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  • Wozu verpflichtet die „gute Botschaft“?
    Der Wachtturm 1963 | 15. März
    • Wozu verpflichtet die „gute Botschaft“?

      1. Welche Botschaft kann heute als die beste Botschaft bezeichnet werden, und warum?

      JEDERMANN freut sich, eine gute Botschaft zu hören. Wie sehr freut sich doch ein Mann, wenn er erfährt, daß seine Frau einen gesunden Stammhalter geboren hat! Mit welcher Freude nehmen wir die Nachricht über den bevorstehenden Besuch guter Freunde oder lieber Angehöriger, wie der Mutter oder des Vaters, auf! Wie glücklich ist der Landwirt, wenn er hört, daß der Same, den er ausgesät hat, aufzugehen beginnt! Welche Freude ist es für den Arbeitslosen, der monatelang eine Stelle suchte, schließlich einen Arbeitsplatz zu finden! Endlich wird er wieder Geld haben, um für sich und für Frau und Kinder das zum Leben Notwendige zu kaufen. So gibt es vieles, was für uns eine gute Botschaft sein kann, doch die beste Botschaft ist die „gute Botschaft von [Gottes] Königreich“, denn sie stellt gehorsamen Menschen ewig dauernde Segnungen des Lebens in einer friedlichen neuen Welt in Aussicht. — Matth. 24:14.

      2. Was bringt eine gute Botschaft oft mit sich? Veranschauliche es.

      2 Vergessen wir aber nicht, daß eine gute Botschaft oft auch Verantwortung mit sich bringt. Ja, eine gute Botschaft verpflichtet. Sie verlangt von uns, daß wir etwas tun, etwas, wodurch wir unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Nur dann können wir richtig daraus Nutzen ziehen. Die Nachricht über die Geburt eines Stammhalters ist für Eheleute eine gute Botschaft, aber das Wunder der Geburt hat sie zu Vater und Mutter gemacht, und das fordert von ihnen, daß sie sich in die neue Lage einfügen und Elternpflichten übernehmen. Gäste zu empfangen bedeutet für die Hausfrau Arbeit, aber sie ist gern bereit, alles zu tun, damit sich ihre Gäste wohlfühlen. Das Aufgehen der Saat verpflichtet den Landwirt. Es kostet ihn Zeit und Aufmerksamkeit, die Vögel, die die jungen Pflanzen beschädigen könnten, von seinem Feld zu verscheuchen, das Unkraut zu jäten und die Saat zu begießen. Die Pflege der jungen Pflanzen erfordert viel Mühe und Arbeit, bis sie soweit herangewachsen sind, daß sie Frucht tragen und schließlich geerntet werden können. Die erfreuliche Nachricht, eine Stelle erhalten zu haben, bringt für den Arbeitslosen Verantwortung mit sich. Er hat nun einen Arbeitsvertrag, an dessen Bestimmungen er sich halten muß, wenn er die Stelle behalten will und muß jetzt beweisen, ob er ein guter Arbeiter ist.

      3. (a) Was verspricht uns die „gute Botschaft“ für die Zukunft der Erde? (b) Was fragen sich aufrichtige Menschen deshalb unwillkürlich?

      3 Ähnlich verhält es sich mit der „guten Botschaft vom Königreich“. Wer sie hört ist verpflichtet, etwas zu tun, um seine Wertschätzung dafür zu bekunden. Sie ist auch wirklich eine gute Botschaft: Gottes Königreich soll das gegenwärtige böse System der Dinge beseitigen, allen Feindseligkeiten und Kriegen, allen Krankheiten und Leiden, ja selbst dem Tod ein Ende machen und die Erde in ein Paradies umwandeln, in dem vollkommene, gesunde Männer und Frauen in Frieden und Glück leben werden — und das alles in nächster Zukunft, noch in unserer Generation! (Siehe Daniel 2:44; Psalm 37:10, 11; 46:9; Jesaja 9:6, 7; Offenbarung 21:3, 4; Matthäus 24:3-14, 32-34.) Bestimmt ist dir diese gute Botschaft schon einigermaßen bekannt. Allein die Tatsache, daß du die vorliegende Zeitschrift liest, beweist, daß du an der „guten Botschaft“ und an Gottes verheißenem Königreich interessiert bist. Sicherlich möchtest auch du unter der besten aller Regierungen, dem Königreiche Gottes, leben und ihre Segnungen ewig genießen. Wenn das dein aufrichtiger Wunsch ist, wirst du dich unwillkürlich fragen: „Was muß ich tun, wenn ich diese Botschaft annehme? Wie berührt sie mein gegenwärtiges Leben?“

      4. Was wird nun von denen verlangt, die unter Gottes Königreich leben möchten, und weshalb bedeutet das eine Umstellung?

      4 Wir werden bestimmt alle zugeben, daß sich heute die Worte des Apostels Paulus erfüllen: „Die Tage sind böse.“ (Eph. 5:16) Wir leben in der Tat in einer bösen, ungerechten Welt, in der die Menschen auf das Böse sinnen und das Böse tun. Die Handlungsweise einzelner und ganzer Völker bereitet Gott keine Ehre und ist seines Königreiches unwürdig. Wir sind in dieser Welt groß geworden, einer Welt, deren Überlieferungen und Bräuche zu einem großen Teil mit Gottes gerechten Grundsätzen in Widerspruch stehen, einer Welt, die sich bei weitem nicht immer an die Normen der Bibel, des Wortes Gottes, hält. All das hat uns selbst und unsere Lebensweise beeinflußt. Darüber hinaus haben wir, da wir in einer entzweiten Welt aufgewachsen sind, auch verschiedene Treueverhältnisse kennengelernt — die Treue gegenüber der Familie, der Sippe, der Volksgemeinschaft und dem Staat. Das führt oft zu Spaltung, Haß, Mißtrauen, Stolz und Überheblichkeit. Aus der Bibel lernen wir im Zusammenhang mit Gottes Königreich aber noch eine Treue kennen, und diese Treue wird von allen gefordert, die ewiges Leben erlangen werden: die Treue gegenüber Jehova, dem höchsten Herrscher des Universums, und gegenüber seinem Königreich unter Christus Jesus. Wir lernen auch eine neue, den Gesetzen dieses Königreiches entsprechende Lebensweise kennen. Diese Lebensweise verlangt, daß wir anders handeln als die Welt. Sie verlangt, daß wir „der guten Botschaft“ würdig wandeln. — Phil. 1:27, NW.

