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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1980
  • Zwischentitel
  • Der „Fall Küng“ — eine „tiefgehende Erschütterung“
  • Drogen: „Selbstmord auf Raten“
  • Haben Süchtige die Hand am „Atom-Drücker“?
  • Nicht jeder darf predigen
  • Schwäne in 8 200 Meter Höhe
  • Babyboom bei den Streitkräften
  • Wirkung „erschütternd“
  • Gastarbeiter sind gesünder
  • Erdbeben-Warnsystem für Europa
  • Recht bekommen
  • Ameisen im Krankenhaus
  • Energie für Israel aus dem Toten Meer
Erwachet! 1980
g80 8. 4. S. 29-30

Wir beobachten die Welt

Der „Fall Küng“ — eine „tiefgehende Erschütterung“

◆ Der Vatikan bestätigte am 30. Dezember 1979 die frühere Entscheidung der Vatikanischen Glaubenskongregation, dem Theologen Hans Küng die kirchliche Lehrerlaubnis zu entziehen. Der katholische Geistliche und Professor der Theologie hatte in den letzten zehn Jahren verschiedene Dogmen der Kirche, wie die Unfehlbarkeit des Papstes, in Frage gestellt und wollte durch eine „brüderliche“ Kritik einen Neuaufbau der Kirche anregen. Die Verurteilung Küngs rief unterschiedliche Reaktionen in den Kirchen der Christenheit hervor. Die katholische Publikation Christ in der Gegenwart schrieb: „Daß die Verurteilung dieses weltberühmten, umstrittenen, angriffslustigen, scharfdenkenden Theologen eine tiefgehende Erschütterung, ein geheimes Erdbeben in der ganzen Glaubenslandschaft des Westens ausgelöst hat, darüber kann man sich kaum einer Täuschung hingeben. ... Eines aber wurde in den meisten Stellungnahmen erkennbar: die Probleme selbst, die die moderne Theologie dem Glauben aufgibt, sind durch diese römische Entscheidung keineswegs erledigt. ... Die Erschütterung, von der der ,Fall Küng‘ nur ein gewisses Zeichen darstellt, ist tiefdringend und erfordert alle unsere Glaubenskraft.“ Der Weltkirchenrat nahm in ungewöhnlich deutlicher Form zum Fall Hans Küng Stellung und sprach von „unmittelbaren ökumenischen Rückwirkungen“. Das kirchliche Lehrverbot für Hans Küng hat auch zur Bildung eines „Komitees zur Verteidigung der Christenrechte in der Kirche“ geführt.

Drogen: „Selbstmord auf Raten“

◆ Heroin ist derzeit die Droge Nummer eins in der Bundesrepublik Deutschland. Es soll nach bisherigen Schätzungen etwa 80 000 Heroinabhängige geben. Mindestens 615 Menschen starben im letzten Jahr an den Folgen des Rauschgiftkonsums; inzwischen soll es in Deutschland mehr Herointote geben als in den USA. Auch in Österreich gab es 1978 300 Drogentote. Was ist Drogenabhängigkeit? Der Wiesbadener Kurier erklärt es wie folgt: „Wenn ein Jugendlicher viermal die Nadel der Spritze in die Vene gesetzt hat, ist er voll abhängig und kann ohne ärztliche Hilfe nicht mehr weiterleben. Versucht er es trotzdem, so stellte die Bundesversicherungsanstalt kürzlich fest, ist er nach sieben Jahren tot. Das ist die Lebenserwartung, die ein Heroinsüchtiger heute noch hat. Bislang gibt es nämlich noch keine Kur, die einen Heroinabhängigen ein für alle Mal von der Sucht nach dieser Droge befreit. Drogenabhängigkeit bedeutet also Selbstmord auf Raten.“

Haben Süchtige die Hand am „Atom-Drücker“?

◆ Die amerikanische Luftwaffe gab vor kurzem bekannt, daß zwei Marihuanazigaretten im Kontrollraum einer unterirdischen Atomraketenabschußrampe entdeckt wurden. Die Folge war, daß die Bedienungsmannschaft und das Wachpersonal vom Dienst an einer der 18 Titan-2-Raketenbasen, die die Stadt Tucson umgeben, suspendiert wurden.

