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  • Der heilige Geist — die dritte Person der Dreieinigkeit oder Gottes wirksame Kraft?
    Der Wachtturm 1957 | 15. November
    • Der heilige Geist — die dritte Person der Dreieinigkeit oder Gottes wirksame Kraft?

      „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch kommt, und ihr werdet von mir zeugen … bis zum entferntesten Teil der Erde.“ — Apg. 1:8, NW.

      1, 2. Welches bemerkenswerte Ereignis fand in Jerusalem zu Pfingsten des Jahres 33 n. Chr. statt?

      Die Szene spielt in Jerusalem. Zeit: spät im Monat Mai des Jahres 33 n. Chr. Das Gesetz Moses befolgend, drängen sich mehr als eine Million Juden zur Feier des Pfingstfestes in die Stadt, auf die Jehova seinen Namen gelegt hat. In einem der Obersäle der Stadt sehen wir die elf Apostel mit 109 anderen Jüngern Jesu samt seiner Mutter und seinen Halbbrüdern (nach dem Fleische) versammelt.

      2 Dann, so beschreibt es Lukas, geschah es „plötzlich, daß vom Himmel her ein Brausen wie von einer daherfahrenden steifen Brise kam, und es erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen. Und Zungen wie von Feuer wurden sichtbar und wurden an sie verteilt und setzten sich einzeln auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle mit heiligem Geist erfüllt und begannen in verschiedenen Zungen zu reden, so wie es ihnen der Geist verlieh, sich zu äußern.“ — Apg. 2:2-4, NW.

      3. Welche allgemeine Ansicht herrscht in der Christenheit über Gottes heiligen Geist? Welche Ansicht vertreten die Unitarier?

      3 Mit nur sehr wenig Ausnahmen bezeichnen die Glaubensbekenntnisse der Christenheit Gottes heiligen Geist als die dritte Person einer Dreieinigkeit oder Dreifaltigkeit, die in der Allmacht, Ewigkeit und Substanz dem Vater und dem Sohne gleich sei. Biblische Wörterbücher und religiöse Enzyklopädien suchen ausführlich zu beweisen, daß der heilige Geist nicht einfach eine Person, sondern eine göttliche Person ist. Eine Ausnahme macht das Glaubensbekenntnis der Unitarier, das die Ansicht verficht, der heilige Geist sei lediglich „der Einfluß der Gottheit auf den Sinn seiner Diener … und wohne im Herzen der Gläubigen als Quell ihres geistigen Lebens“. — Dictionary of Religious Knowledge [Wörterbuch des religiösen Wissens], Abbott.

      4. Welche Ansichten herrschten im Jahre 380 n. Chr. in bezug auf die Frage, was Gottes heiliger Geist ist?

      4 Während die Religionslehren der Christenheit im allgemeinen dem heiligen Geiste Gottes heute Göttlichkeit zuschreiben mögen, war dies doch nicht immer der Fall. Man beachte zum Beispiel die Worte Neanders, von dem McClintock and Strong’s Cyclopædia erklärt, er ‚werde allgemein als weitaus der größte Kirchenhistoriker anerkannt‘. Obwohl er selbst ein Dreieinigkeitsverfechter war, schrieb er, daß im Jahre 380 n. Chr. in der Begriffsauffassung bezüglich dieses Dogmas solche Unklarheit herrschte, daß ein Zeitgenosse sagen konnte: „Einige unserer Theologen halten den heiligen Geist für eine gewisse Würkungsweise Gottes, Andere für ein Geschöpf Gottes, Andere für Gott selbst; Andere sagen, sie wüßten selbst nicht, welches von Beiden sie annehmen sollten, aus Ehrfurcht vor der heiligen Schrift, die sich nicht deutlich darüber erkläre.“

      5. Welche Fragen ergeben sich in bezug auf Gottes heiligen Geist?

      5 Ist Gottes Wort denn zweideutig hinsichtlich des Themas „heiliger Geist“? Sagt es nicht deutlich, ob Gottes heiliger Geist Gott selbst, ein Geschöpf Gottes oder eine gewisse Wirkungsweise Gottes ist?

      GEISTPERSONEN

      6. Welches hebräische und welches griechische Wort wird in der Heiligen Schrift mit „Geist“ wiedergegeben, und welchen Sinn haben diese Wörter?

      6 Um zu verstehen, was die Bibel über Gottes heiligen Geist zu sagen hat, müssen wir vor allem den Sinn der hebräischen und griechischen Wörter beachten, die mit „Geist“ übersetzt worden sind, nämlich den Sinn des hebräischen Wortes ru‘ach (oder ru‘ahh) und des griechischen Wortes pneu‘ma. Beide Wörter haben die Bedeutung von „Odem“, „Windstoß“ oder „Wind“ und werden auf verschiedene Weise wiedergegeben. Das Wort „Pneumatik“ stammt von diesem griechischen Wort pneu‘ma und bezeichnet einen pneumatischen Reifen, einen Reifen voll „Wind“, einen Luftreifen. Während die Bezeichnung „Holy Ghost“ etwa neunzigmal in der King-James- und in der Douay-Übersetzung erscheint, handelt es sich dabei in Wirklichkeit um eine altenglische Bezeichnung, denn „Ghost“ stammt von nichts anderem als dem leichtverständlichen deutschen Wort Geist. Daher erscheint der Ausdruck „Holy Ghost“ nicht in modernen englischen Übersetzungen.

      7. In wie vielen verschiedenen Bedeutungen wird das Wort „Geist“ in der Heiligen Schrift gebraucht, und welche Ermahnung müssen wir daher beherzigen?

      7 Das Wort „Geist“ wird in der Bibel auf sieben verschiedene Arten gebraucht und wird sowohl auf Personen wie auf unpersönliche Dinge angewandt. Offenbar würde es zu Verwirrung führen, wenn man verfehlte, zwischen diesen sieben Bedeutungen des Wortes „Geist“ einen Unterschied zu machen. Um die Wahrheit über diesen Gegenstand festzustellen, müssen wir daher die Ermahnung des Apostels Paulus beherzigen: „Tue dein Äußerstes, dich Gott als anerkannt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich keiner Sache zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit richtig handhabt.“ — 2. Tim. 2:15, NW.

      8. Welche zwei grundlegenden Merkmale des Windes weisen alle diese verschiedenen Anwendungsarten des Wortes „Geist“ auf?

      8 Warum gebrauchten die Bibelschreiber die Worte ru‘ach und pneu‘ma in sieben verschiedenen Bedeutungen und wandten sie sowohl auf Personen wie auf unpersönliche Dinge an? Weil allen diesen Bedeutungen die zwei grundlegenden Merkmale des Windes anhaften, nämlich Unsichtbarkeit und Kraft. Man beachte zum Beispiel die Segel eines vom Winde getriebenen Schiffes. Wir können den Wind nicht sehen, aber die Tatsache, daß sich die Segel blähen und daß das Schiff über das Wasser getrieben wird, zeigt, daß eine Kraft am Werke ist. Wir sehen also eine sichtbare, von einer unsichtbaren Kraft verursachte Wirkung. Folgende Worte eines Propheten heben diese Merkmale des „Geistes“ hervor: „Die Ägypter sind Menschen und nicht Gott, und ihre Rosse sind Fleisch und nicht Geist.“ — Jes. 31:3.

      9—11. (a) Warum wird das Wort „Geist“ passenderweise auf Jehova Gott angewandt? (b) auf Jesus Christus seit seiner Auferstehung? (c) auf gute und schlechte Engel?

