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  • Solltest du beim Gebet den Kopf bedecken?
    Der Wachtturm 1977 | 15. Mai
    • sich der Ausdruck „Haupt“ in diesen beiden Texten?

      Das läßt sich im Lichte des vorangehenden Verses klären. Dort sagte Paulus, „daß das Haupt jedes Mannes der Christus ist“ und „das Haupt einer Frau ... der Mann“ (1. Kor. 11:3). Daraus können wir schlußfolgern, daß ein Mann, der mit bedecktem Haupt betet, in gewisser Hinsicht Christus entehrt. Ein Mann, der beim Beten eine Kopfbedeckung trägt, würde sich so verhalten, als sei er eine Frau, die ein sichtbares Haupt auf der Erde hat, und nicht so, als sei er Christus, seinem Haupt, gegenüber verantwortlich. Demgemäß kann von einer Frau, die mit unbedecktem Haupt betet, gesagt werden, daß sie ihrem „Haupt“ in der christlichen Ordnung, ihrem Ehemann (falls sie verheiratet ist), ihrem Vater oder den christlichen Männern, die in der Versammlung die Leitung innehaben, Schande bereitet.

      Einige Kommentatoren vertreten eine andere Ansicht. Sie machen darauf aufmerksam, daß es in 1. Korinther 11:4, 5 heißt, daß jeder Mann, der betet oder prophezeit und dabei etwas „auf seinem Haupte“ hat, „seinem Haupt“ Schande macht und daß eine Frau, die mit „unbedecktem Haupte“ betet oder prophezeit, „ihrem Haupt“ Schande macht. In beiden Fällen wird das buchstäbliche Haupt des Betreffenden unmittelbar vor dem „Haupt“ erwähnt, das entehrt wird. Sie bringen daher zum Ausdruck, Paulus könnte gemeint haben, daß christliche Männer oder Frauen, die sich in bezug auf die Kopfbedeckung ungehörig verhalten, sich selbst Schande bereiten.

      In den Hebräischen Schriften lesen wir von Personen, die Schmähung, Schlechtigkeit, Unheil, Gewalttat, Blutschande und Böses auf ihr Haupt zurückbrachten (Neh. 4:4; 1. Sam. 25:39; Ps. 7:16; 2. Sam. 1:16; 1. Kö. 2:32, 44). In diesen Fällen stellt das Haupt, das der Teil des Leibes ist, der für dessen Handlungen am meisten verantwortlich ist, die Person selbst dar.

      Als Paulus vom Bedecken des Kopfes sprach, sagte er auch in bezug auf einen Mann, der langes Haar hat, daß „es ihm zur Unehre gereicht“. Und er schrieb, daß es „für eine Frau schändlich ist, geschoren“ zu werden, als ob sie eine Sklavin sei oder bei einer unsittlichen Tat ertappt worden sei; die Person, der Schande gemacht wird, ist die Frau selbst (1. Kor. 11:14, 6).

      Berücksichtigt man, daß Paulus das ganze Thema einführt, indem er die göttliche Einrichtung der Leitung durch ein Haupt betont, so scheint klar zu sein, daß ein christlicher Mann, der diesen Grundsatz der Leitung durch ein Haupt mißachtet, ganz gewiß Christus entehrt; in gleicher Weise könnte eine Frau ihren Mann, ihren Vater oder die Männer in der Versammlung entehren. Es stimmt jedoch auch, daß jemand, der Gottes Einrichtung der Leitung durch ein Haupt mißachtet und nicht unterwürfig ist, gleichzeitig Schande auf sein eigenes Haupt bringt.

      BEIM GEBET DAS HAUPT BEDECKEN

      Paulus sprach hauptsächlich davon, was in den „Versammlungen Gottes“, besonders in den Zusammenkünften, schicklich war (1. Kor. 11:16, 20-34). Seine Anweisungen über das Tragen einer Kopfbedeckung beim Gebet handeln daher im Grunde genommen nicht von einem Gebet, das jemand für sich allein spricht, sondern von Gebeten, die in einer Gruppe, einer Zusammenkunft der Versammlung, gesprochen werden. Das ist daran zu erkennen, daß er außer Beten auch das Prophezeien erwähnt. Damals hat wahrscheinlich niemand in einem Raum, in dem er seine persönlichen Gebete verrichtete, für sich allein prophezeit (Matth. 6:6).

      Folglich wären weder Männer noch Frauen biblisch verpflichtet, die Anweisungen über das Bedecken des Hauptes zu befolgen, wenn sie privat zu Gott beteten. Wenn eine Frau mit unbedecktem Haupt Arbeiten im Haushalt verrichtet und innehält, um zu beten, wäre sie nicht verpflichtet, ihr Haupt zu bedecken. Ebensogut könnte ein christlicher Mann, der mit einer Kopfbedeckung auf der Straße geht, zu Gott beten. Falls er sich gedrängt fühlt, den Hut abzunehmen, sollte er es tun. Aber Gottes Regel über das Bedecken des Hauptes fordert es nicht ausdrücklich.

      Wie verhält es sich bei Gebeten in der Versammlung oder in der Familie? Nach dem Grundsatz der Leitung durch ein Haupt sollte, wenn ein getaufter Mann da ist, dieser mit unbedecktem Haupt beten. Das gilt in der Familie auch dann, wenn nur Mann und Frau gemeinsam beten.

      Es gibt indes Gelegenheiten, bei denen eine christliche Frau ihr Haupt bedecken müßte, wenn sie betet. Es könnte sein, daß eine Schwester wie im ersten Jahrhundert in einer Zusammenkunft laut beten müßte, weil kein Bruder da ist. Oder vielleicht bittet ein ungläubiger Mann seine christliche Frau, vor einer Mahlzeit für die Familie laut zu beten. In solchen Fällen würde eine Schwester eine Funktion wahrnehmen, die normalerweise jemand ausübt, der als Haupt über ihr steht — ein Bruder in der Versammlung oder ihr Mann. Daher sollte sie eine Kopfbedeckung tragen. Dadurch würde sie Achtung vor dem göttlichen Grundsatz der Leitung durch ein Haupt zeigen und ‘ihrem Haupt keine Schande machen’ (1. Kor. 11:5)a

      Was ist schließlich zur Frage des Tragens einer Kopfbedeckung zu sagen, wenn man sich in einer Gruppe befindet, aber nicht selbst das Gebet spricht? Nehmen wir als Beispiel die anfangs erwähnte Situation, daß am Grab ein Gebet gesprochen wird. Müßte eine dort anwesende Frau während des Gebets ihr Haupt bedecken? Nein, denn sie übernimmt weder die Führung in der öffentlichen Anbetung, noch übt sie eine Funktion aus, die normalerweise ein Mann wahrnehmen würde. Sie hört während des Gebetes zu und sagt „Amen“. Ob sie ihr Haupt bedeckt oder nicht, hat nichts mit ihrer Achtung vor dem Grundsatz der Leitung durch ein Haupt zu tun. Auch bei einem Mann spielt es nach der Schrift keine Rolle, ob er sein Haupt bedeckt oder nicht, wenn er einem Gebet zuhört, das an einem Grab gesprochen wird. Er könnte entweder das eine oder das andere tun, würde aber wahrscheinlich seine eigenen Empfindungen berücksichtigen und das, womit er bei anderen keinen Anstoß erregt. Sofern er das Gefühl hat, er sollte seinen Hut abnehmen, wenn ein anderer ihn im Gebet vertritt, kann er natürlich der Stimme seines eigenen Gewissens folgen.

      Wie gut ist es doch, daß Jehova, statt umfangreiche Regeln aufzustellen, in seinem Wort für eine gewisse Anleitung zum Gebet gesorgt hat! Wenn wir dies im Sinn behalten, können wir uns dem Höchsten des Universums nahen und gleichzeitig unseren Respekt vor einem seiner fundamentalsten Grundsätze zeigen, nämlich dem Grundsatz der Leitung durch ein Haupt.

  • „Die Tageszeit der Brise“
    Der Wachtturm 1977 | 15. Mai
    • „Die Tageszeit der Brise“

      ◇ Zur „Tageszeit der Brise [buchstäblich: des Geistes oder des Windes]“ sprach Gott in Eden das Urteil über den ungehorsamen Adam und die ungehorsame Eva (1. Mose 3:8-19). Das konnte während der Zeit vor Sonnenuntergang gewesen sein, wenn in der Gegend, wo der Garten Eden gelegen haben soll, erfrischende, kühle Brisen aufkommen. Nach der Überlieferung befand sich der Garten Eden in der Osttürkei, ungefähr 225 Kilometer südwestlich vom Ararat und einige Kilometer südlich vom Vansee.

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