Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Die Einpflanzung des Wortes
    Der Wachtturm 1970 | 1. April
    • was für ein Mensch man wirklich ist. Gewöhnlich spricht der Mensch von seinen Absichten. In Sprüche 6:12 (Br) heißt es daher: „Ein Taugenichts ist es und ein heilloser Mensch, der mit Lug und Trug des Mundes umhergeht.“ Wer Gottes Wort als veraltet betrachtet und glaubt, er werde mit den Problemen des Lebens ohne die Hilfe Gottes fertig, ist im Irrtum. Der weise Salomo sagte: „Mein Sohn, o merke doch auf meine Weisheit. Meinem Unterscheidungsvermögen neige dein Ohr, um das Denkvermögen zu behüten, und mögen deine eigenen Lippen Erkenntnis selbst bewahren.“ — Spr. 5:1, 2, NW.

      7. Wie kann man sein Denkvermögen behüten?

      7 Um über etwas den richtigen Aufschluß zu erhalten, wendet man sich am besten an die höchste Autorität. Wir sollten deshalb auf Jehova, den allweisen Gott, hören. Wenn wir auf das merken, was er zu sagen hat, werden wir sehen, daß es sich lohnt, seine Ratschläge zu befolgen. Was wir nach Gottes Willen jetzt wissen sollen, hat er in seinem Wort aufzeichnen lassen. Ein vernünftiger Mensch neigt sein Ohr, um Jehovas Aussprüche zu hören, und bemüht sich, genau zu erfahren, was Gott von ihm verlangt. Auf diese Weise kann er sein Denkvermögen behüten. Wer den richtigen Weg kennt und seine Gedanken darauf richtet, bewahrt sein Denkvermögen; er hütet sich vor bösen Überlegungen, vor Gedanken an Hurerei, Ehebruch, Diebstahl und andere schlechte Dinge. Ein weiser Mensch richtet Herz und Sinn ständig auf die erhabenen Grundsätze der Wahrheit und Gerechtigkeit. Wer sein Denkvermögen auf die richtigen Dinge gerichtet hält, aus dessen Mund gehen auch die richtigen Worte, auferbauende, gerechte und reine Worte, hervor.

      UNREINE GEDANKEN AUFGEBEN

      8. Was muß man ablegen, damit man sich mit rechten Gedanken beschäftigen kann?

      8 Die Einpflanzung rechter Gedanken in den Sinn eines Menschen setzt voraus, daß jeder unreine Gedanke daraus entfernt wird. Alle Unsauberkeit des Fleisches und „jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit“, müssen abgelegt werden, damit man seine Zeit und Kraft darauf verwenden kann, die Einpflanzung des Wortes Gottes anzunehmen. Man kann nicht beides zur gleichen Zeit tun. Aus einer Quelle sprudelt auch nicht gleichzeitig süßes und bitteres Wasser hervor. (Jak. 3:11) Wer möchte, daß die Wahrheit des Wortes Gottes in seinen Sinn eingepflanzt wird und dort wächst, muß seine Denk- und Handlungsweise unbedingt ändern.

      9. Mit welchem Gleichnis Jesu möchten wir uns nun befassen, und wer konnte dieses Gleichnis am besten erklären?

      9 Als Jesus vor etwa neunzehnhundert Jahren am Galiläischen Meer saß, kamen große Volksmengen zu ihm, um seine Worte der Weisheit zu hören. Er redete, wie sonst noch niemand geredet hatte. Als immer mehr Leute hinzukamen, setzte er sich in ein Boot und fuhr ein wenig vom Lande weg. Von dort aus sprach er über die Wasserfläche, auf der sich der Schall seiner Stimme gut fortpflanzte, zu der großen Volksmenge am Ufer. Jesus gebrauchte sehr oft Gleichnisse, um seinen Zuhörern die Gedanken, die er ihnen übermitteln wollte, einzuprägen, und das tat er nach dem Bericht in Matthäus, Kapitel 13 auch bei dieser Gelegenheit. Eines der Gleichnisse, die er der Volksmenge darlegte, war das Gleichnis vom Sämann. Er führte aus, daß einige Samenkörner, die der Sämann aussäte, den Weg entlang, andere auf felsige Stellen und wieder andere unter die Dornen fielen. Von einigen aber sagte er, sie seien auf vortrefflichen Boden gefallen und hätten viel Frucht getragen. Die Leute, die dieses Gleichnis hörten, hätten, sofern sie ihr Denkvermögen angewandt hätten, natürlich selbst gewisse Schlußfolgerungen über dessen Bedeutung ziehen können. Durch Jesu Erklärung konnten sie aber die eigentliche Bedeutung erfahren.