      9 Logischerweise gilt die Bezeichnung „Geist“ vor allem Jehova Gott, denn er ist sowohl unsichtbar — kein Mensch hat ihn je gesehen — als auch mächtig, ja allmächtig. (2. Mose 6:3; 33:20) In der Tat, Jesus hat gesagt: „Gott ist ein Geist“, und Paulus hat geschrieben: „Nun ist Jehova der Geist.“ — Joh. 4:24; 2. Kor. 3:17, NW.

      10 Die Heilige Schrift spricht auch von Jesus Christus als von einem Geiste. „Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele“, zitiert Paulus und stellt ihn dem letzten Adam, Jesus, gegenüber, der nach seiner Auferstehung ‚ein lebengebender Geist wurde‘; „er wurde getötet im Fleische, aber lebendig gemacht im Geiste“. Und da er nun ein „unzugängliches Licht“ bewohnt und auch als „starker Gott“ bezeichnet wird, paßt der Ausdruck „Geist“ auch gut auf ihn. — 1. Kor. 15:45; 1. Pet. 3:18; 1. Tim. 6:16, NW; Jes. 9:6.

      11 Auch Engel, gute wie schlechte, werden als „Geister“ bezeichnet. So erklärt Paulus in Hebräer 1:7, 14 (NW), daß Gott „seine Engel zu Geistern macht“ und daß Engel „alle Geister für öffentlichen Dienst“ sind. Diese guten Engel sind unsichtbar und mächtig, wie die Bibel es wiederholt zeigt. (2. Kön. 6:16, 17; Jes. 37:36) Auch böse Engel werden als „Geister“ bezeichnet, und Jesus trieb diese Geister oft „mit einem Worte“ aus Personen aus, die von ihnen besessen waren. Ferner spricht Paulus von Satan als von „dem Geist, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams“. (Matth. 8:16; Eph. 2:2, NW) Diese bösen Geister sind auch sehr mächtig. Das geht aus Daniel 10:13, 20 hervor, wo uns gesagt wird, daß einer von ihnen imstande war, einen der unsichtbaren Boten Gottes einundzwanzig Tage lang aufzuhalten.

      UNPERSÖNLICHE ANWENDUNG DES WORTES „GEIST“

      12—15. (a) Welche Gründe und welche Schrifttexte zeigen, daß das Wort „Geist“ zur Bezeichnung der Lebenskraft gebraucht wird? (b) zur Bezeichnung der geistigen Einstellung oder Geistesverfassung? (c) zur Bezeichnung inspirierter Äußerungen?

      12 Eine der Anwendungsarten des Wortes „Geist“ für unpersönliche Dinge bezieht sich auf den Geist oder die Lebenskraft, die Gott dem Menschen verlieh, nachdem er ihn aus dem Staube des Erdbodens gemacht hatte, und wodurch er ihn zum Leben brachte. Diese Lebenskraft betreffend, lesen wir in 1. Mose 7:22, daß zufolge der Sintflut „alle, in deren Nase der Odem des Lebensgeistes war“ (Ro), verschieden oder „alles, in dem der Odem der Lebenskraft tätig war … starb“. (NW) Und der Apostel Johannes berichtet, daß er eine Vision gehabt habe, in der er sah, wie der „Geist des Lebens“ in gewisse Zeugen kam, der sie veranlaßte, auf ihren Füßen zu stehen, nachdem sie dreieinhalb Tage lang tot gewesen waren. (Off. 11:11, NW) Beim Tode ‚kehrt der Staub zur Erde zurück, so wie er gewesen war, und der Geist [ru‘ach, nicht neph‘esch oder Seele] kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat‘. (Pred. 12:7) Diese Lebenskraft ist bestimmt unsichtbar und machtvoll und wird daher passenderweise „Geist“ genannt. Wissenschaftler bemühen sich sehr, diese Lebenskraft oder das „Lebensprinzip“ zu entdecken, aber Jehova hat es in seiner Weisheit für gut erachtet, dieses Geheimnis für sich zu behalten. — Ps. 36:9.

      13 Das Wort „Geist“, ru‘ach, pneu‘ma, wird in der Bibel zur Bezeichnung unpersönlicher Dinge unter anderem auch auf die geistige Einstellung oder die Geistesverfassung angewandt. So lesen wir: „Hoffart geht dem Sturze, und Hochmut [hochmütiger Geist, RS] dem Falle voraus.“ Ferner lesen wir: „Besser ein Langmütiger als ein Held, und wer seinen Geist beherrscht, als wer eine Stadt erobert.“ (Spr. 16:18, 32) Die Geistesverfassung selbst kann man nicht sehen, doch liegt ihr eine Kraft zugrunde, die sich in sichtbaren Taten äußert, zum Beispiel wenn jemand die Selbstbeherrschung verliert und im Gesicht rot wird und vor Wut zittert. Jesus gebrauchte das Wort „Geist“ in diesem Sinne, als er den Rat gab: „Bleibt wach und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist zwar willig, das Fleisch aber ist schwach.“ Die geistige Einstellung wird daher passenderweise auch als „Geist“ bezeichnet. — Matth. 26:41, NW.

      14 Auf unpersönliche Dinge angewandt, bezeichnet das Wort „Geist“ auch eine „inspirierte Äußerung“. Eine von Gott inspirierte Prophezeiung ist eine inspirierte Äußerung, und wenn also eine Prophezeiung angeführt wird, wird richtigerweise gesagt, daß der „Geist“ gesprochen habe. So sagt Paulus, daß die ‚inspirierte Äußerung [Geist, Fußnote] ausdrücklich sagt, daß in späteren Zeitperioden einige vom Glauben abfallen werden‘. — 1. Tim. 4:1, NW.

      15 Auch der Teufel und seine Werkzeuge inspirieren zu Äußerungen, obwohl diese nicht prophetisch sind. So wird eine Äußerung der kommunistischen Propaganda, die als Neuigkeit herauskommt, neuerdings als „inspirierte Darlegung“ bezeichnet. Satans heutiger weltweiter Propagandafeldzug gegen das Königreich Jehovas wird durch „drei unreine inspirierte Äußerungen“ oder „unreine Geister“ dargestellt, die Fröschen gleichen und alle Nationen nach Harmagedon versammeln. (Off. 16:13, 14, 16, NW) Der Apostel Johannes warnt die Christen davor, sich von falschen inspirierten Äußerungen betrügen zu lassen. „Glaubt nicht jeder inspirierten Äußerung [jedem Geist], sondern prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen, weil viele falsche Propheten in die Welt hinausgegangen sind.“ Die Tatsache, daß Johannes hier das Wort „Geist“ mit falschen Propheten in Verbindung bringt, zeigt, daß es sich auf die Äußerung dieser Propheten bezieht und nicht auf Geistgeschöpfe. Als Menschen können wir nicht Geistgeschöpfe prüfen, aber wir können die von Geistern inspirierten Äußerungen prüfen, um festzustellen, ob sie wahr sind oder nicht. Da man solche Gedanken an sich nicht sehen kann und sie zudem auf die Sinne der Menschen machtvoll einzuwirken vermögen, werden sie richtigerweise „Geister“ genannt. — 1. Joh. 4:1, NW; AÜ.

