-
Ausharren durch HoffnungDer Wachtturm 1954 | 15. Oktober
-
-
im Bilde festgehalten. Seine „eigenen Interessen“ sagen ihm, daß er in bezug auf diese Liebhaberei in all ihren Beziehungen auf dem laufenden bleiben sollte. Er kauft viele Zeitschriften und liest sie. Bald beginnt er, Bücher über diese Liebhaberei zu lesen und mehr und mehr Zeit auf dieses „erlaubte“ Unternehmen zu verwenden. Er mag Zusammenkünfte verpassen, um mit der neuesten Fotozeitschrift Schritt zu halten. Er mag es auch für nötig finden, sich mit Leuten, die außerhalb der Wahrheit stehen, zu verbinden, um mehr hinsichtlich seiner Liebhaberei zu erfahren. Das „erlaubte“ Interesse des Bruders ist nun bis zu einem Punkte gediehen, wo es seine Hoffnung zu untergraben droht. Wenn seine „eigenen Interessen“ nicht zurückgehalten und an ihren theokratischen Platz verwiesen werden, ist Schiffbruch die Folge.
22. (a) Wie bewertete Paulus die vor ihm liegende Hoffnung? (b) Welche die Hoffnung schwächende Gefahr ist damit verbunden, wenn jemand nach den „eigenen Interessen“ trachtet?
22 Paulus bewertete seine Hoffnung in Christus so hoch, daß er sagen konnte: „Ich habe den Verlust aller Dinge auf mich genommen, und ich erachte sie als eine Menge Unrat.“ (Phil. 3:8, NW) Wenn unsere Hoffnung in unserem Leben eine so große Kraft ist, werden wir uns weder durch irgendwelche „Sorgen um den Lebensunterhalt“ noch durch Liebhabereien oder die „eigenen Interessen“ je die Hoffnung auf Rettung zerstören lassen. Eine weitere Gefahr, die mit dem ‚Trachten nach eigenen Interessen‘ verbunden ist, besteht darin, daß jemand früher oder später einen Grund finden wird, sich unter Weltlinge zu mischen. Eine weltliche Person, die sich nicht für die Wahrheit interessiert, kann deine Hoffnung nicht aufbauen, denn sie hat keine. Sie wird deine nützlichen theokratischen Gewohnheiten, ja deine Hoffnung untergraben. Verbinde dich mit jenen, die sich ‚der vor ihnen liegenden Hoffnung‘ erfreuen und auf die neue Welt eingestellt sind. „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ — 1. Kor. 15:33, NW.
23. Warum haben wir einen zwingenden Grund, vorwärtsgerichtete Gedanken zu pflegen?
23 Um einen sicheren Weg zu gehen, müssen vorwärtsgerichtete Gedanken gepflegt werden. Hoffnung hilft uns, dies zu tun. Es gibt so viel, worauf wir hoffen, so viel, worauf wir unseren Sinn richten können! Für den gesalbten Überrest: himmlische Herrlichkeit, Unverweslichkeit und das hohe Vorrecht, als Könige und Priester und Richter tausend Jahre mit dem König der neuen Welt, mit Christus Jesus, zu herrschen, wobei sie ihn sehen, „so wie er ist“! (1. Joh. 3:2, 3, NW; 1. Kor. 15:53, 54; Off. 20:4, 6) Für die anderen Schafe: ewiges Leben auf Erden, Teilnahme an dem Werk des Umwandelns der Erde zu einem weltweiten Paradies, Teilnahme auch an der Erfüllung des Fortpflanzungsauftrags und der Ausübung der Herrschaft über die Tierschöpfung, ferner Zeugen zu sein von der allgemeinen Auferstehung der Toten! (1. Mose 9:1; Hos. 2:18; Mark. 10:30; Luk. 23:43; Joh. 5:28) Und als Gipfel der Hoffnung sowohl für den geistlichen Überrest wie für die anderen Schafe: zu sehen, wie alle Feinde Jehovas gänzlich vernichtet werden, damit der herrliche Name und das Wort Jehovas für immer gerechtfertigt seien. (Richt. 5:31; Röm. 3:4) In der Tat, die Hoffnung der Neuen-Welt-Gesellschaft läßt sich zusammenfassen in die Worte, daß wir ‚auf Jehova hoffen, von nun an bis in Ewigkeit‘. — Ps. 131:3, SB.
24. Welcher heilsame Segen ersprießt daraus, daß wir uns der vor uns liegenden Hoffnung erfreuen?
24 So trage denn den Helm der Rettung! Freue dich in der vor dir liegenden Hoffnung. Denke an deine Hoffnung, sie trügt nicht, ist gerecht, verdient ernste Beachtung und ist es wert, geliebt zu werden. (Phil. 4:8, NW) Je öfter wir uns in der vor uns liegenden Hoffnung freuen, um so öfter denken wir an den Gott der Hoffnung, an Jehova. Dies ist heilsam: „Jehova merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm geschrieben für die, welche Jehova fürchten, und welche seinen Namen achten.“ — Mal. 3:16.
