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Im Hinblick auf Gottes Königreich säenDer Wachtturm 1980 | 15. September
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Art“ (1. Mose 1:12). Der Sohn Gottes bewies somit damals, daß er ein umfassendes Wissen über den Pflanzenwuchs hatte und darüber, wie die Erde allmählich Frucht hervorbringt.
16. Welche Vision im letzten Buch der Bibel zeigt, ob der verherrlichte Jesus Christus in bezug auf das Wachstum der Christenversammlung müde ist oder schläft?
16 Was das Wachstum der Versammlung betrifft, so zeigt die Offenbarung, das letzte Buch der Bibel, das ungefähr 63 Jahre nach der Himmelfahrt Jesu (am Donnerstag, den 25. Ijjar oder 12. Mai 33 u. Z.) geschrieben wurde, daß Jesus Christus inmitten der sieben Leuchter wandelt, die für die sieben Versammlungen Kleinasiens stehen. Mit seinen Augen, die einer „Feuerflamme“ gleichen, ist er hellwach, wenn er den geistigen Zustand dieser sieben bekannten Versammlungen inspiziert. Er wird also nicht so dargestellt, als sei er schläfrig oder als nehme er das Wachstum der Versammlungen nicht wahr. Er muß gewußt haben, wie jene Versammlungen gewachsen waren und den geistigen Stand erreicht hatten, den er beschrieb (Offb. 1:14; 2:18).
17. Welche in Offenbarung 5:6 geschilderte Vision zeigt, ob der verherrlichte Jesus Christus von dem Menschen dargestellt werden konnte, der Samen auf den Boden wirft und nachts schläft?
17 Nach seiner Himmelfahrt und seinem Erscheinen in Gottes Gegenwart wird Jesus als ein eben geschlachtetes, doch wieder lebendiges Lamm dargestellt, das „sieben Augen hatte, welche Augen die sieben Geister Gottes bedeuten, die nach der ganzen Erde hin ausgesandt worden sind“ (Offb. 5:6). Diese „sieben Augen“ des Lammes Gottes lassen auf alles andere als Müdigkeit oder Schläfrigkeit schließen. Sie bedeuten, daß der verherrlichte Jesus Christus hellwach ist und ständig alles wahrnimmt. Er konnte also nicht von dem Menschen dargestellt werden, der den Samen auf den Erdboden wirft, nachts schläft und nicht weiß, wie das, was er gesät hat, wächst.
18. Wen stellt also der Mensch im Gleichnis logischerweise dar?
18 Wen stellt also der Mensch in dem Gleichnis dar? Der Evangeliumsschreiber Markus macht uns auf diesen einzelnen Landwirt aufmerksam, gleich nachdem er davon berichtet hat, daß Jesus seinen vertrauteren Jüngern den Rat gab, dem, was sie hörten, Aufmerksamkeit zu schenken. Ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit würde mit einem entsprechenden Gewinn belohnt werden, ja es würde sogar noch mehr hinzugefügt werden. Der Mensch in dem Gleichnis stellt folglich jeden einzelnen dar, der bekennt, ein Jünger (oder Lernender) Jesu Christi, des bedeutendsten Verkündigers des Königreiches Gottes, zu sein.
ERKENNUNGSMERKMALE DES GLEICHNISSES
19, 20. Welche zwei Hauptpunkte enthält das Gleichnis, welcher Gedanke wird daher durch das Gleichnis hervorgehoben, und was würde das Entscheidende dabei sein, die Menge oder die Qualität?
19 Jesus begann das Gleichnis mit den Worten: „So ist das Königreich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf den Erdboden wirft“ (Mark. 4:26).
20 Das ganze Gleichnis enthält im wesentlichen zwei Hauptpunkte: Es spricht erstens von einem Aussäen des Samens in Verbindung mit Gottes Königreich und zweitens von einer Ernte des Getreides, das aus der Saat hervorgeht. Der Gedanke ist also, daß, wenn gesät wurde, auch eine Ernte erwartet werden kann. Das eine folgt unausweichlich auf das andere. Es ist eine unumstößliche Tatsache: Was jemand in Verbindung mit Gottes Königreich sät, wird er schließlich auch ernten. Das Entscheidende dabei ist nicht die Menge, sondern die Qualität dessen, was er erntet.
21. Ging Jesus näher auf die Art des Samens und des Bodens ein, auf den der Same geworfen wurde, und welche Frage erhebt sich dennoch in bezug auf den Samen?