      16, 17. (a) Was sagt das Athanasianische Glaubensbekenntnis über den heiligen Geist, und als wie wichtig wird diese Lehre angesehen? (b) Welche Gründe sprechen dagegen, daß dies der Standpunkt der Schrift sei?

      16 Die siebente und letzte Bedeutung des Wortes „Geist“ ist seine Anwendung im Ausdruck „heiliger Geist“. Übersetzer, die an die Dreieinigkeitslehre glauben, geben es gewöhnlich großgeschrieben wieder und fügen dem Wort den bestimmten Artikel der bei, z. B. „Der Heilige Geist“. Gemäß dem Athanasianischen Glaubensbekenntnis, dem frühesten Glaubensbekenntnis, das die Dreieinigkeit, so wie sie heute verstanden wird, ausdrücklich lehrt und auf das sich daher Dreieinigkeitsverfechter am meisten verlassen, ist der „Heilige Geist“ [oder Holy Ghost] ein Glied der Dreieinigkeit, nicht geschaffen, allmächtig, unermeßlich, eine Person, ein Herr und ein Gott, „gleich in der Herrlichkeit, gleich in ewiger Majestät“ wie Gott, der Vater. Ein Geistlicher mag die Inspiration der Bibel leugnen, in der wir lesen, Jesu Blut reinige uns von unseren Sünden und Jesus habe Wunder gewirkt und sei von den Toten auferweckt worden, und er mag trotzdem als ein guter Christ betrachtet werden. Leugnet er aber die Dreieinigkeit, so wird er sogleich als Ketzer gebrandmarkt. Über diese Lehre sagt die römisch-katholische Enzyklopädie (engl.): „Die Dreieinigkeit ist der Begriff, mit dem die Zentrallehre der christlichen Religion bezeichnet wird.“

      DER HEILIGE GEIST WEDER EINE PERSON NOCH EIN GOTT

      17 Wenn der heilige Geist Jehova Gott gleich ist — wie es das Athanasianische Glaubensbekenntnis sagt — und wenn die Dreieinigkeit die Zentrallehre der christlichen Religion ist, wie es die katholische Enzyklopädie behauptet, sollten wir da nicht erwarten, daß diese Dinge in der Bibel deutlich dargelegt wären? Sollte dies nicht besonders deshalb der Fall sein, weil behauptet wird, die Dreieinigkeitslehre sei „von allen geoffenbarten Wahrheiten … die für den Verstand undurchdringlichste“, und dennoch hänge die Rettung von ihrer Annahme ab? Die Tatsache, daß Gottes Wort nicht ausdrücklich eine Dreieinigkeit erwähnt, erklärt oder lehrt, ist an sich ein starker Beweis, daß diese Lehre falsch ist. Dies zeigt sich auch aus dem, was die Bibel über den heiligen Geist lehrt.

      18. Welches biblische Zeugnis zeigt, daß der heilige Geist Gott nicht gleich ist?

      18 Ja, wie könnte der heilige Geist Jehova, dem Vater, gleich sein, wenn dem heiligen Geist in der Schrift doch eine untergeordnete Stellung gegeben wird? Daniel, Stephanus und Johannes sahen in Visionen Darstellungen des Vaters und des Sohnes, nie aber eine solche des heiligen Geistes. Weshalb denn nicht, wenn der heilige Geist doch dem Vater und dem Sohn in der Herrlichkeit, Macht usw. gleich ist? Ein Glaubensbekenntnis mag erklären, daß man verlorengehe, wenn man nicht glaube, daß der heilige Geist Gott gleich sei. Aber als Jesus uns die folgende Vorschrift gab, die wir beachten müssen, um Leben zu erlangen, erwähnte er den heiligen Geist nicht: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über Jesus Christus, den du ausgesandt hast.“ — Joh. 17:3, NW.

      19. Wieso zeigt der Ausdruck „Taufe mit heiligem Geist“ an, daß heiliger Geist nicht eine Person ist?

      19 Weit davon entfernt, zu lehren, daß der heilige Geist Jehova gleich sei, zeigt die Schrift, daß er überhaupt keine Person ist. So erklärte Johannes der Täufer, daß Jesus „mit heiligem Geist und mit Feuer“ taufen werde, so wie er, Johannes, mit Wasser taufte. Taufen bedeutet untertauchen, versenken, in die Tiefe tauchen. Jemand kann andere mit Wasser taufen, indem er sie in das Wasser eintaucht, gleichwie Johannes es tat. Und jemand kann andere mit Feuer taufen, indem er sie in Flammen taucht oder ihre Vernichtung herbeiführt. Doch wie kann jemand einen Menschen mit einer anderen Person taufen? Da weder Wasser noch Feuer Personen sind, ist es da nicht vernünftig, zu schließen, daß der heilige Geist ebenfalls keine Person ist? Außerdem erklärte Petrus, daß Gott ‚etwas [einen Teil] von seinem Geiste auf alle Arten von Fleisch ausgoß‘. Können wir uns vorstellen, daß etwas von einer Person auf Tausende anderer Personen ausgegossen wird, wie dies zu Pfingsten geschah, nachdem Petrus den Juden gepredigt hatte? — Matth. 3:11; Apg. 2:17, 38, 41, NW.

      20, 21. Wie kann auf Grund der Tatsache, daß Gottes heiliger Geist keinen bestimmten Namen hat, gefolgert werden, daß er keine Person ist?

      20 Daß der heilige Geist nicht eine Person ist, wird auch durch die Tatsache angezeigt, daß er keinen bestimmten Namen hat. Gott, der Schöpfer, hat viele bestimmte Bezeichnungen. Sein Name ist Jehova, und er allein ist „Der Gott“ oder „Der [wahre] Gott“, er allein ist der „Höchste“ und der „Allmächtige“. Er wird also deutlich von anderen Göttern oder Mächtigen unterschieden. Ebenso verhält es sich mit seinem Sohne Jesus Christus. Es gibt nur e i n e n, der diesen Namen trägt, nur e i n e n „einziggezeugten Sohn“, nur e i n e n „Erstgeborenen“, nur e i n e n Logos oder „das Wort“.

      21 Doch mit dem heiligen Geist verhält es sich nicht so. Jehova, Christus und die treuen Engel sind alle heilige Geister. Ist der heilige Geist „Der heilige Geist“? Wenn ja, inwiefern übertrifft er Jehova und Christus, sei es hinsichtlich der Tatsache, daß er ein Geist ist, oder hinsichtlich seiner Heiligkeit? Und mehr als hundertmal wird der heilige Geist als „der Geist Jehovas“, „Gottes Geist“, „mein Geist“ und „der Geist Jesu Christi“ bezeichnet. Alle solche Anwendungsformen des Wortes „heiliger Geist“, die einen Besitz anzeigen, sprechen ferner dafür, daß er eher ein Werkzeug als eine eigenständige, sich von andern unterscheidende Person ist. — Richt. 3:10; Matth. 3:16; Apg. 2:18; Phil. 1:19, NW.

      22. Wie spricht die Frage, wo sich der Geist befinde, dagegen, daß Gottes heiliger Geist eine Person ist?

      22 Man beachte auch noch einen anderen Punkt: die Örtlichkeit. Die Bibel sagt uns, Gott wohne im Himmel, er halte dort Hof. Ferner habe Jesus in seinem vormenschlichen Dasein die Freude gehabt, bei seinem Vater zu sein. Er sei auf die Erde gekommen, um Sondermissionen zu erfüllen, besonders zu der Zeit, da er als Mensch kam, und er sei nun in den Himmel zurückgekehrt. Wo war oder wo ist aber der heilige Geist jetzt, wenn er eine Person ist? Kam „er“ am Jordan auf Jesus hernieder und blieb er dort, oder kehrte „er“ zurück und kam dann zu Pfingsten wieder? Ist „er“ jetzt bei Gott und Christus im Himmel, oder ist „er“ auf Erden verstreut, nämlich überall da, wo sich die Nachfolger Christi befinden?

