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Die Jugend in der Neuen-Welt-GesellschaftDer Wachtturm 1956 | 15. Juli
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Gottes jedes Jahr viele Kinder getauft werden, sagen, daß dies der richtige Lauf ist, den diese jungen Evangeliumsdiener einschlagen sollen? Wenn sie natürlich im eigenen Sinn nicht wissen, was sie dadurch tun, sind sie nicht bereit, diesen lebenswichtigen Schritt zu tun. Das endgültige Alter, wann die Taufe oder Hingabe am Platze ist, kann nicht angegeben werden. Wenn ein Kind genügend Erkenntnis des allmächtigen Gottes Jehova und seines gerechten Vorhabens besitzt und sich treu an die in Gottes Wort niedergelegten Grundsätze der Geradheit hält, so ist es, wenn es das Alter der Verantwortlichkeit erreicht hat und den Schritt der Hingabe an Jehova zu tun wünscht, in Ordnung, daß es ihn tut, und es kann sich richtigerweise der Wassertaufe unterziehen. Wenn ein junger Diener Gottes diesen unerläßlichen, direkten Schritt dem Leben entgegen tut, wird er nicht in der Stellung der Ungerechten gefunden werden. Die Hingabe an Gott ist ein unbedingt notwendiger Schritt, damit jemand die Anerkennung Gottes, Jehovas, erlange. Man beachte den weisen Rat Salomos in dieser Hinsicht: „Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen … Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.“ — Pred. 12:1, 13, 14, Fußn.
16. Welche Verantwortung fällt Jugendlichen zu?
16 So laßt uns denn als Eltern auf Gottes Wort achten! Und als Kinder beherzigt es gerne und gehorcht mit Freuden. Versucht, schon bevor ihr volljährig seid, stets einen gesunden Sinn und Stärke an den Tag zu legen, und haltet eure Schutzwehr hoch. Ihr Jünglinge von siebzehn und achtzehn Jahren, denkt daran, daß ihr nun in das Mannesalter eintretet. Trefft rechte Entscheidungen. Ihr werdet die Männer von morgen sein, und jeder von euch kann heute schon als Mann bereitstehen!
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Lebe achtsam und du entgehst den Fallgruben des LebensDer Wachtturm 1956 | 15. Juli
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Lebe achtsam und du entgehst den Fallgruben des Lebens
„Tue von dir die Verkehrtheit des Mundes … Ebne die Bahn deines Fußes … verwirf nicht die Unterweisung Jehovas, und laß dich seine Zucht nicht verdrießen.“ — Spr. 4:24, 26; 3:11.
1. Welche Fragen entstehen über das Pflegen guter Gewohnheiten für Kinder?
VIELE Eltern behaupten, sie hätten alles versucht, um die Ermahnung Jehovas zu befolgen, die ihnen anrät, ihre Kinder zum Verständnis ihres richtigen Platzes in der Neuen-Welt-Gesellschaft zu schulen — aber erfolglos. Habt ihr es wirklich getan? Habt ihr es beispielsweise mit dem Aneignen von Gewohnheiten versucht? Wie steht es mit der guten Gewohnheit, jeden Morgen den biblischen Tagestext mit ihnen zu besprechen? Könnt ihr euch vorstellen, wie tief sich dies in den Sinn des Kindes eingräbt und wie es ihm hilft, sich die Vorsätze Gottes vor Augen zu halten? Wie steht es ferner mit einem regelmäßigen Bibelstudium direkt zu Hause zum Segen der ganzen Familie? Studiert ihr als Familie gemeinsam den Wachtturm an einem Abend vor der Versammlung? Auch dies kann für Kinder wie Eltern zu einer guten Gewohnheit werden und bringt allen viel Freude. Wie steht es mit der regelmäßigen Gewohnheit, die Zusammenkünfte zu besuchen? Die Gewohnheit, bei jedem Wachtturm-Studium anwesend zu sein, kann so stark entwickelt werden, daß sie nicht gefährdet wird durch leichtfertige Entschuldigungen für ein Fernbleiben von dieser wichtigen Versammlung. Andere Zusammenkünfte sind ebenfalls wichtig, und man sollte sie im wöchentlichen Zeitprogramm einkalkulieren und sie sich zur Gewohnheit machen. Der Mensch neigt dazu, Gewohnheiten anzunehmen; warum also nicht schon früh im Leben gute Gewohnheiten pflegen?
