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Beglückendes GebenDer Wachtturm 1953 | 15. Februar
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Beglückendes Geben
„Beglückender ist Geben als Empfangen.“ — Apg. 20:35, NW.
1. Wie wird einem vermehrtes Glück zuteil?
GLÜCK kommt in vermehrtem Maße durch Geben. Hast du je diese Freude empfunden? Ja, sagst du, ich habe denen, die ich liebe, vieles geschenkt, was mich sehr glücklich machte. Ist aber dieses Glück nicht nur vorübergehend, ohne wirkliche Dauer gewesen? Oder hast du je das Gefühl gehabt, du müßtest jemandem ein Geschenk machen, weil er dir etwas gab, was dich mehr oder weniger verpflichtete, auch etwas zu schenken? Lag in diesem Geben wirklich Glück? Du gabst unter Zwang, weil du dachtest, das Geschenk erwidern zu müssen. Das ist in diesem System der Dinge oft der Fall. Diese alte Welt geht nach dem Grundsatz: Schenke mir etwas, und ich werde dir auch etwas schenken. So verpflichten sich die Menschen gegenseitig. Solches geschieht in der politischen, religiösen und geschäftlichen Welt immer wieder.
2. Wie können wir das Glück erlangen, in Gottes Königreich Festmahl zu halten?
2 Die Menschen von dieser Welt folgen nicht dem ausgezeichneten Rate Jesu, wie er in Lukas 14:12-15 (NW) aufgezeichnet ist: „Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl bereitest, so rufe nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn. Vielleicht möchten auch sie dich einmal wieder einladen, und es würde dir Vergeltung zuteil. Sondern wenn du ein Festmahl bereitest, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, und du wirst glücklich sein, weil sie nichts haben, dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.“ „Als aber einer von den Mitgästen dieses hörte, sagte er zu ihm: ‚Glücklich, wer am Festmahl teilhat im Königreiche Gottes!‘“ Möchtest du am Festmahl im Königreiche Gottes sitzen? Dies ist möglich, wenn du dem Rate des Meisters gehorchst und nicht den Bräuchen dieser alten Welt folgst.
3, 4. (a) Wie lange hat Jehova schon gegeben, und auf welche Weise? (b) Was können wir in Erwiderung bekunden, und wie?
3 Blicken wir zurück in die Zeit, lange vor unserem Dasein auf Erden. Damals war Jehova Gott der Gebende, und schon zu jener Zeit geschah es zu unserem Segen. Er gab von seiner großen Macht und Weisheit, seiner Erkenntnis und Liebe. Unablässig spendete er auf eine Weise, die jetzt unser Leben berührt. Er spendet noch. Segnungen fließen fortwährend von ihm an seine Schöpfung, und wir sind die Empfänger dieser Gaben von dem „glücklichen Gott“. (1. Tim. 1:11, NW) Jehova Gott gibt uns aus seiner reichen Fülle. Er bittet nicht um Rückerstattung, aber wir können unsere Dankbarkeit kundtun.
4 Willst du deine Wertschätzung zeigen für die vielen Segnungen, die Jehova dir verliehen hat? Er ist glücklich gewesen, uns Segnungen zu spenden. Gibt es da nicht auch etwas, was wir Jehova geben könnten? Alles, was wir haben, haben wir in erster Linie von ihm empfangen. Wenn wir ihm also überhaupt etwas geben, was mag es sein? In Tat und Wahrheit ist alles, was der Vater, der Erschaffer des Menschen, von seinen menschlichen Geschöpfen auf Erden empfangen möchte, oder was solche Geschöpfe ihm geben könnten, die rechte Art der Anbetung, die wahre Anbetung. Dies bedeutet, Jehova im Schmucke heiliger Ordnung anzubeten. Es ist etwas, was aus dem Herzen kommt, aus einem reinen Sinn. Wenn wir den wahren Gott in der Weise anbeten, wie er uns in seinem Worte dazu anweist, wird es ihm wohlgefallen. Unsere Anbetung ist unser Dienst für ihn. Er sollte in untadeliger Weise getan werden, und dies ist uns möglich durch ein Beobachten seiner Gebote.
5, 6. (a) Was gibt Jehova, gemäß Sprüche 2:6, und wer kann es erlangen? (b) Wem sollten wir gleich sein, nachdem wir es empfangen haben?
5 Ein Weiser schrieb vor Jahrhunderten: „Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.“ (Spr. 2:6) Denke an den ungeheuren Reichtum des Wissens, über den der Schöpfer verfügt. Denke an seine unergründliche Erkenntnis und Weisheit. All dies ist sein eigen, doch behält er es nicht nur für sich. Statt dessen offenbart er seinen vernunftbegabten Geschöpfen vieles von seiner Weisheit. Diese sendet er aus durch sein Wort und gibt sie uns zu unserem Segen.
6 Ein jedes seiner Geschöpfe, ob jung oder alt, ob es eine Schule besucht habe oder nicht, kann einen Teil von dieser Weisheit und Erkenntnis erlangen. Es spielt keine Rolle, ob du ein neuer Königreichsverkündiger in einer Gruppe der Zeugen Jehovas seiest oder ein Pionier, ein Missionar, ein Mitglied eines Bethelheims oder Zweigbüros der Wachtturm-Gesellschaft — du kannst von diesen wunderbaren Dingen Gottes erhalten. Du mußt dich indes betätigen und dich bemühen, diese Erkenntnis zu erlangen, und mußt dann Weisheit im Weitergeben an den Tag legen. Wir wollen nicht wie ein Schwamm sein, der nur Wasser aufnimmt, worauf ein anderer es hin und wieder aus uns herauspressen muß, damit die guten Dinge, die wir gelernt haben, anderen zum Segen gereichen möchten. Es sollte nicht nötig werden, daß andere uns „auspressen“ und die Wahrheit aus uns herauszwingen. Wir sollten mit der Wahrheit und mit dem Verständnis des Wortes Gottes so erfüllt sein, daß es beständig aus uns herausquillt. Es ist besser, wie ein sprudelnder Brunnen zu sein, der fortwährend frisches, lebengebendes Wasser freigebig hervorquellen läßt, so daß es nicht nötig wird, daß andere nach den Wassern der Wahrheit graben müssen. Vergiß nicht: „Beglückender ist Geben“. Warum also nicht sprudeln wie ein Brunnen? Und: „Wen da irgend dürstet, der komme; wer da irgend wünscht, nehme Wasser des Lebens umsonst.“ — Off. 22:17, NW.
7. Auf welche Weise müssen wir geben, um das Glück zu erfahren, das im Geben liegt?
7 Geben oder Schenken bedeutet darreichen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Als Gott uns seinen einziggezeugten Sohn gab, verlieh er diese Gabe nicht in der Erwartung, daß wir ihm in gleicher Weise zurückgeben könnten. Nein, seine Gabe des Lebens an uns war eine vollständige und wurde großmütig verliehen. Wir dürfen sie behalten, wenn wir fortfahren, seinem Willen treu gehorsam zu sein. Ebenso wenn wir diese gute Botschaft des Lebens an andere weitergeben, erwarten wir nicht, für diese und für die aufgewendete Zeit mit Geld oder sonstigem Besitz von denen belohnt zu werden, die sie von uns erhalten. Wir haben die Botschaft des Lebens als Gabe von unserem Vater empfangen, und wir wollen die Erkenntnis, deren wir uns erfreuen, freigebig an andere weiterleiten, damit auch sie die Hoffnung auf ewiges Leben erlangen möchten. Wenn wir also wirkliches Glück erlangen wollen, indem wir so geben, wie Jehova gibt, müssen wir für andere etwas tun, ohne eine Vergeltung von ihnen zu erwarten. Der Mensch kann Gott nichts hinzufügen; doch im Hinblick auf die vielen Gaben, die er aus den Händen seines Schöpfers empfangen hat, sollte er bestimmt Dankbarkeit bekunden und dem Lauf wahrer Anbetung und des Dienstes für Jehova folgen. Dieser Dienst bringt Glück.
8. Was ist Glück, und was zeigt sein Nichtvorhandensein in einer Versammlung an?
8 Glück ist ein Zustand des Wohlergehens und der angenehmen Befriedigung. Wer glücklich ist, befindet sich in einem friedevollen Geisteszustand des Getröstetseins. Wir finden aber, daß unsere Brüder und Schwestern in Jehovas Organisation nicht immer in einer lieblichen Gemütsverfassung und in Frieden sind und einander trösten. Bisweilen sind sie beunruhigt; etwas reizt oder plagt sie. Wenn in einer Versammlung kein Friede herrscht, ist leicht zu sehen, daß etwas mangelt. Jemand verfehlt, zu geben, und als Folge davon erhalten andere nicht die Gaben, die sie erhalten würden, wenn Glück in der Versammlung herrschte. Die Liebe fehlt. Jemand hat die Worte Jesu vergessen: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft“, und: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mark. 12:30, 31, NW) Da haben wir es: jemand hat seinem Nächsten nicht Liebe erwiesen, wie Jesus uns dies doch geboten hat.
