Wir beobachten die Welt
Löst Bildung die Bindung zur Kirche?
◆ Aus den Ergebnissen einer Umfrage unter allen Katholiken zur Gemeinsamen Synode geht hervor, daß die Bindung zur Kirche unter Katholiken mit dem Grad ihrer Bildung sowie der Größe ihres Wohnortes abnimmt. Die Antworten auf entsprechende Fragen ließen deutlich erkennen, daß bei Personen, die eine überdurchschnittliche Bildung aufzuweisen haben, eine unterdurchschnittliche Bindung zur Kirche besteht.
Vermehrte Glaubensfreiheit in Portugal?
◆ Das portugiesische Parlament hat in erster Lesung einem Gesetz zugestimmt, nach dem allen staatlich anerkannten Religionen die Glaubensfreiheit garantiert werden soll. Um vom Staate anerkannt zu werden, muß eine Religionsgemeinschaft mindestens 500 im Lande wohnende Gläubige aufzuweisen haben. Die neue Maßnahme will die ungleichmäßige Behandlung der katholischen Kirche einerseits und der übrigen Konfessionen andererseits mildern. Bisher war die römisch-katholische Kirche seit dem Abschluß des Konkordats mit dem Vatikan im Jahre 1940 die einzige offiziell anerkannte Religion. Das neue Gesetz würde auch alle Restriktionen, die bisher den nichtanerkannten Religionsgemeinschaften bei ihrer Tätigkeit auferlegt worden waren, aufheben. Es würde auch vorsehen, daß Eltern Einspruch dagegen erheben können, daß ihre Kinder den katholischen Religionsunterricht besuchen müssen.
Alkoholkonsum steigt
◆ In der Schweiz ist in den letzten 30 Jahren der Alkoholkonsum angestiegen. Das geht aus Angaben hervor, die das Eidgenössische Amt veröffentlicht hat. Die Todesfälle an Leberzirrhose infolge Alkoholismus haben in den 60er Jahren im Vergleich zu den 30er Jahren um 224 Prozent zugenommen. Die Erstaufnahmen in die psychiatrischen Kliniken wegen Alkoholismus nahmen in demselben Zeitraum um 108 Prozent zu. Auch sind die Todesfälle wegen Delirium tremens während dieser Zeitspanne um 94 Prozent angestiegen.
„Vatikan stieg rechtzeitig aus“
◆ Dem Vatikan soll es gemäß der italienischen Zeitung Paese Sera noch vor den Kurseinbußen des US-Dollars gelungen sein, einen Großteil seiner Dollarguthaben in Deutsche Mark und Schweizer Franken umgetauscht zu haben. Das derzeitige Dollarguthaben der vatikanischen Bank soll sich laut dem Bericht von Paese Sera auf nur noch zehn Millionen belaufen.
15 810 Morde in einem Jahr in den USA
◆ Edgar Hoover, Chef der Bundeskriminalpolizei (FBI) in den USA, gab in einem Bericht bekannt, daß allein im Jahre 1970 15 810 Menschen ermordet worden sind. Die Steigerung der Zahl der Verbrechen liegt in dem Jahrzehnt von 1960 bis 1970 bei 76 Prozent. Im Jahre 1970 wurden durchschnittlich vierzig Morde täglich registriert.
Aus welchen Motiven oft Morde begangen werden, zeigt uns folgendes drastische Beispiel aus New York: Eine Imbißstube im Stadtteil Brooklyn hatte gerade geöffnet, als zwei junge Männer eintraten und Apfelkuchen verlangten. Die Frau des Besitzers erklärte, sie habe keinen Apfelkuchen, dafür aber frisches dänisches Gebäck. „Wir haben Apfelkuchen verlangt“, schrie einer der Männer, zog eine Pistole, erschoß den Besitzer und verwundete seine Frau.
Homosexueller Kirchenorden weihte seine ersten Mönche
◆ „Der Duft von dekorativen Jasmin-Sträußchen mischte sich mit dem süßlichen Aroma exotischer Parfüms, als in Manhattans imposanter Episcopal-Kirche ,Zum heiligen Apostel‘ die drei jugendlichen Novizen ihre Ordensweihe empfingen. Die drei Jungmänner hielten weiße Kerzen in ihren gepflegten Händen, trugen dunkelbraune, maßgeschneiderte Kutten und wurden nach der Zeremonie von ein paar Millionen Amerikanern als Pioniere gefeiert: Sie waren die ersten Mönche, die in Amerikas ersten homosexuellen Kirchenorden eingetreten sind.“ Gemäß diesem Bericht des AZ-Magazins haben auch die Kirchen ihre Pforten für Homosexuelle weit geöffnet. Immer mehr Priester verschiedener Religionsrichtungen bekennen, daß sie homosexuell sind. So z. B. gründete der katholische Priester Robert M. Clement einen eigenen Orden, der als der Orden der „abgehetzten Gefährten des heiligen Johannes“ bezeichnet wird.
