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Ist das Leben eines Homosexuellen befriedigend?Erwachet! 1980 | 22. September
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Ist das Leben eines Homosexuellen befriedigend?
„Homosexualität beruht selten, wenn überhaupt, auf einer eigenen Entscheidung.“ Das ist eine offizielle Erklärung der römisch-katholischen Kirche in Großbritannien.
Angesichts einer solchen Denkweise sehen viele keinen Ausweg. Sie haben das Empfinden, daß es für sie keine Möglichkeit gibt, ihre Homosexualität abzulegen. Doch dem ist nicht so. Christen sind der Ansicht, daß mit der Hilfe Gottes nichts unmöglich ist. Der Apostel Paulus drückte das so aus: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Phil. 4:13).
Betrachte die persönlichen Erfahrungen eines Mannes aus Großbritannien, die im folgenden Artikel wiedergegeben werden, und bilde dir dann selbst ein Urteil.
ICH habe seit eh und je Gefallen am Umgang mit Personen vom anderen Geschlecht, und als Teenager hatte ich auch Freundinnen. Nichtsdestoweniger fühlte ich mich schon in meiner Jugend zu Personen meines eigenen Geschlechts hingezogen, sträubte mich aber gegen jeglichen Gedanken an ein Leben als Homosexueller. Ich hatte kein Gefallen daran, vor allem weil ich die Folgen in Betracht zog, die es für das ganze Leben nach sich ziehen könnte.
In den 50er Jahren war die Bewegung zur „Befreiung“ der Homosexuellen unbekannt. Anfang der 60er Jahre dagegen begann sich ein neuer Geist zu regen, und es gab nicht mehr so viele Gegner der Homosexualität. In einer großen Stadt wie London wurde sie sowieso eher akzeptiert. Trotzdem hielt ich mich noch davon fern und wies die vielen Gelegenheiten zu homosexuellen Betätigungen, die sich mir boten, zurück.
Homosexuell, aber nicht heuchlerisch
Ich war ein Idealist wie so viele junge Leute. Ich hatte die Vorstellung von einer guten Welt mit einer soliden Moral und hohen Grundsätzen. Als ich jedoch auf eigene Füße gestellt war, lernte ich die Wirklichkeit kennen. Ich erkannte, daß die Welt korrupt ist und daß sogar Leute, die sich selbst für anständig und normal halten, in vieler Hinsicht sehr unmoralisch handeln.
Da sich meine jugendlichen Ideale offensichtlich nicht bewährten, dachte ich bei mir: „Was nützt es? Was habe ich davon, wenn ich mich zurückhalte? Ich könnte genausogut als Homosexueller leben und versuchen, das Beste daraus zu machen.“ Mit dieser Entscheidung begab ich mich auf einen Lebensweg, auf dem ich viele Jahre bleiben sollte.
Anfangs fühlte ich mich etwas erleichtert darüber, daß ich meine Karten aufdecken und sagen konnte: „Nun, ich bin eben homosexuell!“ Selbst wenn einige meine Lebensweise als unmoralisch betrachten würden, hatte ich das Gefühl, daß ich keineswegs schlechter war als andere, die sich an verschiedenen Arten der Korruption beteiligten. In mancher Hinsicht hielt ich mich für besser, weil ich zumindest kein Heuchler war, der versuchte, hinter einer Fassade zu leben. Sobald ich mit der homosexuellen Lebensweise begonnen hatte, war mir egal, wer davon wußte. Es gab so viele Gelegenheiten, sich homosexuell zu betätigen, und niemand hatte etwas dagegen.
Da in homosexuellen Kreisen der Partnerwechsel sehr häufig zu sein schien, wurde mir allmählich klar, daß es besser für mich wäre, wenn ich ein Verhältnis mit Männern anstreben würde, die mich auf der gesellschaftlichen Leiter nach oben bringen könnten. Das machen viele Homosexuelle so, und wenn sie attraktiv sind, fehlt es ihnen nicht an Angeboten von einflußreichen und wohlhabenden Männern. Ich ließ mich also von vielen Freunden ausführen und freihalten.