VOLLE ZUVERSICHT DER HOFFNUNG
25. Was ist nötig, wenn sich die vor uns liegende Hoffnung verwirklichen soll?
25 Wann ist unsere Hoffnung berechtigt? Sie ist jetzt berechtigt, wenn wir eine öffentliche Erklärung darüber ablegen. Glaube ohne Werke ist tot. Somit ist eine Hoffnung, der kein Ausdruck verliehen wird, unberechtigt: „Mit dem Munde legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Errettung.“ „Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten.“ (Röm. 10:10; Heb. 10:23, NW) Unsere Hoffnung also, die von Jehovas Geist gestützt wird und durch unsere öffentliche Erklärung darüber Gültigkeit erlangt, ist eine Macht. Sie hilft uns, unsere Gedanken und unser Leben nach vorne zu richten und für die vor uns liegende Hoffnung zu wirken: „Hierzu arbeiten wir schwer und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben.“ (1. Tim. 4:10, NW) Unsere mühevolle Arbeit und unsere unermüdlichen Anstrengungen, die gute Botschaft zu predigen, geben uns die Zuversicht, daß unsere Mühe nicht umsonst ist und daß unsere Hoffnungen verwirklicht werden. — 1. Kor. 15:58; Heb. 6:11, 12.
26. Zeige zusammenfassend, von welcher Kraft die Hoffnung ist. Was können wir mit ihrer Hilfe tun?
26 So bewahret diesen „Anker für die Seele“! Er wird euch vor dem Schiffbruch bewahren. Unsere Hoffnung bewirkt Ausharren. Sie bringt Freude. Sie ermuntert uns, ‚im Gebet anzuhalten‘. Sie veranlaßt uns, an den Namen Jehovas zu denken. So freuet euch denn mit triumphierender Freude, ihr, die ihr von der Neuen-Welt-Gesellschaft seid. Die Hoffnung der Welt ist dunkel; eure Hoffnung brennt hell. Die Hoffnung der Welt bricht zusammen; eure Hoffnung nähert sich der Erfüllung. Die Hoffnung der Welt gründet sich auf Leichtgläubigkeit; eure Hoffnung gründet sich auf Glauben. Die Hoffnung der Welt führt zur Enttäuschung; eure Hoffnung führt zum Erfolg. Denn durch die neue Welt, die nun so nahe gekommen ist, werden unsere innigsten Hoffnungen, ob himmlischer oder irdischer Art, zu unserer ewigen Freude bald verwirklicht werden. Daher können wir, indem wir unerschütterlich ausharren, „mit vernünftigem Sinn und Gerechtigkeit und Gottergebenheit inmitten des gegenwärtigen Systems der Dinge leben, während wir warten auf die glückliche Hoffnung und das Kundwerden der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Erretters Christus Jesus“. — Titus 2:12, 13, NW.
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1954 | 15. Oktober
-
-
Fragen von Lesern
● Nimmt die Watch Tower Society Herausforderungen an, öffentlich darüber zu debattieren, ob verschiedene religiöse Lehren mit der Heiligen Schrift übereinstimmen? — J. P., Vereinigte Staaten.
Von Christus Jesus heißt es, daß er ‚euch ein Beispiel hinterließ, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolget‘. Die von ihm angewandten Predigtmethoden schlossen keine Debatten ein. Wenn er im Laufe der Ereignisse vor gegnerischen religiösen Führern seiner Tage stand, trat er in Diskussionen mit ihnen ein, widerlegte ihre Unwahrheiten und verteidigte und predigte die Wahrheit des Wortes Jehovas. Aber er veranstaltete solche Treffen nicht im voraus, noch ließ er Leute feierlich zu solchen zusammenkommen. In der Tat, er wies seine Jünger in bezug auf das Handeln mit den Führern der falschen Religion wie folgt an: „Laßt sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn nun ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ Jesus gab das Beispiel des Predigens vor versammelten Scharen an öffentlichen Plätzen, aber die Hauptunterweisung, die er seinen Jüngern erteilte, stand in Verbindung mit dem Predigen an den Türen der Menschen. Indem Jehovas Zeugen ihn als Musterbeispiel nehmen, konzentrieren sie sich auf diese Predigtmethode und benutzen zudem die weiteren Methoden Jesu und der Apostel. — 1. Pet. 2:21; Matth. 15:14; 10:5-15; Apg. 5:42; 20:20, NW.
Gewöhnlich gehen solche, die debattieren wollen, mehr darauf aus, Aufmerksamkeit zu gewinnen für ihre Ansichten und dafür Propaganda zu machen, als die Wahrheit darzulegen. Von Personen, die einer Debatte zuhören, wird nicht notwendigerweise der Wahrheit als Siegerin geklatscht. Volksmengen handeln nicht immer nach Vernunft. Sie lassen sich durch bombastische Redekunst und auffallende Beredsamkeit hinreißen, die mehr an die Gefühle als an die Vernunft appellieren. In einer Debatte wird ebensoviel Irrtum wie Wahrheit vorgebracht, und wenn an Gefühle und persönliche Vorurteile appelliert wird, mögen die endgültigen Schlußfolgerungen vieler Hörer oft dem Irrtum den Vorzug geben. In der gespannten Atmosphäre einer Debatte werden Vernunft und Logik häufig außer acht gelassen, ausgenommen von jemandem, der den Geist Jehovas besitzt. Ein gesetzlich oder juristisch geschulter Sinn kann Gefühl von Tatsachen unterscheiden und etwas richtig einschätzen, aber Zuhörerschaften sind im allgemeinen nicht so objektiv. Eine ruhigere Atmosphäre ist für unvoreingenommenes Denken erforderlich. Jede Seite denkt im allgemeinen, sie habe gewonnen, und oft
-