Wir beobachten die Welt
Verschmutzter Planet
● Vom Weltraum aus kann man über vielen Teilen der Erde riesige Schmutzwolken beobachten. Das berichteten kürzlich die vier Astronauten der zweiten Raumfähre „Challenger“ nach ihrem fünftägigen Weltraumflug. Wie den Bremer Nachrichten zu entnehmen ist, verglichen die Astronauten ihre Beobachtungen mit Rauch, wie er beim Verbrennen von Holz entsteht. Die Schmutzwolken waren ihrem Eindruck nach über allen Landgebieten, auch über Entwicklungsländern zu beobachten. Kommandant Paul Weitz meinte, es sehe so aus, als würde die Erde von einem blauen zu einem „grauen Planeten“ werden.
Immer weniger
● „Zu den 17 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland zählten Ende 1981 25,9 Millionen Gemeindemitglieder, rund 206 000 weniger als ein Jahr zuvor“, meldet die Ludwigsburger Kreiszeitung. Die Abnahme sei auf den „anhaltenden Überschuß der Zahl der Verstorbenen gegenüber der Zahl der Taufen und auf Kirchenaustritte zurückzuführen“. (Vergleiche Erwachet!, 22. Mai 1982, S. 29.)
Auch Nikotin ist eine Droge
● „Was viele bezweifeln, haben amerikanische Studien erwiesen: Nikotin ist ein Suchtmittel. Es macht zwar weniger körperlich, wohl aber psychisch abhängig.“ So hieß es in dem Arztmagazin selecta (15/83). Dr. Jack E. Henningfield aus Baltimore (USA), der an den Untersuchungen beteiligt war, erklärte wörtlich: „Unsere Studien haben eindeutig ergeben, daß Nikotin zu den selbstverstärkenden Drogen gehört, insofern also mit Suchtmitteln wie Morphin oder Kokain vergleichbar ist. ... Das Besondere an der Einnahme von Nikotin über Zigarettenrauch besteht darin, daß dabei Nikotin immer nur in relativ kleinen Einzelschüben zugeführt wird, deren Wirkung außerdem sehr schnell wieder nachläßt. Der Raucher muß wieder und wieder ,süchtig‘ an der Zigarette ziehen, um die gewollte Wirkung zu spüren.“ Der Mediziner vertrat die Ansicht, daß „vor der Zigarette genauso gewarnt werden muß wie vor anderen Suchtdrogen“.
Anders als die ersten Christen
● Gab es unter den Urchristen im 1. Jahrhundert u. Z. auch Soldaten? Das „Friedenswort“, das kürzlich von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde, warf beiläufig und indirekt Licht auf diese Frage. Gemäß der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 28. April 1983, Seite 9 wurde im dritten Teil der Botschaft folgendes zum Ausdruck gebracht: „Im frühen zweiten nachchristlichen Jahrhundert gestattete es die Kirchenordnung des Hippolyt einem Soldaten, der Christ werden wollte, in seinem Beruf zu bleiben, ,vorausgesetzt, er ... verweigert den Befehl, Menschen zu töten‘. Gegen Ende des dritten Jahrhunderts nahm jedoch die Zahl der christlichen Soldaten zu. Als erster entwickelt Augustinus zu Beginn des fünften Jahrhunderts unter Einbeziehung der antiken Ethik eine christliche Lehre vom gerechten Krieg.“
Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, daß die Bischöfe nur ein Zeugnis aus einer Zeit anführen können, in der es bereits zum Abfall vom wahren Christentum gekommen war. (Siehe Apostelgeschichte 20:29, 30; 2. Timotheus 4:3, 4; 2. Petrus 2:1-3; 1. Johannes 2:18.) Im 1. Jahrhundert als viele die noch unverfälschten biblischen Lehren annahmen, wandten die Christen den Text aus Jesaja 2:4 auf sich an: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen ..., auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“ (Vergleiche Erwachet!, 8. Dez. 1965, S. 15.)
Sie schreien mit
● An vielen Orten kann man beobachten, wie sich Geistliche für gewisse menschliche Friedensbemühungen engagieren. In der luxemburgischen Zeitung tageblatt vertrat zum Beispiel vor einiger Zeit Pfarrer Jos Cadé folgende Ansicht: „Wenn Leute auf die Straße gehen, um ihren Friedenswillen zu bekunden und gegen den Wahnsinn der Rüstung in Ost und West zu schreien, dann sehe ich keinen Grund, warum ich nicht mitschreien sollte. Im Gegenteil, ich sehe darin eine Pflicht, die aus meinem Glauben kommt.“
Außerdem bemerkte er: „Wir werden es nicht schaffen, diese Erde in ein Paradies zu verwandeln. Wir nicht und auch sonst niemand. Da müssen wir Realisten sein. Dennoch haben wir die Pflicht und die Schuldigkeit, alles in unserer Humanität Liegende zu tun, damit es zu einem Mehr an Gerechtigkeit und Frieden kommt.“
Der Geistliche hat insofern recht, als Menschen aus eigener Kraft die Erde nicht in ein Paradies verwandeln können. Doch wahre Christen haben keinen Grund „auf die Straße“ zu gehen. Sie sind „kein Teil der Welt“ und vertrauen der Verheißung des Schöpfers, durch sein Königreich die Erde zu einem Paradies zu machen (Johannes 17:16; Offenbarung 21:1-5).
