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Das Ende von 6000 Jahren Menschenherrschaft steht bevor — Was ist erreicht worden?Der Wachtturm 1976 | 1. Januar
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Das Ende von 6 000 Jahren Menschenherrschaft steht bevor — Was ist erreicht worden?
IM September 1975 begann ein neues jüdisches Mondjahr. Damit hatten wir einen bedeutsamen Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit erreicht. Gemäß der biblischen Zeitrechnung waren 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte vergangen. Ja, hätte es sich Adam, der erste Mensch, erwählt, unter der Herrschaft Gottes gehorsam zu bleiben, so wäre er im September vergangenen Jahres noch am Leben gewesen und 6 000 Jahre alt geworden.
Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6 000 Jahre innerhalb der Zeitspanne von 7 000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen großen „Ruhetag“ ‘segnete und heiligte’? Bedeutet es, daß Christi Tausendjahrherrschaft — die letzten 1 000 Jahre dieses „Ruhetages“ — vom September 1975 an zu zählen ist? (1. Mose 1:27, 31; 2:2, 3; Offb. 20:1-6).
Nein, das ist nicht der Fall. Weshalb nicht? Weil der Bibelbericht zeigt, daß Gottes schöpferische Tätigkeit an dem „Tag“, der dem „Ruhetag“ von 7 000 Jahren vorausging, nicht mit der Erschaffung Adams endete. Der Bericht läßt erkennen, daß zwischen der Erschaffung Adams und der Erschaffung Evas, seiner Frau, Zeit verstrich. Während dieser Zeit ließ Gott Adam den Tieren Namen geben. Ob dabei Wochen, Monate oder Jahre vergingen, wissen wir nicht. Daher wissen wir auch nicht genau, wann Jehovas großer „Ruhetag“ begonnen hat und wann er enden wird. Dasselbe gilt für den Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi. Die Bibel gibt uns keinen Anhaltspunkt für die Berechnung des Datums, und wir sollten daher keine Vermutungen darüber anstellen (1. Mose 2:18-25; Matth. 24:42, 44).
Die Zeitangaben der Bibel zeigen allerdings, daß im Jahre 1975 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte abliefen. Zu Beginn des „Ruhetages“ Gottes lehnte sich Adam gegen Gottes Herrschaft auf. Der größte Teil der 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte trug daher den Stempel der Menschenherrschaft. Was wurde während jener sechs Jahrtausende unabhängiger Menschenherrschaft erreicht? Verschaffen wir uns über den Ablauf eines jeden dieser Jahrtausende einen Gesamtüberblick.
Die ersten tausend Jahre:
Das Glück des Menschen im Edenparadies endete, als sich Adam und Eva gegen die Souveränität Jehovas, ihres Schöpfers, auflehnten. Zu Recht vertrieb Gott beide aus dem Garten. Das bedeutete, daß sie auf dem unkultivierten Teil der Erde auf sich selbst gestellt waren, und zwar unter der von Gott unabhängigen Herrschaft, für die sie sich entschieden hatten. Wahrscheinlich entwickelte sich eine Art patriarchalische Herrschaft. Doch während der etwas mehr als 900 Jahre, die Adam noch lebte, wurden unter den sündigen Menschen immer mehr Gewalttaten und Morde verübt, und die falsche Religion und eine unmoralische Lebensweise, die nur zum Tode führen konnte, breiteten sich immer mehr aus (Röm. 5:12; 1. Mose 3:12, 16-19; 4:10, 11, 23, 26).
Die zweiten tausend Jahre:
„Die Schlechtigkeit des Menschen“ nahm unter der Menschenherrschaft so sehr überhand, daß Gott nach einer entsprechenden Warnung diejenigen, die die Erde „verderbt“ und mit Gewalttat erfüllt hatten, durch eine weltweite Flut vernichtete. Obgleich Gott den treuen Noah und seine Familie aufgrund ihrer Gerechtigkeit bewahrt hatte, widersetzten sich ihre Nachkommen Jehova Gott, indem sie menschliche Politik trieben. Weniger als 200 Jahre nach der Flut machte sich Nimrod zum König. Er wurde ein gewissenloser Diktator. Er erhob sich gegen Gott, den Höchsten, so daß man zu sagen pflegte: „So wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.“ Zweifellos jagte er nicht nur Tiere, sondern tötete auch Menschen und übte somit eine tyrannische Herrschaft über die Menschen aus. Seine Auflehnung gipfelte im Bau einer Stadt — Babel — und eines Turms, „dessen Spitze bis in die Himmel“ reichen sollte. Damals wirkte Jehova ein Wunder, indem er die Sprache der Menschen verwirrte. Sie waren nun gezwungen, ihr Bauvorhaben aufzugeben und sich über die Erde zu zerstreuen. Durch diese Niederlage löste sich die erste menschliche Diktatur auf (1. Mose 6:4, 5, 11; 10:8-12; 11:1-9).
Die dritten tausend Jahre:
Die Menschen führten Kriege untereinander — Stamm gegen Stamm, Stadtstaat gegen Stadtstaat und Königreich gegen Königreich. Ägypten wurde die vorherrschende Weltmacht, doch es wurde von Gott gestraft, weil es sein Volk, die Israeliten, bedrückte. Die Menschen der Nationen verstrickten sich immer tiefer in heidnischen Götzendienst und gingen sogar so weit, Kinder zu opfern. Es erhoben sich bedrückende Diktatoren, und das einfache Volk — Schachfiguren der Herrscher — hatte viel Leid zu erdulden (1. Mose 14:1-16; 2. Mose 1:8-11; 6:1-6; 14:26-31; 5. Mose 18:9-12).