Eine Zeit des Wohlstands
Schließlich gelang es mir, mit einem sehr reichen Mann Freundschaft zu schließen. Er kaufte mir erstklassige Kleidung und führte mich in den Lebensstil der High-Society ein, wo das Geld keine Rolle spielt. Er hatte eine Wohnung in einem vornehmen Viertel von London und eine andere in Südfrankreich. Er nahm mich mit auf teure Urlaubsreisen, und ich war begeistert darüber, mich im Kreise der Reichen und Berühmten zu bewegen. Da ich jung war, fand ich das alles neu und aufregend.
In London gibt es eine Reihe von Clubs, in denen sich Homosexuelle treffen. Ich war überrascht, wie viele Leute aus „gehobenen Schichten“ ich dort kennenlernte — darunter auch Bankiers, Rechtsanwälte und Politiker. Das war für mich Grund genug, ein Homosexueller zu bleiben.
Für Religion hatte ich mich nie ernsthaft interessiert. Ich war durchaus kein Atheist, denn ich glaubte, daß es irgendeine höhere Macht geben muß, aber ich hatte mich nie besonders damit befaßt. Ich bemerkte, daß Homosexuelle kaum über dieses Thema diskutierten.
In meiner Zeit als Homosexueller erlebte ich mehrere unmoralische Annäherungsversuche von Priestern und Geistlichen. Ich hatte keinen Grund, die Religion ernst zu nehmen. Das Christentum, das sich mir bot, unterschied sich nicht von der Welt, in der ich lebte.
Ein Leben als „selbständiger“ Homosexueller
Allerdings ist der Glanz des homosexuellen Lebens nicht von Dauer. Die ständige Betonung der nie endenden Jugend und Anziehungskraft hat, wie ich weiß, so manchen zur Verzweiflung und sogar zum Selbstmord getrieben. Immer gewissen Anforderungen zu entsprechen und sich stets attraktiv zu präsentieren hat seine Schattenseiten. Ich wußte, daß ich, sobald ich an Attraktivität einbüßen würde, zum „alten Eisen“ gehören würde wie so viele andere vor mir. Ich entschied mich daher für Unabhängigkeit und beschloß, meinen wohlhabenden Freund zu verlassen.
Einen aufwendigen Lebensstil gewohnt, fiel es mir nicht leicht, wieder ein normales Leben zu führen. Ich konnte keinen Arbeitsplatz über längere Zeit behalten und geriet in schlechte Gesellschaft. Schließlich wurde ich, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, ein homosexueller Prostituierter.
Das brachte eine große Ansteckungsgefahr mit sich, denn unter Homosexuellen sind wegen des häufigen Partnerwechsels die Geschlechtskrankheiten weit verbreitet. Mein Arzt war selbst Homosexueller (deswegen hatte ich mich für ihn entschieden), und daher rechnete ich damit, daß ich ohne Schwierigkeiten eine Behandlung gegen solche Krankheiten erhalten würde. Dennoch war das kein Lebensstil, den ich irgend jemand weiterempfohlen hätte, da er außer den Geschlechtskrankheiten noch viele andere Gefahren in sich barg.
Ruhiges Leben als „Verheirateter“
In dieser unglücklichen Zeit traf ich den Mann, mit dem ich die nächsten 10 Jahre zusammenleben sollte. Mein neuer Partner und ich haben uns von Anfang an wirklich gut verstanden. Ich konnte ihn sehr gut leiden, und wir begannen zusammenzuleben wie ein Ehepaar. Wir betrachteten unser Verhältnis als etwas Einzigartiges und Besonderes. Keiner von uns hielt es für befremdend.
