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  • Was hast du auf dem Bezirkskongreß „Gute Botschaft“ gelernt?
    Der Wachtturm 1969 | 1. Februar
    • bei denen sie mit ihren Brüdern zusammen waren, sahen alte Freunde wieder, schlossen neue Freundschaften und stimmten freudig in die Lieder ein, die gesungen wurden. Es wäre aber nicht richtig gewesen, wenn sie sich mit diesen Freuden begnügt und auf die weit bedeutenderen Segnungen verzichtet hätten. Wieviel haben die Besucher aus dem Kongreßprogramm selbst gelernt? Wieviel hast du daraus gelernt?

      Die verschiedenen Programmpunkte waren äußerst sorgfältig ausgedacht und sehr gut vorbereitet worden. In einem Bericht aus Irland hieß es darüber: „Noch nie war ein Bezirkskongreßprogramm so eindrucksvoll; noch nie war es so leicht, das Interesse der Besucher alle vier Tage zu fesseln; noch nie sind wir auf eine solch zu Herzen gehende Weise angespornt worden, uns im täglichen Leben und in unserem Predigtdienst an die Grundsätze Jehovas zu halten. ... Dieser Kongreß wird uns unvergeßlich bleiben, weil er unsere geistige Einstellung so sehr beeinflußt und uns ein hervorragendes Mittel in die Hände gegeben hat, das uns als Dienern der guten Botschaft eine große Hilfe sein wird.“

      Viele konnten diesen Kongressen jedoch nicht beiwohnen, und einige, die dabei waren, hatten in Verbindung mit der Kongreßorganisation so viel zu tun, daß sie gewisse Programmpunkte versäumten. Wahrscheinlich entgingen den Zuhörern auch manche wichtige Gedanken, weil sich Ablenkungen bei solch großen Mengen nicht vollständig vermeiden lassen. Ein Rückblick auf das Programm der einzelnen Tage und die verschiedenen Höhepunkte kann daher nicht schaden.

      DER ERSTE TAG

      Die Kongresse wurden mit der Begrüßungsansprache über das Thema „Die ‚gute Botschaft‘ hat uns zusammenkommen lassen“ eröffnet. „Wo wäret ihr, wenn es keine ‚gute Botschaft‘ gäbe?“ fragte der Redner und fügte dann hinzu: „Einige von euch wären vielleicht gar nicht am Leben.“ „Die gute Botschaft hat unser Leben geändert und hat uns inneren Frieden und Sicherheit gegeben. Sie hat uns etwas gegeben, wofür es sich zu leben lohnt. Wenn ihr euch auf die konzentrierte geistige Speise konzentriert, die auf diesem Kongreß dargeboten wird, dann mag er zu einem Meilenstein in eurem christlichen Leben werden.“

      Darauf folgte die Ansprache des Vorsitzenden „Das wertschätzen, was Gott für uns getan hat“. Der Redner wies unter anderem auf die vielen Wunder der Schöpfung hin, zum Beispiel auf die Hand des Menschen, ohne die kein menschliches Erzeugnis — vom kleinen Transistor bis zum mächtigen Ozeanriesen — zustande käme, und auf die Augen des Menschen, die zwei winzige, wunderschön geformte kugelförmige Filmkameras sind. Er erwähnte auch die vielen geistigen Segnungen, vor allem Gottes Sohn, den Erlöser der Menschheit, den sein Vater dahingegeben hat. Dieser Vortrag diente auf meisterhafte Weise dazu, unsere Wertschätzung für das, was Gott getan hat, zu erhöhen, und war ein vortrefflicher Auftakt.

      Dann folgte die dramatische Darbietung unter dem Thema „Wie verwendest du dein Leben?“, mit der verschiedene Zwecke verfolgt wurden. Sie zeigte, daß Christen sich bei einem geselligen Beisammensein geistig auferbauen können, wenn sie einen Teil aus der Bibel lesen, indem sie nach einigen Versen jeweils innehalten und sich darüber unterhalten. Sie zeigte ferner, daß Esaus Verachtung seines Erstgeburtsrechts Christen, die ihr Erbe nicht richtig schätzen, zur Warnung dienen sollte. (Matth. 25:34) Sie bewirkte aber auch, daß Abraham, Isaak, Jakob und Esau im Geiste der Zuhörer lebendiger wurden als je zuvor. Die ergreifende Darstellung Abrahams bei der Opferung Isaaks ließ bei manchen die Tränen aufsteigen.

