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Erwachet! 1980
g80 8. 1. S. 4-6

Die Bibel übersteht natürliche Hindernisse

JENE eindrucksvolle Bibliothek in Alexandria (Ägypten) war fraglos die größte Büchersammlung, die es damals gab. Über eine halbe Million Dokumente füllten die Regale.

Kaum 350 Jahre nach ihrer Errichtung im 3. Jahrhundert v. u. Z. wurden etliche Bücher durch ein Feuer zerstört. Die übriggebliebenen wertvollen Dokumente wurden kurze Zeit später geplündert und vernichtet. Diese „Werke des Genius der Alten“ bezeichnete der Historiker Eduard Gibbon als unwiederbringlich verloren.

Ja, der Fortbestand dieser riesigen Sammlung von Büchern, die meist auf Papyrus (ein papierähnliches Material, hergestellt aus den Fasern der ägyptischen Papyrusstaude) geschrieben waren, scheiterte an einem natürlichen Hindernis: Feuer und menschliche Zerstörungswut. Hätten die Bücher nicht aus dem vergänglichen Papyrus, sondern aus Stein oder Ton bestanden, hätten sie vielleicht länger existiert.

Doch vielleicht wurden im 1. Jahrhundert u. Z. auf dasselbe vergängliche Material — Papyrus — Teile der Christlichen Griechischen Schriften geschrieben. Für die Bibel verwendete man hauptsächlich Pergament, einen aus Tierhäuten hergestellten Beschreibstoff (2. Tim. 4:13). Aber auch dieses Material ist brennbar und zerfällt im Laufe der Zeit. Wie leicht hätten die Originalhandschriften der Bibel zerfallen können, ohne daß eine Kopie vorhanden gewesen wäre, die ihre unschätzbare Botschaft erhalten hätte! Es wurden jedoch viele Abschriften angefertigt und in Umlauf gebracht, so daß die Botschaft nicht verlorenging, obwohl sie auf vergängliches Material geschrieben war.

Kleinen Minderheiten anvertraut

Ein anderes natürliches Hindernis für den Fortbestand der Aufzeichnungen war die Tatsache, daß sie ursprünglich unbeliebten Minderheiten anvertraut wurden. Der Apostel Paulus schrieb, daß den Juden „die heiligen Aussprüche Gottes anvertraut wurden“ (Röm. 3:2). Während einer Zeit von über tausend Jahren wurde eine Anzahl Juden von Gott dazu gebraucht, seine Worte aufzuzeichnen, und das Volk bemühte sich, diese heiligen Aufzeichnungen zu bewahren.

Bemerkenswerterweise galt dieses Volk zu Beginn der Niederschrift der Bibel als „das geringste von allen Völkern“. Im Gegensatz zu seiner Unscheinbarkeit stand die große Macht benachbarter Völker wie der Hethiter und der Amoriter. Wie steht es mit der Literatur dieser einst mächtigeren Nachbarn? Sie ist tot. Überreste davon liegen noch in der Erde vergraben oder vermodern in Museen (5. Mose 7:1, 7).

Auch die Schreiber und Bewahrer der Christlichen Griechischen Schriften („Neues Testament“) bildeten eine kleine wehrlose Gruppe, die verhaßt war. Zeitgenossen sagten von dieser Gruppe, „daß ihr überall widersprochen“ wurde (Apg. 28:22).

Inzwischen, Jahrtausende später, haben die Aufzeichnungen dieser verhaßten Minderheiten die ganze Welt überflutet. Wenn man die natürlichen Hindernisse kennt, hätte man das gar nicht erwartet. Hat es nicht den Anschein, daß eine viel höhere Macht als Bewahrer wirkte?

Sprachen, die fast keiner mehr kennt

Kannst du das alte Hebräisch lesen? Kaum einer kann das. Und doch wurde die Bibel anfangs in dieser Sprache geschrieben. Würde sie heute in keiner anderen Sprache existieren, wäre sie ein totes Buch.

Zu der Zeit jedoch, in der diese Aufzeichnungen verwendet wurden, konnten sie von den Juden, aber auch von vielen Einwohnern benachbarter Länder ohne Verständnisschwierigkeiten gelesen werden. Die alte hebräische Niederschrift war für Anbeter des wahren Gottes viele Jahrhunderte verständlich.

Im kritischen 7. Jahrhundert v. u. Z. wurden die Juden, beginnend mit der Zerstörung der jüdischen Hauptstadt Jerusalem, in anderssprachige Länder zerstreut. Griechisch wurde zur internationalen Sprache. Obwohl es einigen Juden, die sich wieder in Jerusalem ansiedelten, gelang, das Hebräisch lebendig zu erhalten, konnten bald viele der „unter den Griechen versprengten Juden“ die Bibel nicht mehr in Hebräisch lesen (Joh. 7:35).

Würde die Botschaft der Bibel aufhören, in ihrem Leben eine „lebendige Kraft“ zu sein? Wie wäre es außerdem um die Millionen griechisch sprechender Nichtjuden bestellt? Würde ihnen eine Erkenntnis des Wortes Gottes versagt bleiben?

Die erste Übersetzung

Ungefähr 300 Jahre vor der Zeitenwende lebten in Alexandria (Ägypten) — ein Kulturzentrum der hellenistischen Welt — etwa eine Million griechisch sprechender Juden. Dank ihrer Bemühungen und vielleicht durch die Mitwirkung des Königs Ptolemäus Philadelphos wurde schließlich die Bibel aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt.

Welch ein Segen das war! Jetzt blieb der Nutzen, den das Lesen der Hebräischen Schriften mit sich bringt, nicht mehr auf einen kleinen Personenkreis beschränkt. Wie der jüdische Philosoph Philo aus dem 1. Jahrhundert schrieb, wünschten die Übersetzer, daß „die gesamte Menschheit davon Nutzen habe, indem sie zum Zwecke guter Lebensführung die weisen und herrlichen Gebote beobachte“.

Da in Alexandria die „Bücherproduktion“ eine lange Tradition hatte, wurden in kurzer Zeit Abschriften dieser Übersetzung, die als „Septuaginta“ bezeichnet wurde, angefertigt und an griechisch sprechende Juden in der ganzen Welt versandt. Es war wirklich eine „Bibel fürs Volk“. Da sie in der allgemein üblichen Sprache abgefaßt war und dank der alexandrinischen Vervielfältigungstechniken wenig kostete, konnten sich viele Gläubige ein eigenes Exemplar leisten.

Die ersten Christen lassen die Bibel lebendig werden

Der Apostel Paulus „unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen [Juden in der Synagoge von Thessalonich] anhand der Schriften, indem er durch Hinweise erklärte und bewies, daß es für den Christus notwendig war, zu leiden und von den Toten aufzuerstehen“ (Apg. 17:2-4). Durch seine „Hinweise“ auf verschiedene Stellen in den Hebräischen Schriften bewies er, daß das Christentum auf einer glaubwürdigen Grundlage fußte.

Die Art und Weise, wie die Bibel — einschließlich der neuentstandenen Christlichen Griechischen Schriften — von den ersten Christen gebraucht wurde, führte zu einer Entwicklung, die die Herstellung von Büchern völlig revolutionierte. Bis dahin wurden Bücher in Form von Rollen gefertigt. Für den Hausgebrauch reichten sie auch aus. Die Christen dagegen verwendeten die Bibel zum Missionieren, um die Grundlage ihrer Religion „durch Hinweise“ zu erklären und zu beweisen. Kannst du dir vorstellen, wie umständlich es wäre, einen Schrifttext nach dem andern in Rollen zu suchen, die bis zu 11 m lang waren?

Fast hundert Jahre vorher hatten die Römer mit einer neuen Form des Buches experimentiert, das aus dicken Lederblättern bestand. Dieser unhandliche „Apparat“ konnte sich nicht durchsetzen. Schließlich griff jemand die Idee auf, stellte aber die Blätter aus dünnem Papyrus her. Das war der ideale Kodex zum schnellen Nachschlagen. Es war der Vorläufer des heutigen Buches. Wer hatte diesen entscheidenden Durchbruch erzielt? In dem anerkannten Fachbuch Cambridge History of the Bible heißt es:

„Irgend jemand kam auf den Gedanken, den Kodex nicht aus Pergament, sondern aus Papyrus herzustellen. Wo und von wem die Erfindung zuerst ausprobiert wurde, wissen wir nicht; wir wissen aber, daß diese neue Form in direktem Zusammenhang mit der Anfangszeit des Christentums steht und der Erfinder möglicherweise ein Christ war.“

Wenn du also heute anstelle einer Rolle ein Buch öffnest, wirst du vielleicht an die eifrige Predigttätigkeit der Christen denken. Die Botschaft der Bibel war in den ersten Jahrhunderten u. Z. sehr lebendig und wirkte in den Herzen vieler Gläubigen. Doch wie wir im folgenden sehen werden, hielt das nicht lange an.

[Bild auf Seite 5]

Die Bibel wurde auf vergängliches Material geschrieben. Hier sieht man eines der ältesten Bibelmanuskripte des Britischen Museums.

[Bild auf Seite 6]

Durch die Übersetzung aus dem Hebräischen ins Griechische wurde die Bibel für den einfachen Mann lebendig erhalten.

[Bild auf Seite 6]

Der Kodex erleichterte es eifrigen Christen, die Bibel zum Lehren zu verwenden.

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