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In Ehrbarkeit heiratenDer Wachtturm 1961 | 1. Januar
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Versammlung, deren Haupt er ist, sollte die Ehe ebenso ehrenhaft sein, wie sie es bei seinen Vorfahren war.
15. Was muß in bezug auf Josephs Geschlechtsbeziehungen mit Maria gesagt werden? Welches Vergehens hielt er sie eine Zeitlang für schuldig, so daß sie es verdient hätte, wenn er sich von ihr getrennt hätte?
15 Maria war mit Joseph, dem Zimmermann, verlobt, der der Pflegevater ihres Sohnes werden sollte. Aber in der Zeit, in der sie verlobt waren, hatte Joseph keine Geschlechtsbeziehungen mit Maria, seiner Verlobten. Er hatte solche auch nicht mit ihr, als sie ein Kind erwartete und er sie auf das Geheiß des Engels hin zu sich nahm. Er wartete, bis sie Jesus geboren hatte. (Matth. 1:18-25) Bevor er wußte, daß Maria auf übernatürliche Weise schwanger geworden war, glaubte Joseph, sie habe ihr Eheversprechen verletzt. Er beabsichtigte daher, „heimlich von ihr zu scheiden“, weil er sie „nicht öffentlich zur Schau stellen wollte“, damit sie wegen ihrer „sittlichen Untreue“ nicht öffentlich gesteinigt würde.
16. Wie traten Jakob und Rahel in ehrenhafter Weise an die Ehe heran?
16 Der Patriarch Jakob, der Vorfahr Josephs, war sieben Jahre lang mit der schönen Rahel verlobt. Während der ganzen Zeit, in der er für den Brautpreis arbeitete, hatte er keine Geschlechtsbeziehungen mit ihr. Erst am Ende der Verlobungszeit bat er Laban, ihren Vater, um ihre Hand, so daß sie formell getraut wurden und er in Ehren mit ihr Beziehungen haben konnte. Somit traten Jakob und Rahel in Ehrbarkeit an ihre Ehe heran. — 1. Mose 29:20-30.
17. Als was bezeichnet es die Schrift, wenn ein Paar während seiner Verlobungszeit Geschlechtsverkehr hat, und wie kann eine Versammlung es dafür strafen?
17 Wenn sich heute gottergebene Zeugen Jehovas verloben, dürfen sie keinen Geschlechtsverkehr miteinander haben, bevor sie vor Zeugen getraut und als Ehepaar im Standesamtregister richtig eingetragen worden sind. Wenn sie nicht Selbstbeherrschung üben, sondern der Leidenschaft nachgeben und sich geschlechtlich vereinigen, begehen sie Hurerei. Der Umstand, daß sie verlobt sind, entschuldigt den Akt nicht und hebt ihn nicht aus dem Gebiet der Unsittlichkeit, der Hurerei, heraus. Wegen solcher Unsittlichkeit können sie aus der Christenversammlung ausgeschlossen werden. Ein christlicher Diener Gottes hat das Recht, sich zu weigern, sie zu trauen, wenn ihm sein Gewissen dies verbietet, so daß ihnen, wenn sie heiraten möchten, nachdem ihnen die Gemeinschaft entzogen worden ist und bevor sie wieder in die Versammlung aufgenommen werden, nur die Möglichkeit bleibt, sich standesamtlich trauen zu lassen.
18. Worüber sollten sich Verlobte vor der Hochzeit frei und offen gegenseitig unterrichten, um die Ehe zu einer glücklichen zu machen?
18 Um eine glückliche Ehe zu gewährleisten, sollten die Partner einander gut kennenlernen. Jeder sollte wissen, ob der andere vom Standpunkt der Bibel aus berechtigt ist, zu heiraten oder wieder zu heiraten. Beide sollten auch wissen, ob der andere über die körperliche Gesundheit verfügt, die für die Ehe erforderlich ist, und die ehelichen Pflichten ohne Gefahr, mit Freude und mit dem gewünschten Ergebnis leisten kann. Wenn die Ehepartner nicht von den Eltern des Paares ausgewählt werden oder wenn diese nicht die richtigen Nachforschungen anstellen, muß das verlobte Paar dieses selbst tun, und zwar offen, ohne Scham, ernsthaft. Es gehört sich, daß man eine Blutuntersuchung und eine andere ärztliche Untersuchung, die vor einer Eheschließung erforderlich sind, machen läßt und sich die nötigen Papiere beschafft.
19. Weshalb sollten Personen, die sich miteinander verbinden möchten, die Tatsachen, die sie persönlich betreffen, erfahren, bevor sie sich dazu entschließen, zu heiraten, und welches aus dem Leben gegriffene Beispiel zeigt, wie dringend notwendig dies ist?
19 Betrachtet nichts als selbstverständlich. Lernt die Tatsachen kennen. Dann wird weder die Hochzeitsnacht noch das, was nachher kommt, enttäuschen, sondern beglücken. Es wird dann nicht so sein, wie im Fall jener Gott hingegebenen Lateinamerikanerin, die auf den Zuspruch eines Freundes ihres Bräutigams hin, der die Umstände kannte, heiratete. Entsetzt entdeckte sie zu spät, daß sie die Frau eines Leprakranken geworden war, der seine Krankheit verheimlicht hatte. Der Leprakranke hatte dadurch, daß er seine schreckliche Krankheit verheimlichte, keine christliche Liebe offenbart. Der Freund des Bräutigams, der zuließ, daß die beiden heirateten, und das nichts ahnende Mädchen in Unwissenheit ließ, hatte keine Bruderliebe an den Tag gelegt. Als die Sache wegen des unglücklich verheirateten Mädchens der Watch Tower Society berichtet wurde, konnte diese Gesellschaft nichts tun, um das Mädchen von den furchtbaren Folgen seines Versäumnisses, vor der Eheschließung nachzuforschen und erst dann eine vernünftige Entscheidung zu treffen, zu befreien. Das ist sehr bedauernswert, weil Krankheit und Siechtum keine schriftgemäßen Gründe für eine Scheidung sind, wodurch jemand frei wird, wieder zu heiraten, ohne sich des Ehebruchs schuldig zu machen. Auf diese Weise blindlings und unwissend an die Ehe heranzutreten führt nicht zum Frieden in der Ehe.
20. Unter welchen Verhältnissen bringt eine Ehe ihren Lohn in Form von Segnungen mit sich, und was ist die beste Wegleitung für Ehepaare?
20 Wenn ein Christ mit den nötigen Kenntnissen und ehrenhaft an die Ehe herantritt und dann eine Ehe in Ehrbarkeit schließt, bringt dies als Lohn reiche Freuden, Vorrechte und Segnungen mit sich. Die Ehe gereicht Gott, dem himmlischen Gründer der Ehe, zur Ehre. Aber dieses Thema und die ernsten, vornehmen Pflichten einer ehrbaren Ehegemeinschaft sollen in den nachfolgenden Artikeln auf Grund der Bibel, der besten Wegleitung für Eheleute, weiter erörtert werden.
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Jehovas unverdiente Güte genügt unsDer Wachtturm 1961 | 1. Januar
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Jehovas unverdiente Güte genügt uns
DER Apostel Paulus betete einst wiederholt zu Gott, um von einem bestimmten Leiden befreit zu werden. Aber statt daß ihm seine Bitte gewährt wurde, sagte Gott zu Paulus: „Meine unverdiente Güte genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht.“ Die Tatsache, daß Paulus diese Lektion gründlich lernte, geht aus den Worten hervor, die er einige Jahre später den Christen in Philippi schrieb: „Ich habe gelernt, in jeder Lage, in der ich mich befinde, genügsam zu sein. Für alles habe ich die Kraft durch ihn, der mir Kraft verleiht.“ — 2. Kor. 12:9; Phil. 4:11, 13, NW.
Die Tatsache, daß die unverdiente Güte Jehovas auch für Christen in der heutigen Zeit genügt, so wie das bei Paulus vor 1900 Jahren der Fall war, ist aus folgender Erfahrung ersichtlich:
Vor etwa zwei Jahren sprach ein Zeuge Jehovas an einer Tür vor, und eine Pflegerin lud ihn ein einzutreten. Sie führte ihn an das Bett der Dame des Hauses, zu einer Mutter, die anscheinend noch keine dreißig Jahre alt war und in einer künstlichen Lunge lag, weil sie von Kinderlähmung befallen war. Diese Krankheit hatte sie derart hart mitgenommen, daß sie vom Hals bis zu den Füßen gelähmt war. Alles, was sie tun konnte, war: ihren Kopf etwas bewegen, doch nur von einer Seite zur anderen. Als sie hörte, was der Zeuge erzählte, gab sie ihrem Wunsch Ausdruck, die angebotenen Zeitschriften Der Wachtturm, und Erwachet! zu erhalten, und sagte, sie werde sie gerne lesen.
In Begleitung eines Gefährten machte der Zeuge bald einen Rückbesuch bei dieser Invalidin. Sie freute sich über den Besuch, stellte biblische Fragen und war froh, daß man ihr versprach wiederzukommen. So machte man regelmäßig Besuche, die aber nur etwa 15 bis 20 Minuten dauerten, da sie schnell müde wurde. „Ich habe bisher noch nie so etwas gehört“, sagte sie einmal. Sie erzählte, daß während der sieben Jahre, da sie so isoliert gewesen sei, Vertreter vieler Religionsgemeinschaften bei ihr vorbeigekommen seien, meistens Gesundbeter. „Aber“, so sagte sie, „wie sehr ich mich auch anstrengte, die Sache wirkte bei mir nie.“ Diese Gesundbeter sagten ihr schließlich, daß sie entweder keinen Glauben habe oder daß Gott sie wegen früher begangener Sünden strafe. Deswegen hatte sie genug von Religion von aller Art und dachte zuerst, die Zeugen gehörten in die gleiche Kategorie, in die alle anderen gehören.
Doch schnell bemerkte sie, daß Jehovas Zeugen anders waren, aber sie konnte sich nicht erklären, wieso. Bald erkannte sie die Hoffnung auf Jehovas neue Welt; daß Satan an all dem Weh und Leid unter den Menschen verantwortlich ist, schien ihr vernünftig zu sein. Auch war sie sehr beeindruckt, daß Jehovas Zeugen die Bibel öffnen konnten, um sie dann selbst die Antworten auf ihre vielen Fragen lesen zu lassen. Das hatte keiner der religiösen Leute getan, die zuvor bei ihr vorbeigekommen waren.
Nun besitzt sie das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies und liest es ihren beiden Kindern vor, während diese ihr die Seiten umblättern. Man hat ihr ein großes Brett am Bett befestigt, mit Klammern, die die Bücher festhalten. Hier liegt sie nun und liest und freut sich über die Wahrheit. Sie hat auch gelernt, daß man mit dem Munde seinen Glauben bekennen muß, um Rettung zu finden. Dafür hat sie nun ein besonderes Telefon und kann infolgedessen ihre Freunde anrufen und ihnen von den guten Dingen erzählen, die sie über Jehova und seine neue Welt kennengelernt hat. Ihre Kinder geben ihr auch Telefonnummern von Fremden
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