Die vierten tausend Jahre:
Eine Reihe von Weltmächten, die von ehrgeizigen Königen beherrscht wurden, folgten Ägypten. Sie spielten im vierten Jahrtausend eine Rolle. Es handelte sich um Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom. Jedes dieser Reiche erkämpfte sich mit mächtigen Heeren die Weltherrschaft. Es wurde zugelassen, daß sie die Souveränität über die Nation Israel erlangten und behielten. In der Prophezeiung Daniels und in der Offenbarung werden diese politischen Mächte mit „Tieren“ verglichen. Die falsche Religion war stets eine bedeutende Unterstützerin dieser grausamen Diktaturen (Dan. 7:2-8, 17; 8:3-8, 20-22; Offb. 13:1, 2; 17:3-8, 11; Hes. 21:25-27).
Die fünften tausend Jahre:
Das römische Imperium beherrschte nun viele Länder. Unter der Herrschaft Roms wurde Johannes der Täufer enthauptet, Jesus Christus wurde an den Pfahl geschlagen, Jerusalem wurde von den kaiserlichen Heeren zerstört, und es setzte eine heftige Christenverfolgung ein. All das geschah innerhalb des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Im 4. Jahrhundert u. Z. schuf Kaiser Konstantin die Christenheit mit ihrer Geistlichkeit und einem politisch-religiösen Gebilde in Rom, und von der katholischen Hierarchie wurde das finstere Mittelalter mit einer schrecklichen Bedrückung des allgemeinen Volkes und besonders derer, die Gott zu dienen suchten, eingeleitet. Im Jahre 800 u. Z. wurde die Verbindung von Kirche und Staat verherrlicht, als der Papst in Rom Karl den Großen zum Herrscher des Heiligen Römischen Reiches krönte (Mark. 6:25, 27; 15:25, 37; Luk. 21:20-24; 2. Thess. 2:3).
Die sechsten tausend Jahre:
Das römische Imperium zerfiel in die untereinander rivalisierenden europäischen Staaten, die auf bedrückende Weise herrschten und ihre Kriegsschiffe zur Eroberung und Kolonisation der sogenannten „heidnischen“ Gebiete der Erde aussandten. Großbritannien wurde die vorherrschende Weltmacht. Dreizehn Staaten der heutigen USA erklärten und erlangten ihre Unabhängigkeit von England, blieben jedoch in enger Verbindung mit dem Mutterland und bildeten gemeinsam mit diesem die angloamerikanische Weltmacht. Im 18. Jahrhundert begann die industrielle Revolution, und mit dem 20. Jahrhundert begann das Zeitalter der Weltkriege, die die Unterstützung der religiösen Führer hatten und in die fast alle Staaten einbezogen wurden. Der deutsche „König des Nordens“ bekämpfte die Vorherrschaft des demokratischen „Königs des Südens“, doch nun ist das diktatorische Deutschland von dem kommunistischen Riesen als „König“ abgelöst worden. Keine dieser politischen Regierungsformen hat wirkliches Glück und echte Sicherheit für die Untertanen mit sich gebracht. Und heute droht der Menschheit aufgrund eines nuklearen Rüstungswettrennens die völlige Vernichtung. Revolution und Rebellion gegen die Obrigkeit, die Ausbreitung einer Gesellschaft, die keine Tabus mehr kennt, und die schnelle Zunahme der Kriminalität und der Verschmutzung haben die Probleme des Menschen anwachsen lassen (Dan. 11:27-40; Offb. 11:18).
Zusammenfassender Überblick:
Diese 6 000 Jahre der Existenz des Menschen waren schon zu Beginn durch den Verlust des Paradieses gekennzeichnet. Seit jener Zeit hat die enttäuschte Menschheit mit vielen Regierungsformen versucht, aus eigenen Kräften wenigstens eine Art Paradies zu schaffen. Was ist jedoch erreicht worden? Das Ergebnis ist eine verwirrte Welt. Die Menschheit steht vor ihrem Ruin, und es verhält sich so, wie es Jesus über unsere Zeit vorhergesagt hat: „Auf der Erde Angst und Bangen unter den Nationen, die ... weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen.“ Doch Gottes Wort bietet eine Hoffnung! (Luk. 21:25, 26).
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Fast 6000 Jahre des Zeugnisgebens für JehovaDer Wachtturm 1976 | 1. Januar
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Fast 6 000 Jahre des Zeugnisgebens für Jehova
ALS sich Adam und Eva in Eden gegen Gott auflehnten, wurde eine große Streitfrage aufgeworfen. Würden sich die Menschen aus reiner Liebe zu Jehova loyalerweise dazu entschließen, ihrem Schöpfer und souveränen Gott heiligen Dienst darzubringen? „Die Urschlange“, derjenige, „der Teufel und Satan genannt wird“, hatte es darauf angelegt, die ganze bewohnte Erde irrezuführen. Indem er Jehovas Souveränität anfocht, brachte er zum Ausdruck, daß sich kein einziger Mensch gegenüber Gott als treu erweisen würde. Satan behauptete, der Mensch sei durch und durch selbstsüchtig — er diene Gott nur um des sich daraus ergebenden materiellen Vorteils willen (1. Mose 3:1-5; Offb. 12:9; Hiob 1:7-12).
