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Um die Verstorbenen trauernErwachet! 1975 | 8. März
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Oft wird das Angebot, für sie zu kochen oder ihr Wege abzunehmen, dankbar angenommen. Wenn man Trauernde besucht, ist das für sie tröstlich, aber durch einen solchen Besuch kommt einem auch zum Bewußtsein, wie kurz das Leben ist. Wenn wir über die Tatsache nachdenken, daß der Tod, der dieser Familie einen Angehörigen entrissen hat, vielleicht auch bald bei uns anklopfen könnte, werden wir erkennen, wie notwendig es ist, uns jetzt bei Jehova Gott einen guten Ruf zu erwerben. Haben wir fröhlichen Veranstaltungen oder Lustbarkeiten zuviel Zeit gewidmet, so sollten solche Gedanken ernüchternd wirken und uns veranlassen, uns zu ändern.
Vor allem müssen wir bedenken, daß die Gefahr besteht, schwach zu werden, wenn wir zu sehr trauern und uns zu sehr grämen. Obschon der Tod eines geliebten Menschen eine schmerzliche Lücke hinterläßt, sollten wir uns dennoch nicht zu sehr bemitleiden. Nachdem die Jünger Jesu erfahren hatten, daß Jesus bald sterben müßte, schliefen sie vor Kummer darüber ein, anstatt zu beten, wie Jesus ihnen in der Nacht vor seinem Tod geboten hatte (Luk. 22:45, 46). Das hatte zur Folge, daß ihn alle verließen, als er verhaftet wurde. Nachdem er ihnen aber bei mehreren Gelegenheiten erschienen war und ihnen so bewiesen hatte, daß er auferstanden war, wurden sie wieder von Freude und Eifer erfüllt.
Diese wunderbare Hoffnung auf die Auferstehung bewahrt uns davor, von Traurigkeit übermannt zu werden. Der Apostel Paulus schrieb folgende ermahnende Worte: „Ferner, Brüder, wollen wir nicht, daß ihr hinsichtlich derer unwissend seid, die im Tode schlafen, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir den Glauben haben, daß Jesus gestorben und wieder auferstanden ist, so wird Gott auch die im Tode Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen.“ Dann fügte er noch hinzu: „Somit fahrt fort, einander mit diesen Worten zu trösten“ (1. Thess. 4:13, 14, 18).
Keiner von uns braucht ‘hinsichtlich der Toten unwissend’ zu sein wie die meisten Menschen, die an die falsche Lehre von der Unsterblichkeit der Menschenseele glauben. Daß sie wirklich ohne Hoffnung sind, beweisen sie oft durch ihre Untröstlichkeit. Ein Ehepaar, das der Methodistenkirche angehörte, sah einen deutlichen Unterschied zwischen dem Verhalten der Zeugen Jehovas, die fest an die Auferstehung glauben, und dem Verhalten Angehöriger der Kirchen der Christenheit, die keine echte Hoffnung haben. Das Töchterchen von Verwandten, die Zeugen Jehovas waren, war gestorben. Der Glaube und die Tapferkeit dieses Elternpaares und das, was das Ehepaar bei der Beerdigung hörte — die biblische Antwort auf die Frage, warum der Mensch stirbt, und die Darlegung der Auferstehungshoffnung —, beeindruckten die beiden tief. Durch ein Studium der Bibel unter der Anleitung von Jehovas Zeugen haben auch sie nun diesen Glauben und diese Hoffnung erlangt.
Wenn du kennenlernst, was die Bibel über die Auferstehung der Toten lehrt, wirst auch du von dieser Hoffnung erfüllt werden. Am dritten Tag, nachdem Jesus ‘seine Seele in den Tod ausgeschüttet hatte’, wurde er von Gott zu unsterblichem, geistigem Leben auferweckt (Jes. 53:12; 1. Kor. 15:3, 4). Das bietet uns die Gewähr dafür, daß Gott die Toten auferwecken wird. Die Glieder der Braut Christi, seiner Versammlung, werden als Geistgeschöpfe auferweckt, um einen Anteil an Christi Königreichsregierung zu haben. Nachdem das Königreich das gegenwärtige todbringende System der Dinge von der Erde beseitigt haben wird, wird es eine Auferstehung „sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten“ geben (Apg. 24:15). Zu jener Zeit wird Jehova Gott durch Jesus Christus und seine Braut, die Versammlung, den Menschen den sündensühnenden Wert des Opfers Christi zukommen lassen, und so wird die Menschheit wieder vollkommen werden. Dann wird der Tod, den wir alle von Adam ererbt haben, zunichte gemacht werden (1. Kor. 15:21-26). So wird „Gott ... jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer ... mehr sein“ (Offb. 21:2-4).
