‘Ihr solltet Lehrer sein’
‘Ein Sklave des Herrn muß lehrfähig sein’ (2. TIMOTHEUS 2:24).
1, 2. In welcher Hinsicht sollten Christen Jesus nachahmen?
AN EINEM Frühlingstag im Jahre 31 u. Z. hielt Jesus unter freiem Himmel vor einer großen Volksmenge eine Rede. Menschen unterschiedlichster Art waren gekommen, um ihm, dem Großen Lehrer, zuzuhören. Er machte sich — ohne die Hilfe moderner Mikrofone — die natürliche Akustik eines Berghangs zunutze, damit man ihn hören konnte. Was er sagte, war erstaunlich. Seine Zuhörer meinten hinterher übereinstimmend, sie hätten noch nie etwas Derartiges gehört. Im Bericht heißt es: „Die Volksmengen [waren] über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ (Matthäus 7:28). Bei dieser und vielen anderen Gelegenheiten bewies Jesus, daß er wirklich ein meisterhafter Lehrer war.
2 Darüber hinaus erklärte er seinen Nachfolgern, daß auch sie Lehrer sein würden. Er sagte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, ... und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20). Ebenso betonte der Apostel Paulus, daß Christen die Pflicht haben zu lehren. „Ihr [solltet] der Zeit nach Lehrer sein“, schrieb er den hebräischen Christen (Hebräer 5:12). Zu Timotheus sagte er: „Ein Sklave des Herrn ... hat es nicht nötig zu streiten, sondern muß gegen alle sanft sein, lehrfähig“ (2. Timotheus 2:24).
3. Auf welchen Gebieten wird von Christen erwartet, daß sie lehren?
3 Warum wird das Lehren so hervorgehoben? Weil Christen wissen müssen, wie sie zu lehren haben, wenn sie von Haus zu Haus und auf der Straße predigen oder wenn sie bei interessierten Personen Rückbesuche machen und Bibelstudien durchführen. Sie versuchen, all ihre Kontakte mit anderen zu nutzen, um zu lehren. (Siehe Johannes 4:7-15.) Außerdem muß ein christlicher Prediger lehren, wenn er persönlichen Rat erteilt oder im Königreichssaal zur Versammlung spricht. Reife Frauen sollten jüngeren Frauen gegenüber „Lehrerinnen des Guten“ sein (Titus 2:3-5). Christliche Eltern bemühen sich, ihre Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen, und das erfordert große Lehrfähigkeit (Epheser 6:4; 5. Mose 6:6-8). Kein Wunder, daß der Apostel Paulus sagte, ein Christ müsse „lehrfähig“ sein!
4, 5. Was hilft uns, gute Lehrer zu werden?
4 Lehren ist allerdings nicht leicht. Es ist eine Kunst (2. Timotheus 4:2). Wie können Christen — schließlich sind nicht viele von ihnen „dem Fleische nach Weise“ — diese Kunst entwickeln? (1. Korinther 1:26). Das ist nur mit Jehovas Hilfe möglich (Matthäus 19:26). Jehova gibt denen Weisheit, die ihn darum bitten (Jakobus 1:5). Sein heiliger Geist steht denen bei, die seinen Willen zu tun suchen, und er hat uns die Bibel gegeben, die „nützlich zum Lehren“ ist und uns hilft, für „jedes gute Werk“ — einschließlich das des Lehrens — ausgerüstet zu sein (2. Timotheus 3:16, 17).
5 Die Bibel hilft uns, bessere Lehrer zu werden. Besonders hilfreich sind die zuverlässigen Berichte über den Dienst Jesu, dessen Lehrfähigkeit seine Zeitgenossen so in Erstaunen versetzte (Markus 1:22). Wenn wir erkennen, was ihn zu einem solch guten Lehrer machte, können wir versuchen, ihn nachzuahmen. Tatsache ist, daß es beim Lehren zwei Gesichtspunkte zu berücksichtigen gilt: die persönliche Befähigung des Lehrers und seine Lehrmethode. Wir wollen nun sehen, wie es sich damit im Falle Jesu verhielt und was wir aus seinem Beispiel lernen können.