      5. Was bedeutet es für uns, die „gute Botschaft vom Königreich“ anzunehmen?

      5 Es ist wichtig zu beachten, daß die „gute Botschaft“ von einem Königreich, und zwar von Gottes Königreich handelt. Ein Königreich ist eine Regierung und hat Untertanen, über die es Macht ausübt oder über die es regiert. Gottes Königreich hat wie jede andere Regierung seine Gesetze und Verfügungen, die das Verhalten seiner Untertanen regeln. Die „gute Botschaft“ annehmen heißt somit sich verpflichten, ein Untertan des himmlischen Königreiches Gottes zu werden, sich ihm unterzuordnen und die Befehle des höchsten Herrschers des Universums, Jehovas Gottes, demütig entgegenzunehmen und ihnen zu gehorchen. Nur wer das tut, wird „des Königreiches Gottes würdig geachtet“ werden. — 2. Thess. 1:5, NW.

      6. Warum sollte das heute unbedingt beachtet werden?

      6 Das sollte unbedingt von jedermann beachtet werden. Niemand kann bestreiten, daß die „gute Botschaft vom Königreich“ heute auf der ganzen Erde gepredigt wird. Das geschieht, weil wir in den „letzten Tagen“ der gegenwärtigen Welt leben und für alle Erdbewohner nun die Zeit gekommen ist, in der sie endgültig gerichtet werden. Der Urteilsspruch, von dem dein Leben abhängt, richtet sich danach, ob du jetzt die „gute Botschaft“ beachtest und bereit bist, ihr zu gehorchen und dein Leben danach auszurichten. Christus Jesus wird nun binnen kurzem als König des Königreiches Gottes mit seinen heiligen Engeln „an jenen Vergeltung üben, die der guten Botschaft von unserem Herrn Jesus nicht gehorchen“. — 2. Thess. 1:7-10, NW.

      DIE GUTE BOTSCHAFT, DIE ISRAEL VERKÜNDET WURDE

      7. Welche gute Botschaft wurde den Israeliten verkündet, als sie noch in Ägypten waren?

      7 Die Israeliten, die Nachkommen Jakobs oder Israels, des Sohnes Isaaks, dessen Vater Abraham war, wohnten jahrelang in Ägypten, dem Lande der Pharaonen. Während ihres Aufenthalts dort wurden sie sehr zahlreich. Sie wurden deshalb mit der Zeit gehaßt und verfolgt. Die Ägypter machten sie zu Sklaven und bedrückten sie immer mehr. Doch mitten in ihrem Elend vernahmen die Israeliten eine gute Botschaft. Aus diesem Grunde sagte der Apostel Paulus Jahre danach von ihnen, sie seien die, „welchen zuerst die gute Botschaft verkündigt“ worden sei. (Hebr. 4:6) Jehova Gott ließ den Israeliten damals durch Moses, seinen Wortführer, folgende begeisternde Botschaft ausrichten: „Ich will euch aus dem Elend Ägyptens hinaufführen in das Land der Kanaaniter ... in ein Land, das von Milch und Honig fließt.“ (2. Mose 3:17) Welch trostreiche Botschaft! Welche Freude löste sie unter den Israeliten aus! Und wie freuten sie sich erst, als sie dann später Zeugen der wunderbaren Befreiung wurden, die Jehova für sie bewirkte, indem er durch seine Allmacht zuerst die zehn Plagen über die Ägypter brachte und sie schließlich im Roten Meer vernichtete, während er die Israeliten unter Moses’ Befehl trockenen Fußes sicher hindurchziehen ließ. (2. Mose, Kapitel 7 bis 15) Noch in Ägypten mußte Moses ihnen sagen: „Darum sprich zu den Kindern Israel: Ich bin Jehova, und ich werde euch herausführen unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg, und werde euch erretten aus ihrem Dienste und euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte. Und ich will euch annehmen mir zum Volke, und will euer Gott sein; und ihr sollt erkennen, daß ich Jehova, euer Gott, bin, der euch herausführt unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg.“ (2. Mose 6:6, 7) Damit empfingen die Israeliten die segensreiche Verheißung, als Jehovas Volk in ein besonderes Verhältnis zu ihm zu gelangen, aber es setzte voraus, daß sie dieses großen Vorrechtes würdig wandelten.

      8. (a) Wie konnten die Israeliten ihre Wertschätzung für die gute Botschaft, die ihnen verkündet worden war, beweisen? (b) Welche Eigenschaft, die schließlich zu ihrer Befreiung aus Ägypten führte, bekundeten sie?

      8 Die Wertschätzung für diese gute Botschaft und für das Vorrecht, Jehova als Gott zu haben, hätte die Israeliten veranlassen sollen, allem, was ihnen Jehova gebot, freudig und bereitwillig zu gehorchen. Die Gelegenheit, einen solchen Gehorsam zu bekunden, erhielten sie kurz danach, während sie noch in Ägypten waren, als ihnen Jehova durch Moses gebot, das Passah zu feiern. Jede Familie sollte sich in der Nacht des 14. Nisan (nach dem jüdischen Kalender) in ihrem Haus versammeln. Zuvor aber sollten sie ein Lamm schlachten und sein Blut an die Türpfosten sprengen. (2. Mose 12:1-23) Nachdem die Kinder Israel diese Anweisungen von Moses empfangen hatten, gingen sie „hin und taten es; so wie Jehova Mose und Aaron geboten hatte, also taten sie“. (2. Mose 12:28) Der Gehorsam der Israeliten bei dieser Gelegenheit bewirkte, daß der Engel Jehovas, der die ganze Erstgeburt der Ägypter schlug, an ihren Häusern vorüberging. „Und es geschah an diesem selbigen Tage, da führte Jehova die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraus nach ihren Heeren.“ — 2. Mose 12:51.

      9. (a) Was sollten die Israeliten nach den Worten Jehovas werden? (b) Was verlangte er von ihnen?

      9 Im dritten Monat nach ihrem Auszug aus Ägypten kamen die Israeliten an den Berg Sinai, und dort machte ihnen Jehova — wiederum durch Moses, seinen Wortführer — das neue Verhältnis klar, in das sie nun als sein Volk gelangen sollten. „Und Mose stieg hinauf zu Gott; und Jehova rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du zum Hause Jakob sprechen und den Kindern Israel kundtun: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, wie ich euch getragen auf Adlers Flügeln und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Kindern Israel reden sollst. Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes und legte ihnen alle diese Worte vor, die Jehova ihm geboten hatte. Da antwortete das ganze Volk insgesamt und sprach: Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun!“ — 2. Mose 19:3-8.

      10. Was für Gesetze gab er seinem Bundesvolk?

      10 Die Nation Israel war ohnegleichen. Die ganze Nation — jeder Mann, jede Frau und jedes Kind — wurde in diesen Bund, der oft der Gesetzesbund genannt wird, aufgenommen und wurde dadurch buchstäblich ein für Jehova abgesondertes Volk. Jehova war ihr König. Er hatte das Recht, Gesetze zu erlassen, die jede Phase des Lebens seiner Untertanen berührten. Viele Gesetze, die die Israeliten durch Moses erhielten, betrafen ihre Gottesanbetung, ihre Opfergaben und Schlachtopfer; andere schrieben ihnen vor, was sie essen durften und was nicht; wieder andere behandelten die geistige und die körperliche Reinheit, die Sittlichkeit, das richtige Verhältnis zwischen Eheleuten, die Pflichten des Mannes und der Frau sowie der Eltern und der Kinder. Dann gab es auch Gesetze und Grundsätze, die von ihnen Ehrlichkeit und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe im Umgang mit ihren Mitmenschen forderten.