      23. Wie haben biblische Übersetzer die Wahrheit mit Bezug auf den heiligen Geist verdunkelt?

      23 Es ist eine Tatsache, daß die Wahrheit über den heiligen Geist durch die Vorurteile, welche biblische Übersetzer hegten, verdunkelt worden ist. Daß sie die Worte „Heiliger Geist“ groß geschrieben haben, kann nicht als Beweis dafür gebraucht werden, daß der heilige Geist eine Person ist. Warum nicht? Weil in den Tagen, in denen die Heilige Schrift geschrieben wurde, Eigen- und Gattungsnamen nicht auf diese Weise voneinander unterschieden wurden. Dasselbe gilt in bezug auf die Beifügung des bestimmten Artikels der vor den Wörtern „heiliger Geist“, und zwar in etwa hundert Fällen, wo die Bibelschreiber den Artikel nicht gebraucht hatten. Den bestimmten Artikel auszulassen wäre in den Augen solcher Bibelübersetzer eine Respektlosigkeit gewesen, nicht aber in den Augen der Bibelschreiber. So schrieb Paulus, das Königreich Gottes bedeute „Friede und Freude durch heiligen Geist“, nicht „durch den heiligen Geist“. Und Petrus schrieb, daß Gottes Diener so sprachen, „wie sie von heiligem Geist [voran-] getragen wurden“, nicht „von dem heiligen Geist“. — Röm. 14:17; 2. Pet. 1:21, NW.

      DER HEILIGE GEIST — GOTTES WIRKSAME KRAFT

      24. Was ist Gottes heiliger Geist?

      24 Kann man sagen, daß Gottes heiliger Geist — weil dieser nicht ein Gott, nicht ein Glied einer Dreieinigkeit, nicht wesensgleich und auch nicht eine Person ist — der „Einfluß der Gottheit auf den Sinn seiner Diener“ sei, wie einige es behaupten? Wenn auch der heilige Geist von Gott dazu gebraucht wird, auf den Sinn seiner Diener einen Einfluß auszuüben, so ist er in seiner Wirksamkeit doch weit mehr als nur das. Er ist Gottes wirksame oder aktive Kraft, nicht die Jehova selbst innewohnende Kraft, sondern die von ihm ausgehende Energie, durch die er seine Vorsätze durchführt. Sie ist das, was gewisse frühchristliche „Kirchenväter“ „eine gewisse Wirkungsweise Gottes“ zu nennen beliebten. Da dieser Geist unsichtbar und machtvoll ist, kann er mit Recht als ru‘ach, pneu‘ma oder Geist bezeichnet werden. Indes ist er nicht eine blinde, unkontrollierte Kraft, wie die „Naturkräfte“, Blitze, Hurrikane und dergleichen, sondern als Gottes heiliger Geist steht er Gott allezeit zu Gebote und führt sein heiliges Vorhaben durch, und somit könnte man ihn mit einem Radarstrahl vergleichen.

      25. Was für Dinge hat u. a. Gottes heiliger Geist in vergangenen Zeiten vollbracht?

      25 So hat denn Gott mittels seines heiligen Geistes oder seiner wirksamen Kraft alle Dinge erschaffen, und natürlich tat er dies, wie wir aus Johannes 1:3 sehen, durch seinen Sohn. So sagte Elihu: „Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.“ (Hiob 33:4; siehe auch 1. Mose 1:2; Ps. 104:30) Diese wirksame Kraft kam über die treuen Männer der alten Zeit, wie Gideon, Jephtha und Simson, und stärkte sie dazu, bemerkenswerte Siege zu erringen. Jesus bezeugte, daß er „mittels des Geistes Gottes“ Wunder wirke. Und der Apostel Paulus zeigte, daß die Christen damals durch den heiligen Geist befähigt wurden, verschiedene Zeichen und Wunder zu tun, wozu auch das Schreiben der Heiligen Schrift gehörte. So sagte David: „Der Geist Jehovas war es, der durch mich redete.“ Und Petrus sagte: „Denn eine Prophezeiung wurde niemals durch menschlichen Willen [hervor-]gebracht, sondern Menschen sprachen von Gott aus, so wie sie von heiligem Geist [voran-]getragen wurden.“ — Matth. 12:28; 2. Sam. 23:2; 2. Pet. 1:21, NW.

      26—28. Auf welche Weise ist Gottes heiliger Geist zugunsten seiner geistgezeugten Söhne, beginnend mit Jesus Christus, wirksam gewesen?

      26 Die Heilige Schrift zeigt ferner, daß Gott mittels seines heiligen Geistes oder seiner wirksamen Kraft seine Geistsöhne hervorbringt, deren erster Jesus Christus ist. Zu der Zeit der Taufe Jesu kam Gottes heiliger Geist in Form einer Taube auf ihn herab, worauf Gott ihn als seinen geistigen Sohn anerkannte. (Matth. 3:16, 17) So sagt auch Paulus über Christi Fußstapfennachfolger: „Denn alle, die durch Gottes Geist geleitet werden: diese sind Gottes Söhne.“ Ferner sagt Paulus: „Der [heilige] Geist selbst legt mit unserem Geist [unserer geistigen Einstellung] davon Zeugnis ab, daß wir Gottes Kinder sind.“ — Röm. 8:14, 16, NW.

      27 Mittels dieses heiligen Geistes werden diese geistlichen Söhne Gottes von Jehova zum Predigen gesalbt, ernannt oder beauftragt. So las denn Jesus zu Beginn seines Predigtdienstes aus Jesaja 61:1, 2 vor und wandte den Text auf sich selbst an: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft kundzutun.“ Diese Salbung mit Gottes Geist, durch die sie zum Predigen beauftragt wurden, kam in Erfüllung der Prophezeiung Joels auf Christi Nachfolger, wie es Petrus zeigte: „‚Und in den letzten Tagen‘, spricht Gott, ‚werde ich etwas von meinem Geiste auf jede Art von Fleisch ausgießen … und sie werden prophezeien.‘“ — Luk. 4:18; Apg. 2:16-18, NW.

      28 Gottes heiliger Geist dient auch dazu, seine Diener zu erleuchten, und hilft ihnen, sein Wort zu verstehen. In der Tat, es kann nicht ohne die Hilfe des heiligen Geistes Gottes verstanden werden. Deshalb verstanden es die Schriftgelehrten, Pharisäer, Sadduzäer und Gesetzesgelehrten nicht, obwohl sie mit den Schriften sehr vertraut waren. Darum erklärt der Apostel Paulus: „‚Was das Auge nicht gesehen und das Ohr nicht gehört hat, noch im Herzen eines Menschen ersonnen wurde, nämlich das, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.‘ Denn uns hat es Gott durch seinen Geist geoffenbart.“ — 1. Kor. 2:9, 10, NW.

      BERÜCKSICHTIGUNG VON EINWÄNDEN

      29. (a) Welche Einwendungen werden gegen die Erklärung erhoben, der heilige Geist sei Gottes wirksame Kraft? (b) Was glaubten gewisse „Kirchenväter“ in bezug auf den heiligen Geist?

