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Das Königreich und eine „heilige Stätte“Der Wachtturm 1982 | 15. Dezember
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zu einem Teil der Welt Satans (Matthäus 24:9; Johannes 15:18-20). Daniel spricht hier von einem viel kleineren Heer, vergleichbar mit der Truppe Gideons, die im Gegensatz zu den Horden Midians sehr klein war (Richter 7:8, 12). Es ist der noch auf der Erde lebende Überrest des „Heeres“ der 144 000 „Heiligen“, die mit Christus Jesus, dem Lamm, auf dem Berg Zion des „himmlischen Jerusalem“ herrschen werden (Offenbarung 14:1-5).
An einer „heiligen Stätte“
18. (a) Wo befindet sich gemäß der Heiligen Schrift eine „heilige Stätte“? (b) Was geschieht an diesem Ort gemäß Daniel 8:12?
18 Heute befinden sich diese Übriggebliebenen an einer „heiligen Stätte“, und sie vertreten auf der Erde das „himmlische Jerusalem“ und seine Tempeleinrichtung. Daniel bezeichnet diese (in Vers 11) als „die feste Stätte seines [Jehovas] Heiligtums“ auf der Erde, dem „Fußschemel“ Jehovas (Jesaja 66:1, Die Bibel in heutigem Deutsch). Er sagt: „Das beständige Opfer wurde von ihm [Jehova] weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen“ (Daniel 8:11, 12). Wie erfüllte sich das?
19. (a) Was verstehen wir unter der ‘Übertretung des kleinen Hornes’? (b) Inwiefern ‘warf es die Wahrheit fortgesetzt zur Erde’?
19 Was erlebten treue Bibelforscher — Jehovas Zeugen — im Zweiten Weltkrieg? Heftige Verfolgung. Das war nichts anderes als eine „Übertretung“, ein Bemühen, Gottes „Heiligtums“klasse zu „verwüsten“ und so das „beständige Opfer“, den täglichen Gottesdienst in der Öffentlichkeit, von Jehova wegzunehmen. Es begann in Ländern, die vom Nationalsozialismus und vom Faschismus beherrscht wurden. Doch bald wurde in dem gesamten ausgedehnten Herrschaftsbereich des ‘kleinen Hornes, dessen Kraft mächtig wurde’, ‘die Wahrheit zur Erde geworfen’. Die Königreichsverkündiger, das „Heer“, wurden fast im ganzen britischen Commonwealth verfolgt, und das Predigen der Königreichswahrheit wurde verboten. Als diese Nationen Männer zum Militärdienst einzogen, lehnten sie es ab, Jehovas Zeugen als Diener Gottes freizustellen; sie zeigten vor deren theokratischer Ernennung zu Dienern Gottes keine Achtung. In den Vereinigten Staaten wurden Jehovas treue Diener mit Gewalttätigkeiten des Pöbels und anderen Demütigungen überhäuft.
20. (a) Was wird uns in Daniel 8:14 zugesichert? (b) Wie ‘ging die heilige Stätte siegreich hervor’? (c) Was ging gegen Ende des Zweiten Weltkrieges innerhalb der Organisation Jehovas vor sich?
20 Gemäß Daniel 8:13, 14 sollte jedoch die „heilige Stätte“ nach „zweitausenddreihundert Abenden und Morgen“ (nach sechs Jahren, vier Monaten und zwanzig Tagen) wieder „in ihren rechten Zustand gebracht werden“ oder „siegreich hervorgehen“ (New English Bible). Jehovas Zeugen wurden tatsächlich heftig verfolgt, weil sie darauf bestanden, ‘Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als den Menschen’ (Apostelgeschichte 5:29). Doch in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges bekräftigten sie ihre Entschlossenheit, die Herrschaft Jehovas zu verherrlichen und als Organisation zu ihr zu halten. Zu diesem Zweck wurde im Jahre 1944 mit einer Neuordnung des Werkes der Zeugen Jehovas und des Aufbaus ihrer Leitung begonnen. In der englischen Wachtturm-Ausgabe vom 15. Oktober 1944 (deutsch: Oktober 1945) erschien der Hauptartikel „Zum Schlußwerk organisiert“. Dieser und weitere Artikel, die in jener Zeit erschienen und in denen der Dienst betont wurde, zeigten, daß die „heilige Stätte“, vom Standpunkt Jehovas aus gesehen, wieder in ihrem „rechten Zustand“ war.a
21. Inwiefern hatte das Königreich bis zu diesem Zeitpunkt triumphiert?
21 Der gemeine Versuch des Feindes, die „heilige Stätte“ zu verwüsten und völlig zu vernichten, war fehlgeschlagen. Die auf der Erde übriggebliebenen „Heiligen“ waren zusammen mit ihren Gefährten, der „großen Volksmenge“, als Sieger hervorgegangen. Das Königreich Jehovas, des Höchsten, und seines Christus hatte triumphiert. Was sollte nun gemäß dem prophetischen Wort Jehovas folgen? Wir werden sehen.