In seiner großen Weisheit entschloß sich Jehova, ein für allemal zu beweisen, daß seine Souveränität rechtmäßig und gerecht ist. Er sah voraus, daß es Menschen geben würde, Nachkommen Adams, die gern für seine Souveränität eintreten würden, ganz gleich, welche Prüfung Satan über sie brächte. Wenn diese Streitfrage ein für allemal gelöst wäre, stände Jehova als der höchste Herrscher für alle Ewigkeit gerechtfertigt da. Es gäbe sozusagen einen Prüfstein, anhand dessen jede künftige Herausforderung sofort geprüft und zurückgewiesen werden könnte. Um diese Streitfrage zu klären, wäre allerdings Zeit erforderlich, etwa 6 000 Jahre. Und was haben 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte bis jetzt gezeigt? Hat es während all dieser Zeit Zeugen Jehovas auf der Erde gegeben, die ihre Lauterkeit bewahrten, um zu beweisen, daß Gott recht hat und daß Satan ein Lügner ist? (Spr. 27:11).
Das erste Jahrtausend
Abel war der erste Zeuge Jehovas, der seine Lauterkeit bewahrte und für Gottes Souveränität eintrat (Hebr. 11:4). Weil er ein Tieropfer dargebracht hatte, das Jehova annehmbar war, während Kains Opfer nicht angenommen wurde, wurde Abel von seinem Bruder Kain ermordet. Die „Grundlegung der Welt“ erfolgte, als Adam und Eva Söhne und Töchter bekamen. Abel war der zweite Sohn, der erwähnt wird. Auch Henoch, der siebente in der Linie von Adam her, ‘wandelte mit Gott’ als ein treuer Zeuge und sagte Jehovas Gericht an den Gottlosen voraus. Wegen seiner Treue nahm Gott ihn nach 365 Jahren aus dem Lande der Lebendigen hinweg, und zwar so, daß er nicht wie andere den Tod sah (1. Mose 4:1-15; 5:1-4, 21-24; Luk. 11:49-51; Jud. 14, 15; Hebr. 11:5).
Das zweite Jahrtausend
Anfang des 2. Jahrtausends wurde Methusalahs Sohn Lamech dazu inspiriert, die Prophezeiung zu äußern, daß sein eigener Sohn Noah der Menschheit Trost bringen werde. Noah, der 1056 a. m. (anno mundi) geboren wurde und ein Mann mit großem Glauben war, lebte von seinen insgesamt 950 Lebensjahren 944 Jahre in jenem Jahrtausend. Obgleich in seinen Tagen Engelsöhne Gottes ungehorsamerweise Ehen auf der Erde eingingen und die Menschen zur Gewalttätigkeit neigten, ‘wandelte Noah mit dem wahren Gott’ und „erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen“. Als Beweis seines Glaubens errichtete er unter Gottes Leitung eine riesige „Arche zur Rettung seiner Hausgemeinschaft [zu der sieben weitere gläubige Menschen gehörten]; und durch diesen Glauben verurteilte er die Welt“ gottloser Menschen. Er war ein „Prediger der Gerechtigkeit“. Später brachte er aus Dankbarkeit für das Überleben der Sintflut Gott Opfer dar. Durch treuen und gehorsamen Dienst für Jehova bewiesen Noah und seine Familie in ihrem Leben, daß Satan ein Lügner ist, sehr zum Ärger dieses Bösen (1. Mose 5:28-31; 6:9; Hebr. 11:7; 2. Petr. 2:5).
Das dritte Jahrtausend
Noah lebte noch sechs Jahre im 3. Jahrtausend. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde Abraham geboren. Weil Abraham wirklich an Gott glaubte, den Gehorsam gegenüber seinem Schöpfer materiellen Annehmlichkeiten vorzog und sogar seinen Glauben daran, daß Gott einen Verstorbenen durch eine Auferstehung zum Leben zurückbringen könnte, bewies, wurde er von Jehova reich gesegnet. Als „Freund Jehovas“ empfing Abraham von Gott die Verheißung, daß der Messias aus seinen Nachkommen hervorgehen würde. Wie Abraham, so bekundeten auch sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob (später Israel genannt) einen beispielhaften Glauben; sie klammerten sich nicht an ein menschliches Königreich, sondern wohnten in einem fremden Land in Zelten, da sie die symbolische „Stadt“ erwarteten, die Jehova errichten würde. Die zwölf Söhne Jakobs wurden die Häupter der zwölf Stämme des Volkes Israel. Joseph, einer dieser Söhne, erwies sich gegenüber Gott als äußerst loyal, indem er sich an hohe sittliche Grundsätze hielt und die Familie seines Vaters (an der sich die abrahamische Verheißung erfüllen sollte) während einer Hungersnot am Leben erhielt. Später erwählte es sich Moses, für die Anbetung des wahren Gottes einzutreten, indem er auf den Ruhm, den Ägypten ihm zu bieten hatte, verzichtete. Standhaft gehorchte er Jehova und führte Gottes Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft heraus, um es zu einer „heiligen Nation“ zu organisieren, die als ein Vorbild diente. Hiob, einer seiner Zeitgenossen, wurde dadurch bekannt, daß er seine Lauterkeit auch dann nicht aufgab, als er materiellen Besitz und seine Gesundheit verloren hatte. Auch Josua, Kaleb und die Richter Israels waren hervorragende Kämpfer für Gerechtigkeit. Gegen Ende des 3. Jahrtausends erwies sich David, der Sohn Jesses, als ‘ein Mann, der dem Herzen Gottes angenehm war’, und wegen seiner unerschütterlichen Ergebenheit schloß Gott mit ihm einen Bund für ein ewiges Königtum (1. Mose 9:28, 29; 11:26; 12:1-3; Jak. 2:23; Apg. 13:22; Hebr. 11:8-32; Hiob 1:8; 27:5).