      29 Es mag aber jemand, der fest an die Dreieinigkeit glaubt, einen Einwand erheben, indem er fragt: ‚Zeigt die Bibel denn nicht verschiedentlich, daß Gottes heiliger Geist eine Person ist? Und glaubten nicht die frühchristlichen Kirchenväter, daß der heilige Geist eine göttliche Person ist?‘ Jesus hatte vor dem Abfall gewarnt, und Paulus und andere sprachen von einem Abfall, der schon in ihren Tagen am Werke sei. Daraus folgt, daß die frühchristlichen „Kirchenväter“ im Irrtum sein konnten. Indes wurde der heilige Geist nicht durchweg als eine Person bezeichnet. Justinus, der Märtyrer, glaubte, daß ‚der heilige Geist ein Einfluß sei oder eine Erscheinungsform der Wirksamkeit der Gottheita‘. Hippolytus, der gemäß der katholischen Enzyklopädie „der bedeutendste Theologe und der produktivste Schreiber der römisch-katholischen Kirche in der vorkonstantinischen Zeit“ war, mißt in seinen Schriften „dem Heiligen Geist entschieden keine Persönlichkeit zub“. Und wie wir in Abschnitt 4 bereits bemerkt haben, herrschten im vierten Jahrhundert bestimmt verschiedene Meinungen in bezug auf die Natur des heiligen Geistes. Deshalb lesen wir, daß, ‚obwohl Basilius von Cäsarea [ein Theologe aus dem vierten Jahrhundert] die Göttlichkeit des heiligen Geistes in seiner Kirche zu lehren wünschte, er sie doch nur allmählich einzuführen wagte‘, und zwar wegen des starken Widerstandes, den man dieser neuen Lehre entgegenbrachte. — Christliche Dogmengeschichte, A. Neander.

      30—32. Warum kann die Tatsache, daß persönliche Fürwörter (männlichen Geschlechts) mit Bezug auf Gottes heiligen Geist verwendet wurden, nicht als Beweis dafür angeführt werden, daß er eine Person ist?

      30 Somit kann die frühe Kirchengeschichte nicht als Beweis für die Ansicht der Dreieinigkeitsanhänger herangezogen werden, die sie bezüglich des heiligen Geistes vertraten. Ferner kann man mit der Tatsache, daß bisweilen das persönliche Fürwort männlichen Geschlechts in Verbindung mit dem heiligen Geist benutzt wird, nicht beweisen, daß der heilige Geist eine göttliche Person oder überhaupt ein Geschöpf ist. Als Beispiel diene folgendes: Jesus sagte, er werde seinen Aposteln den „Tröster“, „Helfer“ oder „Paraklet“ senden, den „Geist der Wahrheit“. Da das griechische Wort par·a‘cle·tos männlichen Geschlechts ist, war es logisch, daß Jesus auch persönliche Fürwörter männlichen Geschlechts gebrauchte, wenn er den heiligen Geist in dieser Eigenschaft oder Wirksamkeit meinte. Dieser verheißene „Helfer“ kam zu Pfingsten. — Joh. 15:26, NW.

      31 Andererseits finden wir, daß Jesus [laut des Griechischen] wiederholt unpersönliche Fürwörter gebrauchte, wenn er sich auf Gottes heiligen Geist bezog. Das wäre sehr respektlos gewesen, wenn der heilige Geist die dritte Person einer Dreieinigkeit wäre, die Jehova Gott in der Allmacht und Substanz gleich wäre. In Johannes 14:17 lesen wir [man beachte dabei die eingefügten sächlichen Fürwörter, wie sie in der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) stehen]: „Den Geist der Wahrheit, den [das] die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn [es] nicht sieht, noch ihn [es] kennt. Ihr kennet ihn [es], denn er [es] bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Siehe NW, Emphatic Diaglott, Ro, AÜ) Es stimmt, daß manche Übersetzer [zwangsläufig auch die deutschen] hier die persönlichen Fürwörter männlichen Geschlechts gebrauchen, während im Original-Griechischen unpersönliche Fürwörter stehen. Es haben sich also einige Übersetzer in ihrer Übersetzung von religiöser Voreingenommenheit leiten lassen, zumindest in Sprachen, die ihnen gestattet hätten, genauer zu sein. Ein ähnlicher Fall ist auch in Römer 8:26 zu finden, wo in einigen Übersetzungen (RS und Dy) auf den heiligen Geist mit dem fürwörtlichen Ausdruck „er selbst“ Bezug genommen wird, während andere (NW, KJ, AÜ, Ro und Diaglott) mit „es selbst“ auf ihn verweisen.

      32 Angesichts der Tatsache, daß wir in der Schrift die Nation Israel und Gottes universelle Organisation sowie die Christenversammlung wiederholt als ein Weib dargestellt finden, sollte es uns nicht verwundern, daß bisweilen die Rolle, die der heilige Geist spielt, personifiziert wird. Wenn aber der heilige Geist die dritte Person der Dreieinigkeit wäre, die Gott und Christus an Herrlichkeit und Ehre gleich ist, wie es die Glaubensbekenntnisse behaupten, wie können wir uns dann erklären, daß in der Heiligen Schrift (im Griechischen) auf den heiligen Geist mit dem sächlichen Fürwort „es“ Bezug genommen wird?

      33. Welche weiteren Argumente werden als Beweis für die Lehre vorgebracht, daß Gottes heiliger Geist eine Person sei?

      33 Jemand mag indes fragen, wieso von einem unpersönlichen Geist gesagt werden könne, er rede, lehre, verbiete und ordiniere, ferner wie man es sich erklären könne, daß wir abwechselnd lesen, Gott habe etwas gesagt und der heilige Geist habe es gesagt? Lesen wir überdies nicht, daß Ananias Gott belogen hatte, und dann wieder, daß er den heiligen Geist belog? Beweist dies nicht ebenfalls, daß Gott und der heilige Geist eins sind, Glieder einer Dreieinigkeit?

      VERANSCHAULICHUNG, WIE DER HEILIGE GEIST WIRKT

      34. In welcher Beziehung kann heiliger Geist mit elektrischer Kraft verglichen werden?

      34 Wenn wir die vorhin gestellte Frage näher betrachten, wird der Gebrauch von Illustrationen zweifellos hilfreich sein, wie dies auch Jesus, der größte Lehrer, der je lebte, feststellte. Der heilige Geist ist mit dem Winde verglichen worden. In gewisser Beziehung ist er auch mit Elektrizität zu vergleichen. Er dient ebenfalls als Lichtspender und als ein Verbindungsmittel und stellt eine mächtige Kraft dar, die Großes vollführen kann. Wir können nicht sagen, ob eine Person mit dem heiligen Geist erfüllt ist, wenn wir sie nur anblicken, ebenso wie wir auch nicht sagen können, ob eine Batterie oder eine elektrische Stromschiene mit Elektrizität geladen ist, wenn wir diese Dinge nur anblicken. Und so wie man in gewissen Ländern Elektrizität zur Hinrichtung von Verbrechern benutzt, so benutzte Jehova bisweilen seinen heiligen Geist dazu, die Bösen hinzurichten, z. B. Ananias und sein Weib Sapphira. — Apg. 5:1-11.

