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  • Das richtige Verhältnis zwischen Mensch und Tier
    Der Wachtturm 1950 | 15. Mai
    • Er hat die Wälder als Heimat für die wilden Tiere bestimmt, und die Menschen haben weder eine Entschuldigung noch eine Rechtfertigung, die Tiere aus ihren Wohnstätten zu vertreiben oder in ihre Heimat einzudringen, um sie leichtfertig zu töten.

      Nimrods Beispiel für den Handel war auch eine Verletzung des Gesetzes Gottes. Jenem Beispiel folgend, haben Menschen seither willentlich Tiere getötet, um mit ihren Häuten und Knochen Handel zu treiben. Die grossen Büffelherden, von denen einst die Steppen Amerikas wimmelten, sind aus kommerziellen Gründen leichtfertig abgeschlachtet worden. Der Elephant, der die Urwälder Indiens und anderer Gegenden bewohnt, ist leichtfertig abgetan worden, damit man das Elfenbein seiner Stosszähne als Handelsartikel verwenden konnte. All dies hat der Teufel bewirkt.

      Um Kleidung und Bedeckung für Adam und Eva zu beschaffen, liess der Herr Tierfelle verwenden. (1. Mose 3:21) Bei der Errichtung der Stiftshütte gebrauchte man „Antilopenfelle“. (2. Mose 26:14, Strong’s) Es scheint auch, dass unter den Israeliten gewisse Felle für Kleidung und Bedeckung Verwendung fanden. (4. Mose 31:20) Natürlich war es nötig, Tiere zu schlachten, um ihre Felle zu Bedeckungs- oder Kleidungszwecken zu erhalten. Diese Schrifttexte scheinen es daher völlig zu rechtfertigen, wenn jemand Tiere tötet, um ihre Felle zur notwendigen Bedeckung oder Kleidung zu gebrauchen. Auch würde das Töten von Tieren, um Kleidung zu beschaffen, nicht auf den beschränkt sein, der die Pelze oder Felle selbst braucht, sondern diese dürften zu Recht einem andern geliefert werden.

      Es ist dem Menschen nach dem Gesetz erlaubt, Tiere, Vögel und Fische zu töten und deren Fleisch zu essen, doch darf er ihr Blut nicht geniessen. Die Anweisung in 1. Mose 9:3, 4 lautet: „Alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das grüne Kraut gebe ich es euch alles. Nur das Fleisch mit seiner Seele, seinem Blute, sollt ihr nicht essen.“ Während der Zeit, da das mosaische Gesetz gegenüber Israel in Kraft war, war diese Nation auf gewisse Fleischarten beschränkt; doch die in 1. Mose, Kapitel 9, enthaltene Anweisung hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes wurde früher und für die ganze Menschheit gegeben und gilt auch heute noch, also lange nachdem das mosaische Gesetz mit Israel zu wirken aufgehört hat, d. h. vor neunzehnhundert Jahren, als es sich erfüllte und an den Marterpfahl geschlagen wurde, an dem Jesus starb. — Kol. 2:14; Apg. 15:24, 28, 29.

      Tiere dürfen jedoch auch unter anderen Umständen getötet werden, zum Beispiel müssen sie umgebracht werden, wenn sie andern Schaden zufügen oder einen Menschen töten. (2. Mose 21:28) Auch wenn ein Tier jemandes Eigentum oder seine Ernten verdirbt, wäre es richtig, es zu töten, und dies bedeutete keine Übertretung des ewigen Bundes: „Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse, welche die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge sind in der Blüte!“ (Hohel. 2:15) Damit wird die Regel festgesetzt, dass Tiere, welche die Nahrung oder das Eigentum des Menschen verderben, zum Schutz des Menschen getötet werden dürfen.

      Jehovas Volk, sowohl die gesalbten Überrestglieder als auch die Klasse der „andern Schafe“, sollte an diesen Wahrheiten interessiert sein. Es wünscht nicht, den Fussstapfen Nimrods zu folgen oder von Satan in Bräuche verstrickt zu werden, die Gottes Gesetze verletzen. Jene, die einen Bund gemacht haben, den Willen Gottes zu tun, sind jetzt zufolge des vermehrten Lichtes überaus begierig, zu erkennen, wie sie sich dem Willen Gottes anpassen können, nicht nur in einem Punkte, sondern in allen Dingen. Sie haben den lebhaften Wunsch, Gottes Namen zu ehren und ihre Liebe zu ihm zu bekunden, indem sie seine Gebote fleissig halten. Die „andern Schafe“, denen besonders geboten ist, Demut und Gerechtigkeit zu suchen, müssen sich jetzt befleissigen, das kennenzulernen, was recht ist, und sich diesem anzupassen.

