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  • Ist eine gute Geschlechtsmoral heute noch möglich?
    Der Wachtturm 1982 | 1. März
    • Ist eine gute Geschlechtsmoral heute noch möglich?

      WIR leben in einer Welt, die vom Sex geradezu überschwemmt wird, was sich auf Jung und Alt auswirkt. Vielleicht stellst du dasselbe fest wie ein junger Mann, der sagte: „Alles um uns herum dreht sich nur um den Sex. Er ist zu etwas so Selbstverständlichem geworden wie das Atmen und das Schlafen. Ob man eine Zeitschrift in die Hand nimmt oder das Fernsehgerät einschaltet, immer ist er da. Im Warenhaus, wenn man Auto fährt, an der Arbeitsstelle, in der Schule — er ist da. Durch die Art und Weise, wie die Leute handeln, reden und sich kleiden, wird ständig die Aufmerksamkeit auf den menschlichen Körper und den Sex gelenkt. Er ist das Gesprächsthema Nummer 1.“ Neuere Statistiken zeigen, daß weltweit eine noch nie dagewesene Zahl von Jugendlichen — sogar noch unter 12 Jahren — vorehelichen Geschlechtsverkehr pflegen.

      GROSSBRITANNIEN: „Nur jedes sechste Mädchen ist nach Vollendung des 19. Lebensjahres noch Jungfrau, und jedes vierte hat vor dem 16. Lebensjahr Geschlechtsverkehr.“ Das ergab eine Umfrage im Jahre 1980.

      KANADA: In einem staatlichen Bericht aus dem Jahre 1979 ist von „einer ,Epidemie‘ lediger Mütter über zwölf“ die Rede.

      VEREINIGTE STAATEN: Eine im Jahre 1981 durchgeführte Studie ergab, daß vier von fünf jungen Männern und zwei von drei Mädchen bis zum Alter von 19 Jahren bereits Geschlechtsverkehr gehabt haben.

      JAPAN: In einigen Städten ist zwischen 1970 und 1979 die Zahl lediger Mütter im Alter von 13 bis Anfang 20 um das Sechzigfache gestiegen.

      FRANKREICH: „Mehr als die Hälfte der schulpflichtigen Mädchen in Frankreich geben an, regelmäßig Geschlechtsverkehr zu haben.“ Das geht aus einer Umfrage aus dem Jahre 1980 hervor.

      „Schwangere Teenager werden zum Weltproblem“, so lautete vor einiger Zeit die Schlagzeile eines Artikels, der in der Zeitung Brazil Herald erschien und die Ausweitung dieses Problems in England, Wales, in der DDR und in Rußland dokumentierte. Bei 85 Prozent der gemeldeten Fälle von Geschlechtskrankheiten handelt es sich um Jugendliche. Diese Krankheiten sind zu einer weltweiten Epidemie geworden.

      Doch nicht alle jungen Leute sind der Auffassung: „Keusch zu sein lohnt sich nicht.“ Viele sind entschlossen, erst in der Ehe mit dem Geschlechtsverkehr zu beginnen, wenngleich es ihnen nicht leichtfallen mag, keusch zu bleiben und sich im Einklang mit dem biblischen Gebot ‘der Hurerei zu enthalten’ (1. Thes. 4:3). Sie mögen sich zu Recht fragen: „Gibt es irgendeine Macht, die einem helfen kann, sich der schrecklichen Welle ungebundener Geschlechtsbeziehungen entgegenzustellen?“

      Ja, diese gibt es. Aufsehenerregende Beweise für die Existenz dieser Macht zeigten sich bereits vor 2 000 Jahren in einer Zeit größter sittlicher Entartung.

      „DIE ABSCHEULICHEN SITTEN ROMS“

      Der römische Staatsmann Seneca sah mit eigenen Augen den Zustand der römischen Welt zur Zeit der Anfänge des Christentums. Wie er schrieb, wuchs tagtäglich die Lust an der Sünde. Die Verworfenheit loderte so mächtig in allen Gemütern, daß die Unschuld nicht nur selten, sondern überhaupt nicht mehr zu finden war. Juvenal, der zur gleichen Zeit lebte, spricht von den „abscheulichen Sitten Roms“.