      35. Anhand welcher Illustration kann erklärt werden, daß der heilige Geist lehrt und Verbote vermittelt?

      35 Noch ein weiteres Bild: Heute bleiben Polizisten und Soldaten mit ihren Vorgesetzten mittels Radio in Verbindung. Diese senden ihnen Botschaften, d. h. Anweisungen, Befehle, Verbote, wie der Fall gerade liegen mag, und so werden die Truppen im Felde und Dienste gelenkt. Es könnte gesagt werden, das Radio tue all dies, weil dieses Mittel dazu benutzt wird. Ebenso spricht Jehova Gott mittels seines heiligen Geistes, sowohl durch sein Wort als auch außer diesem mit seinen Dienern, gibt diesen Anweisungen und leitet sie. Wir lesen: „Diese Dinge reden wir auch, nicht mit Worten, die menschliche Weisheit lehrte, sondern mit Worten, die der Geist lehrte, da wir geistliche Dinge mit geistlichen Worten verbinden.“ — 1. Kor. 2:13, NW.

      36. Warum kann mit Recht gesagt werden, Gottes heiliger Geist oder seine wirksame Kraft setze Aufseher ein?

      36 Dasselbe trifft auch zu in bezug auf die Ordinierung oder Ernennung von Aufsehern in der christlichen Versammlung durch den heiligen Geist. Dieser tut dies durch menschliche Werkzeuge. So lesen wir nicht nur, daß Paulus gesagt hat: „Der heilige Geist hat euch zu Aufsehern ernannt“, sondern auch, daß Paulus Titus in Kreta zurückließ, ‚um die Dinge zu regeln und Ernennungen vorzunehmen‘. Indem Titus und andere Personen solche Ernennungen mittels der Weisheit und Autorität, die ihnen durch Gottes heiligen Geist verliehen wurden, vornahmen, kann gesagt werden, daß solche Ernennungen durch den heiligen Geist erfolgt sind. — Apg. 20:28; Titus 1:5, NW.

      37. Durch welche Folgerung, Illustration und welchen Schrifttext wird ferner die Behauptung, Gottes heiliger Geist sei ein Gott, widerlegt?

      37 Auch kann die Tatsache, daß Gott seinen Knechten in vergangenen Zeiten mittels seines heiligen Geistes Erkenntnis seines Willens vermittelte, mit einer Rundfunkmeldung bezüglich einer Erklärung verglichen werden, die ein Staatsoberhaupt abgibt. Es wäre richtig, zu sagen, der Rundfunk habe dies gesagt oder ein gewisser Nachrichtenreporter oder das Staatsoberhaupt habe es gesagt. Eine solche Redeweise ist allgemein üblich, und es entsteht dadurch keine Verwirrung. Aber die Tatsache, daß Gottes Wort in einem bestimmten Text erwähnt, Gott habe etwas gesagt, und in einem anderen, der heilige Geist habe es gesagt, wird von Dreieinigkeitsverfechtern als Argument dafür benutzt, daß Gott und der heilige Geist Glieder einer Dreieinigkeit oder des einen Gottes seienc. Eine solch erzwungene Folgerung zeigt lediglich, wie schwach die Position der Dreieinigkeitsverfechter ist. Das biblische Zeugnis ist einfach und klar, nicht geheimnisvoll. Es zeigt, daß Gott die Worte zuerst sprach und daß seine treuen Diener auf Erden sie mittels des heiligen Geistes empfingen. — 2. Pet. 1:21, NW.

      38. Wieso kann gesagt werden, Ananias habe sowohl Gott als auch den heiligen Geist belogen?

      38 Dieselbe Folgerung kann in bezug auf die Worte des Petrus an Ananias gezogen werden. Da Petrus durch den heiligen Geist erleuchtet worden war, war die Lüge des Ananias gegenüber Petrus eine Lüge gegenüber dem heiligen Geist. Und da Petrus Gott vertrat und für ihn sprach, belog Ananias nicht nur Petrus, sondern belog auch Gott. — Apg. 5:1-11, NW.

  • Gottes heiligen Geist heute empfangen
    Der Wachtturm 1957 | 15. November
    • Gottes heiligen Geist heute empfangen

      1. Welche Fragen in bezug auf Gottes heiligen Geist entstehen nun?

      WAS ist über die heutige Wirksamkeit des heiligen Geistes Gottes zu sagen? Ist es immer noch möglich, daß Christen ihn empfangen? Wenn ja, wie und zu welchen Bedingungen? Und wie zeigt es sich, daß man diesen Geist besitzt? Etwa dadurch, daß man mit Zungen reden, „göttliche Heilungen“ und dergleichen vollbringen kann?

      2. Was sind die ersten Bedingungen, damit jemand Gottes heiligen Geist empfange?

      2 Die Tatsachen zeigen, daß Gott seinem Volke heute seinen heiligen Geist gibt. Jesu Worte gelten immer noch, daß nämlich ‚der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben wird, die ihn bitten‘. (Luk. 11:13, NW) Nicht daß es bloß darum ginge, Gott zu bitten; das ist nur die erste Bedingung. Andere Texte zeigen, was sonst noch erforderlich ist. Wir müssen ein gutes Herz haben. Wenn wir stolz sind oder an Bosheit Gefallen haben, können wir nicht erwarten, heiligen Geist zu empfangen. Gott ist dem nahe, der zerschlagen und gebeugten Geistes ist; das Gebet der Bösen aber ist ihm ein Greuel. — Jes. 57:15; Spr. 28:9.

      3—5. Welche Vorkehrungen traf Gott als Hilfe zum Verständnis seines Wortes in der Vergangenheit, und welche trifft er auch in unseren Tagen? Wie kann dies veranschaulicht werden?

      3 Bevor wir heiligen Geist empfangen können, müssen wir auch Erkenntnis erhalten und nicht nur Erkenntnis, sondern auch Verständnis in bezug auf Gottes Wort und Vorhaben. Deshalb gab Christus „einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer“, auf daß alle Christen hingelangen mögen „zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes“. (Eph. 4:11-13, NW) In apostolischen Zeiten lenkte eine leitende Körperschaft von Christen in Jerusalem das Werk und diente als ein Kanal, um geistige Speise zu vermitteln. Um damals Gottes Wort und Vorhaben verstehen zu lernen, mußte man mit dieser Körperschaft oder ihren Vertretern in Verbindung treten. Nur wer das tat, erhielt Gottes heiligen Geist.

      4 Ebenso hat heute Jehova einen Kanal, eine Organisation, durch die er seinen Willen und sein Vorhaben bekanntmacht und das Werk des Predigens der guten Botschaft seines Königreiches leitet. So wie Jesus es vorausgesagt hatte, sehen wir heute einen „treuen und verständigen Sklaven, den sein Meister über die Diener seines Hauses gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben“. Die Tatsachen zeigen, daß dieser von Gott gebrauchte Sklave nicht eine Einzelperson, sondern eine Kollektivperson ist, eine Gruppe, ein Werkzeug, eine Organisation, die als ihr legales Werkzeug die Watch Tower Society oder Wachtturm-Gesellschaft gebraucht. — Matth. 24:45-47, NW.

      5 Um wieder eine Illustration zu benutzen: So wie wir einen Radioempfänger und Elektrizität benötigen und richtig einstellen müssen, ehe wir mit einem gewissen Rundfunksender Kontakt bekommen, benötigen wir das Gebet und eine rechte Herzensverfassung, ferner Erkenntnis und Verständnis; auch müssen wir mit dem Kanal in Verbindung treten, dessen sich Jehova zu dieser Zeit bedient, um dort Unterweisung anzunehmen und in der Lage zu sein, Gottes heiligen Geist zu empfangen.

