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  • Meine Suche nach wahrem Glück
    Erwachet! 1984 | 22. Februar
    • Meine Suche nach wahrem Glück

      ES WAR im Sommer 1970. Ich hielt mich in einem Wald bei Revelstoke (Britisch-Kolumbien, Kanada) auf. Plötzlich fiel ich auf die Knie und begann, flehentlich zu beten. Der schöne Wald um mich herum hätte ausgereicht, mir Ehrfurcht und Dankbarkeit einzuflößen, aber es war etwas anderes, was mich bewog zu beten. Ich hatte in Wirklichkeit Angst. Meine Blase glich einem aufgeblähten Ballon, der jeden Moment platzen konnte. Ich war sicher, sterben zu müssen. Diese Angst zwang mich in die Knie. Ich kämpfte mit den Folgen einer Überdosis von LSD und bat Gott, mich nicht zu töten. Erlaube mir, dir zu erklären, wie ich in diesen erbärmlichen Zustand geraten war.

      Mitte der 60er Jahre änderte sich einiges in der kalifornischen Stadt, in der ich lebte. Damals war ich noch ein Teenager und übernahm den Lebensstil, der wahres Glück zu versprechen schien.

      An den Wochenenden kippten wir abends als Auftakt einen halben Liter Gin hinunter. Bald wich der Alkohol den Drogen. Während des Schulunterrichts standen wir meist unter dem Einfluß von LSD, Haschisch oder Marihuana. Obwohl sich einige Lehrer wirklich Mühe gaben, machten wir ihnen die Ausübung ihres Berufes fast unmöglich.

      Ich trieb sehr gern Sport und wurde darin so gut, daß ich sogar den zweiten Platz bei einem Ringkampfturnier der Northern Bay League gewann. Dann fingen wir an, uns vor Sportveranstaltungen mit Amphetaminen aufzuputschen, damit wir mehr Energie und Ausdauer hatten. Aber bald verlor ich jegliches Interesse am Sport und viele meiner Freunde ebenso. Drogenmißbrauch, Alkoholexzesse, Unsittlichkeit und materielle Ziele — davon erhofften wir uns wahres Glück.

      Ich erinnere mich, daß einige Freunde und ich einmal zwei Tage lang nicht schlafen konnten, weil wir Amphetamine und LSD genommen hatten. Deshalb beschlossen wir, etwas Haschisch zu rauchen und Wein zu trinken, um uns wieder zu beruhigen und um schlafen zu können. Aber dann kam jemand, den ich nicht leiden konnte, um von uns Marihuana zu kaufen. Ich wollte, daß er verschwand. Daher ging ich zum Schrank und holte meinen Bogen heraus. Ich legte einen Pfeil auf, spannte den Bogen und schoß. Der Pfeil verfehlte seinen Kopf nur um ein paar Zentimeter! Der junge Mann floh. Aber weder meinen Zimmerpartnern noch mir war der Ernst der Lage völlig bewußt. Was wäre geschehen, wenn ich ihn getötet hätte? Wie kam ich auf einmal dazu, so etwas zu tun, da ich doch eigentlich kein gewalttätiger Mensch war?

      Zu Beginn des Jahres 1970 fing mein Cousin Larry an, mir etwas von der Bibel zu erzählen. Was er sagte, war interessant. Ich hatte schon vorher von seinem Vater, meinem Onkel, etwas über die biblische Botschaft gehört. Im Jahre 1966 hatte ich auch einige Zusammenkünfte in einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas besucht. Als Larry mir sagte, das gegenwärtige weltweite System der Dinge würde bald vernichtet werden, dachte ich, er sei „ausgeflippt“. Er fragte mich, ob ich mit ihm die Bibel studieren wollte. Aus Neugier willigte ich ein. Wir studierten mehrere Male, und ich besuchte einige Zusammenkünfte im Königreichssaal, aber ich empfand es als leichter, mit dem Strom zu schwimmen. Also hörte ich mit dem Studium auf.

      Einige meiner Freunde und ich beschlossen, per Anhalter an der Küste Kaliforniens entlang nach Mendocino zu fahren. Während wir an der Straße darauf warteten, mitgenommen zu werden, fand einer meiner Reisegefährten im Straßengraben eine Zeitschrift Awake! Da er wußte, daß ich mit den Zeugen studiert hatte, gab er sie mir. Die Zeitschrift hatte den auffallenden Titel „Ist es später, als du denkst?“ Ich sah sie mir eine Weile an, dachte über das nach, was mir mein Cousin erzählt hatte, und warf sie dann in meine Tasche. Als ich wieder zu Hause war, legte ich die Zeitschrift auf meinen Schrank, aber kurz danach fiel sie hinten herunter und war vergessen.

