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Mit der geoffenbarten Wahrheit Schritt haltenDer Wachtturm 1964 | 15. August
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Harmagedon-Überlebenden als auch die vielen, die auferweckt werden, zu unterweisen. Welch ein wunderbares Schulungswerk wird das sein! Welch eine Freude und welch ein Vorrecht, sich jetzt auf dieses bevorstehende wunderbare Werk vorzubereiten! Ja, halte mit den Wahrheiten, die Jehova heute durch seinen „treuen und verständigen Sklaven“ offenbart, Schritt, denn: „Glückselig [ist] der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! ... Wer sie festhält, ist glückselig“. — Spr. 3:13, 18.
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Ihr Jugendlichen, bewahrt eure Lauterkeit in der Schule!Der Wachtturm 1964 | 15. August
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Ihr Jugendlichen, bewahrt eure Lauterkeit in der Schule!
ALLE Christen, ob jung oder alt, müssen ihre Lauterkeit gegenüber Jehova Gott bewahren. Jugendliche denken aber oft, sie brauchten es mit dieser Anforderung noch nicht so genau zu nehmen wie die Älteren. Wollt ihr aber wahre Zeugen Jehovas Gottes sein, dann tut ihr gut, euch stets daran zu erinnern, daß auch ihr jederzeit eure Lauterkeit bewahren müßt. Denkt nicht, ihr könntet die Verletzung biblischer Grundsätze mit eurer Jugend entschuldigen. Wollt ihr des ewigen Lebens in Gottes neuer Ordnung der Dinge würdig sein, so müßt ihr euch streng an die biblischen Grundsätze halten und eure Lauterkeit auch während der Schulzeit bewahren.
Welche biblischen Grundsätze werden euch unter anderem helfen, eure Lauterkeit Gott gegenüber zu bewahren?
„FLIEHT VOR DEM GÖTZENDIENST“
Einen dieser Grundsätze finden wir in 1. Korinther 10:14 (NW): „Flieht vor dem Götzendienst.“ Dieser an Christen gerichtete Befehl bezieht den Gedanken ein, der dem zweiten der Zehn Gebote zugrunde liegt. Dieses Gebot lautet: „Du sollst dir kein geschnitztes Bild oder eine Gestalt machen, die dem gleich ist, was irgend oben in den Himmeln ist oder was sich darunter auf der Erde befindet oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen, noch dich verleiten lassen, ihnen zu dienen, denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert.“ — 2. Mose 20:4, 5, NW.
Um Jehova ausschließlich ergeben zu sein, sind wahre Christen all die vergangenen Jahrhunderte hindurch vor dem Götzendienst geflohen. Wie schon die ersten Christen ihre Lauterkeit bewahrten, indem sie vor jeder Form des Götzendienstes flohen, bestätigt das Buch A History of Civilization (Eine Geschichte der Zivilisation) von Brinton, Christopher und Wolff. Wir lesen in diesem Buch unter anderem: „Um dieses Völkergemisch [im Römischen Reich] zusammenzuhalten, um ihm eine Art Landesfahne als Symbol dieser Einheit zu geben, wurde der Kaiser zum Gott erklärt ... Es war dem wahren Christen daher unmöglich, eine Handlung auszuführen, die für einen Außenstehenden lediglich eine Höflichkeitsbezeugung war, wie heute das Abnehmen des Hutes, wenn die Fahne in einer Parade vorbeigetragen wird.“
Die ersten Christen weigerten sich trotz Verfolgung, vor nationalen Hoheitszeichen oder vergötterten Menschen eine religiöse Handlung auszuführen, weil sie dadurch diesen den heiligen Dienst dargebracht hätten, der Gott gehört. (Röm. 1:25, NW) Wir sollten uns an den ersten Christen ein Beispiel nehmen und ebenfalls vor jeder Form von Götzendienst fliehen.
„KEIN TEIL DER WELT“
Die Absonderung von der Welt der Gottlosen ist ein weiterer Grundsatz, an den sich jugendliche Gott hingegebene Christen halten sollten. Diesen Grundsatz lehrte Jesus Christus auch seine Jünger. Er sagte von ihnen: „Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin.“ (Joh. 17:16, NW) Jesus Christus zeigte, was es heißt, sich von der Welt fernzuhalten. Er verwarf nicht nur die niedrigen Sittenmaßstäbe der Welt um ihn herum, sondern hielt sich auch von der Politik fern. Als der Teufel ihm die Herrschaft über alle Königreiche der Welt anbot, wies er das Angebot zurück. (Matth. 4:8-10) Jesus Christus wollte in dem politischen System, das die Welt der Gottlosen aufgebaut hatte, weder eine kleine noch eine große Rolle spielen. Er vereitelte deshalb auch einen Versuch des Volkes, ihn zum König zu machen, indem „er sich wieder auf den Berg [zurückzog] ..., er allein“. — Joh. 6:15, NW.
Jesus hielt sich, solange er lebte, von der Politik fern, und im Jahre 96 zeigte der auferstandene Sohn Gottes seinem Apostel Johannes in einer Vision ein wildes Tier, das aus dem Meer aufstieg und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Da die Offenbarung in Sinnbildern übermittelt wurde, war das wilde Tier kein buchstäbliches Tier. Gemäß der Erklärung, die die Bibel über die im 7. und 8. Kapitel des Buches Daniel erwähnten wilden Tiere selbst gibt, versinnbildlicht das wilde Tier, das Johannes in seiner Vision sah, die sichtbare politische Organisation des Teufels, die im Laufe der Jahrhunderte unter der Leitung von sieben „Häuptern“ stand. Wer gab diesem symbolischen politischen Tier seine Macht? Die Bibel sagt: „Der Drache gab dem Tier seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“ (Offb. 13:2, NW) Da der Drache, der Teufel, dem symbolischen politischen Tier seine Macht gibt, sollten Christen den Rat und das Beispiel Jesu befolgen und nichts mit der Politik der Welt der Ungläubigen zu tun haben.
„GEGEN ALLE SANFT SEIN“
Die Bibel zeigt auch, daß alle wahren Christen die Frucht des heiligen Geistes Gottes hervorbringen sollten. Zu dieser Frucht gehören Liebe, Friede, Freundlichkeit, Milde und Selbstbeherrschung. (Gal. 5:22, 23, NW) Deshalb wird zu Christen, zu jungen und alten, gesagt: „Ein Sklave des Herrn aber hat es nicht nötig zu streiten, sondern muß gegen alle sanft sein, lehrfähig, der sich unter üblen Umständen beherrscht.“ (2. Tim. 2:24, NW) Wollen wir diesen Rat befolgen, so müssen wir anderen gegenüber in unseren Worten und in unseren Taten sanft sein. Wir sollten nicht wegen jeder Kleinigkeit einen Streit vom Zaun brechen oder ständig in Kampfstimmung sein. Wir sollten lernen, uns zu beherrschen, auch wenn wir herausgefordert werden.
Da wir nun einige der biblischen Grundsätze erwähnt haben, die ein Christ beachten sollte, um seine Lauterkeit Gott gegenüber zu bewahren, solltet ihr euch jetzt überlegen, was das für euch als Schüler bedeutet. Ihr geht in die Schule, um zu lernen, das heißt, um im Lesen und Schreiben, in Geschichte usw. unterrichtet zu werden und vielleicht einen Beruf zu erlernen. Während ihr aber in der Schule seid, solltet ihr als Christen nicht den „Geist der Welt“ annehmen, denn Jesus sagte, seine wahren Nachfolger seien „kein Teil der Welt“. Sein inspirierter Apostel Paulus schrieb: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr euch selbst vergewissern könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist.“ (1. Kor. 2:12; Joh. 15:19; Röm. 12:2, NW) Ein Christ kann also nicht bei allem, was die Welt unternimmt, mitmachen. Er muß nach dem in der Bibel dargelegten „vollkommenen Willen Gottes“ handeln. Die Bibel sagt uns nicht, wie wir in jeder Situation, in die wir kommen mögen, handeln sollten; sie enthält aber Grundsätze, die uns leiten sollten.
FAHNENGRUSSZEREMONIEN
In vielen Schulen werden häufig Fahnengrußzeremonien durchgeführt. Von welchem biblischen Grundsatz sollte sich ein Christ in diesem Fall leiten lassen?
