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Weltweit die gute Botschaft verkündigenDer Wachtturm 1971 | 1. Mai
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Weltweit die gute Botschaft verkündigen
„Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der gute Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der gute Botschaft von etwas Besserem bringt, der Rettung verkündigt, der zu Zion spricht: ,Dein Gott ist König geworden!‘“ — Jes. 52:7, NW.
1, 2. Wie sieht die Erde, vom Weltraum aus gesehen, aus, und wie reagierten die Engel, als Gott die Erde erschuf?
STELL dir die Erde einmal so vor, wie sie von den Apollo-8-Astronauten zum erstenmal photographiert wurde. Im Licht der Sonne sieht sie aus wie ein riesiger im dunklen Weltall aufgehängter bunter Ball. Zwischen weißen Schäfchenwolken hindurch kann man das funkelnde Blau der Ozeane und das vielfältige Braun und Grün des Festlandes sehen. Einen solch herrlichen Planeten hat Gott für die Menschheit erschaffen! Und für alle Bewohner dieses Planeten hat Gott eine gute Botschaft. Kennst du sie?
2 Wenn man die Erde vom Weltraum aus betrachtet, kann man sich gut vorstellen, weshalb es in der Bibel heißt, die Engelsöhne hätten „zu jauchzen“ begonnen, als Gott die Erde erschaffen habe. (Hiob 38:7, NW) Sie ist so auffallend anders als alle übrigen Planeten unseres Sonnensystems, daß sich die Engel gezwungen fühlten, zu jubeln und Jehova Gott, den Schöpfer, zu lobpreisen. Als er dann die Erde mit lebenden Geschöpfen zu bevölkern begann und sein irdisches Werk schließlich durch die Erschaffung des Menschen krönte, hatten sie erst recht Grund zu jauchzen.
3, 4. Wozu hat das Bemühen des Menschen, die Erde ohne Gott zu regieren, geführt?
3 Was ist aber auf der Erde geschehen, seitdem Gott den Menschen erschaffen hat? Da sich der Mensch gegen seinen Schöpfer aufgelehnt und sich von ihm abgewandt hat, lebt er heute in Verhältnissen, die keineswegs ideal sind. Er hat sich auf seine eigene Weisheit verlassen und hat versucht, die Erde ohne Gott zu regieren. Das hat zu einem gewaltigen Durcheinander geführt. Die Menschheit ist in nationale Gruppen aufgespalten, die sich ständig gegenseitig bekämpfen und bekriegen. Die Großstädte sind die reinsten Asphalt-Dschungel geworden, in denen sich die Menschen wie vernunftlose wilde Tiere gegenseitig jagen. Gewalttat, Verbrechen, Ungerechtigkeit und Auflehnung sind überall an der Tagesordnung.
4 In seiner Torheit verdirbt der Mensch sogar die für ihn so lebensnotwendige Umwelt. Er verunreinigt die Luft und verschmutzt die Flüsse, die Seen und das Meer. Er hat durch unvernünftige Anbaumethoden fruchtbare Gebiete unfruchtbar gemacht und hat unzählige Tiere rücksichtslos gejagt, so daß heute viele ausgestorben sind. Ja wirklich, das Bemühen des Menschen, ohne Gott zu regieren, hat sich als ein gewaltiger Mißerfolg erwiesen.
ETWAS BESSERES KOMMT
5, 6. Welche gute Botschaft hat Gott für die Menschheit, und mit welchen Worten wurde vorhergesagt, was er gegen den Krieg unternehmen würde?
5 Für alle, die „seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen“, hat der Schöpfer unserer herrlichen Erde eine gute Botschaft. (Hes. 9:4) Er hat ein Königreich aufgerichtet, durch das er die ganze Erde nach Recht und in Gerechtigkeit regieren wird. Unter der Herrschaft dieses Königreiches wird die Menschheit nicht mehr in nationale Gruppen aufgespalten sein, sondern für immer in friedlichen Verhältnissen leben.
6 Als ob dies bereits Tatsache wäre, heißt es in einer biblischen Prophezeiung: „Kommet, schauet die Großtaten Jehovas, der Verheerungen angerichtet hat auf der Erde! Der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt. (Ps. 46:8, 9) Die hier erwähnten Kriegsgeräte die zu der Zeit, als diese Prophezeiung niedergeschrieben wurde, gebraucht wurden, sind ein Symbol aller Kriegswaffen. Sie werden unter der friedlichen und gerechten Regierung des Königreiches Gottes nicht benötigt werden.
7. Worauf ist Gottes Königreich gegründet, und was wird die Menschen unter dem Königreich veranlassen, ehrlich und aufrichtig zu handeln?
7 Der König dieses Königreiches ist bereits gewählt und in sein Amt eingesetzt worden. Es ist kein anderer als Jesus Christus, der bewährte und treue Sohn Jehovas Gottes. Er wird in der Bibel prophetisch als ‘ein bewährter Stein, ein kostbarer Eckstein, aufs festeste gegründet’, bezeichnet. (Jes. 28:16) Das ganze Gefüge des Königreiches Gottes ruht auf ihm als dessen König. In dieser Prophezeiung aus dem Buche Jesaja wird ferner vorhergesagt, daß die Herrschaft des Königreiches Gottes unter Jesus Christus eine Herrschaft des Rechts und der Gerechtigkeit sein würde. „Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zum Senkblei.“ (Jes. 28:17) Wie das Senkblei anzeigt, ob ein Pfeiler oder eine Mauer eines Gebäudes senkrecht ist oder nicht, so wird auch die Gerechtigkeit, die in Gottes Königreich als Maßstab gelten wird, die Menschen veranlassen, ehrlich und aufrichtig zu handeln. Wie ganz anders ist es doch heute unter der ungerechten Herrschaft unvollkommener Menschen! Böse Menschen haben ‘die Lüge zu ihrer Zuflucht gemacht und in der Falschheit sich geborgen’. — Jes. 28:15.
8. Warum wird unter der Herrschaft des Königreiches Gottes sich niemand zu fürchten oder sich vor irgendwelchen Gefahren zu schützen brauchen?
8 Da die Regenten in Gottes Königreich eine gerechte und friedliche Herrschaft über die Erde ausüben werden, wird sich dann niemand mehr zu fürchten und vor irgendwelchen Gefahren zu schützen brauchen. Die Bösen, die anderen Gewalt anzutun, sie zu töten oder zu berauben drohen, werden nicht mehr dasein. Unser Schöpfer gibt uns die Zusicherung, daß ‘der Böse nicht mehr sein wird’. (Ps. 37:10, NW) Die Erde wird dann nicht mehr von gewalttätigen Personen, die den Gesetzen Gottes vorsätzlich zuwiderhandeln, beherrscht werden, sondern wird im Besitz von mildgesinnten Menschen sein, die diesen Gesetzen gehorchen. Jesus Christus sagte dies selbst voraus mit den Worten: „Glücklich sind die Mildgesinnten, da sie die Erde ererben werden.“ Das ist bestimmt eine gute Botschaft! — Matth. 5:5; Ps. 37:11.
9. Warum ist die Botschaft von Gottes Königreich, besonders die Botschaft von seiner Aufrichtung, für die Menschheit eine gute Botschaft?