      6. Was ist sonst noch notwendig, damit wir Gottes heiligen Geist empfangen können?

      6 Doch das ist nicht alles. Wir müssen ferner unser Leben in Harmonie mit Gottes Vorhaben bringen, denn ‚Glauben ohne Werke ist tot‘. (Jak. 2:26, NW) Paulus zeigte dies, als er einige tadelte, die wiederum nach dem Mosaischen Gesetz zu leben suchten. „Habt ihr den Geist auf Grund von Gesetzeswerken empfangen oder weil ihr durch Glauben gehorsam zuhörtet?“ Hier haben wir es: „durch Glauben gehorsam zuhören“. Das heißt sehr viel. Es bedeutet, daß wir unseren verkehrten Lauf bereuen, Jesus als unseren Erlöser annehmen, uns Gott hingeben, um seinen Willen zu tun, und diese Hingabe an Gott durch die Wassertaufe bekennen. Ferner bedeutet es, einem Laufe der Gerechtigkeit zu folgen und die gute Botschaft in günstiger und ungünstiger Zeit zu predigen. — Gal. 3:2; 2. Tim. 4:2, NW.

      HEUTE KEINE GABEN DES GEISTES

      7. Wozu wirkt Gottes Geist, und durch welche Beispiele wird dies gezeigt?

      7 Einige behaupten, mit Zungen reden und durch Gottes heiligen Geist Heilungen vollführen zu können. Doch ist aus der Tatsache, daß die ersten Christen dies tun konnten, nicht notwendigerweise zu schließen, daß wir heute in der Lage sein sollten, dasselbe zu tun. Noah und seine Familie erhielten durch heiligen Geist Weisheit zum Bau der Arche, in der sie selbst wie auch Landtiere von allen Arten Rettung fanden. Ebenso erfüllte Gott Bezaleel mit seinem Geist, ‚mit Weisheit und mit Verständnis und mit Erkenntnis und mit jeder Art von Kunstfertigkeit‘, damit die Stiftshütte und ihre schöne Ausrüstung hergestellt werden konnten. Und durch die Jahrhunderte hindurch, von Mose bis zum Apostel Johannes, wurden durch Gottes Geist Männer befähigt, Prophezeiungen niederzuschreiben und geschichtliche Tatsachen genau aufzuzeichnen. Gottes heiliger Geist rüstete einen jeden seiner Diener aus, das besondere Werk zu tun, das Gott ihm zugewiesen hatte. — 2. Mose 31:3, NW.

      8. Warum geschahen Wunder, als der heilige Geist in den Tagen Jesu und seiner Apostel gegeben wurde?

      8 So verhält es sich auch mit der Christenversammlung. Zur Zeit ihrer Entstehung verlieh der heilige Geist Wunderkräfte, Gaben oder Zeichen, so daß ihre Glieder ihren göttlichen Ursprung den Ungläubigen und besonders den Juden beweisen konnten. (1. Kor. 1:22) Hatte Mose vor Jehova nicht den Einwand erhoben, daß sein Volk ihm nicht glauben werde, daß Gott ihm erschienen sei, und stattete daher Jehova Mose nicht mit der Macht aus, seine göttliche Sendung zu beweisen, indem er eine Reihe von Wundern vollführte? Bestimmt. (2. Mose 4:1-9) Und wurde nicht aus demselben Grunde Jesus, dem Sohne Gottes, übernatürliche Kraft verliehen, nicht nur um Leiden zu lindern, sondern auch als Beweis dafür, daß er der langerwartete Messias ist? Gewiß, und so konnte er sagen: „Glaubt mir … andernfalls glaubt mir um der Werke selbst willen.“ Somit lesen wir wiederholt, daß als Folge gewisser Wunder die Menschen gläubig wurden. — Joh. 14:11, NW.

      9. Weshalb sind solche Wunder nicht mehr notwendig?

      9 Nun war es aber nicht mehr notwendig, weiterhin solche Wunder zu wirken, nachdem einmal Christus als der Messias deutlich erkannt und die Christenversammlung fest gegründet war, so wie man auch nicht mehr der Gabe der Inspiration bedurfte, nachdem die Heilige Schrift einmal vollendet war. Das ist der Grund, weshalb Paulus in 1. Korinther 13:8 erklärt, daß Gaben der Prophezeiung, der Sprachen und der übernatürlichen Kenntnisse verschwinden würden. Die damals vollführten Wunder waren von solcher Art und wurden in solchem Ausmaß gewirkt, daß kein Zweifel darüber bestehen konnte, daß die aktive Kraft Jehovas sie gewirkt hatte. Die angeblichen heutigen Wunder sind so selten und sind von solcher Art, daß sie nicht im geringsten denen gleichen, die Jesus und seine Apostel wirkten. Wer kann heute in einem Augenblick alle, die zu ihm kommen, heilen — Aussätzige, Lahme, Blinde und was für Kranke es sonst noch geben mag —, nur indem sie seine Kleider berühren dürfen? Wer hat schon einen Toten auferweckt, der bereits vier Tage begraben war? Wer kann Windstürme und Meereswogen besänftigen? Oder wer kann Tausende mit einigen Broten und Fischen speisen? Kein einziger von all denen, die behaupten, Heilungen vollbringen und mit Zungen reden zu können, weil sie angeblich den heiligen Geist empfangen hätten.

      10. Woraus geht hervor, daß Personen, die heute Wunder zu wirken behaupten, Gottes heiligen Geist nicht besitzen?

      10 Tatsache ist, daß Personen, die vorgeben, durch die Kraft des heiligen Geistes Wunder tun zu können, unmißverständlich kundtun, daß sie unmöglich diesen heiligen Geist besitzen. Einige führen Versammlungen durch, die derart lärmend und konfus sind, daß kein Zweifel darüber bestehen kann, daß Gottes Geist nicht auf ihnen ruht, da dieser der Geist eines „gesunden Sinnes“ ist. Dann wiederum finden wir Personen, die jemanden heilen, wobei sie ihre angebliche Gabe zu einer Geschäftssache machen, und nichts könnte vom wahren Christentum weiter entfernt sein als dies. Ferner finden wir Personen, die angeblich Heilungen vollbringen können, dabei aber allerlei falsche Lehren lehren und in bezug auf den Grund, warum Gott Bosheit und Leiden zugelassen hat, in Finsternis sind und deutlich zeigen, daß sie nicht durch Gottes Geist erleuchtet sind. — 2. Tim. 1:7, NW.

      WIE ER HEUTE OFFENBAR WIRD

      11, 12. Was zeigt, daß ein Verständnis des Wortes Gottes davon abhängig ist, daß jemand Gottes heiligen Geist besitzt?

      11 Wenn nun der Geist nicht durch Zeichen, wie Zungenreden und physische Heilungen, kund wird, wie offenbart er sich denn heute bei jenen, die den heiligen Geist wirklich besitzen? Vor allem darin, daß Gottes Knechte in bezug auf seinen Willen und sein Vorhaben erleuchtet sind, so wie die 120 Jünger zu Pfingsten erleuchtet waren. Ehe sie den heiligen Geist empfingen, lasen sie die Heilige Schrift und hörten Jesus predigen, verstanden aber die Dinge nicht. Deshalb blickten sie immer noch nach einem irdischen Königreich aus, nachdem Jesus bereits von den Toten auferstanden war. Die wichtige, unerläßliche Rolle, die der heilige Geist hinsichtlich der Erleuchtung spielt, kann heute auch darin gesehen werden, daß Millionen Menschen die Bibel lesen und doch in bezug auf Gottes Willen und Vorhaben keine Klarheit besitzen. Trotz all ihres Bibelstudiums bleiben sie, was Rasse, Nationalität und Religion betrifft, voneinander geschieden und besitzen keine Botschaft der Hoffnung, noch eine Antwort auf die überaus wichtige Frage, warum Gott das Böse zuläßt.