Das vierte Jahrtausend
Nach dem Tode Salomos, des Sohnes Davids, wurde die Nation Israel in zwei Königreiche geteilt. Treue Könige gab es nur wenige. Doch unter den Propheten Jehovas waren viele, die ihre Lauterkeit bewahrten: Elia, Elisa, Jesaja, Jeremia und viele weitere. So wird zum Beispiel berichtet, daß es zur Zeit Elias im nördlichen Königreich, Israel, siebentausend Treue gab, „die sich nicht vor Baal gebeugt“ hatten. Im südlichen Königreich beteten Tausende einschließlich vieler loyaler Priester im Tempel Jehovas zu Jerusalem weiterhin den wahren Gott an. Als die Bevölkerung des nördlichen Königreiches ins Exil geführt wurde, beteten viele gottesfürchtige Juden, die aus dem Norden gekommen waren, weiterhin in Jerusalem an; und nachdem auch Jerusalem verödet worden war, hielten treue gefangene Juden in Babylon, wie Hesekiel und Daniel, an der wahren Anbetung fest. Nach siebzig Jahren kehrten nahezu 50 000 ergebene Juden mit ihren Gefährten nach Jerusalem zurück, um den Tempel aufzubauen und die wahre Anbetung dort wiedereinzuführen. Sie wurden von den Propheten Haggai und Sacharja dazu ermuntert. Nehemia und andere treue Juden arbeiteten hart, um Gottes Volk im Gesetz zu unterweisen, damit es erkannte, daß die „Freude Jehovas“ wirklich eine „Feste“ ist. Auch treue Schriftgelehrte arbeiteten gewissenhaft und stellten Abschriften der Bibel her; Gottes Wort wurde immer mehr Menschen zugänglich (1. Kö. 19:18; Neh. 8:9, 10; Hagg. 1:12-14; Sach. 1:1-3; Hebr. 11:32-38).
Das fünfte Jahrtausend
Zu Beginn des 5. Jahrtausends ruhte Jehovas Segen und Gunst auf Sacharja und seiner Frau Elisabeth, auf Joseph und Maria, auf Simeon, Anna und anderen treuen Anbetern, die in der Bibel erwähnt werden. Johannes der Täufer trat auf und ‘bereitete den Weg Jehovas’; sein furchtloser Dienst führte zu seinem Märtyrertod. Furcht um seine eigene Sicherheit hatte ihn nicht veranlaßt, Kompromisse einzugehen. Der verheißene Messias selbst erschien, um ein vollkommenes Beispiel der Lauterkeit zu geben. Oh, wie sich Satan bemühte, einen schwachen Punkt in Jesu Lauterkeit gegenüber der Souveränität Jehovas zu finden! Doch es gelang ihm zu seinem Leidwesen nicht. Dadurch, daß Jesus in qualvollen Prüfungen bis zu einem grausamen Tod seine Treue bewahrte, gab er dem Herausforderer eine umfassende und endgültige Antwort. Die Apostel und andere Urchristen folgten den Fußstapfen Jesu. Doch nach dem Ende des 1. Jahrhunderts begann die aus falschen Christen bestehende Klasse des von Satan gesäten „Unkrauts“, die wahren Christen, die Klasse des „Weizens“, zu verfolgen. Im 4. Jahrhundert wurden Personen, die die heidnische Dreieinigkeitslehre verwarfen, als „Arianer“ abgestempelt. Andere, die das Abendmahl zum Gedenken an den Tod Christi treu am 14. Nisan feierten, nannte man „Quartodecimaner“ (von lateinisch quartus decimus, „der vierzehnte“). Im 7. Jahrhundert wurden einige, die am „echten apostolischen Bibelchristentum“ festhielten, als „Paulizianer“ bezeichnet. Doch treue, gesalbte Christen konnten weder durch solche Bezeichnungen noch durch Verfolgung davon abgehalten werden, ihre Lauterkeit zu bewahren (Luk., Kap. 1, 2; Matth. 13:24-30)
Das sechste Jahrtausend
Inmitten der Christenheit mit ihren vielen, vielen Scheinchristen blieben die wahren, gesalbten Christen weiterhin treu, obgleich sie durch die katholische Geistlichkeit sadistische Marterqualen zu erdulden hatten. Im 12. Jahrhundert u. Z. lehnten die „Waldenser“ in Frankreich die katholischen Traditionen ab und zogen es vor, sich eng an die Bibel zu halten. Viele von ihnen wurden zum Märtyrer. Einer von ihnen sagte: „Man sollte das Kreuz nicht anbeten, sondern es als das Werkzeug, durch das der Gerechte zu Tode gebracht wurde, verabscheuen.“ Die Reformation im 16. Jahrhundert u. Z. führte dazu, daß sich viele Menschen, ja ganze Staaten von der Autorität der katholischen Kirche lossagten. In den 1870er Jahren begannen die neuzeitlichen christlichen Zeugen Jehovas, als organisierte Gruppe eifrig zu predigen. Trotz Anfeindungen seitens der ‘unkrautgleichen’ Klasse der Geistlichkeit der Christenheit wurde diese Klasse des „Weizens“ ausgesondert, und bis zu diesem Jahr, 1976, hat sie durch ihr Predigen in 210 Ländern Zeugnis gegeben. Diese Christen wurden besonders während der beiden Weltkriege heftig verfolgt. Viele von ihnen starben lieber in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten, als daß sie ihren Glauben an Jehova Gott aufgegeben hätten, und sowohl in kommunistischen als auch in anderen Ländern sind Jehovas Zeugen immer noch Prüfungen und Schwierigkeiten ausgesetzt. Doch trotz allem bewahren sie ihre Lauterkeit und verkündigen weiterhin auf der ganzen Erde die gute Botschaft von Gottes Königreich. Seit 1935 haben sich den wenigen tausend Gesalbten über zwei Millionen weitere Zeugen für Gottes Königreich zugesellt, und diese sind wirklich eine „große Volksmenge“, die zu Jehova als ihrem universellen Souverän und zu seinem Sohn als ihrem messianischen König aufblickt (Offb. 2:10; 3:10; 20:4; 7:9, 10).