DAS GEHEIMNIS DES GLÜCKS
9. Wo lernen wir das Geheimnis des Glücks, und was ist es?
9 Bestimmt ist es kein Vergnügen, ohne Glück zu leben. Wenn wir uns zu Jehovas Wort wenden, können wir das Geheimnis des Glücks finden, und wir können dieses Glück jeden Tag durch die Jahre hindurch und bis in die Ewigkeit hinein haben, wenn wir uns darum bemühen. Bestimmt sollten wir, wenn wir dieses Geheimnis des Glücks finden, begierig sein, es auch anderen zu offenbaren. Das Geheimnis des Glücks besteht nicht bloß im Empfangen, sondern noch mehr im Geben. Wenn dem so ist, dann laßt uns von dem, was wir empfangen haben, auch an andere austeilen. Und was wir als christliche Anbeter des souveränen Herrschers des Universums geben können, ist die Wahrheit, das größte Geschenk, die Erkenntnis Gottes, Jehovas. Wir kennen Jehovas Anforderungen in bezug auf die wahre Anbetung, und wir sollten diese Erkenntnis anderen vermitteln.
10. Was bringt noch größeres Glück im Geben, wie wir bei Gott sehen?
10 Jehova muß große Freude und Glück empfunden haben, seinen Geschöpfen Gaben zu geben. Er hat uns in seiner ursprünglichen Schöpfung so viel gegeben, und er bekundet fortgesetzt seine Liebe, indem er Sonne und Regen, Früchte und Gemüse, Wolle und Kleidung, Bäume und Obdach gibt, und noch das Beste: seine Worte des Lebens. Jehova wies den Apostel Paulus an, für uns zu schreiben: „Liebe … ist nicht auf ihre eigenen Interessen bedacht.“ (1. Kor. 13:4, 5, NW) Jehova war bestimmt nicht auf seine eigenen Interessen bedacht, als er den warmen Frühlingsregen gab, damit aus Blüten Früchte wachsen, oder die Sonne, um den Weizen zum Reifen zu bringen, oder Schafe, um Wolle zu spenden, oder Bäume, um Holz zu beschaffen. Alle diese Dinge waren Gaben und Segnungen für die Menschheit. Sie waren ein Ausdruck der Liebe Gottes. Gott gab und gibt den Menschen weiterhin alle diese Dinge und dazu vieles andere mehr, und er ist in seinem Geben ein „glücklicher Gott“. Wenn wir demselben Grundsatz der Liebe folgen, dann sollten wir, wenn wir geben, nicht auf unsere eigenen Interessen bedacht sein. Liebe wirkt nicht so. Überdies bringt das Geben mehr Glück, wenn die anderen nicht wieder vergelten können. Jehova läßt auf die Gerechten und die Ungerechten Regen fallen; seine Sonne scheint auf die Guten und die Bösen. Wir sollten nicht auswählen, an wen wir die gute Botschaft weitergeben wollen. Jesus hieß uns, das Wort allen Nationen zu predigen, und indem wir dies tun, wird uns Glück zuteil.
11. Was bringt unserm Leben Befriedigung? Wie können wir es gewinnen, und für wie lange?
11 Wenn Glück das ist, was uns wahre Befriedigung im Leben bringt und unser Leben lebenswert macht, dann sollte man bestimmt das Glück suchen. Zu dieser Zeit ohne Glück zu leben, ist keine Freude; wie also können wir unser Glück mehren? Unser jetziges Leben währt nur kurze Zeit, doch möchten wir eine unendliche Zeit, ja bis in Ewigkeit leben. Petrus wußte, daß ein Verständnis der Worte des Höchsten Leben bringt. Er sagte zu Jesus: „Du hast Worte ewigen Lebens.“ (Joh. 6:68, NW) Wenn wir dem Worte Jehovas und den Aussprüchen Jesu folgen, werden wir nicht nur Leben, sondern Leben in Glück besitzen. Darum sagte Paulus: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ (Apg. 20:35, NW) Ein Leben in Glück ist bestimmt für irgend jemand eine Lust.
12, 13. Wie veranschaulichte Paulus selbst das Geben und seine eigene Ermahnung, ‚acht zu geben auf euch selbst und auf die ganze Herde‘?
12 Nachdem Paulus zu unserer Hilfe für diese Zeit viele Aufschlüsse und Anweisungen niederschrieb, erinnerte er uns daran, daß wirkliches, volles Glück durch Geben komme. Laßt uns nun, beginnend mit Apostelgeschichte 20:27 (NW), das beachten, worauf er unsere Aufmerksamkeit gelenkt hat. Er sagte: „Ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluß Gottes kundzutun.“ Bestimmt vermittelte er anderen von der Erkenntnis, die er selbst besaß. Wie denn? Im zwanzigsten Vers desselben Kapitels zeigte er, daß er lehrte, und dies „öffentlich und von Haus zu Haus“. So hielt er sich denn nicht von irgendeiner Art der Tätigkeit zurück. Dem Beispiel zu folgen, das Paulus gab, ist nützlich für alle Diener Gottes. Predigst auch du von Haus zu Haus? Daß Paulus diesen Lauf als Prediger einschlug, machte ihn so glücklich. Er sagte ferner: „Habet acht auf euch selbst und auf die ganze Herde.“ (Vers 28) Tust du also dir selbst wie auch der Herde Gottes möglichst viel Gutes? Paulus hatte Interesse an seinen Brüdern, und zwar an allen. Er wußte, daß die Herde Gottes der Aufmerksamkeit bedurfte. Er wollte die Schafe Gottes nicht zerstreut sehen, und so betonte er die Wichtigkeit richtiger Führerschaft. Paulus wußte, was geschehen würde, nachdem er die Jünger, die er gemacht hatte, verlassen hätte, und wiederholte die von Jesus erteilte Warnung vor Wölfen: „Nach meinem Weggang werden tyrannische Wölfe in eure Mitte eindringen und werden die Herde nicht zart behandeln.“ — Vers 29.
13 Paulus gab nicht nur die gute Botschaft vom Loskaufsopfer Christi Jesu und vom verheißenen himmlischen Königreich weiter, sondern erteilte auch die notwendige Warnung an jene, die nach einem Platz in Gottes Organisation trachteten. Er sprach bestimmt und doch mit Mitgefühl, denn er liebte Jehovas Versammlung und die neuen Systeme der Dinge, die Jesus einführte. Paulus wußte, was Jesus über tyrannische Wölfe gesagt hatte, die in die Versammlung hereinkommen und große Störungen verursachen würden. (Siehe, was in Johannes 10:7-16 gesagt ist.) Paulus hatte ein lebhaftes Interesse an seinen Brüdern und wollte alles an Ermahnung und Beispiel geben, was er nur geben konnte. Paulus wußte, daß Gefahren drohten, in welche die Christen von Ephesus kommen könnten, und daß im voraus gewarnt zu sein im voraus gewappnet zu sein bedeutete. Deshalb sagte er: „Darum bleibet wach und behaltet im Sinn, daß ich … nicht aufhörte, einen jeden mit Tränen zu ermahnen.“ (Apg. 20:31, NW) Nehmen alle Glieder des Volkes Gottes heute diesen Rat an? Beherzigen sie das durch den Apostel ergangene Wort Gottes? Lesen sie die Bibel? Studieren sie sie? Auferbauen sie sich selbst? Denkt daran: „Habet acht auf euch selbst.“ So fragt euch denn: Was tue ich, um der Herde ein Beispiel zu geben? Wie steht es um meinen Dienstbericht?
14. Wieso war Paulus der Versammlung finanziell nicht zur Last, und welche Liebe übte er, die von nichts übertroffen werden kann?