      10. Welcher Unterschied bestand zwischen den Jüngern Jesu und den Juden im allgemeinen, was ihren Wunsch, die Lehren Jesu kennenzulernen, betrifft?

      10 Die Jünger Jesu wollten wissen, was es bedeutete, und fragten ihn deshalb: „Warum sprichst du in Gleichnissen zu ihnen?“ Jesus gab ihnen zur Antwort: „Euch ist es gewährt, die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen, jenen Leuten aber ist es nicht gewährt. Denn wer hat, dem wird mehr gegeben werden, und er wird Überfluß bekommen; wer aber nicht hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat.“ (Matth. 13:10-12) Die zwölf Apostel Jesu hatten bereits viel gelernt, wollten aber noch mehr lernen. Sie gebrauchten ihr Denkvermögen, um „die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen“. Sie hatten schon Erkenntnis, aber es sollte ihnen noch ‘mehr gegeben werden, damit sie davon im Überfluß hätten’. Den übrigen Juden aber, die gleichgültig und undankbar waren, sollte selbst das, was sie an Erkenntnis über Gott und sein Wort hatten, genommen werden. Im Jahre 70 u. Z. verloren sie sogar Jerusalem, ihre Heilige Stadt, ihren Tempel und die Gunst, die sie bei Jehova Gott noch zu haben glaubten. So bewahrheiteten sich die Worte: „Wer aber nicht hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat.“

      11. Inwiefern verhalten sich die Menschen heute ähnlich in bezug auf den Gebrauch des Denkvermögens?

      11 Wie heute die sogenannten Christen, so hatten wahrscheinlich auch die meisten derer, die Jesus dort am Ufer des Meeres zuhörten, nicht viel für seine Worte übrig, obwohl sie mit Gott in einem Bundesverhältnis standen. Darum sagte Jesus des weiteren zu ihnen: „Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit ihren Ohren haben sie widerwillig gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht etwa sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihren Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren, und ich sie heile.“ (Matth. 13:15) Christus Jesus war bestimmt nicht schuld daran, daß die Herzen des Volkes dick geworden waren, so daß es nicht hörte. Auch heute wollen die Menschen nicht auf Gottes Wort hören. Sie wollen mit ihrem Herzen den Sinn davon nicht erfassen. Die Jünger Jesu damals wollten aber den Sinn der Worte Jesu erfassen. Möchtest auch du ihn erfassen? Dann beachte, was Jesus sagte: „Glücklich aber sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören. Denn wahrlich ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben das zu sehen begehrt, was ihr erblickt, und haben es nicht gesehen, und das zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Ihr nun, hört das Gleichnis von dem Manne, der säte.“ — Matth. 13:16-18.

      JESUS GIBT DIE ERKLÄRUNG

      12. Was müssen wir tun, wenn wir den Sinn des Gleichnisses Jesu erforschen wollen?

      12 Wie freundlich und gütig war es doch von Jesus, seinen Jüngern das Gleichnis vom Sämann genau zu erklären. Auch du kannst den Sinn davon erfassen, wenn du am Worte Gottes wirklich interessiert bist und das Gleichnis in deiner Bibel nachliest. Ein gutes Unterscheidungsvermögen wird dir erkennen helfen, was Jesus mit dem Gleichnis sagen wollte. Da wir das Gleichnis und Jesu Erklärung darüber nachlesen können, sind wir heute in einer ähnlich glücklichen Lage wie damals die ersten Jünger Jesu. Wir müssen uns indes die Zeit nehmen, das Wort Gottes zu studieren, und müssen unser Denkvermögen gebrauchen. Wir wollen nun sehen, wie Jesus das Gleichnis erklärte.

      13. (a) Welches Thema lag dem Gleichnis Jesu vom Sämann zugrunde? (b) Warum erfassen so viele den Sinn der Gleichnisse Jesu nicht?