Wir waren sehr glückliche Gefährten. Zwischen uns bestand ein tiefes und liebevolles Verhältnis. Wir hielten unsere Liebe für tiefer als die vieler heterosexueller Paare, die wir beobachteten. Obwohl wir viele Gelegenheiten hatten, mit anderen zu gehen, blieben wir immer zusammen. Diese zehn Jahre, die wir miteinander verbrachten, gehörten zu den glücklichsten Jahren meines damaligen Lebens.
Die Herausforderung durch die Wahrheit
Eines Tages gelangte eine Wachtturm-Veröffentlichung in meine Hände. Als ich sie zu lesen begann, hegte ich vom ersten Satz an keinen Zweifel, daß es die Wahrheit war. Während ich weiterlas, konnte ich darin nichts Verkehrtes entdecken. In mir wurden keine Zweifelsfragen wach. Ich hatte nie die Bibel studiert, aber alles klang wahr, und ich dachte bei mir: „Das muß die Wahrheit sein!“
Vor meinen Augen eröffneten sich Möglichkeiten, die ich nie erahnt hatte. Als ich die biblische Hoffnung für die Menschheit kennenlernte, zeigte sich mir alles in einem ganz neuen Licht. Ich hatte viel Zeit nachzudenken. Wenn ich so zurückblicke, vermute ich, daß ich ein geistiges Verlangen hatte, obwohl ich es nicht als solches erkannte. Ich hatte immer das Gefühl, es müsse einen besseren Lebensweg geben, nicht nur für mich selbst, sondern für die ganze Welt. Die Gelegenheit, einen Lebensweg einzuschlagen, der sinnvoll und befriedigend ist und ewiges Leben in Aussicht stellt, schien mir willkommen.
Ich brauchte nicht lange, um zu erkennen, daß ich am Scheideweg stand. Während sich bei meinem Studium die Wertschätzung für die biblische Wahrheit vertiefte, wurde mir bewußt, daß ich mein Leben ändern mußte. Wäre ich jedoch imstande, die Herausforderung anzunehmen?
Die größte Entscheidung meines Lebens
Ich wußte damals alles, was die Bibel über Homosexualität sagt. Obwohl ich nie zuvor von ihrem Inhalt Kenntnis genommen hatte, fühlte ich instinktiv, daß sie recht hat. Gewiß war mein Leben nicht natürlich. Doch um mein Leben ändern zu wollen, benötigte ich die größtmögliche Triebkraft. Es war meine Liebe zu Jehova Gott, die mir den Wunsch zur Änderung vermittelte.
Zuerst wollte ich, daß auch mein Lebensgefährte Gottes Willen kennenlernte. Die Zeugen Jehovas von der Ortsversammlung luden uns oft zu Mahlzeiten und zum geselligen Beisammensein ein. Man brachte viel Verständnis für uns auf. Mein Gefährte hatte allen Grund zu erkennen, daß er nicht übersehen wurde. Man ermunterte ihn ebensosehr wie mich, aber leider erfüllte sich meine Hoffnung nicht. Er nahm die Wahrheit nicht an.
Schließlich teilten wir unsere Wohnung auf — jeder bekam sein eigenes Zimmer. Aber bald mußten wir erkennen, daß eine völlige Trennung die einzige Lösung war. Wie sollte ich das bewerkstelligen? Ich dachte mir: „Nun, Jehova wird es mir schon möglich machen.“ Ich hatte mein Vertrauen auf ihn gesetzt.
Es kam dann so weit, daß wir beschlossen auseinanderzugehen. Es war, als wäre eine Hälfte meines Ichs von mir getrennt worden.
Mein Glaube wird gefestigt
Vielleicht hast auch du schon die Redensart gehört: „Einmal homosexuell — für immer homosexuell.“ Doch bei mir war es anders. Ich brach damit — ein für allemal. Aber ich muß in meinem Leben immer noch Änderungen vornehmen. Wie ermutigend es für mich doch war, die Gewißheit zu haben, daß Jehova ein unermeßliches Verständnis für meine Probleme aufbringt! Mir ist bewußt geworden, daß nur er die Umstände und die Vergangenheit des einzelnen kennt, daß er die durch die Umwelt und andere Faktoren hervorgerufenen Schäden berücksichtigt und durch seinen heiligen Geist eine liebevolle Führung gewährt.
