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Das gerechte Gesetz des ewigen Königs ist die WahrheitDer Wachtturm 1970 | 15. September
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ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes niedergesetzt.“ Hüte dich vor dem anarchistischen Geist der Selbstbestimmung. Dann wirst du sehen, wie Gott sein Gesetz auf die rebellische Welt anwendet und seine ewige neue gerechte Ordnung herbeiführt. — Offb. 21:4, 5.
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Eine glückliche, blühende Nation unter Gottes GesetzDer Wachtturm 1970 | 15. September
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Eine glückliche, blühende Nation unter Gottes Gesetz
„Die richterlichen Entscheidungen Jehovas sind wahr; sie haben sich allesamt als gerecht erwiesen.“ — Ps. 19:9, NW.
1. Was ist in gewissem Maße ein Gradmesser für die Gerechtigkeit der Gesetze einer Nation?
EINE Nation, die von Bestand sein soll, muß ein gerechtes und strenges Gesetz haben. Der Wohlstand und die Beständigkeit einer Nation oder Regierung sind deshalb weitgehend ein Gradmesser für die Gerechtigkeit ihrer Gesetze. Die Vereinigten Staaten mit ihrer vortrefflichen Verfassung und Bill of Rights haben sich zu einer großen, blühenden Nation entwickelt, aber sie haben jetzt schon, nach weniger als 200 Jahren, Schwierigkeiten, denn man beschuldigt sie, in mancher Hinsicht unvollkommen, ungerecht und parteiisch zu sein. Ja, in der ganzen Welt gibt es Regierungen, die diese Schwierigkeiten haben.
2. Welche Nation hat als einzige eine von Gott stammende Gesetzessammlung erhalten, und was spricht für dieses Gesetz?
2 Die Gesetze dieser Nationen stammen von Menschen, wenn auch einige ihrer Bestimmungen dem Gesetz Mose entlehnt wurden, das die Nation Israel am Berg Sinai in Arabien erhielt. Die Nation Israel ist die einzige Nation, die je eine vollständige Gesetzessammlung von Gott erhielt. Dieses Gesetz wurde ihr in den Jahren 1513 bis 1512 v. u. Z. in der Wüste Sinai gegeben. Obwohl die Nation Israel immer wieder von diesem Gesetz abwich und deswegen manchen Wechsel erlebte, dauerte es 905 Jahre, bis Jerusalem wegen der Abtrünnigkeit der Juden schließlich unterjocht wurde. Der Statthalter Nehemia schrieb deshalb, wie wir in Nehemia 9:36, 37 lesen: „Siehe, wir sind heute Knechte [Sklaven, NW]; und das Land, welches du unseren Vätern gegeben hast, um seine Früchte und seine Güter zu genießen, — siehe, wir sind Knechte in demselben! Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; und sie schalten über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Wohlgefallen, und wir sind in großer Bedrängnis.“ Daß Israel so lange als organisierte Nation unter einer eigenen Regierung bestehenblieb, spricht dafür, daß seine Gesetze streng und gerecht waren.
3. Warum werden wir aus einer Prüfung des Gesetzes, das Israel gegeben wurde, Nutzen ziehen?
3 Da die Bibel zeigt, daß die Juden wegen ihrer Übertretung des Gesetzes vom Gesetz verurteilt wurden, könnten wir leicht geneigt sein, seinen Wert zu verkennen und zu denken, das Leben unter diesem Gesetz sei außergewöhnlich eingeengt und hart gewesen. Wenn wir es aber näher prüfen, stellen wir fest, daß es jedem anderen Gesetzbuch weit überlegen war und sich für die Angehörigen der Nation zum Guten auswirkte. Eine Betrachtung dieses Gesetzes zeigt auch, wie Jehova die Dinge sieht und nach welchen Grundsätzen er in Verbindung mit seiner Schöpfung handelt.