      13 Wer sich schon einmal die Zeit genommen hat, die Christlichen Griechischen Schriften, allgemein das „Neue Testament“ genannt, zu lesen, der weiß, daß Jesus unablässig die Botschaft von Gottes Königreich verkündigte. Auch das Gleichnis vom Sämann handelt vom Königreich. Darum sagte Jesus, wie wir in Matthäus 13:19 lesen: „Wo jemand das Wort vom Königreich hört, aber dessen Sinn nicht erfaßt, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät worden ist; dieser ist es, der an den Weg gesät wurde.“ Millionen und aber Millionen Menschen in der ganzen Welt haben die Botschaft von Gottes Königreich gehört, haben aber den Sinn davon nicht erfaßt. Die Ursache ist leicht zu erklären: „Der Böse [kommt] und reißt weg, was ... gesät wurde.“ Wer ist dieser Böse? Die Bibel weist deutlich darauf hin, daß Satan der Gott des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge ist und daß er „den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle“. (2. Kor. 4:4) Dieser Böse, Satan, der Teufel, der Gott dieses Systems der Dinge, ist es also, der sich bemüht, möglichst viele in Finsternis zu halten. Möchtest du zu diesen gehören? Wenn du nie damit beginnst, die Bibel zu lesen und zu studieren, wird er dich weiterhin in Finsternis halten. Er läßt dieses gute Wort vom Königreich nicht in das Herz eines Menschen eindringen, wenn er es verhindern kann. Er bemüht sich, das Gesäte wegzureißen. Er ist fest entschlossen, die Menschen aller Nationen weiterhin in Finsternis zu halten. Selbst in der Christenheit hat er seine Werkzeuge, die Geistlichen und Priester, die Gottes Wort in Mißkredit bringen. Sie sagen, es sei ein Märchenbuch, das nicht von Gott, sondern lediglich von Menschen geschrieben worden sei.

      14. Aus welchen Gründen ist der Teufel heutzutage so sehr aktiv?

      14 Der Teufel und seine Dämonen sind heute, in den „letzten Tagen“ dieses Systems der Dinge, wirklich sehr aktiv. Der Teufel möchte, daß niemand den Sinn der Königreichsbotschaft erfaßt. Als „Gott dieses Systems der Dinge“ fördert er darum den Nationalismus. Er will nicht, daß die Menschen Gottes Königreich erkennen. Er sorgt dafür, daß sie mit der Verherrlichung von Staatsführern und Nationen beschäftigt sind und daß sie sich gegen das „Establishment“ auflehnen, statt auf den Höchsten des ganzen Universums, auf Jehova Gott, zu vertrauen. Die Menschen, die sich auf dem breiten Weg befinden, der in die Vernichtung führt, werden offensichtlich so beschäftigt gehalten, daß ihnen nur wenig Zeit verbleibt, um den Sinn oder die Bedeutung des Wortes Gottes zu erfassen. Obwohl die Zeugen Jehovas jedes Jahr öfter bei ihnen vorsprechen, wollen sie den Sinn der Botschaft, die ihnen überbracht wird, nicht erfassen. Hast du Jehovas Zeugen schon angehört und den Sinn ihrer Botschaft erfaßt?

      15. Erkläre, was mit dem auf felsigen Boden gesäten Samen geschieht.

      15 Danach erklärte Jesus die Bedeutung des Samens, „der auf die felsigen Stellen gesät wurde“. Er sagte: „Dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden annimmt. Doch hat er keine Wurzel in sich, sondern bleibt bloß eine Zeitlang, und nachdem Drangsal oder Verfolgung wegen des Wortes entstanden ist, bringt ihn dies sogleich zum Straucheln.“ (Matth. 13:20, 21) Wie oft findest du als christlicher Zeuge Jehovas Menschen, die das Wort hören, den Sinn davon erfassen und es sogleich mit Freuden annehmen? Sie sagen: „Dadurch können alle Probleme der Welt gelöst werden“ und beginnen, mit allen, die sie kennen, über das Gelernte zu sprechen. Die Wahrheit aus Gottes Wort bringt ihnen Licht und Verständnis, und es scheint, als ob sie Lernende oder Jünger werden würden. Der Samen kann an den felsigen Stellen jedoch nicht Wurzel fassen. Es ist genauso, wie Jesus sagte: „Nachdem Drangsal oder Verfolgung wegen des Wortes entstanden ist, bringt ihn dies sogleich zum Straucheln.“ Viele haben wegen der Wahrheit die sengende Hitze der Verfolgung zu spüren bekommen, wie Jesus es vorhersagte. In Verbindung mit seiner in Lukas 21:16, 17 aufgezeichneten Prophezeiung über die Zeit des Endes sagte er: „Überdies werdet ihr sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und man wird einige von euch zu Tode bringen, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Menschen sein.“ Die heftigen Anfeindungen wegen der Wahrheit sogar von Verwandten und Freunden haben einige zum Straucheln veranlaßt.

