buch der guten Botschaft, die Bibel, enthält ausgezeichnete Grundsätze in dieser Hinsicht. Man braucht zum Beispiel nur einmal das dritte Kapitel des Kolosserbriefes zu lesen. Dort findet man liebevollen Rat, der allen Familien hilft, die Stürme der „Zeit des Endes“ erfolgreich zu überstehen. Trotz unserer kritischen Zeit ist es nicht zu schwer, ein glückliches Familienleben zu führen, besonders wenn man sich „mit Liebe [kleidet], denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit“ (Kol. 3:14).

      13. Welche biblischen Beispiele zeigen, daß es gut ist Kindern schon von frühester Jugend an den richtigen Weg zu zeigen?

      13 Und wie steht es mit unseren Kleinen, unseren Kindern? Wir lieben sie, und wir möchten, daß sie uns lieben. Welch besserem Beispiel könnten daher Eltern folgen als den wunderbaren Vorbildern für eine gute Erziehung, die in Gottes Wort erwähnt werden und die so unentwegte Befürworter der Wahrheit hervorbrachten wie Samuel, David, Johannes den Täufer, Timotheus — und natürlich unseren Meister, Jesus! Wir müssen jedoch über unsere Kinder wachen und ihnen von frühester Jugend an helfen, eine christliche Persönlichkeit zu entwickeln. Wir können in unserer unvollkommenen Welt keine Vollkommenheit erwarten, aber wir können erwarten, daß Jehova unsere Bemühungen segnen wird, denn gemäß Psalm 127 (Vers 3) sind unsere Kinder „ein Erbe von Jehova“, und sie werden ein Segen für die Eltern sein, die sie in den Wegen Jehovas erziehen.

      STANDHAFT FÜR DAS KÖNIGREICH EINTRETEN

      14. Was für ein Leben macht für immer glücklich?

      14 Sind wir nicht glücklich darüber, daß wir Jehova und seinen Sohn kennengelernt haben? Diese Erkenntnis hat uns auf einen Lebensweg gebracht, der zu ewigem Glück führt. Es ist ein ausgefülltes, sinnvolles Leben. Das Wesentliche in unserem Leben ist, daß wir eine tiefe Liebe zu Jehova und eine selbstaufopfernde Liebe zu unserem Nächsten und besonders zu unserer eigenen Familie und zu unseren Brüdern haben. Wenn wir gemäß der Wahrheit leben, brauchen wir keine lange Liste von Verboten. Es gibt zwar einige ‘notwendige Dinge’, vor denen wir uns hüten müssen, weil sie uns geistig schaden würden, zum Beispiel die, die in Apostelgeschichte 15:28, 29 erwähnt werden: Götzendienst, Blut und Hurerei. Doch unser christlicher Lebensweg ist ein positives Ausleben der Wahrheit, ein freudiges, glückliches Leben als Gott hingegebene und getaufte Sklaven Jehovas. Es ist ein Leben mit einem Daseinszweck. Groß wird unsere Freude sein, sowohl jetzt als auch auf der paradiesischen Erde, wenn wir die Worte des Paulus beherzigen: „Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen, denn ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet“ (Kol. 3:23, 24). Und das große Werk, das heute zu tun ist, besteht darin, „diese gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen Erde zu einem Zeugnis zu predigen, bevor das Ende kommt (Matth. 24:14).

      15. Die noch bevorstehende Verwirklichung welcher Einzelheiten der „guten Botschaft“ sollte unser Herz mit Lobpreis erfüllen?

      15 Wir blicken nun erwartungsvoll der Zeit entgegen, in der Jehova „neue Himmel und eine neue Erde“ schafft, in denen „Gerechtigkeit wohnen“ wird. Welch ein glorreicher Tag wird es sein, wenn durch eine Auferstehung im Geiste alle 144 000 Glieder der „Braut“ Christi mit Christus im Himmel vereint sind und wenn die neue, reine menschliche Gesellschaft auf der Erde in voller Tätigkeit sein wird! Die Zuverlässigkeit dieser „guten Botschaft“ erfüllt unser Herz mit Lobpreis für den großen Gott, der „alle Dinge neu“ macht und der verheißen hat, ‘jede Träne abzuwischen’ und alles zu beseitigen, was zu Geschrei und Schmerz Anlaß gibt. Ja, selbst unser Feind, der Tod, wird unter der glorreichen Herrschaft des Königreiches Christi verschwinden. Während wir heute standhaft für dieses Königreich und für Jehovas Souveränität eintreten, wollen wir unser Äußerstes tun, um schließlich von ihm „fleckenlos und makellos und in Frieden“ erfunden zu werden (2. Petr. 3:13, 14; Offb. 21:1-5; 1. Kor. 15:25, 26).

      ES GIBT NOCH EIN WERK ZU TUN!