England: mehr Verbrechen als gemeldet
● „Großbritanniens Verbrechensrate ist sage und schreibe viermal so hoch, als offiziell angegeben wird“, berichtet die Liverpooler Zeitung Daily Post. Gemäß einer kürzlich durchgeführten Umfrage (British Crime Survey) meldet man der Polizei in Wirklichkeit nur eines von fünf Verbrechen, wie zum Beispiel Körperverletzung, Raubüberfall und Sittlichkeitsdelikte. Viele der Befragten waren der Ansicht, daß die Polizei ja doch nur wenig tun kann, um zu helfen.
Anerkennung ist keine Hilfe für Homosexuelle
● Kürzlich trafen sich ehemalige Homosexuelle im Kirchgemeindehaus in Wädenswil (Schweiz), um sich — wie der Schweiz. Evang. Pressedienst meldete — gegenseitig zu bestärken, „in der Ordnung Gottes zu leben“. In einem Einführungsreferat wurde über die „vielfältigen Ursachen, die zur Homosexualität führen können“, gesprochen. Dabei wurde u. a. festgestellt: „Wissenschaftliche Untersuchungen widerlegen die These angeborener Homosexualität.“ Über den Beitrag eines anderen Referenten schrieb der Pressedienst: „Unmißverständlich brachte der Referent zum Ausdruck, daß kirchliches Engagement, welches Homosexualität als Alternative befürwortet, die Betroffenen verunsichert und sie in Hoffnungslosigkeit stürzen kann.“ Die Tagung gab auch Aufschluß darüber, was Homosexuelle von der Kirche erwarten würden: einerseits anzuerkennen, daß „Homosexualität nicht eine größere Verfehlung ist als Ehebruch, Lieblosigkeit, Betrug oder Verleumdung, und andererseits das Angebot der Vergebung und Befreiung“. (Vergleiche 1. Korinther 6:9-11.)
Was dem Leben ein Ende setzt
● „Nach den bisher vorliegenden Obduktionsbefunden gibt es keine Hinweise dafür, daß der Tod der Höchstbetagten an der obersten Schwelle des menschlichen Lebens allein infolge sogenannter Altersschwäche eingetreten ist“, schreibt die Medical Tribune in einer Rezension des Buches Multimorbidität und Ernährung im Alter von Dieter Platt. Nach den Befunden bei insgesamt sechs Hundertjährigen waren es Krankheiten und Leiden, die zum Ableben geführt haben. Selbst die Öffnung des bisher ältesten sezierten Menschen, einer 111jährigen Frau aus der Pfalz, ergab keine Anhaltspunkte für das Vorliegen eines „biologischen und physiologischen“ Todes. „Der Zeitpunkt, an dem das menschliche Leben bei vitalen Personen im höchsten Alter ausschließlich aus Gründen der Seneszens [des Alterns] wie bei einer ausbrennenden Kerze auslöschen muß, [liegt] sicher bei über 110 Jahren, wahrscheinlich bei 115 Jahren“, heißt es.
Belastungskurve in Beruf und Freizeit
● Österreichische Arbeitswissenschaftler haben die Belastung gemessen, der man in Beruf und Freizeit ausgesetzt ist. In einer Studie der österreichischen Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt wiesen sie nach, daß die geistig-nervliche Belastung am Schreibtisch im Büro zwischen 70 und 100 % beträgt und damit höher ist als beim Autofahren. Dabei wurde vor allem die Belastung des überwiegend weiblichen Büropersonals berücksichtigt.
Putzen und Staubwischen belasten mit 9 % am wenigsten. Lesen nimmt dagegen mit 100 % „den ganzen Menschen“ in Anspruch. Die Belastung von Geist und „Nervenkostüm“ sieht bei den folgenden Tätigkeiten so aus: Autofahren auf dem Land 35 %, Autofahren in der Stadt 58,9 %, Einschlagen von Nägeln 43,8 %, Kochen 54,7 %, Klavierspielen 56,7 %, Arbeiten an der Drehbank 14,7 %, Stopfen, Waschen und Aufräumen 16 %, Abschreiben eines bekannten Textes 74,3 %, Maschineschreiben 78 %, Geldzählen 80 %, alphabetisches Ordnen 90 %. Mit der Untersuchung wollen die Arbeitsmediziner vor allem auf die Notwendigkeit einer „menschlicheren“ Gestaltung der Büroarbeitsplätze aufmerksam machen.