Nicht jeder darf predigen

◆ Der Kirchenrat von Schaffhausen hat in einem Erlaß die Predigterlaubnis für Nichttheologen neu geregelt. Nun darf einem Gemeindemitglied die Erlaubnis für eine Vertretung im Erwachsenen- oder im Jugendgottesdienst erteilt werden. Diese Erlaubnis kann auch über die eigene Kirchengemeinde hinaus erteilt werden, wenn sich der Bewerber „aufgrund einer Probepredigt oder Probekinderlehre als hierfür geeignet erweist“. Diese Nachricht geht aus einer Mitteilung des Schweiz. Evang. Pressedienstes hervor. Im ersten Jahrhundert waren alle Christen Prediger (Matth. 28:19, 20).

Schwäne in 8 200 Meter Höhe

◆ Die Zeitschrift Das Tier kommentierte vor kurzem den fesselnden Artikel eines britischen Vogelkundlers, der in der Zeitschrift British Birds erschienen war. Danach sichtete der Flugpilot einer Linienmaschine im nordirischen Luftraum in einer Höhe von 8 200 Metern ungefähr 30 Schwäne, die in Richtung Süden zogen, ohne daß er ihre Art bestimmen konnte. Das ist eine der größten Flughöhen, die je bei europäischen Vögeln gemessen wurden. Bemerkenswert ist, daß die Schwäne nicht etwa wegen hoher Berge so weit hinaufsteigen mußten, wie man das beispielsweise schon über dem Himalaja beobachtet hat. Das Tier schreibt: „Die Anpassungsfähigkeit dieser Vögel an die Kälte und die Sauerstoffarmut in so großer Höhe ist wahrlich erstaunlich.“

Babyboom bei den Streitkräften

◆ Das amerikanische Verteidigungsministerium sei in großer Sorge wegen des starken Anwachsens der sozialen Probleme in ihren in der Bundesrepublik Deutschland stationierten Truppenverbänden, schreibt die Zeitung Die Rheinpfalz. Der Anstieg der Drogenabhängigkeit und die verstärkt auftretenden Schwangerschaften weiblicher Soldaten sollen die Einsatzfähigkeit ganzer Armee-Einheiten in Gefahr bringen. Von den 13 000 in Deutschland stationierten weiblichen Armeeangehörigen seien ständig zwischen zehn und zwanzig Prozent schwanger — die meisten davon unverheiratet. Gleichzeitig habe die Anzahl der Abtreibungen zugenommen. Da die Frauen in Uniform nicht nur in Schreibstuben arbeiten, sondern als Spezialisten auch an hochtechnisiertem militärischem Gerät eingesetzt sind, ergeben sich durch ihren Ausfall aufgrund von Schwangerschaft und Krankheit ernst zu nehmende Probleme für die Einsatzfähigkeit der Truppe. „Die Armee [ist] kein Kindergarten, sondern eine Maschinerie, die über Krieg und Frieden entscheidet“, betonte das Pentagon und hielt in einem Feldzug die Soldaten zu einer intensiveren Geburtenkontrolle an.

Wirkung „erschütternd“

◆ Als „destruktive Gemeinschaften“ bezeichnet der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie in Mainz gewisse in der Bundesrepublik Deutschland tätige Jugendsekten (z. B. Gesellschaft für Transzendentale Meditation, Mun-Sekte, Scientologie-Kirche) und deren Unterorganisationen. Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit nennt die Auswirkungen des Sektenwesens auf Jugendliche „erschütternd“. Besonders Jugendliche scheinen durch die Enttäuschung über die soziale Realität, durch familiäre Probleme und berufliche Zukunftsängste für die angebotenen „Meditationskurse“ empfänglich zu sein. Nach ihrem Ausscheiden aus einer solchen Sekte und ihrer Rückkehr in die gesellschaftliche Wirklichkeit seien sie noch weniger in der Lage, Ängste und Enttäuschungen zu bewältigen. Ehemalige Sektenanhänger sollen schwere psychische Störungen erkennen lassen. Es existieren bereits Rehabilitations- und Beratungsmodelle für sie. Dies geht aus einer Mitteilung der Zeitschrift Ärztliche Praxis hervor.

Gastarbeiter sind gesünder

◆ Eine Studie des Mannheimer Zentralinstituts für seelische Gesundheit widerlegt die Meinung, Gastarbeiter und ihre Familien seien häufiger psychisch krank als die einheimische Bevölkerung. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, treten Schizophrenie, Alkoholismus, Drogenabhängigkeit und organische Hirnerkrankungen bei der deutschen Bevölkerung in allen Altersschichten wesentlich häufiger auf als bei Gastarbeitern. Der Institutsdirektor macht für das niedrigere psychiatrische Erkrankungsrisiko vor allem zwei Faktoren verantwortlich: die Auswahl bei der Auswanderung — schon in der Heimat auftretende Störungen machen eine Auswanderung unwahrscheinlich — sowie kulturelle Faktoren und Werthaltungen. Allerdings nehmen bei Kindern und Jugendlichen, die im Gastland aufwachsen, die psychischen Störungen und damit die Anzeichen für eine ungünstige soziale Entwicklung zu.

