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  • Warum ehrlich sein?
    Der Wachtturm 1982 | 1. April
    • Warum ehrlich sein?

      IN DER Bibel wird Jehova mit Recht als „Gott der Wahrheit“ bezeichnet, als ein „Gott, der nicht lügen kann“ (Ps. 31:5; Tit. 1:2). Jehova hat von Anfang an von seinen wahren Anbetern gefordert, in allem ehrlich zu sein (Sach. 8:16, 17).

      Wer ehrlich sein möchte, darf sich aber nicht von dem leiten lassen, was in der Gesellschaft, in der er lebt, als Norm gilt, sondern er muß sich nach den Normen Jehovas Gottes ausrichten. Diese sind in der Bibel zu finden.

      WIE GOTT MIT ISRAEL HANDELTE

      In dem Gesetz, das Jehova dem Volk Israel gab, gebot er ihm: „Ihr sollt nicht stehlen, und ihr sollt nicht betrügen, und ihr sollt nicht falsch handeln, irgendeiner mit seinem Genossen. Und ihr sollt in meinem Namen nicht zu einer Lüge schwören, so daß du tatsächlich den Namen deines Gottes entweihst. Ich bin Jehova“ (3. Mo. 19:11, 12).

      Diebe wurden hart bestraft. Sie mußten den Bestohlenen entschädigen. Und wenn sie nicht so viel besaßen, wie sie laut Gesetz als Entschädigung zu geben hatten, mußten sie sich verdingen und so lange arbeiten, bis sie die Schulden bezahlt hatten (2. Mo. 22:1-4).

      Jehova gab ganz detaillierte Gebote, so daß keine Mißverständnisse darüber aufkommen konnten, daß er jegliche Form von Unehrlichkeit verurteilte. Er warnte eindringlich vor einer lügnerischen Zunge, vor glatten, unehrlichen Worten, vor Raub und Diebstahl sowie vor einer gefälschten Waage der Geschäftsleute (Spr. 1:10-19; Dan. 11:32; Mi. 6:11, 12).

      EIN CHRISTLICHES ERFORDERNIS

      Hat sich seit der Gründung der Christenversammlung etwas an diesem göttlichen Prinzip der Ehrlichkeit geändert? Keineswegs.

      Über das Lügen und Stehlen wird den Christen in der Bibel geboten: „Belügt einander nicht.“ „Da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede ein jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit ... Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben.“ „Indes möge niemand von euch als ... Dieb oder Übeltäter ... leiden“ (Kol. 3:9; Eph. 4:25, 28; 1. Pet. 4:15).

      Wie ernst die Sache ist, zeigen folgende warnende Worte deutlich: „Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer ... noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben. Und doch waren das einige von euch“ (1. Kor. 6:9-11).

      Man beachte, daß es unter den ersten Christen einige gab, die Diebe und Erpresser gewesen waren, aber sie hatten sich geändert. Der Apostel Paulus führte ein Dichterzitat (wahrscheinlich von dem Kreter Epimenides) über die Kreter an, das etwas über deren Ruf aussagt: „Kreter sind immer Lügner, schädliche wilde Tiere, unbeschäftigte Fresser“ (Tit. 1:12). Bei den Griechen bedeutete die Bezeichnung „Kreter“ soviel wie „Lügner“. Aber einige Kreter änderten sich und wurden echte Christen. Unter ihnen gab es christliche Älteste, die sich den Ruf erworben hatten, ‘frei von Anklage zu sein, nicht auf unehrlichen Gewinn erpicht zu sein, das Gute zu lieben, gerecht und loyal zu sein und Selbstbeherrschung zu üben’ (Tit. 1:7, 8).

      WAS VERANLASSTE SIE, SICH ZU ÄNDERN?