      Das Abendprogramm begann mit interessanten Erfahrungen und vortrefflichen Äußerungen von jungen Vollzeitpredigern. Typische Äußerungen waren: „Ich habe festgestellt, daß es nicht genügt, nur den Wunsch zu haben, Pionier zu werden; man muß fest dazu entschlossen sein.“ „Der Pionierdienst bietet die beste Gelegenheit, die Freude zu erleben, anderen zu helfen, sich Gott hinzugeben.“ Auf einigen Kongressen berichteten Schüler, daß sie ein Stipendium zum Besuch einer höheren Schule abgelehnt hätten, um den Pionierdienst aufzunehmen.

      Danach wurde das zweistündige Bühnenstück „Was Jugendliche im Dienst für Gott tun“ aufgeführt, bei dem etwa dreißig Personen mitwirkten, die alle ihre Rolle frei sprachen. Es veranschaulichte offen und auf dramatische Weise die Probleme, denen sich jugendliche Christen gegenübersehen, zum Beispiel die Gefahr des Materialismus und die Versuchung, Hurerei zu begehen, und zeigte, wie sie diese Probleme überwinden können. Das Bühnenstück, das weitgehend auf Tatsachen beruhte, führte den Eltern vor Augen, was sie tun können, um ihren Kindern zu helfen. Sie wurden eindringlich gefragt: „Wißt ihr, warum eure Kinder mit euch die Zusammenkünfte besuchen und in den Felddienst gehen? Welche Ansichten und Neigungen haben sie? ... Wo liegen ihre Interessen ...?“ Abschließend wurde zu ihnen gesagt: „Eure Kinder sind der Ton in euren Händen. Ihr könnt Jehova helfen, sie zu Gefäßen für einen ehrenhaften Gebrauch zu formen, oder sie ... diesem System überlassen, das sie zu Gefäßen für einen unehrenhaften Gebrauch formen wird. Die Wahl liegt bei euch!“

      DER ZWEITE TAG

      Am Freitag, dem zweiten Kongreßtag, wurde am Vormittag die Taufansprache unter dem Thema „Taufe — die Reaktion auf die ‚gute Botschaft‘“ gehalten. Unter anderem wurde gezeigt, daß die Hingabe an Gott erforderlich ist, um ein gutes Gewissen zu erlangen; sich Gott hinzugeben verrät Weisheit, da es zu ewigem Leben führt; aber es verrät auch Liebe zu Gott und Dankbarkeit für all das, was er für uns getan hat. Die Hingabe an Gott ist kein Handel, den man eingeht, sondern eine bedingungslose Übergabe, die auf dem Vertrauen zu Gott beruht. Auf 119 Kongressen wurden 17 613 Personen getauft.

      Nachdem einige, die gerade getauft worden waren, über interessante Erfahrungen berichtet hatten, wurde das Freitagnachmittagsprogramm mit einer Ansprache fortgesetzt, der die Worte in Matthäus 11:28-30 zugrunde lagen. Sie zeigte, daß das Joch und die Last der Welt hart und schwer sind wegen der weitverbreiteten Selbstsucht und Bosheit. Schwer ist auch die Last der Schuld, die durch unsere Sünden entstanden ist. Das Joch und die Last, die die Hingabe an Gott mit sich bringt, sind dagegen sanft und leicht, weil Jehova Gott und Jesus Christus liebevolle und verständige „Arbeitgeber“ sind. Glaube, Gehorsam, eine gute Einstellung und die Gemeinschaft mit unseren christlichen Brüdern tragen dazu bei, daß unsere Last leicht ist.

