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‘Wer ist in Wirklichkeit der treue Verwalter, der verständige?’Der Wachtturm 1982 | 1. Januar
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wird, führt zu dem eindeutigen Ergebnis, daß der „Verwalter“ (oikonómos) eine Klasse darstellt, eine Körperschaft, vergleichbar mit einer juristischen Person, die in einem Land gesetzlich anerkannt ist. Jehova Gott bezeichnete beispielsweise in alter Zeit die ganze Nation Israel als „mein Knecht, den ich erwählt habe“ (Jes. 43:10). Ebenso stellt der „Verwalter“ die „kleine Herde“ geistiger Israeliten dar, die ganze Körperschaft Gott hingegebener, getaufter Jünger des „Herrn“, Jesus Christus, die durch Gottes Geist gezeugt worden sind und denen so das himmlische Erbe bei ihrem „Herrn“, dem verherrlichten Jesus, in Aussicht steht. Dieser kollektive „Verwalter“ war am Leben und konnte von dem Herrn vor dessen Abreise eingesetzt werden. Ein Überrest dieser „Verwalter“-Klasse befindet sich heute auf der Erde und erweist sich gegenüber dem Herrn Jesus Christus als treu. Da jedes Glied treu und verständig ist, ist es auch die ganze Klasse.
12. Zu welchem Zweck wurde der „Verwalter“ über die „Dienerschaft“ gesetzt, und lassen die Tatsachen erkennen, daß die „Verwalter“-Klasse diesen Zweck erfüllt hat?
12 In dem Gleichnis wurde der „Verwalter“ über die „Dienerschaft“ seines Herrn gesetzt, „um ihnen fortwährend ihr Maß an Speisevorrat zur rechten Zeit zu geben“ (Luk. 12:42). Dieser Zweck ist durch die „Verwalter“-Klasse bis heute erfüllt worden. Dies traf schon im ersten Jahrhundert u. Z. zu, in den Tagen der 12 Apostel Jesu Christi bis zum Tod des letzten Apostels, Johannes, der um das Jahr 98 u. Z. seinen letzten Beitrag zur Heiligen Schrift lieferte (Joh. 21:20-23). Die heutige Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“, der in dem verhängnisvollen Jahr 1914 begann, sollte ganz besonders die „rechte Zeit“ dafür sein, das entsprechende „Maß an Speisevorrat“ an die „Dienerschaft“ auszuteilen, und dies geschieht auch tatsächlich. Der Überrest der „Verwalter“-Klasse hat sich in dieser Hinsicht als treu erwiesen (Mat. 24:3-14).
13. Was hatte die „Verwalter“-Klasse bei der Rückkehr des Herrn Jesus Christus zu erwarten, und was hatte diese Klasse bis dahin getan?
13 Das deckt sich damit, daß der Herr Jesus Christus am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 mit seinem himmlischen Vater die Königsmacht antrat und dadurch schließlich das empfing, weswegen er ‘abgereist’ war (Luk. 19:12). So konnte er unsichtbar — in geistiger Gestalt — zurückkehren und von seinem „Verwalter“ Rechenschaft fordern. Bis zu dieser Abrechnung das „Maß an Speisevorrat zur rechten Zeit“ auszuteilen war keine Kleinigkeit gewesen. Aber die Glieder der „Verwalter“-Klasse haben zusammengearbeitet und fortlaufend den geistigen „Speisevorrat“ aneinander ausgeteilt, während Jehova Gott weitere Erben des Königreiches, Glieder der „kleinen Herde“, berief.
„ÜBER SEINE GANZE HABE“ GESETZT
14. Warum sollte der „Verwalter“ glücklich sein, wenn sein Herr zurückkehren und ihn bei der Ausübung seiner Aufgabe als Sklave vorfinden würde?
14 In dem Gleichnis bezeichnet der „Herr“, Jesus Christus, den treuen und verständigen „Verwalter“ als einen „Sklaven“ und sagt: „Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei der Ankunft so tuend findet!“ Warum? Jesus sagt: „Ich sage euch in Wahrheit: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (Luk. 12:43, 44).
15. Warum würde für den „Verwalter“ die Einsetzung über die ganze „Habe“ seines Herrn ein freudiges Erlebnis sein?
15 Das bedeutet, daß der „Sklave“ als Lohn dafür, daß er sich als treu und verständig erwies, fortwährend wach blieb und die Rückkehr seines Herrn erwartete, als „Verwalter“ größere Verantwortung erhielt. Diese Möglichkeit bestand. Wieso? Weil der Herr erfolgreich von seiner Reise zurückgekehrt war; er hatte etwas erlangt und kam daher mit mehr als dem zurück, was er bei seiner Abreise hatte. Seine „Habe“ war vermehrt worden, und somit gab es mehr, worüber er seinen treuen „Verwalter“ setzen konnte. Der Verbleib im Amt bedeutete für den „Verwalter“ umfassendere Aufgaben. Auch sein Herr nahm bei seiner Rückkehr umfassendere Aufgaben wahr als zu der Zeit, da er in einer bestimmten Mission abreiste. In der neuzeitlichen Erfüllung des Gleichnisses trifft das auf den Überrest der „Verwalter“-Klasse und auf seinen Herrn, den verherrlichten Jesus Christus, zu.