      Sie begannen, ein anderes Leben zu führen, als sie zu einer Erkenntnis Jehovas, des „Gottes der Wahrheit“, gelangten und mit den Forderungen vertraut wurden, die er an seine Diener stellt. Sie nahmen sich Jesus Christus zum Vorbild, der seinen Jüngern ‘ein Beispiel hinterließ, damit sie seinen Fußstapfen genau nachfolgten’. Als sie sich mit Jesu Leben näher beschäftigten, stellten sie fest, daß ‘in seinem Munde kein Trug gefunden wurde’. Sie beherzigten, was er lehrte, zum Beispiel: „Wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen“ (1. Pet. 2:21, 22; Luk. 6:31).

      Sehr wahrscheinlich änderten sie sich nicht über Nacht. Weil das kaum möglich ist, schrieb der Apostel Paulus unter anderem an Titus, er solle die Christen auf Kreta „weiterhin“ an gewisse Dinge in Verbindung mit einem gottgefälligen Wandel ‘erinnern’ (Tit. 3:1-3). Anfangs mögen sie geglaubt haben, eine neue Persönlichkeit anzuziehen sei unmöglich. Sie mögen entmutigt gewesen sein, wenn sie Rückschläge erlitten. Aber ihre Wertschätzung dafür, daß Jehova die Möglichkeit geschaffen hat, durch Glauben an das Opfer Jesu Christi Vergebung des früheren sündhaften Verhaltens zu erlangen, trieb sie immer wieder zu erneuten Anstrengungen an. Und als sie gelernt hatten, sich auf Jehova zu verlassen und ihn zu bitten, ihnen durch seinen Geist zu helfen, machten sie die Erfahrung, daß sie sich in einer Weise ändern konnten, wie es ihnen aus eigener Kraft niemals möglich gewesen wäre. (Vergleiche 1. Korinther 6:11.)

      WARUM SICH ÄNDERN?

      Aber warum den Kampf aufnehmen, um sich zu ändern? Warum sich bemühen, in allem ehrlich zu sein?

      Nehmen wir als erstes Beispiel die Familie. Wie wirkt es sich aus, wenn Ehepartner merken, daß sie einander nicht trauen können? Am Anfang mögen sie nur in unwichtigen Dingen unehrlich sein, aber bald ist das Verhältnis der beiden zueinander gestört. Sind dagegen Mann und Frau in allem ehrlich, trägt das zur Festigung der Ehe bei. Auch übt eine solche Ehrlichkeit einen ausgezeichneten Einfluß auf die Kinder aus.

      Wer zudem gegenüber Personen außerhalb des Familienkreises ehrlich ist, zeigt, wie er seine Mitmenschen einschätzt. Manche Leute werden nur durch die Androhung von Strafe vom Unrechttun abgehalten. Doch gibt es dafür zwingendere Gründe. Der Apostel Paulus schrieb: „‚Du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren‘ und was immer für ein Gebot es sonst noch gibt, ist in diesem Wort zusammengefaßt, nämlich: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘“ (Röm. 13:9). Möchten wir Liebe empfangen, müssen wir Liebe schenken. Der ehrliche Mensch hat ein gutes Verhältnis zu seinen Mitmenschen. Auch lebt er in Frieden mit sich selbst. Er hat kein schlechtes Gewissen, das ihn nachts nicht schlafen läßt. Und außerdem hat er es nicht nötig, ständig nach links und nach rechts zu schielen, ob ihn jemand beobachtet (Röm. 13:3-5).

      Am wichtigsten aber ist das Verhältnis zu Gott. Die innige Liebe zu Jehova und der Wunsch, ihm wohlgefällig zu sein, treiben Menschen an, gegen ihre Unvollkommenheiten anzugehen und ehrlich zu sein, auch wenn es andere nicht sind (Ps. 15:1-5).

      Gibt es heute Personen, die so handeln? Wir wollen sehen.

  • Sie siegten im Kampf gegen Unehrlichkeit
    Der Wachtturm 1982 | 1. April
    • Sie siegten im Kampf gegen Unehrlichkeit

      WIE herrlich wäre es, wenn man die Türen offenlassen könnte, ohne befürchten zu müssen, daß man bestohlen wird! Welch ein Segen und eine Freude wäre es, wenn man jedermann vertrauen könnte und jeder einem trauen würde!