Es kam nicht selten vor, daß ich meinte, dem Druck nachgeben zu müssen. Doch ich wußte, daß ich auf so vielfältige Weise aus der Wahrheit Nutzen gezogen hatte. Letztlich ist das sexuelle Verlangen nicht das einzige, was das Leben ausmacht. Zum Leben gehört viel mehr, und als ich die Wahrheit des Wortes Gottes kennenlernte, öffneten sich mir andere Wege, die mich in meinem Wunsch nach einer Änderung meiner Persönlichkeit bestärkten. Doch es braucht seine Zeit, Probleme zu lösen. Die Homosexualität bildet dabei keine Ausnahme.
Als der Apostel Paulus seinen Brief an die Korinthera schrieb, erwähnte er die Homosexualität als eine schwerwiegende Sünde, aber er hob sie nicht als die einzige hervor oder als eine, die schlimmer ist als die anderen dort erwähnten Sünden. Er führte sie zusammen mit anderen schweren menschlichen Verfehlungen auf, und wenn wir irgendeiner davon verfallen, ziehen wir uns mit Sicherheit Gottes Mißfallen zu. Doch ich habe festgestellt, daß wir, wenn wir uns bemühen, unsere Schwächen zu überwinden, von Jehova gestärkt werden. Es wäre verkehrt, eine sofortige Heilung zu erwarten. Aber dank Jehovas Geist kann ich meine Selbstbeherrschung stärken und die Erfahrung machen, daß es möglich ist, auf dem Weg der Wahrheit weiterzugehen und christliche Ausdauer zu zeigen (Röm. 5:1-5).
Es stimmt mich demütig, zu wissen, daß Jehova mich gebrauchen kann und mich trotz meiner Unvollkommenheiten ständig stärkt.
Viele meiner christlichen Brüder sind sehr entgegenkommend und freundlich. Ich bin wirklich dankbar für die liebevolle Führung, die mir Jehova durch sein Wort, seinen Geist und seine Christenversammlung gibt. Es ist mein Herzenswunsch, die lebenrettende christliche Persönlichkeit zu entwickeln und noch mehr seinen Namen zu verherrlichen (Eph. 4:22-24).
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Die „Befreiung“ der HomosexuellenErwachet! 1980 | 22. September
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Die „Befreiung“ der Homosexuellen
IN England wurden bis zum Jahre 1861 homosexuelle Handlungen mit dem Tode bestraft. Die Möglichkeit, mit Gefängnis bestraft zu werden, bestand noch bis 1967. In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Strafbarkeit homosexueller Handlungen 1969 eingeschränkt, und seit 1973 besteht sie fast ausschließlich für Fälle, in denen einer der beiden Männer jünger als 18 Jahre ist.
In den letzten Jahren hat sich ein deutlicher Wandel in der Einstellung vollzogen. Zum Beispiel gab eine Kandidatin für das Bürgermeisteramt von San Francisco (USA) das Versprechen, Homosexuelle in den Stadtrat und in Komitees zu berufen, und zwar ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung entsprechend, der auf 15 Prozent geschätzt wird. Demzufolge wurde sie von den Homosexuellen bei der Wahl unterstützt.
Heute können sich prominente Männer und Frauen ganz offen zur Homosexualität bekennen. Viele Geistliche bezeichnen sich selbst als „Homos“ und befürworten diese Lebensart. Anders als früher, ist in den Augen vieler die Homosexualität keine Schande mehr. Sie hat eine gewisse „Achtung“ erlangt.