16. Welche Worte, die Jesus kurz nach dem Gleichnis äußerte, lassen erkennen, daß er das Gleichnis von dem „Verwalter“ in einer Zeit erzählte, in der ein Feuer angefacht werden sollte?
16 Wie läßt sich aber beweisen, daß dies die rechte Zeit gewesen ist, den Überrest der „Verwalter“-Klasse über die vermehrte „Habe“ oder die Interessen des Herrn zu setzen? Einige Verse nach dem Gleichnis lesen wir Jesu Worte: „Ich bin gekommen, um ein Feuer auf der Erde anzufachen, und was wünsche ich mehr, als daß es schon entzündet wäre!“ (Luk. 12:49). Diese Sinnbildersprache stimmte mit dem überein, was Johannes der Täufer nur wenige Monate zuvor über Jesus vorhergesagt hatte, nämlich: „Dieser wird euch mit heiligem Geist und mit Feuer taufen. Er hat seine Worfschaufel [um die Körner von der Spreu zu trennen] in seiner Hand, und er wird seine Tenne gründlich säubern und wird seinen Weizen in das Vorratshaus sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen“ (Mat. 3:11, 12).
17. Wer in den Tagen Jesu sollte eine Feuerprüfung durchmachen, und in welcher Katastrophe sollte sie gipfeln?
17 Diese prophetischen Worte lassen erkennen, daß das feurige Ende des jüdischen Systems der Dinge bevorstand. Wie Spreu würden die nichtchristianisierten Juden eine Feuerprüfung durchmachen, die in der Zerstörung Jerusalems gipfeln sollte sowie in der Zerstreuung der Juden von Palästina in alle Welt. Das geschah durch die Legionen Roms im Jahre 70 u. Z.
18, 19. (a) Welche Veranschaulichung, die dem Gleichnis von dem „Verwalter“ entspricht, erzählte Jesus in seiner Prophezeiung über das „Zeichen“ des „Abschlusses des Systems der Dinge“? (b) Erwiesen sich die Glieder dieser Klasse in der Zeit des Abschlusses des jüdischen Systems in Palästina als treu und verständig, und was ist vom Überrest dieser Klasse in der gegenwärtigen Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ zu sagen?
18 Siebenunddreißig Jahre bevor die sinnbildliche „Spreu“ im Jahre 70 u. Z. mit unlöschbarem „Feuer“ verbrannt wurde, äußerte Jesus Christus seine Prophezeiung über das „Zeichen“ des weltweiten feurigen „Abschlusses des Systems der Dinge“ und seiner unsichtbaren „Gegenwart“ im Geiste. Im Hauptteil dieser Prophezeiung sprach er von einem „treuen und verständigen Sklaven“, der auf der Erde tätig sein sollte, wenn das weltliche System der Dinge seinem Ende entgegengehen würde. Jesu Worte über diesen „Sklaven“ gleichen sehr seinen Worten über den ‘treuen Verwalter, den verständigen’. Kurz gesagt, beziehen sich beide Aussagen auf ein und dieselbe Klasse, doch die Bezeichnung „Verwalter“ kennzeichnet die Art der Tätigkeit näher, die der „Sklave“ verrichtet.
19 Beachten wir Jesu Worte: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (Mat. 24:45-47). Glieder der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“, der „Verwalter“-Klasse, verrichteten bis zum Ende des jüdischen Systems der Dinge im Jahre 70 u. Z. eifrig ihren Dienst. Die übriggebliebenen Glieder der Klasse des „Sklaven“ oder „Verwalters“ haben sich seit dem Jahre 1914 u. Z., in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“, als treu und verständig erwiesen.
20. Welchen Worten gemäß, die Jesus vor seiner Himmelfahrt auf dem Ölberg äußerte, handelt heute die „Verwalter“-Klasse, so daß sie leicht zu identifizieren ist?
20 Der Überrest der „Verwalter“-Klasse ist heute leicht zu identifizieren, denn er handelt gemäß dem, was Jesus, der „Herr“, zu denen sagte, die den ursprünglichen Teil der „Verwalter“-Klasse bildeten. Kurz bevor Jesus vom Ölberg aus in den Himmel auffuhr, sagte er zu ihnen: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apg. 1:8). Dadurch, daß jene jüdischen Jünger Zeugen des Herrn Jesus Christus waren, mußten sie gleichzeitig auch Zeugen seines Gottes und Vaters, Jehovas, sein. Sie hörten nie auf, Zeugen Jehovas zu sein.
21. Wessen Zeugen waren jene jüdischen Jünger durch Geburt, und wann wurden sie die ursprünglichen Glieder des kollektiven „Verwalters“?