2. (a) Was wird von Kindern verlangt, wenn sie Versammlungen beiwohnen? (b) Welches Beispiel haben wir, das die richtige Zucht von seiten der Eltern in Versammlungen veranschaulicht, und wie verhält sich das Kind, wenn es gezüchtigt wird?
2 Aber unsere Kinder in den Versammlungen nur bei uns zu haben, genügt nicht. Dort wird von ihnen erwartet, daß sie aufmerksam seien und nicht spielen, malen oder Ablenkung suchen. Man sollte ihnen beibringen, daß sie zu einer anderen Zeit spielen können. Dazu mag die Rute der Zucht erforderlich sein, um ihnen die Notwendigkeit einzuprägen, sich still zu halten und aufmerksam zu sein. Aber wenn sie richtig angewandt wird, werden solche Maßnahmen nicht oft wiederholt werden müssen. Manchmal beginnt ein kleiner Junge von fünf bis sechs Jahren in der Zusammenkunft unruhig zu werden, sich ungezogen zu benehmen und viele zu stören. Sein Vater, der neben ihm sitzt, wird ihn zu beruhigen suchen, doch fährt er fort zu stören, und der Vater trifft Anstalten, den Jungen hinauszuführen. Der Junge will nicht hinausgehen; er ist nämlich mit seinem Papa schon einmal draußen gewesen und hat den kürzeren gezogen. Daher bleibt der Junge nun für den Rest der Versammlung ruhig. So sehen wir, daß die Zucht wirklich etwas erreicht, wenn sie bestimmt und freundlich angewandt wird, so daß sie dem Kind in Erinnerung bleibt. Eine freundliche Strafe mag nicht immer eine sanfte Strafe sein. Eine solche Züchtigung ist kein Zeichen des Hasses auf seiten der Eltern, sondern ein gehorsames Kind empfindet im allgemeinen große Liebe zu einem Vater und einer Mutter, die es in der rechten Art in Zucht halten. Die meisten von uns haben beobachtet, wie Kinder Eltern respektieren, die ihren Worten — wenn nötig mittels Strafe — Geltung verschaffen; und sie schlagen deren Worte nicht als leere Drohung in den Wind. Fast jedermann hat Respekt vor einer Person, die ihr Wort hält, auch Kinder. Kinder, laßt euch daher ermahnen: „Gehorcht euren Eltern in Einheit mit dem Herrn; denn dies ist gerecht: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘, was das erste Gebot mit einer Verheißung ist.“ Und ihr, Eltern, die ihr eure Kinder liebt, weist sie zu ihrem Wohl zurecht, gleichwie auch ‚Jehova jene in Zucht nimmt, die er liebt, ja, einen jeden geißelt, den er als Sohn annimmt‘. Züchtigung ist zur Zeit, da sie dargereicht wird, nicht angenehm, gereicht aber zur Besserung im Interesse der Gerechtigkeit. — Eph. 6:1, 2; Heb. 12:6, 11, NW.
3. Wieso können gute Manieren im Pflegen guter Gewohnheiten eingeschlossen sein?
3 Zu guten Gewohnheiten gehören auch gute Manieren. Christen sollten die besten Manieren haben. Eltern, die in ihrem Benehmen mit ihren Kindern und Mitmenschen täglich gute Manieren an den Tag legen, werden auch Kinder mit den gleichen guten Manieren haben. Wir werden ermahnt: „Führt euren Wandel unter den Nationen in rechter Weise, damit sie in der Sache, in der sie gegen euch als Übeltäter reden, zufolge eurer rechten Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen am Tage seiner Besichtigung [Inspektion]. Um des Herrn willen unterwerft euch jeder menschlichen Schöpfung.“ Dieses gute Benehmen besteht im wesentlichen aus guten Manieren. Es ist eine Höflichkeit, die aus der Liebe zu Gott und dem Nächsten herrührt. — 1. Pet. 2:12, 13, NW.