21 Jesus ging nicht näher darauf ein, welche Samen und welche Bodenart bei der Aussaat eine Rolle spielten. Er sagte: „Sobald aber die Frucht es erlaubt, legt er die Sichel an, weil die Erntezeit gekommen ist“ (Mark. 4:29). Bei den Juden, denen Jesus dieses Gleichnis erzählte, gab es während des landwirtschaftlichen Jahres drei Ernten. Die erste fand gleich nach der Passahfeier im Frühjahr statt, nachdem der Hohepriester am 16. Nisan im Tempel in Jerusalem eine Garbe der Gerstenernte dargebracht hatte. Fünfzig Tage später brachte er die Erstlinge der Weizenernte im Tempel dar, wonach diese Ernte eingebracht wurde. Mit der dritten Ernte fing man im Spätsommer an; sie wurde durch das Fest der Einsammlung oder Laubhüttenfest gewürdigt, das am 15. Tag des siebenten Mondmonats, Tischri, begann (2. Mose 23:14-17). Welche der drei Ernten in dem Gleichnis gemeint war, wird nicht gesagt. Was stellt aber der ausgesäte Same dar, ganz gleich, was für eine Art es war?
22. Wenn der Same nicht die Glieder der Christenversammlung darstellt, was stellt er dann dar, und ist die Entwicklung des „Samens“ unbeeinflußbar?
22 Jesus sagte in seinem Gleichnis, daß der ausgesäte Same sproßte, daß der Halm emporwuchs und reifte und schließlich das volle Korn in der Ähre war. Wir haben bereits festgestellt, daß der ausgesäte Same kein Sinnbild der Glieder der Christenversammlung ist. Wie der folgende Artikel zeigen wird, stellt der auf den Erdboden gestreute Same die Wesenszüge des Säenden, seine Einstellung und seine Fähigkeiten für den Dienst in Verbindung mit dem Königreich Gottes dar. Der Säende ist, was die Nährstoffe für den Samen betrifft, auf den Boden angewiesen. Die Entwicklung der erwähnten Wesenszüge und ihre Ausreifung bis zur Ernte erfolgt allmählich. Wir sollten über diese Entwicklung wachen, denn sie ist nicht unbeeinflußbar.
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Früchte ernten, die für Gottes Königreich geeignet sindDer Wachtturm 1980 | 15. September
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Früchte ernten, die für Gottes Königreich geeignet sind
1. Worauf machte Jehova mit den Worten aus Jeremia 4:3, 4 aufmerksam?
IN Jeremia 4:3, 4 lesen wir die Worte Jehovas: „Pflügt euch urbares Land, und fahrt nicht fort, unter Dornen zu säen. Laßt euch für Jehova beschneiden, und entfernt die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und Bewohner Jerusalems; damit mein Grimm nicht hervorgehe so wie ein Feuer und er gewißlich brenne und niemand lösche, wegen der Schlechtigkeit eurer Handlungen.“ Mit diesen Worten machte Jehova auf den schlechten Herzenszustand seines Bundesvolkes aufmerksam.
2. Wie zeigt das Gleichnis von dem Samen, der unter die Dornen fällt, daß wir auf die Umwelt achten müssen, wenn wir in geistiger Hinsicht säen?
2 Auch Jesus Christus veranschaulichte in einem Gleichnis, welche enttäuschenden Ergebnisse sich einstellen, wenn unter die Dornen gesät wird. Sowohl in Matthäus 13:1-9 als auch in Markus 4:1-9 beschreibt er, wie etwas von dem Samen, den der Sämann ausstreut, auf Stellen fällt, die Dornensamen enthalten. Von solchen Stellen erhielt er keinen Ertrag, da die Dornen aufwuchsen und das Getreide erstickten, so daß das Korn nicht reifen konnte (Luk. 8:4-8). Dieses Bild zeigt, daß wir auf die Umwelt achten müssen, in der wir in geistiger Hinsicht säen.
3. Was stellt der Same in dem Gleichnis in Markus 4:26-29 dar, und was müssen Christen im Hinblick auf ihre Persönlichkeit heute genauso entwickeln, wie es Christen im ersten Jahrhundert taten?