      Einige Zeit später kauften wir ein Kilo Marihuana und backten für eine Feier einen Kuchen — mit Marihuana als Hauptbestandteil. An jenem Morgen aßen wir so viel von dem Kuchen, daß wir alle erkrankten. Später gingen wir daran, die Wohnung sauberzumachen. Was kam zum Vorschein, als ich beim Fegen meinen Schrank beiseite schob? Jene Awake!-Ausgabe. Als ich den Titel wieder sah, wurde ich richtig wachgerüttelt. Das war an einem Sonntag, und deshalb beschloß ich, in den Königreichssaal zu gehen und die Zusammenkunft zu besuchen. Ich besuchte die Zusammenkünfte noch einige Wochen lang, und ein Zeuge Jehovas studierte mit mir.

      Doch das wiedererwachte Interesse wurde bald durch meine schlechte Gesellschaft erstickt. Wieder hörte ich auf zu studieren. Jedesmal, wenn ich etwas über das Werk der Zeugen Jehovas hörte oder einen Zeugen Jehovas sah, fühlte ich mich äußerst unwohl. Ich wollte einfach nichts mehr über Jehovas Zeugen hören.

      Ein Freund von mir und ich planten, nach Kanada zu reisen. Während wir Reiseproviant einkauften, traf ich in einem Laden eine ältere Frau. Sie suchte etwas Bestimmtes und fragte mich, ob ich wüßte, wo sie es finden könne. Gewöhnlich waren ältere Leute nie dazu aufgelegt, mich anzusprechen. Das lag an meiner äußeren Erscheinung. Aber sie sprach mich an und war noch dazu sehr freundlich. Als sie mir jedoch erzählte, daß die Sachen, die sie einkaufte, für einen Königreichssaal bestimmt waren, war die Unterhaltung für mich beendet. Ich kam mir durch ihre Worte verurteilt vor!

      Bald waren wir auf dem Weg nach Kanada. Unterwegs kamen wir in eine Stadt, in der wir einige Bekannte hatten, und hielten uns dort ein paar Tage auf. Während wir in einer Runde beisammensaßen, unterhielt ich mich mit einem Mädchen, das plötzlich anfing, mir etwas über seine Schwester zu erzählen, die in einer anderen Stadt lebte und Zeugin Jehovas war. Einige Tage später nahmen wir zwei Mädchen mit, die uns angehalten hatten. Auf der Fahrt fing eine von ihnen plötzlich an, über einige Zeugen Jehovas zu sprechen, die sie gerade in einem vorbeifahrenden Bus gesehen hatte. „Warum spricht jeder über Zeugen Jehovas?“ fragte ich mich ganz verzweifelt.

      Schließlich schlugen wir unser Lager bei Revelstoke (Britisch-Kolumbien) auf und beschlossen, „ein paar Trips zu schmeißen“, d. h., LSD zu nehmen. Es dauerte nicht lange, bis ich merkte, daß etwas Schlimmes passiert war. Ich hatte eine Überdosis genommen und befürchtete, meine Blase platze und ich müsse an einer Urinvergiftung sterben. Ich redete mir ein, Gott habe das verursacht, weil ich aufgehört hatte, die Bibel zu studieren.

      Das brachte mich dazu, auf die Knie zu fallen und Gott zu bitten, mich nicht zu töten, und ihm zu versprechen, daß ich, wenn er mich am Leben ließe, ihm dienen würde. In dieser Stimmung wanderte ich eine Weile umher, bis ich zur Besinnung kam und merkte, daß ich doch nicht sterben würde. Trotzdem fuhr ich schon am nächsten Tag nach Kalifornien zurück mit dem Entschluß, mein Bibelstudium mit den Zeugen wiederaufzunehmen. Es war eine wirkliche Überraschung für meine Angehörigen, als ich frisch rasiert, mit kurz geschnittenen Haaren und mit einem Anzug bekleidet in Vaters Geschäft auftauchte und erklärte, ich wolle ein Zeuge Jehovas werden. Ich hatte beschlossen, meinen früheren Lebensstil bis zum 1. September 1970 aufzugeben.

      In den ersten Wochen war es sehr schwer. Einmal war ich so deprimiert, daß ich tatsächlich mit dem Gedanken spielte, zu meinen alten Gewohnheiten und in meine frühere Umgebung zurückzukehren. Als ich eines Nachmittags mit dem Auto zum Tanken fuhr, war ich nahe daran aufzugeben. An der Tankstelle konnte ich nicht anders, als einen Tankwart zu bewundern, der beim Auftanken der Autos besonders fröhlich war, lächelte und Lieder pfiff. „Der ist wirklich zu beneiden“, dachte ich mir. Als er zu meinem Auto kam, sah er ein Bibelstudienhilfsmittel auf dem Sitz und sprach mich daraufhin an. Ich sagte ihm, mein Cousin sei ein Zeuge und ich würde die Literatur lesen. Da streckte er seinen Arm durchs Fenster, schüttelte mir die Hand und stellte sich als ein Zeuge aus einer Versammlung am Ort vor.

      Diese eine Unterhaltung war genau das, was ich brauchte. Ich nahm mit meinem Cousin Verbindung auf und sagte ihm, daß ich wieder studieren wollte. Es war eine echte Geste christlicher Güte, daß er und seine Familie mich einluden, bei ihnen zu wohnen, solange ich studierte. Schließlich ließ ich mich am 21. November 1970 als Zeichen meiner Hingabe an Jehova Gott taufen. Im November des darauffolgenden Jahres begann ich, als allgemeiner Pionier (Vollzeitevangelist) zu dienen. Im Mai 1972 nahm ich die Einladung an, im Hauptbüro der Watchtower Society zu dienen. Etwa vier Jahre erfreute ich mich des Vorrechts, auf der Farm der Watchtower Society im Norden des Staates New York zu arbeiten.

      Dann erfuhr ich, daß in anderen Ländern ein großer Bedarf an Königreichsverkündigern besteht. Daher bewarb ich mich darum, die Wachtturm-Bibelschule Gilead zu besuchen, eine Schule, an der Missionare für den Auslandsdienst ausgebildet werden. Ich besuchte die Schule und erhielt am 10. April 1977 das Abschlußzeugnis. Am 21. April traf ich in Honduras ein — bereit, anderen zu helfen, den Weg zu wahrem Glück zu finden. Gegenwärtig habe ich das Vorrecht, als reisender Aufseher zu dienen, wobei ich eine Anzahl von Versammlungen besuche und mich bemühe, allen zu Diensten zu stehen, die an der Bibel und an Jehovas Verheißungen bezüglich der Zukunft interessiert sind.

      Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, kann ich wirklich sagen, daß der Dienst für Jehova Gott, nicht ein vergnügungssüchtiger Lebensstil, mir Glück gebracht hat, wahres Glück. Es ist genauso, wie es der Prophet Jesaja beschrieb: „Ich, Jehova, bin dein Gott, der Eine, der dir zum Nutzen dich lehrt, der Eine, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest“ (Jesaja 48:17). (Ein Bericht, wie er von R. Wagner erzählt wurde.)

      [Herausgestellter Text auf Seite 25]

      Drogenmißbrauch, Alkoholexzesse, Unsittlichkeit und materielle Ziele — davon erhofften wir uns wahres Glück.

      [Herausgestellter Text auf Seite 25]

      Ich ging zum Schrank und holte meinen Bogen heraus. Ich legte einen Pfeil auf, spannte den Bogen und schoß. Der Pfeil verfehlte seinen Kopf nur um ein paar Zentimeter!

      [Herausgestellter Text auf Seite 26]

      Ich kämpfte mit den Folgen einer Überdosis von LSD und bat Gott, mich nicht zu töten.

      [Herausgestellter Text auf Seite 26]

      Er fragte mich, ob ich mit ihm die Bibel studieren wollte. Aus Neugier willigte ich ein.

  • Bringt höheres Einkommen Ehescheidung mit sich?
    Erwachet! 1984 | 22. Februar
    • Bringt höheres Einkommen Ehescheidung mit sich?

      Die Wahrscheinlichkeit einer Ehescheidung ist bei gut verdienenden berufstätigen Frauen größer als bei anderen, ließ das Statistische Bundesamt der USA verlauten. Die Scheidungsrate ist bei Frauen, die mehr als 50 000 Dollar im Jahr verdienen, viermal höher als bei der Durchschnittsamerikanerin. Bei denjenigen, die 25 000 Dollar im Jahr verdienen, liegt die Scheidungsrate doppelt so hoch wie bei anderen.

  • Vergiftete „Bonbons“
    Erwachet! 1984 | 22. Februar
    • Vergiftete „Bonbons“

      In der Zeitschrift Coal Age wurde neulich eine Abhandlung über den Gebrauch von Kau- und Schnupftabak veröffentlicht, der unter Bergleuten weit verbreitet ist, weil das Rauchen unter Tage verboten ist. In dem Artikel wurde darauf hingewiesen, daß „die zeitweilige Euphorie des Konsumenten letzten Endes von Mund- oder Rachenkrebs überschattet werden kann“. „Als Cowboy-Bonbons gepriesen“, hieß es, „werden Kau- und Schnupftabak jetzt von der Ostküste bis zur Westküste von der Fernsehwerbung gefördert, vor allem während der Sportsendungen. ... Manche Kautabaksorten, besonders die Lakritzsorte, sind stark gesüßt. ‚Das Schrecklichste, was ich bisher auf diesem Gebiet gesehen habe, ist der Fall der Tochter eines Kohlebergmanns, die den Tabak ihres Vaters anstelle von Bonbons aß‘, sagte Dr. Chase. ‚Sie ist jetzt etwa fünf oder sechs Jahre alt und kaut schon seit dem zweiten Lebensjahr Tabak. Mit 30 Jahren wird sie Krebs am Zahnfleisch und in der Mundhöhle haben.‘“ Der Sprecher einer Tabakfirma gab zu: „Sobald ein Kind einmal von den Cowboy-Bonbons abhängig geworden ist, kommt es nicht mehr davon los.“ Abschließender Kommentar des Coal-Age-Artikels: „Kinder — und Erwachsene — dürfen eines nicht vergessen: Diese Bonbons sind Gift.“

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