Jehova gerechtfertigt
Während ein Jahrtausend nach dem anderen verging, hat Jehova in der in Eden aufgeworfenen Streitfrage immer wieder auf überzeugende Weise recht behalten. Zu allen Zeiten hat er treue Zeugen auf der Erde gehabt, und ihre Zahl nimmt heute schnell zu. Am Ende dieses (des sechsten) Jahrtausends sind sie Gott für alle seine wunderbaren Vorkehrungen dankbar, zu denen die Gabe des Lebens und die herrliche Aussicht auf ewiges Leben in der neuen Ordnung zählen. All das wird durch das Opfer seines Sohnes, des messianischen Königs Jesus Christus, ermöglicht, der seine Lauterkeit bewahrte. Sie glauben, daß Jehova zu Recht seine Stellung als höchster Herrscher einnimmt, und ihr innigster Wunsch ist es, auf seinen gerechten Wegen zu wandeln. Sie sind entschlossen, sich nie durch Satan von dem Pfad der Lauterkeit abbringen zu lassen. Sie freuen sich, ebenfalls den Beweis zu erbringen, daß Satan ein Lügner ist, und in unerschütterlichem Glauben drängen sie voran und machen die neuzeitlichen „großen Dinge Gottes“ bekannt. Sie freuen sich zu wissen, daß Jehova bereit ist, um der Gerechtigkeit willen zu handeln und seine eigene Souveränität zu erhöhen, indem er Satan mit seinen Anhängern und all seinen bösen Werken an dem bevorstehenden großen „Tag des Zornes Jehovas“ beseitigen wird (Apg. 2:11; Zeph. 2:2, 3).
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6000 Jahre schrittweise Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas mit der MenschheitDer Wachtturm 1976 | 1. Januar
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6 000 Jahre schrittweise Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas mit der Menschheit
NACHDEM sich Adam offen gegen Jehovas rechtmäßige Souveränität entschieden hatte, handelte Jehova gegenüber den Menschen auf barmherzige, liebevolle Weise. Er ließ Adam nicht sogleich sterben. Er begann nicht wieder ganz von vorn, indem er einen Ersatz für ihn erschaffen hätte, sondern er beschloß, Adam weiterleben und Nachkommen hervorbringen zu lassen. Die von Adam abstammende Menschheitsfamilie wurde von Gott insofern „der Nichtigkeit unterworfen“, als sie durch Adam die Verurteilung zum Tode ererbte. Von selbst konnte sich die Menschheit nicht aus dieser unglücklichen Lage befreien. Doch sie war der Nichtigkeit „aufgrund der Hoffnung“ unterworfen, denn Gott hatte in seiner unvergleichlichen unverdienten Güte für treue Nachkommen Adams einen Ausweg vorgesehen. Auf diese Weise würden sie „von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden“, und sie würden eine „herrliche Freiheit“ erlangen, indem sie wieder Kinder Gottes wären. Diese wunderbare Hoffnung kam in einer Prophezeiung zum Ausdruck, die Jehova selbst in Eden gab. Überprüfen wir nun den Bericht über ein Jahrtausend nach dem andern, um festzustellen, ob Gott langsam gewesen ist in der Verwirklichung seines Vorsatzes bezüglich der Befreiung der Menschheit (Röm. 8:20, 21; 1. Mose 3:15; 2. Petr. 3:9).
VON 4026 BIS 3026 V. U. Z.
Schon in den Jahrtausenden vor der Erschaffung des Menschen zeigte Gott seine tiefe Liebe und sein großes Interesse an der Menschheitsfamilie dadurch, daß er ihr eine paradiesische Wohnstätte bereitete. Doch als sich der Mensch in Eden auflehnte, hielt Jehova als der souveräne Herrscher Gericht. Er verurteilte Adam und Eva zum Tode und vertrieb sie aus dem Garten der Wonne. Jehova handelte in Übereinstimmung mit seiner Eigenschaft der Gerechtigkeit. Er vollstreckte jedoch das Urteil nicht dadurch, daß er die Menschen ausrottete. Obgleich die ersten beiden Menschen Sünder waren, gestattete er ihnen, Kinder hervorzubringen. Als Jehova Adam und Eva verurteilte, erklärte er auch, daß er einen „Samen“ oder Nachkommen erwecken werde, der Satan und seine Anhänger zermalmen werde. Dadurch ließ er erkennen, daß er gegenüber den Nachkommen Adams barmherzig verfahren werde, so daß sie durch diesen verheißenen „Samen“ Hoffnung auf Wiederherstellung und Leben haben könnten (1. Mose 3:8-24).
Als Kain seinen Bruder Abel ermordet hatte, wies Jehova deutlich darauf hin, daß die Menschheit für Blutschuld zur Verantwortung gezogen werden sollte. Dieser gerechte Gott inspirierte den treuen Henoch zu der Prophezeiung, daß Jehova „mit seinen heiligen Myriaden [kommen werde], um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen“. So ließ Jehova eindeutig erkennen, daß er gegenüber den Bösen stets rechtschaffen und gerecht handeln werde. Doch denjenigen, die ihn ehren würden, bot er in seiner Barmherzigkeit eine herrliche Hoffnung (1. Mose 4:9-11; Jud. 14, 15; 2. Mose 34:6, 7).
