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Taiwan — eine kleine, doch imposante InselErwachet! 1973 | 8. November
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Hotel als Buchhalterin. Sie erzählte, welchen Eindruck sie von den Kongreßdelegierten erhielt:
„Ich merkte bald, daß ihre Freundlichkeit nicht nur etwas Äußerliches war. Die Hotelangestellten waren aus geschäftlichen Gründen höflich. Aber diese Leute waren noch höflicher und noch freundlicher als wir! Sie machten einen tiefen Eindruck auf mich. Das veranlaßte mich, einige von ihnen anzusprechen, und einer von ihnen gab mir die Adresse des Königreichssaales. Das führte dazu, daß man mit mir ein Bibelstudium begann.
Meine Angehörigen sind Buddhisten; und es war schwierig, mit den Sitten und abergläubischen Vorstellungen zu brechen. Die Zeugen, die mir dabei behilflich waren, mußten viel Geduld aufbringen. Aber wenn ich daran denke, wie erfrischend es ist, im Verein mit vielen Christen zu dienen, die eine ebenso tiefe Liebe haben wie jene Zeugen aus dem Ausland, die ich zuerst kennenlernte, hat sich dieser Kampf mehr als gelohnt.“
Obwohl Taiwan eine kleine und vielleicht für viele eine unbekannte Insel ist, hat es vieles aufzuweisen, was einen Besucher interessieren und entzücken kann.
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Gibt es eine Hölle, in der ein Feuer brennt?Erwachet! 1973 | 8. November
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Was sagt die Bibel?
Gibt es eine Hölle, in der ein Feuer brennt?
SOWOHL die großen Kirchen der Christenheit als auch der Hinduismus, der Buddhismus und der Islam kennen die Lehre von einem Ort, an dem Menschen nach dem Tode gequält werden. Gehörst du einer dieser Religionsgemeinschaften an?
Nach der katholischen Lehre erleiden alle, die „in der Todsünde“ sterben, „die Qualen des höllischen Feuers“ (Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands, 1955, S. 256, 257). Hast du das auch so gelernt? Ist dir bekannt, daß die Buddhisten an die Existenz von heißen und kalten Höllen glauben? Nach ihrer Auffassung werden alle, die in eine der heißen Höllen kommen, zerhackt und wieder zum Leben erweckt, worauf sie erneut die gleiche Strafe erdulden müssen. Über die Vorstellung der Moslems von der Pein, die die erleiden, die in die Hölle kommen, lesen wir: „Sie werden ,in heißen Ofen und kochendem Wasser und umhüllt von pechschwarzem Rauch leben‘. Sie werden ,auf einem Feuer schmoren und Wasser aus einer kochendheißen Quelle erhalten. Sie werden nichts zu essen bekommen, außer von einem stinkenden Dornbusch, wovon sie nicht fett und auch nicht satt werden.‘ Sie bleiben darin für Ewigkeiten. Sie werden weder etwas Kühles schmecken noch etwas Kühles trinken“ (Encyclopædia of Religion and Ethics).
Diesen Höllenlehren liegt der Glaube zugrunde, daß etwas, eine „Seele“, den Tod des Körpers überlebt. Man glaubt, daß die „Seele“, je nachdem, was für ein Leben der Betreffende geführt habe, entweder an einen Ort der Seligkeit oder der Qual komme.
Es ist behauptet worden, daß die Angst vor den Höllenstrafen die Menschen abschrecke, Verbrechen zu begehen. So wird in der Enzyklopädie von M’Clintock und Strong (Zitat aus Christian Theology von Knapp) folgendes gesagt: „Eine Strafandrohung schreckt sowohl den kultivierten als auch den unkultivierten Menschen weit besser davon ab, ein Verbrechen zu begehen, als wenn man den Menschen vor Augen führt, mit welchen natürlichen Konsequenzen — sie mögen noch so furchtbar sein — sie rechnen müssen, wenn sie sündigen.“
Hat das Drohmittel „Hölle“ vermocht, die Menschen davon abzuschrecken, Verbrechen zu begehen? Die Geschichte zeigt, daß die eifrigsten Verfechter der Höllenfeuerlehre einige der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt haben. Die entsetzlichen Grausamkeiten, die während der Inquisition und während der Kreuzzüge begangen worden sind, sind von Personen verübt worden, die an die Höllenlehre glaubten. Und die Höllenfeuerlehre vermochte die Menschen nicht daran zu hindern, in den beiden Weltkriegen, die in unserem Jahrhundert geführt wurden, die furchtbarsten Greueltaten zu begehen.
Doch was ist über die Grundlage der Höllenqualenlehre zu sagen? Niemand kann weder wissenschaftlich noch auf andere Weise beweisen, daß der Mensch eine „Seele“ hat, die beim Tod des Körpers weiterlebt. Die Beobachtungen der Menschen werden durch folgendes Bibelwort bestätigt: „Es gibt eine Zufälligkeit hinsichtlich der Menschensöhne und eine Zufälligkeit hinsichtlich des Tieres ... Wie der eine stirbt, so stirbt der andere; und sie alle haben nur e i n e n Geist ... Alle gehen an e i n e n Ort. Sie alle sind aus dem Staub geworden, und sie alle kehren zum Staub zurück.“ — Pred. 3:19, 20.
Die Überzeugung, daß die „Seele“ unsterblich sei, ist somit eine Sache des „Glaubens“. Ist dieser „Glaube“ jedoch gut fundiert?
Wenn der Mensch eine unsichtbare, unsterbliche Seele besäße, die bei seinem Tod weiterleben würde, wüßte er von ihrer Existenz nur durch göttliche Offenbarung. Sollten Personen, die anerkennen, daß das, was in der Bibel steht, das ist, was Gott den Menschen geoffenbart hat, daher nicht imstande sein, ihre Überzeugung mit Hilfe der Bibel zu begründen? Ist das den Personen, die an die Unsterblichkeit der Menschenseele glauben, möglich? Erwäge folgende Tatsachen, und prüfe sie in deiner eigenen Bibel nach.
In der Bibel werden die Wörter „unsterblich“ und „Unsterblichkeit“ niemals in Verbindung mit der Menschenseele gebraucht. Wir lesen aber: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.“ — Hes. 18:4.
Über den Gebrauch des Wortes „Seele“ in der Bibel wird in dem Nachschlagewerk New Catholic Encyclopedia folgendes gesagt: „Unter dem Begriff Menschenseele wird im A[lten] T[estament] nicht das gleiche verstanden wie in der griechischen und in der heutigen Philosophie ... Die Seele ist gemäß dem A[lten] T[estament] kein Teil des Menschen, sondern der ganze Mensch — der Mensch als lebendiges Wesen. Im N[euen] T[estament] hat der Begriff eine ähnliche Bedeutung, und zwar bedeutet er hier das menschliche Leben: das Leben eines einzelnen, vernunftbegabten Wesens.“
Der Mensch hat keine unsterbliche Seele, sondern der Mensch ist eine Seele. „Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele“, lesen wir in der Bibel. (1. Kor. 15:45) Da dem so ist, lebt beim Tod des Menschen keine „Seele“ weiter; daher ist nichts vorhanden, was nach dem Tod gequält werden könnte. Aber was ist über das Wort „Hölle“ zu sagen?
Es ist zu beachten, daß das deutsche Wort „Hölle“ von dem Zeitwort „hehlen“ hergeleitet wird, das auf einem Wurzelwort beruht, das ursprünglich „bedecken“, dann auch „verbergen“ bedeutet hat. Bei den Germanen war die Hölle keineswegs ein Ort der Qual, sondern nur das Totenreich. Dieser Ausdruck hat somit eine ähnliche Bedeutung wie das hebräische Wort „Scheol“ und das griechische Wort „Hades“. In den Worterklärungen zu einer französischen Bibel, die sich auf die Übersetzung von Louis Segond (revidiert 1910) stützt, wird unter dem Stichwort „Totenreich“ gesagt: „Mit diesem Ausdruck ist das griechische Wort Hades, das dem hebräischen Wort Scheol entspricht, wiedergegeben worden. Es ist der Aufenthaltsort der Toten, an dem sie bis zu ihrer Auferstehung bleiben. (Luk. 16:23; Apg. 2:27, 31; Offb. 20:13, 14) In gewissen Übersetzungen ist dieses Wort zu Unrecht mit Hölle wiedergegeben worden.“
Die Bibeltexte, in denen vom Hades oder vom Scheol gesprochen wird, können somit nicht als Beweis für die Existenz eines Ortes angeführt werden, an dem die Menschen nach dem Tode gequält werden. Auch Texte, in denen auf die „Gehenna“ (in verschiedenen Bibelübersetzungen mit „Hölle“ wiedergegeben) Bezug genommen wird, können nicht als Stütze für die Höllenfeuerlehre dienen. In der Bibel wird nicht gesagt, daß Gott Personen peinige, die in die Gehenna geworfen werden, sondern es wird gesagt, daß Gott „sowohl Seele als Leib in der Gehenna vernichten kann“. (Matth. 10:28) In biblischen
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