Erdbeben-Warnsystem für Europa

◆ Alle europäischen Staaten beteiligen sich seit Anfang dieses Jahres an einem wissenschaftlichen Großprojekt, für dessen Abwicklung das Europaparlament einen vier Phasen umfassenden Zeitplan ausgearbeitet hat. Das Forschungsvorhaben umfaßt die Sammlung geophysikalischer, geodätischer, geochemischer und astronomischer Analysen. Auch der Einsatz von Satelliten ist geplant. Das umfangreiche Projekt zielt hauptsächlich darauf ab, für Europa ein Erdbeben-Warnsystem ins Leben zu rufen. Nicht weniger als 150 Meßstellen aus ganz Europa werden ihre Daten dem „Europäischen Seismologischen Zentrum“ in Straßburg zur Auswertung zuleiten.

Recht bekommen

◆ Haben Arbeitnehmer ein Recht darauf, ihren religiösen Verpflichtungen den Vorrang zu geben, wenn von ihnen verlangt wird, Überstunden zu leisten? Die amerikanische Publikation Boardroom Reports berichtet von einem Arbeitnehmer, „der 20 Jahre bei seiner Firma war und sich niemals geweigert hatte, notfalls auch samstags zur Arbeit zu kommen — bis auf ein einziges Mal, an dem er, wie er erklärte, sich verpflichtet hatte, bei der biblischen Unterweisung in einer Schule von Jehovas Zeugen mitzuwirken“. Er wurde deswegen entlassen. Boardroom Reports stellt dazu fest, daß „nach amerikanischem Bundesrecht vom Arbeitgeber in solchen Fällen verlangt wird, der religiösen Tätigkeit seines Arbeitnehmers in vertretbarer Weise entgegenzukommen, wenn dies keine ungebührliche Härte für das Unternehmen bedeutet“. Das Gericht entschied in diesem Fall, daß der Arbeitnehmer „ein Recht darauf hatte, sich eher für die Bibelunterweisung als für die Überstunden zu entscheiden. Religiöse Voreingenommenheit hat seine Entlassung bewirkt. Er muß mit voller Gehaltsnachzahlung wieder eingestellt werden.“

Ameisen im Krankenhaus

◆ Sie wurden schon unter Gipsverbänden gefunden, und man stellte sie sogar in Schläuchen fest, die für Bluttransfusionen benutzt werden — gemeint sind aus südlichen Ländern eingeschleppte Ameisen, die im Milieu der geheizten Krankenhäuser vorzüglich gedeihen und sich nur schwierig bekämpfen lassen, weil ihre Nester gut versteckt liegen. Auf einer Frühgeborenenstation im Bezirk Rostock verursachten Pharaoameisen teilweise große Hautwunden an Lippen, Wangen, Hals, Rücken und Armen von Kindern in Brutkästen. Gemäß einer Mitteilung des Pressedienstes der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie sollen Ameisen in vielen Krankenhäusern eine Plage sein.

Energie für Israel aus dem Toten Meer

◆ In El Bokek (Israel) ist das größte Sonnenkraftwerk der Welt in Betrieb genommen worden. Es stellt eine Revolution in der Energieerzeugung dar, indem es die Sonnenenergie und das salzige Wasser des Toten Meeres nutzt, um Elektrizität zu gewinnen. Die untersten Wasserschichten des Beckens erhitzen sich auf etwa 80 Grad Celsius, ohne daß das Wasser verdunsten kann, da die über ihm liegenden weniger salzhaltigen und „kälteren“ Wasserschichten den Wärmeverlust verhindern und zugleich als Isolator wirken. Der Temperaturunterschied wird mittels eines Wärmetauschsystems zum Betrieb von Turbinen genutzt. Das Kraftwerk hat eine Kapazität von 150 Kilowatt, und man plant, innerhalb von zwanzig Jahren ein Werk mit einer Leistung von 2 000 Megawatt zu errichten, was der gesamten derzeitigen Energieerzeugung des Landes entspricht.

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