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Die heilige Stätte in den rechten Zustand bringenDer Wachtturm 1972 | 15. März
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daß eins zerbrochen worden war, so daß an seiner Stelle schließlich vier aufstanden: da sind vier Königreiche aus seiner Nation, die aufstehen werden, aber nicht mit seiner Kraft.“ — Dan. 8:15-22, NW.
18. Nach dem Sturz welcher Weltmacht begann sich diese Vision zu erfüllen, wer waren die symbolischen Hörner des „Widders“, und wer war das symbolische einzelne Horn des „Ziegenbocks“?
18 Diese Prophezeiung begann sich daher zu erfüllen, nachdem Darius, der Meder, und Kores, der Perser, im Herbst des Jahres 539 v. u. Z. Babylon gestürzt hatten und das medo-persische Reich die vierte Weltmacht der biblischen Geschichte geworden war. Dieses Reich, das sich über ein weit größeres Gebiet erstreckte als Babylon, da es nach Osten, Westen und Süden ausgedehnt worden war, hatte die Weltherrschaft vom Jahre 539 bis zum Jahre 331 v. u. Z. inne. (Dan. 5:1 bis 6:28, NW; 11:1, 2) Unter der Führung Alexanders, des Königs von Mazedonien, beendeten die Griechen die Eroberung des persischen Reiches um das Jahr 331 v. u. Z. Folglich stellte das große Horn zwischen den Augen des haarigen Ziegenbocks diesen „ersten König“, Alexander den Großen, dar. Das griechische Reich, das sich sehr schnell ostwärts bis an den Indus ausdehnte, stieg auf diese Weise zur fünften Weltmacht der biblischen Geschichte auf.
19. Wie wurde das „große Horn“ des Ziegenbocks zerbrochen, und wer wurde an seiner Stelle zu den symbolischen vier Hörnern?
19 Als Alexander im Jahre 323 v. u. Z. in Babylon an Malaria starb, nahm seine Herrschaft ein vorzeitiges Ende. Dadurch wurde das „große Horn“, auf dem Höhepunkt seiner Macht als Weltreich, zerbrochen. Schließlich entstanden nach jahrelangen Kämpfen zwischen Alexanders Feldherren vier hellenistische Reiche, von denen selbstverständlich keines die „Kraft“ oder Macht Alexanders besaß. Spätestens im Jahre 301 v. u. Z. herrschte dann der Feldherr Ptolemäos Lagi über Ägypten und Palästina, der Feldherr Seleukos Nikator über Mesopotamien und Syrien, der Feldherr Kassander über Mazedonien und Griechenland und der Feldherr Lysimachos über das europäische Thrazien und über Kleinasien. Sinnbildlich gesprochen, kamen anstelle des einzelnen großen Horns vier kleinere „Hörner“ hervor, und das beweist, daß das prophetische Wort wahr und zuverlässig ist. — Dan. 11:3, 4.
20. (a) Welchen Zeitabschnitt hatte die Erfüllung der Vision noch nicht erreicht? (b) Was kam aus einem der vier Hörner hervor, und inwiefern hatte es bei seinem Handeln Gelingen?
20 Die Erfüllung der Prophezeiung hatte damals aber die „Zeit des Endes“, den „Schlußteil der Strafankündigung“, noch nicht erreicht. (Dan. 8:17, 19, NW) Welche Entwicklung der Weltgeschichte läßt Daniels Vision des weiteren im voraus erkennen? Über die durch die vier Hörner dargestellten vier hellenistischen Königreiche sagt Daniel: „Und aus einem von ihnen kam ein anderes Horn hervor, ein kleines, und es wurde ständig sehr viel größer nach Süden und nach Sonnenaufgang und nach der ‚Zierde‘ hin. Und es wurde ständig größer bis zum Heer der Himmel, so daß es einige vom Heer und einige von den Sternen zur Erde fallen ließ, und es zertrat sie dann. Und bis zum Fürsten des Heeres tat es groß, und das beständige Opfer wurde von ihm weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen.“ — Dan. 8:9-12, NW.
