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  • Wir alle sind Opfer des Ichkults
    Erwachet! 1979 | 22. Juli
    • „Die Befürworter der Pornographie machten entweder das Grundrecht der Rede- und Pressefreiheit geltend oder bezeichneten sie als eine harmlose Zerstreuung — möglicherweise eine therapeutische —, die Notzuchtverbrecher und sexuell Abartige davon abhalten könnte, ihr Unwesen zu treiben ... Psychologische und medizinische Veröffentlichungen sind voll von Forschungsergebnissen, die zeigen, daß sexuelle Abartigkeit nicht nur durch tatsächliche Erlebnisse, sondern auch durch Pornographie entstehen kann ... Während wir also sagen müssen, daß in einer freien Gesellschaft jeder für sich selbst entscheiden sollte, ob er sich der Pornographie aussetzen möchte oder nicht, müssen wir auch die Rechte desjenigen in Betracht ziehen, der das unfreiwillige Opfer eines sexuell Abartigen und seiner Phantasien werden kann — und so weit kommt es vielleicht nur deshalb, weil einer die Gelegenheit hatte, sich mit erotischer Literatur zu beschäftigen.

      Letzten Endes muß die Gesellschaft eine gewisse Grenze ziehen, wenn der mögliche Schaden als zu groß gilt, um in Kauf genommen zu werden. Ich finde, daß im Falle der Pornographie dieser Punkt schon seit langem überschritten ist. Diejenigen, die behaupten, daß die Zurschaustellung und der Verkauf von Pornographie ein ,Verbrechen ohne Opfer‘ ist, haben für meine Begriffe einfach unrecht. Die wissenschaftlichen Beweise, die für das Gegenteil sprechen, sind zu überwältigend.“

      Die Wurzeln des moralischen Verfalls sprießen nicht nur auf dem Gebiet des Sex. Wir alle büßen dafür auf vielfältige Weise. Zum Beispiel müssen wir höhere Steuern bezahlen, um die Kosten für den Polizeischutz, das Gerichtswesen und die Gefängnisse zu decken. Wie bereits in dem einen Nachrichtenmagazin im Zusammenhang mit der schwindenden Macht Amerikas erwähnt wurde, machen sich die Wurzeln dieses Baumes des Ichkults auch bemerkbar durch ein

      „Sinkendes Niveau ... am Arbeitsplatz“

      Wir alle wissen, daß sich die Qualität der Waren verschlechtert, und haben darunter zu leiden. Ichsüchtige Hersteller verwenden minderwertiges Material. Ichsüchtige Arbeitnehmer verlangen höhere Löhne für geringere und schlechtere Arbeitsleistung. Nicht nur das; viele sind Gewohnheitsdiebe.

      „Ein führender Erforscher der Sachlage bezeichnete den Diebstahl am Arbeitsplatz — nicht Baseball — als Amerikas nationalen Zeitvertreib“, heißt es in einem Zeitschriftenartikel mit dem Titel „Kriminalität am Arbeitsplatz — Es ist eine Sünde, selbst wenn Sie nicht erwischt werden“. „Amerikas findigster und erfolgreichster Gauner“, beginnt der Artikel, „sitzt am Schreibtisch.“ Es heißt weiter:

      „Höchstwahrscheinlich zählt er oder sie zu den ehrwürdigen, hart arbeitenden ... friedliebenden Kirchgängern, ist aber nichtsdestoweniger kriminell. Das Verbrechen: Diebstahl an der Firma, am Kunden, am Klienten und an der Regierung — Diebesgut im erschreckenden Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Dollar pro Jahr. Diese Zahl ist zehnmal so hoch wie die bei gewaltsam verübten Eigentumsdelikten erbeuteten Werte“ (U.S. Catholic, Januar 1979).

      Die meisten Leute zollen der Goldenen Regel Lippendienst, lassen es aber manchmal an Taten fehlen. Auch hat jeder seine eigene Methode, seine Sünde zu entschuldigen. Viele argumentieren: „Aus der Ladenkasse kann man ruhig Geld entwenden — das ist sowieso einkalkuliert.“ „Warum soll man sich nicht ein paar Materialien vom Arbeitsplatz mitnehmen? Sie bezahlen mich sowieso so schlecht.“ „Das macht doch jeder. Warum sollte ich es nicht tun?“ Angestellte wie Arbeiter betrachten das als Sozialleistungen. Der Arbeitgeber betrachtet es als Diebstahl, und die Kosten bezahlen wir, du und ich. Wir sind die Opfer.

      Viele Geschäftsleute treiben es noch schlimmer. Ein New Yorker Staatsanwalt ließ verlauten: „Börsenbetrüger und -manipulierer; Vorstandsmitglieder, die aus vertraulichen Informationen ungesetzlicherweise Kapital schlagen; Geschäftsleute, die dem Finanzamt Gewinne verheimlichen, und eine enorme Zahl von Aktionären: sie machten sich Bankkonten im Ausland zunutze, um ihre Geschäftsgewinne der Besteuerung zu entziehen.“ Leute, die so etwas tun, sind „die ersten, die sich über Einbrüche oder Überfälle in ihrem Wohnviertel beklagen würden“.