      16. Inwiefern gleichen Personen, die über Hindernisse straucheln, dem auf felsigen Boden gesäten Samen?

      16 Wie die Bibel zeigt, ist der, der das Wort hört, voller Freude, aber das Wort kann in ihm nicht Wurzel fassen, weil es auf felsigen Boden gesät worden ist. Der Betreffende spricht mit seinen Verwandten, Freunden und Nachbarn, ja mit jedem, der ihn anhört, über seine neue Hoffnung. Dann setzen Verfolgung und Drangsal ein und halten so lange an, bis er seinen Glauben an die Wahrheit aus Gottes Wort aufgibt. Es werden ihm alle möglichen Hindernisse in den Weg gelegt. Selbst wenn er zu einem Pfarrer geht und mit ihm über seine Freude an Gottes Wort spricht, wird er feststellen, daß dieser ihm abrät, die Bibel zu studieren. Er mag zu ihm sagen: „Seien Sie vorsichtig mit diesen Zeugen Jehovas, denn sie führen Sie irre.“ Er stößt bei Verwandten und Freunden sowie in kirchlichen Kreisen auf wachsenden Widerstand. Eigennützige Interessen verhärten den Boden und lassen nicht zu, daß der Samen der Wahrheit Wurzel faßt. Da das Wort nicht tief genug eingepflanzt ist, strauchelt der Betreffende plötzlich. Felsige Stellen sind zu steinig und zu hart, um eine Saat Wurzel schlagen und wachsen zu lassen.

      17. Erkläre, was mit dem unter die Dornen gesäten Samen geschieht.

      17 Dann fuhr Jesus mit den Worten fort: „Was den betrifft, der unter die Dornen gesät wurde: dieser ist es, der das Wort hört, doch die Sorgen dieses Systems der Dinge und die trügerische Macht des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.“ (Matth. 13:22) In diesem Falle faßte der Samen zwar Wurzel und sproßte, konnte aber nicht wachsen, da zu viele Dornen in der Nähe waren. Der Betreffende hörte die Wahrheit vielleicht eine Zeitlang und konnte auch den Sinn davon erfassen, ließ sich dann aber von diesem System der Dinge und dessen Sorgen — besonders von der trügerischen Macht des Reichtums, nach dem zu streben die Menschen im allgemeinen gelehrt werden — weiterhin so sehr beanspruchen, daß das Wort wie von Dornen erstickt wurde und er keine Frucht hervorbrachte. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir heute in einem bösen, selbstsüchtigen und lieblosen System der Dinge leben. Die Hand eines jeden ist tatsächlich gegen seinen Nächsten, und die Liebe der meisten sogenannten Christen ist erkaltet. Wenn ein Mensch sich einmal in die Sorgen dieses Systems der Dinge verstrickt hat und der trügerischen Macht des Reichtums erlegen ist, dauert es nicht lange, bis das Wort der Wahrheit in ihm erstickt ist. Er bringt daher ebenfalls keine Frucht hervor. Er hat für die „Einpflanzung des Wortes“ in seinem Leben keinen Raum geschaffen; er erstickt oder stirbt geistig.

      DER VORTREFFLICHE BODEN

      18. (a) Erkläre, zu welchen Ergebnissen das Säen des Samens auf guten Boden führt. (b) Wie ist im vergangenen Jahr vielen geholfen worden, den Sinn des Wortes Gottes zu erfassen?