Satellitenfernsehen
● Während das Satellitenfernsehen für die Europäer im allgemeinen durch einige Fehlstarts der Ariane-Rakete in die Ferne gerückt ist, ist es für 14 Gemeinden um den Zürichsee „bereits Gegenwart und wird jetzt schon allabendlich praktiziert“. Gemäß der Zeitschrift Funk-Technik werden dort über eine Parabolantenne mit 4 m Durchmesser zwischen 20 und 22 Uhr die englischsprachigen Darbietungen der britischen „Satellite-TV“ aufgefangen und in das dortige Kabelnetz übernommen. Eine Aktiengesellschaft hat kurzerhand einen Kanal des schon „ausgedienten“ und seine Lebenserwartung längst überschrittenen Versuchssatelliten „Test-Sat“ gemietet und so die Kabelbenutzer am Zürichsee (37 000 Haushalte) „zu Europas ersten Satelliten-Zuschauern“ gemacht. Weitere 90 000 Teilnehmer des Netzwerks der Stadt Zürich warteten bislang auf die Genehmigung des Magistrats, damit auch sie in den Genuß der kommerziellen „Satellite-TV“-Sendungen kommen.
Geheimnisvolles Walsterben
● Bis heute ist es ein Rätsel, warum sich einige Wale ans Land treiben lassen und dann kläglich verenden. „Bringt man die Wale wieder ins Meer, lassen sie sich mit den nächsten Wellen zurück aufs Land treiben, solange ihre Kräfte reichen“, heißt es im Bonner General-Anzeiger. Als Ursache läßt sich weder eine Verhaltensstörung noch Massenpanik, noch Krankheit bei einem Leittier nachweisen. Gemäß einer anderen Theorie sollen die „Massenselbstmorde“ durch Parasiten ausgelöst werden, von denen man annimmt, daß sie in den Ohren der Wale das Gehör und die Orientierungsfähigkeit zerstören. Bei den 65 Pilotwalen, die vor einiger Zeit bei Cape Cod (Massachusetts, USA) strandeten, fand sich jedoch kein einziger Parasit. Außerdem stellte es sich heraus, daß die Tiere mehrere Stunden vor ihrem Tod nichts mehr gefressen hatten. Das entzieht einer anderen Theorie den Boden, die besagt, daß sie sich verirren und durch die Wellenrichtung der Brandung irritiert werden, wenn sie zu nahe am Ufer fressen. Es gibt noch Geheimnisse im Reich der Tiere, die der Mensch nicht imstande ist zu lüften.
Informationsspeicher der Superlative
● In Japan ist ein neuer Mikrochip entwickelt worden, der 4 000mal so viele Informationen wie herkömmliche Chips speichern kann. Einer dieser 1 Quadratzentimeter großen Chips kann eine Milliarde Bits „behalten“ gegenüber 256 000 Bits bei dem zur Zeit leistungsfähigsten Chip auf dem Markt. Das bedeute, berichtet das Aargauer Tagblatt, daß der gesamte Inhalt der Bibel auf einem Chip Platz hätte. Der Nachteil des neuen Mikrochips sei allerdings seine relative Trägheit. Die Zugriffsgeschwindigkeit betrage eine Tausendstelsekunde, was in der Halbleitertechnik vergleichsweise langsam ist. Der Chip soll deshalb in erster Linie außerhalb der eigentlichen Prozessoren im Gedächtnisteil Verwendung finden. Man plant auch vorläufig nicht, diesen Baustein für Computer und Steueranlagen in Massen herzustellen
Plastikpflug
● Während Bauern in der dritten Welt ihre Felder noch mit Holzpflügen bearbeiten müssen, will eine Schweizer Firma die in der mechanisierten Landwirtschaft gebräuchliche Stahlversion durch einen Kunststoffpflug ersetzen. Die besonders beanspruchten Messer beläßt das Unternehmen natürlich aus Stahl; nur die zum Abgleiten und Umkehren der Bodenschicht erforderliche Pflugschar wird aus Polyäthylen gefertigt. Pflüge müssen gut gleiten, und es darf nichts daran haftenbleiben — Eigenschaften, die die Plastikversion vor allem für schwere und nasse Böden auszeichnen soll. Wie das Magazin Capital meldet, haben Tests mit dem neuen Plastikpflug je nach Bodendichte Treibstoffersparnisse zwischen 6,6 und 11,2 Prozent ergeben. Die Kunststoffalternative kostet halb so viel wie ein Stahlpflug hält aber auch nur halb so lange.