VON 3026 BIS 2026 V. U. Z.
Zu Beginn jenes Jahrtausends wurde Noah geboren. Durch ihn schuf Jehova ein prophetisches Bild der Befreiung, die er schließlich für die Menschheit herbeiführen würde. Wie ging er dabei vor? Jehova vollstreckte sein Urteil an den Gottlosen, indem er die Sintflut herbeiführte. Nur Noah und seine Familie überlebten zusammen mit Vertretern aller Tierarten in der Arche diese Katastrophe und betraten danach die gereinigte Erde. Mehr als zwei Jahrtausende später erklärte Jesus, der Messias, die prophetische Bedeutung der Flut, indem er sagte: „Denn geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn so, wie sie in jenen Tagen vor der Sintflut waren: sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tage, an dem Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein.“ So sprach Jesus, der „Sohn des Menschen“, selbst von dem vorgesehenen „Tage und jener Stunde“, wenn Jehova Gott die „große Drangsal“ über die Erde bringen würde, um die gottlosen Menschen darauf zu vertilgen (1. Mose 6:13-22; Matth. 24:36-39).
Als Jehova nach der Sintflut den Menschen gestattete, Tierfleisch zu essen, erklärte er das Leben für heilig und verbot den Genuß jeglichen Blutes. Doch noch zu Lebzeiten Noahs wurde die gereinigte menschliche Gesellschaft verderbt und mißachtete Gottes Gesetz, als sich Nimrod, ein kaltblütiger Jäger, selbst zum ersten König auf Erden erhob. Jehovas Vorsatz bestand darin, daß sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten sollten. Als Nimrod der Verwirklichung dieses Vorsatzes widerstand, indem er die Menschenwelt unter sich als Diktator und „Gott“ zusammenhalten wollte, schritt Jehova ein. Er verwirrte die Sprache der Menschen und zwang sie dadurch, sich „über die ganze Erdoberfläche“ zu zerstreuen. So zeigte er, daß niemand, der versucht, seinem erklärten Vorsatz zuwiderzuhandeln, Erfolg haben wird (1. Mose 9:1-7; 10:9, 10; 11:1-9; Jes. 55:11).
VON 2026 BIS 1026 V. U. Z.
Jehova hatte erklärt, daß der verheißene „Same“ und Befreier für die Menschheit aus der Nachkommenschaft Sems, des Sohnes Noahs, hervorgehen werde. Zu diesen Nachkommen gehörte Abraham, ein Mann, dessen starker Glaube ihm als Gerechtigkeit angerechnet wurde. Gott schloß mit ihm einen Bund und erklärte, daß sich durch Abrahams Samen „bestimmt alle Nationen der Erde ... segnen“ würden. Dadurch, daß er Abraham so weit gehen ließ, daß dieser versuchte, seinen Sohn Isaak zu opfern, schuf Gott ein Bild, das nicht nur die künftige Opferung seines Sohnes darstellte, der sein Leben als Lösegeld für die Menschheit darbringen würde, sondern das auch auf die herrliche Auferstehungshoffnung hinwies. Außerdem gebrauchte Gott Abrahams Urenkel, Joseph, in Ägypten, um darzustellen, wie der Messias als ein Retter für die Menschheit aufstehen würde. In dem nahe gelegenen Land Uz hielt Hiob „an seiner unversehrten Lauterkeit fest“ und bewies, daß Satan ein Lügner ist, wodurch vorgeschattet wurde, wie der Messias und weitere treue Diener Gottes unter schwerer Verfolgung zur Rechtfertigung der Vorsätze Jehovas ausharren würden (1. Mose 22:3-18; Hebr. 11:17-19; 1. Mose 47:21-27; Hiob 2:3).
In der Mitte jenes Jahrtausends führte Jehova die Israeliten unter Moses aus Ägypten heraus und erklärte ihnen: „Ihr werdet mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation werden.“ Gott gab Moses ein ausführliches Gesetz und Anweisungen, die die Stiftshütte, den damit verbundenen Dienst und die Priesterschaft betrafen. Durch all das wurde eine Vorschau auf Jehovas künftige Verwaltung geschaffen, durch die alle Dinge unter dem Messias zusammengebracht werden sollten. Gegen Ende jenes Jahrtausends schloß Gott mit dem treuen König David einen Bund, durch den er verhieß, daß der Messias als der ‘Same Davids’ für immer auf dem Thron des Königreiches Gottes sitzen werde. Als jenes Jahrtausend zu Ende ging, beendete Davids Sohn, Salomo, den Bau des großartigen Tempels Jehovas in Jerusalem. Ja, die Verwirklichung des Vorsatzes Gottes schritt unaufhaltsam voran (2. Mose 19:5, 6; Eph. 1:9, 10; 1. Chron. 17:11-14; 2. Chron. 5:1).
VON 1026 BIS 26 V. U. Z.
Die Einweihung des von Salomo erbauten herrlichen Tempels Jehovas fand im ersten Jahr des 4. Jahrtausends statt. Damals war genau die Hälfte der Zeit vergangen, die von der Erschaffung Adams bis heute verstrichen ist. Salomo betete passenderweise darum, daß der Tempel in Jerusalem zu einem Haus des Gebets für alle Nationen werde. Doch Jehova hatte insbesondere die Israeliten als das Werkzeug erwählt, durch das er seinen göttlichen Vorsatz in Verbindung mit der Wiederherstellung der Menschheit offenbaren würde, und durch sie schuf er weiterhin prophetische Bilder künftiger Ereignisse (1. Kö. 8:1-66; Mark. 11:17).
Das Volk Israel fiel indes von Jehova ab. Im Jahre 740 v. u. Z. gebrauchte Jehova Assyrien als ‘die Rute für seinen Zorn’, indem er das nördliche Königreich, Israel, bestrafte und seine Bewohner ins Exil wegführen ließ. Im Jahre 607 v. u. Z. gebrauchte er in gleicher Weise Babylon, das Juda und Jerusalem verwüstete Nach 70 Jahren kehrte ein Überrest treuer Juden aus dem Exil in Babylon zurück, um in Jerusalem den Tempel wieder aufzubauen und die wahre Anbetung wiederaufzurichten (Jes. 10:5-11; Jer. 25:8-14).
Gott gebrauchte den Propheten Daniel, um vorauszusagen, daß der „Messias, der Führer“, 69 Jahrwochen nach dem Zeitpunkt erscheinen werde, an dem der Befehl erginge, Jerusalem wieder aufzubauen, ein Befehl, der im Jahre 455 v. u. Z. erlassen wurde. Daher sollte der Messias, der Gesalbte Gottes, im Jahre 29 u. Z. erscheinen. Gott wies auch darauf hin, daß die Herrschaft der Nationen über die Erde mit seiner Zulassung 2 520 Jahre, von 607 v. u. Z. bis 1914 u. Z., dauern werde (Dan. 9:24-27; 4:16, 23, 25, 32).
In diesem Jahrtausend wurde der Kanon der Hebräischen Schriften vollendet, und zwar gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. u. Z. Sprachschranken sollten die Ausbreitung des in diesen heiligen Rollen enthaltenen wichtigen Aufschlusses indes nicht verhindern. So begann man im 3. Jahrhundert v. u. Z. in Ägypten mit der Arbeit an der Septuaginta, einer griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften, die zum Nutzen der in andere Länder zerstreuten griechisch sprechenden Juden angefertigt wurde (Röm. 3:1, 2; 15:4).
VON 26 V. U. Z. BIS 975 U. Z.
Die Ereignisse des ersten Jahrhunderts u. Z. sind für die Menschheit von überragender Bedeutung. Vom Frühling des Jahres 29 u. Z. an diente Johannes der Täufer dazu, den Weg für den Messias zu „bereiten“. Im Herbst jenes Jahres taufte Johannes Jesus; damals salbte Jehova Jesus „mit heiligem Geist und Kraft“. Jesus wurde dadurch der Messias, der Hohepriester Jehovas und der voraussichtliche König, der der Menschheit ewige Rettung bringen soll. Dadurch, daß Jesus während seines dreieinhalbjährigen Dienstes predigte und Wunder wirkte, zeigte er, wie er Jehovas Vorsatz ausführen würde, wenn ihm die verheißene Königreichsherrschaft übertragen würde. Er würde die Toten auferwecken und die Menschen in einem irdischen Paradies heilen und zur Vollkommenheit wiederherstellen. Von den jüdischen Priestern und von der römischen Behörde verurteilt, wurde Jesus an einen Marterpfahl geschlagen. Nach seinem Tod und seinem Begräbnis erklärte Jehova ihn als völlig gerecht, indem er ihn zu himmlischem Leben auferweckte. Als Hoherpriester brachte Jesus dann im Himmel Gott den Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers dar, damit es zum Nutzen der Menschheit angewandt werden konnte (Matth. 3:3, 13-17; Apg. 10:37-43; 1. Tim. 3:16; Hebr. 9:24-28).
Zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. goß Jehova seinen Geist auf die versammelten Jünger Jesu aus und nahm sie als geistige Israeliten in den durch Christus vermittelten neuen Bund auf. Beginnend mit der Bekehrung des Kornelius und seiner Hausgenossen im Jahre 36 u. Z., wurden auch christianisierte Heiden in dieses „Israel Gottes’ aufgenommen. Diese „kleine Herde“ gesalbter Christen hat die großartige Aussicht, mit Christus einen Anteil an seinem himmlischen Königreich zu haben (Apg. 2:1-4; 10:24, 44-48; Hebr. 9:15; Gal. 6:15, 16).
Im ersten Jahrhundert u. Z. wurde die Christenversammlung befestigt. Einige Apostel und andere Jünger Jesu schrieben die Christlichen Griechischen Schriften. Gegen Ende jenes Jahrhunderts war der Bibelkanon vollendet. Jehovas wunderbarer Vorsatz war nun vollständig schriftlich niedergelegt. Die inspirierten Schriften ließen erkennen, wie viele Prophezeiungen Gottes sich bereits erfüllt hatten oder in Erfüllung begriffen waren. Sie gaben zu der zuverlässigen Hoffnung Anlaß, daß sich alle Verheißungen Jehovas durch das Königreich seines Sohnes erfüllen würden (Apg. 9:31; 2. Tim. 3:16, 17; 2. Petr. 1:19-21).
Gesalbte Christen predigten „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist“, die unverfälschte gute Botschaft. Doch nach dem Tode der Apostel setzte der vorhergesagte große Abfall ein, und die Christenversammlung wurde durch die eindringenden „Wölfe“ — “gottlose Menschen“ —, die Gottes unverdiente Güte mit Füßen traten, verunreinigt. Im Jahre 325 u. Z. gründeten Abtrünnige unter der Schirmherrschaft des heidnischen Rom die heuchlerische Christenheit, was eine tiefe geistige Finsternis zur Folge hatte. Gegen Ende des 5. Jahrtausends waren das Verständnis und die Wertschätzung für Jehovas wunderbare Vorsätze in Verbindung mit dem Königreich äußerst gering. Doch Gottes Verheißungen blieben zuverlässig. Er lügt nicht (Kol. 1:13, 23; Apg. 20:29, 30; Jud. 4; Tit. 1:2).
VON 975 U. Z. BIS 1975 U. Z.
Während des 6. Jahrtausends fuhr Jehova fort, seine wahren Gesalbten zu erproben, indem er Verfolgung zuließ. Schließlich begann sich das Dunkel zu lichten, als die Bibel in die gewöhnlichen Sprachen des Volkes übersetzt und besonders vom 16. Jahrhundert an in der ganzen Christenheit verbreitet wurde. In den 1870er Jahren erfolgte eine erstaunliche Wiederbelebung des Verständnisses grundlegender biblischer Wahrheiten. Jehova begann seine Gesalbten zu sammeln. Diese wiederum wurden als die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ dafür bekannt, daß sie in umfangreichem Maße geistige Speise austeilten. Eifrige Christen blickten erwartungsvoll nach dem Jahr 1914 u. Z. aus, denn in diesem Jahr sollten die Heidenzeiten ablaufen. Und tatsächlich setzte Jehova im Jahre 1914 Christus Jesus im himmlischen Königreich, auf dem himmlischen Berg Zion, auf den Thron und übertrug ihm „das Königreich der Welt“. Alle Bestandteile des von Jesus vorhergesagten „Zeichens“, das seine Gegenwart in himmlischer Herrlichkeit und den „Abschluß des Systems der Dinge“ erkennen ließe, sind deutlich zu sehen, da sie sich erfüllt haben und noch erfüllen. Das ist für wahre Christen ein Grund zu großer Freude gewesen und hat dazu geführt, daß sie Gottes aufgerichtetes Königreich tatkräftig verkündigen (Offb. 20:4; Matth. 24:3-14, 32-34, 45-47; 25:31-33).
Von 1919 an ist für Gottes gesalbten Überrest auf der Erde unter Christus, dem Haupt, ein geistiges Paradies wiederhergestellt worden. Und seit dem Jahre 1935 sind noch weitere demütige Anbeter — eine „große Volksmenge“ — in Erscheinung getreten, die sich Jehovas gesalbtem Überrest der Königreichsklasse angeschlossen haben und Jehova auf der ganzen Erde lobpreisen. Die Einsammlung dieser „großen Volksmenge“ geht seit vierzig Jahren vor sich. Heute erwarten mehr als zwei Millionen dieser Diener Gottes, die schnell herannahende „große Drangsal“ zu überleben und eine gereinigte Erde zu betreten, die buchstäblich zu einem weltweiten Paradies gemacht werden wird, und zwar für alle Ewigkeit. In über 38 000 christlichen Versammlungen in 210 Ländern der Erde werden die Glieder dieses eifrigen Volkes Gottes nicht nur auf das Überleben vorbereitet, sondern auch auf das gemeinsame Werk, das in Verbindung mit dem buchstäblichen Paradies auf Erden vor ihnen liegt (Joh. 10:16; Offb. 7:9, 10, 14, 15; vergleiche Jesaja 35:1-10; 65:17-23).
JEHOVA HANDELT FORTGESETZT ZUGUNSTEN DER MENSCHEN
Ja, Jehova ist ein fortschrittlicher Gott. Er ist nicht langsam, wenn es darum geht, seinen majestätischen Vorsatz zum Segen und Wohl seiner Geschöpfe in jeder Hinsicht zu verwirklichen. Gottlose Menschen mögen über die gute Botschaft, daß die verheißene „Gegenwart“ des Messias als herrschender König in unseren Tagen begonnen hat, spotten. Doch ihr Spott wird auf sie zurückfallen, wenn der „Tag und die Stunde“ kommt, die Jehova für die „Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht“ vorgesehen hat. Es wird eine feurige Vernichtung bedeuten, „wenn er an denen Rache übt, die Gott nicht kennen, und an denen, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“. Wir dürfen dessen gewiß sein, daß „Jehova ... hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam“ ist. Während wir geduldig auf „Jehovas Tag“ warten, an dem er handeln wird, können wir uns freuen, daß die „große Volksmenge“, die die „große Drangsal“ überleben wird, schnell zunimmt. Es ist bestimmt angebracht, daß wir uns ihrethalben anstrengen (2. Thess. 1:7-10; 2. Petr. 3:3, 4, 9; 1. Tim. 4:10).
Wenn wir an all das denken, was Jehova getan hat, um den Menschen zu seinem ursprünglichen Zustand zurückzuführen, wird unser Herz mit Freude erfüllt. Da wir völlig davon überzeugt sind, daß sich der erhabene Vorsatz Jehovas vollständig an denen erfüllen wird, die Gott lieben, werden wir Jehovas Führung und der seines Königs, Jesus Christus, durch die „große Drangsal“ hindurch bis hinein in die noch bevorstehende tausendjährige Königreichsherrschaft folgen. Ja, Jehova Gott hat zugunsten der Menschheit „hervorragend gehandelt“ und tut es auch weiterhin (Jes. 12:2-5).
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Warum etwas aufschieben?Der Wachtturm 1976 | 1. Januar
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Warum etwas aufschieben?
● „Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.“ So lautet ein Sprichwort. Weshalb sollte man etwas, was getan werden muß, aufschieben? Jetzt ist es an der Zeit, im Dienste Gottes tätig zu sein. Über den Faulen lesen wir in der Bibel: „Noch ein bißchen Schlaf, noch ein bißchen Schlummern, noch ein bißchen die Hände zusammenlegen im Bett. So kommt die Armut über dich wie ein Räuber“ (Spr. 6:10, 11, Bruns).
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