      11. Welches Gesetz gab Gott den Israeliten über das Blut, und auf welchem früheren Gebot beruhte dieses Gesetz?

      11 Einige dieser Gesetze stellten lediglich eine Erweiterung der Grundsätze oder Gesetze dar, die schon früher gegeben worden waren und für uns als Nachkommen Adams und Noahs heute noch gültig sind. Zum Beispiel beruhten die Gesetze, die die Israeliten über die Heiligkeit des Blutes empfingen, auf dem göttlichen Gebot, das Gott Noah nach der Flut gegeben hatte und das wir in 1. Mose, Kapitel 9, lesen. „Alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das grüne Kraut gebe ich es euch alles. Nur das Fleisch mit seiner Seele, seinem Blute, sollt ihr nicht essen; und wahrlich, euer Blut, nach euren Seelen, werde ich fordern; von jedem Tiere werde ich es fordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen fordern. Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden; denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.“ (1. Mose 9:3-6) Das Blut sollte geachtet werden, weil es das Leben oder die Seele darstellt, und da das Leben eine Gabe Gottes ist, hat Gott das Recht, von den Menschen zu verlangen, das Leben ihrer Mitmenschen und das Leben der Tiere zu respektieren. Wiewohl er ihnen gestattete, Tiere zu Nahrungszwecken zu töten, durften sie sie nicht zum Vergnügen oder mutwillig jagen. Das Gesetz, das Gott den Israeliten gab, enthielt daher ebenfalls Bestimmungen über die Achtung vor dem Leben und auch vor dem Blut als Symbol des Lebens. Jehova gebot ihnen: „Und jedermann aus dem Hause Israel und von den Fremdlingen, die in ihrer Mitte weilen, der irgend Blut essen wird, — wider die Seele, die das Blut isset, werde ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. Denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu tun für eure Seelen; denn das Blut ist es, welches Sühnung tut durch die Seele. Darum habe ich zu den Kindern Israel gesagt: Niemand von euch soll Blut essen; auch der Fremdling, der in eurer Mitte weilt, soll nicht Blut essen. Und jedermann von den Kindern Israel und von den Fremdlingen, die in eurer Mitte weilen, der ein Wildbret oder einen Vogel erjagt, die gegessen werden, soll ihr Blut ausfließen lassen und es mit Erde bedecken. Denn die Seele alles Fleisches: sein Blut, das ist seine Seele; und ich habe zu den Kindern Israel gesagt: Das Blut irgend welches Fleisches sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der es isset, soll ausgerottet werden.“ Auch im sechsten der Zehn Gebote wird die Heiligkeit des Blutes betont mit den Worten: „Du sollst nicht töten.“ — 3. Mose 17:10-14; 2. Mose 20:13.

      12. Was behandeln die Zehn Gebote, die Jehova auf Steintafeln schrieb?

      12 Die Zehn Gebote waren zehn Grundgesetze oder Grundregeln, die den Israeliten als Richtschnur hätten dienen sollen. Gott hatte sie durch die Macht seines heiligen Geistes selbst auf zwei Steintafeln geschrieben und Moses auf dem Berg Sinai gegeben. Sie spielten zu Recht eine bedeutende Rolle in der Gesetzessammlung, die den Israeliten gegeben wurde, und blieben auch stets ein Teil davon. Sie waren grundlegende Gesetze oder Grundsätze, Verhaltensregeln, die vor allem das Verhältnis der Israeliten zu Gott, aber auch ihr Verhältnis zu ihrer Familiengemeinschaft und zueinander bestimmten. Die ersten vier Gebote betonten die Notwendigkeit, Jehova als Gott ungeteilten Herzens und ausschließlich zu dienen und seinen Geboten zu gehorchen. Das fünfte zeigte, daß in der Familie Harmonie sein sollte und die Kinder Vater und Mutter ehren sollten, und die letzten fünf betrafen ihren Umgang mit ihren Mitmenschen: sie sollten nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen, kein falsches Zeugnis gegen einen anderen ablegen und nicht begehren oder nichts unrechtmäßig wünschen, was einem anderen gehörte. — 2. Mose 20:1-17.

      DAS VOLK ISRAEL — EIN WARNENDES BEISPIEL

      13, 14. (a) Was hätte das Volk Israel genießen können, wenn es den Gesetzen Gottes gehorcht hätte? (b) Welche Segnungen wurden ihnen zuteil, und warum hielten sie nicht an?

      13 Hätten die Israeliten den Gesetzen Jehovas gehorcht, dann hätten sie unaussprechliche Segnungen genießen können. Seine Gebote hätten ihr Verhalten so beeinflußt, daß dadurch die Einheit, die Gesundheit und das Glück des ganzen Volkes gefördert worden wäre. Sie hätten sie jedoch vor allem veranlaßt, Jehova, ihrem Gott treu zu bleiben und einen Wandel zu führen, der ihm wohlgefallen und ihnen seine Gunst eingetragen hätte. Ihr Gehorsam sollte sie vor der falschen Religion und vor unsittlichen Bräuchen schützen, damit sie nicht sündigten und sich nicht auflehnten und schließlich von Gott verworfen würden.

      14 Seiner Verheißung getreu führte Gott die Israeliten in ein Land, das von Milch und Honig floß. (2. Mose 3:8; 4. Mose 13:27) Nach vielen Erlebnissen siedelten sie sich im Verheißenen Land, in Kanaan oder Palästina, an. Über die Zustände, die unter der Regierung des Königs Salomo dort herrschten, wird berichtet: „Er [Salomo] hatte Frieden auf allen Seiten ringsum. Und Juda und Israel wohnten in Sicherheit, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis Beerseba, alle Tage Salomos.“ (1. Kö. 4:24, 25) Diese gesegneten Zustände hielten jedoch nicht an. Die wiederholte Übertretung des Gesetzes Gottes trug dem Volk Israel schließlich den verdienten Lohn ein: Gottes Verwerfung! Statt Segen kamen nun die Flüche über die Israeliten, die ihnen Gott für Ungehorsam verheißen hatte.

      15. (a) Auf welchen zwei grundlegenden Geboten beruhte das Verhältnis der Israeliten zu Jehova? (b) Warum konnten sie Jehova nicht durch eine nur zum Schein dargebrachte Anbetung täuschen?