4. Inwiefern war die Regierung der alten Nation Israel einmalig?
4 Die Administration der Regierung Israels war insofern einmalig, als Jehova der höchste und unumschränkte Herrscher war. Er war nicht nur der König, sondern auch Gott, das religiöse Oberhaupt. Auch hatte der Staat Israel nicht wie die meisten anderen Staaten eine gesetzgebende, eine vollziehende und eine richterliche Gewalt. Jehova war der Urheber der Gesetze, und er war auch der höchste Richter, der sie auslegte und anwandte. Wir lesen daher in Jesaja 33:22 (Fußnote): „Jehova ist unser Richter, Jehova unser Gesetzgeber, Jehova unser König; e r wird uns retten.“ Götzendienst oder die Verehrung eines anderen Gottes galt deshalb als Majestätsbeleidigung. Sich gegen die Gesetze des Landes aufzulehnen hieß soviel wie, sich gegen das religiöse Oberhaupt aufzulehnen, und galt deshalb als Abfall vom Glauben oder als Gotteslästerung. Darum sagte Gott zu den Israeliten: „Wer irgendwelchen Göttern opfert, außer Jehova allein, soll der Vernichtung geweiht sein.“ „Und es wird geschehen, wenn du irgend Jehovas, deines Gottes, vergissest und anderen Göttern nachgehst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederbeugst — ich zeuge heute gegen euch, daß ihr gewißlich umkommen werdet.“ (2. Mose 22:20, NW; 5. Mose 8:19) Der Gehorsam gegenüber den Gesetzen gehörte zur wahren Anbetung.
BÜRGERRECHTE
5, 6. Gab es unter dem mosaischen Gesetz Bürgerrechtsprobleme, und warum war Israel kein Wohlfahrtsstaat?
5 Unter dem mosaischen Gesetz gab es keine Bürgerrechtsprobleme, sofern die Richter und die Herrscher Gott gehorchten. Es schützte den Eingeborenen, den als Fremdling Ansässigen und sogar den im Lande zeitweilig Ansässigen. — 2. Mose 22:21; 23:9; 3. Mose 19:33, 34; 5. Mose 24:17, NW.
6 Unter diesem Gesetz wurde weder dem Armen wegen seiner Armut noch dem Reichen wegen seines Reichtums Unrecht getan; man handelte nicht nach dem Grundsatz: „Man nehme von den Reichen und gebe den Armen.“ (3. Mose 19:15) Der Wohlfahrtsstaat war unter dem mosaischen Gesetz ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch war hinreichend für die Armen gesorgt, und zwar auf eine Weise, daß sie ihre Selbstachtung nicht verloren, denn sie mußten für das, was sie bekamen, arbeiten. Vergleiche hiermit 1. Mose 3:19 und 2. Thessalonicher 3:10, wo wir lesen: „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.“
RÜCKSICHTNAHME GEGENÜBER ARMEN
7. Durch welche Vorkehrung wurden die Armen berücksichtigt, und wieso kam diese Vorkehrung dem Armen und dem Landbesitzer zugute?
7 Israel war fast ausschließlich Agrarstaat. Jeder Israelit hatte sein eigenes Landerbteil. Durch schlechte Bewirtschaftung oder finanzielle Rückschläge konnte es aber vorkommen, daß der eine oder andere verarmte und gezwungen war, sein Land zu verkaufen. Auch ansässige Fremdlinge konnten in Not geraten. Aus Rücksicht gegenüber den Armen durfte der Landwirt bei der Ernte den Rand des Feldes nicht abernten, und Garben, die die Schnitter vergessen hatten, sollte er liegenlassen. (3. Mose 19:9; 5. Mose 24:19-21) Es sollte die Nachlese für die Armen sein. (Ruth 2:3, 7) Natürlich bedeutete dies für sie Arbeit, und Ährenlesen war keine leichte Arbeit. Folglich gab es keine müßiggängerischen Armen, die der Regierung zur Last fielen. Diese vortreffliche Anordnung kam auch dem Eigentümer des Feldes zugute, denn sie verlangte von ihm, daß er freigebig war und Gott gehorchte. Sie förderte Brüderlichkeit und Einheit. — 3. Mose 25:35-43; 5. Mose 15:11; Ruth 2:15, 16.
DIE SKLAVEREI — EIN SEGEN
8. Durch welche Anordnung war es jemandem, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, möglich, weiterhin für seine Familie zu sorgen, und wie wurden solche Personen behandelt?
8 Heute hat das Wort Sklaverei einen unangenehmen Klang. Wenn wir aber die Gesetze über die Sklaverei in Israel untersuchen, stellen wir fest, daß die Sklaverei unter den Israeliten ein Segen war. Wenn jemand wegen seiner finanziellen Verhältnisse gezwungen war, sein Erbteil zu verkaufen, und er keinen reichen Verwandten hatte, der es für ihn loskaufte, mußten er und seine Angehörigen
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