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  • Berichte aus dem Jahrbuch 1960 der Zeugen Jehovas
    Der Wachtturm 1960 | 1. März
    • Wer weiß, ob sich unter jenen Kindern nicht eines der anderen Schafe des Herrn befindet, das er zur bestimmten Zeit in seine Hürde bringen wird!

      Wie viele haben doch schon die Wahrheit kennengelernt, weil sie zufällig mit Zeugen in Berührung kamen! Das gelegentliche Zeugnisgeben sollte deshalb nicht außer acht gelassen werden. Das wird durch folgende Erfahrung veranschaulicht. Eine Schwester, die einen Schönheitssalon führt, gab einer ihrer Kundinnen einen ungarischen Wachtturm. Diese nahm die Zeitschrift mit nach Hause und legte sie beiseite. Als ihr Mann heimkam, bemerkte er die Zeitschrift und sagte: „Was, eine ungarische Zeitschrift!“ Er begann darin zu lesen und legte sie erst wieder weg, als er sie vollständig durchgelesen hatte. Das machte seine Frau neugierig, und so las auch sie die Zeitschrift (es war zufällig die April-Sonderausgabe). Beiden gefiel das, was sie gelesen hatten, so gut, daß die Frau einige Tage später wieder in den Schönheitssalon ging, um sich zu erkundigen, ob sie noch weitere Ausgaben des Wachtturms erhalten könne. Sie sagte, sie seien von der katholischen Kirche sehr enttäuscht. Da die Schwester selbst nicht Ungarisch spricht, rief sie einen Bruder an, der die ungarische Sprache beherrscht, und brachte ihn mit diesen nach Wahrheit hungernden ungarischen Flüchtlingen in Verbindung.

      Der Bruder besuchte sie und erlebte dabei viel Freude. Er mußte ihnen eine Frage nach der anderen beantworten. Sie wollten alles wissen und freuten sich wie Kinder. Als die Frau einen Augenblick das Zimmer verlassen mußte, um nach dem Kind zu sehen, sagte sie: „Sprecht bitte nicht weiter, bis ich wiederkomme, damit ich ja nichts verpasse.“ Sie bestellten sämtliche Schriften, die in Ungarisch erhältlich sind, auch eine Bibel. Sie besuchten ferner den öffentlichen Vortrag, der anläßlich der Bezirksversammlung in Bern gehalten wurde. Und nun ist bei ihnen ein Studium in vollem Gange. Wie segensreich ist doch das gelegentliche Zeugnisgeben, besonders in Verbindung mit Zeitschriften!

  • Sei ein Mann — trage Verantwortung!
    Der Wachtturm 1960 | 1. März
    • Sei ein Mann — trage Verantwortung!

      „WER schlecht schreibt, schiebt die Schuld der Feder zu.“ Dieses englische Sprichwort weist auf die allgemeine menschliche Schwäche hin, Verantwortung abzulehnen, wenn es gilt, eine Rüge einzustecken. In dieser Hinsicht sollten wir alle — ob Mann, Frau oder Kind — danach streben, ‚uns wie Männer zu benehmen‘. Unsere Freunde können uns zwar in Zeiten der Bedrängnis unsere Bürden tragen helfen, aber wenn es sich um Verantwortung oder Schuld handelt, muß „jeder seine eigene Last der Verantwortung tragen“. — 1. Kor. 16:13; Gal. 6:2, 5, NW.

      Oft gleichen unsere Bemühungen dem Versuch, einem Tadel auszuweichen, wie etwa der Entschuldigung, die Aaron bei einer gewissen Gelegenheit vorbrachte und die konfuses Denken verriet. Während Mose vierzig Tage auf dem Berge weilte, wurde das Volk ungeduldig und wandte sich wieder dem ägyptischen Götzenkult zu. Es brachte Aaron Schmuckstücke und bat ihn, daraus ein Götzenbild für das Volk zu machen. Dann heißt es ausdrücklich im Bericht, daß Aaron das Gold ‚aus ihrer Hand nahm und es mit einem Meißel bildete und ein gegossenes Kalb daraus machte‘. — 2. Mose 32:4.

      Nahm Aaron, als Mose vom Berge zurückkehrte und sah, was geschehen war und ihn mit gerechtem Zorn darüber befragte, die Verantwortung für das Geschehene auf sich? Nein. Er suchte sich dem Tadel zu entziehen durch die Worte: „Sie rissen es [das Gold, das die Leute mir gaben] sich ab und gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb ging hervor“ — anscheinend wie von selbst, so wollte er Mose glauben machen! Könnte etwas widersinniger sein als das? Oft aber haben unsere Versuche, uns zu rechtfertigen, ebensowenig Sinn wie derjenige Aarons! — 2. Mose 32:22, 24.

