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Bleibe an deinem Platz!Der Wachtturm 1955 | 1. Juli
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13. Welchen Beweis haben wir, daß Jehova Herr der Sachlage bleibt?
13 Jene, die denken, Jehova könne ein so mächtiges System, wie es jetzt sowohl im geistigen wie im irdischen Reich besteht, nicht vernichten, sollten durch eine kleine Betrachtung der ihm zur Verfügung stehenden Macht anderen Sinnes werden. Große Engelheere sind an ihrem Platz geblieben und haben gehorsam das Werk, das ihnen in Gottes vollkommener Organisation zugewiesen wurde, ausgeführt. In der Vision wurde Daniel ihre Zahl angedeutet: „Tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm.“ (Dan. 7:10) Die Heerscharen im Himmel beschreibend, die jetzt in Schlachtordnung wider die bösen Streitkräfte aufgestellt sind, schreibt Johannes: „Und die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden Myriaden [zwanzigtausend mal zehntausend, d. i. 200 000 000]: ich hörte ihre Zahl.“ (Off. 9:16, NW) Die Macht solcher Heerscharen kann erst richtig eingeschätzt werden, wenn wir lesen, daß ein einziger von Jehova gebrauchter Engel binnen einer Nacht 185 000 Kriegsleute umbrachte. (2. Kön. 19:35) Eine Atombombe kann im Bruchteil einer Sekunde über 60 000 Personen vernichten. Aber einmal explodiert, ist es mit der Kraft der Bombe vollständig aus. Engel können die Vernichtungsaktion so oft als nötig wiederholen. Wenn wir diese Macht mit Hunderten von Millionen multiplizieren und sie als eine fortgesetzt wirkende Macht betrachten, müssen wir zu dem Schlusse kommen, daß Menschenmacht gar nicht vergleichbar ist mit Gottes Macht.
14. Was für eine Einstellung gegenüber den Bösen verleiht uns das Vertrauen in Jehovas Macht?
14 Wenn ein Christ dies und auch die Tatsache erkennt, daß Gott weiß, was vor sich geht und nichts übersieht noch irgend etwas verpaßt, so wird ihm dies helfen, wegen der Bösen nicht allzu beunruhigt zu sein. Sozusagen sämtliche Menschen haben ähnlich wie viele Engel den ihnen von Jehova zugewiesenen Platz verlassen, indem sie sich hartnäckig weigern, seinem Rate zu gehorchen. Die Opferung von Tausenden und aber Tausenden von Leben auf Schlachtfeldern, von Unsummen für Kriegsausrüstungen, die in die Milliarden gehen, und die gewaltigen Anstrengungen der Menschheit können heute das Unrecht nicht aus der Welt ausrotten. Statt dessen geht die ganze menschliche Gesellschaft unablässig abwärts in ihrem eigensinnigen Lauf und erntet ihre böse Ernte der Habgier, Selbstsucht, Kriminalität, Bestechung, Korruption, des Ungehorsams, der Unehrlichkeit usw. Der Mensch Gottes läßt sich nicht ungebührlich aufregen über die Tätigkeit dieser Bösen und Stolzen, noch erfindet er zur Bestrafung der Bösen Stätten ewiger Qual nach diesem Leben, sondern er erkennt, daß Gott der Sachlage Herr ist, und er harrt auf ihn und erzürnt sich deshalb nicht. „Erzürne dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die, welche Unrecht tun! Denn wie das Gras werden sie schnell vergehen, und wie das grüne Kraut verwelken. Vertraue still dem Jehova und harre auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann, der böse Anschläge ausführt! Stehe ab vom Zorn und laß den Grimm! Erzürne dich nicht! nur zum Übeltun verleitet es. Denn die Übeltäter werden ausgerottet werden; aber die auf Jehova hoffen, diese werden das Land besitzen. Und noch um ein Kleines, und der Gesetzlose ist nicht mehr; und siehst du dich um nach seiner Stätte, so ist er nicht da. Der Gesetzlose sinnt wider den Gerechten, und mit seinen Zähnen knirscht er wider ihn. Der Herr lacht seiner, denn er sieht, daß sein Tag kommt.“ (Ps. 37:1, 2, 7-10, 12, 13) Indem der unvollkommene Mensch das Böse auszurotten sucht, verübt er selbst Böses. Die da auf Jehova harren, vertrauen auf ihn und wissen, daß er mit den Bösen verfahren und ihnen bestimmt nirgends eine Stätte des Daseins in seinem weiten, herrlichen Universum lassen wird.