Der Lehrer ...
6. Welches Merkmal der Lehrtätigkeit Jesu müssen wir unbedingt nachahmen? Warum?
6 Jesus sagte bei einer Gelegenheit: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat“ (Johannes 7:16). Ein andermal sagte er: „Ich [tue] nichts aus eigenem Antrieb ...; sondern so, wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge“ (Johannes 8:28). Jesus lenkte also die Aufmerksamkeit auf seinen himmlischen Vater. Obwohl er der Messias war, ging es ihm um die Verherrlichung des Namens Jehovas, nicht seines eigenen (Matthäus 6:9; Johannes 17:26). Diese demütige Einstellung trug dazu bei, daß Jesus ein hervorragender Lehrer war. Christliche Lehrer von heute sollten ebenso demütig sein. Ihr Beweggrund besteht nicht darin, sich selbst als Lehrer zu rühmen, sondern Jehova als den Autor des Lehrstoffs. Somit werden ihre Schüler Diener Gottes, nicht Jünger eines Menschen. (Vergleiche Apostelgeschichte 20:30.)
7, 8. (a) Welche vorzügliche Einstellung hatte Jesus zur Wahrheit? (Psalm 119:97). (b) Wie kann uns eine ebensolche Einstellung helfen, unsere Lehrfähigkeit zu verbessern?
7 Beachte auch, daß Jesus kam, um ‘für die Wahrheit Zeugnis abzulegen’, und daß er über sein Lehrfach gründlich Bescheid wußte (Johannes 17:17; 18:37). Schon im Alter von 12 Jahren zeigte er großes Interesse an den Schriften (Lukas 2:46, 47). Zweifellos liebte Jesus die Wahrheit (Psalm 40:8). Dieses tiefgehende Verständnis der Wahrheit und die Liebe zu ihr vermittelten Jesus die Überzeugung, daß andere seine Botschaft hören mußten, und er war entschlossen, sie so wirkungsvoll wie möglich zu lehren (Johannes 1:14; 12:49, 50).
8 Wie steht es mit uns? Wahrscheinlich wissen wir sehr viel über die Wahrheit, aber lieben wir sie? Nehmen wir uns Zeit zum Studieren, um sie anderen mit mehr Geschicklichkeit übermitteln zu können? Sprechen wir gern darüber? Vertiefen wir unsere Kenntnis der Wahrheit, so wächst unsere Liebe zu ihr und unser Bedürfnis, sie anderen mitzuteilen. Der Psalmist pries denjenigen glücklich, der „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“. Einem solchen Menschen wird, wie die Bibel sagt, „alles, was er tut, ... gelingen“, und das schließt seine Lehrtätigkeit ein (Psalm 1:1-3).
9. Welche andere Eigenschaft Jesu trug zu seiner hervorragenden Lehrfähigkeit bei?
9 Über ein Fach gut Bescheid zu wissen genügt jedoch nicht, um ein guter Lehrer zu sein. Als du noch zur Schule gingst, hattest du vielleicht einmal einen Lehrer, der zwar sein Fach gut beherrschte, aber kein guter Lehrer war. Wieso das? Es mag sein, daß ihm eine Eigenschaft fehlte, die Jesus in reichlichem Maße hatte: tiefe Liebe zu den Mitmenschen und Interesse an ihnen. Wir lesen in dem Bericht: „Als er die Volksmengen sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (Matthäus 9:36). Er war niemals zu müde oder zu beschäftigt, um anderen zu helfen (Johannes 4:6-26). Trotz ihrer Schwächen war er freundlich, sanft und geduldig. Er wollte helfen (Lukas 5:12, 13). Dieselben Eigenschaften braucht der christliche Lehrer von heute, wenn er ebenfalls Erfolg haben möchte.