      Ein Versuch unsererseits, einem Tadel auszuweichen und die Schuld an irgend etwas anderen Leuten zuzuschieben, mag eine Folge konfusen Denkens sein; doch ganz augenscheinlich stimmt auch im Herzen etwas nicht, denn dadurch kommt Stolz, Unehrlichkeit und Selbstsucht zum Vorschein. Wenn wir so handeln, folgen wir nur der von unseren Ureltern her ererbten Neigung. Statt daß Adam männlich zugegeben hätte, er sei ungehorsam gewesen, als er von der verbotenen Frucht aß, und den Tadel annahm, rechtfertigte er sich, indem er die Schuld anderen zuschob. „Das Weib, das du mir zugeselltest, sie gab mir Frucht von dem Baume, und so aß ich.“ Weshalb ‚mich also tadeln? Wenn du mir das Weib nicht gegeben hättest und wenn sie mir die Frucht nicht gereicht hätte, hätte ich niemals davon gegessen!‘ Und Eva folgte Adams Beispiel. Statt ihre Verantwortung zu tragen, schob sie sie auf jemand anders ab. „Die Schlange betrog mich, und so aß ich.“ Dadurch, daß Adam und Eva den Tadel von sich wiesen, zeigten sie, daß sie keine Reue verspürten, und deshalb verdienten sie auch nicht, daß ihnen Barmherzigkeit erwiesen wurde. — 1. Mose 3:12, 13, NW.

      König Saul offenbarte den gleichen schlechten Herzenszustand, und dies mindestens bei zwei Gelegenheiten. Als er von Samuel zurechtgewiesen wurde, weil er vermessenerweise ein gewisses Opfer dargebracht hatte, brachte er Entschuldigungen vor. „Weil ich sah, daß das Volk sich von mir zerstreute und du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und die Philister zu Mikmas versammelt waren, so … überwand [ich] mich und opferte das Brandopfer.“ Er brachte drei Entschuldigungen vor, aber sie waren bei Jehova nicht stichhaltig. — 1. Sam. 13:11-13.

      König Saul offenbarte den gleichen Herzenszustand, als ihm befohlen wurde, die Amalekiter auszurotten und dabei weder Mensch noch Tier zu schonen. Als Samuel darauf hinwies, daß er Gottes Befehl nicht nachgekommen sei, erwiderte Saul: ‚Das Volk hat das Beste vom Klein- und Rindvieh verschont; das Volk hat von der Beute genommen‘, und er behauptete sogar: „Ich habe das Wort Jehovas erfüllt.“ Als er nun daran erinnert wurde, daß ‚Gehorchen besser ist als Schlachtopfer‘, gestand er schließlich: „Ich habe den Befehl Jehovas übertreten“; doch schob er die Schuld weiterhin dem Volke zu, wenn er sagte: „Denn ich habe das Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört.“ Saul verfehlte indes außerdem, den König Agag der Vernichtung preiszugeben, und dafür konnte er bestimmt nicht dem Volke die Schuld geben! Das unheilvolle Ende Sauls ist für alle eine Warnung, die sich eine Gewohnheit daraus machen, einen Tadel zurückzuweisen und ihn auf andere abzuschieben. — 1. Sam. 15:13-33.

      Wie ganz anders handelten König David und der Apostel Petrus! Auch sie machten hin und wieder schwere Fehler, aber sie übernahmen die Verantwortung dafür. David brachte keine Entschuldigungen vor, noch tadelte er andere, als sich Jehovas Zorn gegen ihn erhob, weil er die waffentragenden Männer vom Volke hatte zählen lassen. „Bin ich es nicht, der gesagt hat, das Volk zu zählen? und ich bin es, der gesündigt und sehr übel gehandelt hat; aber diese Schafe, was haben sie getan? Jehova, mein Gott, es sei doch deine Hand wider mich und wider das Haus meines Vaters, aber nicht wider dein Volk zur Plage!“ — 1. Chron. 21:17.

      Ebenso verhielt sich David, nachdem er in der Sache des Weibes Urijas gesündigt hatte. Er tadelte weder Bathseba, noch gab er den Umständen die Schuld, sondern bekannte demütig: „Ich habe gegen Jehova gesündigt.“ Psalm 51 offenbart die Aufrichtigkeit der Reue Davids, und welchen Trost hat dieser Psalm doch seither den Dienern Gottes gespendet, die von einem ernsten Fehler übereilt wurden! Die Tatsache, daß David, im Gegensatz zu Adam, nicht dem Weibe die Schuld gab, geht aus dem Umstand hervor, daß er von allen seinen Söhnen ihren Sohn Salomo zu seinem Nachfolger auf dem Throne Jehovas erwählte. — 2. Sam. 11:4; 12:13; 1. Kön. 1:17.

      Der Apostel Petrus bekundete ebenfalls die rechte Herzens­verfassung. Suchte er sich, als er von dem Schritt, seinen Herrn zu verleugnen, übereilt worden war, zu rechtfertigen oder die Schuld daran anderen zuzuschieben? Nein, sondern demütig und zerknirscht ‚ging er hinaus und weinte bitterlich‘. — Luk. 22:62.

      Wenn wir ähnliche Schwächen haben wie Aaron, dann laßt uns auf der Hut sein und danach trachten, sie zu überwinden, damit es uns nicht ergehe wie Adam, Eva und dem König Saul. Denken wir daran: Der Versuch, den Verhältnissen oder anderen Menschen die Schuld an etwas zuzuschreiben, ist ein Anzeichen einer gewissen Selbstsucht oder moralischer Schwäche, des Stolzes oder der Unehrlichkeit. Wenn wir unser Herz behüten, können wir Gott trotz unserer Schwächen gefallen. „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erlangen.“ Handle also männlich! Handle wie David und wie Petrus — trage Verantwortung! — Spr. 28:13.

  • „Dein Wille geschehe auf Erden“ — 29. Teil
    Der Wachtturm 1960 | 1. März
    • „Dein Wille geschehe auf Erden“ (29. Teil)

      Im Laufe der Jahrhunderte, seitdem der Streit zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens im vierten Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung begann, hat sich die Identität der beiden Könige geändert. Im Jahre 64 v. Chr. übernahmen die Herrscher des Römischen Reiches die Rolle des Nordkönigs. Beim Tode des römischen Kaisers Theodosius im Jahre 395 n. Chr. teilte sich das Reich in einen östlichen und einen westlichen Teil. Doch erst als der römisch-katholische Papst Leo III. den Frankenkönig Karl den Großen zum Kaiser des westlichen Reiches krönte — nämlich am Weihnachtstag des Jahres 800 —, war es vom geschichtlichen Standpunkt aus angebracht, von dem West- und dem Ostreiche zu sprechen. Das letztgenannte hatte Konstantinopel als Hauptstadt.

      78. An wen ging die Kaiserwürde schließlich bis zur Auflösung des Reiches über, nachdem der Kaiser des Westens durch Wahl bestimmt worden war, und wie entstand und endete das Heilige Römische Reich Deutscher Nation?

      78 Vom Jahre 911 an wurde der Kaiser des Westens durch Wahl bestimmt. Fünfhundert Jahre später ging die Kaiserwürde an das österreichische Haus Habsburg über, das sie bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches (im Jahre 1806) behielt. Das Deutsche Reich erhielt den Titel Heiliges Römisches Reich während der Regierungszeit Ottos des Großen, der im Jahre 961 als König von Italien und am 2. Februar 962 von Papst Johannes XII. in Rom als Otto I. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde. Dieses wurde später als das Heilige Römische Reich Deutscher Nation bekannt. Seine Hauptstadt befand sich in Deutschland, und seine Kaiser sowie die meisten seiner Untertanen waren Deutsche. Unter Otto I. kamen Deutschland und Italien also eng miteinander in Verbindung, aber Deutschland war maßgebend, und Italien wurde schließlich wie eine besiegte Provinz behandelt. Napoleon Bonaparte machte dem Heiligen Römischen Reich aber im Jahre 1806 ein Ende. Als er sich als Kaiser der Franzosen weigerte, das Heilige Römische Reich als bestehend anzuerkennen, entband Kaiser Franz II. die deutschen Staaten von ihrer Untertanenpflicht gegenüber dem Heiligen Römischen Reiche. Er legte die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches nieder und regierte von da an nur noch als nationaler Regent, als Kaiser von Österreich. Auf diese Weise nahm das Heilige Römische Reich, das der römisch-katholische Papst und der Frankenkönig Karl der Große ins Leben gerufen hatten, nach 1006 Jahren ein unrühmliches Ende. Es war kein tausendjähriges Reich Gottes gewesen.

      79. Wann wurde das neue Deutsche Reich gegründet, und welcher Dreibund wurde ins Leben gerufen?

      79 Im Jahre 1870 wurde Italien ein von den römischen Päpsten des Vatikans unabhängiges Königreich. Im darauffolgenden

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