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  • ‘Wenn ihr Jerusalem von Heeren umlagert seht’
    Der Wachtturm 1974 | 15. Oktober
    • deiner Mitte zu Boden schmettern, und sie werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Besichtigung nicht erkannt hast“ (Luk. 19:44). „Wahrlich, ich sage euch: Keinesfalls wird hier ein Stein auf dem anderen gelassen, der nicht niedergerissen werden wird“ (Matth. 24:2).

      Das Unheil, das über Jerusalem und seine Bewohner kam, sollte uns bestimmt nachdrücklich vor Augen führen, wie wichtig es ist, die biblischen Prophezeiungen zu beachten. Besonders heute sollten wir dies tun, da wir in der Zeit leben, die die Bibel als die „letzten Tage“ bezeichnet. Ist es nicht eine Tatsache, daß Gesetzlosigkeit und Gewalttat heute ebenso verbreitet sind wie im alten Jerusalem, bevor es zerstört wurde? (2. Tim. 3:1-5). Wie ist es aber möglich, der „großen Drangsal“, mit der diese „letzten Tage“ enden werden, zu entrinnen? Nicht dadurch, daß man an einen anderen geographischen Ort flieht, denn die bevorstehende „Drangsal“ wird über die ganze Erde kommen. Gottes Wort weist auf den Weg des Entrinnens hin: „Suchet Jehova“, heißt es darin, „all ihr Sanftmütigen der Erde, die ihr Seine eigene richterliche Entscheidung ausgeführt habt. Suchet Gerechtigkeit, suchet Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden“ (Zeph. 2:3).

      Bist du bestrebt, dich Gottes Maßstab der Gerechtigkeit anzupassen? Unterwirfst du dich demütig seiner richterlichen Entscheidung? Wenn ja, dann magst du in der kurz bevorstehenden Drangsal von Gott beschützt werden. Ganz gleich, in welcher Lage du dich gegenwärtig befindest, solltest du jetzt Schritte unternehmen, um zu beweisen, daß du ein loyaler Diener Jehovas bist. Das ist die wichtigste Lehre, die wir aus dem Unglück ziehen können, das im ersten Jahrhundert u. Z. über Jerusalem kam, und wenn wir entsprechend handeln, kann uns dies in der „großen Drangsal“, die über das gegenwärtige gottlose System der Dinge kommen wird, das Leben retten (Offb. 7:13-17).

  • Weshalb erzählte Jesus das Gleichnis von den „zehn Jungfrauen“?
    Der Wachtturm 1974 | 15. Oktober
    • Weshalb erzählte Jesus das Gleichnis von den „zehn Jungfrauen“?

      EIN guter Lehrer zeichnet sich dadurch aus, daß er imstande ist, eine bestimmte Tatsache oder einen Grundsatz, der im Leben eine Rolle spielt, auf deutliche und einfache Weise zu veranschaulichen. Jesus Christus gab in dieser Hinsicht ein vorzügliches Beispiel. Wir stellen fest, daß er vor allem mit Hilfe von Gleichnissen lehrte, bei denen es sich um prophetische Veranschaulichungen handelte, die entweder aus dem Leben gegriffen waren oder zeigten, wie ein Grundsatz anzuwenden ist (Matth. 13:34, 35). Sie sind voller Bedeutung.

      Ja, Veranschaulichungen, wie Jesus sie verwandte, eignen sich im allgemeinen sehr gut dazu, einen Gedanken zu vermitteln, denn 1. erfordern sie Interesse und Aufmerksamkeit, 2. regen sie die Denkfähigkeit an, 3. sprechen sie das Gefühl und das Herz an, 4. sind sie eine Gedächtnisstütze und 5. tragen sie dazu bei, daß die Wahrheit unverfälscht bleibt, weil sie aus dem Leben gegriffen sind oder natürliche Vorgänge beschreiben, wogegen sich die Bedeutung gewisser Worte ändern mag.

      Daher sind Jesu Lehren, obgleich er vor mehr als 1 900 Jahren auf der Erde lebte, nicht veraltet, und wir können sie verstehen und genausoviel daraus entnehmen, wie wenn sie in unserer heutigen Zeit geäußert worden wären. Ja viele davon beziehen sich tatsächlich besonders auf unsere Zeit.