10. Warum ist ein gutes Beispiel unerläßlich, wenn man mit Erfolg lehren will?
10 Beachte noch ein viertes Merkmal, das Jesus als Lehrer kennzeichnete. „Er beging keine Sünde, noch wurde Trug in seinem Munde gefunden“ (1. Petrus 2:22). Er tat nichts, was von seiner Lehrtätigkeit abgelenkt hätte. Trifft das auch auf uns zu? Paulus schrieb an die Römer: ‘Du aber, der du einen anderen lehrst: „Stiehl nicht“, stiehlst du?’ (Römer 2:21). Ist der Älteste, der der Versammlung die Wichtigkeit des Predigtdienstes einprägt, selbst aktiv im Predigtdienst? Hat derjenige, der in seinem Vortrag zum Bibellesen ermuntert, selbst ein Bibelleseprogramm? In manchen Situationen kann ein Gegner allein durch den Wandel ohne ein Wort gewonnen werden (1. Petrus 3:1). Taten können lauter reden als Worte. Wenn unsere Taten unseren Worten widersprechen, wird der Studierende den Widerspruch schnell herausfinden, und unsere Lehrtätigkeit ist wahrscheinlich vergebens.
11. Welche weiteren Gesichtspunkte des Lehrens kommen hier zur Sprache?
11 Der Wunsch des Lehrers, Jehova zu preisen, sein Verständnis der Wahrheit und seine Liebe zu ihr, sein freundliches Interesse an anderen und sein gutes Beispiel — all das sind wesentliche Merkmale eines guten Lehrers. Solche Eigenschaften wirken auf aufrichtige Studierende anziehend, selbst wenn der Lehrer nicht besonders gewandt in Lehrstil und -methode ist. Trotz allem ist Lehren eine Kunst, und wir können unsere Lehrfähigkeit verbessern, wenn wir auf Lehrstil und -methode achten. Betrachte einige der methodischen Gesichtspunkte der Lehrtätigkeit Jesu, und überlege, ob sie dir helfen können, ein besserer Lehrer zu werden.
... und seine Lehrmethode
12. (a) Welches Merkmal der Lehrtätigkeit Jesu fällt in Matthäus 5:3-12 auf? (b) Wie könntest du dir dieses Merkmal zunutze machen, um deine eigene Lehrfähigkeit zu verbessern?
12 Lies einmal die ersten Verse der Bergpredigt, um die Besonderheit des Lehrstils Jesu zu erfassen (Matthäus 5:3-12). Was fällt dir sofort auf? Nun, Jesus wählte seine Worte sorgfältig. Die Serie kurzer Sätze, die mit der Wendung „Glücklich sind ...“ beginnen, bildet eine denkwürdige Einleitung. Beachte außerdem: Er gebrauchte keine komplizierten, hochtrabenden Wörter oder Sätze. Die Wahrheiten, die er äußerte, waren tiefgründig, aber er legte sie auf einfache Weise dar. Das ist ein Geheimnis guten Lehrstils: EINFACHHEIT. Lies die Rede Jesu zu Ende, und achte auf andere Beispiele dafür, daß er tiefgründige Wahrheiten einfach und klar ausdrückte (Matthäus 5:23, 24, 31, 32; 6:14; 7:12). Überlege dann, wie du auf einfache Weise einige tiefgründige Wahrheiten erklären könntest — zum Beispiel die Heidenzeiten oder die Frage, warum die Bibel sowohl eine himmlische als auch eine irdische Hoffnung in Aussicht stellt.
13, 14. Inwiefern wurden Jesu Worte durch Veranschaulichungen mit Leben erfüllt?
13 Lies nun Matthäus 5:14-16. Jesus ermunterte einfache Menschen, in Wort und Tat die Wahrheit zu verbreiten. Darüber waren sie möglicherweise verblüfft. Denn in jenen Tagen blickte man zu den Schriftgelehrten und Pharisäern als den Lehrern der jüdischen Nation auf. Doch Jesus erklärte ihnen den Gedanken sehr einleuchtend. Wie? Indem er eine meisterhafte Veranschaulichung gebrauchte. Ja, VERANSCHAULICHUNGEN sind ein wertvolles Hilfsmittel, dessen sich Jesus häufig bediente.
