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    Erwachet! 1976 | 8. Juni
    • Erwachsenen immer gut und freundlich, die Mutter ist selbstlos und geduldig, der Vater ist weise und gerecht. Nun hat ein Team von Autoren versucht, das Alltagsleben, so, wie es sich in einem Wohnblock irgendwo in der zivilisierten Welt abspielen könnte, zum Thema eines Lesebuches zu machen. Da ist die Welt gar nicht mehr so heil. Da gibt es Not, da gibt es Armut, da gibt es Ungerechtigkeit, da schimpfen Kinder, da kritisieren sie Erwachsene, da stellen sie fest, daß einige ihrer Kameraden keine Väter haben (Mutter ist ledig), da werden Kinder, weil sie aus einem anderen sozialen Milieu kommen, diskriminiert usw. Weil viele Kinder darin ihre Welt, ihren Alltag, wiederfinden, hat das Buch bei ihnen großen Anklang gefunden, besonders auch, weil es in ihrer Sprache zu ihnen spricht. Bei Erwachsenen stieß es deshalb auf Ablehnung. „Natürlich schimpft mein Mann beim Autofahren, aber man will das nicht so schwarz auf weiß im Schulbuch lesen!“ kritisierte eine Mutter.

      Die Kinder können sich mit den Lesebuchkindern identifizieren oder sich auch von ihnen distanzieren und über sie diskutieren. Nach einem Bericht in der Kronen Zeitung (Wien) hat man die Erfahrung gemacht, daß Kinder dann über ihre Lebensumstände sprechen, wenn sie in „ihrer“ Sprache angesprochen werden. Als Ziel geben die Autoren zu ihrem Lesewerk an: „Über Vorurteile hinweg die zwischenmenschlichen Beziehungen vertiefen!“

      Offenbar haben beide Seiten in der Diskussion um das Lesebuch begründete Argumente. Doch es muß gefragt werden, ob es für Kinder gefährlicher ist, die Welt so zu sehen, wie sie ist, dazu Fragen zu stellen und aus dieser Sicht entsprechende Schlüsse zu ziehen oder im Lesebuch stets eine Welt vorzufinden, die es in der Wirklichkeit nicht gibt. Könnte bei einem Kind auf diese Weise nicht der Eindruck entstehen, alles, was von den Erwachsenen gesagt werde, sei gleichermaßen irreal und unglaubwürdig und unbrauchbar für das praktische Leben? Eltern und Erzieher werden sich mit den Fragen auseinandersetzen müssen, mit denen die Kinder aufgrund dieses Lesebuches an sie herantreten werden. Vor der kindlichen Logik hält die Wahrheit jedoch leichter stand als die Lüge, auch wenn diese noch so geschickt unterbreitet wird. Es wird hauptsächlich an den Eltern liegen, ob sie den Kindern zu den richtigen Schlußfolgerungen verhelfen.

      Guter Rat bei Vergiftungen

      ◆ Die Chemie hat auch im Haushalt ihren Einzug gehalten. Dies zeigt sich nicht nur in den vielen Hilfsmitteln, die sie bietet, sondern auch in der wachsenden Zahl von Vergiftungen, die immer wieder durch den Mißbrauch von chemischen Mitteln vorkommen. Besonders häufig werden Kinder Opfer einer Vergiftung, doch auch Erwachsene sind gefährdet.

      Die Beratungsstelle für Giftfälle in Berlin hat in den Jahren ihres Bestehens ein deutliches Ansteigen der Anfragen registriert. Sie ist unter der Rufnummer 030/3 02 30 22 Tag und Nacht zu erreichen. Was tun, wenn jemand sich anscheinend vergiftet hat? Nummer wählen und auf die Fragen des Arztes ruhig und sachlich antworten. Wer hat sich vergiftet? Es nützt nicht viel, den Namen des Betreffenden zu nennen, sondern hier ist eine Personenbeschreibung nötig, ob es sich um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt und in welchem Alter es sich befindet. Was ist geschehen? Wieviel wurde von welcher Substanz (Gefäß mit ans Telefon nehmen) eingenommen? Welche Symptome sind aufgetreten? Wieviel Zeit ist verstrichen? Je genauer diese Angaben gemacht werden können, desto bessere Erste-Hilfe-Ratschläge sind zu erwarten. Nach einem Bericht in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sind im vergangenen Jahr 11 030 Ratschläge erteilt worden. Sicher eine vorzügliche Einrichtung, um in der ersten Aufregung hilfreiche Ratschläge aus berufenem Munde zu erhalten!

      Nach den Beobachtungen der Informationsstelle sind Vergiftungen mit Haushaltsmitteln im Durchschnitt weniger gefährlich als solche mit Arznei- und Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Gasen. Auch die Gefährlichkeit von Lösungsmitteln, giftigen Früchten (Goldregen, Tollkirsche) und Pilzen (Knollenblätterpilz) darf nicht unterschätzt werden. Hier ist oft entscheidend, wieviel Zeit seit der Einnahme vergangen ist. Während Kinder mehr von bunten Schachteln und Flaschen angelockt werden, sind Vergiftungserscheinungen bei Erwachsenen überwiegend auf den Genuß von schlechtgewordenen Lebensmitteln und auf Selbstmordversuche zurückzuführen.