21 Jene jüdischen Jünger mußten allein schon deshalb Zeugen Jehovas sein, weil sie durch Geburt dem Volk angehörten, zu dessen Vorvätern Gott gesagt hatte: „‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,ja, mein Knecht, den ich erwählt habe ...‘ ,Und ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich bin Gott‘“ (Jes. 43:10-12). Diese jüdischen Zeugen Jehovas sollten nun auch Zeugen seines Sohnes Jesus Christus werden. Am Pfingsttag, 10 Tage nach seiner Auffahrt in den Himmel, wurden sie mit heiligem Geist getauft und wurden auf diese Weise von ihrem verherrlichten Herrn, Jesus Christus, über seine „Dienerschaft“ gesetzt, um ihr geistige Speise zu geben. So wurden sie die ersten oder ursprünglichen Glieder des kollektiven „Verwalters“. Mit ihnen nahm diese Klasse einen vorzüglichen Anfang.
22. Die „Verwalter“-Klasse ist insbesondere ein Volk für wessen Namen, und wie wurde dieser Umstand bei einer besonderen Zusammenkunft in Jerusalem einige Zeit nach dem Jahr 36 u. Z. hervorgehoben?
22 Die „Verwalter“-Klasse ist ein Volk für Jehovas Namen. Das wurde einige Zeit nach dem Jahr 36 u. Z. bei einer besonderen Zusammenkunft der Apostel und der Ältesten der Versammlung in Jerusalem hervorgehoben. Jakobus, der Halbbruder Jesu Christi, sagte damals: „Symeon [das heißt der Apostel Simon Petrus] hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen [den unbeschnittenen Nichtjuden] zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“ (Apg. 15:1-14).
23. In der gegenwärtigen Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ kann die „Verwalter“-Klasse nicht umhin, wessen Zeugen zu sein, und wessen Name muß über ihr genannt werden?
23 Jene Nichtjuden wurden ein Teil der „Verwalter“-Klasse des ersten Jahrhunderts, die somit das gesalbte Volk für Gottes Namen war. Dieser Name, der Jehova lautet, ‘wurde über ihr genannt’. Die Glieder dieser Klasse konnten nicht umhin, seine Zeugen zu sein. Das muß auch auf den gesalbten Überrest der „Verwalter“-Klasse heute zutreffen, da das seit 1914 sichtbare „Zeichen“ anzeigt, daß der zurückgekehrte „Herr“ der „Verwalter“-Klasse gegenwärtig ist und daß die Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ ihrem Höhepunkt in Har-Magedon entgegenstrebt (Mat. 24:3).
WAS WÜRDEST DU AUF DIE FOLGENDEN WIEDERHOLUNGSFRAGEN ZU DEM ARTIKEL ÜBER DEN „TREUEN VERWALTER“ ANTWORTEN?
◻ Wer ist der „Herr“ in Jesu Gleichnis von dem „treuen Verwalter“?
◻ Wer ist der „treue Verwalter“?
◻ Wer ist die „Dienerschaft“?
◻ Was ist das in Hebräer 3:6 erwähnte „Haus“, über das Christus gesetzt ist?
◻ Warum kann der „treue Verwalter“ keine Einzelperson sein?
◻ Ist der „treue Verwalter“ dasselbe wie der „treue und verständige Sklave“?
◻ An welcher Tätigkeit, in der die Klasse des „treuen Verwalters“ führend vorangeht, kann man sie heute erkennen?
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Wie der „Verwalter“ Har-Magedon entgegensiehtDer Wachtturm 1982 | 1. Januar
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Wie der „Verwalter“ Har-Magedon entgegensieht
1. Was wird im Krieg von Har-Magedon geschehen, dem die „Verwalter“-Klasse jetzt entgegensieht, und durch wen wurde zur Zeit König Hiskias von Jerusalem dieser „Verwalter“ vorgeschattet?
HAR-MAGEDON ist der hebräische Name des Ortes, an dem in kurzem der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, stattfinden wird. Der Überrest der „Verwalter“-Klasse sieht nun diesem „Krieg“, mit dem das heutige weltliche System der Dinge für immer enden wird, entgegen. Die „Verwalter“-Klasse bleibt also geistig wach, um zu sehen, wie der zurückgekehrte „Herr“, der verherrlichte Jesus Christus, die sichtbaren Feinde des Königreiches vernichten wird, um das sie Jehova mit den Worten bitten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Mat. 6:9, 10; Offb. 16:14-16). Diese Weltsituation wurde durch das veranschaulicht oder vorhergesagt, was während der Verwalterschaft eines Israeliten geschah, den König Hiskia von Jerusalem während einer sehr kritischen Zeit zu seinem königlichen Verwalter machte.
2. Wer war dieser Jude, und wen hatte er als königlichen Verwalter gemäß Jesaja 22:15-25 abgelöst?
2 Bei diesem „Verwalter“ handelte es sich um den Juden Eliakim, den Sohn Chilkijas. Er wird
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