      Die Bibel sagt von den Menschen der damaligen Zeit, daß „sie jedes sittliche Gefühl verloren“ hatten (Eph. 4:19). Zwangloser Geschlechtsverkehr galt als die Norm. Lampridius sagte, daß ein Unverheirateter zu jener Zeit eine Konkubine haben mußte, mit der er gewohnheitsmäßig Geschlechtsverkehr haben konnte, „weil er“, wie jener Geschichtsschreiber bemerkte, „ohne eine solche unmöglich leben könnte“. Aber worauf waren solche verderbten Ansichten zurückzuführen?

      „TUT DAS DER GOTT, WARUM SOLLTE ICH ... ES NICHT AUCH TUN?“

      Die Römer betrachteten ihre Götter, die sie zum größten Teil von den Griechen übernommen hatten, als Vorbilder für ihr Verhalten. Doch diese Götter waren moralisch völlig verkommen. Venus und Flora waren unverschämte Huren, Bacchus war ein Trunkenbold, Merkur ein Wegelagerer und Apollo ein Verführer junger Frauen. Selbst Jupiter, der oberste und weiseste der Götter, soll mit mindestens 59 Frauen entweder Ehebruch oder Inzest getrieben haben.

      Wie wirkten sich diese Beispiele auf das Volk aus? In einem Theaterstück aus dieser Zeit wird dargestellt, wie ein junger Mann überlegt, ob er mit einem hübschen jungen Mädchen Hurerei begehen soll oder nicht. Er sieht dann auf einem Bild, wie Jupiter eine Frau verführt, und sagt sich: „Tut das der Gott, warum sollte ich Mensch es nicht auch tun?“ Der Überlegung folgte die Tat. Dieses Stück war ein Spiegelbild des wahren Lebens, denn Seneca schrieb, daß den Menschen in bezug auf die Moral „die Scham vor der Sünde abhanden kam, wenn sie den Göttern derartiges zutrauten“. Hinter den Vorstellungen, die man sich von den Göttern machte, standen unsichtbare Geister, bei denen es sich zweifellos um die „Söhne Gottes“ handelte, die zur Zeit Noahs rebelliert hatten, indem sie auf die Erde gekommen waren, um mit den Töchtern der Menschen unsittliche Beziehungen zu haben. Diese perversen Geister sind zwar in den geistigen Bereich zurückgekehrt, bleiben jedoch bemüht, die menschliche Gesellschaft mit dem Geist der Unsittlichkeit zu durchdringen (1. Mo. 6:1-4; Jud. 6, 7).

      „DIE FÖRMLICHEN MÄDCHENHANDEL TREIBEN“

      Athenagoras, ein Schriftsteller aus dem 2. Jahrhundert, erhob zu seiner Zeit die Anklage, daß es Leute gab, „die förmlichen Mädchenhandel treiben, die ... der Jugend Gelegenheit zu schändlichen Ausschweifungen jeder Art bieten“. Auch im Theater wurde öffentlich unerlaubter Sex „feilgeboten“. Die Stücke handelten von den Liebeshändeln der Götter. Häufig trugen die Darsteller „eng anliegende Kleidung“, in der sie den Eindruck erweckten, nackt zu sein. An den Wänden vieler Häuser und Tempel waren in aller Öffentlichkeit Gemälde von „unerhörter Unzüchtigkeit“ zu sehen, auf denen mitunter sogar Geschlechtsverkehr dargestellt wurde. Die Statuen der unmoralischen Götter, die meist nackt dargestellt wurden, konnten in aller Öffentlichkeit selbst von den Jüngsten besichtigt werden. Schriften mit der schmutzigsten Sprache, die je geschrieben wurde, waren unter den Jugendlichen frei in Umlauf. Schon sehr früh wurde der Sinn der Kinder durch die Geschichten vergiftet, die sie über die Seitensprünge der Götter und Göttinnen lasen oder die ihnen vorgelesen wurden.