      12 Indes erfüllt sich heute Joel 2:28, 29 an Gottes treuem Überrest von neuem, denn wie kraftvolle, junge Menschen haben Jehovas Diener Visionen von einem neuen Himmel und einer neuen Erde, in denen Gerechtigkeit wohnen wird, und all dies als Folge davon, daß etwas von Jehovas Geist auf sie ausgegossen worden ist. Die ‚Augen ihres Herzens‘ sind erleuchtet worden, so daß sie jetzt verstehen, wer Jehova ist, welches seine Vorsätze sind, warum er das Böse zugelassen hat und welche Harmonie in seinem Wort, der Bibel, von Anfang bis Ende herrscht. Ja, sie ‚schauen wunderbare Dinge in Gottes Wort‘ (Eph. 1:18, NW; Ps. 119:18), und sie prophezeien oder predigen öffentlich.

      13, 14. Wie wirkt Gottes heiliger Geist auf das Leben derer ein, die ihn empfangen?

      13 Da Gottes Geist heilig ist, hat er mit dieser verderbten alten Welt nichts gemein. Sein Besitz wird deshalb an dem Umstand erkannt, daß jemand sich von der Welt getrennt hält. Heute besteht eine Neue-Welt-Gesellschaft — gebildet aus Jehovas Zeugen —, die sich getrennt hält von der verderbten Politik, dem habsüchtigen Handel, dem selbstsüchtigen Materialismus und den heuchlerischen Religionen der alten Welt, die von heidnischen Glaubensansichten und Bräuchen angesteckt sind und sich eher auf Überlieferungen als auf das Wort Gottes stützen. Sie hält sich „von der Welt unbefleckt“. — Jak. 1:27, NW.

      14 Der Besitz des heiligen Geistes zeigt sich auch darin, daß jemand die Früchte des Geistes hervorbringt, nämlich „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Milde, Selbstbeherrschung“. Die Personen, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, haben ihren Sinn umgestaltet, haben eine neue Persönlichkeit angezogen und bringen diese Früchte des Geistes hervor. In den Berichten, wie sie in der öffentlichen Presse über ihre Kongresse erscheinen, ist von ihrer Fröhlichkeit die Rede, ihrem Eifer und ihrer Ordentlichkeit, von der gegenseitigen Liebe und der Freude, die sie aus ihrer Religion schöpfen, was alles ein Beweis dafür ist, daß der heilige Geist auf den Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft ruht. — Gal. 5:22, 23, NW.

      15, 16. Was ist der auffallendste Beweis dafür, daß die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft Gottes heiligen Geist besitzen?

      15 Der auffallendste Beweis dafür, daß sie den heiligen Geist heute besitzen, ist darin zu finden, daß sie sich am Zeugnisgeben für Jehovas Namen und Königreich beteiligen. „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft kundzutun; er hat mich ausgesandt … zu predigen.“ Diese Worte Jesajas, die Jesus auf sich selbst anwandte, gelten auch allen seinen wahren Nachfolgern. So wie er predigte, müssen auch sie predigen. Daß Jehovas Volk, die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft, den heiligen Geist wirklich besitzen, ist daher auch aus der Tatsache ersichtlich, daß ein jeder von ihnen predigt. — Luk. 4:18, NW.

      16 Ja, Gottes heiliger Geist, der auf seinem Volke ruht, bewirkt die Durchführung eines weltweiten Erziehungsfeldzuges. Obwohl die Neue-Welt-Gesellschaft gegen den Teufel und seine Dämonen Krieg führt und obwohl ihr die organisierte Religion, das Großgeschäft und die verderbte Politik und besonders totalitäre Regierungen widerstehen, nimmt sie doch auf erstaunliche Weise zu. Sie geht niemals Kompromisse ein. Statt daß sie bei Vorträgen vom Podium aus und in ihren religiösen Publikationen auch der kommunistischen Propaganda irgendwie dienen würde, predigt sie unterirdisch. Die Glieder dieser Gesellschaft nehmen Gottes Wort ernst und suchen in ihrem Leben den Anforderungen, die es an sie stellt, buchstäblich nachzukommen. In Anbetracht der Tatsache, daß sie von einer so feindseligen Welt umgeben sind, kann es nur eine Erklärung für ihre Wohlfahrt, ihren Eifer, ihre Einheit und ihre Reinheit der Anbetung geben, nämlich die, die in Gottes Wort enthalten ist, wo es heißt: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jehova.“ — Sach. 4:6.

      17. Wieso können wir, kurz gesagt, hoffen, heute heiligen Geist zu empfangen, und dies in immer reicherem Maße?

      17 Wünschest du, lieber Leser, der du nun erkennen magst, daß Gottes heiliger Geist nicht die dritte Person einer Dreieinigkeit, sondern Gottes wirksame Kraft ist, in den Genuß der vielen Segnungen zu gelangen, die denen zukommen, welche den heiligen Geist besitzen? Dann bitte vor allem Gott darum und fahre fort, ihn darum zu bitten, und er wird dir gegeben werden, doch nicht ohne daß du deinen Teil tust, indem du in Einklang mit deinen Gebeten handelst. Du mußt Gottes Wort lesen und es nicht nur lesen, sondern es studieren, um es auch verstehen zu können. Jene, die den Beweis erbringen, daß sie den heiligen Geist besitzen, werden dir dabei gerne beistehen. Bringe dein Leben in Übereinstimmung mit den gerechten Anforderungen, die in Gottes Wort dargelegt sind, und erzähle anderen von dem, was du lernst. Beharre in diesem Lauf, so wirst du den heiligen Geist empfangen, und zwar in immer reicherem Maße. Dann kannst du vertrauensvoll die Hoffnung hegen, in Gottes neuer Welt ewiges Leben zu empfangen, in einer Welt, in der die Erkenntnis Jehovas die Erde bedecken wird wie Wasser den Meeresgrund. — Jes. 11:9.

  • Für Unentschiedene
    Der Wachtturm 1957 | 15. November
    • Für Unentschiedene

      ● Faith on the March [Der Glaube im Vormarsch] „ist ein faszinierender Bericht und ein äußerst wichtiger Beitrag zur Geschichte des Predigtdienstes der Zeugen Jehovas in den vielen vergangenen Jahren. Der Bericht ist lebendig, voll menschlich interessanter Dinge und stellt ein mächtiges Zeugnis dar gegen den Feind, die Geistlichkeit nicht ausgenommen. Der dargebotene Stoff in bezug auf die historischen Jahre 1917, 1918 und 1919 ist großartig und enthüllt das Wirken der Geistlichkeit. Dieses Buch dürfte sehr dazu beitragen, vielen Männern und Frauen die Augen zu öffnen, sofern sie immer noch unentschieden sind in ihren Überlegungen, ob sie sich mit der Gesellschaft zu aktiver Tätigkeit verbinden sollen.“ — A. D. S., New York.

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