      18 Dann aber fuhr Jesus mit den Worten fort: „Was jenen betrifft, der auf den vortrefflichen Boden gesät wurde: dieser ist es, der das Wort hört und dessen Sinn erfaßt und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundertfach, jener sechzigfach, der andere dreißigfach.“ (Matth. 13:23) Daraus geht hervor, daß ‘das Wort gehört und dessen Sinn erfaßt werden muß’. Damit der Sinn des Wortes Gottes erfaßt werden kann, muß es studiert werden. Um das persönliche Studium der Bibel zu fördern, haben Jehovas Zeugen im Jahre 1969 da, wo es schien, daß sie vortrefflichen Boden gefunden hätten, jede Woche 1 097 237 Heimbibelstudien durchgeführt. Sehr viele dieser Heimbibelstudien haben zu guten Ergebnissen geführt. Jehovas Zeugen vermitteln den Menschen das Wort vom Königreich. Sie haben 239 769 076 Stunden aufgewandt, um mit Menschen aus allen Nationen zu sprechen, und haben bei Interessierten Zehntausende von Heimbibelstudien eingeführt. Obwohl diese Bibelstudien nicht in jedem Fall fortgesetzt werden konnten, sind laut des Berichts über den Felddienst des Dienstjahres 1969 jede Woche regelmäßig etwa eine Million Bibelstudien durchgeführt worden. Diese Studien sind notwendig, weil sie den Menschen helfen, böse Überlegungen aus dem Herzen zu verbannen. Erst dann kann die Wahrheit wachsen. Eine verkehrsreiche Straße entlang, an felsigen Stellen oder unter Dornen kann man, bildlich gesprochen, bestimmt nicht wachsen. Gutes Wachstum setzt guten Boden voraus. Von welcher Art Boden bist du? Wir hoffen, daß du ein Mensch bist, der ‘mit Milde die Einpflanzung des Wortes annimmt und alle Unsauberkeit und jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit, ablegt’. Damit der Samen der Wahrheit sprossen kann, muß guter Boden vorhanden sein, in dem die Pflanze tief Wurzel fassen kann.

      19. (a) Wie kann man sich als guter Boden erweisen? (b) Was beweist, daß sich im Dienstjahr 1969 viele als guter Boden erwiesen haben? (c) Was zeigen die Zahlen der Getauften der vergangenen vier Jahre?

      19 Du kannst dich als guter Boden erweisen, indem du böse Überlegungen, wie Mordtaten, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl usw., aus dem Herzen verdrängst. (Matth. 15:19) Wenn Gottes Wort in das Herz eines Menschen eingepflanzt wird, entwickelt sich eine gesunde Pflanze, die Frucht trägt. Wächst du als Christ? Ist die Wahrheit, das Wort vom Königreich, tief in dein Herz hinabgedrungen? Ist sie fest verwurzelt, und bringt sie eine Pflanze hervor, die Frucht tragen wird? Um dich in dieser Hinsicht zu ermuntern, schloß Jesus sein Gleichnis mit den Worten ab: „Dieser ist es, der das Wort hört und dessen Sinn erfaßt und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundertfach, jener sechzigfach, der andere dreißigfach.“ (Matth. 13:23) Von den Interessierten, mit denen Jehovas Zeugen gesprochen und dann studiert haben, haben sich viele als vortrefflicher Boden erwiesen, indem sie sich Jehova hingegeben haben. Allein im Jahre 1969 haben sich 120 905 Personen taufen lassen und sind christliche Zeugen Jehovas geworden. Kann gesagt werden, daß die als Zeugen Jehovas bekannten Gott hingegebenen und getauften Personen Frucht tragen, diese hundertfach, jene sechzigfach und andere dreißigfach? Daß Früchte hervorgebracht werden, steht einwandfrei fest! Wir brauchen nur an die letzten paar Jahre zu denken: Im Jahre 1966 wurden 58 904 Personen getauft, 1967 waren es 74 981, 1968 82 842, und im Jahre 1969 bestand die Frucht in 120 905 Gott hingegebenen, getauften Christen, die „das Wort vom Königreich“ zu predigen begannen. Wunderbar! Wir danken Jehova, daß er uns so reich gesegnet hat.

      20. (a) Was bedeutet das Wort „einpflanzen“? (b) Wie können wir dies auf unsere Lehrtätigkeit anwenden?

      20 Das Wort Gottes jemandem einzupflanzen heißt, es ihm fest einzuprägen. Das Wort „einpflanzen“ bedeutet buchstäblich „zum Wurzeln und Wachsen in die Erde setzen“. Die Belehrung bewirkt, daß dem Gelernten entsprechend gehandelt wird. Wenn die Wahrheit in guten Boden eingepflanzt wird, bringt der Lernende Frucht hervor, und diese Frucht ist das Ergebnis des Gelernten. Vor Jahrhunderten gebot Jehova den Eltern unter den Juden, die damals sein wohlbehütetes und auserwähltes Volk waren, ausdrücklich, sie sollten ihren Kindern die Wahrheit des Wortes Gottes einschärfen. Jehova wollte, daß die Kinder Erkenntnis und ein Verständnis erlangten. Sein Gebot an die Eltern lautete: „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ — 5. Mose 6:6, 7.

