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Ein fruchtbarer ÖlbaumDer Wachtturm 1983 | 15. November
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21 Aber welche nützlichen Lehren können sowohl die symbolischen Zweige (gesalbte Christen) als auch andere aus der Veranschaulichung vom Ölbaum ziehen, die sich jetzt mittels des durch den Baum des abrahamischen Bundes hervorgebrachten Samens segnen können? Diese Gesichtspunkte werden in dem folgenden Artikel behandelt.
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In Einheit Frucht tragenDer Wachtturm 1983 | 15. November
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In Einheit Frucht tragen
‘Tragt fortwährend viel Frucht, und erweist euch als meine Jünger’ (JOHANNES 15:8).
1. Wie zeigt die Bibel, daß Jehova großen Wert auf Obstbäume legt?
„JEHOVA GOTT [ließ] aus dem Erdboden allerlei Bäume hervorwachsen, begehrenswert für den Anblick und gut zur Speise“ (1. Mose 2:9). Im alten Israel mußte der Eigentümer neugepflanzter Obstbäume diese drei Jahre lang wachsen lassen, ohne daß er die Früchte zu irgendeinem Zweck verwenden durfte. Selbst im vierten Jahr sollte die Frucht „etwas Heiliges zum Festjubel für Jehova werden“. Im fünften Jahr konnte der Eigentümer den Fruchtertrag so verwenden, wie er wollte, nachdem er die Erstlingsfrüchte Jehova dargebracht hatte (3. Mose 19:23-25; 5. Mose 26:1-10; Nehemia 10:35-37). Im Falle eines Krieges waren Obstbäume unter dem mosaischen Gesetz besonders geschützt (5. Mose 20:19, 20).
Unfruchtbare Bäume umgehauen
2, 3. Was sagte Jesus in dem Gleichnis von dem unfruchtbaren Feigenbaum?
2 Im vorangegangenen Artikel wurde gezeigt, daß viele natürliche Zweige des symbolischen Ölbaums (Römer, Kapitel 11) ausgebrochen und durch Zweige eines wilden Ölbaums ersetzt wurden. In dieser Veranschaulichung stellen die ausgebrochenen Zweige ungläubige Juden dar, die es ablehnten, den Stamm des Ölbaums, d. h. den primären Samen, Jesus, den Messias, anzuerkennen. In einer anderen Veranschaulichung verglich Jesus die jüdische Nation mit einem ganzen Baum — nicht mit einem Ölbaum, sondern mit einem Feigenbaum.
3 Im Herbst des Jahres 32 u. Z. sagte Jesus: „Jemand hatte einen Feigenbaum, der in seinem Weingarten gepflanzt war, und er kam, um Frucht daran zu suchen, fand aber keine. Da sagte er zum Winzer: ‚Ich bin nun schon drei Jahre gekommen, um Frucht an diesem Feigenbaum zu suchen, habe aber keine gefunden. Hau ihn um! Warum sollte er denn den Boden nutzlos machen?‘ Er gab ihm zur Antwort: ‚Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich rings um ihn grabe und Dünger streue, und wenn er dann in der Zukunft Frucht bringt, schön und gut, wenn aber nicht, sollst du ihn umhauen‘“ (Lukas 13:6-9).
4. Inwiefern erwies sich Jesus als ein treuer „Winzer“?
4 Als Jesus von diesem Feigenbaum sprach, hatte er als der „Winzer“ drei Jahre lang versucht, den Glauben unter den Juden zu fördern. Aber trotz der vielen Vorteile unter dem abrahamischen Bund und unter dem Gesetzesbund hatte nur ein kleiner Überrest des jüdischen Volkes den Messias angenommen (Römer 9:4, 5, 27). Im vierten Jahr seines Dienstes steigerte Jesus seine Bemühungen unter den Juden, indem er durch eifriges Predigen und Lehren in Judäa, Peräa und schließlich in Jerusalem und Umgebung symbolisch rings um den jüdischen „Feigenbaum“ grub und Dünger streute (Lukas, Kapitel 10 bis 19).
5. Wie und warum wurde der jüdische „Feigenbaum“ umgehauen, und wann wurde er „ins Feuer geworfen“?
5 Doch zur Hälfte jenes vierten Jahres, einige Tage vor seinem Tod, weinte Jesus über Jerusalem und verkündete der Hauptstadt der jüdischen Nation, daß ihr Haus aufgegeben worden war (Matthäus 23:37-39). Jehova, der Eigentümer des jüdischen „Feigenbaums“, hatte ihn in dieser vierten Saison, der Zeit intensiver Pflege, nochmals inspiziert. Da er den Baum (die Nation) ohne Früchte vorfand, befahl er im Einklang mit dem von Jesus in Matthäus 7:19 erwähnten Grundsatz, ihn umzuhauen. So wurde das Königreich Gottes der jüdischen Nation weggenommen und einer Nation — dem geistigen Israel — gegeben, die dessen Früchte hervorbringt (Matthäus 21:43). Diese Änderung trat zu Pfingsten jenes Jahres (33 u. Z.) ein. Siebenunddreißig Jahre danach, im Jahre 70 u. Z., wurde der umgehauene „Feigenbaum“ „ins Feuer geworfen“, als Jerusalem zerstört wurde und die jüdische Nation zu bestehen aufhörte (Matthäus 3:9, 10; Lukas 19:41-44).
„Vorausgesetzt, daß du in seiner Güte bleibst“
6. Wie wird durch das Gleichnis von dem unfruchtbaren Feigenbaum und die Veranschaulichung von dem Ölbaum, in den Schößlinge eingepfropft wurden, Gottes Güte und Strenge hervorgehoben?
6 Das Gleichnis von dem unfruchtbaren Feigenbaum zeigt, daß die Geduld Jehovas Grenzen hat, und die von Paulus gebrauchte Veranschaulichung vom Ölbaum hebt zwar Jehovas Güte hervor, macht aber auch seine Strenge deutlich. Jehova hatte in seiner Güte Johannes den Täufer zu den jüdischen „natürlichen Zweigen“ gesandt, um sie aufzufordern, ‘Frucht hervorzubringen, die der Reue entspricht’, und an Jesus zu glauben (Matthäus 3:8; Apostelgeschichte 19:4). Wegen ihres Unglaubens wurden sie „ausgebrochen“. Dieser zahlenmäßige Rückgang jüdischer „natürlicher Zweige“ bedeutete „Reichtum für Menschen von den Nationen“, insofern als Nichtjuden, ‘Zweige eines wilden Ölbaums’, in den Baum des abrahamischen Bundes eingepfropft
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