      Da sie aus der Schrift erkennen, dass das Jagen oder Verfolgen und Töten von Tieren und Vögeln lediglich aus Sport unrecht ist, weil es eine Verletzung des ewigen Bundes darstellt, werden sie solches meiden und werden es ablehnen, etwas mit dem sogenannten „Jagdsport“ zu tun zu haben, lediglich um des Reizes willen, den die Menschen beim Schiessen von Vögeln und Tieren empfinden. Gott wird jede Nation bestrafen, die seinen ewigen Bund verletzt hat, und das bedeutet alle Nationen. Wer geweiht ist, um Gottes Willen zu tun, bestrebt sich ängstlich, alles zu meiden, was selbst nur eine Tendenz haben könnte, Gottes ausdrücklichen Willen zu verletzen. Wenn die Menschen Nahrung benötigen und Tiere für diesen Zweck genommen werden können, ist es im Einklang mit Gottes Willen, dies zu tun. Doch niemand, der Gott wirklich geweiht ist, wird es sich gestatten, lediglich wegen dem sogenannten „Sport“ an Jagden teilzunehmen, noch werden aufrichtiggesinnte Christen so heuchlerisch sein, vorzugeben, sie brauchten die Nahrung, um ein Abschlachten von Tieren zu rechtfertigen, während in Tat und Wahrheit der Reiz der Jagd sie antreibt sowie der eitle Wunsch, sich an ihrer Gewandtheit zu ergötzen, indem sie den Kadaver ihres Opfers aufspannen oder aufstellen, um sich damit photographieren zu lassen. Sie stellen sich zum Beispiel nicht in solche Positur mit geköpftem Geflügel aus einem Hühnerhof oder mit einem aufgespiessten Schwein oder einem erschlagenen Ochsen. Wenn der Nahrungszweck ihr einziger Beweggrund ist, werden sie sich auch nicht mit Wild photographieren lassen. Möchten alle daran denken, dass Jehova Gott Vorwände und Entschuldigungen durchschaut, um zu sehen, was der Herzensbeweggrund ist.

      In Jehovas neuer Welt wird es keine blutdürstigen „Sportsleute“ geben. Als der Mensch erschaffen worden war, sollte er ‚herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich auf Erden regt‘. (1. Mose 26:28) Er wurde also nicht erschaffen, um die Tiere abzuschlachten, sondern um ihnen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu erweisen; nicht um sie zu jagen und zu erschrecken, sondern um ihre Gesellschaft zu haben und sich ihres Daseins zu erfreuen. Wie hat doch der Mensch seine Herrschaft über diese stummen Pflegebefohlenen missbraucht! In Jehovas neuer Welt der Gerechtigkeit aber werden die Menschen auf Erden die Tiere schätzen und eine gerechte Herrschaft über sie ausüben.

  • Haggai ermahnt die Tempelbauer
    Der Wachtturm 1950 | 15. Mai
    • Haggai ermahnt die Tempelbauer

      JEHOVA Gott liess den jüdischen Verbannten in Babylon folgende Prophezeiung vom Wiederaufbau Judas kundtun: „Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt. Und die Nationen, welche rings um euch her übrigbleiben werden, werden wissen, dass ich, Jehova, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich, Jehova, habe geredet und werde es tun.“ Weshalb? Damit die Juden wieder politische Unabhängigkeit erlangen könnten? Nein, nichts dergleichen. „So spricht der Herr, Jehova: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen grossen Namen heiligen, . . . Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ — Hes. 36:22-24, 35, 36.

      Jehovas Vorsatz war, das Volk seines Namens wieder in sein Heimatland zu versammeln, damit es den Tempel und die wahre Anbetung Jehovas Gottes im Lande wiederherstelle. Dies sollte um seines Namens willen geschehen, damit dieser vor den heidnischen Nationen gerechtfertigt werde. Demgemäss wurde den jüdischen Verbannten, kurz nachdem Darius und Kores Babylon gestürzt hatten, die Erlaubnis erteilt, nach Jerusalem zurückzukehren, und dies in der Vollmacht des Befehls, den der König Kores zum Wiederaufbau des Tempels dort erlassen hatte. (Esra 1:1-4) So kam es, dass im Jahre 537 v. Chr. Serubbabel und nahezu 50 000 Juden von Babylon nach Jerusalem zogen, um den Tempel wieder aufzubauen. Bald erhob sich Widerstand von den Widersachern in der Nachbarschaft, jenen religiösen Mischlingen, die „Samaritaner“ genannt wurden, und es gelang diesen, das Aufbauwerk stillzulegen. Sie erwirkten für die Theokratische Wiederaufbauarbeit ein plötzliches offizielles persisches Verbot, und während nahezu sechzehn Jahren stand die Arbeit am Tempel still. An diesem kritischen Zeitpunkt und angesichts dieser Lage der Dinge erweckte Jehova seinen Propheten Haggai im zweiten Jahre Darius’ II., im Jahre 520 v. Chr. — Esra 4:1 bis 5:1.

