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„Eine ewige gute Botschaft“ für die „Zeit des Endes“Der Wachtturm 1963 | 15. Dezember
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49. Von wem sollten wir uns in dieser Zeit des Gerichts leiten lassen, und wozu verpflichtet uns unser Auftrag?
49 Wir lassen uns deshalb von dem mitten im Himmel fliegenden Engel leiten. Wir nehmen die „ewige gute Botschaft“, die dieser Engel oder diese Engelschar „mit lauter Stimme“ bekanntmacht, auf und übermitteln sie „jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk“. Wir können nichts dafür, daß diese Botschaft, die für uns Anbeter des wahren Gottes eine „frohe Nachricht“ ist, für die Anbeter der falschen Götter, das heißt für die Feinde Jehovas Gottes, des Schöpfers, keine gute Botschaft ist. Die gute Botschaft schließt die Nachricht über die Rache Gottes, des Schöpfers, ein, und seine Diener, die von ihm beauftragt sind zu predigen, sind auch verpflichtet, seine Rache zu verkünden.
50. Wer hatte diese Pflicht ebenfalls, und wie zeigte er, daß er ihr nachkam, als er Nazareth besuchte?
50 Diese Pflicht hatte auch der gütige, liebende Herr Jesus, den Jehova Gott unmittelbar nach der Taufe im Jordan mit seinem heiligen Geist salbte. In der jüdischen Versammlungsstätte der Stadt Nazareth, wo Jesus seine Jugend verlebt hatte, las er folgende Worte aus der Prophezeiung Jesajas vor und bezog sie auf sich: „Der Geist des Herrn, Jehovas, ist auf mir, weil Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, um zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers [der Augen, NW] den Gebundenen; um auszurufen das Jahr der Annehmung [des guten Willens, NW] Jehovas und den Tag der Rache unseres Gottes, und zu trösten alle Trauernden.“ (Jes. 61:1, 2; Luk. 4:16-21) Selbst er mußte den „Tag der Rache“ Gottes predigen. Aber auch „das Jahr des guten Willens Jehovas“ predigte er. Seine schafähnlichen Nachfolger tun heute dasselbe.
ÜBER SEINE RACHE FROHLOCKEN
51, 52. (a) Weshalb ist die Ankündigung der Rache Jehovas ein Grund zur Freude? (b) Was werden die gerechten Diener Jehovas dann — wie einst Moses — tun?
51 Die Botschaft vom Tag der Rache unseres Gottes, Jehovas, ist für alle Sanftmütigen auf der Erde eine frohe Botschaft: für die, die von den Mächtigen bedrückt werden; für die, die einst zerbrochenen Herzens waren, als sie sahen, wie die sichtbare Organisation der wahren Gottesanbetung von den Feinden der reinen und unbefleckten Religion aufgelöst wurde; für die, die durch die Organisation des Teufels, Babylon die Große, gefangen gehalten werden und in ihrer religiösen Freiheit eingeschränkt sind, und für die religiösen Gefangenen, deren Augen verschlossen sind, das heißt, die wegen der Finsternis in dem religiösen Gefängnis, in dem sie ohne ihren Willen gebunden sind, nichts sehen können.
52 Für die Befürworter der Schlechtigkeit dieser Welt und ihrer Anbetung falscher Götter ist die Verkündigung des „Tages der Rache unseres Gottes“ kein Trost, aber für die, die wegen des Schadens, der der Versammlung der Anbeter des wahren Gottes zugefügt wurde, trauern. Wenn dieser Tag schließlich kommt und sie sehen, wie Gott ihren Feinden, die auch seine Feinde sind, gerechte Rache erstattet, werden sie vor Freude jubeln. Sie werden frohlocken wie Moses, als er sah, daß das Verfolgerheer Pharaos in den Fluten des Roten Meeres umgekommen war: „Singen will ich Jehova, denn hoch erhaben ist er; das Roß und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt. Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, denn er ist mir zur Rettung geworden; dieser ist mein Gott, und ich will ihn verherrlichen, meines Vaters Gott, und ich will ihn erheben. Jehova ist ein Kriegsmann, Jehova sein Name. Jehova wird König sein immer und ewiglich!“ — 2. Mose 15:1-3, 18; Offb. 15:3, 4.