Da wir aufgrund der Bibel wissen, was Gott wohlgefällig ist, wird bestimmt jeder, der den Wunsch hat, Gott zu gefallen, von Trauerbräuchen Abstand nehmen, die sich auf die falsche Lehre von der Unsterblichkeit der Seele stützen oder durch die die Trauer in auffälliger Weise nach außen hin kund wird. Ferner sollten wir nicht über die Maßen trauern, weil das zeigen würde, daß es uns an Glauben an die Auferstehung mangelt. Durch abergläubische Bräuche wird man nicht getröstet, wohl aber durch eine genaue Erkenntnis der göttlichen Vorkehrungen. Treffend sagte Jesus: „Glücklich sind die Trauernden, da sie getröstet werden“ (Matth. 5:4).
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1975 | 8. März
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Wir beobachten die Welt
Brot in Fülle?
◆ Nach den Ermittlungen des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks werden in Deutschland offenbar die meisten Brotsorten der Welt hergestellt und verkauft. In den rund 38 000 Bäckereien der Bundesrepublik werden den Kunden Tag für Tag mehr als 200 verschiedene Brotarten und etwa 1 200 Sorten Feingebäck angeboten. Wird es bei diesem reichhaltigen Angebot bleiben?
Die Lage auf dem Weltweizenmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr verschlechtert. Die 1972 akut gewordene Welternährungskrise konnte bis jetzt nicht überwunden werden. 1974 fehlten zur Ernährung der Weltbevölkerung fünf bis sechs Millionen Tonnen Weizen. Die Weltbevölkerung wächst schneller als die Erzeugung der Nahrungsmittel. Dazu kommt in Deutschland ein noch nicht geklärtes Phänomen: In bäuerlichen Betrieben und Groß-Lagerhaltungen wird seit einigen Jahren ein verstärktes Vorkommen schädlicher Insekten an Getreidevorräten festgestellt. Die amtlichen Stellen schätzen allein den Verlust in der Vorratshaltung der Bundesrepublik jährlich auf eine Milliarde Mark.
1975 — das „Heilige Jahr“
◆ Das 25. „Heilige Jahr“ in der katholischen Kirchengeschichte soll der Einheit und der Versöhnung dienen. Schon vor der Eröffnung des „Heiligen Jahres“ machte Papst Paul VI. deutlich, daß zuerst innerhalb der eigenen Kirche die Versöhnung angestrebt und die Einheit wiederhergestellt werden sollte. In einer 3 000 Wörter umfassenden, an die Bischöfe, die Geistlichkeit und die Gläubigen gerichteten apostolischen Ermahnung kritisierte der Papst die „Abweichler in Lehrfragen“ und warf ihnen „Untreue gegen den Heiligen Geist“ vor, da sie versuchten, die Einheit von innen heraus auszuhöhlen. Mit harten Worten wurde die innerkirchliche Opposition zum Gehorsam aufgerufen. Sonderveranstaltungen unter Teilnahme des Papstes, wie z. B. ein Tag für junge Eheleute (20. April) und eine internationale Soldatenwallfahrt (23. November), sollen ebenfalls mithelfen, die Einheitsbestrebungen sichtbar zu machen, ebenso Begegnungen und Studientagungen mit Andersgläubigen.
Die nach Rom kommenden Pilger müssen mit chaotischen Verkehrsverhältnissen, Wucherpreisen und natürlich auch mit Kriminellen rechnen. Die italienische Zeitung Messaggero berichtete aus „sicherer Quelle“, daß Taschendiebe „in Sonderkursen für das Heilige Jahr“ ausgebildet wurden.
Millionen für die Vernichtung von Lebensmitteln
◆ Während der letzten Saison wurden von den Staaten der Europäischen Gemeinschaft mehr als 125 Millionen Mark zur Vernichtung von Obst und Gemüse ausgegeben. Für die Vernichtung italienischer Pfirsiche wurden 17 Millionen Dollar und für die Vernichtung französischer Äpfel 16 Millionen Dollar benötigt. Grund: Die Preise waren zu tief abgesunken. Bauernverbände erhalten aus dem EG-Agrarfonds Ausgleichszahlungen, wenn sie die in Überschuß vorhandenen Obst- und Gemüsesorten aufkaufen und vernichten, um die Preise zu stabilisieren.
Rückläufiger Gottesdienstbesuch in der Bundesrepublik
◆ Die Untersuchungen des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (Infas) in Bonn zeigen, was den Gottesdienstbesuch betrifft, einen
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