      Aber müßte eigentlich nicht jeder bei sich selbst anfangen? Gehen unsere persönlichen Bemühungen nicht allem anderen voraus?

      Nachfolgend werden einige Erfahrungen von Personen berichtet, die ihre schlechten Neigungen überwunden und sich freigekämpft haben, weil sie frei werden wollten.

      Ist er bereit, für den Chef weiterhin zu betrügen?

      Ein Angestellter in Rio de Janeiro (Brasilien) sah sich vor die Entscheidung gestellt, entweder kündigen zu müssen oder weiterhin die Kunden zu betrügen. Warum geriet er in diese Lage? Nachdem er den Wünschen seines Arbeitgebers eine Zeitlang entsprochen hatte, ohne Gewissensbisse zu haben, kam er mit der Bibel in Berührung und lernte die göttlichen Grundsätze kennen. Wie fiel seine Entscheidung aus? War er bereit, nach der Bibel zu handeln? Nein. Er wählte den Weg des geringsten Widerstandes und hörte auf, die Bibel zu studieren. Eine Zeitlang arbeitete er in der Firma weiter. Aber damit endet die Geschichte nicht.

      Das Gewissen ließ ihm keine Ruhe, und schließlich kündigte er (Röm. 2:14, 15). Seine Gebete um ein gutes Gewissen müssen erhört worden sein. Er suchte einen Zeugen Jehovas auf, der in der Nähe wohnte, und bat ihn, wieder mit ihm Gottes Wort zu studieren. Aber schon nach kurzer Zeit wollte sein früherer Chef ihn sprechen. Warum? Er sollte wieder bei ihm arbeiten. Der Mann, der seine Stelle bekommen hatte, war unehrlich — nicht nur den Kunden gegenüber, sondern auch gegenüber dem Chef! Der frühere Angestellte — inzwischen durch sein Bibelstudium gestärkt — sagte, er würde schon wieder bei ihm arbeiten, aber nur unter der Bedingung, daß er stets und in allem ehrlich sein könnte. Diese Bedingung wurde angenommen. Die Ehrlichkeit triumphierte, und der Mann ist jetzt ein getaufter Christ.

      Ein Einbrecher ändert sich.

      Kann sich jemand ändern, der es gewohnt war, Waffen zu tragen und Einbruchdiebstähle zu begehen? In Südbrasilien gehörte ein Neunzehnjähriger zu einer Bande, die Einbruchdiebstähle beging. Dabei wurde er erwischt und kam ins Gefängnis. Dort fielen ihm biblische Schriften, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft, in die Hände. Was er darin las, ging ihm an die Nieren. Sein Leben — er war katholisch — entsprach absolut nicht dem, was Jehova von einem Christen verlangt.

      Ganz langsam machte er Fortschritte. Je mehr von seinen Zweifeln beseitigt wurden, desto größer wurde seine Wertschätzung. Gegenwärtig studiert er mit drei anderen Gefangenen die Bibel, und er selbst hat sich so gewandelt, daß sowohl die Gefängnisleitung als auch die Rechtsanwälte und die Richter über ihn staunen. Er ist ein ganz anderer Mensch geworden. Das hat einen solchen Eindruck gemacht, daß die Erlaubnis für die Durchführung eines wöchentlichen Gruppenbibelstudiums gegeben wurde. Manchmal sind bis zu 40 Personen anwesend.

      Er lügt und stiehlt nicht mehr.

      Ein Jugendlicher in London war derart empört über die Verhältnisse, in denen er leben mußte, daß er rebellisch wurde. Da er ohne regelmäßige Arbeit war und sich auch gern vor der Arbeit drückte, gab er der Versuchung zu stehlen schließlich nach. Als er einmal eine Zeitlang als Laufbursche arbeitete, behielt er gewisse Pakete ein, auch stahl er in den Läden Süßwaren. Kurz danach schloß er sich einer Einbrecherbande an, wurde aber von der Polizei erwischt, mußte sich vor Gericht verantworten und wurde verurteilt. Da er erst 16 Jahre alt war, kam er in die Besserungsanstalt Borstal. Nach zwei Jahren wurde er frei, und zunächst führte er sich ganz gut, weil er Angst hatte, eingesperrt zu werden.