Man ist der Ansicht, die Aussagen der Bibel zu diesem Thema seien in unserem zwanzigsten Jahrhundert fehl am Platze. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung haben viele Geistliche den Standpunkt der Bibel verworfen und bekennen sich öffentlich zur „neuen Moral“.
Kennzeichnend ist die Auffassung eines Bischofs der anglikanischen Kirche von Kanada. Er sagte: „Wir haben die Heilige Schrift nicht abgeändert. Wir haben einen Versuch gemacht, sie besser zu verstehen. ... Die homosexuelle Neigung ist nicht sündig, außer in dem Sinne, daß sie von einer sündigen Welt beeinflußt worden sein mag.“
Inwiefern eine „Befreiung“?
Ist es nicht an der Zeit, jegliche religiöse Einschränkung und gesellschaftliche Benachteiligung völlig zu beseitigen und Männer und Frauen von Maßnahmen zu verschonen, die sie als Einmischung in ihr Privatleben betrachten? Fragen solcher Art werden von vielen gestellt, und in dieser Atmosphäre der Sinnesänderung konnten die Homosexuellenbewegungen entstehen und gedeihen.
Für viele dagegen erweist sich diese neuerlangte Freiheit als kurzlebig. Ihr „Segen“ ist fragwürdig, und das verheißene Glück ist eine Illusion.
Francis Cormier, Prediger einer kleinen unabhängigen evangelischen Gemeinschaft in Montreal (Kanada), gab einen Rückblick über seine Zeit als Homosexueller. Er ist heute als Berater für Homosexuelle tätig und gab zu, daß „Homosexuelle im Gegensatz zu manchen Behauptungen keine glücklichen und ausgeglichenen, sondern verzweifelte und unglückliche Menschen sind“. Er fügte hinzu: „Viele begehen sogar Selbstmord.“
Diese Feststellung wird durch die Veröffentlichung An Introduction to the Pastoral Care of Homosexual People gestützt, die von der katholischen Kirche in Großbritannien herausgegeben wurde. Es heißt darin: „Homosexuelle leiden gewöhnlich unter mangelnder Selbstachtung und unter einer Einsamkeit, die Heterosexuelle kaum, wenn überhaupt, verstehen können. In der üblichen gemischten Gesellschaft fühlen sich Homosexuelle wie Fremde.“ Zudem wird gesagt: „Viele Homophile empfinden die Einsamkeit in ihrem Leben als eine Bürde.“ Dieses gestörte Gleichgewicht ist gewiß weit entfernt von der so heiß ersehnten Freiheit.
Warum homosexuell?
Warum werden dann immer mehr Leute homosexuell? Es gibt kaum eine andere Streitfrage, über die in den letzten Jahren so viel diskutiert worden ist.
Der obenerwähnte Bericht der katholischen Kirche sagt: „Die meisten jungen Leute scheinen eine Entwicklungsphase durchzumachen, in der homosexuelle Neigungen überwiegen; doch das emotionale Wachstum kann in diesem Stadium stehenbleiben.“ Teenager stehen in einem Alter der Belastung. Sie finden es oft schwierig, sich mit jemand vom anderen Geschlecht zu unterhalten, ohne in Verlegenheit zu geraten. Deshalb beobachtet man häufig, daß sie Gruppen bilden, die entweder nur aus Jungen oder nur aus Mädchen bestehen.