EINE WEGLEITUNG, UM AM RECHTEN PLATZ ZU BLEIBEN
15. Wie kann der Mensch wissen, wo sein rechter Platz ist?
15 Die Verheißung eines solch großen Reinemachens rüttelt intelligente, ehrlichgesinnte Männer und Frauen wach, begierig zu lernen, wo ihr Platz in Jehovas Augen ist. Hat Gott Naturgesetze, die sie an einen bestimmten Platz binden? Ist der Mensch gezwungen, an seinem Platz zu bleiben? Sagt uns die Schrift, wo des Menschen Platz ist und wie er dahin gelangen und dort bleiben kann? David sagte die Wahrheit über die Sache und zeigte uns, daß Beziehungen zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer möglich sind, und daß, wenn der Mensch ins richtige Verhältnis zu Gott gelangt, dies für ihn einen Ort des Schutzes und der Rettung bedeutet. „Du bist ein Bergungsort für mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel. (Sela.)“ (Ps. 32:7) Wenn der Mensch zum Ausdruck bringt, daß er seine Abhängigkeit von Jehova erkennt, wie es in diesem Psalm gezeigt wird, so antwortet Jehova ihm und zeigt gemäß den nächsten zwei Versen genau, welche Anordnungen er getroffen hat, um dem Menschen seinen rechten Platz zu geben und ihn dort zu behalten. „Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten. Seid nicht wie ein Roß, wie ein Maultier, das keinen Verstand hat; mit Zaum und Zügel, ihrem Schmucke, mußt du sie bändigen, sonst nahen sie dir nicht.“ — Ps. 32:8, 9.
16. Warum gebraucht Gott andere Mittel zur Leitung des Menschen als zur Leitung der Tiere?
16 Aus diesen zwei Versen geht klar hervor, daß Jehova seine Geschöpfe kennt und weiß, was er tun muß, um sie an ihrem richtigen Platz zu behalten. Für den Menschen, der mit einem wunderbaren Gehirn erschaffen wurde, das demjenigen irgendeines Tieres weit, weit überlegen ist, ist der Intellekt der Teil, welcher der Leitung bedarf, und der Mensch wird durch seinen Verstand geleitet. Deshalb sah Gott für den Menschen nicht die gleiche Art von Grenzen wie für die geringere Schöpfung vor, sondern versorgte ihn mit Ratschlägen. Somit sprachen an vielen Stellen in der Schrift verständige Menschen von dem Wert des geschriebenen Wortes Gottes als Wegleitung für sie und als Licht für ihren Pfad. So stellt Jehova in den obigen Versen von Psalm 32 die Mittel zur Wegleitung des Menschen denen der Leitung eines Pferdes oder Maultiers gegenüber. Da diese ein viel minderwertigeres Gehirn haben, muß ein Pferd oder Maultier durch natürliche Mittel, durch Zaum und Zügel, dorthin gelenkt werden, wohin es gehen soll. Der Mensch sollte daher nicht erwarten, daß Gott für ihn dasselbe vorsieht, denn Gott weiß ja, daß der Mensch auf einer viel höheren Stufe erschaffen worden ist und auf eine höhere Art geleitet werden kann. Daher wird der Mensch ermahnt, nicht einem Rosse oder Maultier gleich zu sein. Jehova treibt oder zwingt den Menschen nicht, etwas zu tun. Er benutzt den geeigneten Weg: er gibt Rat, den der Mensch durch seine Augen aufnehmen kann, indem er ihn liest, und durch seine Ohren, indem er ihn hört und ihn in seinem Sinn aufbewahrt und dann den Aufschluß zur Lenkung seiner Schritte und zur Beherrschung seiner Taten gebraucht.