21. Was sollte das symbolische kleine Horn gemäß den Worten des Engels tun, und wie sollte es enden?
21 Auch über die Bedeutung dieser prophetischen Vision erhalten wir einen inspirierten Anhaltspunkt, denn wiederum ein Engel sagt zu Daniel über die vier hellenistischen Königreiche: „Und im Schlußteil ihres Königreiches, während die Übertreter ihre Taten zur Vollendung bringen, wird ein König aufstehen, der grimmigen Gesichts ist und doppelsinnige Reden versteht. Und seine Kraft soll mächtig werden, aber nicht durch seine eigene Kraft. Und auf verwunderliche Weise wird er Verderben verursachen, und er wird sich gewißlich als erfolgreich erweisen und wirksam handeln. Und er wird tatsächlich Mächtige ins Verderben bringen, auch das aus den Heiligen bestehende Volk. Und seiner Einsicht gemäß wird er auch bestimmt Trug in seiner Hand gelingen lassen. Und in seinem Herzen wird er großtun, und während eines Zustandes der Sorglosigkeit wird er viele ins Verderben bringen. Und wider den Fürsten der Fürsten wird er aufstehen, aber ohne Hand wird er zerbrochen werden.“
22. Wozu wurde Daniel in Verbindung mit dem Verständnis des letzten Teils der Vision von dem Engel aufgefordert?
22 Die Bedeutung dieses Teils der Vision sollte unserem Verständnis verschlossen bleiben, denn es wurde zu Daniel gesagt: „Und das hinsichtlich des Abends und des Morgens Gesehene, das gesagt worden ist: es ist wahr. Und du deinerseits halte die Vision geheim, denn sie ist noch für viele Tage.“ — Dan. 8:23-26, NW.
23. (a) Wer ist der „Fürst des Heeres“, und wer der „Fürst der Fürsten“? (b) Aus welchem symbolischen „Horn“ kam wie die Geschichte zeigt, das „kleine Horn“ hervor?
23 Diese „vielen Tage“ müssen inzwischen bestimmt vergangen sein. Wir fragen daher: Was zeigt die Weltgeschichte im Hinblick auf die Erfüllung dieser prophetischen Vision? Nach der Erklärung des Engels ist der „Fürst des Heeres“ der „Fürst der Fürsten“. Dieser Fürst ist Jehova Gott, der himmlische Theokrat. Er ist von allen, die auf der Erde „Fürsten“ genannt werden, der Fürst. Keiner von ihnen kann sich mit ihm messen oder sich ihm gegenüber behaupten, auch das symbolische „kleine Horn“, der „König grimmigen Gesichts“, nicht. Wer ist denn diese grimmige politische Macht? Wie der Verlauf der Geschichte zeigt, ist es ein Reich, das aus einem der vier symbolischen „Hörner“ hervorging, und zwar aus dem westlichsten, dem hellenistischen Königreich des Feldherrn Kassander, das Mazedonien und Griechenland umfaßte und das später in dem Königreich des Feldherrn Lysimachos, des Königs von Thrazien und Kleinasien, aufging. Dadurch blieben nur noch drei symbolische „Hörner“. Im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wurden diese westlichen hellenistischen Herrschaftsgebiete jedoch von Rom in Besitz genommen.
24. (a) Wie wurde Rom die sechste Weltmacht der biblischen Geschichte? (b) Warum kann das Römische Reich trotz seiner berechtigten Verfolgung der Christen nicht das symbolische „kleine Horn“ gewesen sein?
24 Im ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung ergriff das Römische Reich von den östlichen und schließlich auch von den südlichen hellenistischen Herrschaftsgebieten Besitz, und so wurde im Jahre 30 v. u. Z. Rom die sechste Weltmacht der biblischen Geschichte. Erwies sich also das Römische Reich als dieses „kleine Horn“, als dieser „König grimmigen Gesichts“? Nein! Denn es blieb nicht bis zur „bestimmten Zeit des Endes“ bestehen. Wie der Engel zu Daniel gesagt hatte, sollte sich die Prophezeiung aber erst dann erfüllen. (Dan. 8:19) Zwar verfolgte das Römische Reich die geistgezeugten Nachfolger Jesu Christi, die Jehova in seinem geistigen „Heiligtum“ anbeteten und ihm dienten, grausam. Diese Nachfolger Jesu Christi befanden sich in dem geistigen Zustand, der durch das Heilige des irdischen Tempels dargestellt worden war. Von den Aposteln Petrus und Paulus wird gesagt, sie seien nach dem großen Brand der Stadt Rom, für den Kaiser Nero die Christen verantwortlich machte, von den Römern getötet worden. Aus Offenbarung 1:9 geht ferner hervor, daß das Römische Reich den Apostel Johannes auf die Strafinsel Patmos verbannen ließ. Diese Verfolgung nahm aber kurz vor der angeblichen Bekehrung des Kaisers Konstantin ein Ende. Das war noch sechzehnhundert Jahre vor der „Zeit des Endes“, die nach Ablauf der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 u. Z. begann. Auch büßte das Heilige Römische Reich seine Macht lange vor dem Jahr 1914 ein.
