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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1974
  • Zwischentitel
  • Kirchenbesuch „beschämend gering“
  • Für 1975 eine weltweite Hungersnot befürchtet
  • Was vermissen die Katholiken bei ihrer Kirche?
  • Keine Heilung durch Morphinpräparate
  • Homosexuelle in Australien straffrei
  • Mehr Katholiken als Protestanten in der Schweiz
  • „Kirchliches“ Leben nimmt ab
  • „Hohes Hepatitis-Risiko“ nach Bluttransfusion
  • Was ist eine Nanosekunde?
  • Gelder aus Kirchensteuern für Guerillakämpfer
  • Es wird zu fett gegessen
  • Verbreitung seelischer Erkrankungen
  • Riesiges Fischsterben in der Kieler Förde
Erwachet! 1974
g74 22. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Kirchenbesuch „beschämend gering“

◆ Trotz besonderer Anstrengungen seitens der Kirche sei der Kirchenbesuch „beschämend gering“ geblieben und liege bei nur fünf Prozent der Gemeindemitglieder. Dies stellte Präses D. Hans Thimme vor der westfälischen Landessynode fest, die unter dem Thema „Gottesdienst heute“ tagte. Ferner wies er darauf hin, daß eine Neuentdeckung des Religiösen besonders unter den Jugendlichen Hand in Hand gehe mit „weitverbreiteter Kirchenkritik, ja Kirchenfeindschaft“. Der Stellenwert der Kirche in der öffentlichen Meinung sinke ständig. Er rief die Gläubigen der Kirche auf, die Ursache für die auffallende Diskrepanz zwischen kirchlichem Aufwand und christlicher Überzeugungskraft zuerst bei sich selbst zu suchen.

Für 1975 eine weltweite Hungersnot befürchtet

◆ Gemäß einem Bericht der Zeit befürchten Landwirtschaftsexperten, daß 1975 eine weltweite Hungersnot beginnt. Die letzten zwanzig Jahre seien die hungerfreieste Periode der Menschheit überhaupt gewesen, jedoch seien die fetten Dekaden der Welternährung vorbei. In dem Artikel heißt es: „Dürre in einigen, Flutkatastrophen und Überschwemmungen in anderen Anbaugebieten der Erde ließen die 72er Ernten magerer ausfallen denn erwartet. ... Und gänzlich unkalkulierbar ist, wie ertragreich die Ernte zu werden verspricht, die jetzt im Boden keimt. Denn, so Dale Hathaway, Landwirtschaftsexperte der Ford Foundation: ,Es ist ausschließlich eine Frage des Wetters, und kein Land und keine Technologie kann den Ernteerfolg des nächsten Jahres beeinflussen.‘ ... Bereits jetzt scheint die Situation in den Entwicklungsländern ernst genug: Nach einem Bericht der Food and Agricultural Organization (FAO) ist jeder fünfte Bewohner in den Entwicklungsländern unterernährt; in Zahlen: Zwischen 300 und 500 Millionen Menschen in diesen Ländern erhalten nicht die als Minimum angesehene Kalorienmenge.“ Auch die „Grüne Revolution“ in den Ländern Asiens hat das Problem nicht gelöst. Die Süddeutsche Zeitung schreibt sogar: „Die ,Grüne Revolution‘, die der Wunderreis bringen sollte und auf die viele asiatische Länder ihre Hoffnungen gesetzt hatten, ist ein Traum geblieben.“ Länder auf dem asiatischen Kontinent, die Reisüberschüsse für den Export verwandten, können gerade ihren eigenen Bedarf decken. Kambodscha z. B., das jährlich 500 000 t Reis ausführte, kann sich heute nicht mehr selbst ernähren.

Was vermissen die Katholiken bei ihrer Kirche?

