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Wir beobachten die WeltErwachet! 1970 | 22. Oktober
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vortragen werde. Gemäß Angaben in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gab es innerhalb von fünf Tagen „36 Soldaten, zwei Polizisten und über 20 Zivilisten“, die verletzt wurden. „Über hundert Personen sind festgenommen worden, darunter 10 Jugendliche unter 16 Jahren. Die Soldaten setzten während der Auseinandersetzungen mehr als 800 Kanister und Granaten CS-Gas ein. Auf Heckenschützen und Benzinbombenwerfer wurden zehn Schüsse abgegeben.“
Wo enden Bemühungen um Kircheneinheit?
◆ Der Saarbrücker Superintendent Eissenbeiss bemühte sich auf der Tagung des Lutherischen Weltbundes um die Schaffung eines protestantischen Weltbundes durch die Vereinigung des Lutherischen Kirchenbundes mit dem Reformierten Kirchenbund. In dieser Zusammenschließung sieht er einen entscheidenden Schritt zur christlichen Einheit. Die Jungdelegierten warfen jedoch die in dieser Verbindung ausgearbeiteten Dokumente anläßlich ihres Happenings, das unter dem Motto „Alles an seinem Platz“ stand, in einen großen Papierkorb. Sie nahmen in einer Erklärung zu den Dokumenten Stellung und beurteilten die Schriftstücke als „prätentiös, unrealistisch und irrelevant“.
Bundesrepublik erstickt im Müll
◆ Anläßlich der Konsultationen, die der Bundesinnenminister mit seinem amerikanischen Kollegen über den Umweltschutz führt, wurde festgestellt, daß die Bundesrepublik langsam in Schrott, Müll und Abgasen erstickt. Folgende Zahlen wurden im Pressedienst veröffentlicht. Jährlich fallen in der Bundesrepublik 800 000 Autowracks an, verpesten 2,5 Millionen Tonnen Staub, sechs Millionen Tonnen Kohlenmonoxyd und fünf Millionen Tonnen Schwefeldioxyd die Luft. Von den 14 Millionen Kubikmetern Abwasser im Jahr können 40 Prozent nur unzureichend, 26 Prozent überhaupt nicht geklärt werden. Professor Grzimek, der seit einiger Zeit der Beauftragte der Bundesregierung in Angelegenheiten des Naturschutzes ist, äußerte folgende düstere Prognose: „Von den gegenwärtig 60 Millionen Bundesdeutschen werden eines Tages 17 Millionen an Krebs erkranken. 1980 werden bei fortschreitender Motorisierung und Industrialisierung an bestimmten Tagen des Jahres alte Leute nur noch mit Sauerstoffmasken auf die Straße gehen können. Die Existenz des Menschen ist bedroht!“ (Magazin X, August 1970).
Zwei Frauen wollen heiraten
◆ Vor ein ungewöhnliches Problem wurden die Behörden in Louisville (Kentucky) gestellt, da zwei Frauen das Eheaufgebot bestellt haben. Es bedarf einer Überprüfung, ob die Heiratsabsicht mit den Gesetzen vereinbar ist. Als Bräutigam tritt eine Nachtklubtänzerin und als Braut eine 39jährige geschiedene Frau, Mutter von drei Kindern, auf. Beide gehören einer weit verbreiteten Organisation von Homosexuellen beiderlei Geschlechts an. Staatsanwalt Bruce Miller, dem der Fall vorgelegt wurde, erklärte: „Auf den ersten Blick weisen die Statuten nichts auf, was die Heirat verbietet. Ich bezweifle allerdings, daß die Rechtsprechung vorsah, daß Frauen Frauen heiraten oder Männer Männer.“
Gibt es unheilbare Krankheiten?
◆ Wenn man der chinesischen Parteizeitung Hung Chi glauben will, dann ist „unheilbar“ nichts als ein von bürgerlichen Ärzten gebrauchtes Schlagwort, hinter dem diese ihre Unkenntnis und Unfähigkeit verbergen. „Unheilbare Erkrankungen“ würden sich als heilbar herausstellen, wenn der Heilende sie mit Hilfe der Gedanken des chinesischen Parteivorsitzenden Mao Tse-tung richtig erkenne und die zugrundeliegenden Naturgesetze begreife. Denn: „Durch Maos philosophisches Denken könnten wir mit Sicherheit die der Medizin bisher gesetzten Grenzen überschreiten“, meinte ein Beobachter.
Kritik an der UNO
◆ Die derzeitige Präsidentin der Vollversammlung der Vereinten Nationen, Angie Brooks-Randolph übte bei ihrer Amtsübernahme Kritik an dem derzeitigen Zustand der UNO. In Verbindung mit ihrem Besuch in Deutschland bedauerte die Politikerin, daß der anfängliche Schwung der Vereinten Nationen mancherlei selbstsüchtigem Verhalten gewichen sei.