14 Wieso Veranschaulichungen? Weil es für unseren Sinn am leichtesten ist, in Bildern zu denken. Durch die Anspielung auf vertraute Gegebenheiten erleichtern Veranschaulichungen das Begreifen geistiger Dinge. Jesus verglich Jehova, den Hörer des Gebets, mit einem Vater, der seinen Kindern gute Gaben gibt. Der schwierige Pfad zum Leben wurde als ein eingeengter Weg mit einem engen Tor beschrieben. Falsche Propheten wurden mit Wölfen verglichen, die sich als Schafe verkleiden, oder mit Bäumen, die faule Frucht hervorbringen (Matthäus 7:7-11, 13-21). Diese wirklichkeitsnahen Veranschaulichungen erfüllten Jesu Worte mit Leben. Er erteilte dadurch denkwürdige, unvergeßliche Lektionen.
15. Führe einige Beispiele an, um zu zeigen, wie Christen heute Veranschaulichungen verwenden können, um sich im Lehren zu verbessern.
15 Auch heute verwenden christliche Lehrer Veranschaulichungen, um neue Vorstellungen anderen besser verständlich zu machen. Manche veranschaulichen die Unsinnigkeit der Lehre vom Höllenfeuer, indem sie den Zuhörer fragen, wie er über Eltern denkt, die ihr ungehorsames Kind bestrafen, indem sie seine Hand ins Feuer halten. Die Tatsache, daß nur verhältnismäßig wenige Menschen in den Himmel kommen, wohingegen die meisten die Hoffnung auf ewiges Leben auf der Erde haben, kann man damit vergleichen, daß in einer Nation nur wenige zur Regierung gehören, wohingegen die Mehrzahl aus der Regierung Nutzen zieht. Gewöhnlich sollte man eine Veranschaulichung nur einem Bereich entnehmen, mit dem der Zuhörer vertraut ist. Sie sollte keiner weitschweifigen Erklärung bedürfen oder so langatmig sein, daß der Lehrpunkt untergeht.
16. Welche Art Veranschaulichung ist besonders wirkungsvoll?
16 Vergiß nicht, daß man auch Veranschaulichungen visueller Art verwenden kann. Als Jesus gefragt wurde, ob es angebracht sei, Cäsar Steuern zu zahlen, deutete er zur Veranschaulichung seiner Antwort auf eine Münze (Matthäus 22:17-22). Während er die Notwendigkeit der Demut hervorhob, veranschaulichte er den Lehrpunkt, indem er ein kleines Kind zu sich rief (Matthäus 18:1-6). Als er über 100prozentige Ergebenheit sprach, deutete er auf eine Witwe, die alles, was sie hatte — zwei kleine Münzen —, in den Tempelschatz warf (Markus 12:41-44). Bei christlichen Zusammenkünften im Königreichssaal machen manche Redner Gebrauch von Wandtafeln, Bildern, Karten und Lichtbildern, während bei Heimbibelstudien gedruckte Illustrationen oder andere Hilfsmittel verwendet werden können. Visuelle Veranschaulichungen sind viel wirkungsvoller als bloße Worte.
17. Nenne ein weiteres Hilfsmittel, dessen sich Jesus häufig bediente.
17 Lies einmal nach, wie Jesus in der in Matthäus 12:10-12 beschriebenen Situation mit den Pharisäern fertig wurde. Beachte, wie geschickt er eine sehr raffinierte Frage beantwortete. Ja, er gebrauchte eine Veranschaulichung. Ist dir aber aufgefallen, in welcher Form er sie vortrug? Als Frage. Auf diese Weise legte er seinen Zuhörern einen ausgeglicheneren Standpunkt über den Sabbat nahe. FRAGEN sind also ein weiteres unschätzbares Hilfsmittel, dessen sich Jesus bediente. Beachte, wie Jesus Fragen verwendete, um seine Zuhörer zu bewegen, innezuhalten und nachzudenken, und Gegner zu zwingen, ihren Standpunkt neu zu überdenken (Matthäus 17:24-27; 21:23-27; 22:41-46).
18. Führe einige Beispiele an, um zu zeigen, wie Christen heute bei Diskussionen um Lehrpunkte von Fragen Gebrauch machen können.
18 Auf ähnliche Weise können Christen heute von Fragen Gebrauch machen. Wenn beispielsweise ein Verfechter der Dreieinigkeitslehre Matthäus 28:18 anführt, um zu beweisen, daß Jesus allmächtig und daher Gott gleich sei, können wir, wie es von erfahrenen Lehrern empfohlen wird, durch Fragen zum Nachdenken anregen. Wir könnten beispielsweise folgende Fragen stellen: „Wenn Jesus, wie es in diesem Vers heißt, alle Gewalt gegeben wurde, wer gab sie ihm dann? Und welche Stellung hatte Jesus, bevor ihm alle Gewalt gegeben wurde?“ Dadurch wird Trinitariern geholfen, diese Schriftstelle in einem neuen Licht zu sehen. Mancher, der an die Lehre vom Höllenfeuer glaubt, verwendet das Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus, um zu beweisen, daß eine Feuerhölle existiere (Lukas 16:19-31). Man könnte ihm mit folgenden Fragen behilflich sein: „Wohin kam der Arme, als er starb? Wenn er in den Himmel kam, bedeutet das dann, daß im Himmel jeder am Busenplatz Abrahams ist? Wie war eigentlich Abraham dorthin gekommen, da doch bis zur Zeit Jesu noch kein Mensch in den Himmel hinaufgestiegen war?“ (Johannes 3:13). Solche Fragen würden erkennen lassen, daß der im Gleichnis beschriebene Zustand des Armen nach dem Tod symbolisch sein muß. Daher ist auch der Zustand des Reichen, nachdem er „gestorben“ war, symbolisch und nicht buchstäblich zu verstehen — vor allem angesichts dessen, was andere Schriftstellen über die Hölle aussagen (Prediger 9:10).a
19. Warum sind Fragen beim Lehren in allen Situationen so wertvoll?
19 Durch Fragen wird der Lernende in den Lehrprozeß mit einbezogen. Selbst rhetorische Fragen (auf die der Redner keine Antwort von seinen Zuhörern erwartet) spornen den Zuhörer zum Nachdenken an. Beachte, wie Jesus in Matthäus 11:7-11 von rhetorischen Fragen Gebrauch machte. Fragen haben noch einen anderen Zweck. Häufig müssen wir wissen, was im Sinn einer Person vor sich geht, bevor wir ihr helfen können. Da wir im Gegensatz zu Jesus anderen nicht ins Herz sehen können, bleibt uns nur e i n e Möglichkeit, diese Information zu erlangen: wohlüberlegte Fragen stellen (Sprüche 18:13; 20:5).
20. Welcher zweifache Lohn ist uns gewiß, wenn wir ‘beständig achtgeben auf uns selbst und auf unser Lehren’? (1. Timotheus 4:16).
20 Ja, Lehren ist eine Kunst. Um sie zu pflegen, muß der Lehrer selbst gewisse Eigenschaften entwickeln und eifrig lernen, wie man lehrt. Das ist nicht leicht. Aber man kann diese Kunst pflegen. Christ zu sein bedeutet, Lehrer zu sein. Das Lehren ist bei so vielen christlichen Pflichten unerläßlich. Daher tun wir gut, den Rat des Paulus anzuwenden: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren.“ Zugegeben, manche haben in dieser Hinsicht eine höhere natürliche Begabung als andere. Mit Erfolg lehren können jedoch alle, sofern sie sich darum bemühen und zu Jehova um Hilfe aufblicken. Wenn sie das tun, ist ihnen ein unschätzbarer zweifacher Lohn gewiß. Schließlich sagte Paulus: „Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16).
[Fußnote]
a Siehe New World Translation Reference Bible, Fußnote; auch Appendix 4B.
Kannst du es erklären?
◻ Welche Eigenschaften halfen Jesus, ein guter Lehrer zu sein?
◻ Inwiefern sind diese Eigenschaften uns eine Hilfe?
◻ Warum ist beim Lehren Einfachheit unerläßlich?
◻ Inwiefern wird durch den Gebrauch von Veranschaulichungen und Fragen unsere Lehrqualität gesteigert?
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Jesus hatte eine andere Art zu lehren als die religiösen Führer
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Wie Jesus nutzen Christen heute alle Gelegenheiten zu lehren