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Höchste Zeit zur Flucht!Der Wachtturm 1982 | 15. Dezember
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Höchste Zeit zur Flucht!
1. (a) Was geschah während des Zweiten Weltkrieges im Heiligtum der „heiligen Stätte“ auf der Erde? (b) Welche Frage erhebt sich daher?
WIE wir festgestellt haben, befindet sich die wahre „heilige Stätte“ im Herrschaftsbereich des „himmlischen Jerusalem“, des messianischen Königreiches Gottes. Im Zweiten Weltkrieg wurden die „Heiligen“, die mit ihren Gefährten, der „großen Volksmenge“, im Heiligtum dieser „heiligen Stätte“ auf der Erde dienten, hauptsächlich in Gebieten der anglo-amerikanischen Doppelweltmacht ‘niedergetreten’ (Daniel 7:27; 8:10-12; Offenbarung 7:9, 15). Schließen wir daraus, daß England und Amerika „das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“, sind? Nein, denn die „Übertretung“ der Doppelweltmacht weist noch etwas anderes auf. Worum handelt es sich dabei?
2, 3. (a) Wie ist ein Scheinkönigreich Gottes hervorgebracht worden? (b) Wie wird dieses in der Offenbarung beschrieben? (c) Was ist also das in Daniel 11:31 und Matthäus 24:15 erwähnte neuzeitliche „abscheuliche Ding“?
2 Die anglo-amerikanische Weltmacht hat den Zwecken Satans noch auf eine andere Weise gedient. Sie hat ein Scheinkönigreich Gottes hervorgebracht. Wie in der Prophezeiung Daniels werden auch in der Offenbarung „Tiere“ und ihre „Hörner“ als Sinnbilder für politische Mächte der Welt gebraucht. In Offenbarung, Kapitel 13 wird die siebente Weltmacht der biblischen Geschichte, England und Amerika, als zweihörniges wildes Tier beschrieben, das einem „Bild“ der tierähnlichen menschlichen Regierungen Leben gibt. Dieses „Bild“ des Tieres ist ein kollektives ‘scharlachfarbenes wildes Tier, das sieben Köpfe und zehn Hörner hat’ (Offenbarung 17:3). Es erschien zunächst im Jahre 1920 als Völkerbund und wurde 1945 von Großbritannien und Amerika, seinen Hauptbefürwortern, sowie von der Sowjetunion als die Vereinten Nationen wiederbelebt (Offenbarung 13:11, 15; 17:8). Dadurch erfüllte sich auch Daniel 11:31, wo es heißt: „Und sie werden gewißlich das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufstellen.“a
3 Das ist also das neuzeitliche „abscheuliche Ding“, von dem Jesus in Matthäus 24:15 sprach. Aber wie ist es gekommen, daß es ‘an heiliger Stätte steht’? Was zeigen die Tatsachen?
4. (a) Warum kann der Völkerbund als „abscheulich“ bezeichnet werden? (b) Welche „abscheulichen“ Behauptungen haben religiöse Führer über die UNO aufgestellt?
4 Als Großbritannien und Amerika 1918 in der Befürwortung des Völkerbundes führend vorangingen, wurden sie dabei von den Kirchen der Christenheit rückhaltlos unterstützt. Der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika pries den Völkerbund als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“. Welch eine Gotteslästerung — zu sagen, ein Zusammenschluß der Nationen der Welt Satans könne das Königreich Gottes auf Erden sein! Ja, es war etwas Abscheuliches, ein Greuel, in den Augen Jehovas und in den Augen derer, die als irdische Gesandte des nun herrschenden „himmlischen Jerusalem“ wirklich an „heiliger Stätte“ standen! Und was hat die Geistlichkeit über die Nachfolgeorganisation des Völkerbundes, die Vereinten Nationen, gesagt? Sie hat sie u. a. als die einzige Hoffnung auf den Fortbestand der Menschheit bezeichnet, als die „letzte Hoffnung für die Eintracht und den Frieden“ und als „das oberste Forum für den Frieden und die Gerechtigkeit“. Sie stellt sie wie den Völkerbund an eine „heilige Stätte“, indem sie behauptet, daß die UNO das tun wird, was nur Gottes Königreich herbeiführen kann.
5. Warum können wir sagen, daß die UNO nicht an die „heilige Stätte“ gehört?
5 Die Geistlichkeit der Christenheit hat sich dafür entschieden, die UNO an eine „heilige Stätte“ zu stellen, die rechtmäßigerweise dem „himmlischen Jerusalem“, dem Königreich Gottes, zusteht und den „Heiligen“, die es auf der Erde vertreten. An der UNO ist nichts „Heiliges“. Sie hat zwar ihren Andachtsraum und ihre buddhistische Glocke, und in der Mauer eines Vorplatzes stehen die Worte aus Jesaja 2:4: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen“
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