      „Wen könnte ich denn verklagen?“

      Man schätzt, daß in den USA in einem Jahr über sieben Millionen Zivilprozesse geführt werden. Sie kommen wie eine Lawine und begraben die Gerichte unter sich. Viele sind gerechtfertigt, viele sind nicht stichhaltig, und viele verraten Habsucht. Es ist eine Epidemie reinster Prozessiersucht. Patienten verklagen Ärzte, Klienten verklagen Rechtsanwälte, Studenten verklagen Lehrer, Arbeiter verklagen Vorgesetzte, Kunden verklagen Hersteller, jeder verklagt jeden. Selbst die Familie bleibt nicht verschont. „Kinder holen ihre Eltern vor Gericht, Ehepartner verklagen sich gegenseitig, Brüder verklagen Brüder, und Freunde verklagen Freunde“, kann man in einem Artikel der Zeitschrift U.S. News & World Report vom 4. Dezember 1978 lesen.

      In dem Artikel werden einige Fälle aufgeführt, die zeigen, welche Extreme die Sucht zum Prozessieren erreichen kann. Ein ehemaliger Student fordert von der Universität von Michigan 853 000 Dollar Schadenersatz, zum Teil deswegen, weil er seelische Qualen erleiden mußte, als er in Deutsch die Note „D“ bekam, obwohl er die Note „A“ erwartet hatte. Als ein Inhaftierter, der aus dem Gefängnis entkommen war, wieder gefaßt wurde, verklagte er den Sheriff und die Wächter auf eine Million Dollar Schadenersatz, weil sie ihn entkommen ließen, wodurch seine Gefängnisstrafe verlängert wurde. Eine Mutter verklagte Beamte auf 500 000 Dollar, weil sie sie davon abgehalten hatten, ihren Säugling neben einem öffentlichen Kinderschwimmbecken zu stillen. Ein junger Mann verklagte seine Eltern auf 350 000 Dollar, da sie ihn angeblich nicht richtig erzogen haben und er sich jetzt in der Gesellschaft nicht zurechtfinden kann. Die Eltern einer Schülerin prozessierten, weil sich das Mädchen in der Schule den Finger gebrochen hatte, als sie bei einem Ballspiel versuchte, den Ball aufzufangen. Sie behaupteten, daß es der Lehrer versäumt habe, ihr beizubringen, wie man den Ball richtig auffängt.

      Experten meinen, daß „das Gespenst der Prozessiersucht die Produktivität, die Kreativität und das menschliche Vertrauen untergräbt, da es in vielen Bereichen der Gesellschaft ,den Mut zur Tat raubt‘“. Ebenso wird befürchtet, daß diese Prozesse weiter an den persönlichen Beziehungen und den Einrichtungen nagen werden, die zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen.

      Die Leute wollen sich also so geben, wie es ihnen paßt, möchten jedoch, daß andere die Folgen tragen. Sie wollen Torheit und Zügellosigkeit säen, aber andere die entstehenden Probleme ernten lassen. Das ist das Mandat des Ichkults. Jeder fällt ihm zum Opfer.

  • Sünde — Was ist das?
    Erwachet! 1979 | 22. Juli
    • Sünde — Was ist das?

      „Hört mit den Schuldgefühlen auf!“ sagte einmal ein Fürsprecher des Ichkults. Doch wer keine Schuldgefühle kennt, ist in Wirklichkeit krank.

      KANN man die Sünde aus der Welt schaffen, indem man einfach eine entsprechende Erklärung verlauten läßt? Das wäre fast so, als würde man versuchen, bei einem Kranken das Fieber zu senken, indem man das Thermometer zerbricht, oder der Kriminalität ein Ende zu bereiten, indem man alle Gesetze abschafft. Die Sünde läßt sich nicht beseitigen, indem man das Buch verwirft, in dem sie definiert wird. Selbst wenn die Bibel unberücksichtigt bleibt, ist die Sünde eine Tatsache, die einem zu Bewußtsein kommt. Über Personen, die nicht mit Gottes Gesetz vertraut sind, wird in der Bibel folgendes gesagt:

      „Wenn sie von sich aus tun, was das Gesetz verlangt, lebt das Gesetz in ihnen selbst. Ihr Verhalten zeigt, daß ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist. Ihr Gewissen beweist das. Ihre Gedanken klagen sie nämlich an oder entschuldigen sie“ (Röm. 2:14, 15, NT 68).

      Ungeachtet, welche Behauptungen aufgestellt werden, dient man jeweils der Person oder der Sache, der man folgt: „Ihr wißt doch, daß ihr

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