      Von Haggai persönlich ist wenig bekannt. Sein Name bedeutet „festlich“. Wahrscheinlich kehrte er mit Serubbabel im Jahre 537 v. Chr. aus Babylon zurück. Er begann „im zweiten Jahre des Königs Darius, im sechsten Monat, am ersten Tage des Monats“ zu prophezeien, und seine Prophezeiungen bestehen aus vier kurzen Reden an drei verschiedenen Tagen, und als Datum der letzten wird der vierundzwanzigste Tag des neunten Monats, im zweiten Jahr des Darius, angegeben. (Hag. 1:1; 2:1, 10, 20) Dies bedeutet, dass seine prophetische Laufbahn kurz war: nur drei Monate und vierundzwanzig Tage. Kurz, doch wirkungsvoll! Während sechzehn Jahren war keine Arbeit am Tempel getan worden, und einige der Juden, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, betrachteten selbstsüchtig die äusseren Umstände und sagten: „Die Zeit ist [für uns] nicht gekommen, die Zeit, dass das Haus Jehovas gebaut werde.“ Um aber den Einwand dieser Klasse zu widerlegen, welche Leute man heute „Schwächer der Moral“ nennen könnte, erklärte Haggai:

      „Ist es für euch selbst Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt? Und nun, so spricht Jehova der Heerscharen: Richtet euer Herz auf eure Wege! Ihr habt viel gesät und wenig eingebracht; ihr esset, aber nicht zur Sättigung; ihr trinket, aber nicht zur Genüge; ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm; und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn für einen durchlöcherten Beutel. So spricht Jehova der Heerscharen: Richtet euer Herz auf eure Wege! Steiget auf das Gebirge und bringet Holz herbei und bauet das Haus, so werde ich Wohlgefallen daran haben und verherrlicht werden, spricht Jehova. Ihr habt nach vielem ausgeschaut, und siehe, es wurde wenig; und brachtet ihr es heim, so blies ich darein. Weshalb das? spricht Jehova der Heerscharen. Wegen meines Hauses, das wüst liegt, während ihr laufet, ein jeder für sein eigenes Haus. Darum hat der Himmel den Tau über euch zurückgehalten, und die Erde ihren Ertrag zurückgehalten. Und ich habe eine Dürre gerufen über das Land und über die Berge, und über das Korn und über den Most und über das Öl und über das, was der Erdboden hervorbringt, und über die Menschen und über das Vieh und über alle Arbeit der Hände.“ — Hag. 1:1-11.

      Haggais Worte schlugen beim Volke und seinen Führern, Serubbabel und Josua, ein. In weniger als vier Wochen hatten sich die Tempelbauer wieder organisiert, und das Werk wurde — dem kaiserlichen Verbot zum Trotz — wieder aufgenommen. (Hag. 1:12-15) Wie aber verheissen, war Jehova mit den Bauenden und segnete ihren Eifer und ihre Furchtlosigkeit, indem er veranlasste, dass Darius II. den Erlass des Kores erneuerte, der zum Werke ermächtigt hatte. Die boshaften samaritanischen Feinde waren unterlegen!

      Haggais zweite Rede (2:1-9) erfolgte weniger als einen Monat nach Wiederaufnahme der Arbeit. Diesmal sollte irgendwelche Propaganda niedergeschlagen werden, die von solchen kam, welche an „der guten alten Zeit“ hingen und darauf hinwiesen, dass der neue Tempel sie enttäusche, wenn man ihn mit der Herrlichkeit des salomonischen Tempels vergleiche. Diese Eiferdämpfer beklagten sich, dass der neue Tempel, der im Bau begriffen war, nichts sei im Vergleich zu dem, den Nebukadnezar geschleift hatte. In seiner Ansprache versicherte jedoch Haggai Serubbabel und Josua und dem Überrest, dass ‚die letzte Herrlichkeit dieses Hauses grösser sein werde als die erste‘, denn Jehova werde „alle Nationen erschüttern“ und der „Ersehnte aller Nationen“ werde zum Tempel kommen.

      Zwei Monate und drei Tage später hält Haggai seine dritte Rede und stellt darin den Priestern über die Unreinheit der Nation in der Vergangenheit Fragen, ruft sie auf zu bedenken, wie Missernten dem Lande geschadet hatten, während das Tempelwerk stillstand, und verheisst Segen von Jehova Gott im Hinblick auf die erneute Bautätigkeit. (Hag. 2:10-19) Seine vierte und letzte aufgezeichnete Rede wurde noch am selben Tage gehalten, galt aber ausschliesslich dem Landpfleger Serubbabel und lautet:

      „Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern. Und ich werde den Thron der Königreiche umstürzen und die Macht der Königreiche der Nationen vernichten; und ich werde die Streitwagen umstürzen und die darauf fahren; und die Rosse und ihre Reiter sollen hinfallen, ein jeder durch das Schwert des anderen. An jenem Tage, spricht Jehova der Heerscharen, werde ich dich nehmen, Serubbabel, Sohn Schealtiels, meinen Knecht, spricht Jehova, und werde dich wie einen Siegelring machen; denn ich habe dich erwählt, spricht Jehova der Heerscharen.“ — Hag. 2:20-23.

      So sagte Haggai in seiner Schlussprophezeiung die Zeit voraus, da Jehova der Heerscharen diese böse Welt Satans erschüttern, seine Königreiche und Regierungen stürzen und den grösseren Serubbabel, Christus Jesus, in Königreichsmacht einsetzen würde.

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