      16. Welches große Werk muß noch vollendet werden? (Joh. 14:12).

      16 Als Jesus auf der Erde war, setzte er etwas in Gang, was wachsen sollte, bis es die ganze Erde ausfüllen würde. Schon in seiner Generation konnte gesagt werden, daß die gute Botschaft „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, gepredigt worden ist“ (Kol. 1:23). Jesus sagte indes für den „Abschluß des Systems der Dinge“ ein noch größeres Zeugnis voraus. Er sagte: „Auch muß unter allen Nationen zuerst die gute Botschaft gepredigt werden.“ Und was dann? Nun, „dann wird das Ende kommen“ (Mark. 13:10; Matth. 24:3, 14). Ist dieses Predigtwerk jetzt schon abgeschlossen? Nein! Denn das Ende ist noch nicht gekommen.

      17. Warum werden Jehovas Zeugen bis zum Beginn der „großen Drangsal“ eifrig tätig sein? (Jes. 6:8, 11).

      17 Das Ende kommt nicht, nur weil wir denken mögen, daß es jetzt kommen müßte, oder weil wir glauben, unser Gebiet sei schon gut bearbeitet worden. Das Ende kommt erst, wenn das großartige Königreichspredigtwerk in dem Maße durchgeführt worden ist, wie Jehova es wünscht. Dann wird er die „große Drangsal“ einleiten. Bis dahin gibt es noch ein Werk zu tun. Und wir, Jehovas Zeugen, sind damit beauftragt, es zu tun! Wenn die „große Drangsal“ hereinbricht, sollte das Predigtwerk seinen Höhepunkt erreicht haben und mit größter Energie vorangetrieben werden, und zwar auf der ganzen Erde. Die Ankunft des Herrn Jesus zur Vollstreckung des Strafgerichts wird völlig überraschend kommen — auch für Jehovas Volk — und wird uns zweifellos mitten in der eifrigsten Tätigkeit überraschen.

      18. Warum müssen wir ‘beständig wachen’? (Luk. 21:34-36).

      18 Jesus sagte: „Haltet ständig Ausschau, bleibt wach, denn ihr wißt nicht, wann die bestimmte Zeit da ist. ... Wacht beständig“ (Mark. 13:32-37). Was wäre gewesen, wenn Jehovas Zeugen im Jahre 1914, im Jahre 1925, im Jahre 1975 oder in irgendeinem anderen Jahr in Erwartung der „großen Drangsal“ nachgelassen hätten, nicht mehr wachsam geblieben wären und keine Pläne mehr für die Zukunft gemacht hätten? Hätten wir dann das weltweite geistige Paradies, das wir heute sehen? Wie froh sind wir doch, daß Jehova seinem Volk die Kraft gegeben hat, die gute Botschaft weiterhin auf der ganzen Erde erschallen zu lassen!

      19. Was bedeutet es in unserer Zeit, Gott mit Geist und Wahrheit anzubeten? (Offb. 7:15).

      19 Jehovas theokratische Gesellschaft ist eine vorwärtsstrebende Organisation und wird es auch bleiben, bis hin zur „großen Drangsal“ und durch die „große Drangsal“ hindurch; denn die Anbetung Gottes mit Geist und Wahrheit ist positiv, begeisternd, lebendig und fortschreitend. Immer mehr Gebiete der Welt, sowohl in westlichen Ländern als auch in den Ländern des Orients, erhalten jetzt ein gründliches Zeugnis, und wer weiß, in welchem Umfang die herrliche „gute Botschaft“ noch verkündigt wird, bevor das Ende kommt! Wehe uns, wenn wir die gute Botschaft nicht verkündigten, wie Paulus sagte, denn das ist Gottes Wille und sein Werk für unsere Zeit! (1. Kor. 9:16).

      20. Was zeigt, daß ‘der Glaube auf das Gehörte folgt’? (Röm. 10:10).

      20 Jesus selbst gab das Beispiel für die Verkündigung der guten Botschaft, und seine gesalbten Nachfolger sind bis heute seinen Fußstapfen gefolgt. In diesem Zusammenhang führte der Apostel Paulus Jesaja 52:7 an. Er schrieb: „Wie lieblich sind die Füße derer, die gute Botschaft guter Dinge verkünden!“ Jetzt schließt sich dem gesalbten Überrest auf der ganzen Erde eine „große Volksmenge“ an und läßt ebenfalls diese gute Botschaft erschallen. Aber nicht alle Menschen hören darauf. Paulus schrieb: „Dennoch haben sie nicht alle der guten Botschaft gehorcht. Denn Jesaja sagt: ‚Jehova, wer hat dem von uns Gehörten geglaubt?‘ Somit folgt der Glaube auf das Gehörte. Das Gehörte aber kommt durch das Wort über Christus. Dennoch frage ich: Haben sie etwa nicht gehört? Nun, in der Tat, ‚ihr Schall ist zur ganzen Erde ausgegangen und ihre Reden bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde‘“ (Röm. 10:15-18; Jes. 53:1; Ps. 19:4).