9 Im Hinblick auf Gottes wunderbares Vorhaben mit der Erde ist die Botschaft von seinem Königreich eine gute Botschaft für die Menschheit. Sie gibt uns die Gewißheit und die Zuversicht, daß die Bösen nicht auf unabsehbare Zeit über die Erde herrschen werden und daß wir bessere Lebensverhältnisse erwarten können. Die Tatsache, daß Gottes Königreich im Himmel aufgerichtet worden ist und daß wir jetzt in den letzten Tagen des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge leben, ist eine besonders gute Botschaft. Allen die jetzt ihr Vertrauen auf dieses Königreich setzen, gelten die Worte Jesu Christi: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ — Luk. 21:28.
ES BEGANN IM ERSTEN JAHRHUNDERT
10. (a) Wann und wie begann die Verkündigung der guten Botschaft? (b) Warum konnte damals gesagt werden, das Königreich habe sich genaht?
10 Die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich begann im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Jesus Christus nahm sie auf und schulte seine Nachfolger, die sich dann ebenfalls daran beteiligten. „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘“ (Matth. 10:7; 4:12-17) Obwohl das Königreich Gottes damals noch nicht aufgerichtet worden war, konnte diese Botschaft zu Recht verkündigt und von dem Königreich berechtigterweise gesagt werden, es habe sich genaht, da sein König, Jesus Christus, zugegen war. Er vertrat dieses Königreich.
11. Auf welche Weise zeigte Jesus, wie die gute Botschaft gepredigt werden sollte?
11 Jesus brachte den Menschen die gute Botschaft vom Königreich, indem er zu ihnen hinging und ihnen predigte. „Dann ging er in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich.“ (Matth. 4:23) Er predigte ihnen auch in ihren Häusern. Er ging in das Haus des Zachäus in Jericho, in das Haus des Matthäus und in das Haus eines Vorstehers, dessen Tochter gestorben war, um nur einige zu erwähnen. (Luk. 19:5; Matth. 9:9, 10, 18, 23) Er predigte auch an Berghängen, am Seegestade und auf Marktplätzen. Er predigte allen Arten von Menschen: Vorstehern, Priestern, Kaufleuten, Fischern, Steuereinnehmern, Dirnen, Soldaten usw. Jesus zeigte auf diese Weise seinen Nachfolgern, wie sie die gute Botschaft vom Königreich predigen sollten.
12. Wie erfüllte Jesus die Prophezeiung in Jesaja 61:1, 2?
12 Während Jesus das Land durchzog und die gute Botschaft verkündigte, erfüllte er die Prophezeiung in Jesaja 61:1, 2 (NW): „Der Geist des Herrn Jehova ist auf mir, darum, daß Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun. Er hat mich gesandt, ... um auszurufen das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas ...; um zu trösten alle Trauernden.“ Für die Sanftmütigen und Bedrückten, denen er die gute Botschaft vom Königreich brachte, war sein Kommen etwas Schönes. Seine Füße boten ihnen einen „lieblichen“ Anblick. Die Menschen waren dankbar dafür, daß er zu ihnen kam, weil er ihnen viel Gutes tat. Er tröstete die Bedrückten, und den Niedergeschlagenen flößte er Hoffnung ein. Sie erfuhren von ihm, daß Gott durch sein Königreich etwas Besseres herbeiführen wird.
13. Was beweist, daß die Jünger Jesu nach Pfingsten genauso predigten, wie Jesus es getan hatte?
13 Dem Beispiel Jesu getreu predigten seine Jünger von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an die gute Botschaft vom Königreich überall, selbst in den Gebieten, in die sie durch die Verfolgung zerstreut worden waren. „Jene indes, die zerstreut worden waren, gingen durch das Land und verkündeten die gute Botschaft des Wortes.“ (Apg. 8:4) Durch sie erfüllten sich die Worte in Jesaja 52:7 (NW): „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der gute Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der gute Botschaft von etwas Besserem bringt, der Rettung verkündigt, der zu Zion spricht: ,Dein Gott ist König geworden!‘“ Jene, die in andere Länder gingen, predigten die gute Botschaft ebenfalls. Die Bibel berichtet ausführlich darüber, wie der Apostel Paulus und seine Reisegefährten dies in verschiedenen Ländern jahrelang taten. Wie Jesus gingen sie zu den Menschen hin; sie besuchten sie in ihren Häusern und sprachen mit ihnen auf den Marktplätzen und an anderen öffentlichen Sammelpunkten.
14. Was sagte Paulus über seine Bemühungen, den Menschen zu helfen, Gottes Vorhaben kennenzulernen?
14 In Kleinasien sagte der Apostel Paulus zu einer Gruppe von Personen, die die Hoffnung auf Gottes Königreich angenommen hatten: „Ihr wißt wohl, wie ich vom ersten Tag an, da ich den Bezirk Asien betrat, die ganze Zeit bei euch gewesen bin, indem ich als ein Sklave für den Herrn mit der größten Demut und unter Tränen und Prüfungen diente, die mir zufolge der Anschläge der Juden widerfuhren; wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, zu berichten, und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren.“ (Apg. 20:18-20) Er verausgabte sich also völlig, um den Menschen zu helfen, die guten Dinge, die Gott für die Menschheit herbeiführen wird, kennenzulernen. Boten nicht auch seine Füße den vielen Menschen, die er mit der guten Botschaft tröstete, einen „lieblichen“ Anblick?
15. Wieso wissen wir, daß die Prophezeiung in Jesaja 52:7 sich auf die gesalbten Nachfolger Jesu bezieht?
15 Die Prophezeiung in Jesaja 52:7 wird somit von Jesu gesalbten Nachfolgern erfüllt, die die Aussicht haben, schließlich mit ihm zu herrschen. Das wird von Paulus selbst angedeutet. Sie verkündigen Frieden, bringen „gute Botschaft von etwas Besserem“ und verkündigen Rettung. Paulus wies nachdrücklich darauf hin, daß sie die gute Botschaft predigen müßten, indem er schrieb: „Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören, ohne daß jemand predigt? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht ausgesandt worden sind, wie geschrieben steht: ,Wie lieblich sind die Füße derer, die gute Botschaft guter Dinge verkünden!‘“ (Röm. 10:14, 15) Beachten wir, daß Paulus hier die Prophezeiung aus Jesaja 52:7 zitierte und sie auf die anwandte, die dem Beispiel Jesu getreu ebenfalls die gute Botschaft verkünden.
16. Wie wirkte sich die Predigttätigkeit der Organisation der ersten Christen aus?
16 Da die ersten Christen so eifrig und unermüdlich predigten, hörten Menschen in vielen Ländern die gute Botschaft und wurden gläubig. Über die Ergebnisse der ersten Missionsreise von Paulus und Barnabas durch Zypern und Kleinasien lesen wir in der Bibel: „Als sie angekommen waren und die Versammlung zusammengebracht hatten, begannen sie die vielen Dinge zu erzählen, die Gott durch sie getan hatte, und daß er den Nationen die Tür zum Glauben aufgetan habe.“ (Apg. 14:27) Die Menschen in diesen anderen Ländern, die Paulus und Barnabas Gehör schenkten und die das Gehörte gläubig annahmen, waren den beiden dankbar, daß sie zu ihnen gekommen waren. In ihren Augen waren die Füße dieser Verkündiger guter Botschaft bestimmt „lieblich“. Auf diese Weise breitete sich die gute Botschaft im ganzen Römischen Reich aus, und sehr viele Menschen schlossen sich der Organisation Gottes an. Doch das war erst der Anfang.
„AUF DER GANZEN BEWOHNTEN ERDE GEPREDIGT“
17, 18. Was geschah mit der Christenorganisation nach dem Tode der Apostel?
17 Da nach dem Tod der Apostel zersetzend wirkende Glaubensansichten falscher Religionen in die Christenorganisation aufgenommen wurden, trat ein Verfall ein. Personen, die begannen, ihre eigenen Ansichten in den Vordergrund zu rücken, führten in den Versammlungen Spaltungen herbei. Diese überheblichen Personen sammelten andere Glieder der Versammlung um sich und gingen dann ihre eigenen Wege. Das hatte der Apostel Paulus schon vorhergesagt. „Ich weiß, daß nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht zart behandeln werden, und aus eurer Mitte selbst werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her fortzuziehen.“ — Apg. 20:29, 30.
18 Diese Zersetzung der Christenorganisation führte zur Entwicklung einer Art Mischreligion, die nach außen hin zwar christlich zu sein schien, in Wirklichkeit aber von heidnischen Irrlehren durchsetzt war. Da sie mit so vielen heidnischen Ansichten und Bräuchen vermischt war, erregte sie im Römischen Reich nicht mehr viel Anstoß und wurde schließlich sogar vorherrschend. Wie nicht anders zu erwarten war, setzte diese verderbte Organisation die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich nicht fort. Sie hielt auch ihre Anhänger nicht dazu an, und so waren sie schließlich geistig tot.
19. Kann Gottes Christenorganisation für die Bekehrungen mit dem Schwert verantwortlich gemacht werden?
19 Daraus können wir ersehen, daß nicht die wahre Christenorganisation, sondern eine andere Organisation dafür verantwortlich ist, daß Menschen in ganz Europa mit Waffengewalt gezwungen wurden, sogenannte Christen zu werden. Jesus hatte seinen Nachfolgern nicht geboten, auf diese Weise Jünger zu machen. Diese Zwangsbekehrungen erfolgten aufgrund der verkehrten Denkweise gewisser Männer, die von ihrer eigenen Meinung mehr hielten als von Gottes Wort der Wahrheit. Mit der Zeit bildeten solche Männer eine besondere Klasse, die Geistlichkeit, und diese Klasse predigte den Kirchenangehörigen — die eine passive, untergeordnete Klasse bildeten — die religiösen Philosophien von Menschen. Diese Methoden waren aber nicht Gottes Methoden, und die Religionsgemeinschaft, die sie anwandte, war nicht Gottes Organisation. Man hatte aufgehört, die gute Botschaft zu predigen, aber Gott wollte nicht, daß sie für immer verschwiegen werde. Er wollte, daß sie auf der ganzen bewohnten Erde verkündet werde.
20. Wie wurde die Verkündigung der guten Botschaft wiederbelebt?
20 Jahrhunderte vergingen, bis Gott in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts die Verkündigung der guten Botschaft wiederbelebte. Diese Wiederbelebung erfolgte durch eine Gruppe von Bibelforschern in Allegheny (Pennsylvanien, USA). Diese Bibelforscher hatten erkannt, daß die Kirchen der Christenheit den Auftrag, den Jesus Christus seinen Nachfolgern gegeben hatte, nicht erfüllten. Statt dessen befaßten sie sich mit Politik und sozialen Werken, mit menschlichen Philosophien, unbiblischen Lehren und menschlichen Überlieferungen. Da diese neuzeitlichen Nachfolger Jesu Christi die Notwendigkeit, die gute Botschaft zu verkündigen, erkannten, erklärten sie sich wie einst Jesaja bereit, Gott zu dienen. Dieser Prophet hatte gesagt: „Ich hörte die Stimme des Herrn [Jehovas, NW], welcher sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich.“ (Jes. 6:8) So nahm diese Gruppe treuer Christen unter der Leitung von Charles Taze Russell das lange vernachlässigte Werk der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich wieder auf. Gottes Christenorganisation trat wieder auf den Plan.
21, 22. (a) In welchem Ausmaß ist die Zahl der Verkündiger der guten Botschaft seit den 1870er Jahren angewachsen? (b) Wie erfüllen sie das, was Jesus für die „letzten Tage“ vorhersagte, und wie ahmen sie Jesus nach?
21 Aus diesen kleinen Anfängen in den 1870er Jahren hat sich die Gruppe der Verkündiger der guten Botschaft zu einer Organisation von über einer Million tätiger christlicher Zeugen Jehovas entwickelt. Diese Organisation ist Gottes wirksame Organisation, die heute das tut, was nach der Vorhersage Jesu in den letzten Tagen des gegenwärtigen weltlichen Systems der Dinge getan werden sollte: Sie predigt die gute Botschaft vom Königreich „auf der ganzen bewohnten Erde ..., allen Nationen zu einem Zeugnis“. — Matth. 24:14.
22 Jeder Gott hingegebene und getaufte Christ in dieser Organisation ist ein Prediger. Alle betätigen ihren Glauben, und sie werden von Jehovas Organisation auch ständig ermuntert, ihre Predigttätigkeit fortzusetzen. So war es auch in Gottes Organisation im ersten Jahrhundert, als die Apostel noch lebten. Wie Jesus, so gehen auch wahre Christen heute in die Häuser und überallhin, wo sie Menschen finden, die bereit sind zuzuhören. Diejenigen, die für den Trost, den sie aus der Botschaft schöpfen, dankbar sind, sehen sie gerne.
23. Was beweist, daß Gottes Organisation heute die gute Botschaft tatsächlich auf der ganzen bewohnten Erde predigt?
23 Im ersten Jahrhundert konzentrierte sich die Verkündigung der guten Botschaft im wesentlichen auf die Länder am Mittelmeer; heute dagegen wird diese, wie Jesus es vorhergesagt hat, auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt. Im Jahre 1970 predigten Jehovas Zeugen in 206 Ländern. Sie widmeten diesem Werk mehr als 267 Millionen Stunden und verbreiteten annähernd 232 Millionen Stück Literatur über Gottes Wort und Gottes Vorhaben. Bestimmt sah Jesus vor neunzehnhundert Jahren dieses Ausmaß, das die Verkündigung der guten Botschaft in den letzten Tagen des erdenweiten Systems böser Menschen annehmen sollte, voraus.
EINE ORGANISATION ZUR DURCHFÜHRUNG DES PREDIGTWERKES
24, 25. Warum ist eine Organisation unter denen, die Gott gebraucht, notwendig, und was beweist, daß es schon unter den ersten Christen eine solche Organisation gab?
24 Damit die gute Botschaft weltweit in dem Umfang gepredigt werden kann, wie Gott es vorgesehen hat, ist eine Organisation notwendig, denn die Bemühungen der Hunderttausende von Christen, die Gott gebraucht, um dieses Predigtwerk durchzuführen, müssen vereinheitlicht werden. Die leitende Körperschaft dieser Organisation wirkt auf die Förderung des Werkes hin und beseitigt Schwierigkeiten. Eine solche Organisation bestand nach Pfingsten des Jahres 33 u. Z., und die zwölf Apostel zusammen mit einigen anderen reifen Christen in Jerusalem bildeten ihre leitende Körperschaft. Diese Gruppe fällte Entscheidungen, ernannte gewisse Personen zu besonderen Dienstleistungen und schlichtete Meinungsverschiedenheiten. Ihre Entscheidungen waren für die ganze damalige Christenorganisation bindend, wie das aus Apostelgeschichte, Kapitel 15 hervorgeht.
25 Wenn wir das fünfzehnte Kapitel der Apostelgeschichte, besonders die Verse 23 bis 29, lesen, sehen wir, wie die leitende Körperschaft der Organisation Gottes vorging. Als unter den Christen in Antiochien (Syrien) einmal eine Streitfrage entstand, die dort nicht entschieden werden konnte, wurde sie der leitenden Körperschaft vorgelegt. Nachdem sich diese die Sache angehört hatte, fällte sie eine Entscheidung, die dann nach Antiochien weitergeleitet wurde.