4, 5. (a) Wie hat Christus Jesus das richtige Beispiel für gute Gewohnheiten gegeben? (b) Wie sollten gute Manieren gepflegt werden?
4 Eltern wie Kinder können gleicherweise Segen empfangen, wenn sie dem vollkommenen Beispiel folgen, das ihnen Christus Jesus gibt, der Mann von vollkommener Lebensart. Er hat die Anweisung für gute Manieren beachtet: „Geh mit anderen so um, wie du möchtest, daß sie mit dir umgehen.“ Seine guten Gewohnheiten entstammten jedoch nicht einem von Menschen verfaßten Regelbuch, sondern waren die Folgen eines aufrichtigen Herzens und davon, daß er von Jugend an gute Gewohnheiten gepflegt und die gerechten Grundsätze Gottes, des Allmächtigen, besonders sein Gesetz der Liebe, in die Tat umgesetzt hatte. — Matth. 7:12; Luk. 6:31, NW.
5 Gutgesittete Eltern geben das richtige Beispiel, indem sie höflich sind gegen alle und unter allen Verhältnissen. Sie sind respektvoll gegenüber den unter ihnen Stehenden [Kindern, geistig Kranken, weniger Begünstigten, usw.] wie auch ihresgleichen (ihren Brüdern) gegenüber und auch solchen, die als Höherstehende betrachtet werden (Dienern in besonderer Eigenschaft, Herrschern, Königen und Statthaltern). Einige denken, gute Manieren seien wie ein Mantel, den man anziehe, wenn man auf Besuch gehe. Aber wirklich gutgesittet ist jener, der sich jederzeit richtig benimmt. Der Ort, wo man die besten Manieren lehren und lernen kann, ist das christliche Heim.
6, 7. (a) Welchen Fallgruben sehen sich Jugendliche gegenüber, die ihnen zum Schaden werden können, wenn sie nicht im Zaum gehalten werden? (b) Welcher schriftgemäße Rat wird über ein rechtes Benehmen gegeben?
6 Oft sind junge Leute schnell bereit, Eltern oder andere Erwachsene, Männer und Frauen, zu belächeln oder über sie zu spotten und ihren gesunden Rat zu verschmähen. Das tun sie, wenn sie die Handlungsweise dieser Welt als Maßstab anlegen. Bei solchem Handeln wird oft zum Schwatzen Zuflucht genommen, um ältere reifere Diener Jehovas in den Augen anderer herabzusetzen und ihren Einfluß zu untergraben. Benutzt du dieses heimtückische Werkzeug, das Schwatzen heißt? Wenn du schon früh im Leben diese Gewohnheit meidest, wirst du sie wahrscheinlich im späteren Leben nicht pflegen. Wer verfehlt, den richtigen Respekt zu offenbaren, bekundet daher nichts weiter als dreiste Rebellion, und das darf weder irgendein jugendlicher Prediger im Dienste Jehovas, noch dürfen es die älteren, reifen Verkündiger tun. Der vom Apostel Paulus gegebene schriftgemäße Rat galt Jugendlichen und darf natürlich auch von Eltern nicht übersehen werden: „Nur benehmt euch auf eine Weise, die der guten Botschaft von dem Christus würdig ist... Seite an Seite kämpfend für den Glauben an die gute Botschaft.“ „In Übereinstimmung damit wißt ihr wohl, wie wir einen jeden von euch, wie ein Vater seine Kinder, fortgesetzt ermahnt und getröstet und vor euch ein Zeugnis abgelegt haben, damit ihr weiterhin des Gottes würdig wandelt, der euch zu seinem Königreich und zu seiner Herrlichkeit beruft.“ — Phil. 1:27; 1. Thess. 2:11, 12, NW.
7 Indem christliche Kinder einen solchen Lauf einschlagen, werden sie die Fallgruben meiden, denen die undisziplinierte Jugend ausgesetzt ist. Wer verfehlt, dem gesunden Rat zu folgen, wird mit jemandem verglichen, der des Verständnisses ermangelt und leicht überlistet und verführt wird. Der Prediger Salomo veranschaulicht, wie man der Versuchung erliegt, die zu einem unheilvollen Ende führt: „Sie schaut … da sieht sie unter den Einfältigen einen Jüngling … einen Unverständigen.“ Ferner sagt er: „Sie … reißt ihn fort. Einfältiglich läuft er hinter ihr drein wie ein Ochs, der zur Schlachtung geht, wie ein Hund, der zur Kette geführt wird, wie ein Vogel ins Garn eilt, und merkt nicht, daß es sein Leben gilt, bis der Pfeil ihm die Leber [das Herz, Moffatt] durchbohrt.“ „Nun denn, mein Sohn, höre auf mich, merke auf die Worte meines Mundes. Laß dein Herz nicht abweichen auf ihre Wege, irre nicht ab auf ihre Pfade. Ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt [zum Scheol, Elb.], der hinabführt zu den Kammern des Todes.“ Statt dies geschehen zu lassen, laß dir lieber deinen Pfad durch Gottes Wort erhellen und meide so die Schlingen des Teufels. In ernstem Gebet flehe zu Jehova: „Errette mich! … schaffe mir Rettung! Denn du bist meine Hoffnung, Herr, Jehova, meine Zuversicht von meiner Jugend an … du hast mich gelehrt von meiner Jugend an … Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir Psalmen singe, und meine Seele, die du erlöst hast.“ — Spr. 7:6, 7; 7:21-25, 27, ZB; Ps. 71:2, 5, 17, 23.
WARNUNG VOR GÖTZENDIENERISCHEN BRÄUCHEN
8. Was geschieht, wenn ränkevoller Götzendienst nicht erkannt und gemieden wird?
8 Alle Diener Jehovas müssen sich heute vor den Listen des Teufels in acht nehmen. Alle sollten imstande sein, den ränkevollen Götzendienst zu durchschauen und verborgene Schlingen zu erkennen, durch die sie in die Klauen des Widersachers geraten könnten. Die Kinder Israel fielen dem Mangel an Beachtung des Wortes Gottes zum Opfer. Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten sowohl bei Jugendlichen wie bei Erwachsenen. Deshalb ermahnte Jehova die Israeliten, wobei er über die heftigen Schmäher sagte: „Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen, damit sie dich nicht zur Sünde wider mich verleiten. Falls du ihren Göttern dientest, würde es dir zur Schlinge werden.“ — 2. Mose 23:33; 5. Mose 7:16, NW.
9, 10. Warum sollten Kinder auf die Schlingen des Götzendienstes aufmerksam gemacht werden?
9 Die christlichen Kinder des Königs können es sich nicht vorstellen, daß sie auf den Wegen der falschen Religion wandeln. Doch was ist von den vielen getarnten Wegen der falschen Anbetung zu sagen, vor der wir uns ebenso hüten sollen? Satan ist der Gott dieses Systems der Dinge und ist daher der Gott jeder falschen Anbetungsform, und es gibt deren viele verschiedene. ‚Ihr seid Diener dessen, dem ihr gehorcht.‘ — Matth. 6:24; Luk. 16:13; Röm. 6:16, NW.