      21. (a) Was tut heute die Christenheit genausowenig wie die jüdische Nation in den Tagen Jesu? (b) Kann die Christenheit heute sagen, sie hätte keine Gelegenheit gehabt, die Wahrheit zu hören?

      21 Die Juden als Nation hielten sich jedoch nicht an den gesunden Rat ihrer Väter und wichen deshalb vom rechten Wege ab. Die Sorgen der Nationen und die trügerische Macht des Reichtums erstickten bei ihnen das Wort und zerstörten ihr Verhältnis zu Gott. Die Christenheit ist in dieser Hinsicht heute genauso. Die Mitglieder ihrer Kirchen nehmen Gottes Wort auch nicht an. Die meisten wollen keine echten Christen sein. Der Apostel Paulus hatte dies damals schon erkannt; er schrieb: „Denn auch uns wurde die gute Botschaft gleicherweise wie auch ihnen verkündet; aber das Wort, das gehört wurde, nützte ihnen nichts, weil sie nicht durch Glauben mit denen vereint waren, die hörten.“ (Hebr. 4:2) Demnach war das Wort Gottes vielen Hebräern verkündet worden, und Paulus beschreibt hier eigentlich zwei Klassen: die, welche die gute Botschaft hörten und nichts unternahmen, und die, welche hörten und durch Glauben mit denen vereint wurden, die die gute Botschaft verkündeten. Jehovas Zeugen gehen heute unaufhörlich von Haus zu Haus und verkünden die gute Botschaft, aber bei den meisten Menschen ‘ist das Herz dick geworden, und mit ihren Ohren hören sie widerwillig’. (Matth. 13:15) Es ist nicht so, daß die Menschen keine Gelegenheit hätten, die Wahrheit zu hören. Sie können sie hören! Die gute Botschaft von Gottes Königreich ist in den vergangenen fünfzig Jahren — besonders intensiv in den letzten fünfundzwanzig Jahren — in der ganzen Welt gepredigt worden. Im Verhältnis haben aber nur wenige sie angenommen. Was müssen denn die Menschen tun, die das Wort vom Königreich hören und den Sinn davon erfassen?

      „MIT MILDE“

      22. (a) Welche Frucht des Geistes muß vorhanden sein, damit Gottes Wort einem Menschen eingepflanzt werden kann? (b) Welche Art von Personen schließt dies somit aus?

      22 Jakobus, der Halbbruder Jesu, kannte sehr wahrscheinlich Jesu Gleichnis vom Sämann und dachte möglicherweise daran, als er sich in diesem Zusammenhang äußerte. Er faßte eigentlich das ganze Gleichnis mit den Worten zusammen: „Legt darum alle Unsauberkeit ab und jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit, und nehmt mit Milde die Einpflanzung des Wortes an, das eure Seelen zu retten vermag.“ Wir wollen im Sinn behalten, daß die Einpflanzung des Wortes mit Milde angenommen werden muß. In das Herz und in den Sinn stolzer, hochmütiger Menschen lassen christliche Lehrer das Wort nicht „hinabtönen“. Personen, die denken, sie wüßten schon alles, sind nicht demütig. Der Boden darf nicht so hart oder undurchlässig sein wie ein Felsen. Wenn der Samen der biblischen Wahrheit in einen nach Erkenntnis und Verständnis strebenden Sinn gelangt und im Herzen und im Sinn eines Menschen, der den großen Schöpfer hochachtet, Wurzel schlägt, wird er sprossen und gedeihen und zur bestimmten Zeit zur Reife gelangen. Er wird, wie Jesus sagte, ‘wirklich Frucht tragen’. Manche Personen tragen hundertfach, andere sechzigfach und wieder andere dreißigfach Frucht. Wie wahr das doch ist! Wenn wir die Ergebnisse betrachten, die von denen erzielt werden, die die Wahrheit haben und die Zeit aufwenden, um von Haus zu Haus zu predigen und um Bibelstudien durchzuführen, dann erkennen wir, daß sie das tun, was sie tun sollten. Sagte Jesus nicht: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft.“? (Matth. 28:19) Es mag Zeugen Jehovas geben, die in ihrem ganzen Leben bis dreißig Personen zu einer Erkenntnis der Wahrheit verhelfen, andere mögen bis sechzig oder sogar bis hundert Personen behilflich sein. Wenn „das Wort vom Königreich“ auf guten Boden gesät wird, wird es mit der Zeit gute Frucht tragen. Hast du versucht, andere über die Bibel zu belehren? Bist du dem Befehl Jesu: „Geht daher hin und macht Jünger ..., indem ihr sie ... tauft“ nachgekommen?