26. Kennzeichne die leitende Körperschaft in Gottes heutiger Organisation.
26 Heute hat die Organisation, die Gott gegründet hat, damit die gute Botschaft vom Königreich gepredigt werde, ebenfalls eine leitende Körperschaft. Sie vertritt die aus den gesalbten Christen bestehende Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“, von dem Jesus in einem Gleichnis gesprochen hat, das in Matthäus 24:45-47 aufgezeichnet ist. Diese gesalbten Christen kommen ihrer Verpflichtung, die geistige Speise „zur rechten Zeit“ auszuteilen, durch die leitende Körperschaft nach. Diese leitende Körperschaft ist eng verbunden mit den gesalbten Mitgliedern des Vorstandes der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania.
27. Wieso kann gesagt werden, Gottes Organisation sei ausschließlich der Wahrung seiner Interessen gewidmet?
27 Im Gegensatz zu den Kirchen der Christenheit, die sich in die Politik einmischen, für soziale Erneuerungen eintreten, Geschäfte betreiben und ihr Geld in Großunternehmen anlegen, konzentriert sich Gottes Organisation seiner treuen Zeugen ausschließlich auf das Predigen der guten Botschaft vom Königreich. Sie hat den Auftrag nie aus den Augen verloren, den Jesus seinen Nachfolgern gab, als er sagte: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20) Sie erfüllt heute die Prophezeiung Jesu über die weltweite Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich. — Matth. 24:14.
28, 29. Wen schulte Jesus zu Verkündigern der guten Botschaft, und was zeigt, daß Gottes Organisation seinem Beispiel in dieser Hinsicht folgt?
28 Als Jesus die gute Botschaft vom Königreich predigte, schulte er einfache Menschen wie Fischer und Steuereinnehmer zu Predigern und Lehrern von Gottes Wort der Wahrheit. Im Unterschied zu den Schriftgelehrten und Pharisäern, die an den damaligen Gelehrtenschulen ausgebildet worden waren, hatten diese einfachen Menschen ihre Befugnis zum Predigen von Gott erhalten, und er segnete ihre Tätigkeit. Sie führten seinen Willen aus, die Schriftgelehrten und Pharisäer dagegen nicht.
29 Auch heute belehrt Gottes Organisation Menschen aus allen Volksschichten und schult sie zu Predigern und Lehrern des geschriebenen Wortes Gottes. Sie brauchen nicht an ein Theologieseminar zu gehen, um in Gottes Augen zum Predigen berechtigt zu sein. Sogar Kinder werden von Gottes Organisation zu Predigern der guten Botschaft geschult. Wie jene Fischer in den Tagen Jesu, so lernen auch heute diese einfachen Menschen, etwas zu tun, was sie wahrscheinlich nie gedacht hätten.
30. Welche Ausbildung erhalten Personen, die in andere Länder gesandt werden, und wozu haben ihre Bemühungen geführt?
30 Die Organisation hat auch eine besondere Schule zur Ausbildung von Missionaren gegründet, die in andere Länder gesandt werden. Die Teilnehmer an diesem konzentrierten fünfmonatigen Studienkurs werden in der Bibel und in einer Fremdsprache unterwiesen. Nach ihrer Ankunft in ihrem Auslandsgebiet verbringen sie monatlich 150 Stunden damit, die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen und die einheimische Bevölkerung über die Wahrheit des Wortes Gottes zu belehren. Absolventen dieser Schule, bekannt als Gileadschule, haben das Werk des Predigens der guten Botschaft in vielen Ländern und auf vielen Inseln eröffnet. Sie haben Tausenden von Menschen geholfen, für Gottes Königreich Stellung zu beziehen.
WIE LANGE NOCH?
31, 32. Was läßt die weltweite Verkündigung der guten Botschaft erkennen, und was hat Gottes Organisation getan, um Jesaja 52:7 zu erfüllen?
31 Die Tatsache, daß die gute Botschaft heute auf der ganzen bewohnten Erde und in einem noch nie dagewesenen Ausmaß gepredigt wird, ist ein Beweis dafür, daß wir in den letzten Tagen des gegenwärtigen bösen Systems der von Menschen geschaffenen Regierungen leben. Jesus sagte deutlich, wenn dieses Werk und gleichzeitig auch die anderen von ihm vorhergesagten Weltereignisse zu beobachten seien, dann habe die „Zeit des Endes“ begonnen, und der endgültige Höhepunkt sei nahe. — Luk. 21:28.
32 Seit dem Jahre 1914 u. Z. leben wir in der „Zeit des Endes“. Seit jenem Jahr hat Jehovas Organisation seiner Zeugen „Frieden verkündigt“, „gute Botschaft von etwas Besserem“ gebracht und gesagt: „Dein Gott ist König geworden!“ Genau das wurde vom Propheten Jesaja vorhergesagt. — Jes. 52:7, NW; Offb. 11:17, 18.
33. Warum ist es wichtig, daß alle die gute Botschaft predigen, die an den Segnungen teilhaben möchten, welche den Angehörigen der Organisation Jehovas in Aussicht stehen?
33 Die zur Verkündigung der guten Botschaft noch verbleibende Zeit ist sehr kurz. Es gibt noch viel zu tun, denn Jesus sagte: „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige.“ (Matth. 9:37) Wenn du an den Segnungen teilhaben möchtest, die Gott für die bereithält, die seiner Organisation angehören, dann schließe dich ihr jetzt an. Beteilige dich an dem Einsammlungswerk, indem du die gute Botschaft verkündigst. Laß die Menschen wissen, was Jehova Gott mit unserer schönen Erde vorhat. Tritt auf die Seite derer, von denen Jesaja vorhersagte, sie würden Frieden verkündigen und gute Botschaft von etwas Besserem bringen.
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Wo weitere Verkündiger der guten Botschaft besonders benötigt werdenDer Wachtturm 1971 | 1. Mai
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Wo weitere Verkündiger der guten Botschaft besonders benötigt werden
„Komm nach Mazedonien herüber und hilf uns!“ — Apg. 16:9.
1, 2. Was erlebte Paulus, als er das erstemal nach Ephesus kam, was erkannte er, und welches Versprechen gab er ab?
CHRISTEN, die ihre Verpflichtung, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen, erkannt haben, freuen sich sehr, wenn sie Menschen finden, die sie darum bitten, bei ihnen zu bleiben und sie über die Wahrheit zu belehren. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, erlebte diese Freude, als er das erstemal nach Ephesus, einer Stadt in Kleinasien, kam. Es war um die Mitte des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Paulus machte dort kurz halt, als er von seiner Missionsreise nach Antiochien (Syrien) zurückkehrte. Als er in einer Synagoge die gute Botschaft verkündigte, baten ihn die Leute eindringlich, bei ihnen zu bleiben, damit sie noch mehr hören könnten.
2 Paulus erkannte, daß in Ephesus noch viele weitere Prediger der guten Botschaft benötigt wurden. Er konnte seinerzeit nicht dort bleiben und ihnen helfen, aber er versprach ihnen zurückzukehren. Er sagte: „Wenn Jehova will, werde ich wieder zu euch zurückkehren.“ (Apg. 18:21) Das tat er auch auf seiner dritten Missionsreise, und er verbrachte dort drei fruchtbare Jahre. Er baute in Ephesus eine Versammlung auf, die der auferstandene Jesus Christus über vierzig Jahre später besonders erwähnte. Jesus inspirierte den Apostel Johannes, die Versammlung in Ephesus für ihr Ausharren und ihre mühevolle Arbeit zu loben, sie aber auch zu tadeln, weil sie ‘die Liebe, die sie zuerst gehabt hatte, verlassen hatte’. — Offb. 2:2-4.