◆ Unter der katholischen Bevölkerung wurden umfangreiche Fragebogen für die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik verteilt. Die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln führt aus dem Buch „Befragte Katholiken — Zur Zukunft von Glaube und Kirche“, herausgegeben von Prof. Dr. Karl Forster, einige Umfrageergebnisse an. Eines der wesentlichen Ergebnisse ist nach Karl Forster der Befund, „daß viele Katholiken eine Übereinstimmung zwischen den ihr persönliches und das gesellschaftliche Leben prägenden Wertvorstellungen und der tatsächlichen oder vermeintlichen Haltung der Kirche zu diesen Wertvorstellungen vermissen“.

Keine Heilung durch Morphinpräparate

◆ Bonn weist nach einer Beratung jener Kommission des Bundesgesundheitsamtes, die sich mit Suchtstoffen befaßt, darauf hin, daß die Behandlung des sogenannten Morphintyps Süchtiger durch morphinähnliche Stoffe wie Methadon oder Levomethadon das Suchtverhalten nicht beeinflußt. Das Ministerium sieht sich zu diesem Hinweis veranlaßt, weil bei Ärzten und in der Öffentlichkeit zunehmend darüber diskutiert worden ist, ob der Wirkstoff Methadon, der in verschiedenen Arzneispezialitäten enthalten ist, die Süchtigkeit drogenabhängiger Jugendlicher mindert. Dies habe dazu geführt, heißt es, daß man Methadon unkritisch angewendet habe, ohne zu berücksichtigen, daß dieser Wirkstoff selbst suchtbildend sei.

Homosexuelle in Australien straffrei

◆ Mit einer Mehrheit von 64 zu 40 Abgeordneten hat das australische Repräsentantenhaus beschlossen, daß ,homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen bei gegenseitigem Einverständnis und soweit sie privat stattfinden, nicht strafbar sein sollen“. Der Beschluß soll richtungweisend für die Strafgesetzreformen in den einzelnen Bundesstaatsgebieten Australiens sein.

Mehr Katholiken als Protestanten in der Schweiz

◆ Aufgrund einer Volkszählung, die jetzt auch nach Konfessionen aufgeteilt wurde, gibt es in der Schweiz 3 096 654 Katholiken und 2 991 694 Protestanten. Damit ist der Anteil der Katholiken an der Wohnbevölkerung zum ersten Mal höher als der der Protestanten. Der Evangelische Pressedienst nennt drei Hauptgründe: „1. Zu erwähnen ist der starke Zustrom von vorwiegend katholischen Ausländern. ... 2. ... die höhere Geburtenrate der Katholiken hat dazu geführt, daß auch bei der schweizerischen Wohnbevölkerung der Anteil der Katholiken gestiegen ist. Der Zuwachs beträgt bei den Katholiken 475 000 und bei den Protestanten 260 000 Personen. 3. ... Ein kleinerer Bruchteil ist den Einbürgerungen (incl. der Heirat ausländischer Frauen mit Schweizern) zuzuschreiben. ... Zahlenmäßig nicht ins Gewicht fällt hingegen die Konversion von der einen zur andern Konfession.“

„Kirchliches“ Leben nimmt ab

◆ Der Anteil am „kirchlichen“ Leben ist nicht mehr so groß wie früher. Viele Katholiken im Großstadtmilieu „begegnen der Kirche erst wieder am Grab“, schreibt zum Beispiel die Münchner Katholische Kirchenzeitung. Damit soll gesagt werden, daß erst wieder bei der Beerdigung die Dienste der Kirche in Anspruch genommen werden. Auch die Kindtaufen sind zurückgegangen, denn es wurde festgestellt, daß jedes vierte Kind nicht mehr zur Taufe gebracht wird. Nur noch 60 Prozent der rein katholischen Brautpaare würden sich kirchlich trauen lassen. Das „kirchliche“ Leben in München wurde von der Kirchenzeitung wie folgt kommentiert: „Große Stadt, kleiner oder doch später Glaube.“