14 Paulus fiel niemandem in der Versammlung zur Last. Er sagte: „Diese Hände haben meinen Bedürfnissen und den Bedürfnissen derer, die bei mir waren, gedient.“ (Vers 34) Er bat nicht jemand anders, sich seiner anzunehmen oder für seine Reise von Ort zu Ort zu sorgen. Es muß ein wunderbares Vorrecht gewesen sein, ihm irgendwie beizustehen, aber Paulus wollte seinen Brüdern etwas geben, und indem er dies tat, wurde er glücklich. Er bat sie nicht, ihm etwas zu geben, noch gab er etwas in der Hoffnung auf Gegenleistung. Paulus widmete sein Leben seinen Brüdern, gleichwie Jesus das Beispiel gegeben hatte, als er auf Erden weilte, indem er seine Zeit und Kraft seinen Aposteln und den Menschen guten Willens widmete, die auf ihn hörten. Christus Jesus gab alles, was er hatte, selbst sein Leben, für seine Brüder. Er sprach: „Niemand hat größere Liebe als diese, daß jemand seine Seele hingibt zugunsten seiner Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ (Joh. 15:13, 14, NW) Paulus folgte diesem weisen Rate Jesu und hielt sein Gebot, indem er seinen Freunden diente. Tust du ebensoviel? Wenn ja, dann kannst du aus Erfahrung so sprechen wie Paulus: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ — Apg. 20:17-35, NW.
15. Bringt Empfangen Glück? Und was zeigen die Erfahrungen des Paulus selbst, sowie die unsrigen?
15 Paulus sagte nicht, daß Empfangen nicht glücklich mache; es macht glücklich. Er kannte die Freude und das Glück, die einem mit dem Empfangen und Hören der Wahrheit zukommen. Auch wir kennen es. Schaut, wie Paulus seine Dankbarkeit bekundete, nachdem er auf Jesu Stimme im Glanze seiner Erscheinung gelauscht hatte. (Apg. 9:3-22, NW) Heute ist es uns eine Lust, Kongresse und größere Zusammenkünfte sowie Wachtturm- und Buchstudien zu besuchen und die gute Botschaft vom Unterweiser zu empfangen. Haben wir aber all diese guten Dinge einmal in uns aufgenommen, so ist das Austeilen der Wahrheit an andere noch beglückender, als es die Freude war, sie zu empfangen. Trifft dies nicht auf den Fall des Paulus zu? Sicherlich. Mögen wir uns denn alle Jehova Gott hingeben und sein Wort mit anderen teilen, damit auch sie Leben erlangen möchten. „Predige das Wort.“ — 2. Tim. 4:2.
16. Wie kam es doch, daß wir persönlich die Wahrheit empfingen, und was hat zu dem Glück, sie zu besitzen, beigetragen?
16 Wenn wir die christlichen griechischen Schriften lesen, können wir sehen, wie all die Apostel ihren Brüdern von dem, was sie besaßen, gaben. Gleicherweise hat einmal jemand dir die Wahrheit vermittelt. Erinnerst du dich noch, als du zuerst davon hörtest? Geschah es durch jemand, der an deine Türe kam und die Königreichsbotschaft erklärte? oder hörtest du sie auf andere Weise? Als du zu einem Verständnis dessen gelangtest, was dir erklärt wurde, warst du froh, und in kurzer Zeit begannst du, Gottes Organisation zu erkennen und dich mit seinem Volke zu verbinden. Du warst glücklich, ein Teil dieser Organisation zu werden, weil ihr System, die Dinge zu tun, recht, gerecht und liebenswert war. Die Wahrheit, nämlich so denken zu lernen, wie Gott denkt, begann deinen ganzen Lebenslauf zu ändern. Jemand hatte dir etwas unentgeltlich gegeben; es war kostenlos und bewirkte in dir eine Änderung zum Besseren, und du warst dem Geber dankbar. Als nächstes wünschtest du anderen davon zu erzählen. Du gabst dein Leben Jehova Gott hin, und nun findest du noch mehr Glück darin, die empfangene Wahrheit anderen zu überbringen. Nun bringst du ihnen Trost, Freude und Fröhlichkeit, neue Gedanken und den Geist der neuen Welt; du kannst den Menschen eine Hoffnung auf Leben geben. Bringt nicht das Vermitteln dieser guten Botschaft an andere wahres Glück? Nur Erkenntnis und Aufschlüsse in deinem eigenen Sinn und Herzen aufzubewahren, ohne sie je weiterzugeben, bringt keine Befriedigung. Sie für dich selbst zu behalten, macht dich zum Geizhals, und ein Geizhals ist ein erbärmlicher Wicht. Sein Leben ist jämmerlich, seine Gedanken sind nur darauf gerichtet, seinen eigenen Schatz zu mehren. Er empfindet nie das Glück, das im Geben liegt. Willst du mit deiner Erkenntnis geizen? Wenn du so handelst, wirst du stets eine unglückliche Person sein, weil das eigentliche Geheimnis des vollen Glücks im Geben liegt.
17. Wie kann sich der Empfang der Erkenntnis als nutzlos erweisen?
17 Glück kann nicht schlummern; es muß sich äußern. Es muß dich oder jemand anders berühren. Hast du dein Glück untätig erhalten? Hast du es einschlafen lassen? Bist du jener Geizhals-Typ, der es vorzieht, unglücklich und jämmerlich zu sein, indem du nie jemand anderem von dem gibst, was du gelernt hast? Selbst wenn du alle Erkenntnis der Welt in deinen Sinn aufnähmest, würde sie dir nichts nützen, wenn du sie nie weitergäbest. Mit der Zeit würdest du sie vergessen, und deine Erkenntnis würde mit dir aussterben. Warum dir Erkenntnis aneignen, wenn du sie nicht anwenden willst? Wahre Christen empfangen Erkenntnis von Jehova. Sie werden von ihm durch sein Wort belehrt, und ihr Glück kommt dadurch, daß sie anderen davon erzählen.
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Das Glück der KönigreichsgesandtenDer Wachtturm 1953 | 15. Februar
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Das Glück der Königreichsgesandten
1. In welcher Eigenschaft wurden Jesu Apostel ausgesandt, und warum waren die Tage ihres Dienstes glückliche Tage?
JESUS sandte zwölf Apostel als Gesandte zum Predigen aus. Er „gab ihnen Autorität über unreine Geister, um diese auszutreiben und jederlei Krankheit und jederlei Leiden zu heilen“. Er hieß sie, zu den verlorenen Schafen zu gehen und zu predigen, „indem ihr sagt: ‚Das Königreich der Himmel hat sich genaht‘“. Ihre Botschaft sollte den Israeliten zeigen, wie nötig es für sie sei, sich Gott zu nahen, ihre verkehrten Wege zu bereuen, auf den Messias zu horchen und das herbeigekommene Königreich der Himmel anzuerkennen. Die Apostel sollten diese lebengebenden Wahrheiten ihren Zuhörern übermitteln, indem sie sie über die höhere Regierung belehrten, die ihnen Segnungen und Leben brächte. Die Dinge, welche diese neue Regierung vollbringen wird, wurden im Kleinen veranschaulicht, denn die Apostel hatten die Macht, die Kranken zu heilen, die Toten aufzuerwecken, Aussätzige zu reinigen und Dämonen auszutreiben. Alle diese Segnungen spendeten sie den Menschen, die zuhörten, in freigebiger Weise. (Matth. 10:1-15, NW) Die Tage ihres Dienstes müssen für sie glückliche Tage gewesen sein, in Anbetracht der Tatsache, daß sie so viel gaben. — Siehe Lukas 10:17-21.
2. Auf welche Weise hatten die Apostel empfangen, und wie gaben sie, wie angewiesen, weiter?
2 Als Jesus fortfuhr, seinen Aposteln Anweisungen zu erteilen, hob er diesen wichtigen Gedanken mit den Worten hervor: „Umsonst empfinget ihr, umsonst gebet.“ Die Kräfte, die Gott durch Christus Jesus den Aposteln mittels des heiligen Geistes verlieh, wurden nicht zu ihrem eigenen Nutzen gebraucht, sondern zur Mehrung des Interesses der Menschen an Jehovas Königreich. Nach Pfingsten wurden mittels der Wundergaben des Geistes, die den Aposteln gewährt wurden, wunderbare Zeichen vollbracht. Doch auch damals benutzten die Apostel die Gaben des Geistes weder für sich noch für die Versammlung Gottes. Der heilige Geist oder die wirksame Kraft wurde dazu verwendet, die Kranken zu heilen, blinde Augen aufzutun und die Lahmen springen zu machen. Zufolge solcher von den Aposteln gewirkten Wunder geschah es, daß große Volksmengen zu ihnen hingezogen wurden, und dann sprachen die Apostel über die gute Botschaft vom Königreich zum Volke. Dies geschah ohne Geld und ohne Kaufpreis.