25. (a) Welche Verbindung bestand zwischen dem „kleinen Horn“ und dem Römischen Reich, und welches Reich erwies sich schließlich als das kleine Horn? (b) Inwiefern war es ein „König grimmigen Gesichts“?
25 Was erwies sich im Verlauf der Geschichte als das symbolische „kleine Horn“, als der „König grimmigen Gesichts“? Britannien, das Reich, das im Nordwesten aus dem Römischen Reich hervorging, denn es gab bis zum Beginn des dritten Jahrhunderts u. Z. in dem Gebiet, das heute als England bekannt ist, römische Provinzen. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde England der Sitz eines Weltreiches, zu dem vom 17. Jahrhundert an auch die Kolonien in Nordamerika gehörten. Bis zum Jahre 1763 hatte das Britische Reich Spanien und Frankreich, zwei starke Bestandteile des Heiligen Römischen Reiches, geschlagen. Von da an zeigte sich das Britische Reich als die Beherrscherin der Meere und als die siebente Weltmacht der biblischen Prophetie. Selbst nachdem sich die dreizehn amerikanischen Kolonien losgerissen hatten und die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet worden waren, dehnte sich das Britische Reich weiter aus und erstreckte sich schließlich über ein Viertel der Erdoberfläche und ein Viertel der Erdbevölkerung. Noch größere Macht erlangte die siebente Weltmacht, als sich die Vereinigten Staaten von Amerika mit England verbündeten und so die anglo-amerikanische Doppelweltmacht entstand. Wirtschaftlich und militärisch handelte es sich dabei wirklich um einen „König grimmigen Gesichts“.
26. Wie wurde das symbolische „kleine Horn“ groß „nach der ‚Zierde‘ hin“, und welche Frage mag sich daher in Verbindung mit dieser „Zierde“ als Ort der Erfüllung dieser Prophezeiung erheben?
26 Im Jahre 1917 wurde diese anglo-amerikanische Doppelweltmacht „sehr viel größer ... nach der ‚Zierde‘ hin“. Wie? Durch die Eroberung Jerusalems am 9. Dezember, durch die Palästina unter britische Herrschaft kam. Im Jahre 1920 verlieh der Völkerbund Großbritannien das Mandat über Palästina, das am 14. Mai 1948 ablief. In biblischen Zeiten war das Verheißene Land, das Jehova seinem auserwählten Volk gegeben hatte, so schön, daß es die Zierde, nämlich die Zierde der ganzen Erde, genannt wurde. Nach Hesekiel 20:6, 15 bezeichnete Jehova es als „die Zierde ... von allen Ländern“. Wurde die „feste Stätte seines Heiligtums“ durch das symbolische „kleine Horn“ an diesem buchstäblichen Ort „niedergeworfen“? Wir erhalten die Antwort auf diese Frage nur, wenn wir feststellen, was in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ geschehen ist.
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Was ihr „rechter Zustand“ für uns heute bedeutetDer Wachtturm 1972 | 15. März
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Was ihr „rechter Zustand“ für uns heute bedeutet
1. Welcher Krieg brach im Jahre 1914 aus, und warum waren Gott hingegebene, getaufte Erforscher der Bibel davon nicht überrascht?
IM Jahre 1914 u. Z. begann in Jerusalem das heilige Mondjahr am 1. Nisan, der dem 27./28. März (von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang) entsprach. Im Sommer jenes Jahres brach der Erste Weltkrieg aus. Für Erforscher der Bibel, die sich von der Christenheit, in der der Erste Weltkrieg ausbrach, abgewandt hatten, kam dieses Ereignis keineswegs unerwartet. Warum nicht? Weil diese Gott hingegebenen, getauften Erforscher der Bibel schon jahrzehntelang darauf hingewiesen hatten, daß Anfang Herbst des Jahres 1914 die „Zeiten der Nationen“, von denen Jesus Christus in seiner Prophezeiung über das „Ende der Welt“ gesprochen hatte, ablaufen würden. (Luk. 21:24, Elberfelder Bibel; Matth. 24:3, Luther) Die Zeiten der Nationen
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