Die meisten sind imstande, die Anpassungen vorzunehmen, die für ein ausgeglichenes Sexualleben erforderlich sind. Leider gibt es jedoch viele, denen es anders ergeht. Der Sekretär der Responsible Society in England sagte über solche Fälle: „Wir sind sehr besorgt darüber, daß militante Homosexuelle so eifrig darauf bedacht sind, unter Teenagern Jünger zu machen. Die Studie der beiden Amerikaner Masters und Johnson liefert überwältigende Beweise dafür, daß Homosexualität ein erlerntes Verhalten ist.“
Höhere Schulen und Universitäten sind ein fruchtbarer Boden für eine solche Entwicklung. Die an Studenten von Oxford (England) verteilte Veröffentlichung The Little Blue Book sagt dazu: „Viele Homosexuelle geben ihre Neigung zu erkennen, sobald sie auf einer Hochschule oder Universität sind. Da sie vielleicht zum ersten Mal das Elternhaus verlassen haben, ist es für sie häufig eine Flucht vor einem gewissen Druck und vor Erwartungen, die man in sie gesetzt hat. Außerdem neigen Studenten dazu, Homosexuellen gegenüber tolerant und aufgeschlossen zu sein, zumindest oberflächlich gesehen.“
An der Universität von Glasgow (Schottland) wird gratis ein Leitfaden der Homosexualität verteilt, in dem folgender Rat gegeben wird: „Wenn Sie feststellen, daß Sie sich von Personen Ihres eigenen Geschlechts sexuell angezogen fühlen, dann ist es am besten, Sie akzeptieren es.“ Erzürnte Eltern sollen darauf gesagt haben: „Es gibt viele junge Studenten, die durch diese Druckschrift verdorben werden könnten.“ Der Homosexualität kann also vorgebeugt werden, aber sie kann auch erlernt werden.
Tatsachen
Es gibt noch einen zusätzlichen Gesichtspunkt der Homosexualität, der oft in den Hintergrund gedrängt wird: die Häufigkeit von Geschlechtskrankheiten unter Homosexuellen. Wie schwerwiegend ist dieses Problem?
In England haben die Kliniken für Geschlechtskrankheiten einen unerwartet hohen Zugang an Homosexuellen. Ein Experte kommentierte: „Ich glaube, dem ist so, weil sie häufig den Partner wechseln und mehr zufallsbedingte Begegnungen haben als andere.“ Diese Situation besteht weltweit. Im Jahre 1977 entfielen in der Stadt New York 55 Prozent der Fälle von erworbener Syphilis auf homosexuelle Männer. Terry Alan Sandholzer, Fachjournalist für Medizin, berichtete: „Bei der bekannten Zahl von Syphiliserkrankungen schätzt man den Anteil homosexueller Männer auf 50 Prozent in Großstädten und auf etwa ein Drittel im ganzen Land.“ Gewiß ist das ein hoher Preis für die sexuelle „Befreiung“.
Nachdem die Homosexuellenbewegungen an die Öffentlichkeit gedrungen sind, bemühen sich die Homosexuellen, ihrer Lebensart ein neues Image zu geben. Das Wort „homosexuell“ mit seiner Betonung auf „Sex“ wird bei ihnen nicht mehr so gern gehört. Sie hören lieber Bezeichnungen wie „Homophilie“ oder „homophil“. Im Englischen hat sich die Bezeichnung „gay“ durchgesetzt.
Jemandem, der mit der Homosexualität liebäugelt, sollte das Problem der Geschlechtskrankheiten zu denken geben.
Schriftstellen aus der Zeit vor Christus
Kann die Bibel uns überhaupt helfen? Ist sie angesichts unserer modernen Lebensweise und der sich wandelnden moralischen Ansichten heute noch von Bedeutung? Da viele vor der Bibel noch Achtung haben, wollen wir in Betracht ziehen, was sie zu sagen hat.
Das Gesetz Mose ist unzweideutig. Im dritten Buch Mose wird das Verbot der Homosexualität zweimal deutlich ausgesprochen (und beide Male im Zusammenhang mit Blutschande und Sodomie). Die Einheitsübersetzung gibt 3. Mose 18:22 wie folgt wieder: „Du sollst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Greuel.“ In der Living Bible wird an dieser Stelle das Wort „Homosexualität“ gebraucht und als eine „große Sünde“ bezeichnet.