17. Wie wird dadurch die Wichtigkeit der Bibel hervorgehoben?
17 Dies zeigt uns deutlich und mit Nachdruck, wie wichtig die Bibel ist. Sie ist Gottes Vorkehrung, die uns erkennen hilft, was und wie wir etwas tun sollen, damit wir ihm nicht nur gefallen, sondern auch an einen Platz gelangen können, der in voller Harmonie mit der Tätigkeit des ganzen Universums ist. Es ist eine Vorkehrung, die gehorsame Menschen befähigt, zurückzugelangen in ein Verhältnis mit Jehova, das Adam vor Augen gehalten wurde. Wäre er Gottes Anweisungen gehorsam gewesen, hätte er bis in unsere Tage hinein und durch unsere Tage hindurch weiterleben können. Wenn also jemand heute Jehovas Rat annehmen will, darf er der unverdienten Gabe des ewigen Lebens entgegenblicken.
18. Wie zeigt jemand, daß er an seinem rechten Platz ist?
18 Ja, des Menschen rechter Platz ist dort, wo er Gott mit Geist und Wahrheit anbetet. Dies kann nicht so geschehen, wie etliche es versuchten, indem sie Einsiedler und Mönche wurden und sich von anderen absonderten, sondern das große Vorbild, Christus Jesus, hat uns vor Augen geführt, daß Gott vom Menschen dann richtig angebetet wird, wenn dieser seine Vorsätze öffentlich bekanntmacht und seine Eigenschaften und Charaktermerkmale anderen Menschen kundtut. Jesus gab allen seinen Jüngern den Rat, emsig zu sein im Verkündigen der Königreichsbotschaft. Er offenbarte seine Treue, indem er dies selbst tat, wiewohl er deswegen getötet wurde. Gott anzubeten, ist ein Erfordernis des täglichen Lebens des Menschen. Und es ist nötig, solange er lebt. „Jeden Tag will ich dich preisen und deinen Namen loben immer und ewiglich.“ (Ps. 145:2) Daher sollte der Mensch diesen Rat jetzt annehmen und sich nicht weigern oder zurückscheuen wie ein widerspenstiger Maulesel, sondern sollte gleich einem vernunftbegabten Geschöpf gehorchen. Er sollte festzustellen suchen, wie er Gott anbeten soll, und sollte zu ihm als dem Bergungs- und Rettungsort aufblicken.
UNSER PLATZ IN DER NEUEN-WELT-GESELLSCHAFT
19. Mit welcher Gesellschaft sich zu verbinden ist angebracht, und wie wird Harmagedon diese Verbindung berühren? Weshalb?
19 Die sich nun mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbinden, tun gerade dies. Sie wissen, daß die Neue-Welt-Gesellschaft Gottes Wort als ihre Wegleitung angenommen hat und einem Pfade folgt, der in diesem Worte erklärt wird. Sie wissen, daß dies der rechte Platz für sie ist, und daß die Warnung in der Bibel hinsichtlich der Vernichtung der Bösen, für die kein Platz übriggelassen wird, nicht der Neuen-Welt-Gesellschaft gilt. Die Schlacht von Harmagedon, in der die Bösen vernichtet und beseitigt werden, wird bei der Neuen-Welt-Gesellschaft nichts ändern, denn sie ist aus freien Stücken an ihren rechten Platz gelangt und verdient nicht, vernichtet zu werden. Jene Schlacht wird nicht einmal die Notwendigkeit des weiteren Predigens ändern, denn es wird nötig sein, Gottes Namen zu preisen, indem man durch alle Ewigkeit hindurch davon redet. Indes werden keine Bösen mehr übrig sein, zu denen man sprechen müßte, aber es werden Kinder da sein, die gelehrt werden müssen, und zur bestimmten Zeit auch die Millionen Menschen, die mittels der Auferstehung aus dem Grabe auferweckt werden.
20. Warum können wir erwarten, daß es Anstrengung braucht, unseren rechten Platz zu finden und ihn zu behalten?
20 Es ist sicherlich ein weiser Rat, jeden anzuspornen, den theokratischen Ratschlägen zu folgen. Suche deinen Platz einzunehmen und bleibe dort. Wirke jetzt mit der Neuen-Welt-Gesellschaft zusammen, so mag es sein, daß du auch nach Harmagedon mit der Neuen-Welt-Gesellschaft wirst wirken können. Es erfordert Anstrengung, den theokratischen Rat zu suchen und ihn zu befolgen. Es erfordert Opfer deinerseits. Doch dies ist ein Gebot von Gott. „Daran haben wir die Liebe erkannt, weil jener [Gottes Sohn Jesus] seine Seele für uns dahingab; und wir sind verpflichtet, unsere Seelen für unsere Brüder hinzugeben.“ (1. Joh. 3:16, NW) Diese geziemende Liebe zu unseren menschlichen Brüdern und unsere Sorge um sie werden wir bekunden, indem wir jedem sagen, der hören will, wie nötig es für ihn ist, Gott zu loben und anzubeten. Tatsächlich gibt es außerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft für Jehovas Volk keinen Platz. Solche Plätze außerhalb sind für andere Leute, für Eigensinnige, die sich jetzt Heimstätten nach ihrer Denkungsart suchen, Leute, die bald die Folgen davon spüren werden, daß sie sich weigerten, Gott zu gehorchen.