3 In dem Gleichnis von dem Sämann und dem Samen, das in Markus 4:26-29 zu finden ist, stellt der Same die Wesenszüge einer Person dar. Zu den Juden, die das Gleichnis von dem Sämann und andere Gleichnisse verwarfen, sagte Jesus: „Das Königreich Gottes wird von euch genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt“ (Matth. 21:43, 45, 46). Gemäß diesen Worten gibt es „Früchte“ des Königreiches Gottes (Luk. 3:8). Mit diesen Königreichsfrüchten ist die sogenannte „Frucht des Geistes“ verbunden, nämlich „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ (Gal. 5:22, 23). Im ersten Jahrhundert mußten die Christen, an die der Apostel Paulus schrieb, in Verbindung mit Gottes Königreich genauso „Samen“ aussäen — christliche Eigenschaften, die genährt werden müssen —, wie Christen dies heute tun müssen. Diese Eigenschaften müssen voll entwickelt werden, völlig ausreifen (Sach. 8:12; Jak. 3:18).
4. Was ist für den „Samen“, für die christlichen Eigenschaften, notwendig, um genährt zu werden?
4 Wenn diese Eigenschaften voll ausgereift sind, wäre es normalerweise an der Zeit, sie zu ernten. Aber wo sollte der Christ, der Sämann, diesen „Samen“ aussäen in der Hoffnung, am Ende die gewünschte Ernte einbringen zu können? Er wünscht, daß seine Ernte Gottes Anerkennung findet, daß er für würdig erachtet wird, in bezug auf Gottes Königreich angenommen zu werden. So notwendig, wie für den buchstäblichen Samen der Boden ist, ist für die christlichen Eigenschaften, „die Frucht des Geistes“, die Umwelt (Spr. 18:1).
5. In welcher Hinsicht muß man, wie in Lukas 8:14 gezeigt wird, Vorsicht walten lassen, um die gewünschte Ernte zu erzielen?
5 Denken wir an Jesu Gleichnis von den vier Bodenarten, auf die der Same des Sämanns fiel (Mark. 4:3-20; Luk. 8:5-15). Dieses Gleichnis zeigt, daß man bei der Wahl der Umwelt für den Samen Vorsicht walten lassen muß, wenn man die gewünschte Ernte erzielen möchte. Jesus sagte von der durch Dornen verseuchten Umgebung des Samens: „Was das betrifft, was unter die Dornen fiel, das sind die, die gehört haben, aber da sie durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen dieses Lebens fortgerissen werden, werden sie vollständig erstickt und bringen nichts zur Vollkommenheit“ (Luk. 8:14).
6. Wie machte Paulus in Galater 5:7-9 auf den Einfluß einer schlechten Umwelt aufmerksam?
6 Eine Bemerkung in diesem Sinne machte auch der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Galatien im Zusammenhang mit der „Frucht des Geistes“. Er wies die Galater warnend darauf hin, daß sie durch die verkehrte Umgebung schlecht beeinflußt wurden, indem er sagte: „Ihr liefet gut. Wer hat euch gehindert, der Wahrheit weiterhin zu gehorchen? Diese Art von Überredung stammt nicht von dem Einen, der euch beruft. Ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse“ (Gal. 5:7-9; Matth. 13:33). Jene Christen in Galatien standen unter dem Einfluß von Anhängern des Judaismus, deren Herz für die Gesamtheit der christlichen Lehren unempfänglich war, deren Ohren nicht hörten und deren Augen verklebt waren (Matth. 13:14, 15; Gal. 5:10). Einer solch hinderlichen Gesellschaft sollte man aus dem Wege gehen oder sie verlassen.
7. Wie brachte Paulus seine Sorge wegen des Einflusses einer schlechten Umwelt für die in Korinth lebenden Christen zum Ausdruck?
7 Der Apostel Paulus befürchtete, daß die Versammlung in Korinth nicht „die Frucht des Geistes“ hervorbringen würde, denn er schrieb an diese Christen: „Ich befürchte, daß ich euch, wenn ich eintreffe, etwa nicht so vorfinde, wie ich es wünschen möchte, und daß ich mich euch gegenüber nicht so erweise, wie ihr es wünschen möchtet, sondern daß es statt dessen etwa Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, üble Nachreden, Ohrenbläserei, Fälle von Aufgeblasenheit und Unordnung gebe“ (2. Kor. 12:20). Nachdem Paulus Personen zitiert hatte, die sagten: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben“, konnte er mit Recht warnend sagen: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:32, 33).