      Darüber hinaus sind die populären öffentlichen Bäder zu erwähnen, die dem Volk zur Benutzung offenstanden und kaum etwas anderes waren als „Freudenhäuser mit einem achtbaren Namen“; die Gymnasien, Orte, an denen junge und ältere Männer mit nacktem Körper Leibesübungen machten, wurden zu Brutstätten der Homosexualität, und die Feste, die man feierte, waren oft nichts anderes als öffentliche Sexorgien. Es herrschten genau die Verhältnisse, die der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom beschreibt. Er spricht darin von Personen, die „eher der Schöpfung Verehrung und heiligen Dienst darbrachten als dem Schöpfer“ und nach den damaligen Moralbegriffen lebten. Von ihnen sagt Paulus: „Gott [übergab] sie schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit dem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben“ (Röm. 1:24-27). Die schockierende Beschreibung, die Paulus gab, entsprach genau den Tatsachen, denn die moralische Verderbtheit der griechisch-römischen Welt führte zu einem der abscheulichsten Bräuche der Geschichte: dem sexuellen Mißbrauch von Knaben durch ältere Männer. Von diesem schmutzigen Brauch, der in Gedichten und Theaterstücken verherrlicht wurde, war die ganze Gesellschaft angesteckt worden.

      Einem Zeitgenossen fiel es damals nicht leicht, sich rein zu halten, denn wohin er sich auch wandte, überall sah er moralischen Schmutz. Junge Männer und junge Mädchen, die ihre Tugend bewahren wollten, mußten tatsächlich eine große moralische Kraft aufbringen und sich fest an Grundsätze halten. Doch selbst unter diesen Verhältnissen gab es wie durch ein Wunder einige, die über diese Kraft verfügten.

      EIN MORALISCHES WUNDER

      Nach einer Aufzählung der Arten von unsittlichen Personen, die es in der alten Stadt Korinth gab — Hurer, Ehebrecher, Homosexuelle und dergleichen —, schrieb der Apostel Paulus in seinem Brief an die dortige Christenversammlung: „Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden“ (1. Kor. 6:9-11). Das wahre Christentum verlieh seinen Anhängern durch seine Lehren moralische Kraft, so daß sie sich ändern und sich vor der sexuellen Unmoral schützen konnten.

      „Die hervorstechendste Eigenart der christlichen Lehre bestand wahrscheinlich darin, daß Nachdruck auf die Keuschheit gelegt wurde.“ Zu diesem Schluß kommt William Sanger in seinem Buch The History of Prostitution, in dem er sich eingehend mit den Sitten des Altertums auseinandersetzt. Er sagt auch: „Von Anfang an rühmten sich die christlichen Gemeinden zu Recht ihrer Sittenreinheit.“ Wie entstand dieser Ruf? Mit Gottes Hilfe gelang es ihnen, ein besseres „Bild“ nachzuahmen als das der sextollen Götter.

      DAS BESSERE „BILD“

      Der Apostel Paulus schrieb: „Kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde des Einen, der sie geschaffen hat“ (Kol. 3:10). Durch den Aufschluß aus den inspirierten Schriften und die Lehren und das Beispiel Jesu Christi, des Sohnes Gottes, konnten Christen zu einer „genauen Erkenntnis“ der Eigenschaften des wahren Gottes, Jehovas, gelangen. Sein „Bild“ stand in krassem Gegensatz zu dem der römischen Götter.

      Wahre Christen betrachteten ihren Schöpfer als ihren himmlischen Vater, der sie liebte und für sie sorgte (1. Pet. 5:6, 7). Sie erkannten, daß er stets gerecht und barmherzig handelte. Er war rein und heilig (5. Mo. 32:4; 1. Pet. 1:15, 16). Seine Eigenschaften waren für sie ein Ansporn, und sie bemühten sich, den inspirierten Rat zu befolgen: „Werdet Nachahmer Gottes als geliebte Kinder“ (Eph. 5:1). Sie betrachteten Gott, der durch Christus geoffenbart worden war, als einen stets gegenwärtigen Freund. Sie konnten ihn lieben. Ihr Herz war von dem Geist echter Liebe erfüllt, der sie zu christlichen Werken antrieb.

      Gott half den ersten Christen durch seinen heiligen Geist, der ihnen „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“, verlieh. Außerdem wurden sie bei ihren religiösen Zusammenkünften an die Notwendigkeit erinnert, keusch zu bleiben. Dadurch, daß sie sich eng an ihre Gefährten innerhalb der christlichen Bruderschaft hielten, gelang es ihnen, treu zu bleiben (2. Kor. 4:7; Heb. 10:24-26). „Wir, die wir einst der Wollust dienten, streben jetzt nach Sittenreinheit“, erklärte Justinus der Märtyrer, der sich im 2. Jahrhundert zum Christentum bekannte. Dennoch war dieses Streben nach sittlicher Reinheit nicht einfach.

      EIN TÄGLICHER KAMPF

      Wir sollten nicht vergessen, daß die ersten Christen in einer entarteten Welt lebten. Einige, die Christen wurden, waren „vom Hause Cäsars“ (Phil. 4:22). Damals war Nero an der Macht, der für seine Ausschweifungen allgemein bekannt war. Er sorgte für die unzüchtigsten Lustbarkeiten und „vermählte“ sich sogar mit einem „Buhlknaben in den Formen einer richtigen Hochzeitsfeier“.a Doch die Christen, die zu seinem „Hause“ gehörten (vielleicht Regierungsbeamte oder Diener), bewahrten selbst in dieser Umgebung ihre Keuschheit.

      In Rom waren die Christen durch ihre Zeitgenossen starkem Druck und großem Spott ausgesetzt. Seneca verrät die allgemeine Einstellung, wenn er schreibt: „Wer nicht Liebeshändel hat, wird verachtet.“ „Keuschheit ist einfach ein Beweis von Häßlichkeit.“ Es wird auch von Äußerungen berichtet wie: „Was für eine Frau sie war! Wie sinnlich, wie lebenslustig! Was für ein Junge er war! Wie geil, wie wollüstig! Nun sind sie Christen geworden, wie schade!“

      Aber jene frühen Jünger waren nicht zu bedauern. Sie konnten stolz sein, ihre Selbstachtung bewahrt zu haben. Ihr Gewissen war rein. Als „Kinder des Lichts“ konnten sie ohne Hemmungen ihre reine Botschaft weit und breit verkündigen (Eph. 5:8). Hättest du es nicht als ein Vorrecht angesehen, als einer dieser moralischen „Felsen“ in jenem Meer des Schmutzes betrachtet zu werden? Das wahrhaft befriedigende Leben, das sie führten, stand in krassem Gegensatz zu dem der Menschen von den Nationen, ‘die Gott nicht kannten’ und sich zu ihrem eigenen Schaden „gierigen sexuellen Gelüsten“ hingaben (1. Thes. 4:5).

      Für viele Menschen des ersten Jahrhunderts hatte das Leben seinen Sinn verloren. Sie hatten den berauschenden Becher des Vergnügens bis zur Neige geleert, hatten jede Möglichkeit dazu genutzt. Keinen Reiz, keine Delikatesse — auch keine Gelegenheit zur sinnlichen Befriedigung — ließen sie sich entgehen. Juvenal läßt einen Homosexuellen, der in späteren Jahren von seinem Partner verworfen wird, in einer Satire sagen: „Was rätst du jetzt, da die Jugend vertan und die Hoffnung enttäuscht ist? Denn es entflieht die knappe, so rasch verblühende Jugend eilends; während wir trinken, nach Kränzen, nach Salben und Mädchen rufen, stellt sachte das Alter sich ein, ohn’ daß wir es merken.“ Den treuen Christen jedoch blieben solche Enttäuschungen erspart; sie gerieten nicht in derartige Nöte.

      Jesu wahre Nachfolger mußten zwar täglich darum kämpfen, ihre sittliche Reinheit zu bewahren, doch der Herzensfrieden, den sie verspürten, war es wert. Eine gute Geschlechtsmoral war möglich.

      Ist heute eine ähnliche moralische Kraft zu erkennen? Ja. Zahllose junge Menschen auf der ganzen Erde werden dir sagen, daß eine gute Geschlechtsmoral heute noch möglich ist. Es sind Jugendliche, die mit den Versammlungen der Zeugen Jehovas verbunden sind. Diese jungen Menschen stechen als Gruppe trotz des verderblichen moralischen Einflusses, der sich in den Vergnügungen und im Leben der heutigen Gesellschaft bemerkbar macht — die in keiner Hinsicht hinter der des alten Roms zurücksteht —, als leuchtende Beispiele der Reinheit hervor.

      Doch einige Jugendliche, die mit diesen christlichen Versammlungen verbunden sind, haben diesbezüglich Schwierigkeiten. Hin und wieder verlieren selbst solche, die in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen sind, die Wertschätzung für den biblischen Sittenmaßstab. Wie können christliche Jugendliche ihre moralische Reinheit heute ebenso bewahren, wie die wahren Christen im ersten Jahrhundert es trotz vieler Anfechtungen taten? Wie können ihre Eltern ihnen dabei helfen? Zwei Artikel in dieser Ausgabe sollen einige praktische Anregungen dazu geben. (Siehe Seite 8.)

  • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
    Der Wachtturm 1982 | 1. März
    • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung

      Kein Weg zu einer glücklicheren Ehe

      ● „Man kann seiner Mutter nicht mehr erzählen, daß man zuerst zusammenleben muß, um später eine bessere Ehe führen zu können“, hieß es in „Psychology Today“. Wie die Zeitschrift berichtet, hat eine neuere Studie ergeben, daß bei Ehepaaren, die vor der Heirat zusammenlebten, die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung ebenso groß ist wie bei denen, die getrennt lebten. Diese Studie der University of California in Los Angeles bestätigte eine frühere Studie der Florida A & M University (USA), die ähnliche Ergebnisse erbracht hatte. Interessant ist auch die Feststellung, daß bei Paaren, die vor der Trauung zusammenlebten, die Probleme Ehebruch, Alkoholismus und Drogen häufiger zu verzeichnen waren. Ungeachtet der Ergebnisse dieser Studien halten sich Personen, die gewissenhaft den Willen Gottes zu tun wünschen, sowieso an den biblischen Maßstab und pflegen keine geschlechtlichen Beziehungen vor der Eheschließung, denn Gottes Wort sagt: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten“ (Heb. 13:4).

      Eine Million schwangere Teenager

      ● Allein in den Vereinigten Staaten werden, wie aus dem Nationalen Institut für Bildung verlautet, jährlich über eine Million Schülerinnen schwanger, und 80 Prozent von ihnen scheiden aus der Schule aus. Aus dem Bericht des Instituts geht hervor, daß etwa die Hälfte derer, die sich entschließen, das Kind zu haben, es auch behalten; doch sehr wenige heiraten jemals. Die Folge davon ist, daß sich ein Großteil dieser jungen ledigen Mütter bald an die öffentliche Fürsorge wenden. Und es besteht wenig Hoffnung, daß sie je für sich selbst sorgen können. Häufig wachsen ihre Kinder als gesellschaftliche Außenseiter auf und fallen ebenfalls der Wohlfahrt zur Last.

      Zu diesen Folgen kommen noch hinzu: die Überhandnahme von Geschlechtskrankheiten unter Jugendlichen, die ungebundene Geschlechtsbeziehungen pflegen, das Herzeleid der schwangeren Mädchen und ihrer Angehörigen und in vielen Fällen Mord durch Abtreibung sowie der Umstand, daß — gemäß dem Department of Health, Education and Welfare — bei „Kindern, die Mädchen unter 15 Jahren geboren werden, Gehirnabnormitäten und Störungen des Nervensystems dreimal häufiger auftreten“ als bei Kindern, die älteren Frauen geboren werden. Man beachte außerdem, daß die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt doppelt so groß ist, daß solche Kinder fünf Pfund oder weniger wiegen und daher mit einer dreimal so großen Wahrscheinlichkeit geboren werden, während des ersten Lebensjahres zu sterben, wie das Kind einer Mutter zwischen 20 und 24 Jahren. Des weiteren gilt es zu berücksichtigen, daß die Wahrscheinlichkeit einer Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) im späteren Leben bei einem Mädchen, das im Teenageralter ein Kind bekommt, doppelt so groß ist wie bei Frauen, die ihre Kinder später haben.

      Das alles läßt erkennen, daß unerlaubte Geschlechtsbeziehungen sehr schlechte Früchte zeitigen. Man beachte daher, welch weisen Rat Gottes Wort gibt, wenn es sagt: „Flieht vor der Hurerei“ (1. Kor. 6:18). Doch abgesehen von den schlechten Früchten unerlaubten Geschlechtsverkehrs sollte man den noch wichtigeren Aspekt in Betracht ziehen, daß gemäß der Bibel „kein Hurer ... irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes hat“ (Eph. 5:5).

      „Glaubt ihnen nicht“.

      ● „Menschen töten andere Menschen und behaupten dabei, Christen zu sein. Glaubt ihnen nicht“, schrieb Steve Whysall, Redaktionsmitglied der „Vancouver Sun“. Er bemerkte, daß die Gewalttätigkeiten, die von Personen verübt oder unterstützt wurden, die Christen zu sein behaupteten, in krassem Gegensatz zu den Lehren Jesu standen, der sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Joh. 13:34, 35).

      Whysall kommentierte die Gewalttätigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland, die kirchliche Unterstützung von Diktatoren, die Inquisition und andere von angeblichen Christen verübte Gewaltakte und schrieb: „Wenn Leute jeden Sonntag in die Kirche gehen, Bibelstellen zitieren und von Leuten umgeben sind, die dasselbe tun, heißt das noch nicht, daß sie Christen sind. Jesus sagte: ,Beurteile einen Baum nach seinen Früchten.‘“ Whysall führte weiter aus: „Wer hat denn je gesagt, diejenigen, die so etwas Schreckliches getan hätten, seien Christen? Oh, Sie meinen, die etablierten Kirchen würden das sagen. Nun, wer hat denn je gesagt, die etablierten Kirchen seien christlich? Der Papst hat Mussolini gesegnet, und es gibt Beweise dafür, daß andere Päpste in der Vergangenheit feige gehandelt haben. Wer behauptet also, sie seien Christen gewesen? ... Kein Christ kann gegen einen anderen Christen Krieg führen. Das wäre so, als kämpfte ein Mensch gegen sich selbst. Wahre Christen sind Brüder und Schwestern in Jesus Christus. ... Sie würden einander niemals, ja niemals absichtlich Schaden zufügen.“ Whysall wies schließlich noch darauf hin, daß „wahre Christen“ selbst dann, wenn Streit entstünde, „Liebe, Harmonie und Einigkeit fördern“ würden.

  • Ihr Jugendlichen, weist die Sittenlehre der Bibel den besten Weg?
    Der Wachtturm 1982 | 1. März
    • Ihr Jugendlichen, weist die Sittenlehre der Bibel den besten Weg?

      „Ich, Jehova, bin dein Gott, der Eine, der dir zum Nutzen dich lehrt, der Eine, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest“ (Jes. 48:17).

      1. Warum ist die Jugend ein schöner Lebensabschnitt, doch welche Einstellung verraten einige Jugendliche?

      „DIE Tage unserer Jugend sind die Tage unserer Blüte“, schrieb ein Dichter. Damit stimmen viele junge Menschen überein, denn die Jugend ist eine aufregende Zeit, in der man noch nicht mit den Verpflichtungen eines Erwachsenen belastet ist. Doch viele junge Leute möchten gern sowohl die Freuden eines Jugendlichen als auch die eines Erwachsenen genießen. Ihre Einstellung zeigt sich in Worten wie: „Warten kommt nicht in Frage! Wir wollen heute schon alles mitnehmen.“

      2. (a) Was zeigen neuere Statistiken über das sittliche Verhalten von Jugendlichen? (b) Glaubst du, daß sich dieser Trend auch bei Jugendlichen in der Christenversammlung bemerkbar macht?

      2 Der Drang, in der „Blüte des Lebens“ jedes Vergnügen zu genießen, hat dazu geführt, daß heute mehr Jugendliche vorehelichen Geschlechtsverkehr pflegen (Hurerei genannt) als irgendwann zuvor in der neueren Geschichte.a Diese gewaltige Zunahme der Promiskuität hat selbst auf einige Jugendliche in der Christenversammlung übergegriffen. Als Christ magst du dich fragen, warum es einem jungen Menschen besonders in den heutigen „letzten Tagen“ so schwer fällt, seine Keuschheit zu bewahren (Pred. 11:10; 2. Tim. 3:1-5).

      STARKEM DRUCK AUSGESETZT

      3, 4. (a) Warum ist es für einen jungen Menschen nicht einfach, seine Keuschheit zu bewahren? (b) Wie können durch starken Druck von Altersgenossen und durch das Bedürfnis, verständnisvoll behandelt zu werden, Probleme entstehen?

      3 In der frühen Jugend beginnt sich der Geschlechtstrieb zu regen. Damit bricht die Zeit an, die in der Bibel als „die Blüte der Jugend“ bezeichnet wird und in der das andere Geschlecht gewöhnlich eine starke Anziehung ausübt. Es ist also nichts Ungewöhnliches, wenn einem Jugendlichen sinnliche Begierden zu schaffen machen. Doch durch die heutige Werbung und die Unterhaltungsmedien werden diese Begierden noch aufgepeitscht (1. Kor. 7:36).

      4 Ein Jugendlicher kann auch durch seine Altersgenossen starkem Druck ausgesetzt sein, was aus der Äußerung einer christlichen Schülerin hervorgeht, die sagte: „Es ist heute wirklich nicht einfach, anders zu sein. Einige Mitschülerinnen fragten mich, ob ich schon Geschlechtsverkehr hatte. Als ich dies verneinte, lachten sie alle. Ich war nahe daran, in Tränen auszubrechen, und am liebsten hätte ich ihre Frage bejaht.“ Junge Menschen haben auch das Bedürfnis, mit Liebe und verständnisvoll behandelt zu werden, ein Bedürfnis, das vielleicht zu Hause nicht befriedigt wird. Sie schätzen einen Freund, der sie „besonders“ behandelt und Verständnis für sie zeigt. Diese Gefühlsnähe kann jedoch zu sexuellen Intimitäten führen. Einige Jugendliche werden durch die Woge dieser für sie neuen Gefühle verwirrt und fragen sich vielleicht: „Kann denn so etwas Angenehmes verkehrt sein? Weist die Sittenlehre der Bibel wirklich den besten Weg?“

      DER BESTE WEG

      5. (a) Was wird in Jesaja 48:17 über Gott gesagt? (b) Worin besteht gemäß 1. Thessalonicher 4:3-8 in sittlicher Hinsicht Gottes Wille uns betreffend?

      5 Unser himmlischer Vater sagte zu seinem auserwählten Volk: „Ich, Jehova, bin dein Gott, der Eine, der dir zum Nutzen dich lehrt, der Eine, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest“ (Jes. 48:17). Worin besteht der „Weg“, auf dem wir in sittlicher Hinsicht ‘wandeln sollten’? „Das ist, was Gott will [oder fordert] ..., daß ihr euch der Hurerei enthaltet; daß jeder von euch wisse, wie er von seinem eigenen Gefäß [Körper] in Heiligung und Ehre Besitz ergreife, nicht in gierigen sexuellen Gelüsten ... Denn Gott hat uns nicht mit der Erlaubnis zur Unreinheit berufen“ (1. