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Mein Lebensziel verfolgendDer Wachtturm 1960 | 1. Dezember
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Dingen, die uns noch in Aussicht stehen sollten. Grace und ich waren glücklich, an diesem stets zunehmenden Königreichswerk, das unsere ganze Zeit in Anspruch nahm, einen Anteil zu haben.
Während wir im Bethel mit unseren Arbeiten beschäftigt waren, vergingen die Jahre wie im Flug. Wir besuchten viele Kongresse des Volkes Jehovas, zum Beispiel jene in Columbus, die im Jahre 1931 und 1937 stattfanden, den Kongreß in St. Louis im Jahre 1941, ferner denjenigen in Los Angeles im Jahre 1947 und dann den ersten großen Kongreß im Yankee-Stadion, New York, im Jahre 1950. Alle diese waren freudige Anlässe, da wir sahen, wie Gott seiner irdischen Organisation Gelingen und Wachstum gab.
Im Jahre 1951 und dann wieder im Jahre 1955 wurde es uns durch die Gesellschaft und unsere Freunde ermöglicht, Italien zu besuchen, wo ich die Freude hatte, zu einigen Versammlungen unserer Brüder zu sprechen. Während der Reise im Jahre 1955 befanden wir uns unter den Tausenden, die durch Europa reisten und in vielen Städten die Kongresse besuchten. Der Kongreß im schönen Kongreßsaal in Rom, der ursprünglich zur Ehre Mussolinis gebaut worden war, gereichte zum Ruhme des Namens Jehovas und machte auf die Bewohner Roms einen tiefen Eindruck.
Nun sind wir wieder in Brooklyn, und wir sind beide glücklich, uns hier regelmäßig am Dienst von Tür zu Tür, an der Nachbesuchsarbeit und am Heimbibelstudiendienst zu beteiligen. Auch wissen wir die von Jehova vorgesehenen wichtigen Versammlungen und Kongresse zu schätzen. Obwohl wir uns zur Zeit der Versammlung manchmal müde fühlen mögen, kehren wir immer wieder erquickt nach Hause zurück.
Wenn ich die vierundfünfzig Jahre überblicke, die ich im Dienste Jehovas zugebracht habe, kann ich wirklich sagen, daß es die glücklichsten Jahre meines Lebens gewesen sind. Zweiundfünfzig Jahre davon habe ich als Glied der Bethelfamilie in Brooklyn verbracht — ein Dienstvorrecht, das zu ergreifen ich von ganzem Herzen jedem jungen Christen empfehlen kann. Natürlich hat es auch Prüfungen gegeben, aber diese haben unseren Glauben an Jehova nur gestärkt. Ich habe niemals daran gezweifelt, daß Gott sich der Gesellschaft bedient, um das weltweite Zeugniswerk zu leiten, das Jesus laut Matthäus 24:14 hat voraussagen lassen. Es ist so, wie Paulus sagte, daß die „Leiden der Gegenwart nicht wert sind, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden wird“. — Röm. 8:18, NW.
Unsere große Hoffnung besteht darin, Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit teilhaftig zu werden, um ihn immerdar preisen und ihm dienen zu können. Mit Jehovas Hilfe werden wir dieses gesegnete Lebensziel weiterhin unablässig verfolgen.
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Die große WeizenernteDer Wachtturm 1960 | 1. Dezember
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Die große Weizenernte
WENN ein Landwirt einen Acker mit Weizen besät, wünscht er nicht, eine Menge unnützes Unkraut zu erhalten, denn dieses bringt nicht nur keine nützliche Frucht hervor, sondern nimmt auch wertvollen Platz und Bodennahrung weg, die besser für fruchtbaren Weizen verwendet werden könnte. Doch was soll er tun, wenn Unkraut statt Weizen hervorsprießt? Dieses Problem, mit dem sich der Landwirt so oft beschäftigen muß, wurde von Jesus in einem Gleichnis, einem Bilde, gebraucht, das eine prophetische Bedeutung hat, die für uns heute von besonderem Interesse ist.
Als Jesus eines Tages am Ufer des Galiläischen Meeres saß und zu einer Menge Menschen sprach, die aus einer Landschaft stammten, in der man Getreide anbaute, sagte er: „Das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging hinweg. Als aber die Saat aufsproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Es kamen aber die Knechte des Hausherrn hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? woher hat er denn Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit demselben den Weizen ausraufet. Laßt es beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich zu den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune.“ — Matth. 13:24-30.
Jesu Jünger fragten sich, was dieses Bild wohl bedeuten könnte; und als er die Volksmenge entlassen hatte, erklärte er es ihnen, wie es in Matthäus 13:36-43 aufgezeichnet worden ist.
DEN ACKER BESÄEN
Vor über 1900 Jahren pflanzte Jesus Christus unter der Menschenwelt, dargestellt durch den Acker oder das Feld, guten Samen, als er die Christenversammlung gründete. Seine Aussaat sollte schließlich eine Ernte von 144 000 fruchttragenden Christen ergeben, die mit ihm zusammen das Königreich des Himmels bilden würden.
Das Gleichnis sagt, daß zur Zeit, als die Menschen schliefen, ein Feind Unkraut mitten unter den Weizen säte. Das geschah, als der letzte der Apostel (die durch die „Menschen“ veranschaulicht werden) in Todesschlaf fiel. Da die Apostel nun nicht mehr da waren und über die Versammlung wachen und hemmend wirken konnten, gelang es Satan, Scheinchristen in das Feld zu säen. Der Apostel Paulus hatte davor gewarnt: „Ich weiß, daß nach meinem Weggang tyrannische Wölfe in eure Mitte eindringen und die Herde nicht schonend behandeln werden, und aus eurer Mitte selbst werden Männer aufstehen und verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.“ — Apg. 20:29, 30, NW.
DEN WEIZEN VOM UNKRAUT SCHEIDEN
Wie in dem Gleichnis, dem Bilde, vorausgesagt worden war, vernichtete der Säemann, Jesus Christus, die Scheinchristen nicht, als sie nach dem Tode der Apostel erschienen, sondern ließ sie bestehen, ja ließ zu, daß sie sich in der ganzen Menschenwelt ausbreiteten. Die Scheidung der wahren Christen von den falschen sollte erst Tatsache werden, wenn die letzten Tage des gegenwärtigen, bösen, weltlichen Systems der Dinge gekommen wären.
Das Werk der Scheidung des Weizens vom Unkraut, nämlich der Söhne des Königreiches von den Söhnen des Bösen, würde, wie Jesus es sagte, von den Engeln durchgeführt werden. Bei einer anderen Gelegenheit wies er noch einmal darauf hin, als er erklärte, was der Sohn des Menschen zu dieser Zeit des Endes tun würde: „Er wird seine Engel mit großem Posaunenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her zusammenbringen, von dem einen äußersten Ende der Himmel bis zu ihrem anderen äußersten Ende.“ (Matth. 24:31, NW) Das bedeutete, daß die auf Erden übriggebliebenen Glieder der Schar der 144 000 gesalbten Nachfolger Christi eingesammelt werden sollten. Sie sollten zu einer engverbundenen Gesellschaft zusammengebracht werden.
Das, was durch das Bild von der großen Ernte vorausgesagt worden ist, hat sich in unseren Tagen erfüllt; denn wir leben seit dem Jahre 1914 in der Zeit der Vollendung des Systems der Dinge, und damals begannen die Weltereignisse die Prophezeiungen zu erfüllen, die die letzten Tage kennzeichnen. Christi gesalbte Nachfolger sind von der Christenheit getrennt worden, und Scheinchristen, die unter ihnen auftauchen, werden ebenso beseitigt, wie Unkraut aus dem eingeernteten Weizen beseitigt wird. Die Engel ‚sammeln aus seinem Reiche alle Ärgernisse [Dinge, die zum Straucheln Anlaß geben, NW] heraus, und solche, die das Gesetzlose tun‘. (Matth. 13:41) Die Geschichte der Zeugen Jehovas, besonders seit dem Jahre 1918, bestätigt die Genauigkeit dessen, was Jesus prophezeite.
Im Gleichnis mußte der Herr des Hauses warten, bis die Zeit der Ernte gekommen war, bevor der Weizen vom Unkraut geschieden werden durfte. Ebenso verhält es sich in der Erfüllung. Christus mußte zur Rechten seines Vaters viele Jahrhunderte warten, bis die Zeit für die Engel gekommen war, das Erntewerk zu beginnen. Nachdem es begonnen hatte, brauchte es auch Zeit zur Vollendung — ebenso wie bei der Ernte im Gleichnis. So, wie die Erntezeit im Bilde im Vergleich zu der Zeit, in der Weizen und Unkraut wachsen konnten, nur kurz war, so würde auch die Zeit der geistigen Ernte verhältnismäßig kurz sein. Die mehr als vierzig Jahre, die seit deren Beginn verflossen sind, sind nur kurz im Vergleich zu den Jahrhunderten, die verflossen sind, seitdem die Versammlung gegründet wurde.
Der Feuerofen im Gleichnis, in dem das Unkraut vernichtet wurde, findet sein Gegenbild in der kommenden Schlacht von Harmagedon. In jener wird die große Ernte des Unkrauts, das die Christenheit unter der Leitung ihrer nicht schriftgemäß handelnden Geistlichkeit in ihrem Laiensystem hervorgebracht hat, in der feurigen Vernichtung, die Gottes Zorn herbeiführen wird, verzehrt werden. Satans ganzes irdisches System der Dinge wird in jener Zeit verzehrt werden. — Zeph. 3:8.
Während der großen Ernte haben Christi gesalbte Nachfolger „so hell wie die Sonne“ geleuchtet. Das ist geschehen, indem sie die Licht bringenden Wahrheiten des Wortes Gottes weit und breit verkündigten, besonders die Wahrheiten bezüglich des Königreiches Gottes. Das ist eine fruchtbare Tätigkeit gewesen, und sie hat zur Folge gehabt, daß sich eine große Menge demütiger Menschen mit ihnen zu einer Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden und sich die Hoffnung auf Leben auf einer friedlichen Erde unter Gottes Königreich zu eigen gemacht hat. So finden denn in seinem Bilde von der großen Ernte außer Christi gesalbten Königreichserben viele weitere Menschen Hoffnung und Trost. Sowohl die Gesalbten als auch die anderen Schafe finden in dessen Erfüllung einen Grund zur Freude, weil es anzeigt, daß ihre „Befreiung naht“. — Luk. 21:28, NW.
IN DER NÄCHSTEN AUSGABE ZU FINDEN
● Der erste Artikel einer Artikelserie über die Ehe und dazu Ratschläge, wie man sie zu einem Erfolg machen kann, die Gott in seinem Wort, der Bibel, selbst erteilt. Diese Serie umfaßt folgende interessante Artikel: „Die Ehe im Paradies“, „Die Ehe außerhalb des Paradieses“, „Die Ehrbarkeit der Ehe hochhalten“, „In Ehrbarkeit heiraten“, „Verheiratete Gläubige zum Frieden und zur Rettung berufen“ und „Trennung und Scheidung um des Friedens willen“. Mach es dir zum Ziel, alle diese Artikel, die in den nächsten Ausgaben erscheinen, zu lesen.
● Wußtest du, daß die Laufbahn Alexanders des Großen, sein rascher Eroberungsfeldzug, in der biblischen Prophezeiung vorausgesagt wurde? Lies darüber den Artikel „Alexander der Große und die biblische Prophezeiung“ in der nächsten Ausgabe.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1960 | 1. Dezember
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Fragen von Lesern
● Mein Mann und ich sind Zeugen Jehovas, die sich Gott erst kürzlich hingegeben haben. Unsere Verwandten bringen uns deswegen bitteren Widerstand entgegen. Wenn nun die Weihnacht mit ihrem gewohnten Austausch von Geschenken kommt, werden wir sie uns noch mehr zu Gegnern machen, wenn wir es ablehnen, uns daran zu beteiligen. Könntet ihr uns diesbezüglich Ratschläge erteilen? — R. M., USA.
Als Gott hingegebene Christen ist uns vor allem daran gelegen, Jehova Gott und Jesus Christus wohlzugefallen. Anderseits haben wir auch die Pflicht, unseren Bekannten, Nächsten und Verwandten bei jeder Gelegenheit, die sich uns bietet, Zeugnis zu geben. Wenn wir dies wirkungsvoll tun, werden sie verstehen, wie wir über verschiedene Dinge denken. Besonders wird das der Fall sein, wenn wir erwähnen, welchen Standpunkt die Neue-Welt-Gesellschaft in bezug auf Feiertage, seien es persönliche, politische oder religiöse, einnimmt. Wir können ihnen erklären, daß wir Christus als König begrüßen, es aber unpassend finden, heute seine Kindheit so hervorzuheben. Das können wir freimütig tun, weil wir dabei die Genugtuung haben, zu wissen, daß wir den Standpunkt der Schrift vertreten.
Sollte man uns zu Weihnachten Geschenke machen
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