      Auch den Ärzten steht mit der Kartei der Beratungsstelle ein sehr wertvolles Hilfsmittel zur Verfügung, um die erforderliche Hilfe leisten zu können. Auf etwa 100 000 Karteikarten sind Angaben über die Giftigkeit, Zusammensetzung und die möglichen Auswirkungen aller in Frage kommenden Stoffe festgehalten, und sie stehen neben Hinweisen für die richtige Behandlung dem hilfeleistenden Arzt zur Verfügung.

      Wenn trotz aller Vorsicht und Umsicht jemand durch irgendein chemisches Mittel vergiftet worden zu sein scheint, dann ist guter Rat nicht teuer. Er ist auch dank der Beratungsstelle telefonisch schnell zu erhalten, was manchmal entscheidend sein kann.

      Homosexuelle sind nicht krank

      ◆ Die äußerst strengen Gebote gegen Homosexuelle, die im mosaischen Gesetz enthalten sind, und die Ablehnung der Homosexuellen durch die Christenversammlung haben bei manchem Bibelleser Befremden oder auch Proteste ausgelöst, da man bisher den Standpunkt vertrat, bei Homosexuellen handele es sich um Kranke, die „eben so sind“. Nun haben die Forschungsergebnisse der Wissenschaftlerin Evelyn Hooker das Gegenteil bewiesen. Sie führte einen Forschungsauftrag des amerikanischen Bundesinstituts für geistige Gesundheit durch und stellte dabei eindeutig fest, daß es kein für Homosexuelle typisches Krankheitsbild gibt. Homosexuelle weisen auch keine Besonderheiten in ihrem Hormonhaushalt auf, die eine Erklärung für ihr anormales Verhalten liefern könnten. Die Theorien Sigmund Freuds und seiner Anhänger haben sich zum Teil als unhaltbar erwiesen. Niemand wird mit homosexuellen Veranlagungen geboren. Es gibt eine Reihe auslösender Faktoren, die in den Familienverhältnissen zu suchen sind oder in den Eindrücken der ersten Lebensjahre. Dem Elternhaus, so stellte Evelyn Hooker fest, komme in der Entwicklung eine entscheidende Bedeutung zu.

      Homosexuelle können also auch „anders“ sein, wenn sie wollen. Damit liegen diese sexuellen Entartungen auf der gleichen Ebene wie andere Entartungen, deren Ursachen nicht in körperlichen Anomalien, sondern in einer verderblichen geistigen Gesinnung zu suchen sind.

      Zahl der Analphabeten steigt

      ◆ Die UNESCO, eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, gab bekannt, daß ihr Programm zur Bekämpfung des Analphabetentums auf der Erde sich als ein Fehlschlag erwiesen habe. Es war nicht möglich, die Zahl von 735 Millionen Analphabeten, die es im Jahre 1960 gab, zu vermindern. Heute sollen es bereits mehr als 800 Millionen sein. In elf Ländern der dritten Welt, nämlich in Algerien, Äthiopien, Guinea, Madagaskar, Mali, Sudan, Tansania, Equador, Indien, Iran und Syrien, hatte die Organisation ein experimentelles Programm mit einem Kostenaufwand von 32 Millionen Dollar durchgeführt. Nach mehr als fünf Jahren muß dieses Programm nun als gescheitert angesehen werden. Als Grund dafür wird vor allem der fehlende gute Wille bei den beteiligten Regierungen genannt. Auch Meinungsunterschiede zwischen internationalen Experten und Regierungsbeamten hätten sich als ein Hemmnis erwiesen.

      Dieses Experiment beweist wieder einmal mehr, daß es nicht möglich ist, Fortschritte gegen den Willen der Betroffenen zu erzielen. Wenn die betreffenden Regierungen nicht selbst die erforderlichen Anstrengungen unternehmen, wird es keine Fortschritte auf diesen Gebieten geben, und die Zahl der Analphabeten wird ständig wachsen. Damit scheint die Ansicht von Fachleuten ihre Bestätigung gefunden zu haben, daß das größte Hindernis für den Fortschritt zu weltweiter Einheit der souveräne Nationalstaat sei.

      Des weiteren wird in diesem Zusammenhang von Bemühungen berichtet, den rund zwei Millionen in Großbritannien lebenden Analphabeten mittels des Fernsehens wenigstens die elementarsten Begriffe zu vermitteln. Die BBC hat zu diesem Zweck begonnen, jeden Sonntag einen Teil einer Fernsehserie auszustrahlen, um diesen Menschen, die zum größten Teil aus den Commonwealth-Staaten zugewandert sind, zu helfen. Es wurden bekannte Bildschirmpersönlichkeiten für dieses Programm gewonnen. Das Ziel ist, den Zuschauern zu einem Mindestmaß an Lesefähigkeit zu verhelfen und ihnen in etwa begreiflich zu machen, an welcher Tür man „drücken“ und an welcher man „ziehen“ muß. Es werden auch Telefonnummern bekanntgegeben, die man wählen kann, um weiteren Rat zu erhalten.

  • Ein Paradies ging verloren
    Erwachet! 1976 | 8. Juni
    • Ein Paradies ging verloren

      Wie wird es wiederhergestellt werden?

      Die herzerquickende Antwort darauf ist in dem Buch Gottes „ewiger Vorsatz“ jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht zu lesen. Es zeigt die Ursachen der heutigen Probleme des Menschen und erklärt, wie sie bald gelöst werden.

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