21. Nenne einige der Erfordernisse, denen Christen entsprechen müssen, um an ihrem rechten Platze zu sein. Was sollte unsere Einstellung diesen Erfordernissen gegenüber sein?
21 Alle, die jetzt mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden sind, sollten ihren begünstigten Platz schätzen und sich daran halten. Viele haben Stellungen von Verantwortung inne, und alle haben Dienstposten in Verbindung mit der Neuen-Welt-Gesellschaft. Um an unserem Platz zu bleiben, müssen wir uns fleißig bemühen, dem Rate zu folgen, der uns durch inspirierte Schreiber der Bibel gegeben worden ist. Der Lauf eines wahren Christen ist ganz verschieden vom Laufe der Menschen, die mit dem System dieser alten Welt verbunden sind, und er muß sich an diesen anderen Weg halten, um einen ständigen Platz zu bewahren. Der Apostel Paulus erwähnt viele Erfordernisse für Aufseher insbesondere und für jeden wahren Christen im allgemeinen: „Der Aufseher sollte deshalb untadelig sein, Mann einer Frau, mäßig in den Gewohnheiten, gesunden Sinnes, ordentlich, Fremdlinge liebend, lehrfähig, kein Trunkenbold, kein Schläger, sondern vernünftig, nicht streitsüchtig, nicht geldliebend, ein Mann, der seinem eigenen Hause in rechter Weise vorsteht, der Kinder in Unterwürfigkeit hält mit allem Ernst (in der Tat, wenn ein Mann seinem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Versammlung Gottes sorgen?); nicht ein Neubekehrter, aus Furcht, er könnte aufgeblasen werden vor Stolz und unter das Gerichtsurteil kommen, das über den Teufel gefällt ist. Ferner soll er auch ein günstiges Zeugnis haben von Außenstehenden, damit er nicht in Schmach und in eine Schlinge des Teufels verfalle.“ (1. Tim. 3:2-7, NW) Jene, die Stellungen von Verantwortung haben und besondere Vertreter der Neuen-Welt-Gesellschaft sind, sollten sich bestreben, all die Ratschläge zu befolgen, die Paulus hier erwähnt, sowie den Rat, der in der ganzen Bibel gegeben ist. Jehova ließ ihn aufzeichnen und gerade zu dem Zwecke bewahren, uns zu helfen, an unseren rechten Platz zu gelangen, in welcher Stellung auch immer wir dienen. Man sollte nicht versuchen, den Pflichten eines Christen auszuweichen, indem man seinen Platz aufzugeben sucht, sondern sollte sich eifrig bemühen, die Verantwortlichkeiten anzunehmen und ihnen fleißig nachzukommen.
22. Welchen Rat gibt die Bibel für Frauen? Wie wissen wir, daß selbst Weltleute die Richtigkeit der Behauptung anerkennen, daß der Mann das Haupt der Frau sein soll?
22 Es wird in der Schrift auch der Frage des rechten Platzes der Frauen in den Versammlungen ziemlich viel Aufmerksamkeit gezollt. An Titus schreibend, sagte Paulus: „Die betagten Frauen seien ehrerbietig im Benehmen, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten, damit sie die jungen Frauen zu der Vernunft weisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, gesunden Sinnes zu sein, keusch, daheim arbeitend, gut zu sein, den eigenen Männern unterwürfig, damit das Wort Gottes nicht gelästert werde.“ (Titus 2:3-5, NW) Frauen der Alten-Welt-Gesellschaft können diese Stellung heute oft nicht richtig erkennen. Viele denken, man wolle dadurch in ihre Rechte eingreifen. Aber dies ist eine von Jehova Gott getroffene Einrichtung, und Frauen sind nur an ihrem rechten Platz, wenn sie sich ihren Ehemännern unterziehen. Wohl gibt es Personen, die sagen, sie glauben nicht, daß sich die Frauen ihren Männern unterwerfen sollten, aber die Bemerkungen, die ganz allgemein über ein Haus fallen, in dem die Frau statt des Mannes regiert, zeigen, daß jedermann die Richtigkeit der Anordnung Gottes versteht. In solch einem Hause wird der Mann oft „Pantoffelheld“ oder „Memme“ genannt, und von der Frau mag man sagen, ‚sie habe die Hosen an‘. Frauen von der Neuen-Welt-Gesellschaft wird es daran gelegen sein, Gott wohlzugefallen, indem sie Jehovas Einrichtung in bezug auf ihren Platz beachten, und sie werden nicht versuchen, die Dinge in der Versammlung zu regieren, noch werden sie die Pflichten ihres Mannes zu übernehmen suchen. Dies würde bedeuten, daß eine Frau in Gottes Augen ein Mann zu werden suchte, indem sie ihren rechten Platz verließe. Ebenso wird ein Mann in der Neuen-Welt-Gesellschaft bemüht sein, den Platz eines Mannes einzunehmen, und er wird nicht suchen, seiner Frau Dinge aufzutragen, die richtigerweise seine Sache sind, und wird sich nicht darauf verlassen, daß seine Frau ihn im Denken und Handeln leite. So wird er es vermeiden, den Platz, der einem Mann zugewiesen ist, aufzugeben und in Gottes Augen zu einem Weibe zu werden.
23. Nenne andere Gründe, weshalb alle völlig an ihrem Platze sein sollten.
23 Ein Mann oder eine Frau, der (die) den Predigtdienst aufgenommen und all den Rat Gottes beachtet hat und aus freiem Willen den rechten Platz einnimmt, wird zu einem Gesandten Christi und ist tauglich, andere anzuspornen, sich mit Gott versöhnen zu lassen, indem sie ebenfalls ihren rechten Platz einnehmen. Der Predigtdienst ist der Weg, den Gott benutzt, um große Scharen Menschen instand zu setzen, zu lernen, wie sie Gott wohlgefallen können. „Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns ermahnte. An Christi Statt bitten wir: ‚Werdet versöhnt mit Gott.‘“ (2. Kor. 5:20, NW) Es ist leicht ersichtlich, daß es sehr wichtig ist, sich zu demütigen und unverrückbar den rechten Platz einzunehmen, wenn man seinen Dienst zu einem Erfolg machen und als Ergebnis ewiges Leben erlangen möchte, nicht nur für andere, denen man predigt, sondern auch für sich selbst.
24. Weshalb finden es einige hart, Jehovas Anordnung anzuerkennen?
24 Für viele hält es schwer, dies zu tun, und zwar wegen des Ansehens, das sie bei dieser alten Welt haben mögen. Vielleicht ist jemand zu stolz, Gottes Botschaft des Lebens von Tür zu Tür zu tragen. Vielleicht fürchtet er sich davor, daß einige seiner Geschäftsgenossen und Freunde ihn sehen könnten. Einer mag denken, er sollte eine höhere Stellung haben, wo er nur vom öffentlichen Podium aus spricht und große Gruppen unterweist. Eine Frau mag jahrelang soziale Werke getan haben und mag es gewohnt sein, über viele Leute, Männer und Frauen, die Aufsicht zu führen. Wenn sie sich der Neuen-Welt-Gesellschaft anschließt, mag sie es schwer finden, sich unter die Aufsicht von Männern zu stellen. Sie mag das Gefühl haben, man sollte wegen ihrer Fähigkeiten eine Ausnahme machen, damit sie weiterhin einen Dienst tun könne, wo sie andere leite. Gewisse Männer haben weltliche leitende Stellungen inne, die sie mit Erfolg bekleiden, indem sie Dutzende oder Hunderte anderer Männer leiten. Wenn sie in die Neue-Welt-Gesellschaft hineinkommen, mag es hart sein für sie, oder sie mögen nicht willens sein, sich der Aufsicht eines Mannes zu unterstellen, dessen Direktionsfähigkeit geringer ist als die ihrige. Es gibt viele Verhältnisse, denen sich Leute gegenübersehen und die sie daran hindern könnten, den rechten Platz in Gottes vollkommener Einrichtung der Dinge einzunehmen.
GOTT HÄLT SICH AN DIENSTZUTEILUNGEN
25. Welches Beispiel in der Bibel zeigt, daß Gott seine Vorkehrungen nicht ändert, weil eine Person es anders haben möchte?
25 Jehova wird aber seine Organisation nicht eines Mannes oder einer Frau wegen ändern. An uns ist es, uns zu ändern, wenn wir in Gottes Organisation hineinpassen wollen. Zu unserem Nutzen ist ein Bericht aufgezeichnet worden, gemäß dem ein mächtiger Militärmann in alter Zeit Nutzen aus einer Vorkehrung Jehovas ziehen wollte. Er wurde sehr zornig, als wegen seiner hohen Stellung keine besondere Vorkehrung für ihn getroffen wurde. Der Mann war Naaman, ein Oberster im Heere Syriens. „Und Naaman, der Heeroberste des Königs von Syrien, war ein großer Mann vor seinem Herrn und angesehen; denn durch ihn hatte Jehova den Syrern Sieg gegeben; und der Mann war ein Kriegsheld, aber aussätzig. Und die Syrer waren in Streifscharen ausgezogen und hatten aus dem Lande Israel ein junges Mädchen gefangen weggeführt, und sie war vor dem Weibe Naamans. Und sie sprach zu ihrer Herrin: Ach, wäre doch mein Herr vor dem Propheten, der zu Samaria wohnt! dann würde er ihn von seinem Aussatz heilen.“ (2. Kön. 5:1-3) Dies wurde bald dem König von Syrien gemeldet, und nach typisch schaustellerischer Art schrieb der König einen Brief an den König von Israel und bat um die Dienste des Propheten, um Naaman zu heilen, wobei er zehn Talente Silber und sechstausend Stück Gold und zehn Wechselkleider mitsandte. Verabredungen wurden getroffen, und Naaman stellte sich vor den Eingang des Hauses Elisas, des Propheten, mit einem Aufmarsch von Rossen und Wagen, wie er dies zu tun gewohnt war. Als sich aber Elisa nicht einmal die Mühe nahm, ans Tor zu kommen und kein Aufhebens mit Naaman machte, sondern nur einen Boten sandte und ihm sagen ließ, er solle hingehen und sich im Jordan baden — da wurde Naaman wütend und ging im Grimm fort, indem er sagte, die Wasser der Flüsse seines Heimatlandes seien weit besser als die Wasser des Jordans. Der Bericht lautet wie folgt: „Elisa sandte einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Gehe hin und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder werden, und du wirst rein sein. Da wurde Naaman zornig und zog weg; und er sprach: Siehe, ich hatte gedacht: er wird gewißlich zu mir herauskommen und hintreten und den Namen Jehovas, seines Gottes, anrufen, und wird seine Hand über die Stelle schwingen und so den Aussätzigen heilen. Sind nicht Abana und Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser von Israel? Kann ich mich nicht darin baden und rein werden? Und er wandte sich und zog weg im Grimm.“ (2. Kön. 5:10-12) Einer seiner Diener näherte sich ihm, beruhigte ihn und wies darauf hin, daß, wenn Elisa ihn etwas Großes zu tun geheißen hätte, so hätte er es mit Freuden getan, weshalb also nicht diese kleine Sache tun? Als Naaman darauf genau so tat, wie Elisa ihm gesagt hatte, wurde er von seinem Aussatz vollständig geheilt.
26. Welche Vorkehrungen sind heute getroffen worden?
26 Die mächtige Militärperson mußte sich ändern, nicht Gott. Jehova hatte einen Weg, die Dinge zu tun, und er änderte diesen nicht wegen der Ichsucht eines bloßen Menschen. Ebenso verhält es sich mit Jehovas Verfahren mit der Menschheit heute. Jehova hat wunderbare Vorkehrungen getroffen, das Loskaufsopfer, eine theokratische Organisation mit der Klasse eines „treuen und verständigen Sklaven“, die Offenbarung seiner Wahrheiten, die er eine nach der anderen seinem Volke enthüllt usw. — all dies gibt heute einer demütigen, ehrlichen Person eine Hoffnung mit einer sicheren Grundlage zu einer geistigen Heilung, die zu ewigem Leben führen wird. (Matth. 24:45-47, NW) Er wird keine besonderen Vorkehrungen treffen für eine Person, die denken mag, sie sei anders oder besser als andere; er wird nicht eine Person herausgreifen und ihr besondere Offenbarungen geben oder extra den Geist über sie ausgießen, sondern er handelt mit den Menschen als Gruppe, als Organisation, indem er reichlich Ratschläge gibt in seinem Worte, der Bibel, und zwar darüber, wie die Gruppe zusammenarbeiten soll. Das heutige Wachstum der Organisation und ihre geistige Wohlfahrt sind ein sichtbarer Beweis von der Wahrhaftigkeit des Gesagten. Hunderttausende von Menschen erkennen dies heute und nehmen die Vorkehrungen an, die Jehova getroffen hat, und schauen weiteren Segnungen seines Königreiches entgegen, gleichwie Menschen, die Jehova durch die Jahrhunderte hindurch kannten, dem Königreich und den damit verbundenen Segnungen entgegenschauten.
27. Welcher Sache haben alle Diener Gottes entgegengeblickt? Auf was für einen Pfad führt dies alle Diener?
27 Der gerechte Abel blickte ihm entgegen, ebenso Henoch, Noah, Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Mose, Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David, Samuel und die Propheten. (Heb. 11:1-40) Jesus lehrte uns, darum zu beten und danach zu trachten. (Matth. 6:9, 10, 33) Die Apostel und Jünger Jesu glaubten daran und blickten ihm entgegen, und dasselbe tun große Menschenmengen heute. Und Jehova hat keine treue Person im Stiche gelassen. Er hat sein großes Vorhaben, das Universum durch das gerechte Königreich regieren zu lassen, nicht geändert, sondern hat zugelassen, daß sich unentwegt, durch Tausende von Jahren hindurch, die Einzelheiten dieser Vorkehrung auswirkten. So sind Personen imstande gewesen, Gott anzubeten und zu wissen, worauf sie harren sollen, und sie wurden nicht enttäuscht, noch mußten sie ihre Hoffnungen ändern. Gottes Wort ist eine ‚Leuchte ihrem Fuße und Licht für ihren Pfad‘ gewesen. (Ps. 119:105) Indem sie auf dem Wege wandelten, den Jehova weist, haben sie gefunden, daß ihre Füße auf einem festen, ebenen Boden standen.
28. Auf was für einem Pfad müssen jene wandeln, die nicht auf Jehova vertrauen?
28 Im Gegensatz dazu sind Personen, die nicht auf Jehova geblickt haben, um Rat zu erhalten, sondern die auf die Großen in den Systemen der alten Welt geschaut haben, beständig enttäuscht worden, und ihre Hoffnungen versagten, als ein Manöver nach dem anderen, ein Abkommen nach dem anderen, ein König nach dem anderen verfehlte, ihnen wirkliche Befriedigung zu bringen, ja sie mit mancherlei Schwierigkeiten und Problemen zurückließ, von denen viele unlösbar schienen. Ihre Füße sind auf einem Pfade, der voller Fallgruben ist, auf einem sehr unebenen Pfad, und kein sicheres Ziel ist vor ihren Augen.
29. Was kann über einen Platz in den Versammlungen Jehovas gesagt werden?
29 Es sollte also klar sein, daß nicht die Dinge, die bei dieser alten Welt groß und populär sind, für den Menschen die besten sind, sondern die von Jehova getroffene Vorkehrung ist die beste. So bescheiden ein Platz in der Versammlung des Volkes Jehovas erscheinen mag, ist es doch der Platz wahrer Sicherheit und wahren Wertes. Es ist der Platz, den ein Christ suchen, den er einnehmen und behalten sollte. Dies wird er tun, wenn er dieselbe Wertschätzung hat wie der Psalmist: „Jehova, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit. Raffe meine Seele nicht weg mit Sündern, noch mein Leben mit Blutmenschen, in deren Händen böses Vornehmen, und deren Rechte voll Bestechung ist! Ich aber wandle in meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig! Mein Fuß steht auf ebenem Boden: Jehova werde ich preisen in den Versammlungen.“ — Ps. 26:8-12.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1955 | 1. Juli
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Fragen von Lesern
Jehova hieß Balaam [oder Bileam] zu Balak gehen; doch als er sich aufmachte, zu gehen, war Jehova zornig über Balaam, weil er ging. Weshalb? — G. S., England.
Balak, der König von Moab, sandte Boten zum Propheten Bileam in dem Lande, das jetzt Irak heißt. Die Boten brachten dem Propheten Geld, um ihn zu dingen, Israel zu verfluchen. Bileam wollte wohl den Lohn, hatte aber gewisse Beziehungen zu Jehova, dem Gott Israels, und er wünschte Jehovas Erlaubnis, hinzugehen und Israel zu verwünschen. Jehova aber sagte dem Propheten: „Du sollst nicht mit ihnen gehen. Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.“ So weigerte sich Bileam, mit den älteren Männern von Moab und Midian zurückzukehren. Balak sandte weitere Männer zu Bileam mit der dringenden Bitte an den Propheten, doch zu kommen und Israel zu fluchen und große Ehre und Reichtum zu erlangen. Diesmal sagte Jehova zu Bileam: „Mache dich auf, geh mit ihnen. Aber nur das Wort, das ich dir sagen werde, darfst du reden.“ Doch gleich nachher heißt es im Bericht: „Und der Zorn Gottes entbrannte, weil er hinzog.“ Jehovas Engel versperrte den Weg, und die Eselin, auf der Bileam ritt, hielt an und redete schließlich durch ein Wunder, und dann sah auch Bileam den Engel. Voll Schrecken und bereit, umzukehren, sagte Bileam: ‚Laß mich umkehren‘. Jehovas Engel aber sprach: „Geh mit den Männern; aber nur das Wort, das ich dir sagen werde, darfst du reden.“ So zog Bileam denn weiter, und als er bei Balak war, segnete er Israel, statt ihm zu fluchen. — 4. Mose 22:12, 20, 22, 34, 35, NW.
Bileam wurde gebeten, herzukommen, um Israel zu fluchen. So sagte ihm Jehova denn zuerst, er solle nicht gehen, da Israel gesegnet sei. Aber Bileam wollte gehen und dem Volke fluchen, um den Lohn zu erhalten, und daher stellte er die Frage nochmals. Diesmal sagte Jehova, er könne gehen, doch unter der Bedingung, daß er nur das rede, was Jehova ihm sage. Wenn aber Bileam dem Volke nicht fluchte, konnte er keinen Lohn erhalten, und als er die Reise antrat, hatte er den Lohn im Sinn und dachte, er könne der göttlichen Einschränkung schon irgendwie ausweichen und Israel fluchen und so Ehre und Reichtum erlangen. Jehova vermochte dies wahrzunehmen, und sein Zorn entbrannte, als Bileam in diesem Geiste der Habsucht und Unaufrichtigkeit hinging. Jehova brachte Bileam durch einen Schock zu Verstand, indem er die Eselin sprechen ließ und Bileam seinen Engel zeigte, einen Engel mit einem gezückten Schwert, der bereit war, den Propheten hinzurichten, wenn er die Botschaft verfälschte, wenn er sie so zu ändern suchte, daß sie Balak gefiel, um den Lohn zu erhalten. Diese Kundgebung trieb die Absicht, Israel zu fluchen, die Bileam in seinem Sinn hegte, aus seinem Sinn, und die Furcht ernüchterte ihn zum Segensspruch. Der Fluch, den er im Sinn gehabt hatte, war in einen Segen umgewandelt; so ‚wandelte Jehova die Verwünschung in Segen‘. — 5. Mose 23:5, NW.
Der Beweis, daß Bileam mit dem Lohn im Sinne hinzog, also mit einem Fluch im Sinn, weil er nur dadurch den Lohn einstreichen konnte, geht aus den Worten des Petrus über solche hervor, die habsüchtig sind: „Sie haben sich abseits gewandt und sind dem Pfade Balaams [Bileams, Me] gefolgt, des Sohnes Beors, der den Lohn des Unrechttuns liebte, aber eine Zurechtweisung für seine eigene Verletzung dessen, was recht war, empfing. Ein sprachloses Lasttier, das mit Menschenstimme redete, wehrte dem unsinnigen Lauf des Propheten.“ Dies beweist, daß er daran dachte, den Lohn durch ein unrechtes Verfluchen des Volkes Israel zu erlangen, und dieser Gedanke wurde nur durch
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