Ein Jesuit als Mitarbeiter Nixons
◆ Der amerikanische Präsident Richard Nixon hat den Jesuiten John Mc Laughlin in seinen persönlichen Mitarbeiterstab berufen. Laughlin hat unter anderem die Aufgabe, „Reden des Präsidenten zu schreiben“.
Bibel aus einem Computer
◆ Das Institut für neutestamentliche Textforschung der Universität Münster hat vor, mit Hilfe eines Computers eine große kritische Ausgabe des sogenannten Neuen Testaments herauszugeben. 4 900 Mikrofilme sollen als Rohmaterial dienen. Eine Sichtlochkartei, auf der 5 999 Nummern pro Karte gelocht werden können, identifiziert alle in Frage kommenden Handschriften oder Fragmente. Ein Computer des Rechenzentrums Münster soll die Textvarianten auswerten.
„Gott regelt die Quantensprünge“
◆ Die Frage nach einem göttlichen Eingreifen in die Entwicklung des Universums beschäftigt die Naturwissenschaftler stets aufs neue. Bei einer Tagung der Nobelpreisträger beantwortete der englische Wissenschaftler Prof. P.A.M. Dirac mit den Worten „Es kann sein“ diese Frage. Der englische Physik-Nobelpreisträger sagte: „Da es nicht überall Kausalität gibt, kann es sein, daß ein Gott existiert, der die Quantensprünge regelt.“ Sicher könne Leben heute ausschließlich als ein physikalischer Prozeß gesehen werden. „Aber wir wissen, wie schwierig es ist, die Atome so anzuordnen, daß es Leben wird.“ — Die Bibel läßt keinen Zweifel darüber, daß Gott der Schöpfer alles Lebens ist. — Offb. 4:11.
Neues Material aus Flaschen und Kuhdung
◆ Wie zwei lästige Abfallprodukte, Glasflaschen und Kuhdung, nützlich weiterverwendet werden können, untersuchte Professor J. D. Mackenzie von der Universität von Kalifornien. Die UC News berichten, daß es dem Professor gelungen sei, durch Umwandlung dieser beiden Stoffe einen vielseitig verwendbaren keramischen Schaumstoff herzustellen, der etwa in Gewicht und Aussehen dem Styropor ähnelt und ein hervorragender wasser- und gasundurchlässiger Wärm- und Lärmdämmstoff ist. Außerdem brennt dieses Material nicht, und es kann gesägt, genagelt, glasiert oder bemalt werden. Da es leicht herzustellen ist, ist es auch billig. Über diese Entdeckung schreibt die Frankfurter Allgemeine: „Bei der Kuhhaltung in Kalifornien fällt jährlich rund eine Million Tonnen Dung an, der nicht in der Landwirtschaft verwendet wird, weil die Farmer lieber Kunstdünger benutzen. Andererseits werfen die Kalifornier wöchentlich rund 50 Millionen Flaschen weg, von denen nur ein Prozent wieder verwendet wird. Mackenzie mischt fünf bis zehn Prozent Dung mit 90 bis 95 Prozent feinpulverisiertem Glas, wobei der Dung als Schaummittel dient.“
Heidnische Anschauungen in der katholischen Kirche
◆ In der katholischen Kirchenzeitung Erzbistum Köln wird als Einleitung zu dem Artikel „Heidnische Anschauungen und Praktiken im christlichen Gottesdienst“ folgendes über den katholischen Glauben geschrieben: „Ohne daß man sich dessen immer bewußt ist, finden sich in vielen Bereichen des religiösen Lebens abergläubische und magische Elemente. Manches davon haben wir als vertraute und liebgewonnene Tradition von unseren Vorfahren übernommen. ... Wir sollten ehrlich zugeben, daß bei uns tatsächlich noch allerlei mit dem christlichen Glauben nicht zu vereinbarende Elemente zu finden sind.“ — Ist das ein Kennzeichen der wahren Religion? Nein!
Wunderheilungen näher betrachtet
◆ Philippinische Wunderheiler, von denen Antonio Agpaoa der bekannteste ist, wollen in den Leib eines Patienten mit bloßen Händen eindringen können, um z. B. ein Geschwür zu entfernen. Die Wunde soll sich in wenigen Sekunden schließen und keine Narbe hinterlassen. Blut soll kaum fließen. Der Patient sei nach der Operation, die er bei vollem Bewußtsein erlebt hat und bei der er keine Schmerzen verspürte, in der Lage, sofort aufzustehen und essen, schwimmen oder tanzen zu gehen. Professor Dr. Hans Bender, Leiter eines Freiburger Instituts, untersuchte die Arbeitsweise des Wunderheilers Agpaoa. Er berichtet von seinem Besuch auf den Philippinen: „Man kann nicht ausschließen, daß er außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Seine Operationen allerdings sind klarer Betrug. Es gibt keine offene Wunde; bei der roten Flüssigkeit handelt es sich nicht einmal um Blut. Als letzter Beweis fehlt uns noch das Untersuchungsergebnis eines angeblich aus dem Körper des Patienten entnommenen Gewebeteils, von dem wir annehmen, daß es sich um tierisches Gewebe handelt.“ Agpaoa und weitere sogenannte Geistchirurgen wirken innerhalb der „Spiritistischen Kirche“ und behaupten, ein höheres „Schutzwesen“ zu erhalten, um ihre Operationen durchführen zu können.
Priester kritisieren ihre Kirche
◆ Die Auswertung von Fragebögen an Welt- und Ordenspriester zeigte die Einstellung der katholischen Priester zu ihrer Kirche. Nur 11,2 Prozent der katholischen Priester in der Bundesrepublik stimmen mit ihrer Kirche, „wie sie heute in Erscheinung tritt“, völlig überein. Bei den jüngeren Priestern sind sogar nur 4,3 Prozent mit der Kirche zufrieden. Sie machen für die Krise der katholischen Kirche die veralteten Strukturen (64,6 Prozent) und das allzu juristische Kirchenbild (63,3 Prozent) verantwortlich. Die Verwirrung in der Theologie und das Schwinden des Glaubensgeistes werden als weitere Gründe angeführt.
Arsenhaltiger Abfall auf Müllkippen
◆ Auf wenigstens 14 Müllkippen der Bundesrepublik wurde abgeladener giftiger Schlamm, der arsenhaltig oder mit hochgiftigen zyanidhaltigen Salzen durchsetzt war, gefunden. Die „zweckentfremdete“ Verteilung des gifthaltigen Schlammes wurde u. a. auch in Bochum aufgedeckt. Ein Sprecher der Stadt Bochum erklärte: „Wir müssen davon ausgehen, daß tatsächlich mehrere Tausend Fässer in den Teich geworfen wurden.“ Dies äußerte er, als auch in einem Teich fünf 100-Kilogramm-Fässer mit gefährlichen Stoffen gefunden wurden. Der Teich wurde daraufhin für die Bevölkerung gesperrt. Man hofft, daß durch die Gifte das Grundwasser noch nicht verseucht worden ist.
Priestermangel in der katholischen Kirche
◆ Aus einem umfangreichen Bericht, der an alle Bischofskonferenzen „sub secreto“, das heißt unter der Verpflichtung, ihn nicht weiterzuverbreiten, verschickt wurde, geht hervor, daß der Priesterberuf sich in einer Krise befindet. Jedes Jahr verliert die katholische Kirche 1 000 Priester, die dringend für die seelsorgerischen und karitativen Aufgaben gebraucht werden. Als Hauptgrund wird das Zölibat angegeben. Dazu nennt die Zeitung Stuttgarter Nachrichten einige Zahlen: „Von 1964 bis 1966 baten vier Prozent aller Priester um die Rückversetzung in den Laienstand aus diesem Grund, 1967 waren es 18,8 Prozent und in den ersten drei Monaten des Jahres 1969 39,4 Prozent.“
Satansverehrung forderte einen Toten
◆ Jugendliche in den Vereinigten Staaten haben sich bereits dem Satan verschrieben und lenken durch seltsame Riten die Aufmerksamkeit auf sich. Ein 20jähriger, der die Anbetung des Teufels praktizierte, wollte nach einer Schwarzen Messe, die er in der Nähe eines Sees abhielt, seinen Freunden zeigen, daß ein gewaltsamer Tod der Weg „zum ewigen Leben“ für ihn sei. Er war davon überzeugt, daß ein Anhänger des Satans, der von seinen Freunden getötet wird, als Anführer einer ganzen Teufelshorde wiedergeboren wird, und bat seine Freunde, ihm Hände und Füße zu fesseln und ihn in den See zu stoßen. Seine Freunde kamen seinem Wunsche nach, da sie fest daran glaubten, daß er wiederkommen würde. Er kam aber nicht wieder, sondern seine Leiche wurde drei Tage später gefunden. Die Jugendlichen, die ihren Freund in den See warfen, sollen nach Angaben ihrer Anwälte zur Zeit der Tat unter Drogeneinfluß gestanden haben. In dem einen wie in dem anderen Fall aber hätten sie getan, was das Opfer von ihnen verlangt habe. Man vermutet, daß sich in der Stadt ungefähr 50 bis 100 Schüler dem Satan verschrieben haben.
Anstieg der Ehescheidungen
◆ In der Bundesrepublik und West-Berlin sind 1969 durch rechtskräftige Urteile 72 300 Ehen geschieden worden. Besonders betroffen von der Zunahme der Ehescheidungen waren Berlin, Hamburg und Bremen, wobei Berlin mit 29,8 Ehescheidungen auf zehntausend Einwohner an der Spitze lag. In Hamburg stieg die Zahl der Scheidungen gegenüber 1966 von 22,7 auf 26,9 und in Bremen von 15,8 auf 20,3 pro zehntausend Einwohner.