Abtreibungswelle setzt in den USA ein
◆ Bereits 100 Abtreibungen sind am ersten Tag, an dem das neue Abtreibungsgesetz im amerikanischen Bundesstaat New York verabschiedet wurde, in den New Yorker städtischen Krankenhäusern vorgenommen worden. 2 000 weitere Frauen haben sich für Schwangerschaftsunterbrechungen vormerken lassen. Nach diesem neu verabschiedeten Gesetz kann eine legale Schwangerschaftsunterbrechung bei allen Frauen und Mädchen über 17 Jahre während der ersten 24 Wochen der Schwangerschaft ausgeführt werden. Die Ärzte erwarten, daß von dieser Möglichkeit rege Gebrauch gemacht wird, und Fachleute rechnen damit, daß im Jahr zwischen 50 000 und 100 000 Frauen aus New York und möglicherweise bis zu einer halben Million Frauen aus den gesamten Vereinigten Staaten zur Schwangerschaftsunterbrechung nach New York kommen werden.
Rauschgift-Diebe
◆ Um zu Rauschmitteln, die von Süchtigen als „Stoff“ bezeichnet werden, zu kommen, schreckt man nicht davor zurück, in Apotheken einzubrechen. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres verzeichnete das Landeskriminalamt in Düsseldorf zehn Apotheken-Einbrüche in Nordrhein-Westfalen. Dazu schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung: „So stehlen sie gezielt ganze Rezeptblöcke aus den Wagen von Ärzten und deren Praxen, schreiben sich ihre Sucht-Mittel selber auf oder verfälschen bereits geschriebene Rezepte. 346 Fälle dieser Art verzeichnete das nordrhein-westfälische LKA [Landeskriminalamt] bisher in diesem Jahr an Ruhr und Rhein. 15mal wurden Diebe dabei ertappt, als sie für Süchtige Betäubungsmittel stehlen wollten. Hinzu kommen Rauschgiftvergehen, insgesamt gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ein Anstieg von 300 v. H.“ Doch nicht nur Gammler zählen zu den Süchtigen. Wie der Artikel in der Zeitung weiter ausführt, sind dem Rauschgift hingegebene Personen auch in anderen Kreisen zu finden: „Wer jedoch glaubt, daß die ,Wunder-Droge‘ ausschließliches Attribut von Gammlern, Hippies und Pop-Fanatikern ist, irrt gewaltig. Häufig greifen auch Apotheker in den eigenen Giftschrank, um ihre Medikamentensucht zu stillen, häufig verschreiben Ärzte sich auf Umwegen über ihre Patienten selbst Opium und Morphium, häufig bedienen sich Krankenschwestern auf ihren Stationen selbst.“
Rauschgiftsüchtige besetzen Klinik
◆ Fast 300 Rauschgiftsüchtige haben im New Yorker Stadtteil Harlem zwei Stockwerke eines Krankenhauses besetzt und dort ein eigenes Behandlungszentrum eingerichtet. Die Süchtigen weigern sich, die Klinik zu verlassen, und haben Bürgermeister Lindsay aufgefordert, sich persönlich in die Angelegenheit einzuschalten. Sie fordern weitere Unterkünfte, finanzielle Hilfe und Anerkennung durch die Stadt. Martha Davis, die als Sprecherin der organisierten Süchtigen auftrat, erklärte: „Wir werden die Klinik nicht verlassen. Wir werden hier bleiben, bis die Mauern von Jericho einstürzen.“ Sie bezeichnete das Vorgehen als eine „Aktion zum Überleben“. Den Süchtigen, bei denen es sich meist um Jugendliche handelt, wurde ein Heroinentziehungsmittel gegeben, obwohl die Klinik die Eindringlinge wieder ausweisen möchte. Einige Ärzte und Schwestern übernahmen freiwillig Pflegedienste.
Stadttor von Geser wird ausgehoben
◆ Geser, eine kanaanitische Königsstadt, wurde nach der Zerstörung durch die Ägypter von König Salomo wieder aufgebaut. (1. Kö. 9:15-17) Dieses Geser wollen Archäologen unter der Leitung des amerikanischen Professors William Dever vollständig ausgraben. Das im vergangenen Jahr entdeckte Stadttor wurde, wie die Archäologen bestätigten, ebenfalls während der Herrschaft des Königs Salomo erbaut.
Geistliche trauen Homosexuelle
◆ Obwohl die Bibel eindeutig und unmißverständlich Homosexualität verurteilt (1. Kor. 6:9; Röm. 1:27), ist es in mehreren Fällen vorgekommen, daß Geistliche Homosexuelle trauten. Von San Francisco (USA) weiß man von mindestens zwei Geistlichen, die mehrere solcher „Ehen“ schlossen. In einem Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 1. August 1970 ist die Stellungnahme eines Geistlichen festgehalten worden: „‚Diese Ehen sind vielleicht nicht ganz gesetzlich‘, erklärte der Reverend Maurer der Glide-Memorial-Kirche. ,Das hat schließlich ein Gerichtshof zu entscheiden. Ich aber fühle, daß die Leute verheiratet sind, und sie fühlen dasselbe.‘ Reverend Troy D. Perry, Pastor der Los-Angeles-Gemeindekirche, schloß in der letzten Zeit 36 solcher Ehen und gestand, daß er selbst als Homophiler demnächst einen jungen Mann heiraten werde. Er ist von der Gesetzlichkeit dieser Ehen vollkommen überzeugt und bezieht sich auf das kalifornische Gesetz, wonach Eheschließungen ohne staatliche Lizenz dann möglich sind, wenn die Leute vor der Hochzeit sechs Monate zusammen gelebt haben.“
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Wie wichtig ist die Zeitschrift „Erwachet!“ für dich?Erwachet! 1970 | 22. Oktober
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