      21. Was zeigt, daß die „gute Botschaft“ nicht zu besiegen ist? (Offb. 10:7).

      21 Die Lage ist heute ähnlich wie in den Tagen des Apostels Paulus. Die ‘gute Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes’ und über seinen Christus wird bis zu den entferntesten Teilen der Welt gepredigt. In einigen Ländern bilden tyrannische Herrscher oder die tiefeingewurzelte babylonische Religion heute noch ein Hindernis für das Licht der Wahrheit. Aber die gute Botschaft wird weiterhin verkündigt, und an immer mehr Orten „folgt der Glaube auf das Gehörte“

      22. Was sollten wir angesichts des bevorstehenden Triumphes der „guten Botschaft“ jetzt tun?

      22 Mögen unsere Füße weiterhin „mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens“ beschuht sein, und mögen wir wie Paulus weiterhin ‘gründlich Zeugnis ablegen für die gute Botschaft von der unverdienten Güte Gottes’! (Apg. 20:24; Eph. 6:15). Ja, mögen wir uns ‘auf eine Weise betragen, die der guten Botschaft über den Christus würdig ist, so daß wir feststehen in e i n e m Geist, mit e i n e r Seele Seite an Seite für den Glauben der guten Botschaft streitend, und uns in keiner Hinsicht von unseren Gegnern erschrecken lassen’ (Phil. 1:27, 28). Die „gute Botschaft“ muß triumphieren! Mögen wir uns alle bemühen, die gute Botschaft auf der ganzen Erde erschallen zu lassen! Dadurch werden wir sowohl uns selbst als auch viele andere glücklich machen.

  • Ich fand etwas, wofür zu kämpfen es sich lohnt
    Der Wachtturm 1977 | 15. Februar
    • Ich fand etwas, wofür zu kämpfen es sich lohnt

      Von Laurier Saumur erzählt

      DIE Luft war eisig kalt und klar. Der Schnee knirschte unter dem Schlitten, und die Pferde schnaubten, als sie den Weg entlangtrotteten, der sich zwischen Douglasfichten und Hemlocktannen hindurchschlängelte. Während wir die Bäume fällten und die Arbeitsgruppen die Stämme wegschafften, dankte ich Gott dafür, daß er die Erde so wunderbar gemacht hat.

      Diese Gedanken gingen durch meinen jugendlichen Sinn an jenem typischen Wintertag auf der Farm meines Vaters, die im Hügelland des Gatineau lag, im Westen Quebecs. Das Leben war hart, aber gesund. Ich war eines von vierzehn Kindern einer katholischen frankokanadischen Familie.

      Wie in anderen Gebieten Quebecs, so beherrschte die katholische Kirche auch das Leben in unserer kleinen Gemeinde. Ich ging regelmäßig zur Messe und zur Kommunion und beteiligte mich an vielen kirchlichen Aktivitäten. Ich hatte den Wunsch, Gott zu dienen, aber irgend etwas fehlte mir.

      Das Schulwesen unterstand damals der katholischen Kirche, nicht dem Staat, und die Kirche war darauf bedacht, das Volk möglichst weitgehend in Unwissenheit zu halten, damit die Priester ihren Einfluß eher geltend machen konnten. Viele Menschen, auch mein Vater und zwei meiner Brüder, konnten daher weder lesen noch schreiben. Diese negative Einstellung zur Volksbildung gefiel mir nicht. Es mißfiel mir auch, daß es keine Bücher und keine Bibliotheken gab, denn ich war sehr wissensdurstig.

      Im Jahre 1939, im Alter von achtzehn Jahren, ging ich nach Montreal, um mich weiterzubilden. Endlich konnte ich Bibliotheken besuchen und Bücher lesen! Oft las ich fast die ganze Nacht hindurch. Dadurch erfuhr ich von den Grausamkeiten der Inquisition, und ich begann, die Kirche in einem anderen Licht zu sehen.

      Durch einen Cousin kam ich jedoch mit der Katholischen Aktion in Verbindung, einer politischen Organisation mit faschistischen Tendenzen und einer ausgeprägten antisemitischen Einstellung. Ihre Zusammenkünfte fanden in der katholischen Kirche unter der Leitung von Priestern statt. Die Botschaft der Katholischen Aktion war einfach: Hitler ist nicht so schlecht. Die Juden und die englisch sprechenden Protestanten bedrücken uns Frankokanadier. Als ich von Plänen für Gewaltaktionen hörte, war mir aber nicht mehr ganz geheuer, und ich zog mich kurzerhand zurück.

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