3. Wie sagte Jesus, daß seine Gesandten sich durch Gegner ihr Glück im Geben nicht verderben lassen sollten?
3 Der Meister wies darauf hin, daß die Arbeiter ihre Speise als Gegenleistung für solch liebevolle Arbeit und Mühe verdienten. Für den Fall, daß die Leute das nicht schätzten, was ihnen gegeben wurde, und nicht auf das Wort horchten, wurden die Apostel angewiesen, nach einer anderen Stadt zu ziehen. Wenn ein Diener Gottes in einem Hause nicht willkommen war, sollte er jenes Haus verlassen; oder wenn er in einer Stadt nicht willkommen war, sollte er den Staub von seinen Füßen schütteln und weitergehen. Jesus wies die Apostel nicht an, die gute Botschaft vom Königreich den Menschen aufzudrängen. Die Personen, welche die Botschaft hörten, mußten entscheiden, ob sie sie annehmen oder sich dagegen stellen wollten. Ebenso heute: wenn sie sich dagegen wenden, warum euch selbst das Glück verderben, indem ihr dableibt? Das beste ist, unfreundliche Leute zu verlassen. In diesen Tagen und zu dieser Zeit finden wir selbst in demokratischen Ländern, wo Rede- und Anbetungsfreiheit besteht, Personen und bisweilen Gruppen von Leuten, ja ganze Orte, die sagen: „Wir wollen nicht, daß ihr dies hier predigt.“ Sie hetzen den Bürgermeister oder die Polizei den Zeugen Jehovas nach, entfachen die Wut des Volkes und lassen diese Diener Gottes aus dem Ort hinaustreiben. Bist du damit einverstanden, daß diese in solchen Fällen weggehen sollten? Ist das recht? Bestimmt werden sie gehen; sie werden den Staub von ihren Füßen schütteln und glücklich bleiben, weil sie eine gute Botschaft haben, die sie anderen Menschen am nächsten Ort bringen können. — Matth. 10:11-15, NW.
4. Sind wir verpflichtet, die Gabe anderen aufzudrängen, und wer wird sie also annehmen und mit welchem Ergebnis für sie selbst?
4 Jesus warnte, daß es solche Opposition geben werde, denn er sagte: „Siehe, ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen; erweiset euch darum so vorsichtig wie Schlangen und doch so unschuldig wie Tauben.“ (Matth. 10:16, NW) Suchet nicht, die Wahrheit anderen Leuten aufzudrängen. Jehova Gott sucht nicht, seinen Sohn oder die Annahme seines Sohnes der Menschenwelt aufzuzwingen. Er sagt deutlich, daß, wer immer freiwillig an ihn glaube, ewiges Leben haben werde, jene aber, die nicht glauben, werden nicht gezwungen werden, in der neuen Welt unter Christus Jesus zu leben. Auch droht er ihnen nicht mit den Lehren einer Hölle von Feuer und Schwefel oder eines Fegfeuers, um sie zu veranlassen, zu seiner Königreichsvorkehrung zu kommen. Er gebraucht keine Inquisitionsmethoden, um Leute in seine Versammlung hineinzunötigen, wie einige Religionsorganisationen dies taten und immer noch tun. Jehova Gott hat der Menschenwelt etwas zu geben. Er ist glücklich, es ihr zu geben, und sie kann es annehmen, wenn sie will. Es ist die Gabe lebenbringender Wahrheit, die Jehovas Zeugen allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen bringen. Diese Worte aus der Bibel sind die Worte des Lebens. Jene, die Ohren haben, zu hören, werden froh und dankbar die Wahrheit annehmen und Jehova danken, daß er ihnen Erkenntnis verschafft. Sie werden großes Glück erlangen, denn in kurzem werden auch sie an dem Dienste teilhaben, worin sie dieses Wort der Wahrheit an andere weitergeben. Trotz aller Beschwerden im Dienste von Haus zu Haus, denen ein Christ beim Predigen dieses Evangeliums vom Königreich begegnen mag, ist es beglückender für ihn, zu geben, als der Empfänger zu sein, der auf der anderen Seite der Türschwelle steht und nur dem, was gesagt wird, zuhört.
5. Warum wird es uns, ungeachtet wie viel wir von der Wahrheit weitergeben, nie daran mangeln, und demzufolge auch nie an Glück?
5 Alle Apostel und Jünger der Urkirche hatten den Menschen vieles zu geben, und sie gaben es fröhlich, sie spendeten freigebig. Eines ist sicher: Ungeachtet, wieviel an Wahrheit jemand ausgibt, es wird ihm nie daran fehlen. Für das Reden der Wahrheit gibt es keine Grenzen. Sie ist wie ein Strom, der herabkommt aus den Bergen, der seine Quelle weit hinter sich hat inmitten hochragender, schneebedeckter Berggipfel. Dieser Strom fließt unablässig, und ebenso wird die Wahrheit aus Gottes Wort stets fließen. Sie kommt durch seine Organisation zu allen Nationen der Erde. Die Wahrheit oder das Glück wird uns nie mangeln, solange wir weiterfahren, sie aufzunehmen und von dem Empfangenen weiterzugeben. In der Tat, je mehr wir von der Wahrheit ausgeben, um so mehr Glück wird uns zuteil. Gleichzeitig wird die Wahrheit uns auferbauen und uns weiterhin stärken zum Weitertragen der guten Botschaft von Haus zu Haus. Wenn unsere Herzen und Sinne mit dieser guten Botschaft aus Gottes Überfluß erfüllt sind, können wir uns nicht zurückhalten, sie anderen zu erzählen. So gehen denn alle von Gottes Volk voran, indem sie ‚Jehova anbeten im Schmucke heiliger Ordnung‘. — Ps. 29:2, AS.
EIN FRÖHLICHER GEBER GELIEBT
6, 7. (a) Wie werden wir Glück in Fülle ernten? (b) Wie sollten wir jemandem in den Predigtdienst verhelfen, der nicht in diesen auszieht?
6 Paulus sagte zu den Korinthern: „Dies aber sage ich: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten. Ein jeder tue, wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht widerwillig oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.“ (2. Kor. 9:6, 7, NW) Wenn du die Wahrheit kennst, warum solltest du widerwillig sein, sie an andere weiterzugeben? Warum solltest du selbst dein Glück beschränken? Andrerseits wird Gott dich nicht zwingen, sie zu verkündigen, weil er einen widerwilligen Geber nicht liebt; er liebt den fröhlichen Geber. Bist du so erfüllt mit der Wahrheit, daß sie überfließt, so voll davon, daß du sie einfach nicht für dich behalten kannst? Wenn du nicht so empfindest, hast du für dich selbst nicht genügend Wahrheit aufgenommen. Ja, hast du nicht mit den Gliedern des Volkes Jehovas zusammen anläßlich der Studienversammlungen ihrer Organisation gespeist und getrunken? Denke daran: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund.“ (Matth. 12:34, NW) Sei ein fröhlicher Geber und ernte Glück in Fülle.
7 Bisweilen finden wir Personen in der Organisation der Zeugen Jehovas, die nicht ausziehen in den Predigtdienst. Wie werden wir solchen beistehen? Sie zu schelten, bewirkt nichts Gutes. Es wäre viel besser, mit einem solchen zu reden und ihm die wunderbaren Segnungen zu zeigen, die seiner warten, und ihn an die Dinge zu erinnern, die er von Gott durch sein Wort empfangen hat. Ein jeder muß in seinem eigenen Herzen beschließen, was er tun will, ob er in den Dienst Jehovas ziehen und wahre Anbetung üben will oder nicht. Keiner sollte seinen Dienst aus Zwang tun. Erzwungenes Lob ist bei Gott, dem Höchsten, nicht annehmbar; fröhliches Lob ist annehmbar. Ähnlich wie deine Erkenntnis und dein Verständnis seines Wortes von der Zeit und Mühe abhängen, die du auf das Studium verwendest, so werden deine Früchte und so wird deine Ernte im Felddienst gemäß deiner Anstrengung hierzu sein. Wenn du sparsam säst, wenn du den Samen der Wahrheit nicht pflanzen willst, indem du die gute Botschaft vom Königreich in deinem Gebiet predigst, wirst du nicht reichlich ernten. Wenn du in Fülle säst, indem du in deiner Heimatgemeinde oder in einem abgelegenen Gebiet, das dir zugeteilt sein mag, viel predigst, so wirst du in Fülle ernten.
8. Warum verfehlen etliche, gute Erfahrungen im Felde zu machen, und welche Kontrolle sollten wir also bei uns selbst anstellen?
8 Es gibt eine Anzahl Leute, die in den Felddienst ziehen und sich fragen, warum sie nie gute Erfahrungen machen. Gewöhnlich werdet ihr finden, daß sie nur eine bis zwei Stunden im Monat wirken. Sie geben nicht genügend aus, um im Dienste Glück zu finden. Kaum haben sie begonnen, hören sie schon wieder auf, und dann fragen sie sich, warum durch ihre Bemühungen nie jemand in die Wahrheit komme. Wie steht es mit dir selbst? Gibst du acht auf dich selbst und auf dein Leben? Das mußt du tun! Kontrolliere dich selbst! Säst du sparsam, nur dann und wann ein wenig, und bewässerst das Ausgesäte nie, schaust nie danach? Fürchtest du dich, hinauszuziehen und reichlich Samen im Gebiet nahe bei deinem Hause oder sonstwo auszusäen? Welches Empfinden hast du hinsichtlich deines Dienstes für Gott? Ist er befriedigend? Verrichtest du ihn widerwillig oder aus Zwang, oder bist du glücklich, wenn andere dir beistehen? Wenn du deinen Dienst tust, das heißt genügend Dienst, und ihn als dem Herrn tust, wirst du einen großen Segen empfangen. Gib von deiner Erkenntnis an andere weiter. Pflanze und ernte.
9. Wie sollten wir Hilfe für den Felddienst annehmen und wie solche leisten?
9 Deine Brüder möchten dir beistehen, gleichwie Paulus den Wunsch hatte, den Ephesern und den Korinthern und all den anderen Versammlungen Hilfe zu leisten, die er organisiert hatte. So wünschen denn die Gruppendiener, die Kreisdiener und andere von der Wachtturm-Gesellschaft eingesetzte Diener euch, den Königreichsverkündigern, zu helfen, im Predigen der guten Botschaft tüchtiger zu werden. Nehmt ihre Hilfe mit liebender Wertschätzung an. Und was immer ihr im Felddienste wirkt, solltet ihr tun, weil ihr Jehova liebt. Tut es, weil ihr wißt, daß es recht ist, dies zu tun, weil es eure Anbetung des Höchsten ist. Tut es, weil ihr die „Freude Jehovas“ haben möchtet. Tut es, weil ihr das Glück zu haben wünscht, das im Geben liegt. Wenn ihr die Wahrheit freigebig anderen überbringt, werdet ihr Glück finden. Jesus war bestimmt nicht unglücklich in seinem Dienste, und er hat gesagt: „Glücklich jene, die sich ihres geistigen Mangels bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört.“ (Matth. 5:3, NW) Seht, wie glücklich alle die sein können, die nach Jehovas Königreich trachten, wie dies Jesus in seiner Rede auf dem Berge, welche in Matthäus 5:1-13 aufgezeichnet ist, zum Ausdruck gebracht hat.
DIE VERANTWORTUNG ZU REDEN
10. Sollten wir das Reden Jesus persönlich überlassen, und was sagte Paulus über diesen Punkt?
10 Denkt an die Verantwortung, die heute auf den Christen ruht. Einige ziehen vor, zu denken, die ganze Last der Verantwortung ruhe auf Jesus Christus und er habe außer dem Vollbringen des Erlösungswerkes auch alles nötige Predigen besorgt. Einige betrachten heute Christus als den einen, der dazu bestellt gewesen sei, von Haus zu Haus zu predigen, und alles, was sie nun tun müßten, sei, sich niederzusetzen und seinen Worten zu lauschen, wie sie in der Bibel aufgezeichnet sind, und zu sehen, was dann geschehe. Denkst du etwa gleich wie viele: „Wir wollen nun einfach zuwarten, bis Gott etwas tut“? Die ersten Jünger schauten die Sache nicht so an, noch betrachten treue Nachfolger Christi Jesu die Sache jetzt so. Sie verstehen das, was Paulus gesagt hat, und wenden es an: „Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns ermahnte.“ In anderen Worten: wir sind Gottes Gesandte an Stelle von Christus, oder: wir können Gesandte im Namen Christi sein. Ungeachtet aber, wie man das auslege, was Paulus sagte, sind doch wir es, denen geboten ist, zu reden, indem wir Gott vertreten. Darum appellierte Paulus an alle jene, die auf seine Worte hörten: „Werdet versöhnt mit Gott.“ (2. Kor. 5:20, NW) Er fühlte seine Verantwortung und nahm sich der Aufgabe an, die ihm als Gesandter oblag.
11. Gleich wem müssen wir somit handeln, und wie werden Trauernde glücklich?
11 Wenn dies der Fall ist, so müssen wir, um Gesandte zu sein, dasselbe tun wie Jesus, als er auf Erden weilte, und müssen ‚alle Trauernden trösten‘. Bestimmt erfüllte Jesus die Worte von Jesaja 61:1, 2, denn er verkündete tatsächlich eine gute Botschaft; er verband zerbrochene Herzen; er rief Freiheit aus den Gefangenen und öffnete den Kerker den Gebundenen. Er tröstete alle Trauernden. Als Jesus, am Berge sitzend, lehrte, sagte er: „Glücklich die Trauernden, da sie getröstet werden.“ (Matth. 5:4, NW) Es muß noch viel Trost gespendet werden, und dies kann nur durch Gesandte an Christi Statt geschehen. Der Trost wird dadurch gegeben, daß sie die gute Botschaft, die sie besitzen, an andere weiterleiten.
12, 13. Wie werden die Sanftmütigen oder Mildgesinnten, die nach Gerechtigkeit Hungernden und die Barmherzigen glücklich?
12 Um einen Platz in Jehovas neuer Welt der Gerechtigkeit zu erhalten, darf man nicht hartherzig und herrschsüchtig sein. Gerade das Gegenteil ist nötig, denn Jesus sagte gleichzeitig: „Glücklich sind die Mildgesinnten, denn sie werden die Erde ererben.“ (Matth. 5:5, NW) Ein Studium des Wortes Jehovas wird jemand mildgesinnt machen. Jene in der alten Welt, die nicht von barscher, sondern von friedevoller Einstellung sind, werden Wahrheit und Gerechtigkeit suchen. Sie sind die Art Leute, die das Leben lieben, und Jesus sagte, daß sie die Erde ererben werden. Irgend jemand, der nach Gerechtigkeit hungert und sie sucht, wird gesättigt werden, und solche werden auch glücklich gemacht. Kannst du dir für jemand irgendeine größere Freude vorstellen, als daß er eine Erkenntnis der Wahrheit empfange und seinen Glauben so fest gründe, daß er hinzieht und die gute Botschaft, die er kennengelernt hat, predigt? Denke daran, wie sehr ein solcher mit der Wahrheit erfüllt ist, ja bis zum Punkte, da er überfließt! In der Tat, sie macht jene, die Gottes Wort studiert haben und sich über die daraus empfangene Weisheit und Erkenntnis freuen, barmherzig gegen andere, so daß sie die Wahrheit mit ihnen teilen. Die Erkenntnis der Wahrheit verändert ihr Leben, und sie werden mildgesinnt und großmütig. Diese Eigenschaft drückt sich dann in ihrem Geben aus, und sie sind glücklich.
13 Viele Leute in der alten Welt legen Barmherzigkeit an den Tag, und die Wahrheit wird solche noch finden. Wenn Jehovas Zeugen auf der Erde umherziehen, die gute Botschaft vom Königreich verkündigen und die anderen Schafe zu weiden suchen, werden die Barmherzigen mit Wertschätzung darauf hören. Sicherlich trifft das Wort zu: „Glücklich die Barmherzigen, da ihnen Barmherzigkeit erwiesen wird.“ (Matth. 5:7, NW) Jehova Gott wird den Barmherzigen Barmherzigkeit erweisen und wird sie nicht in die ewige Vernichtung von Harmagedon hinabsinken lassen, weil sie in rechter Herzensverfassung sind. Diese sammelt Christus nun als seine anderen Schafe, und eine große Zahl davon wird Harmagedon überleben. Sie sind von Herzen rein, glücklich und friedsam.
14. Warum sind wir, gleichwie die Volksmenge auf dem Berge, erstaunt über Jesu Lehre?
14 Im Interesse aller solcher ‚öffnete der Meister seinen Mund und begann zu lehren‘, als er am Berge sitzend predigte. Das, was er lehrte, mußte jeden, der von rechter Herzensart war und zuhorchte und glaubte, glücklich machen. In bezug auf weisen Rat über den rechten Lauf, den man als Christ einzuschlagen hat, kann viel gewonnen werden, wenn man Matthäus, Kapitel fünf, sechs und sieben, liest, wo die Bergpredigt zu finden ist. Die große Volksmenge, die diese Ansprache hörte, war von der Art, wie Jesus lehrte, überrascht. Er sprach so ganz anders zum Volke als die Schriftgelehrten und die Pharisäer, die Religionsführer jener Tage. Ihr werdet beim Lesen jener Ansprache Jesu auch finden, daß Jesus ganz anders redete als die Geistlichkeit der Christenheit heute redet. Auch ihr werdet gleich jener Volksmenge sein: „Als Jesus diese Reden beendet hatte, erstaunten die Volksmengen sehr über die Art, wie er lehrte; denn er lehrte sie wie einer, der Autorität hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.“ — Matth. 7:28, 29, NW.
15. (a) Welche Verantwortung ruht nun im Hinblick auf unser Glücklichsein auf uns? (b) Wodurch ist es Jehovas Zeugen möglich geworden, die gute Botschaft bis an die Enden der Erde zu predigen?
15 Die Geistlichen der Christenheit sind nicht Gesandte an Christi Statt. So wird nun die Verantwortung auf uns gelegt, als einzelne die Erkenntnis, die wir haben, anderen mitzuteilen; und das wird uns glücklich machen. Christus Jesus hatte als Sohn Gottes die Autorität von seinem Vater, diese gute Botschaft vom Königreich zu predigen. Der Befehl, dieselbe Botschaft zu predigen, wurde an die Apostel und die Christen, die danach folgten, weitergegeben. Folglich sind wir heute Gesandte an Christi Statt. Jehovas Zeugen haben diesen Befehl, zu predigen, angenommen, und es zeigt sich, daß sie in der ganzen Welt ‚Jehova anbeten im Schmucke heiliger Ordnung‘. Ein jeder von ihnen bezieht seine Stellung in Jehovas Organisation, indem er mit seiner Macht tut, was seine Hände zu tun finden, und indem er nach Gelegenheiten Ausschau hält, um anderen dasselbe tun zu helfen. Sie haben die Freude ihres Herrn Jesus Christus. Ihre Freude am Geben ist das, was sie zu solch ernsten Dienern Gottes Jehovas gemacht hat. Ihr Glück im Geben und ihr Bewußtsein, daß sie recht tun und daß Jehova ihnen beisteht, hat es ihnen ermöglicht, diese gute Botschaft vom Königreich bis an die Enden der Erde zu predigen.
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Reife bringt GlückDer Wachtturm 1953 | 15. Februar
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Reife bringt Glück
1. Warum und wie freut sich ein kleines Kind, älter zu werden?
EIN kleines Kind freut sich, älter zu werden. Neue Bereiche tun sich vor dem Sinn des Kindes auf. Das Erforschungsgebiet eines Kleinkindes beschränkt sich auf die Wiege oder die Arme der Mutter. Aber nicht lange, und das Kind will weiteres erforschen, und es beginnt herumzukriechen. Es kommt dabei in alles mögliche hinein und greift nach allem Erreichbaren. Das Kind will sehen, es will wissen, und es strebt nach Kenntnissen, ob es dies nun wisse oder nicht. Oft, wenn man einem Kinde etwas erklärt, wird es sagen: „Warum?“ Manchmal veranlassen uns die Fragen, welche Kinder uns stellen, innezuhalten und zu überlegen, und manchmal lautet unsere Antwort einfach: „Darum“. Dies ist aber nicht befriedigend, unsere Antworten müssen verstandesgemäß, logisch und zielbewußt sein. Das Kind wächst auf, wird reifer, und das Warum der Dinge zu erkennen, macht es glücklich.
2. Welche Dinge lernt das Kind in den Jahren seiner Elementarschulbildung; und weshalb sind sie wichtig?
2 Nicht lange, und das Kind ist alt genug, um zur Schule zu gehen. Dann beginnt es seinen Sinn wirklich zu gebrauchen und viel Belehrung aufzunehmen. Auf das, was ein Kind in der ersten Schulklasse oder in den wenigen darauffolgenden Jahren lernt, braucht es nicht zurückzugreifen und es von neuem zu studieren. Diese ersten Dinge, die es lernt, sind grundlegend, sie sind elementar. Auf diesen fundamentalen Grundsätzen fußen alle Theorien der Grammatik, des Rechnens und des richtigen Sprechens. Das Kind ist bereit, zu neuen Gedanken und größeren Dingen überzugehen. So kommt es mit der Zeit in höhere Schulklassen, wo es sich mit Algebra und Geometrie beschäftigt, und vielleicht studiert es auch Chemie, Physik und Sprachen — und jene ersten fundamentalen Grundsätze, die es lernte, hat es immer noch in sich, und sie sind ihm stets eine große Hilfe. Sie sind das Elementare. Ohne diese ersten fundamentalen Aufschlüsse könnte es nicht zur Reife gelangen und wäre nicht glücklich.
3. Warum müssen etliche immer und immer wieder die grundlegenden Dinge durchgehen, doch welche Handlungsweise bringt vermehrtes Glück?
3 Wenn jemand einen Gegenstand zum Studium wählt, muß er die elementaren Grundsätze desselben kennenlernen und dann auf diesen aufbauen. Während er auf diesen wahren Grundsätzen aufbaut, erlangt er größere Erkenntnis und vermehrtes Verständnis. Wenn er nicht studiert und nicht voranzukommen sucht, wird er sogar die fundamentalen Grundsätze vergessen. Einige Leute handeln so. Sie werden lässig im Gebrauch ihres Sinns, und sie nehmen sich nicht die Zeit, die gelernten Dinge wieder zu durchgehen oder die Erkenntnis, die sie haben, zu gebrauchen, um noch mehr Erkenntnis zu erlangen. Viele Menschen empfangen heute eine Erkenntnis der Wahrheit und lernen die Grundlehren, doch weil sie das Gelernte nicht anwenden, indem sie es anderen erzählen, finden sie, daß sie dieselben Dinge immer und immer wieder studieren müssen. Sie sind wie jene, von denen Paulus in Hebräer 5:12 (NW) sagte: „Denn, in der Tat, obwohl ihr im Hinblick auf die Zeit Lehrer sein solltet, bedürfet ihr wiederum, daß jemand euch von Anfang an die Grundsätze der heiligen Aussprüche Gottes lehre, und ihr seid solche geworden, die Milch benötigen, nicht feste Speise.“ Es ist absolut nötig, das Wort Gottes zu gebrauchen, damit es in unserem Sinn haftenbleibe. Wenn wir dieses Wort nicht wie reife Lehrer gebrauchen, werden wir weiterhin geistige Kleinkinder bleiben. Man denke aber an das Glück, das aus vermehrter Erkenntnis kommt! Warum also sollten wir immer zurückgreifen auf schon Gelerntes? Paulus sagte: „Denn jeder, der Milch genießt, ist unbewandert im Worte der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind. Die feste Speise aber ist für Gereifte, für jene, die durch Gebrauch ihr Wahrnehmungsvermögen geübt haben, um zu unterscheiden zwischen recht und falsch.“ (Verse 13, 14, NW) Verkehrt zu handeln bringt nicht Glück. Wenn du reif bist, wirst du wissen wollen, was recht ist, und wirst das Rechte tun wollen, und deine Erkenntnis und Reife wird dir Glück bringen.
4. Warum ist die Verbindung mit Jehovas Zeugen nötig, und wie viele ihrer Gruppen stehen für eine solche Verbindung zur Verfügung?
4 Das regelmäßige Zusammenkommen mit Jehovas Zeugen zum Bibelstudium ist das, was du benötigst, um dich im Glauben aufzuerbauen. Überall in der Welt haben Jehovas Zeugen Königreichssäle. In der Tat gibt es 13 942 Gruppen oder Gemeinden der Zeugen Jehovas in der Welt, und sie haben richtige Versammlungsstätten, so daß solche, die lernen wollen, lernen können. Durch regelmäßige Anwesenheit und Studium kannst du Reife erlangen. Jehova Gott hat den Menschen den Sinn gegeben, damit sie ihn gebrauchen, und nur durch Gebrauch wird jemandes Wahrnehmungsvermögen geübt.
5. Was erwarten wir natürlicherweise, daß die Leute, mit denen wir studieren, schließlich tun, und wie viele haben dies monatlich im Durchschnitt getan?
5 Es ist für Jehovas Zeugen als Evangeliumsdiener und Lehrer ganz natürlich, zu der Folgerung zu gelangen, daß Personen, mit denen sie eine Zeitlang die Bibel in ihrem Hause studiert haben, bereit seien, in den Felddienst zu ziehen und mit der gewonnenen Erkenntnis zu wirken. Diese Prediger wissen, daß „Geben beglückender ist als Empfangen“. Während des Dienstjahres 1952 gab es 426 704 Diener Gottes Jehovas, die die gute Botschaft jeden Monat predigten. Das ist der Durchschnitt für das Dienstjahr. In der ganzen Welt gibt es viel mehr Verkündiger der Königreichsbotschaft als diese Zahl, aber zufolge von Störungen oder Pflichten, die sich im Leben einstellen, sind nicht alle von ihnen monatlich ausgezogen, um das Wort zu predigen. Wenn sie aber ihre Angelegenheiten entsprechend einrichteten (was sie tun sollten), könnten sie regelmäßige Verkündiger sein, die die gute Botschaft predigen, und dies ist das Wichtigste, was ein Geschöpf heute tun kann. Sie wären glücklicher im Leben, wenn sie dies regelmäßig täten, weil sie g e b e n würden.
6. Weshalb wurden letztes Jahr Nachbesuche gemacht und wie viele, und dazu wie viele Heimbibelstudien?
6 Reife Diener Jehovas beschäftigen sich emsig damit, Nachbesuche zu machen, indem sie in die Häuser der Leute gehen, die an der Wahrheit interessiert sind. Diese Nachbesuche machen sie, um den Menschen guten Willens behilflich zu sein, ihr Wahrnehmungsvermögen zu gebrauchen. Sie schulen sie, damit sie unterscheiden können zwischen dem, was recht und falsch ist, und indem sie sie über die Grundlehren unterrichten, die in Gottes Wort dargelegt sind. Um dies zu erreichen, machten Jehovas Zeugen letztes Jahr in der ganzen Welt 21 980 794 Nachbesuche bei Interessierten. Sie haben im Durchschnitt regelmäßig jeden Monat in den Häusern der Leute, die etwas lernen wollen, 279 622 Bibelstudien abgehalten.
7, 8. Was ist gemäß Hebräer 6:1-12 unser rechtes Verlangen und Ziel hinsichtlich derer, mit denen wir so studieren?
7 Nachdem sie in diesen Wohnungen ein halbes oder auch ein ganzes Jahr mit den Leuten studiert haben, glauben sie, es sei an der Zeit, daß diese Personen in den Dienst vorrücken; und sie fühlen so wie Paulus, als er sich in Hebräer 6:1-3 (NW) wie folgt ausdrückte: „Deshalb, da wir nun die Grundlehre über den Christus lassen, wollen wir zur Reife vorandrängen, indem wir nicht wieder einen Grund legen, nämlich: Reue über tote Werke und Glauben an Gott, die Lehren über die Taufen und das Hände-Auflegen, die Auferstehung von den Toten und das ewige Gericht. Und dies wollen wir tun, wenn Gott es wirklich erlaubt.“ Wer das 6. Kapitel von Hebräer, Verse 1 bis 12, liest, wird sehen, daß Paulus auf das Wachstum dieser ersten Christen hinwirkte, auf ihr Reiferwerden, damit sie ihm im Dienste gleich wären. Er weist darauf hin, daß „Gott nicht ungerecht ist, eures Werkes zu vergessen und der Liebe, die ihr seinem Namen erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch weiter dienet“. — Heb. 6:10, NW.
8 Hinsichtlich jener, die Jehovas Zeugen freundlich begegnen, indem sie ihnen einen Becher kalten Wassers darreichen, sagt der Herr Jesus: ‚Diese werden gesegnet werden.‘ Sie sind wie Schafe, die auf die rechte Seite des Meisters gelangen. Wenigstens bekunden sie nicht den Geist der Böcke. Laßt es indes nicht bei einem Becher kalten Wassers bewenden. Wachset zur Reife heran. Haltet nicht inne, wenn ihr die zum Leben führenden Grundlehren gelernt habt. Geht weiter und erlanget das Leben. Suchet es, und ihr werdet es finden! Darum sagt Paulus im 11. und 12. Verse: „Aber wir wünschen, daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.“
9. Wie viele Pioniere haben Reife an den Tag gelegt und Glück erlangt, und wie viele Gruppenverkündiger, und mit welchen Ergebnissen, was Schriften betrifft?
9 Das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1953 (engl.) zeigt, wie fleißig diese Diener Gottes während der zwölf Monate ihres Dienstjahres gewesen sind und wie sie nach Reife und Glück in Jehovas Dienst gestrebt haben. Viele von ihnen stehen im Pionierdienste. Damit meinen wir, daß sie im Monat mindestens 100 Stunden oder noch mehr, einige sogar 150 bis 200 Stunden im Dienst des Predigens dieser guten Botschaft vom Königreich verbringen, das in der ganzen Welt zu einem Zeugnis angekündigt werden muß. Im Durchschnitt widmeten sich durchs Jahr hindurch 18 181 Pioniere monatlich dem Evangeliumsdienste. Von dieser Zahl sind 1421 durch die Wachtturm-Bibelschule Gilead gegangen und dienen in der Eigenschaft als Pioniere, Missionare, Kreisdiener oder Zweigdiener. Diese großen geordneten Scharen von Gottes Dienern, 18 181 Pioniere und 408 523 Gruppenverkündiger, sind hingegangen bis an die Enden der Erde. In der Tat, ihr froher Wille, die Wahrheit freigebig auszuteilen, führte sie in 127 verschiedene Länder, Territorien und auf Inseln des Meeres, um die gute Botschaft zu predigen. Sie verbreiteten Schriften in der Menge von 14 662 122 Bibeln, Büchern und Broschüren, damit die Menschen noch mehr von den wunderbaren Verheißungen erfahren möchten, die Jehova in seinem Wort niedergelegt hat. Außerdem sorgten sie dafür, daß viele Interessierte regelmäßig die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! erhielten. Während des Jahres erlangten sie 704 063 neue Abonnements auf diese zwei vorzüglichen Zeitschriften.
10. Welche Mengen von Zeitschriften konnten sie abgeben und wie, und welche Gesamtmenge wurde gedruckt?
10 Wahrscheinlich hast du schon Zeugen Jehovas an Straßenecken stehen und sie diese zwei Zeitschriften anbieten sehen, und du magst dich gefragt haben: Wie viele verbreiten sie wohl? Der Bericht für das Jahr zeigt, daß diese fleißigen Diener Gottes auf der ganzen Erde 22 484 345 Einzelnummern dieser zwei Zeitschriften in 36 verschiedenen Sprachen und in 127 verschiedenen Ländern verbreiteten. Manche dieser Zeitschriften wurden beim Wirken von Haus zu Haus verbreitet, wo viel Zeit damit verbracht werden kann, mit den Leuten zu reden. Um all die Wachtturm- und Erwachet!-Nummern zu liefern, druckte die Gesellschaft für die ganze Welt 58 531 323 Exemplare.
11. Wie viele beim Predigen verbrachte Stunden haben sie rapportiert, und was hat dies bei manchen, denen sie predigten, bewirkt?
11 Jehovas Zeugen sehen, daß in diesen Tagen viele Dinge zu tun sind, aber die größte Tätigkeit besteht darin, die wahre Anbetung Gottes Jehovas zu fördern und sein Königreich zu predigen, damit andere an dieser wunderbaren Hoffnung teilhaben können. Diese Diener sind derart an ihrem Werke interessiert, daß sie 68 703 699 Stunden im Predigtdienste verbrachten. Das erfordert vieles Sprechen. Hast du daran teilgenommen, die Königreichsbotschaft anderen zu predigen? Hast du über dein Wirken Bericht erstattet? Zufolge der Predigttätigkeit, welcher sich Jehovas Zeugen widmeten, haben sie viele andere für das Werk interessiert. In der Tat wurde vor Ende des Jahres eine neue Verkündiger-Höchstzahl erreicht, denn viele von denen, die sich für die ausgedehnte Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas interessierten, sind mit ihnen in den Dienst gezogen.
12. Welche Verkündiger-Höchstzahl wurde im Verkündigungswerk erzielt; wie viele öffentliche Vorträge fanden statt, und aus welchem Grunde werden solche Anstrengungen gemacht?
12 Die höchste Zahl der in irgendeinem Monat während des Jahres berichteten Verkündiger war 456 265. Dies ist die höchste Zahl derer, die am Felddienste teilnahmen, um anderen zu einer Erkenntnis Jehovas zu verhelfen, die der Gesellschaft je in einem Jahre berichtet werden konnte. Damit solche nie wieder zurückkehren zur Lebensweise eines Kindes, veranstaltet die Wachtturm-Gesellschaft regelmäßige Bibelstudien in Königreichssälen und in den Häusern der Menschen. Diesen Versammlungen beizuwohnen, hilft einem, zur Reife heranzuwachsen. Auch öffentliche Vorträge werden in den Königreichssälen abgehalten, und die Zahl dieser Ansprachen belief sich im letzten Jahr auf insgesamt 240 921. Warum denn all diese Anstrengungen? Der Grund liegt darin, daß jene, die sich der Wahrheit zuwenden, an Verständnisvermögen zunehmen möchten. Paulus drückte dies wie folgt aus: „Brüder, werdet nicht junge Kinder im Verständnisvermögen, sondern seid kleine Kinder hinsichtlich Üblem; werdet aber Vollerwachsene im Verständnisvermögen.“ — 1. Kor. 14:20, NW.
13. In welcher Richtung müssen wir blicken, und wie könnten wir im Jahre 1953 im Durchschnitt 468 374 Verkündiger erzielen?
13 Die Zeit ist gekommen, da jene, die ihr Leben Jehova Gott hingegeben haben, das vergessen sollen, was dahinten liegt, die alte Welt und ihre unsittliche Lebensweise, und voranschreiten sollen. Blickt den vor euch liegenden Dingen entgegen, betrachtet die Neue-Welt-Gesellschaft und die Segnungen, die kommen werden. Dies bedeutet Tätigkeit. Wenn jede Gruppe der Zeugen Jehovas ihre Verkündigerzahl während des Dienstjahres 1953 um 10 Prozent erhöht, so werden wir im Jahre 1953 durchschnittlich 468 374 Verkündiger haben. Ausdehnung kommt dadurch, daß wir die an Jehovas Königreich Interessierten zur Reife bringen. Wir wissen, daß sie durch Reife Glück erlangen, weil sie das Wasser des Lebens werden freigebig spenden wollen. So müssen wir denn Zunahmen erwarten und den Neuen behilflich sein, ihre Verantwortung, andere zu lehren, zu erkennen.
14. Wie viele Personen wurden getauft, und was sollten reife Evangeliumsdiener im Jahre 1953 tun, und mit welcher möglichen Verkündiger-Zunahme?
14 Jesus sagte: „Mein Vater wird darin verherrlicht, daß ihr fortwährend viel Frucht bringet und euch als meine Jünger erweiset.“ (Joh. 15:8, NW) Wirst du Frucht tragen, oder wirst du dein Leben lang ein kleines Kind bleiben? Warum nicht ein Lehrer werden? Das solltest du sein! Mögest du durch Reife Glück finden! Laßt uns „zur Reife vorandrängen“! (Heb. 6:1, NW) Während jene, die sich in Jehovas Organisation befinden, nach Reife streben, werden sie an Zahl zunehmen. So mögen denn solche, die reife Evangeliumsdiener sind, im Jahre 1953 anderen behilflich sein und Personen, die in der Wahrheit heranwachsen, ins Zeugniswerk mitnehmen. Wenn ihr das tut, können wir eine 20-Prozent-Zunahme der Verkündiger-Höchstzahl in jeder Gruppe der Welt erwarten und demzufolge eine 20-Prozent-Zunahme der Höchstzahl im Jahresbericht für 1953. Warum nicht danach streben, diese neue Höchstzahl von 512 044 bis Ende April 1953 zu erreichen? Es kann getan werden, wenn ihr nach Reife und Glück strebt und den 54 707 Personen, die ihre Hingabe an Jehovas Dienst letztes Jahr durch die Wassertaufe symbolisierten, wirkliche Hilfe leistet.
15. Von welcher geistigen Einstellung sollten gemäß Philipper 3:13-16 sowohl die Überrestglieder wie die anderen Schafe jetzt sein?
15 Jehova Gott wird diese reifen, glücklichen Diener in nicht allzu ferner Zeit in sein Königreich der Gerechtigkeit hineinführen. Paulus sagte: „Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorne ist, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung droben, die Gott in Christus Jesus gewährt. Laßt uns denn, so viele von uns reif sind, diese geistige Einstellung haben; und wenn ihr geistig anders geneigt seid in irgendwelcher Hinsicht, wird Gott euch die obige Einstellung offenbaren. Auf jeden Fall, in welchem Maße wir auch Fortschritt gemacht haben, laßt uns nach demselben geregelten Lauf ordnungsgemäß weitergehen.“ (Phil. 3:13-16, NW) Der gesalbte Überrest muß diese geistige Einstellung haben, und auch die anderen Schafe werden angespornt, demselben Rate zu folgen.
16. Wie viele von denen, die dem Gedächtnisabendmahl beiwohnten, sind wohl geistige Kleinkinder, und wie sollten wir, im Interesse ihres Glücks, ihnen gegenüber handeln?
16 Wir alle haben das Leid und Weh dieser alten Welt erfahren. Da wir uns nun Gottes Wort zuwandten, haben wir gelernt, was es bedeutet, in seiner Organisation glücklich und froh zu sein. So sagte Petrus: „Demnach leget ab alle moralische Schlechtigkeit und allen Trug und Heuchelei und Neid und allerlei übles Nachreden, und wie neugeborene Kindlein entwickelt ein Verlangen nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachset zur Errettung, sofern ihr geschmeckt habt, daß der Herr freundlich ist.“ (1. Pet. 2:1-3, NW) So helfen denn Jehovas Knechte allenthalben den „neugeborenen Kindlein“ aufzuwachsen und Rettung zu erlangen. Viele dieser Jungen bedürfen als Kleinkinder in der Wahrheit der Hilfe. Bei der Gedächtnisfeier der Zeugen Jehovas vom letzten Jahr belief sich die Zahl der mit Gottes Volk an jenem Abend Verbundenen auf 667 099. Es ist leicht zu sehen, daß viel Interesse vorhanden ist, doch mehr als 200 000 dieser Zahl sind geistige Kleinkinder. Die meisten kennen zwar die Grundlehren und sind glücklich, den Unterschied zwischen der Organisation des Teufels und der Organisation Jehovas zu erkennen. Mehr Wahrheit jedoch wird ihnen Glück, Befriedigung, Zufriedenheit und schließlich ewiges Leben bringen. Warum nicht allen helfen, in der Wahrheit reif zu werden? Dann werden sie, gleichwie ihr, den schriftgemäßen Grund erkennen, weshalb diese Welt in einem so verfallenen Zustande ist, und den Grund, weshalb Jehova Gott sie vernichten wird. Sie werden wissen, was sie den Menschen sagen sollen, um sie zu trösten. Gleichwie ihr werden sie wissen, daß Glück aus dem Erlangen der Reife und daraus kommt, daß sie jetzt den rechten Lauf wählen. Die rechte Handlungsweise besteht darin, sich mit Jehovas Zeugen zu verbinden und Jehova Gott zu lobpreisen, die wahre Anbetung zu fördern und zu predigen, daß das Königreich der Himmel herbeigekommen ist. Dies wird ihnen das wahre Glück bringen, welches die Reife begleitet.
17. Was macht Jehovas Zeugen, beurteilt nach dem [engl.] Jahrbuch 1953, trotz bedrückenden Regierungen so glücklich?
17 Was macht Jehovas Zeugen so glücklich? Betrachtet den Bericht über ihre Tätigkeit, der im [englischen] Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1953 aufgezeichnet ist. Überprüft die Tabelle ihres weltweiten Felddienstes, wie diese auf den Seiten 112-113 in dieser Ausgabe des Wachtturms erscheint. Dort findet ihr die Antwort — Dienst, die wahre Anbetung Gottes, Jehovas. Einige Länder sind in dem Bericht nicht mit Namen angeführt. Tatsächlich werden zehn davon zusammen erwähnt. Warum dies? Um das Zeugniswerk zu schützen und nicht zu enthüllen, wie viele Personen gegenwärtig hinter dem Eisernen Vorhang und in diktatorisch beherrschten Ländern predigen. Dennoch gibt es dort Zeugen, welche die gute Botschaft, wenn auch unter schrecklichen Verfolgungen, anderen erzählen. Ungeachtet aber, wo sie sein mögen, sind alle glücklich vereint, indem sie ‚Jehova anbeten im Schmucke heiliger Ordnung‘. (Ps. 29:2, AS) Sei im Jahre 1953 einer dieser Lobpreiser und Anbeter Jehovas in eurem Lande!
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