„Hohes Hepatitis-Risiko“ nach Bluttransfusion

◆ Immer häufiger werden in medizinischen Kreisen die Gefahren genannt, die bei einer Bluttransfusion auftreten. Der Praxis-Kurier, eine „Zeitung des praktizierenden Arztes“, beschreibt einige der auftretenden Probleme wie folgt: „Die Frequenz der Serumhepatitis-Fälle schwankt im allgemeinen zwischen wenigen Promille und 3 %. Nach Erhebungen der letzten Jahre sollen 0,5 bis 1 % der Empfänger von jeweils zwei Vollblutkonserven an einer klinisch manifesten ikterischen Virushepatitis erkranken. Es verwundert daher nicht, daß Massivtransfusionen mit einem hohen Hepatitis-Risiko einhergehen.“ Was fällt unter die Kategorie „Massivtransfusion“? Darüber heißt es in dem Artikel der Ärztezeitschrift weiter: „Massivtransfusionen, bei denen mehr als zwei Liter Blut in kurzer Zeit infundiert werden, belasten den Empfänger-Organismus auf verschiedene Weise.“ Welche Gefahren treten bei Massivtransfusionen auf? Der Bericht antwortet: „Hämolyse, Kalium- und pH-Anstieg, Calciumabfall und Gerinnungsstörungen sind nur einige der auftretenden Probleme. Hinzu kommt das Risiko der Serumhepatitis.“ Eine Arbeitsgruppe beobachtete die Reaktion der Patienten nach einer Bluttransfusion. Die Auswertungen sehen wie folgt aus: „Sie [die Mitarbeiter der Münchner Arbeitsgruppe] überblicken 261 Empfänger von Blutkonserven, die aus der allgemeinen Chirurgie, der Gefäßchirurgie und der Urologie kamen. Von diesen Patienten verstarben 29, so daß insgesamt 232 in die Studie einbezogen werden konnten. Von ihnen bekamen 119 gewaschene Erythrozyten (Gruppe A) und 113 Vollblut (Gruppe B) infundiert. ... Von der Gruppe A erkrankten elf Patienten (9,2 %), von der Gruppe B 14 Patienten (12,3 %) an Serumhepatitis. Aus dem gesamten Kollektiv von 232 Personen erkrankten also 25 Empfänger, das sind 10,8 %.“ Wie weise ist doch das Gebot des Schöpfers des Menschen, Jehovas Gottes, sich des Blutes zu enthalten! (Apg. 15:29).

Was ist eine Nanosekunde?

◆ Im Zeitalter der Technik arbeiten moderne Datenverarbeitungsanlagen mit außergewöhnlich hohen Geschwindigkeiten. Nach der Mikrosekunde und Millisekunde gibt es jetzt auch die Zeiteinheit der Nanosekunde. Was unter einer Nanosekunde zu verstehen ist, erklärt die Zeitschrift Elektrowirtschaft: „Unter einer Nanosekunde versteht man den milliardsten Teil einer Sekunde — rechnerisch ausgedrückt. Ein Vergleich mag diesen Zeitbegriff etwas genauer definieren. Wenn man sich vorstellt, daß eine Saturn-5-Rakete mit einer Geschwindigkeit von 40 000 km in der Stunde zum Mond fliegt, dann legt die Rakete bei dieser Geschwindigkeit innerhalb einer Nanosekunde genau einhundertstel Millimeter des Weges zurück. Zu einer Sekunde verhält sich die Nanosekunde wie eine Sekunde zu 32 Jahren. Auch der Begriff Lichtgeschwindigkeit wird im Zusammenhang mit elektronischen Rechenanlagen immer wieder benutzt. Die Erklärung: Lichtgeschwindigkeit ist die Zeit, in der das Licht eine Strecke von 30 cm in einer Nanosekunde zurücklegt.“ Jedoch wird auch die Nanosekunde nicht die kleinste Einheit, um eine Geschwindigkeit zu messen, bleiben, sondern heute spricht man schon von einer Picosekunde. Eine Picosekunde ist eine eintausendstel Nanosekunde.

Gelder aus Kirchensteuern für Guerillakämpfer

◆ Seit einiger Zeit herrscht Mißtrauen unter den Mitgliedern verschiedener Kirchen, wie das Geld aus den Kirchensteuern verwandt wird. Dazu schreibt die Zeitung Welt am Sonntag: „Die Bereitschaft in der Amtskirche, revolutionäre ,Befreiungsbewegungen‘ in der dritten Welt moralisch und finanziell zu stützen, läßt erschrecken. Im Gespräch ist besonders die Frelimo in Moçambique, die von Moskau und Peking beraten, geschult und mit Waffen beliefert wird. Als Funktionäre der Frelimo kürzlich in der Bundesrepublik waren, wurden sie auch von Vertretern der Kirchen empfangen. Man versprach ihnen weitgehende Unterstützung. Oberkirchenrat Krause erklärte, die Informationen der Frelimo hätten allgemein überzeugt und eine ,positive Diskussionsbasis‘ ergeben. Bezeichnenderweise haben laut Krause die Opfer unter der afrikanischen Zivilbevölkerung, die auf das Konto der Frelimo gehen, bei den Gesprächen keine Rolle gespielt. Das heißt: Kein Wort über die Bluttaten der Frelimo-Terroristen, von denen die Afrikaner geköpft und in ihren Hütten verbrannt, ihre Kinder verstümmelt und ihre Frauen vergewaltigt werden. Berichte über diesen Terror hindern gewisse Theologen nicht, die blutbefleckten Guerillas zu Helden zu machen. Ihr Kampf wird zur gerechten Sache erklärt. Haß, Terror und Mord werden in Kauf genommen.“ Zum Schluß stellt der Artikel die berechtigte Frage: „Die Kirchen sind gefragt, ob sie wirklich von Christus zu Marx wollen.“

Es wird zu fett gegessen

◆ Probleme mit der Figur resultieren daher, daß man zu fett ißt. Das Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung in Bonn erklärte, die wünschenswerte durchschnittliche Nahrungszufuhr pro Kopf liege bei täglich 2 660 Kalorien. Tatsächlich aber nehme jeder Bundesbürger im Schnitt 3 005 Kalorien zu sich, wobei alkoholische Getränke ausgeklammert seien. Der Fettverbrauch, der pro Kopf und Tag bei 80 Gramm liegen sollte, betrage 130 Gramm. Schuld daran sei nicht die Kantinenverpflegung in den Betrieben, sondern die Verpflegung in den Privathaushalten. Das Kontaktbüro empfiehlt den Hausfrauen, das Nährstoffverhältnis in der Kost zu berücksichtigen.

Verbreitung seelischer Erkrankungen

◆ Jeder fünfte Mensch ist seelisch krank. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler bei einem internationalen Psychotherapie-Kongreß in Oslo. Epidemiologische Statistiken aus Stockholm, Boston und Manhattan zeigen, daß rund 20 Prozent der Bevölkerung an massiven seelischen Erkrankungen leiden und daß nach Meinung der Psychotherapeuten bei weiteren 60 Prozent ebenfalls eine Behandlung mehr oder weniger notwendig ist. Die Schuld an dieser Entwicklung geben sie der ständig weiterwuchernden „sozialen Enge“ als Folge der Bevölkerungsexplosion sowie dem Verlust „soziokultureller Mysterien“. Die an ihre Stelle getretene philosophische Vernunft könne weder die großen noch die kleinen Krisen des modernen Lebens überwinden helfen.

Riesiges Fischsterben in der Kieler Förde

◆ In der Kieler Förde ereignete sich vor kurzem eine Fischkatastrophe. Millionen von Fischen, vom winzigen Stint bis zum armlangen Dorsch, schwammen tot an der Wasseroberfläche oder befanden sich wegen Sauerstoffmangels unmittelbar vor dem Verenden. Professor Dr. Klaus Grasshoff vom Institut für Meereskunde in Kiel bezeichnete die Katastrophe als „Alarmsignal für den labilen Zustand der Ostsee“. Ursache des Fischsterbens ist nach Angaben von Professor Grasshoff Sauerstoffmangel in der Ostsee.

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