      23, 24. Was haben mehr als eine Million christliche Zeugen Jehovas getan, um ihre Persönlichkeit zu ändern?

      23 Es gibt heute über eine Million christliche Zeugen Jehovas, die die richtigen Schritte unternommen haben, um ihr Leben zu retten, indem sie „jenes Überflüssige, moralische Schlechtigkeit“, und alle Unsauberkeit des Fleisches abgelegt haben. Sie glauben den Worten des Apostels Paulus: „Ihr [sollt] die alte Persönlichkeit ablegen ..., die eurem früheren Wandel entspricht, und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; ... ihr [sollt] aber erneuert werden ... in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und [sollt] die neue Persönlichkeit anziehen ..., die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.“ (Eph. 4:22-24) Diese neue Persönlichkeit, „die nach Gottes Willen ... geschaffen worden ist“, kann erst angezogen werden, wenn die alte Persönlichkeit abgelegt worden ist. Erst dann kann eine Veränderung eintreten. Die neue Kraft, die deinen Sinn antreibt, ergibt sich daraus, daß du ‘mit Milde die Einpflanzung des Wortes annimmst, das deine Seele zu retten vermag’. Paulus war sehr daran interessiert, diese neue Persönlichkeit anzuziehen. Darum schrieb er, wie wir in 1. Korinther 9:27 lesen: „Ich bezwinge meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise.“

      24 Das „Wort vom Königreich“ wurde in diesen Saulus von Tarsus eingepflanzt, der zum Apostel Paulus wurde. Paulus erwies sich als guter Boden. Er wollte viel Frucht tragen. Er ging hin, er predigte, er taufte. Er gab uns daher ein gutes Beispiel.

  • Einige wurden gläubig
    Der Wachtturm 1970 | 1. April
    • Einige wurden gläubig

      1. Wie war der Apostel Paulus zur Verkündigung der guten Botschaft eingestellt?

      DER Apostel Paulus war ein großer Evangelist. Er war bereit, bis an die Enden der Erde zu gehen, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu verkünden. Als er in Athen war, kam er einige Male mit Gelehrten, mit epikureischen und stoischen Philosophen, ins Gespräch. Einmal entstand ein ziemlicher Wortwechsel. „Einige sagten [von Paulus]: ,Was will dieser Schwätzer denn sagen?‘ Andere: ,Er scheint ein Verkündiger ausländischer Gottheiten zu sein.‘ Das geschah, weil er die gute Botschaft von Jesus und der Auferstehung verkündete.“ (Apg. 17:18) Kurz danach führten diese Männer Paulus zum Gerichtshügel oder Areopag, um mehr über das zu erfahren, was er zu sagen hatte. Als Paulus in der Mitte des Areopags stand, sagte er: „Männer von Athen! Ich sehe, daß ihr in allen Dingen mehr als andere der Furcht vor Gottheiten hingegeben zu sein scheint.“ — Apg. 17:22.

      2. Wie legte Paulus für den wahren Gott Zeugnis ab?

      2 Wenn wir vom Vers 22 des 17. Kapitels der Apostelgeschichte an bis zum Vers 34 weiterlesen, erfahren wir viel von dem, was Paulus über Gott zu sagen hatte. Er sagte den Athenern, sie hätten einen Altar, auf dem die Inschrift stehe: „Einem unbekannten Gott.“ Paulus benutzte die Gelegenheit, um das, was er sagen wollte, unmißverständlich darzulegen. Er sagte den Umstehenden, sie würden unwissentlich den „Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, gemacht hat“, verehren. Gerade diesen Gott verkündige er ihnen. Dieser „unbekannte Gott“, den er anbete, benötige nichts, „da er selbst allen Personen Leben und Odem und alle Dinge“ gebe. Dann fuhr Paulus fort mit den Worten: „[Dieser Gott] hat aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen