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Die rote Verfolgung heute überwindenDer Wachtturm 1955 | 15. März
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(Sach. 4:6) Und vor allem ist Liebe nötig, denn ohne Liebe sind wir nichts. Ferner: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“ (1. Joh. 4:18, NW) Ja, wahre Christen können und werden Verfolgung überwinden, so wie dies von den Zeugen Jehovas in der ganzen Welt bewiesen wird.
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Warum viele Kirchenstühle leer sindDer Wachtturm 1955 | 15. März
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Warum viele Kirchenstühle leer sind
IN EINER gewissen Zeitung in Kalifornien (USA) erschien einen Monat lang folgendes Inserat: „Gesucht werden Männer, Frauen und Kinder, die sonntags morgens von 10 bis 12 Uhr in der Armona-Methodistenkirche, Ecke der 14. Avenue und der Hanford-Armona-Autostraße, kaum gebrauchte Kirchenstühle besetzen.“ Die folgende Erfahrung wirft etwas Licht auf die Frage, warum die Stühle dieser Kirche an den Sonntagen nicht besetzt sind.
„Ich besuchte diese Kirche 25 Jahre lang, und jedesmal, wenn ein Prediger die Frage stellte, warum die Kirchen versagten, spürte ich immer mehr, daß an den Kirchen etwas verkehrt war. Vor eineinhalb Jahren bat ich den Prediger, der das obige Inserat in die Zeitung gesetzt hatte, mir Harmagedon und Teile aus der Offenbarung zu erklären. Sowohl er als auch seine Frau, die ebenfalls ordinierter Prediger ist, sagten mir, sie wüßten das nicht und wären auch nicht an der Offenbarung interessiert, weil es uns nicht zustehe, sie zu begreifen. Man sagte mir auch, ich würde meinen Verstand verlieren, wenn ich mit Jehovas Zeugen studierte, weil sie in der Welt von den falschen Zeugen die schlimmsten seien.
Ich hatte schon ein paar Monate lang mit einer jungen Zeugin Jehovas die Bibel studiert. Sie hatte an meiner Tür vorgesprochen und versicherte mir, ich verlöre nicht meinen Verstand, wenn ich mit ihr weiterstudierte. Nach vier Monaten wurde ich getauft, und der Fortschritt, den ich machen konnte, ist erstaunlich, da ich doch im Alter von vierundfünfzig Jahren als ein Bibelunkundiger begann. Jetzt bin ich mit der Hilfe Jehovas imstande, von Tür zu Tür zu predigen und Bibelstudien zu leiten. An meiner allerersten Tür nahm ich ein Wachtturm-Abonnement auf. Wie ich glaube, hat das jede Prüfung, jede Kritik und alles andere aufgewogen, was ich über mich ergehen lassen mußte. Nebenbei gesagt, der Prediger und seine Frau, die mir erklärt hatten, ich verlöre meinen Verstand, wenn ich mit Jehovas Zeugen studierte, mußten wegen Unstimmigkeit ihre Kirche verlassen.
P. S. Mein Verstand ist tatsächlich um vieles verbessert worden!“
Kein Wunder, wenn die Kirchenstühle leer sind! Warum sich die Mühe machen und in die Kirche gehen, wenn wir die Bibel nicht verstehen sollen? Wenn wir sie aber verstehen sollen, müssen wir an einem anderen Ort danach Ausschau halten als an den Anbetungsstätten, an denen solche Prediger lehren.
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„Ein hervorragender Christ von seltener Art“?Der Wachtturm 1955 | 15. März
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„Ein hervorragender Christ von seltener Art“?
Dr. W. R. Matthews, der gegenwärtige Doyen der St.-Pauls-Kathedrale in London, nannte in seinen Worten über das Hinscheiden seines Vorgängers Sir W. R. Inge, des „düsteren Doyens“, diesen einen „hervorragenden Christen von seltener Art. Er gab manchen Leuten Anstoß, doch brachte er sie zum Nachdenken.“
Zu den Erklärungen, wodurch Inge recht vielen Leuten zum Anstoß wurde, gehörte auch jene, daß er weder an den Himmel noch an die Hölle noch an die Sozialisten Englands glaubte. Natürlich kann jemand, der Christ zu sein behauptet, sein Vertrauen weder auf die Sozialisten Englands setzen noch auf die Liberalen oder die Tories, sondern muß an das Reich Christi glauben. Und (sofern wir Inge die Wohltat des Zweifels gewähren wollen) wenn er sagte, er glaube nicht an die Hölle, mag er gemeint haben, er glaube nicht an eine Feuerhölle. Wie aber kann jemand, der sich vor den Menschen der Welt als christlicher Geistlicher ausgibt, erklären, daß er nicht an den Himmel glaube? Für Christus Jesus war der Himmel etwas sehr Wirkliches. Er sagte, er sei vom Himmel herabgekommen und kehre in den Himmel zurück, ferner, sein Vater wohne im Himmel; sein Königreich sei vom Himmel; der Lohn für seine Fußstapfen-Nachfolger sei im Himmel aufbewahrt, und sie sollten sich Schätze im Himmel aufhäufen.
Was will Dr. Matthews sagen, wenn er erklärt, Dr. Inge habe die Leute zum Nachdenken gebracht? Veranlaßte er sie zu der Frage, ob es wirklich einen Gott gebe, ob die Bibel das Papier wert sei, auf das sie geschrieben wurde? Seine Bemerkungen waren bestimmt nicht derart, daß sie zur rechten Art des Nachdenkens über Gott und die Bibel ermutigen. Kann ein solcher zu Recht als „ein hervorragender Christ von seltener Art“ bezeichnet werden? Offensichtlich ist etwas grundverkehrt an der Auffassung Dr. Matthews’ über das, was einen Christen ausmacht. Wenn führende Geistliche sich zu einer Philosophie wie zu der eines Inge bekennen, ist es dann verwunderlich, daß es so große religiöse Unwissenheit, Gleichgültigkeit und Heuchelei in der Welt gibt, daß so viele Menschen ‚das Vergnügen mehr lieben als Gott und eine Form der Gottergebenheit haben, doch hinsichtlich deren Kraft sich als falsch erweisen‘? — 2. Tim. 3:4, 5, NW.
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