10 So sehen wir zum Beispiel oft, wie erwachsene Männer und Frauen all das preisen, was Wissenschaft und Medizin heißt. Wir beobachten, wie sie sich jeder Art der Verehrung von Geschöpfen zuwenden. Auch Kinder treiben Götzendienst gleichwie ihre Eltern. Selbst achtzehnjährige Jungen und Mädchen pflegen stundenlang sinnlose Unterhaltungen, und wenn sie sich selbst überlassen bleiben, werden sie zu Anbetern gewisser Vergnügungen, die ihr Ich befriedigen, gleichwie die vergnügungssüchtigen Eltern, deren Beispiel sie vor sich haben. Dies hat der Apostel Paulus vorausgesagt. ‚Sie lieben Vergnügungen mehr als Gott‘. Einige verherrlichen lediglich bekannte Filmstars und Jazzkönige. Andere, denen beigebracht wurde, sich auf schwerere Sünden einzulassen, verherrlichen Verbrechen und das Sexuelle und berauschen sich an den götzendienerischen Bräuchen der verderbten Welt. Alle diese schädlichen Gepflogenheiten sind wie eine verderbliche Lockspeise, wenn man es geschehen läßt, daß sie in Herz und Sinn der Jugend eindringen. Sie schwächen die Starken, umgarnen die Schwachen und reißen die Schutzmauern nieder, die das zuverlässige Wort Gottes aufgerichtet hat. Tod ist die Strafe für die Anbetung falscher Götter irgendwelcher Art. Dies schließt auch den anbetungsvollen Dienst für Geschöpfe ein, die Liebe zum Vergnügen im extremen Sinne und die Konzentration der eigenen Neigungen auf Dinge, die von der wahren Anbetung des allmächtigen Gottes ablenken. Dürfen also jene, die noch nicht volljährig sind, den gesunden Rat außer acht lassen: „Kindlein, hütet euch vor den Götzen“? — 2. Tim. 3:1-4; 1. Joh. 5:21, NW.
DIE LIEBE ZUM REICHTUM UND DAS VERLANGEN DANACH — EINE SCHLINGE
11. Was sind einige Formen des Götzendienstes, die von äußerst feiner Art sind und Jugendliche übermannen können? Welche Strafe wäre die Folge?
11 Auch Geld ist ein Götze unseres Zeitalters geworden. Jene, die zum gegenwärtigen System der Dinge gehören, lechzen nach Geld und befinden sich auf dem Punkte, wo sie sich zu irgendeinem skrupellosen Mittel herablassen, um Geld zu erlangen. Dieses unersättliche Verlangen ist an den vielen Diebstählen und vielen anderen Verbrechen des zwanzigsten Jahrhunderts schuld. Zu solchen Verbrechen Zuflucht zu nehmen bedeutet eine Verletzung der rechten Grundsätze Jehovas, die in seinem Worte enthalten sind, und ist mit einem christlichen Wandel unvereinbar. Jemand, der sich solcher Verbrechen schuldig macht, wird keinen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft haben. In der Tat, wenn einer fortwährend in dieser Weise Unrecht verübt, so könnte es sein, daß ihm, ungeachtet seines Alters, von der christlichen Versammlung die Gemeinschaft entzogen würde.
12. (a) Wie und warum ist die „Geldliebe“ für die Menschen zu einer solchen Schlinge geworden? (b) Wie sollen Christen Geld und seinen Gebrauch in ihrem Leben und im Leben ihrer Kinder richtigerweise einschätzen?
12 Ebenso wie der Erwerb von Reichtum das Hauptziel vieler Erwachsener dieses Systems der Dinge ist, werden auch Kinder ohne Zweifel dieselbe Leidenschaft bekunden, Geld oder etwas ihm Gleichwertiges aufzuhäufen. Daher sehen wir wiederum, wie wichtig es ist, daß der Sinn Jugendlicher in der Neuen-Welt-Gesellschaft richtig geformt werde. Wenn es auch stimmt, daß Geld ein Schutz und ein dienliches Mittel ist, sollten doch christliche Eltern dem Sinn der Kinder einprägen, was wahre Werte sind, so wie diese in der Schrift hervorgehoben werden; denn ‚Erkenntnis trägt mehr Gutes ein als Geld; sie schützt das Leben des Menschen.‘ Da Kinder in dieser Hinsicht dasselbe Verständnis haben werden wie die Eltern, werden theokratische Eltern in bezug auf das Anhäufen von Reichtum die richtige Perspektive haben und dafür sorgen, daß er der wichtigen Sache im Leben, dem Predigtdienste, untergeordnet bleibt. Geld sollte ein Mittel zum Zweck bleiben, statt im Leben zum Selbstzweck zu werden. Wir können daraus leicht ersehen, daß Eltern Kindern ernsten Schaden zufügen können, wenn sie mit Taschengeld allzu freigebig sind und ihnen zuviel zum Ausgeben verabreichen. Kinder müssen in dieser Hinsicht in ihrem eigenen Interesse in Schach gehalten werden. Es mag für den Schuljungen nützlich sein, eine zeitweilige Beschäftigung zu haben, sein Geld selbst zu verdienen und so dessen wirklichen Wert und die Art und Weise kennenzulernen, wie damit vernünftig umgegangen wird.
13. Wie wertvoll ist wahrer Reichtum? Welchen nüchternen Gedanken sollten alle in bezug auf finanziellen Wohlstand haben?
13 Wieviel wichtiger ist der Reichtum, den man sich im Himmel sammelt! Die Schrift sagt in den Sprüchen mit Nachdruck: „Ein Baum des Lebens ist sie [die Weisheit] denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.“ Als Gegenüberstellung lesen wir, was Paulus an Timotheus schrieb: „Die Geldliebe ist eine Wurzel von jeder Art schädlicher Dinge, und indem einige dieser Liebe nachstrebten, sind sie vom Glauben weg in die Irre geführt worden und haben sich selbst überall mit vielen Schmerzen durchstochen.“ Der Besitz von Geld ist nicht notwendigerweise verwerflich, sondern das Interesse, das man daran hat, und die Achtung, die man davor haben mag wie vor einer Errungenschaft, sind von Übel. — Spr. 3:18; 1. Tim. 6:10, NW.
FORTGESCHRITTENE ERZIEHUNG
14. Weshalb soll man äußerste Sorgfalt und Überlegung bei der Entscheidung walten lassen, ob jemand seine Studien nach dem Besuch einer höheren Schule noch weiter fortsetzen sollte oder nicht?
14 Da die Geldliebe und das Aufkommen des Materialismus jung und alt in gleicher Weise sehr beeinflussen, spielen sie eine wichtige Rolle in den Entscheidungen, die Jugendliche in bezug auf ihren künftigen Lebenslauf treffen. Viele christliche Kinder sehen, wie ihre Klassenkameraden ihr Studium durch den Besuch einer höheren Lehranstalt fortzusetzen gedenken, gewöhnlich in der Absicht, Erfolg zu erringen, indem sie entweder eine gute Stellung im Leben erlangen oder sich einen gewissen Namen machen, beides Dinge, an denen heute der Erfolg gemessen wird. Kann dies aber von einem theokratischen Gesichtspunkte aus als ein weiser Lauf betrachtet werden? Oft erhebt sich im Sinn Jugendlicher die Frage: „Ist für mich die Fortsetzung meines Studiums, ist Hochschulbildung am Platze? Fördert eine Fortbildung meine künftigen Fähigkeiten als theokratischer Prediger?“ Ob jemand nach einer solchen höheren Bildung trachten sollte oder nicht, hängt ganz von ihm selbst ab, von dem, was er vom Leben, vom gegenwärtigen und künftigen, zu erlangen hofft. Bis zu diesem Punkt ist er von theokratischen Eltern im Einklang mit gottgefälligen Grundsätzen erfolgreich geleitet worden und ist ein tüchtiger junger Prediger. Nun kommt er wieder, wie schon oft im Leben, an einen Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen muß, und auch hier können die Eltern als Ratgeber hervortreten. Da er ein aufrichtiger, junger christlicher Diener Gottes ist, möchte er eine rechte Entscheidung treffen. Er muß sich entscheiden, ob er in seinen Bestrebungen der populären Neigung des Materialismus folgen will oder nicht; ob er in der Welt vorankommen möchte, um eine hohe Stellung und Ehre und Achtung bei Menschen zu erlangen, wozu eine Hochschulbildung gewöhnlich führt. Wenn er seine Entscheidung trifft, muß er die Frage im Sinn behalten: Wie wird dies meine Stellung in der Neuen-Welt-Gesellschaft und mein Verhältnis zu Jehova Gott berühren? Die Hochschule ist allzu oft ein Werkzeug der alten Welt und zielt darauf ab, daß man später
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