      DER ZWECK DES GLEICHNISSES

      Eine der eindrucksvollsten Veranschaulichungen Jesu ist das Gleichnis von den „zehn Jungfrauen“. Auch ist es besonders für uns heute von großer Bedeutung. Warum erzählte er es? Es sollte Christen — vor allem heute lebenden Christen — helfen, die Gegenwart Christi in Königsmacht zu erkennen.

      Die Apostel hatten Jesus gefragt: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3). In seiner Antwort, die in Matthäus, Kapitel 24 und 25 aufgezeichnet ist, führte er viele Ereignisse an, darunter auch einige Veranschaulichungen. Er wies darauf hin, daß alle diese Ereignisse die Bestandteile des großen Zeichens dafür bilden würden, daß er unsichtbar in Königsmacht gegenwärtig sei.

      Jesus erzählte das in Matthäus 25:1-12 aufgezeichnete Gleichnis von den „zehn Jungfrauen“ nicht nur, damit seine Jünger, die in der Zeit seines zweiten Kommens auf der Erde leben, seine Gegenwart erkennen würden. Jesus wollte ihnen mit Hilfe dieses Gleichnisses auch zeigen, daß sie äußerst wachsam sein sollten, um nicht leer auszugehen wie die Pharisäer bei Jesu erstem Kommen. Das Gleichnis zeigt auch, welche Verantwortlichkeiten und Pflichten Christi Jünger während seiner Gegenwart als König haben würden (Ps. 110:3). Jesus wünschte, daß alle, denen Gott die „himmlische Berufung“ zuteil werden ließ, treu blieben und ihr wunderbares Ziel erreichen würden, nämlich Miterben in seinem Königreich zu sein (Hebr. 3:1; Röm. 8:17; Offb. 20:4, 6).

      HOCHZEITSFESTE IN BIBLISCHEN ZEITEN

      Da das Gleichnis von den „zehn Jungfrauen“ auch von einem Hochzeitsfest handelt, ist es nützlich, sich kurz mit den Hochzeitsbräuchen zu befassen, die zu der Zeit, als Jesus dieses Gleichnis erzählte, üblich waren.

      Obgleich es für die Eheschließung selbst anscheinend keine bestimmte Zeremonie gab, wurde eine Hochzeit in Israel doch auf sehr freudige Weise gefeiert. Am Hochzeitstag traf die Braut zu Hause gewöhnlich umfangreiche Vorbereitungen. Sie trug ihre schönsten Gewänder und legte den kostbarsten Schmuck an. Zur Kleidung der Braut gehörte damals auch eine Art Schleier, der den Kopf bedeckte und manchmal bis zu den Füßen reichte (Jer. 2:32; Jes. 3:19, 23; 49:18). Diese Kopfbedeckung symbolisierte die Unterwürfigkeit der Braut gegenüber ihrem Bräutigam (1. Mose 24:65; 1. Kor. 11:5-10).

      Der Bräutigam, der gleichfalls in seiner besten Kleidung erschien, verließ am Abend sein Haus und begab sich in Begleitung seiner Freunde zur Wohnung der Brauteltern. Von dort bewegte sich der Festzug zum Hause des Bräutigams oder seines Vaters, begleitet von Musikanten oder Sängern und im allgemeinen auch von Personen, die Lampen trugen.

      Die Menschen, die den Weg säumten, bekundeten gewöhnlich großes Interesse für den Festzug. Einige schlossen sich ihm an, besonders Mädchen, die Lampen trugen, mit denen sie den Weg erhellten und zu dem bunten Bild der Festlichkeit beitrugen (Jer. 7:34; 16:9; Jes. 62:5). Da kein Grund zur Eile bestand, mag der Bräutigam ziemlich viel Zeit in seinem Haus verbracht haben, und es mag auch eine Verzögerung eingetreten sein, bevor sich der Festzug vom Haus der Braut aus in Bewegung setzte, so daß es ziemlich spät wurde und

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