8. Wird die Entwicklung der Wesenszüge anhalten, selbst wenn der Christ sozusagen schläft, und warum kann er aufgrund des kleinen Pflänzchens noch kein sicheres Urteil fällen?
8 Dem Erdboden, in den der Same fällt, ist von Gott die Fähigkeit verliehen worden, sowohl Weizen als auch Dornen mit Nährstoffen zu versorgen. Genauso wird ein Christ durch die Umwelt, die er sich aussucht, um seine Wesenszüge zu entwickeln, zum Guten oder zum Schlechten beeinflußt. Selbst wenn er sozusagen schläft, während er sich in eine solche Umwelt einbettet, wird sich das Gesetz des Umwelteinflusses unbarmherzig auf ihn auswirken, bis das Gewachsene es erlaubt, die Sichel anzulegen, da für ihn die Erntezeit gekommen ist. Jesus sagte diesbezüglich: „Von selbst bringt die Erde allmählich Frucht hervor, zuerst den Grashalm, dann den Stengelkopf, schließlich das volle Korn in der Ähre“ (Mark. 4:28). Für den Sämann ist das Wachstum fast unmerklich, und es erfolgt aufgrund einer Kraft, die für ihn unfaßbar ist. Der Wuchs in die eine oder andere Richtung erfolgt allmählich — zuerst wie ein Grashalm, dann wie ein Stengelkopf und schließlich wie das volle Korn in der Ähre.
9. Wie zeigt das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut, daß man nicht sicher sein kann, was in einer bestimmten Umwelt, in der man gesät hat, hervorgebracht wird?
9 Wenn der Same sproßt und den Grashalm hervorbringt, mag der Sämann, wenn er nach dem äußeren Schein urteilt, nicht genau wissen, was er ernten wird. In diesem frühen Stadium des Wachstums ist er vielleicht nicht absolut sicher, was hervorkommt; er weiß nur noch, welche Art Samen er gesät hat. Jesus sagte zum Beispiel in dem Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut gemäß Matthäus 13:26-30:
„Als die Saat sproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Da traten die Sklaven des Hausherrn herzu und sagten zu ihm: ,Herr, hast du nicht vortrefflichen Samen auf dein Feld gesät? Woher hat es denn Unkraut?‘ Er sprach zu ihnen: ,Ein Feind, ein Mensch, hat das getan.‘ Sie sagten zu ihm: ,Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen?‘ Er sprach: ,Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts den Weizen mit ihm ausreißt. Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Erntezeit will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel um es zu verbrennen, dann geht und sammelt den Weizen in mein Vorratshaus.‘“
10. Wann werden wir unmißverständlich erkennen, wie sich eine bestimmte Umgebung auf die Saat ausgewirkt hat?
10 Nachdem wir also gewissermaßen den Samen unserer Wesenszüge gesät haben, mag zunächst nicht zu erkennen sein, was — einem Grashalm gleich — der Boden hervorbringt. Erst später, wenn die Pflanze ihren vollen Wuchs erreicht hat und Frucht trägt, wird kein Zweifel darüber bestehen, was der Boden, auf den wir gesät haben, hervorgebracht hat.
11. Was außer der physikalischen Beschaffenheit des Bodens ist für die Qualität des Ertrages von entscheidender Bedeutung?
11 Der Boden leistet einen wichtigen Beitrag in bezug auf das, was schließlich hervorgebracht wird. Jesus sagte: „Von selbst bringt die Erde [nicht Gott] allmählich Frucht hervor, zuerst den Grashalm, dann den Stengelkopf, schließlich das volle Korn in der Ähre“ (Mark. 4:28). In seinem Gleichnis von den vier Bodenarten geht Jesus nur auf die physikalische Beschaffenheit des Bodens ein. Doch die Qualität des Ertrages wird im wesentlichen auch von den chemischen Eigenschaften des Bodens bestimmt — ob er zum Beispiel kalkarm, sauer oder salzhaltig ist oder ob er mit anorganischen oder organischen Düngemitteln bearbeitet wird.
12. Was wird durch den „Erdboden“ dargestellt?
12 Da der Boden in bezug auf die Qualität des Ertrages eine so wichtige Rolle spielt, stellt er die soziale, moralische und religiöse Umwelt dar, in der wir die Saat unserer Wesenszüge entwickeln. Und was diese Umwelt betrifft, bei der
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