53. Was müssen wir tun, solange wir noch in dem „Jahr des guten Willens Jehovas“ leben?
53 Gott, der Schöpfer, hat uns die Pflicht auferlegt, Menschen aus allen Nationen, Stämmen, Zungen und Völkern erkennen zu helfen, daß wir noch im „Jahr des guten Willens Jehovas“ leben, und sie aufzufordern, diese Gelegenheit zu nutzen, um dem eilends herannahenden „Tag der Rache unseres Gottes“ zu entrinnen. Wir müssen ihnen helfen, Gott, den Schöpfer, zu erkennen, damit sie ihn lieben, anbeten, ehren und richtig fürchten lernen.
54. (a) Für wen ist die Erde nicht bestimmt? (b) Wer wird sie daher von allen Anbetern falscher Götter reinigen, und welche Aufgabe haben damit in Verbindung die Gerechtigkeitsliebenden?
54 Die Erde wurde vom Schöpfer nicht als Wohnstätte für Anbeter falscher Götter bestimmt. Menschen, die statt den Schöpfer die gemachten Dinge anbeten, haben auf ihr keine Daseinsberechtigung. Wir haben jedoch nicht die Aufgabe oder die Pflicht, die Milliarden Anbeter falscher Götter vom Erdboden zu vertilgen. Das ist die Aufgabe des Schöpfers; nur ihm steht es zu, Geschöpfe, die er erschaffen hat, zu vernichten, wenn sie von seinen Wegen abweichen. Seine Aufgabe und sein ausdrückliches Vorhaben ist es, die Erde am „Tag der Rache“ von allen Anbetern falscher Götter zu reinigen; unsere Aufgabe ist es, ihnen diesen Tag anzukündigen. Wir können nichts dafür, wenn ihnen das nicht beliebt. Die ewigen sichtbaren und materiellen Wohltaten, die ihnen die „ewige gute Botschaft“ in Aussicht stellt, möchten sie schon genießen, aber sie sind nicht bereit, sie zu Gottes Bedingungen anzunehmen. Sie wollen die Anbetung ihrer falschen Götter und die weitgehenden Freiheiten, die ihnen ihre Religion einräumt, nicht aufgeben zugunsten des ewigen Lebens in menschlicher Vollkommenheit auf einer herrlichen paradiesischen Erde unter Gottes Königreich.
55. Wem sollten wir gefallen wollen?
55 Wir dürfen nicht erwarten, daß wir durch unsere Verkündigung der „ewigen guten Botschaft“ während der kurzen „Stunde“ des Gerichts Gottes, des Schöpfers, ihre Gunst und Anerkennung gewinnen. Wir müssen Gott, dem Richter, gefallen. Ihm müssen wir dienen, und seine Botschaft müssen wir denen, die sich belehren lassen und bereit sind, den wahren Gott anzubeten, verkündigen, ja ihm müssen wir die Ehre geben.
56. Wie erzählen die Himmel und der Erdkreis die Herrlichkeit Gottes, und warum genügt diese Lobpreisung des Schöpfers nicht?
56 In Psalm 19:1-4 (Fußnote) lesen wir die bedeutsamen Worte: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde davon. Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme. Ihre Meßschnur geht aus über die ganze Erde, und bis an das Ende des Erdkreises ihre Worte.“ Wir würden jedoch unseren Teil nicht tun, überließen wir es den stummen, sichtbaren Himmeln und der Schönheit des Tages und der Nacht, die Herrlichkeit Gottes zu erzählen und das Werk seiner Hände zu verkünden.
57. (a) Warum muß heute den Menschen im allgemeinen geholfen werden, die gute Botschaft von Gott zu verstehen? (b) Was müssen wir daher tun, wenn wir die „ewige gute Botschaft“ erkennen und uns darüber freuen?
57 Die religiösen Anschauungen der Menschen im allgemeinen sind durch die falsche Religion, die Bibelkritik und die Pseudowissenschaft verderbt worden. Wir können daher nicht erwarten, daß sie, selbst wenn sie Tag und Nacht die Himmel anschauten und beobachteten, was in der großen Ausdehnung vor sich geht, ein rechtes Verständnis erhalten. Wir können nicht erwarten, daß sie auf diese Weise Gottes Herrlichkeit erkennen und sie als das Werk seiner Hände bezeichnen. Von den unbelebten Himmeln und von der großen, mit Sonne, Mond, Sternen und Wolken geschmückten Ausdehnung können sie Gottes liebendes Vorhaben nicht erkennen, das darin besteht, alle Schlechtigkeit zu beseitigen und unsere mißbrauchte Erde in ein unbeschreiblich schönes Paradies umzuwandeln und den geretteten Anbetern Gottes, des Schöpfers, unter seinem Königreich eine ewige Wohnstätte zu geben. Gott hat sein geschriebenes Wort, die Bibel, geschaffen, um uns und diesen Menschen die „ewige gute Botschaft“ kundzutun. Deshalb müssen wir ihnen Gottes Wort geben und müssen ihnen helfen, der „guten Botschaft“ zu gehorchen. — Röm. 10:16, 17.
58. Welches unschätzbare Vorrecht haben wir in dieser „Zeit des Endes“?
58 Wir haben heute bei weitem das größere Vorrecht als die Hirten auf den Fluren Bethlehems, die einst den herrlichen Engel sahen und ihn eine Botschaft verkünden hörten, die für alle Menschen, die Gott und seinen guten Willen suchen, eine „gute Botschaft großer Freude“ sein sollte. Vor neunzehnhundert Jahren sah der Apostel Johannes in einer Vision den Engel, der „in der Mitte des Himmels“ flog, um rund um die Erde freudig die „ewige gute Botschaft“ zu verkünden. Heute ist es durch Gottes Gunst unser unbezahlbares Vorrecht, die gute Nachricht dieses Engels zu übernehmen und sie eilends in der ganzen Welt bekanntzumachen. Wenn wir das gehorsam, liebevoll und unerschrocken tun, werden wir die Freude erleben, daß noch viele aus „jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk“ die falsche Religion aufgeben und Gott zu fürchten und zu ehren beginnen werden. Wir freuen uns, wenn sie sich uns anschließen, um uns in der Anbetung unseres Schöpfers zu unterstützen. Dadurch tragen sie zu seiner ewigen Rechtfertigung und zu ihrer ewigen Rettung bei.
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Geduldiges Ausharren trägt FruchtDer Wachtturm 1963 | 15. Dezember
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Geduldiges Ausharren trägt Frucht
● Ein Zeuge Jehovas aus Ohio berichtete 1962 auf einer Kreisversammlung in Point Pleasant (West-Virginia, USA) folgendes Erlebnis: „Vor zehn oder zwölf Jahren predigte ich in einem kleinen Dorf, in dem ich fast jedermann kannte und fast jedermann mich kannte. An einer Tür erschien auf mein Klopfen eine Frau, die sagte: ‚Treten Sie ein. Ich bin Adventistin. Es war noch nie ein Zeuge Jehovas in meinem Haus, und ich hätte auch Sie nicht hereingelassen, wenn ich Sie nicht gekannt hätte. Ich kenne die Bibel gut und weiß, daß es nur eine Wahrheit gibt, nur eine Religion, die Gott anerkennt. Wir können nicht beide recht haben. Ich suche die Wahrheit, und es ist mir gleichgültig, woher sie kommt. Wenn meine Religion nicht jeder Prüfung standhält, ist sie nicht viel wert.‘ Ich erwiderte: ‚Ja, wir können nicht beide recht haben. Auch ich möchte eine Religion haben die jeder Prüfung standhält.‘
● Gestützt darauf begannen wir das Buch ‚Gott bleibt wahrhaftig‘ zu studieren. Eine Zeitlang ging es ganz gut, bis wir zum Kapitel über den Sabbat kamen. In den folgenden sechs bis acht Jahren gab die Frau das Studium mehrmals auf und begann immer wieder neu damit. Das Kapitel über den Sabbat studierte sie wahrscheinlich mindestens zehnmal mit verschiedenen Zeugen. In den letzten fünf oder sechs Jahren kam sie hier und da in den Königreichssaal. Man wußte nie, wen sie mitbrachte, einmal war es ihr Mann, ein andermal ihre Schwester, ihre Tochter, jemand aus der Verwandtschaft oder aus der Nachbarschaft. Im Jahre 1960 begann sie mit mir die gute Botschaft vom Königreich zu predigen. Nun ist sie ein regelmäßiger Verkündiger. Im September 1962 ließen sich sie und ihre Schwester taufen. Heute freue ich mich am meisten, wenn ich höre, wie sie Menschen guten Willens anhand der Bibel den Sabbat erklärt.“
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