      15 Wiewohl dem Gesetzesbund die Zehn Gebote zugrunde lagen, beruhte das Verhältnis des Volkes zu Gott eigentlich auf zwei fundamentalen Grundsätzen: der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten. (5. Mose 6:5-9; 3. Mose 19:18) Die Treue diesen beiden Grundsätzen gegenüber war unerläßlich, wollten sie in Gottes Gunst bleiben. Verfehlungen oder vorübergehende Versäumnisse zufolge ihrer Unvollkommenheit führten zwar zu Zurechtweisung und Züchtigung, aber sie wurden ihnen vergeben, doch als sie ihre Liebe zu Gott aufgaben und ihm nicht mehr mit ungeteiltem Herzen dienten, war das Unglück nicht mehr abzuwenden. (1. Chron. 28:9; Spr. 4:23) Sie konnten Jehova Gott nicht durch eine nur zum Schein dargebrachte Anbetung täuschen, denn er „sieht auf das Herz“ der Menschen. „Ich, Jehova, erforsche das Herz“, sagt er. Das Herz der meisten Israeliten wandte sich von der Liebe zu Gott und zu ihrem Nächsten ab, sie liebten nur noch sich selbst, und Jehova erkannte dies. Er sah die bösen Taten, die sie zuerst im Verborgenen und dann ganz offen verübten, während sie ihr Herz durch ihren schlechten Wandel immer mehr verhärteten. — 1. Sam. 16:7; Jer. 17:10.

      16. (a) Wie brach das Unglück über jene Nation herein? (b) Was war nach den Worten des Propheten Jeremia der Grund für dieses Unglück?

      16 Die Israeliten zogen 1473 v. Chr. in das Verheißene Land ein und unterwarfen es sich vollständig in den Tagen des Königs David, dessen vierzigjährige Herrschaft 1037 v. Chr. endete. Vierzig Jahre später führten Eifersucht und Mißgunst zu einer Spaltung unter dem Volk und nach dem Tod des Königs Salomo (997 v. Chr.) schließlich zur Teilung der ursprünglichen Nation Israel in das Zehn-Stämme-Reich Israel im Norden, mit Samaria als Hauptstadt, und das Zwei-Stämme-Reich Juda im Süden, mit Jerusalem als Hauptstadt. Das Zehn-Stämme-Reich im Norden wurde 740 v. Chr. durch die Assyrer und das Königreich Juda 607 v. Chr. durch die Babylonier zerstört. Kurz vor dem Ende des Königreiches Juda sagte Jeremia zu dessen Volk: „Denn ich habe euren Vätern ernstlich bezeugt an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten heraufführte, bis auf diesen Tag, früh mich aufmachend und bezeugend, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme! Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sie wandelten ein jeder in dem Starrsinn ihres bösen Herzens. Und ich brachte über sie alle Worte dieses Bundes, welche ich zu tun geboten, und die sie nicht getan haben. Und Jehova sprach zu mir: Es hat sich eine Verschwörung gefunden unter den Männern von Juda und unter den Bewohnern von Jerusalem. Sie sind zurückgekehrt zu den Missetaten ihrer ersten Väter, die sich geweigert haben, auf meine Worte zu hören; und sie selbst sind anderen Göttern nachgegangen, um ihnen zu dienen. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern gemacht habe. Darum, so spricht Jehova: Siehe, ich bringe über sie ein Unglück, dem sie nicht werden entgehen können; und sie werden zu mir schreien, aber ich werde nicht auf sie hören.“ — Jer. 11:7-11. Siehe auch 5. Mose 6:12-15 und 28:15, 45-47.

      17. Was wurde bei den Israeliten vorübergehend wiederhergestellt?

      17 In seiner großen Barmherzigkeit und seiner Verheißung und seinem Vorhaben getreu befreite Jehova einen Überrest des Volkes aus Babylon und führte ihn in das Verheißene Land zurück, das siebzig Jahre verödet geblieben war. Die Botschaft von der Befreiung aus dieser Gefangenschaft war für das Volk Israel wiederum eine gute Botschaft. Der Überrest der damaligen Israeliten wurde nach Palästina zurückgeführt, damit dort, wenn auch nicht ein unabhängiges, selbständiges Königreich, so doch die Anbetung Jehovas wiederhergestellt werde.

      18. Erwiesen sich die Israeliten als Volk der „guten Botschaft“ würdig, die ihnen verkündet worden war?

      18 Erwiesen sich jene Israeliten schließlich der „guten Botschaft“, die Moses ihren Vorfahren in Ägypten verkündet hatte, würdig? Erfüllten sie das Gelübde ihrer Väter, alles tun zu wollen, was ihnen Jehova geboten hatte, um wirklich sein Volk zu sein, das seinen Willen tat? Der inspirierte Bericht antwortet mit Nein! Daß sie als Volk jener „guten Botschaft“ nicht würdig waren, zeigte sich deutlich in ihrer Einstellung Jesus, dem verheißenen Messias, gegenüber: Sie verwarfen ihn und schlugen ihn an einen Pfahl. Kurz vor seinem Tod verkündete Jesus das Urteil, das an diesem Volk vollstreckt werden sollte, als er sagte: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen.“ — Matth. 23:37, 38; Luk. 23:18-25; Apg. 2:23.

      19. (a) Welches erhabene Vorrecht genossen die Israeliten so lange, wie sie treu waren? (b) Kümmert sich Gott, seitdem er dieses Volk verworfen hat, nicht mehr um die Menschen?

      19 Die Israeliten genossen einst das erhabene Vorrecht, ein Volk von Zeugen Jehovas zu sein. (Jes. 43:10-12) Sie waren zwar nicht beauftragt, den Nationen auf der ganzen Erde Jehova und sein Vorhaben kundzutun, aber sie waren dennoch dazu abgesondert worden, ihm ausschließlich zu dienen und ihn anzubeten. Durch die Machttaten, die Jehova für sie vollbrachte, und durch die wahre Anbetung, die sie ihm darbrachten, solange sie treu waren, machte er sich einen großen Namen. Sie konnten aber nur so lange seine Zeugen bleiben, wie sie an der wahren Anbetung festhielten und den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte, ehrten und seinen Geboten gehorchten, und das taten sie nicht. Deshalb verwarf Jehova die Israeliten nach dem Fleische. Der Gesetzesbund, den er mit ihnen geschlossen hatte, erlosch, da ihn Jesus erfüllte und da seine Bestimmungen an den Marterpfahl geschlagen wurden. (Kol. 2:14) Das heißt jedoch nicht, daß sich Gott seither nicht mehr um die Menschen kümmere. Er hat — mit Christus Jesus als Mittler — inzwischen einen neuen Bund geschlossen, nicht mit den Israeliten nach dem Fleische, sondern mit einer Nation, die die rechten Früchte bringt und deren Wandel eines himmlischen Königreiches Gottes mit Christus als König würdig ist. — Hebr. 8:6; Matth. 21:43.

  • Ein Volk für Jehovas Namen, abgesondert durch die „gute Botschaft“
    Der Wachtturm 1963 | 15. März
    • Ein Volk für Jehovas Namen, abgesondert durch die „gute Botschaft“

      1, 2. (a) Von welchem Königreich sprach Jesus nach Matthäus 21:43? (b) Wer ist der König dieses Königreiches, und wann begann er in absolutem Sinne als König zu herrschen? (c) Ist dieses Königreich für eine besondere Gruppe von Menschen bestimmt?