Nun, was ist eine Fahne? Eine von Menschen geschaffene bildliche Darstellung, ein Symbol, das den Staat vertritt. Auf Fahnen sind oft Dinge dargestellt, die oben in den Himmeln sind, zum Beispiel Sterne, oder auch Dinge auf der Erde. Würden Gott hingegebene Christen vor einer Fahne niederknien oder sie grüßen, so würden sie dadurch nicht nur das zweite Gebot, sondern auch das an Christen gerichtete Gebot: „Flieht vor dem Götzendienst“ verletzen.
In einigen Ländern wird von den Kindern verlangt, daß sie vor der Landesfahne niederknien und sie küssen. Anderswo wird sie mit ausgestrecktem Arm oder durch Anlegen der Hand an die Stirn oder an die Brust gegrüßt. Diese verschiedenen Ehrenbezeigungen haben im Grunde alle ein und dieselbe Bedeutung. Das Grüßen eines Hoheitszeichens durch irgendeine Hand- oder Körperbewegung ist eine götzendienerische Handlung, die Jehovas Zeugen als Gott hingegebene Christen aus Gewissensgründen nicht ausführen können. Was andere in dieser Hinsicht tun, kümmert sie nicht.
Was aber, wenn ihr die Fahne nicht zu grüßen braucht, man euch jedoch auffordert, sie in einem Umzug zu tragen oder sie im Klassenzimmer zu halten, damit andere sie grüßen können? Würdet ihr dadurch das Gebot befolgen: „Flieht vor dem Götzendienst“? Nein, im Gegenteil! Ihr würdet euch dadurch zum Mittelpunkt der götzendienerischen Zeremonie machen.
Dasselbe gilt auch für die patriotischen Umzüge, an denen sich in vielen Ländern Studenten und Schüler beteiligen müssen. Wer an solchen Veranstaltungen teilnimmt, zeigt dadurch natürlich, daß er das, was durch den Umzug geehrt werden soll, unterstützt. Jehovas Zeugen können dies aus Gewissensgründen nicht tun.
Würde ein Gott hingegebener Christ den erwähnten biblischen Grundsatz auch verletzen, wenn er während der Fahnengrußzeremonie nur ruhig dabeistände? Wird man durch das Stehen vor der Fahne zu einem Götzendiener? Nein, dadurch, daß man ruhig dasteht, während andere die Fahne grüßen, zeigt man, daß man lediglich ein Zuschauer ist, der die Fahne respektiert. Das Grüßen der Fahne, nicht das bloße Stehen vor ihr, ist die götzendienerische Handlung.
Angenommen aber, man müßte während der Fahnengrußzeremonie eine bestimmte Körperhaltung einnehmen. Täte man das, so würde man sich an der götzendienerischen Handlung beteiligen.
In Verbindung mit dem Fahnengruß können also die verschiedensten Situationen entstehen. Wovon sollte sich ein junger Christ somit leiten lassen? Benötigt er eine talmudähnliche Sammlung von Regeln für jede erdenkliche Situation? Nein, er braucht sich nur an den Grundsatz zu halten. Ihr wißt, welcher Grundsatz in diesem Zusammenhang gilt: „Flieht vor dem Götzendienst.“ Wendet diesen Grundsatz stets an, und ihr werdet in jedem Fall entscheiden können, wie ihr als Gott hingegebene Christen handeln müßt, um eure Lauterkeit zu bewahren.
Nehmen wir ein anderes Beispiel. Angenommen, ein Schüler wird als Vertreter der ganzen Klasse ausgewählt, der zur Zeremonie auf den Schulhof hinaus muß, um dort die Fahne zu grüßen. Die anderen Schüler bleiben im Klassenzimmer, erheben sich lediglich von den Plätzen und bleiben stehen, während ihr Vertreter draußen die Fahne grüßt. Dürfte sich ein Christ in diesem Falle auch erheben und stehenbleiben? Nun, was bedeutet das Stehen in diesem Fall? Es bedeutet, daß ihr damit einverstanden seid, daß der Schüler draußen die Fahne für euch grüßt. Er nimmt
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