      Hatte man ihn in dieser Anstalt aber wirklich gebessert? Im Grunde genommen nicht. Schon nach einem Jahr wurde er rückfällig. Er arbeitete als Busschaffner, und während der Stoßzeiten steckte er häufig das Fahrgeld in die eigene Tasche. Darauf wurde er fristlos entlassen. Dann heiratete er. Aber weil er sehr viel trank und auch fremdging, hatte das Paar von Anfang an ernste Probleme.

      Zwei Monate nach der Hochzeit kam das junge Ehepaar mit der Bibel in Berührung. Die beiden erklärten sich bereit, die Bibel regelmäßig zu studieren. Änderte sich nun sofort alles? Das zu erwarten wäre unrealistisch. Der junge Mann war zu sehr daran gewöhnt, unehrlich zu handeln. Er nahm am Studium nicht mehr teil. Aber der Same war ausgestreut worden.

      Jetzt gibt er zu, daß er schon damals im Grunde seines Herzens wußte, daß das, was er in den wenigen Wochen durch das Bibelstudium gelernt hatte, die Wahrheit war und daß er nur auf den rechten Weg kommen konnte, wenn er anwandte, was er lernte. Sein Herz sagte ja, aber es fehlte ihm an Kraft. Eines Tages geriet er mit der Polizei in Streit. Wegen Trunkenheit am Steuer und weil er ein Auto fuhr, das nicht versichert war, wurde er verhaftet. Als er am nächsten Morgen in den Spiegel schaute und sein mit Blut verschmiertes Hemd sah, fing er an, über sein Leben nachzudenken.

      „Es blieben mir nur zwei Möglichkeiten“, erzählte er, „mich zu bessern oder unter die Erde zu kommen. Ich betete zu Jehova, er möge mir einen bestimmten Zeugen schicken. Kurz danach klopfte dieser Zeuge an meine Tür, und ich bat ihn, mit mir die Bibel zu studieren. Das war im November 1973. Im März 1974 ließ ich mich taufen.“

      Ist es für diesen ehemaligen Dieb und Lügner leicht gewesen? „Nein“, entgegnete er. „Eine Zeitlang ging es auf und ab; in meiner Einstellung blieb ich nicht immer fest. Ohne Jehovas Hilfe wäre ich nie aus der Misere, in der ich mich befand, herausgekommen.“

      Er weiß, daß man nur glücklich sein kann, wenn man Gottes Gesetz der Liebe befolgt. „Wir besuchen als geeinte Familie den Königreichssaal. Und ich bemühe mich, meine Kinder in den Wegen Gottes zu erziehen. Ich bedaure, daß meine Eltern nicht wußten, was ich weiß, und mir deshalb nicht helfen konnten.“

      Leben mit einer Zukunft

      In unserer willfährigen Gesellschaft ist zwar das Sprichwort in Umlauf „Gelegenheit macht Diebe“. Aber selbst Personen, die einmal Diebe waren, erkennen, daß ein ehrlicher Mensch viel mehr vom Leben hat.

      Warum? Weil er dann als rechtschaffen bekannt ist, ein gutes Gewissen hat, vertrauenswürdig und (das ist besonders wichtig) Gott wohlgefällig ist. Ehrlichkeit ist eine Grundvoraussetzung dafür, daß man in Gottes neuer Ordnung, die bald herbeigeführt werden wird, leben darf, in einer Ordnung, in der niemand mehr stehlen oder unehrlich sein wird.

      Der dominierende Faktor in dem befriedigenden, ausgefüllten Leben auf einer paradiesischen Erde, über die Jesus Christus tausend Jahre herrscht, wird die Liebe sein. Auch wird dann jeder einzelne ehrlich sein. Warum sich nicht über diese wunderbare Hoffnung informieren? Jehovas Zeugen deines Wohnortes sind gern bereit, dir dabei zu helfen.

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