      AUF welche Nation bezog sich Jesus, als er sagte: „Das Königreich Gottes wird ... einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt“? (Matth. 21:43, NW) Und von was für einem Königreich sprach er? Die Nation, der dieses gesegnete Vorrecht zuteil werden soll, ist keine besonders bevorzugte Gruppe von Menschen, die einem bestimmten Zweig der Menschheitsfamilie angehört und unter einem irdischen Königreich vereint ist. Nein, Jehova Gott wollte nun aus allen Nationen Menschen berufen, die sich zu einem von der Welt abgesonderten Volk zusammenschließen sollten, zu einem Volk „für seinen Namen“. — Apg. 15:14.

      2 Sie sollten nicht den Interessen eines irdischen Königreiches dienen, dessen Hauptstadt Jerusalem oder eine andere irdische Stadt war. Jesus sprach nicht von einem irdischen Königreich, sondern von Gottes „himmlischem Königreich“. (2. Tim. 4:18, NW) Christus Jesus, den die untreue Nation Israel verworfen und getötet hatte, wurde auferweckt und fuhr danach in den Himmel auf. Dort wartete er die von Gott bestimmte Zeit ab, da er in absolutem Sinne als König zu herrschen beginnen sollte. (Hebr. 1:13; Apg. 2:32-36) Das war 1914. Danach entstand ein „Krieg im Himmel“, in dessen Verlauf Satan, der große Gegner Gottes und aller gottesfürchtigen Menschen auf Erden, aus dem Himmel hinausgeworfen wurde. Es wird nun nicht mehr lange dauern, bis er und seine bösen Engel sowie die weltlichen Regierungen und alle ungerechten Menschen, die sich der Herrschaft Gottes widersetzen, in Harmagedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, zermalmt werden. — Offb. 12:7-12; Dan. 2:44; Offb. 16:14, 16, NW.

      3. In welchem Verhältnis zum Königreich stehen (a) die Glieder der „kleinen Herde“ und (b) die „anderen Schafe“?

      3 Das himmlische Königreich Gottes unter Christus Jesus herrscht somit nun von dem gereinigten Himmel aus. Zu diesem Königreich gehören insgesamt 144 000 Menschen, die aus den irdischen Nationen ausgewählt werden, um schließlich als „Könige“ mit Christus zu herrschen. (Offb. 20:6; 14:1-4, NW) Im Vergleich zu den vielen, die unter der Herrschaft des Königreiches auf der Erde Leben erlangen, bilden jene, die diese himmlische Belohnung empfangen, wirklich nur eine „kleine Herde“. Außer dieser „kleinen Herde“ gibt es auch noch „andere Schafe“, zu denen eine große Menge Menschen gehört, die heute, in der Zeit des Endes, der „guten Botschaft“ gegenüber guten Willens sind und die als Untertanen des Königreiches auf einer paradiesischen Erde leben werden. — Luk. 12:32; Joh. 10:16; Offb. 7:9, 13, 14; Ps. 37:11, 29. Siehe „Diese gute Botschaft vom Königreich“, Abschnitte 23 bis 28.

      4. Wieso konnte von den ersten Gliedern der Klasse der 144 000 gesagt werden, sie seien unter eine Königsherrschaft gekommen, als sie vor 1900 Jahren aus den Nationen gesammelt wurden?

      4 Durch die „gute Botschaft vom Königreich“, die Jesus und dann auch seine Apostel und Jünger im ersten Jahrhundert predigten, sollte aus den Nationen das Volk für Jehovas Namen gesammelt werden, die 144 000, die mit Christus Jesus in der Regierung des Königreiches vereint sein werden. Sie wurden durch die „gute Botschaft“ zu einer Stellung im Himmel berufen, in der sie mit Jesus, ihrem Herrn, vereint sein sollten. (2. Thess. 2:14, NW) Das himmlische Königreich Gottes hatte damals zwar noch nicht in absolutem Sinne über die Erde zu herrschen begonnen, aber da Jehova der „König der Ewigkeit“ ist und bleibt und Jesus das unsichtbare Haupt der neuen christlichen Nation war, konnte gesagt werden, daß jene, die gläubig wurden, durch Christus Jesus unter eine Königsherrschaft kamen. Als sie die „gute Botschaft vom Königreich“ hörten, sie annahmen und sich Gott hingaben, um ihm zu dienen, konnte von ihnen gesagt werden, sie seien „von der Gewalt der Finsternis“ befreit und „in das Königreich des Sohnes seiner Liebe“ versetzt worden. — Kol. 1:13, NW.

      5, 6. (a) Vor welcher Frage standen daher jene ersten Christen, und vor welchen ähnlichen Fragen stehen Christen heute? (b) Woran sind die wahren Nachfolger Jesu als Volk für Jehovas Namen zu erkennen?

      5 Wie berührte sie dieser Wechsel? Sie lebten immer noch in derselben Welt, in Gebieten, die von verschiedenen Staatsregierungen beherrscht wurden. Rom, die sechste Weltmacht, herrschte damals über den größten Teil der zivilisierten Welt, in der die ersten Christen lebten. Wie sollten sie sich von nun an Rom und anderen irdischen Regierungen gegenüber verhalten?

      6 Heute, 1900 Jahre später, kann man zu Recht die gleichen Fragen stellen. Durch die heutige Verkündigung der „guten Botschaft“ sollen nicht in erster Linie die zum himmlischen Königreich Berufenen gesammelt, sondern alle Menschen guten Willens angesprochen werden, die ewig auf einer paradiesischen Erde leben möchten. Gestützt auf die Erfüllung der biblischen Prophezeiungen wissen wir, daß das Königreich der Himmel seit dem Jahre 1914 herrscht und daß somit das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge bald kommen muß. „Diese gute Botschaft vom Königreich“ wird zur Zeit in 189 Ländern (zu denen auch mehrere Inseln gehören) gepredigt, deren Bevölkerung unter den verschiedensten Regierungen und Staatsformen lebt. In vielen Ländern wechselt die Regierung auch oft, da entweder eine andere politische Partei an die Macht gelangt oder eine nationale Bewegung die von einer Kolonialmacht ausgeübte Regierung übernimmt. Wie verhalten sich wahre Christen diesen Regierungen und solchen Wechseln gegenüber? Können sie trotz ungleicher Hautfarbe und verschiedener Staatsangehörigkeit ein vereintes, von der Welt abgesondertes Volk bilden, das den Interessen des Königreiches Gottes dient, ein Volk für Jehovas Namen? Wenn ja, woran sind diese Menschen zu erkennen? An ihrem Wandel, der des Königreiches würdig ist. — 2. Thess. 1:5, NW.

      7. Wieso kann gesagt werden die „gute Botschaft“ verpflichte?

      7 So wie die „gute Botschaft“, die den Israeliten einst in Ägypten verkündigt worden war, dieses Volk zu einer bestimmten Handlungsweise verpflichtete, nämlich dem Gesetzesbund treu zu sein, sich Jehova, dem König, unterzuordnen und seinen Geboten zu gehorchen, verpflichtete auch die „gute Botschaft vom Königreich“ alle, die sie damals annahmen, als mit der Berufung der neuen Nation des geistigen Israel, der 144 000, begonnen wurde. Sie erlegt aber auch heute, da die große Menge der „anderen Schafe“ aus den Nationen herausgerufen wird, allen, die sie annehmen, eine Verpflichtung auf. Werden sich diese Menschen auf eine Weise benehmen, „die der guten Botschaft“ würdig ist? — Phil. 1:27, NW.

      VON DER WELT ABGESONDERT

      8. (a) Von welchem Grundsatz wird das Verhältnis des Christen zur Welt nach Johannes 17:14-18 beherrscht? (b) Wieso sind die heutigen Zeugen Jehovas eine Neue-Welt-Gesellschaft?

      8 Bei seiner letzten Zusammenkunft mit seinen Jüngern kurz vor seinem Tod legte Jesus in seinem Gebet zu seinem himmlischen Vater das Verhältnis des Christen zur Welt grundsätzlich dar: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, aber die Welt hat sie gehaßt, weil sie kein Teil der Welt sind, gleichwie ich kein Teil der Welt bin. Ich bitte dich, sie nicht aus der Welt wegzunehmen, sondern im Hinblick auf den Bösen über sie zu wachen. Sie sind kein Teil der Welt, gleichwie ich kein Teil der Welt bin. Heilige sie mittels der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Gleichwie du mich in die Welt aussandtest, so sandte auch ich sie aus in die Welt.“ Die wahren Nachfolger Jesu sind somit kein Teil dieser Welt. Sie distanzieren sich von ihren schlechten Sitten und Gewohnheiten und setzen ihre Hoffnungen nicht auf menschliche Pläne und Organisationen, die eine bessere Zukunft verheißen. Sie hoffen auf die neue Welt, die von Gottes Königreich regiert werden wird, und machen diese neue Welt zum Mittelpunkt ihrer Interessen. Es ist daher angebracht, die neuzeitlichen christlichen Zeugen Jehovas als eine Neue-Welt-Gesellschaft zu bezeichnen. Die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas bilden eine Einheit, weil sie alle die gleiche, ungeteilte Liebe zu Jehova haben, ihn als den höchsten Herrscher des Universums anerkennen und sich seinem Königreich unterordnen. — Joh. 17:14-18, NW.

      9. Was beweist, daß Gottes Königreich eine Tatsache ist und nun herrscht?

      9 Da Gottes Königreich ein himmlisches Reich und daher für Menschen unsichtbar ist, wollen es die weltlichen Nationen nicht anerkennen oder berücksichtigen. Auch Gott ist für Menschenaugen unsichtbar, das heißt jedoch nicht, daß es keinen Gott gibt. Der beste Beweis für sein Dasein sind seine Schöpfungswerke. (Röm. 1:20) Der beste Beweis für das Bestehen des Königreiches Gottes ist die Neue-Welt-Gesellschaft, zu der Hunderttausende von Menschen aus allen Nationen gehören, die in Frieden vereint sind und dieses Königreich als ihre Regierung anerkennen. Das stimmt mit den inspirierten Worten in Psalm 72:7, 8 überein: „In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. Und er wird herrschen [Untertanen haben, NW] von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde.“ Diese Hunderttausende beweisen unverkennbar, daß sie Untertanen des Königreiches Gottes sind: Sie gehorchen und unterwerfen sich dem Willen Gottes und unterstützen sein Königreich tatkräftig, indem sie es auf der ganzen Erde bekanntmachen.

      10. Warum verhalten sich Jehovas Zeugen in den politischen Auseinandersetzungen und in den Kriegen der Nationen neutral?

      10 Diese Diener Gottes können ihre Einheit nur bewahren, wenn sie den erwähnten Grundsätzen folgen und sich von der Welt fernhalten. Darum ergreifen Jehovas Zeugen in politischen Auseinandersetzungen nicht Partei. Stellen wir uns vor, welche Folgen das hätte! Unterstützten einzelne Glieder der wahren Christenversammlung verschiedene politische Richtungen, so entstünde eine Spaltung, sobald eine Partei eine andere — zu deren Unterstützern ebenfalls Glieder der Versammlung gehörten — lächerlich machte oder angriffe. Wäre das mit den weiteren Worten Jesu, die wir im 17. Kapitel des Johannesevangeliums lesen, in Übereinstimmung zu bringen? Für seine Nachfolger betend, sagte er nun: „... daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, auf daß auch s i e in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, daß d u mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie w i r eins sind.“ (Joh. 17:21, 22) Jehovas Zeugen bewahren ihre Einheit auch weltweit, indem sie sich weigern, die Kriege und Kämpfe der durch menschliche Schranken getrennten Nationen zu unterstützen.

      „CÄSARS DINGE DEM CÄSAR“ ZURÜCKZAHLEN

      11, 12 Wie zahlt ein Christ „Cäsars Dinge dem Cäsar“ zurück?

      11 Jehovas Zeugen leben aber heute noch in Gebieten, die von irdischen Regierungen beherrscht werden. Diese Regierungen hat Jehova bis heute bestehen lassen. Als Jesus das Verhältnis des Christen zu diesen Regierungen näher erklärte, prägte er einen weiteren sehr bekannten Grundsatz: „Zahlt daher Cäsars Dinge dem Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ (Matth. 22:21, NW) Aus diesen Worten geht klar hervor, daß die irdischen Regierungen (d. h. der „Cäsar“) das Recht haben, von ihren christlichen Untertanen die Erfüllung gewisser Pflichten zu verlangen. Jesus sprach in diesem Falle (von dem das 22. Kapitel des Matthäusevangeliums berichtet) zum Beispiel über das Zahlen von Steuern. Die Regierungen leisten den Nachfolgern Christi vielerlei Dienste, denken wir nur an das Unterrichtswesen, den Straßenbau, die Polizei und die Gerichtsorgane, die für Ruhe und Ordnung sorgen, an die Wasser- und Stromversorgung usw. All das kostet Geld. Christen zahlen dem „Cäsar“ für diese verschiedenen Dienste deshalb mit gutem Gewissen das, was ihm gehört, in Form von Steuern usw. zurück.

      12 Christen sind auch gesetzestreue, anständige Bürger. Sie beachten die Verkehrsvorschriften, halten sich an die gesetzliche Geschwindigkeitsbeschränkung und gehorchen jeder anderen Bestimmung, die im Interesse der öffentlichen Ordnung erlassen wird. Darüber hinaus bringen sie den Beamten der Obrigkeit auch die nötige Achtung entgegen. Das stimmt mit den Worten des Apostels Paulus nach Römer 13:6, 7 überein: „Dieserhalb entrichtet ihr auch Steuern ... Gebet allen, was ihnen gebührt: die Steuern, dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt.“

      13. Was tun Jehovas Zeugen bei einem Regierungswechsel?

      13 Der Christ handelt nach diesem Grundsatz, unabhängig davon, welche Regierung an der Macht ist. Sollte ein Regierungswechsel eintreten und eine andere politische Partei an die Macht gelangen, so werden sich Jehovas Zeugen auch unter der neuen Regierung als gesetzestreue Bürger erweisen, und das tun sie, solange Gott diese irdischen Regierungen gewähren läßt.

      „GOTTES DINGE“ GOTT ZURÜCKZAHLEN

      14. (a) Was gehört zu „Gottes Dingen“, die ihm zurückgezahlt werden müssen? (b) Wie handelt der Christ, wenn das, was Gott verlangt, mit dem, was der Cäsar verlangt, in Widerspruch steht? (c) An welchen Grundsatz hielten sich Petrus und die Apostel in einem solchen Fall?

      14 Beachten wir jedoch, daß ein Christ nach dem Worte Jesu nicht nur „Cäsars Dinge dem Cäsar“ zurückzahlen muß, sondern auch „Gottes Dinge“ Gott. Jehova Gott ist der Schöpfer alles Lebendigen, und daher gehört unser Leben ihm. Da er der Höchste im Universum und der allein wahre Gott ist, gebührt unsere Anbetung ihm allein. Gott in diesen letzten Tagen anzubeten heißt auch eine öffentliche Erklärung über seinen Namen abzulegen und „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen. (Nah. 1:2; Matth. 24:14, NW) Manchmal mag das, was der „Cäsar“ verlangt, mit dem, was Gott verlangt, in Widerspruch stehen. Was sollte der Christ in einem solchen Falle tun? Wer sich „der guten Botschaft“ würdig erweisen möchte, sollte so handeln, wie es das nachstehende Beispiel deutlich veranschaulicht, das zeigt, wie die Christen im ersten Jahrhundert handelten. Petrus und einige andere Apostel waren vor den jüdischen Hohenpriester geführt worden. „Wir haben euch streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren“, sagte der Hohepriester, „und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen.“ Petrus und die anderen Apostel erwiderten: „Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen.“ Jene Christen erkannten, daß es in diesem Fall um ihre Gottesanbetung ging. Deshalb weigerten sie sich, dem Befehl des Gerichts, nicht mehr zu predigen, nachzukommen. Sie hielten sich gewissenhaft an das höchste Gesetz, an das Gesetz Gottes, und wie der Bericht zeigt, predigten sie weiter und waren „voll Freude, daß sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden“. — Apg. 5:28, 29, 40-42.

      15. Wie sollte sich der Christ nach Römer 12:12-21 in Zeiten der Verfolgung verhalten?

      15 Feindschaft und Verfolgung riefen in den Aposteln keine Rachegefühle gegen die damalige Obrigkeit wach, und vor Gericht benahmen sie sich nie respektlos, sondern traten stets mit Würde auf und verteidigten ruhig ihren Standpunkt. Sie bewahrten ihre Lauterkeit und gehorchten dem Gesetz Jehovas mehr als dem Gesetz der Menschen. So handeln auch Jehovas Zeugen heute. Selbst dort, wo sie verfolgt werden, zum Beispiel in den kommunistischen Ländern, schließen sie sich nicht zu einer Widerstandsbewegung zusammen, um die bestehende Obrigkeit zu stürzen, sondern suchen einfach ihre Stellung als Diener Gottes und als seine Zeugen, die beauftragt sind, sein Königreich zu verkünden, zu behaupten. Ihr unerschütterlicher Glaube und die Hoffnung auf das Leben in der neuen Welt helfen ihnen, diese Drangsale zu ertragen. Sie lassen sich nicht verbittern und versuchen nicht, Böses mit Bösem zu vergelten, sondern bemühen sich weiter, in Frieden zu leben, ja sie versuchen sogar, ihren Feinden zu helfen, die Wahrheit des Wortes Gottes zu erkennen und dadurch einen Segen zu erlangen. Der Apostel Paulus schreibt: „In Hoffnung freuet euch; in Trübsal harret aus; im Gebet haltet an ... Segnet, die euch verfolgen; segnet, und fluchet nicht ... Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid vorsorglich für das, was ehrbar ist vor allen Menschen. Wenn möglich, so viel an euch ist, lebet mit allen Menschen in Frieden. Rächet nicht euch selbst, Geliebte, sondern gebet Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr‘. ‚Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so tränke ihn; denn wenn du dieses tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.‘ Laß dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.“ — Röm. 12:12-21.

      16. Wie hat sich, die Beachtung der in den vorangehenden Abschnitten erörterten biblischen Grundsätze auf Jehovas Zeugen ausgewirkt?

      16 Durch die Beachtung der im vorangehenden erörterten Grundsätze, die auf Johannes 17:14-18, 21, 22, Matthäus 22:21 und Apostelgeschichte 5:28, 29 fußen, ist die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas in ganz besonderer Weise von den Nationen der Welt abgesondert worden. Sie ist in der Tat ein Volk für Jehovas Namen und Königreich. Ihre Glieder kommen der Aufforderung Jesu nach, „zuerst nach dem Königreich und seiner [Gottes] Gerechtigkeit“ zu trachten. — Matth. 6:33, NW.

      17. Was muß man nach Römer 10:10 unbedingt tun, um gerettet zu werden?

      17 Müssen wir somit, wenn wir der Verpflichtung nachkommen wollen, die uns die „gute Botschaft“ auferlegt, weiter nichts tun, als uns einer Organisation, zum Beispiel den Zeugen Jehovas, und den Reihen der Prediger der „guten Botschaft vom Königreich“ anschließen? Wer Leben in Jehovas neuer Welt erlangen möchte, muß tatsächlich auch eine öffentliche Erklärung über die Wahrheit ablegen. „Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab.“ (Röm. 10:10, NW) Es ist daher richtig, wenn jemand, der die „gute Botschaft“ hört und daran glaubt, sich durch ein Studium der Bibel eine genaue Erkenntnis der Wahrheit aneignet, um an dieser öffentlichen Erklärung einen Anteil zu haben. Dadurch zeigt er, daß er die „gute Botschaft“ wertschätzt und den Wunsch hat, Jehova zu dienen.

      EINE NEUE PERSÖNLICHKEIT

      18. Welch große Umstellung fordert die „gute Botschaft“ von uns?

      18 Die „gute Botschaft vom Königreich“ verpflichtet uns aber noch zu etwas anderem: zu einer Umstellung. Sie verlangt, daß wir unser ganzes Leben mit den biblischen Grundsätzen in Harmonie bringen und uns in jeder Beziehung dem Willen Gottes unterordnen. Die Bibel ermahnt uns: „Was immer ihr tun mögt: Arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen“, und „was immer ihr tut, im Wort oder Werk: Tut alles im Namen des Herrn Jesus, indem ihr Gott, dem Vater, durch ihn dankt.“ (Kol. 3:23, 17, NW) Ja, man könnte eigentlich sagen, daß es heißt, ein neues Leben zu beginnen, eine neue Persönlichkeit zu werden. Wir sollten nicht nur zuerst nach Gottes Königreich trachten, sondern auch nach Gottes Gerechtigkeit, mit anderen Worten, jederzeit und in jeder Hinsicht das zu tun suchen, was in seinen Augen recht ist.

      19, 20. (a) Wie beschreibt der Apostel Paulus diese Umstellung in seinem Brief an die Kolosser (3:5-10)? (b) Wie muß diese Umstellung vor sich gehen, damit sie Jehova wohlgefällt und wir Leben in seiner neuen Welt erlangen?

      19 Das bedeutet Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit abzulegen und dadurch das, was in Gottes Augen schlecht ist, aus unserem Leben auszumerzen und es durch das Gute zu ersetzen. Nach Kolosser 3:5-10 (NW) schrieb der Apostel Paulus hierüber folgendes: „Tötet daher die Glieder eures Leibes ab, die auf der Erde sind, hinsichtlich Hurerei, Unreinigkeit, sexueller Gelüste, schädlicher Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist. Um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes. Gerade in diesen Dingen wandeltet auch ihr einst, als ihr darin zu leben pflegtet. Nun aber tut sie wirklich alle von euch weg: Zorn, Wut, Schlechtigkeit, Lästerworte und unzüchtiges Reden aus eurem Munde. Belügt einander nicht. Streift die alte Persönlichkeit ab mit ihren Praktiken und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch eine genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf.“

      20 Das Anziehen der neuen Persönlichkeit muß von einem aufrichtigen Herzen und dem aufrichtigen Wunsch ausgehen, unser Leben mit Gottes Willen in Übereinstimmung bringen zu wollen, um ihm zu gefallen und die Hoffnung zu haben, Leben in seiner neuen Welt zu erlangen. Es darf nicht heuchlerisch geschehen, auch nicht so, als zöge man eine neue Kleidung an, die man nur einen Tag anbehält. Doch viele Leute betrachten die Religion heute von diesem Standpunkt aus: Sie ziehen ihr „Christentum“ an, wenn sie zur Kirche gehen, und legen es nachher wieder ab wie ein Kleid, das man wieder auszieht und wandeln die übrigen Tage der Woche wieder auf den schlechten Wegen der Welt. Man sollte sich bewußt bemühen, das Schlechte abzulegen oder abzutöten, die alte Persönlichkeit mit ihren Praktiken „abzustreifen“ und die neue Persönlichkeit anzuziehen, indem man aufrichtig den Willen Gottes zu tun sucht. Man darf diese Umstellung auch nicht vornehmen, um Menschen zu gefallen oder um bei anderen als guter Mensch zu gelten. Obwohl es ganz natürlich ist, daß ein Christ den Wunsch hat, von seinen Mitmenschen geachtet zu werden, besonders von seinen christlichen Brüdern, sollte er doch in erster Linie bestrebt sein, Gott zu gefallen. Christen wissen, daß Jehova Gott zu dem Propheten Samuel sagte: „Jehova sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber Jehova sieht auf das Herz.“ — 1. Sam. 16:7.

      21. Zu welchem Schritt ist ein aufrichtiger Mensch bereit?

      21 Es ist ein großes Vorrecht, mit dem Volk für Jehovas Namen verbunden zu sein, denn die Gemeinschaft mit diesem Volk bringt die Freude mit sich, dem wahren Gott dienen zu dürfen. Noch wichtiger aber ist das Verhältnis, das man dadurch zu Jehova Gott gewinnt. Wer ein gutes Herz hat, die „gute Botschaft“ schätzt und aufrichtig wünscht, Gottes Willen zu tun, ist auch willens, so zu leben, daß er ihm Ehre bereitet. Er gibt sich daher Jehova hin — wie einst Jesus — und gelobt ihm im Gebet, künftig nicht mehr seinen eigenen Willen, sondern den göttlichen Willen zu tun. (Ps. 40:8; 143:10; Luk. 22:42; Joh. 5:30) Der Christ weiß auch, daß er in dieses Verhältnis zu Gott nur durch den Mittler Christus Jesus gelangen kann. — Siehe „Diese gute Botschaft vom Königreich“, Abschnitte 45—51.

      22. Was muß man nach Kolosser 1:9, 10 tun, um so zu leben, daß man Jehova Ehre macht?

      22 Nur wer dieses durch Jesus Christus herbeigeführte Verhältnis zu Jehova Gott aufrechterhält, kann mit dem Volk für Jehovas Namen richtig verbunden bleiben. Da wir Jehovas Gunst nur dann genießen, wenn wir seinen Willen tun, ist es höchst wichtig, eine genaue Erkenntnis seines Willens zu erlangen. Christen sollten daher eifrig danach streben, „mit echter Erkenntnis und dem rechten geistlichen Verständnis seines Willens“ erfüllt zu werden. „Dann könnt ihr auch so leben, daß ihr ihm [Jehova] Ehre macht und ihm in jeder Weise wohlgefällt, ja dann tragt ihr Frucht in allem Guten und lernt unseren Gott immer besser kennen.“ — Kol. 1:9, 10, Bruns.

  • Für unschuldig befunden
    Der Wachtturm 1963 | 15. März
    • Für unschuldig befunden

      In Brasilien mußte ein Zeuge Jehovas mit einem anderen Arbeiter zusammen einen Schacht graben. Als der Schacht schon ziemlich tief war, stürzte der Arbeitskamerad des Zeugen unglücklicherweise hinein und wurde dabei tödlich verletzt. Die Polizei verhaftete den Zeugen unter Mordverdacht, da es hier und da vorkommt, daß jemand unter solchen Umständen ermordet wird. Es sah für den Zeugen sehr schlecht aus, denn es war niemand da, der seine Unschuld hätte nachweisen können. Schließlich verlangten die Polizeibeamten seine Ausweispapiere. Er hatte sie nicht bei sich. Der einzige Ausweis, den er bei sich hatte, war seine Verkündiger-Ausweiskarte, die vom Versammlungsdiener unterschrieben war und bestätigte, daß er ein Zeuge Jehovas war. Er zeigte ihnen die Karte. Als die Beamten feststellten, daß er ein Zeuge Jehovas war, wurden sie auf einmal ganz anders. „Wir wissen“, sagten sie, „daß Jehovas Zeugen nicht töten. Sie sind unschuldig.“ Der Zeuge wurde unverzüglich auf freien Fuß gesetzt.

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