      Daran anschließend folgte der Vortrag „Bereitest du dich jetzt schon auf die vor uns liegenden Prüfungen vor?“ Wie kann man dies tun? Indem man seine Gedanken beherrschen lernt, gute Studiengewohnheiten pflegt und in gegenwärtigen Prüfungen, die durch den Nationalismus, die Unmoral, den Materialismus und die zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber der Königreichsbotschaft verursacht werden können, standhaft bleibt. Wichtig ist ferner, daß man in bezug auf Vergnügen und Ablenkung wählerisch ist. Den Zuhörern wurde dringend ans Herz gelegt, alles auszuschalten, was ihre geistige Einstellung beeinträchtigen könnte, zum Beispiel das viele Fernsehen.

      Dann kam der Vortrag über das Thema „Wo werden mehr Prediger der ‚guten Botschaft‘ benötigt?“ Der Ruf aus Mazedonien ist immer noch zu hören, denn es gibt immer noch viele Länder, in denen es nur einen Königreichsprediger auf 5 000 Einwohner gibt, und in e i n e m Land ist das Verhältnis sogar 1 zu 840 000. Viele Segnungen stehen dir bevor, wenn du diesem Ruf folgen kannst, doch dieser Schritt muß sorgfältig geplant werden. Wenn du nicht weit wegziehen kannst, dann gibt es vielleicht in deinem Land Orte, wo noch Hilfe not tut. (Apg. 16:9, 10) Dieser Ansprache folgte der eindrucksvolle Schlüsselvortrag über das Thema „Die ‚gute Botschaft‘ von einer Welt ohne falsche Religion“, dessen Wortlaut in der vorliegenden Wachtturm-Ausgabe vollständig wiedergegeben ist.

      Am Schluß dieses Vortrages wurde das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, ein neues Hilfsmittel zum Bibelstudium, freigegeben. Dieses Buch in Taschenformat umfaßt 192 Seiten. In einem Brief aus Dänemark, in dem die Wertschätzung für den Inhalt dieses Buches zum Ausdruck gebracht wird, heißt es unter anderem:

      „Es fesselt den Leser oder Studierenden gleich von Anfang an und veranlaßt ihn, über das Gelesene nachzudenken. Es behandelt nicht nur den Stoff an sich, sondern berücksichtigt auch die Einstellung des Lesers. Die Darlegungen veranlassen den Leser, verschiedene Entscheidungen zu treffen, und das hilft ihm, in die Wahrheit zu kommen. Schließlich kommt man nicht in die Wahrheit, indem man das Buch durchstudiert und sich dann entscheidet, sondern indem man mit zunehmender Erkenntnis eine Entscheidung nach der anderen trifft. ... Dieses Buch und der Studienplan scheinen das Zeitgemäßeste zu sein, was wir bisher erhalten haben.“

      Im Wachtturm vom 1. April 1968 hieß es in der Kongreßankündigung: „Für den Freitag ist etwas vorgesehen, was dich nicht nur begeistern, sondern auch überraschen wird, denn es wird das Werk, das wir in den kommenden Jahren durchführen werden, wesentlich beeinflussen.“ Die „Überraschung“ bestand nicht nur in dem neuen Buch, sondern auch in dem damit verbundenen sechsmonatigen Bibelstudienprogramm. Da das Buch den Leser immer wieder vor gewisse Entscheidungen stellt, sollte er, wenn er es durchstudiert hat (und das sollte in etwa sechs Monaten der Fall sein), zweifellos etwas tun wollen. Es sollte nicht mehr vorkommen, daß ein Studium jahrelang durchgeführt wird, ohne daß der Studierende aufgrund der gewonnenen Erkenntnis handelt.

      Das Abendprogramm begann mit Erfahrungen, die in Verbindung mit erfolgreichen Bibelstudien gemacht wurden. Eine außergewöhnliche „Erfolgsgeschichte“ wurde auf dem Kongreß in Lewiston (Maine) erzählt. Zwei Sonderpioniere berichteten, wie sie in verhältnismäßig kurzer Zeit zehn Jugendlichen und teilweise auch ihren Eltern aufgrund einer Art Kettenreaktion helfen konnten, für Gottes Wahrheit Stellung zu beziehen. Zehn von ihnen kamen nacheinander auf die Bühne, und es wurde berichtet, daß in den vergangenen acht Monaten zwölf getauft worden seien.

      Im darauffolgenden Programmpunkt wurden die Vorzüge des neuen Hilfsmittels zum Bibelstudium hervorgehoben, und es wurde gezeigt, wie es der Öffentlichkeit angeboten werden könnte: Es behandelt auf leichtfaßliche Art Themen, die für die meisten Menschen wissenswert sind und für die sich die meisten interessieren. Es ist zügig und in freundlichem, aber bestimmtem Ton geschrieben und läßt den Ernst der Zeit erkennen. Es gibt Rat über den christlichen Wandel und das Familienleben und zeigt, wie Abtreibungen, Spiritismus usw. vom biblischen Standpunkt aus zu beurteilen sind.

      Von besonderem Interesse für alle, die einen ungläubigen Ehepartner haben, war der darauffolgende Programmpunkt, der unter dem Thema stand „Den geteilten Haushalt vereinen“. Liebevoll und mit Verständnis wurde dargelegt, daß der Christ nach der Bibel eine doppelte Verpflichtung hat: seine Lauterkeit zu bewahren und dem Ungläubigen zu helfen, gläubig zu werden. Anhand von Beispielen wurde gezeigt, was durch liebevolle Rücksicht und durch Takt erreicht werden kann, und betont, daß man keine Kompromisse eingehen sollte. „Lieber sich beschimpfen lassen als Schimpfworte austeilen“, wurde solchen Christen empfohlen. „Eine christliche Frau ist genauso verpflichtet, unterwürfig zu sein, wie sie verpflichtet ist, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen.“ Wie kann ein geteiltes Haus vermieden werden? Indem bei Bibelstudien von Anfang an beide Ehepartner ins Gespräch gezogen werden und indem man „nur im Herrn“ heiratet.

      DER DRITTE TAG

      Am Sonnabend berichteten zu Beginn des Nachmittagsprogramms einige Aufseher, wie es ihnen gelang, einen besseren Versammlungsbesuch zu erzielen, in einigen Fällen sind weit über 100 Prozent der Verkündigerzahl bei den Zusammenkünften anwesend. Dies gelang ihnen dadurch, daß sie die einzelnen Programmpunkte gut probten, Richtlinien auf die örtlichen Verhältnisse abstimmten, in den Buchstudien den Versammlungsbesuch hervorhoben, die Zusammenkünfte zu der für die Mehrheit günstigsten Zeit durchführten usw.

      Den Berichten über diese Erfahrungen folgte die ernste Ansprache über das Thema „Behüte dein Herz, mehr als alles, was zu bewahren ist“. Genauso wichtig, wie ein gesundes buchstäbliches Herz für die buchstäbliche Gesundheit ist, ist auch ein gesundes geistiges Herz (der Sitz der Empfindungen, Beweggründe und Wünsche) für eine gute geistige Gesundheit. Die Art und Weise, wie wir Erkenntnis in uns aufnehmen und uns in Zucht nehmen lassen, bestimmt weitgehend, welche Wünsche wir entwickeln und wie weit wir sie entwickeln. Rechte Wünsche können im richtigen Maß befriedigt werden; unrechte Wünsche sollten verdrängt oder beherrscht werden. Unrechte Wünsche entstehen im Herzen, und zwar schon im zarten Alter, und kommen in den Worten zum Ausdruck: „Ich will, ich will, ich will“ — dies oder das. Alle, die kein gesundes „Herz“ haben, werden in Harmagedon vernichtet.

      Guter Rat wurde im nächsten Programmpunkt erteilt, der unter dem Thema stand „Geschult sein, Recht von Unrecht zu unterscheiden“. Christen sollten genau wissen, was Recht und Unrecht ist, und das setzt eine gute Kenntnis der biblischen Grundsätze und eine vernünftige Denkweise voraus. Durch einige interessante Diskussionen wurde gezeigt, daß Christen die Verlobung als einen ernsten Schritt betrachten sollten, das Rauchen als etwas Unreines, die Beteiligung an Glücksspielen als Selbstsucht usw. Das Nachmittagsprogramm am Sonnabend schloß mit der interessanten Ansprache „Die glückliche ‚Nation, deren Gott Jehova ist‘“, in der gezeigt wurde, warum Jehovas Volk so glücklich ist. Diese Ansprache wird in der kommenden Wachtturm-Ausgabe vollständig wiedergegeben werden.

      Die Erfahrungen am Sonnabend abend wurden von Eltern erzählt, die bei der Erziehung ihrer Kinder Erfolg hatten. Sie hatten mit ihren Kindern regelmäßig die Bibel studiert und mit ihnen gebetet, hatten sie zu allen Zusammenkünften und Kongressen mitgenommen, mit ihnen biblische Spiele gespielt und ihnen vor allem stets als Ziel den Vollzeitdienst vor Augen gehalten. Ein besonders auffallendes Beispiel war ein Landwirt, der auf dem Kongreß in Rennes (Frankreich) erzählte, daß zwei seiner sechs Söhne Familienväter und Aufseher seien, einer seiner vier unverheirateten Söhne diene im französischen Zweigbüro der Watch Tower Society, ein anderer als Kreisdiener, einer als Sonderpionier und einer als allgemeiner Pionierverkündiger. Eine seiner drei Töchter war früher im Sonderpionierdienst und ist jetzt mit einem tüchtigen Aufseher verheiratet, die zweite, ein Teenager, steht im Ferienpionierdienst, und die jüngste führt bereits ein Bibelstudium durch.

      Nach diesen schönen Erfahrungen wurde das zweistündige fesselnde Bühnenstück „Der Weg Jehovas ist der Weg des Sieges“ vorgeführt. Es zeigte, wie Jephtha, der zuerst verbannt war, zum Richter Israels gewählt wurde und wie er die Israeliten vom Joch der Ammoniter befreite, nachdem sie zur Anbetung Jehovas zurückgekehrt waren. Es zeigte auch, wie sich diese Geschehnisse im Gegenbild erfüllten, wie die heutigen Ammoniter, die politischen Herrscher, Jehovas Volk unterdrückten, wie Jehovas Volk „Jephtha“ erwählte, indem es die theokratische Herrschaft unter Christus Jesus annahm, und wie Jehova ihm dann den Sieg verlieh. Anhand von äußerst spannenden Beispielen wurde gezeigt, wie furchtlos Jehovas Volk der Verfolgung standhielt, die in Deutschland durch die Nationalsozialisten und in den Vereinigten Staaten durch die Katholische Aktion ausgelöst worden war. Auf einigen Kongressen wurde dieses Bühnenstück zweimal vorgeführt, damit alle es sehen konnten, und auf vielen anderen wurde es für die in Nebensälen Versammelten durch Fernsehen übertragen.

      DER LETZTE TAG

      Am Vormittag wurde nach einer Besprechung des Tagestextes und einem Gebet die herzerquickende Ansprache über das Thema „Sich gegenseitig auferbauen“ gehalten. Es wurde darin besonders betont, daß „Tod und Leben ... in der Gewalt der Zunge“ sind. Richtig gebraucht, wie das der Apostel Paulus tat, kann die Zunge den Zuhörern Leben vermitteln; falsch gebraucht, wie es die zehn Kundschafter bei den alten Israeliten taten, kann sie den Tod herbeiführen. Ja, mit der Zunge können wir niederreißen oder aufbauen. Wir sollten es vermeiden, andere zu necken oder uns zu beklagen, denn dadurch wirken wir nicht auferbauend. Wir sollten eine Unterhaltung in richtige Bahnen lenken. Eine Unterhaltung kann, ganz gleich, um was für ein Thema es dabei geht, auferbauend sein, wenn man die damit verbundenen biblischen Grundsätze in Betracht zieht. Die Zeitschrift Erwachet! tut dies. Folge ihrem Beispiel. Ergreife die Initiative, und beginne ein auferbauendes Gespräch. Manchmal erfordert es nur ein einziges Wort, aber dieses Wort muß gesprochen werden. Besonders unter Familienangehörigen bieten sich viele Gelegenheiten, sich gegenseitig aufzuerbauen. Man kann sich aber auch durch Taten gegenseitig auferbauen. Wenn man Kranke oder Gebrechliche besucht, sollte man darauf bedacht sein, mehr zu tun, als nur durch Worte zu ermuntern. Kannst du irgendwie helfen? Kannst du das Geschirr spülen, die Wäsche waschen, einkaufen gehen oder die Wohnung saubermachen? In Zeiten der Not kann dies ebenfalls auferbauen.

      Sehr praktisch war die nachfolgende Ansprache über das Thema „Den Dingen nachjagen, die dem Frieden dienen“. Wahrer Frieden ist mehr als das angenehme Verhältnis, das entsteht, wenn alles nach Wunsch geht. Da wir ständig miteinander in Berührung kommen und da wir unvollkommen sind, entstehen oft Spannungen, die den Frieden stören könnten. Tust du dein möglichstes, um Streitigkeiten zu vermeiden? Wenn wir dem Frieden mit anderen nachjagen möchten, müssen wir vor allem dem Frieden mit Jehova nachjagen. Ein gutes, unbelastetes Gewissen hilft uns, Spannungen, die durch die Unvollkommenheit anderer entstehen mögen, zu ertragen. Wenn wir zu hoch von uns denken, erschweren wir es uns, dem Frieden nachzujagen. Wir sollten daher um des Friedens willen demütig sein.

      Die nächste Ansprache, die unter dem Thema stand „Mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken“ zeigte, daß wir unsere Fähigkeit, einer Sache Aufmerksamkeit zu schenken, richtig gebrauchen sollten. Wir können dadurch unsere Liebe zu Gott beweisen. Einer Sache Aufmerksamkeit zu schenken setzt geistige Anstrengung voraus. Es ist unmöglich, einer Sache Aufmerksamkeit zu schenken, ohne davon beeinflußt zu werden. Wir müssen daher sehr wählerisch sein in den Dingen, denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Dinge, die wir täglich tun müssen, erfordern zwar ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit; dem Worte Gottes aber sollten wir mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken. Wir sollten bei den Zusammenkünften uns so verhalten wie Lydia, die den Worten des Apostels Paulus Aufmerksamkeit schenkte.

      Mit dem biblischen Bühnenstück „Stellst du dich zur Verfügung?“, das von kostümierten Darstellern aufgeführt wurde, schloß das Vormittagsprogramm. Es zeigte, wie schnell die Tochter des Richters Jephtha bereit war, dem Gelübde ihres Vaters entsprechend als Jungfrau im Tempel zu dienen. Dieses ergreifende Drama rief bei vielen unter den Anwesenden Tränen hervor. Auch das neuzeitliche Gegenbild wurde dargestellt: Der durch Jephtha vorgeschattete Überrest gibt die Früchte seines Sieges (die aus „anderen Schafen“ bestehende große Volksmenge) dem Dienst Jehovas hin, wie die Tochter Jephthas dem Tempeldienst hingegeben wurde. Dieses Bühnenstück endete mit einem Aufruf an jugendliche christliche Diener Gottes, sich dem Vollzeitpredigtdienst zur Verfügung zu stellen. Dieser Aufruf erfolgte zum Teil in Form eines fröhlichen Liedes, dessen erste Strophe wie folgt lautete:

      „Stell dich heute zur Verfügung,

      Um dem Königreich zu dienen.

      Solltest du dich nicht bemühen,

      Als ein Missionar zu dienen?

      Sieh die Felder, reich zur Ernte;

      Arbeiter sind nötig hier.

      Stell dich heute zur Verfügung,

      Werd, wenn möglich, Pionier!“

      Der ausgiebig bekanntgemachte öffentliche Vortrag, der den Höhepunkt und Hauptprogrammpunkt dieser Kongresse bildete, wurde am Sonntagnachmittag (nach einem vortrefflichen musikalischen Programm) gehalten. Er behandelte die gute Botschaft „Des Menschen Herrschaft weicht bald der Gottesherrschaft“ und ist in der Wachtturm-Ausgabe vom 1. Januar 1969 vollständig veröffentlicht worden. Insgesamt etwa 925 000 Personen hörten diesen Vortrag.

      Nach einer kurzen Pause folgte ein weiterer interessanter Programmpunkt: die „Schlußworte“. Auf drei Kongressen in den Vereinigten Staaten behandelte der Präsident der Watch Tower Society, N. H. Knorr, diesen Programmpunkt. Die Kongreßbesucher erfuhren, daß „das Dienstjahr 1968 von einem erstaunlichen Erfolg gekrönt war“. Noch nie beteiligten sich so viele am Predigen der „guten Botschaft“ — im April waren es 1 204 288, eine neue Höchstzahl und eine Zunahme um 10 Prozent gegenüber dem Durchschnitt des vergangenen Jahres. Noch nie wurden so viele Zeitschriften und Bücher abgegeben — eine besonders große Verbreitung fand das Buch Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden?. Viele Länder, zum Beispiel Mexiko, Brasilien und Ecuador, erreichten mehr als 20 Prozent Zunahme. Selbst die Länder hinter dem Eisernen Vorhang hatten eine erfreuliche Zunahme (4 1⁄2 Prozent) zu verzeichnen.

      Auch die Pläne für die internationalen Kongresse des Jahres 1969 kamen zur Sprache. Sechs sollen in den Vereinigten Staaten und Kanada (das heißt jetzt sieben, da vom 6. bis 13. Juli auch einer für Toronto [Kanada] vorgesehen ist) und weitere in Europa und rund um die Welt stattfinden. „Den meisten Missionaren in Auslandsgebieten soll die Möglichkeit geboten werden, den ihrem Heimatort am nächsten gelegenen Kongreß zu besuchen“, wurde auf dem Kongreß in Washington (D.C.) angekündigt. Abschließend wurde darauf hingewiesen, daß 1969 hauptsächlich mit dem neuen Buch, Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, gearbeitet werde. Der Redner sagte: „Die Zeit ist kurz. Es ist daher wichtig, daß wir nicht nur Bibelstudien durchführen, um Menschen zu helfen, aus Babylon der Großen zu fliehen, sondern daß wir auch selbst studieren. Laßt euch durch nichts am persönlichen Studium hindern. Der Kongreß hat euch anschaulich vor Augen geführt, wie ihr wandeln solltet. Seid guten Mutes und drängt voran, indem ihr auch in den vor uns liegenden Tagen den Namen Jehovas lobpreist. ‚Richtet euch auf‘, wie Jesus sagte, ‚und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.‘“ — Luk. 21:28.

      Mit einem Dank- und Loblied und einem Bitt- und Dankgebet endete dann der Bezirkskongreß „Gute Botschaft für alle Nationen“. Das Programm dieses Kongresses war wirklich sehr reichhaltig an geistigen Segnungen. Ohne Zweifel kann davon gesagt werden: „Es war das Beste, was wir bisher erlebt haben!“ (Weiteres über diese Kongresse, was zum Beispiel darüber in der Öffentlichkeit gesagt und geschrieben wurde, erfährt der Leser aus der Erwachet!-Ausgabe vom 8. Februar 1969.)

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1969 | 1. Februar
    • Fragen von Lesern

      ● Warum sagte Abraham zu seinen Dienern, er und Isaak würden zu ihnen zurückkehren, wenn er doch glaubte, daß er seinen Sohn Isaak opfern würde? — E. M., USA.

      Jehova hatte Abraham unmißverständlich gesagt, er wünsche, daß er Isaak, seinen geliebten Sohn, ihm als Opfer darbringe. — 1. Mose 22:2.

      Voll Glauben und Vertrauen machte sich Abraham mit seinem Sohn und zwei Dienern auf den Weg und sah schließlich den Ort, wo das Opfer dargebracht werden sollte, von ferne. Darauf sagte Abraham zu seinen Dienern: „Bleibt ihr hier bei dem Esel! Ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen. Wir wollen uns zur Anbetung niederwerfen und dann zu euch zurückkehren.“ — 1. Mose 22:5, HSK.

      Ob Abraham sich damals völlig bewußt war, daß seine Worte wahr werden sollten, wissen wir nicht. Was er sagte, war jedoch wie eine Prophezeiung dessen, was dann tatsächlich geschah.

      Zweifelte Abraham daran, daß Isaak als Opfer dargebracht würde? Nein, er wollte Gott wirklich gehorchen, und er hatte volles Vertrauen zu Jehova und zu seiner Macht. Abraham schickte sich daher an, das zu tun, was Gott ihm geboten hatte, obwohl es bedeuten würde, daß sein geliebter Sohn sterben müßte. Er wußte, daß er und seine Frau Sara, was ihre Fortpflanzungsfähigkeit betraf, so gut wie erstorben waren, daß Gott aber ihre Zeugungskraft wiederbelebt hatte. Das Ergebnis der Wiederbelebung ihrer Fortpflanzungsfähigkeit war Isaak. — Hebr. 11:11, 12; Röm. 4:19-21.

      Jehova hatte Abraham bereits verheißen, daß er ihn zu einer großen Nation machen und daß Abraham dadurch zu einem großen Segen würde für „alle Familien des Erdbodens“. Gott hatte Abraham auch gesagt, was mit seinem „Samen“ geschehen werde. (1. Mose 12:1-3, NW; 15:13-16) Gott sprach nicht von der Nachkommenschaft durch einen anderen Sohn, denn er sagte ausdrücklich: „In Isaak soll dir ein Same genannt werden.“ (1. Mose 21:12) Wenn Isaak geopfert werden sollte, dann müßte Jehova ihn also auferwecken, damit der Segen durch diesen Samen kommen könnte. Glaubte Abraham, daß Jehova dies tun könnte? Der Apostel Paulus beantwortete diese Frage, indem er unter Inspiration schrieb: „Doch rechnete er [Abraham] damit, daß Gott imstande sei, ihn [Isaak] sogar von den Toten aufzuerwecken.“ (Hebr. 11:19) Demnach erwartete Abraham zweifellos, daß Isaak, wenn er sterben würde, von Gott zur bestimmten Zeit auferweckt würde, um den verheißenen Samen hervorzubringen. Diese Zuversicht kam in den Worten, die Abraham zu seinen Dienern sprach, zum Ausdruck.

  • Bekanntmachungen
    Der Wachtturm 1969 | 1. Februar
    • Bekanntmachungen

      PREDIGTDIENST

      Wie Musik einen Menschen beruhigen und in ihm ein Gefühl der Zufriedenheit hervorrufen kann, so hilft und tröstet auch die Bibel, das Wort Jehovas, die, die sich ihr zuwenden, um geistige Hilfe zu erhalten. Die vor Jahrhunderten unter göttlicher Inspiration aufgezeichneten Worte sollten Christen zur Belehrung sein, damit sie durch Ausharren und „durch den Trost aus den Schriften Hoffnung“ haben könnten. (Röm. 15:4) Wer an Jehova glaubt, kann der Zukunft furchtlos entgegenblicken, obschon die Verhältnisse auf der ganzen Erde stets schlimmer und besorgniserregender werden. Er kann aus den Worten Jesu Christi Trost schöpfen. Jesus sagte, nachdem er darauf hingewiesen hatte, daß die „letzten Tage“ durch furchterregende Geschehnisse gekennzeichnet sein würden: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ (Luk. 21:25-28) Die Zeitschrift Der Wachtturm, die heute in 72 Sprachen erscheint, hilft ihren Lesern, diesen „Trost aus den Schriften“ zu erhalten. Darum bieten Jehovas Zeugen im Februar bei ihrer Predigttätigkeit überall ein Jahresabonnement auf diese Zeitschrift zusammen mit drei bibelerklärenden Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM an (Österreich 30 öS; Luxemburg 50 lfrs).

      „WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM

      23. Februar: Die „gute Botschaft“ von einer Welt ohne falsche Religion. Seite 69. Lieder: Nr. 51, 73.

      2. März: Der erfolgreiche Angriff auf die falsche Religion. Seite 76. Lieder: Nr. 59, 7.

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