Welche Strafe wurde für diese Handlung verhängt? Es heißt: „Beide müssen sterben, ihr Blut soll auf sie kommen“ (3. Mose 20:13, Einheitsübersetzung). Als Umschreibung für das Wort „Greuel“ gibt die Amplified Bible „pervers, unnatürlich, abscheulich und abstoßend“ an.
Aus diesen beiden Stellen geht hervor, daß die Homosexualität vor fast 4 000 Jahren gut bekannt war und praktiziert wurde. Deutlich wird auch der Standpunkt Gottes in dieser Sache. Es war niemals eine von Gott gebilligte Handlungsweise.
Das Zeugnis der Christlichen Griechischen Schriften
Welche Haltung nahm die Versammlung der ersten Christen in dieser Frage ein? Der Apostel Paulus sprach über die Homosexualität ehrlich und offen. Er schrieb in 1. Korinther 6:9-11: „Wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Königreich Gottes nicht ererben werden? Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden [griechisch: malakós], noch Männer, die bei Männern liegen [griechisch: arsenokóitēs], noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben. Und doch waren das einige von euch.“
Malakós stammt von dem Wurzelwort für „weich“. In übertragenem Sinne bedeutet es „weibisch“ und bezieht sich, wie im Expository Dictionary of New Testament Words von W. E. Vine gezeigt wird, auf Formen der Unzucht. Interessanterweise ist im heutigen Griechisch malakía das Wort für „Masturbation“.
Paulus gebraucht den Ausdruck arsenokóitēs erneut in 1. Timotheus 1:10. Die Neue-Welt-Übersetzung gibt ihn wieder mit „Männer, die bei männlichen Personen liegen“, Die Gute Nachricht mit „Perverse“ und die Einheitsübersetzung mit „Knabenschänder“. Zweifellos war die Verirrung der Homosexualität und des Lesbianismus für die ersten Christen keine geringe Sache. Den Grund dafür erkennen wir in einem Brief des Paulus an die Christen in Rom:
„Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den gebührenden Lohn für ihre Verirrung (Röm. 1:26, 27, „Einheitsübersetzung“).
In dem von der Church of England herausgegebenen vieldiskutierten Bericht Homosexual Relationships wird dazu folgender Kommentar gegeben: „Was Paulus als ,widernatürlich‘ bezeichnet, ist für den Menschen ,widernatürlich‘ in bezug auf Gottes Schöpfungsabsicht. Jedes homosexuelle Verhalten ist eine Abweichung von Gottes Schöpfungsabsicht, und deshalb schreibt ein Autor, daß ,alle homosexuellen Beziehungen, wenn sie im Zusammenhang mit der Schöpfung gesehen werden, widernatürliche Beziehungen sind‘.“
Der Bericht schließt mit den Worten: „Die vorhandenen Beweise lassen anscheinend eine deutliche Verurteilung homosexuellen Verhaltens erkennen. Für viele wird damit die Sache geklärt sein. Sie werden sich darauf stützen, daß die Bibel das göttliche Mißfallen über ein solches Verhalten so deutlich zeigt, daß es unter allen Umständen verkehrt sein muß, und das insbesondere im Falle von Christen, die die Bibel als eine inspirierte Sammlung von Schriften anerkennen, die eine maßgebende Anleitung für das Verhalten des Menschen bieten.“
Die Heilige Schrift ist unmißverständlich. Obwohl viele die Homosexualität zu rechtfertigen suchen, sprechen die Aussagen der Bibel für sich selbst. Ist es nicht logisch, anzunehmen, daß der Schöpfer des Menschen weiß, was für ihn am besten ist? Sollten wir nicht zu dem Urheber des Lebens aufblicken, um unser Leben so zu gestalten, wie es ihm wohlgefällig ist?
Im Laufe der Jahre konnten Jehovas Zeugen einer beträchtlichen Zahl von Homosexuellen helfen, einen glücklicheren Lebensweg einzuschlagen und sich auf eine Gott wohlgefällige Weise zu verhalten. Auch dir steht diese Möglichkeit offen.
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