3. Wie zeigte Paulus, daß er die richtige Einstellung hatte, als er auf seiner dritten Missionsreise zu den Ephesern sprach?
3 Am Ende seiner dritten Missionsreise machte Paulus in Milet, einer kleinen Stadt etwas südlich von Ephesus, halt und ließ die älteren Männer der Versammlung Ephesus herbeirufen. Als sie eintrafen, sprach er mit ihnen und erinnerte sie daran, wie sehr er sich bemüht hatte, ihnen die gute Botschaft kundzutun. Er hatte von dem Augenblick an, da er die römische Provinz Asien betreten hatte (ein Gebiet, das den westlichen Teil der Halbinsel Kleinasien einschloß, von dem Ephesus die Hauptstadt war), trotz Verfolgung unablässig die gute Botschaft gepredigt. Personen, die heute in ein Gebiet ziehen, in dem noch sehr viele Verkündiger der guten Botschaft benötigt werden, sollten die gleiche Einstellung haben wie Paulus.
4. Wie reagierte Paulus auf die inständige Bitte, nach Mazedonien zu kommen und den Menschen dort zu helfen?
4 Paulus hatte schon früher, nämlich auf seiner zweiten Missionsreise, bewiesen, daß er bereit war, dort zu dienen, wo noch weitere Prediger benötigt wurden. Er befand sich damals in Troas, einer Stadt an der Nordwestspitze der Halbinsel von Kleinasien. Er sah dort in einer Vision einen Mann aus Mazedonien, der ihn inständig bat, nach Mazedonien herüberzukommen und den Menschen dort zu helfen. (Apg. 16:9, 10) Da er dies als eine Weisung Jehovas betrachtete, in dieses Gebiet zu gehen, wo Hilfe dringend not tat, schiffte er sich sogleich nach Neapolis in Mazedonien ein. Von dort ging er nach Philippi, einer Stadt, die an einer Handelsstraße lag. Er ließ sich offenbar absichtlich in Städten nieder, die an Handelsstraßen lagen, damit die Botschaft, die er predigte, durch Reisende in andere Städte gelangte. Die Versammlung, die er in Philippi gründete, war ihm für seine mühevolle Arbeit besonders dankbar und sandte ihm hin und wieder eine Gabe.
5. Inwiefern können wir uns an Paulus, Aquila und Priscilla ein Beispiel nehmen?
5 Paulus hat den heutigen ergebenen Dienern Jehovas ein vortreffliches Beispiel gegeben. Er stellte die Interessen des Königreiches Gottes in seinem Leben allem voran und war bereit, in andere Gebiete zu gehen, wo noch viele Prediger benötigt wurden. Das kann auch von Aquila und Priscilla gesagt werden. Paulus traf sie auf seiner zweiten Missionsreise in Korinth, und als er von dort weiterreiste, begleiteten sie ihn bis Ephesus. Dort blieben sie und predigten. Personen, die sich Jehova hingegeben haben, um ihm zu dienen, können heute genauso beweisen, daß sie bereit sind, in einem Gebiet zu dienen, in dem noch mehr Prediger der guten Botschaft benötigt werden als da, wo sie jetzt sind.
GEBIETE, IN DENEN HILFE DRINGEND NOT TUT
6, 7. (a) Was kann ein Königreichsverkündiger tun, damit seine Bemühungen im Predigtdienst mehr Frucht tragen? (b) Sollte ein Christ in ein anderes Gebiet ziehen, wenn er da, wo er jetzt ist, gute Ergebnisse erzielt?
6 Heute gibt es viele Gebiete, in denen noch unzählige Prediger der guten Botschaft vom Königreich benötigt werden. Ergebenen Dienern Jehovas, die möchten, daß ihre Bemühungen im Predigtdienst in der kurzen, dem gegenwärtigen System der Dinge noch verbleibenden Zeit möglichst viel Frucht tragen, bieten diese Gebiete die besten Aussichten.
7 Wenn ein Gott hingegebener Christ in dem Gebiet, das seiner Versammlung zugeteilt ist, gute Ergebnisse erzielt und er Menschen findet, die die gute Botschaft annehmen und sich der Organisation Jehovas anschließen, so wird er natürlich dort benötigt. Das Gebiet, in dem er predigt, ist fruchtbar, und es mag daher besser sein, wenn er weiter darin arbeitet und nicht woanders hinzieht. Angenommen aber, das Gebiet wird häufig durchgearbeitet und seine Bemühungen tragen nicht viel Frucht, was dann? Sollte er sich weniger anstrengen oder überhaupt aufhören zu predigen? Auf keinen Fall! Seine Beharrlichkeit ist Jehova Gott wohlgefällig.
8. Warum empfiehlt es sich, wenn möglich, aus einem Gebiet, das unfruchtbar ist, wegzuziehen?
8 Sollte er aber in der Lage sein, in einem anderen Gebiet, in dem noch weitere Prediger benötigt werden, auszuhelfen, wäre es da nicht vernünftig, er würde in ein solches Gebiet ziehen? Ein Fischer, der feststellt, daß er sich mit seinem Boot in einem Gebiet befindet, wo es wenig Fische gibt, steuert andere Fischgründe an, wo die Aussichten für einen guten Fang besser sind. Er ist daran interessiert, möglichst viele Fische zu fangen, bevor der Tag zu Ende geht. Als Fischer in geistigem Sinne sind Jehovas Zeugen heute daran interessiert, dort tätig zu sein, wo ihre Bemühungen am meisten Frucht tragen.
9, 10. Welche Länder, in denen Hilfe dringend not tut, könnte jemand, der in der Lage ist auszuwandern, in Erwägung ziehen?
9 Es mag zum Beispiel einer Familie möglich sein, in ein anderes Land zu ziehen, in dem noch besonders viele Prediger benötigt werden. In den Vereinigten Staaten beträgt das Verhältnis der Verkündigerzahl zur Bevölkerungszahl 1 zu 524. Es gibt aber eine ganze Anzahl Länder, in denen das Verhältnis nicht so gut ist, was zeigt, daß dort noch viele weitere Prediger der guten Botschaft von Gottes Königreich benötigt werden. In Bolivien zum Beispiel beträgt das Verhältnis 1 zu 4 222, in El Salvador 1 zu 1 951, in Guatemala 1 zu 2 298, in Kolumbien 1 zu 3 021, in Ecuador 1 zu 2 095, in Paraguay 1 zu 2 963 und in Peru 1 zu 3 007. Diese Länder sind alle in Mittel- und Südamerika, und es läßt sich dort sehr gut „fischen“. In einigen dieser Länder gibt es immer noch ganze Städte ohne eine Versammlung des Volkes Jehovas.
10 Oder werfen wir einmal einen Blick nach Afrika und sehen, wie viele weitere Prediger des Königreiches dort noch benötigt werden. In Burundi beträgt das Verhältnis der Zahl der Zeugen Jehovas zur Bevölkerungszahl 1 zu 71 174, in Senegal 1 zu 20 339, in Gambia 1 zu 35 111, an der Elfenbeinküste 1 zu 9 513, in Kenia 1 zu 11 094, in der Republik Mali 1 zu 700 000, in Niger 1 zu 106 296, in Tschad 1 zu 50 000 und in Uganda 1 zu 98 234. Diese Länder bieten ergebenen Dienern Jehovas, die in ein anderes Land ziehen können, vortreffliche Gelegenheiten zum „Fischen“.
11, 12. Was stellen die Missionare der Zeugen Jehovas in einigen afrikanischen Ländern fest?
11 In einigen dieser Länder zeigen so viele Menschen Interesse, daß Jehovas Zeugen Wartelisten anlegen für diejenigen, die mit ihnen die Bibel studieren möchten. In Kenia zum Beispiel verschwenden sie keine Zeit an Personen, die sich nicht an die Abmachungen halten. Wenn jemand einige Male zu der für das Studium vereinbarten Zeit nicht zu Hause ist, wird das Studium eingestellt und die Zeit für jemand anders verwendet, der mehr Wertschätzung dafür hat. Wenn jemand, bei dem das Studium eingestellt wurde, verspricht, künftig seine Vereinbarungen einzuhalten, und das Studium wiederaufnehmen möchte, kommt sein Name zuunterst auf die Warteliste.
12 Eine Missionarin, die nach Dahome ging, berichtete, daß sie nach etwas mehr als sechs Monaten bereits fünfzehn Heimbibelstudien durchführte. Sie schrieb: „Man hat nicht genug Zeit, um mit allen, die studieren möchten, ein Studium durchzuführen. Wir sind schon gut bekannt in der Stadt, und wir werden oft von Personen angesprochen und gefragt, ob wir nicht mit ihnen studieren würden.“ Wie günstig die Verhältnisse zum „Fischen“ in diesen Ländern sind, ersieht man daraus, daß sich dort immer mehr Menschen der Organisation Jehovas anschließen. Auch sie verkündigen eifrig die gute Botschaft vom Königreich.
13. Was erlebte ein Zeuge Jehovas auf den Trukinseln, und vor welcher Frage stehst du nun?
13 Man kann sich vorstellen, daß Zeugen Jehovas, die in ein Land ziehen, in dem noch viele Prediger benötigt werden, erfreuliche Erfahrungen machen. Ein Zeuge, der zum Beispiel eine der vielen Trukinseln besuchte, fand Menschen, die noch nie eine Bibel gesehen und noch nie etwas von der guten Botschaft vom Königreich gehört hatten. Sie hörten ihm mit größter Aufmerksamkeit zu. Als er eine Insel wieder verließ, nachdem er den Bewohnern dort eine Zeitlang gepredigt hatte, wurde er wiederholt gefragt: „Wann kommen Sie wieder?“ Es war wie mit den Bewohnern von Ephesus, als der Apostel Paulus das erstemal zu ihnen kam! Solche Menschen gibt es noch in verschiedenen Ländern. Kannst du ihrer inständigen Bitte: „Komm ... herüber und hilf uns!“ entsprechen?
IM EIGENEN LAND
14. Wie ist es möglich, im eigenen Land in einem Gebiet zu dienen, wo noch mehr Königreichsverkündiger benötigt werden?
14 Wenn eine Familie nicht in ein anderes Land ziehen kann, ist es ihr vielleicht möglich in ein abgelegenes Gebiet in ihrem eigenen Land zu ziehen. Viele Zeugen Jehovas haben dies getan und haben gute Ergebnisse erzielt. Einige sind weit von ihrer Heimatstadt weggezogen, um zu dienen, wo mehr Hilfe benötigt wird, während andere in ein Gebiet umgesiedelt sind, das nur wenige Kilometer von ihrem früheren Wohnort entfernt ist. In einigen dieser Gebiete gibt es keine Versammlung der Zeugen Jehovas. Das Interesse dort muß erst entwickelt werden, damit eine Versammlung gegründet werden kann. In anderen Gebieten mag eine Versammlung bestehen, aber sie ist vielleicht klein und schwach. Sie benötigt Hilfe und Ermutigung. Es kommt auch vor, daß eine Versammlung eine bessere Führung benötigt, und das bietet einem reifen Diener in Jehovas Organisation Gelegenheit mit seiner Familie an den betreffenden Ort zu ziehen, um dieser Versammlung zu helfen.
15. Wie können reife Zeugen einer kleinen Versammlung helfen?
15 Reife Zeugen können in einer kleinen Versammlung, die Hilfe benötigt, viel Gutes bewirken. Sie können dadurch, daß sie im Predigtdienst eifrig vorangehen, neues Leben in die Versammlung hineinbringen und den einheimischen Zeugen helfen, produktivere „Menschenfischer“ zu werden. (Matth. 4:19) Sie können durch ihr Beispiel die Versammlung anspornen, wie Paulus und seine Gefährten die Versammlung in Thessalonich anspornten. Paulus schrieb an die Christen in dieser Versammlung: „Denn wir wissen, von Gott geliebte Brüder, daß er euch auserwählt hat, denn die gute Botschaft, die wir predigen, erging nicht allein mit Worten an euch, sondern auch mit Kraft und mit heiligem Geist und starker Überzeugung, wie ihr ja wißt, was für Menschen wir um euretwillen für euch wurden; und ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden.“ — 1. Thess. 1:4-6.
16. Was bereitete dem Apostel Paulus besondere Freude, und wie können Zeugen Jehovas diese Freude in ihrem eigenen Land ebenfalls erleben?
16 Es bereitete dem Apostel Paulus große Freude, neue Gebiete dem Predigen der guten Botschaft vom Königreich zu erschließen. In seinem Brief an die Christen in Rom brachte er diese Freude mit den Worten zum Ausdruck: „Auf diese Weise habe ich mir in der Tat das Ziel gesetzt, die gute Botschaft nicht dort zu verkünden, wo der Name Christi bereits genannt worden war, damit ich nicht auf der Grundlage eines anderen Menschen baue, sondern, wie geschrieben steht: ,Jene, an die keine Ankündigung ihn betreffend ergangen ist, werden sehen, und jene, die nicht gehört haben, werden verstehen.‘“ (Röm. 15:20, 21) Diese Freude können Zeugen Jehovas, die bereit sind, in ein abgelegenes Gebiet zu ziehen, wo es noch keine Versammlung gibt, heute ebenfalls erleben.
17. Wie müssen Personen eingestellt sein, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, in ein Gebiet zu ziehen, wo noch besonders viele Prediger benötigt werden?
17 Personen, die in ein Gebiet ziehen, in dem noch mehr Hilfe benötigt wird, müssen Gottes Wort der Wahrheit sehr schätzen und müssen dies beweisen, indem sie sich eifrig am Predigtdienst beteiligen. Sie müssen in der Wahrheit gefestigt sein und müssen sich ‘vor jedermann, der von ihnen einen Grund für die Hoffnung verlangt, die in ihnen ist’, verteidigen können. (1. Petr. 3:15) Sie müssen bereit sein, Unannehmlichkeiten, Widerwärtigkeiten und sogar Verfolgung auf sich zu nehmen, um das Predigtwerk fortsetzen zu können. Diese Einstellung hatte der Apostel Paulus. Er sagte: „Ihr wißt wohl, wie ich vom ersten Tag an, da ich den Bezirk Asien betrat, die ganze Zeit bei euch gewesen bin, indem ich als ein Sklave für den Herrn mit der größten Demut und unter Tränen und Prüfungen diente, die mir ... widerfuhren.“ — Apg. 20:18, 19.
WENN MAN NICHT WEGZIEHEN KANN
18, 19. Was kann für die getan werden, die nicht in ein Gebiet ziehen können, wo Hilfe dringend not tut?
18 Was aber, wenn man nicht wegziehen kann? Wie können solche Personen in einem Gebiet dienen, in dem noch weitere Prediger des Königreiches Gottes benötigt werden? Vielleicht gibt es in ihrem eigenen Kreis, zu dem ja etwa zwanzig Versammlungen gehören, Gebiete, in denen viele Menschen wohnen, die an der guten Botschaft interessiert sind, von der betreffenden Versammlung aber vielleicht nicht betreut werden können, weil diese zuviel Gebiet hat. In einem solchen Fall kann sich die Versammlung mit einer anderen Versammlung in Verbindung setzen und mit ihr vereinbaren, daß einige ihrer Verkündiger in ihr Gebiet kommen, um dort das Interesse zu fördern. Warum sollten diese ihre Zeit in unfruchtbarem Gebiet aufwenden, wenn es im Gebiet einer anderen Versammlung noch bessere „Fischgründe“ gibt, die aber von ihr nicht ausgebeutet werden können?
19 Solche Gebiete könnten Zeugen Jehovas zugeteilt werden, die in einem anderen Teil des Kreises wohnen, die aber in diese Gebiete fahren und dort das Interesse an der guten Botschaft fördern könnten. Finden sie jemand, der Interesse bekundet, so sollten sie ein Studium beginnen und dieses Studium regelmäßig durchführen. Das kostet natürlich Zeit und Geld. Wenn sie in der Lage sind, diese Kosten auf sich zu nehmen, können sie, ohne von ihrem Wohnort wegzuziehen, in einem Gebiet dienen, in dem noch weitere Verkündiger des Königreiches benötigt werden.
SCHWIERIGKEITEN BEGEGNEN
20—22. Beschreibe die Schwierigkeiten, die in Verbindung mit Wohnung und Arbeit auftauchen mögen, und wie sie überwunden werden können.
20 Personen, die in ein entlegenes Gebiet oder in eine andere Stadt oder ein anderes Land ziehen, müssen mit Schwierigkeiten rechnen. Sie mögen sich mit einer Wohnung begnügen müssen, die ihrem früheren Lebensstandard nicht entspricht. Sie müssen sich also umstellen, wenn sie in dem betreffenden Gebiet weiter predigen möchten. Es würde ihnen schwerfallen zu bleiben, wenn sie ständig daran dächten, was sie alles aufgegeben haben.
21 Es mag auch schwierig sein, Arbeit zu finden. Sollte man diese Schwierigkeit aber als ein unüberwindliches Problem betrachten? In einigen Fällen war es den einheimischen Zeugen Jehovas möglich, einer Familie zu helfen, Arbeit zu finden. In anderen Fällen mußten die Betreffenden eine Arbeit annehmen, die sie bis dahin noch nie verrichtet hatten. Es mag sogar vorkommen, daß jemand eine schlechter bezahlte Arbeit annehmen muß, wenn er in dem Gebiet bleiben möchte, in dem noch weitere Prediger benötigt werden. Auch in diesem Fall ist es wichtig, daß man die richtige Einstellung entwickelt. Paulus wies darauf hin, wie man eingestellt sein sollte, mit den Worten: „Wenn wir ... Lebensunterhalt und Bedeckung haben, so werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“ — 1. Tim. 6:8.
22 Eine solche Familie wird also ihr Bestes tun, um unter Umständen auch mit einem niedrigeren Verdienst auszukommen und sich an die einfachere Wohnung zu gewöhnen, damit sie in dem Gebiet, in dem noch mehr Verkündiger des Königreiches benötigt werden, bleiben kann. Auf diese Weise würde sie die Interessen des Königreiches Gottes den materiellen Interessen voranstellen, wie Jesus es empfohlen hat. — Matth. 6:33.
23. Wie sollte man die Trennung von guten Freunden betrachten, wenn man in ein Gebiet zieht, in dem noch mehr Verkündiger der guten Botschaft benötigt werden?
23 Einigen mag es auch schwerfallen, sich von guten Freunden zu trennen. Eine solche Trennung bringt aber nicht unbedingt den Verlust von Freunden mit sich, im Gegenteil, sie bietet Gelegenheit, weitere Freundschaften zu schließen. Man findet neue Freunde und kann so seinen Freundeskreis erweitern. Vergessen wir nicht die Verheißung Jesu, daß die, die Verwandte verlassen würden, um die gute Botschaft vom Königreich anderswo zu verkündigen, hundertfach Verwandte und Häuser empfangen würden. Neue Freunde, die ebenfalls ergebene Diener Jehovas sind, werden ihnen mit der Zeit ebenso nahestehen wie eigene Verwandte. Da diese Freunde gastfreundlich sind, steht ihnen ihr Haus jederzeit offen. Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead, die als Missionare in andere Länder gegangen sind, können bestätigen, daß diese Worte Jesu wahr sind. — Mark. 10:29, 30
24. Was läßt die Schwierigkeiten, die in einem solchen Gebiet auftauchen mögen, unbedeutend erscheinen?
24 Die Freude, die man verspürt, wenn man Menschen behilflich sein kann, eine Erkenntnis der Wahrheiten des Wortes Gottes zu erlangen, läßt alle Schwierigkeiten, denen man in einem Gebiet, in dem noch viele Königreichsverkündiger benötigt werden, begegnen mag, unbedeutend erscheinen. Mühe und Beharrlichkeit lohnen sich. Zu wissen, daß man anderen hilft, und vor allem das Bewußtsein, das zu tun, was in Gottes Augen wohlgefällig ist, erfüllt einen mit Befriedigung. Reife Zeugen Jehovas kennen das befriedigende Gefühl, das ein Diener Gottes verspürt, wenn er sieht, daß seine Bemühungen im Predigtdienst Frucht tragen. Noch viel größer ist diese Freude, wenn man reiche Frucht erntet, weil man in einem Gebiet tätig ist, in dem Hilfe not tut. Es ist wirklich etwas Beglückendes, seine Zeit und Kraft in selbstloser Weise darauf zu verwenden, Menschen zu helfen, Jehova, seinen Sohn und sein wunderbares Vorhaben mit der Menschheit kennenzulernen.
DIE KOSTEN BERECHNEN
25. Was sollte eine Familie tun, bevor sie wegzieht?
25 Ergebene Diener Jehovas sollten ihre Lage überprüfen und ernstlich erwägen, ob sie in ein Gebiet ziehen könnten, wo noch mehr Prediger benötigt werden. Eine Familie, die glaubt, in ein anderes Land oder an einen anderen Ort im eigenen Land ziehen zu können, sollte natürlich die Kosten berechnen und feststellen, ob sie sie tragen kann oder nicht. Jesus erklärte, warum man dies tun sollte, als er sagte: „Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen.“ — Luk. 14:28, 29.
26, 27. Warum ist es nur vernünftig, in einem Gebiet zu arbeiten, in dem unsere Bemühungen am meisten Frucht tragen, und welches Beispiel gab uns Paulus in dieser Hinsicht?
26 Da die Zeit, die dem gegenwärtigen alten System der Dinge noch verbleibt, sehr kurz ist, ist es nur vernünftig, in einem Gebiet tätig zu sein, in dem unsere Bemühungen am meisten Frucht tragen. Wenn wir wegziehen könnten, wäre es nicht vernünftig, wir würden uns weiter in einem unfruchtbaren Gebiet abmühen, während wir in einem anderen Gebiet, in dem es an Predigern mangelt, bessere „Fischgründe“ vorfinden würden. Wenn aber eine Familie in ein solches Gebiet zieht, sollte sie dort bleiben können. Es ist also notwendig, vorher zu planen und die Kosten zu berechnen.
27 Der Apostel Paulus hielt es für vernünftig, in ein produktiveres Gebiet zu ziehen, als er feststellte, daß es da, wo er sich aufhielt, nicht viele „Fische“ gab. Aus diesem Grund blieb er nicht länger in Athen. Es war ein verhältnismäßig unfruchtbares Gebiet. Er zog deshalb nach Korinth, wo er während seiner zweiten Missionsreise eineinhalb Jahre blieb. Das war auch in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn, denn er hatte in einer Vision zu Paulus gesagt: „Fürchte dich nicht, sondern fahre fort zu reden und schweige nicht, denn ich bin mit dir, und keiner wird dich angreifen, um dir Schaden zuzufügen; denn ich habe viel Volk in dieser Stadt.“ (Apg. 18:9, 10) Und so war es auch.
28, 29. Was sollte eine Familie tun, wenn sie sich entschlossen hat, in ein Gebiet zu ziehen, in dem sie produktiver sein kann?
28 Was sollte nun eine Familie tun, die die Kosten berechnet und beschlossen hat, auf irgendeine Weise in einem Gebiet zu dienen, in dem noch mehr Prediger der guten Botschaft benötigt werden? Alle Glieder der Familie sollten die Angelegenheit Jehova im Gebet darlegen und ihn darum bitten, sie zu leiten und ihnen beizustehen, damit sie richtig entscheiden. Dann können sie mit den nötigen Vorbereitungen beginnen, damit sie, wenn sie dann in dem neuen Gebiet sind, auch dort bleiben können. Wenn möglich, sollten sie sich das neue Gebiet vorher einmal ansehen, besonders, wenn es bedeuten würde, daß sie umziehen müßten. Sie müssen nicht nur eine Wohnung finden, sondern auch Arbeit.
29 Was sollte eine Familie tun, wenn sie sich entschließt, in ein anderes Land zu ziehen? Sie kann an das Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft des Landes schreiben, in das sie ziehen möchte, und um den nötigen Aufschluß bitten. Möchte sie aber innerhalb des Landes, in dem sie gegenwärtig wohnt, woanders hinziehen, kann sie an das Büro der Gesellschaft in dem betreffenden Land schreiben. Die Gesellschaft ist gern bereit, ihr mitzuteilen, an welchen Orten noch besonders viele Verkündiger der guten Botschaft benötigt werden.
30. Wie kann man Jesus Christus und Paulus am besten nachahmen? Warum?
30 Das beste wäre natürlich, die Glieder einer solchen Familie könnten als Pioniere den größten Teil ihrer Zeit dem Predigtdienst widmen. Auf diese Weise könnten sie nicht nur mehr leisten, sondern auch die Interessierten, die sie finden, besser betreuen. Sie könnten auf diese Weise auch am besten Jesus und den Apostel Paulus nachahmen, die dem Predigtdienst den größten Teil ihrer Zeit widmeten.
31. Wofür ist das gewaltige Wachstum der Organisation Jehovas ein Beweis, und wie beweisen Personen, die mit dieser Organisation in Verbindung kommen, ihre Dankbarkeit dafür, daß ihnen jemand die gute Botschaft gepredigt hat?
31 Das gewaltige Wachstum der Organisation Jehovas seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist der beste Beweis dafür, daß die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich Frucht getragen hat. Es ist auch ein Beweis dafür, daß die Methode, die angewandt wird, die beste Methode ist. Im Jahre 1945 verkündigten 141 606 Zeugen Jehovas die gute Botschaft in 68 Ländern. Im Jahre 1970, also fünfundzwanzig Jahre später, waren es 1 483 430 in 206 Ländern — also mehr als das Zehnfache. Für diese vielen Menschen, die die gute Botschaft gehört und sie angenommen haben, sind die Füße der Überbringer dieser Botschaft „lieblich“ gewesen, wie der Prophet Jesaja es vorhergesagt hat. (Jes. 52:7) Sie sind dafür dankbar, daß es in der heutigen Zeit Menschen gibt, die bereit sind, die gute Botschaft selbst in den entferntesten Gebieten zu verkündigen. Sie beweisen ihre Dankbarkeit, indem sie die gute Botschaft zum Nutzen weiterer Menschen ebenfalls verkündigen. Sie befolgen dadurch die von der Organisation Jehovas empfohlene Methode.
32. Was zeigt, daß sich die Prophezeiung in Jesaja 60:22 jetzt erfüllt?
32 Auf diese Weise erfüllt sich die Prophezeiung in Jesaja 60:22 (NW): „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit.“ Die Tatsache, daß immer mehr Menschen heute die gute Botschaft vom Königreich sehr schnell annehmen, zeigt deutlich, daß wir in der Zeit leben, in der Jehova das Wachstum seiner irdischen Organisation beschleunigt.
33. Warum sollten Jehovas Zeugen jetzt gründlich überlegen, wie sie als Verkündiger der guten Botschaft vom Königreich noch produktiver sein könnten?
33 Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige, und die noch verbleibende Zeit für die Durchführung des Werkes ist sehr verkürzt. Wenn du dich Jehova hingegeben hast und somit zu seinen Zeugen gehörst, solltest du dir gründlich überlegen, wie du dich in vermehrtem Maße an dem großen Erntewerk beteiligen könntest, durch das jetzt Menschen, die Jehovas Gunst erlangen und die Segnungen seines Königreiches genießen möchten, eingesammelt werden. Denke ernsthaft darüber nach, ob du als christlicher Diener Gottes nicht noch produktiver sein könntest, indem du in einem Gebiet predigst, in dem noch besonders viele Verkündiger der guten Botschaft von Gottes Königreich benötigt werden. Könnte dies da, wo du wohnst, der Fall sein?
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Madagaskar unterdrückt die ReligionsfreiheitDer Wachtturm 1971 | 1. Mai
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Madagaskar unterdrückt die Religionsfreiheit
IN UNSEREN Tagen, in denen Verbrechen und Gewalttat sich immer mehr ausbreiten, ist es im Interesse eines Landes, möglichst viele friedliebende Bürger zu haben, Bürger, die die Rechte ihrer Mitmenschen respektieren und dem Gesetz des Landes gehorchen.
Jehovas Zeugen sind solche Menschen. Sie haben eine innige Liebe zu Gott und zu ihren Mitmenschen und achten die Autorität. Sie belehren ihre Kinder und auch andere Personen über die höchsten und besten sittlichen Grundsätze, die es gibt. In vielen Ländern, in denen es schon lange Zeugen Jehovas gibt, hat man deshalb erkannt, daß solche Menschen in einer Zeit wie der unsrigen, in der Hassen, Töten, Auflehnung und Straffälligkeit an der Tagesordnung sind, für ein Land sehr wertvoll sind.
Angenommen, du gehörtest der Regierung an, welche Art von Bürgern wäre dir dann am liebsten? Doch bestimmt die, die friedliebend sind und Autorität achten. Das wäre auch verständlich und vernünftig. Verbrecher, Anarchisten, Rauschgiftsüchtige und Personen, die weder die Autorität Gottes noch die von Menschen achten, wären dir dagegen unerwünscht.
Anständige Menschen sind daher entsetzt, wenn sie hören, daß eine Regierung beschlossen hat, durch ein Verbot gegen ihre friedliebendsten Bürger vorzugehen. Sie können ein solch bedauerliches Vorgehen nicht verstehen,
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