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  • Menschenrechte — Werden sie je verwirklicht werden?
    Erwachet! 1979 | 8. Dezember
    • Menschenrechte — Werden sie je verwirklicht werden?

      MAN denke einmal kurz über folgende Gebote nach:

      „Du sollst nicht morden.“

      „Du sollst nicht stehlen.“

      „Du sollst nicht falsch zeugen als Zeuge gegen deinen Mitmenschen.“

      „Einerlei richterliche Entscheidung sollte für euch gelten. Der als Fremdling Ansässige sollte wirklich so sein wie der Einheimische.“

      Diese Gesetze gehören zu einem Recht, das vor rund 3 500 Jahren geschaffen wurde und 1 500 Jahre lang das Leben eines Volkes regelte. Gewiß kannte sich der Schöpfer dieses Rechts auf dem Gebiet der Menschenrechte gut aus. Diese Gebote erinnern uns an einige der in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ verkündeten Grundsätze, zum Beispiel an Artikel 3, in dem es heißt, daß jeder Mensch das Recht „auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person“ hat, oder an Artikel 7, wo wir lesen: „Alle Menschen sind vor dem Gesetze gleich.“ Hielt man sich damals an dieses Recht, so waren „Leben, Freiheit und Sicherheit“ des Volkes so ziemlich gewährleistet (2. Mose 20:13, 15, 16; 3. Mose 24:22).

      Die erwähnten Gesetze gehören zu dem Recht, das das Volk Israel zur Zeit Mose erhielt. Natürlich besaßen auch andere Völker ein Recht. Aber das Gesetz Mose unterschied sich außer in seinen moralischen Forderungen und Bestimmungen noch in einer anderen Hinsicht ganz gewaltig von all den übrigen Gesetzbüchern: Es war nicht das Werk eines Menschen. Moses zeigte, daß es aus einer übermenschlichen Quelle stammte, als er zu den Israeliten sagte: „Du wirst auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, hören, um seine Gebote und seine Satzungen zu halten, die in diesem Buche des Gesetzes geschrieben sind“ (5. Mose 30:10).

      Das zeigt, daß es eine höhere Macht gibt, der die Rechte, die heute als „Menschenrechte“ bezeichnet werden, am Herzen liegen. Diese höhere Macht ist niemand anders als der Schöpfer des Menschen, Jehova Gott. Er hat verheißen, daß die Zeit kommen wird, in der alle Rechte des Menschen zum Wohle jedes einzelnen verwirklicht werden. Diese Zeit ist nicht mehr fern.

      Der Schöpfer und die Menschenrechte

      In der Bibel wird berichtet, wie Gott mit den Menschen gehandelt hat. Allerdings ist der Ausdruck „Menschenrechte“ darin nicht zu finden. Doch die Rechte, die man heute als „Menschenrechte“ bezeichnet, werden in der Heiligen Schrift vielfach erwähnt.

      Nach der Erschaffung des ersten Menschenpaares segnete Jehova Gott den Menschen mit „Leben, Freiheit und Sicherheit“. Er erschuf das erste Menschenpaar, Adam und Eva, vollkommen. Das bedeutete, daß sie überhaupt nicht hätten sterben müssen — ein solches Leben kann heute kein Staat seinen Bürgern in Aussicht stellen.

      Sie waren auch frei, denn sie besaßen einen freien Willen, und außerdem stand ihnen die ganze Erde als Wohnraum zur Verfügung. Gott gewährte ihnen unter anderem das Recht, ‘fruchtbar zu sein, viele zu werden und die Erde zu füllen und sie sich zu unterwerfen’.

      Außerdem genossen sie nicht nur Sicherheit der Person, sondern auch wirtschaftliche Sicherheit. Ihr Wohl war in keiner Weise gefährdet. Da den ersten Menschen die Herrschaft über „die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel ... und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt“, übertragen wurde, war auch die Tierwelt für sie keine Bedrohung (1. Mose 1:28).

      Gott selbst bürgte mit seiner Macht für diese Segnungen. Aber Adam und Eva mußten ihn als ihre Obrigkeit anerkennen. Unterstellten sie sich einer anderen Obrigkeit, so waren diese Segnungen nicht mehr gewährleistet. Jehova erlegte dem ersten Menschenpaar nur eine einzige Freiheitsbeschränkung auf: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mose 2:16, 17).

      Der eine oder andere mag nun einwenden, daß Gott Adams Freiheit eingeschränkt habe. Aber menschliche Rechte oder Freiheiten können nie uneingeschränkt sein. So, wie Adams Leben davon abhing, daß er aß, trank und schlief, so hing es auch davon ab, daß er der Obrigkeit gehorchte, die sein Glück gewährleisten konnte.

      Die Menschheit des Segens Gottes beraubt

      Doch diese glückliche Zeit endete für Adam und Eva abrupt, als ein unsichtbares Geistgeschöpf, das als Satan bekannt wurde, an Eva herantrat und sie versuchte. Zum erstenmal zeigte sich jenes selbstsüchtige Denken, das eine so große Rolle in der Geschichte der Menschheit spielen sollte.

      Eva hörte auf die irreführenden Worte Satans und „sah“ dann, „daß der Baum [der Erkenntnis von Gut und Böse] gut war zur Speise und daß er etwas war, wonach die Augen Verlangen hatten, ja der Baum war begehrenswert zum Anschauen. So begann sie von seiner Frucht zu nehmen und zu essen“ (1. Mose 3:6). Eva und später auch Adam wandten sich von der Obrigkeit, die ihnen ihr Glück gewährleisten konnte, ab. Sie folgten den verlockenden Einflüsterungen desjenigen, dem ihr Wohl nicht am Herzen lag.

      Das Ergebnis war, wie Jesus Christus später sagte, katastrophal. Von Satan erklärte er: „Jener war ein Totschläger, als er begann“ (Joh. 8:44). Adam und Eva starben zwar zufolge ihrer Sünde, aber Satan war genauso schuld an ihrem Tod, als ob er sie selbst ermordet hätte. Er war schuld daran, daß sie das Leben, mit dem sie gesegnet worden waren, verloren. Jesus sagte: „Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde“ (Joh. 8:34). Somit verloren sie auch ihre Freiheit. Nun waren sie Sklaven der Sünde und unterstanden Satan, der sie bedrücken würde. Schließlich büßten sie auch die Sicherheit der Person ein. Kain, ihr ältester Sohn, tötete Abel, seinen Bruder; und die Geschichte ihrer Nachkommen zeigt, daß es schließlich immer schlechter um die Sicherheit bestellt war.

      Was heute geschieht, ist eigentlich nur die Folge der Handlungsweise Adams und Evas. Der Mensch hat sich bisher immer noch nicht der Herrschaft desjenigen untergeordnet, der sein Glück gewährleisten und ihn mit Rechten segnen kann, die heute als „Menschenrechte“ bezeichnet werden. Solange sich der Mensch ihm nicht unterordnet, wird er nicht in den Genuß dieser Rechte kommen.

      Die Menschenrechte werden verwirklicht werden

      Besteht Aussicht auf eine bessere Zukunft? Ja, weil der Schöpfer immer noch am Wohl des Menschengeschlechts interessiert ist. Jehova Gott läßt nicht zu, daß der Mensch für immer die Erde regiert. Er hat einen König eingesetzt, der die Menschen regieren soll. Dieser König wird dafür sorgen, daß die Menschen wieder in den Genuß all der Rechte oder der Segnungen kommen, die sie einst empfingen.

      Auf diesen Regierungswechsel wird in Jesaja 32:1 wie folgt hingewiesen: „Siehe! Für Gerechtigkeit wird ein König regieren; und was Fürsten betrifft, sie werden für das Recht selbst als Fürsten amten.“ Bei dem König handelt es sich um Jesus Christus, und die Fürsten, die er einsetzen wird, werden zu Gottes bestimmter Zeit dafür sorgen, daß auf der ganzen Erde Recht und Gerechtigkeit herrschen wird.

      Diese Regierung wird, wie die Bibel zeigt, binnen kurzem die vielen verschiedenen Regierungsformen, die es heute gibt, ersetzen, und damit wird eine neue Epoche anbrechen, in der alles nach göttlicher Weise getan werden wird. Jahrhundertelang haben Christen gebetet: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe.“ Wenn dieses Gebet Erhörung gefunden haben wird, werden die Menschenrechte auf der Erde gewahrt werden wie nie zuvor (Matth. 6:9, 10).

      Das „Recht auf Leben“ wird in einer Weise realisiert werden, wie man es sich jetzt kaum vorzustellen vermag. Jesus sagte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16). Auch der eifrigste Kämpfer für die Menschenrechte könnte niemals ewiges Leben gewährleisten. Gott jedoch wird das tun; und in Offenbarung 21:4 lesen wir über die Qualität dieses Lebens folgendes: „Er [Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“

      Dann wird es keine Staaten mehr geben, die ihre Bürger foltern, massakrieren oder bedrücken. Die göttliche Regierung verfügt über so große Macht, daß sie solche Dinge verhindern und die Menschen mit Ruhe und Frieden beglücken kann. „Er wird gewißlich Recht sprechen unter vielen Völkern und die Dinge richtigstellen hinsichtlich mächtiger Nationen in der Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht werden sie das Schwert erheben, Nation gegen Nation, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen. Und sie werden tatsächlich sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird keiner sein, der sie aufschreckt; denn der Mund Jehovas der Heerscharen selbst hat es geredet“ (Micha 4:3, 4).

      Die Frage der Religion

      Nun mag sich die Frage erheben: Doch wie wird es sich mit der Religionsfreiheit verhalten? Und wie wird erreicht werden, daß die Menschen ein so hohes sittliches Niveau haben werden, daß jeder die Rechte seines Nächsten respektiert? Diese beiden Fragen stehen in enger Beziehung zueinander.

      Dann wird Religionsfreiheit in dem Sinne bestehen, daß jeder einzelne die Freiheit besitzt, ungehindert den wahren Gott anzubeten. Aber Christus Jesus wird nicht jede Art von Religion zulassen. Als Beispiel diene folgendes: Früher gab es in Indien die Thags; sie gehörten einer religiösen Bruderschaft an und opferten der Göttin Kali Menschen, die sie vorher erdrosselt hatten. Sie waren aufrichtig überzeugt davon, daß diese Göttin solche Opfer forderte. War es falsch, die Religionsfreiheit dieser Menschen zu beschneiden und diesen Kult zu verbieten? Natürlich nicht.

      Aber das war nicht die einzige anstößige religiöse Praktik in der Geschichte. Sollten religiösen Eiferern Übergriffe auf die Rechte anderer erlaubt werden? Sollte man zulassen, daß sie Andersdenkende bei Inquisitionsprozessen foltern oder sie in einem Krieg oder auf Kreuzzügen umbringen oder die Menschen Dinge lehren, die nicht wahr sind? Nein. Die wahre Religion ist für den Menschen ein Bedürfnis wie Essen und Atmen; aber die falsche Religion schadet dem Menschen ebenso, wie wenn er Gift essen und Giftgase einatmen würde. Der Mensch muß daher wissen, welche Religion vom Standpunkt Gottes aus die wahre ist, und er muß die Freiheit besitzen, sie zu praktizieren.

      Genauso wird es vor sich gehen. Jesus Christus, der Sohn Gottes, wird dafür sorgen, daß allen geholfen werden wird, die wahre Anbetung kennenzulernen und zu praktizieren. Das wird zur Folge haben, daß die Menschen ein hohes sittliches Niveau und demzufolge Achtung vor den Menschenrechten haben werden. Die Bibel verheißt: „Sie werden keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berge; denn die Erde wird gewißlich erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“ (Jes. 11:9).

      Erscheint dir diese Aussicht realistisch? Oder meinst du, es sei realistischer, von den Regierungen dieses Systems der Dinge die Verwirklichung der „Menschenrechte“ zu erwarten? Warum nicht an die Herausgeber dieser Zeitschrift schreiben, um mehr über die Art und Weise zu erfahren, wie Christus Jesus schließlich für die Verwirklichung der „Menschenrechte“ sorgen wird, und um zu erfahren, wie auch du schon jetzt zeigen kannst, daß du zu den Menschen gehören möchtest, die das erleben werden?

      [Herausgestellter Text auf Seite 14]

      Jehova Gott läßt nicht zu, daß der Mensch für immer die Erde regiert.

      [Bild auf Seite 13]

      Die ersten Menschen genossen völlige Sicherheit der Person. Auch die Tierwelt war für sie keine Bedrohung.

  • Der rechte Weg zum Leben unter einer guten Regierung
    Erwachet! 1979 | 8. Dezember
    • Der rechte Weg zum Leben unter einer guten Regierung

      „WIR waren ausgerüstet mit Gummiknüppeln, mit bleiummantelten Schlagstöcken, mit denen wir Autos demolierten, mit Ketten und sogar mit Schußwaffen“, erzählte ein ehemaliger Parteimann aus Italien. Dieser junge Italiener setzte sich Ende der 1960er Jahre durch Anwendung von Gewalt und Teilnahme am „Stadtkrieg“ für seine politischen Ideale ein. Wie er berichtete, lag „eines der Hauptziele des Stadtkrieges darin, Schaden anzurichten, um es später dann so hinzustellen, als sei die Gegenpartei dafür verantwortlich“.

      Aber dann geschah etwas, was den Italiener veranlaßte, anders über Politik zu denken. Ein junger Mann besuchte ihn in seiner Wohnung und fing an, mit ihm die Bibel zu studieren. Der ehemalige Parteimann berichtete, durch dieses Studium habe er vor allem gelernt, daß Gott „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht“ habe (Apg. 17:26). Der junge Italiener, der so gewalttätig gewesen war, sagte auch daß solche biblischen Grundsätze ihm halfen, den Haß abzubauen, den er gegen Leute mit einer anderen politischen Gesinnung hatte. Er fuhr fort:

      „Nun fragte ich mich: Wie soll es dem Menschen gelingen, seine Probleme mit Hilfe der Politik zu lösen, da die Politik das größte Problem doch selbst geschaffen hat: die Entzweiung der Menschheit? Damit die Menschheit e i n e Familie werden kann, müssen die Ursachen der Entzweiung beseitigt werden. Bei Jehovas Zeugen habe ich gesehen, daß das möglich ist: Schwarze und Weiße wurden im gleichen Wasser getauft; in Irland haben Protestanten und Katholiken, die Zeugen Jehovas wurden, aufgehört, einander zu hassen; während des Sechstagekrieges haben Araber und Juden in den Zusammenkünften der Zeugen nebeneinandergesessen. Und ich habe gelernt, Menschen zu lieben, die zu hassen ich gelehrt worden war. Niemand kann mit Recht sagen, daß Gottes Königreich, das Jehovas Zeugen erwarten, eine Utopie sei, denn schon jetzt sind Menschen, die in allen Ländern verstreut leben, unter diesem Königreich vereint.“

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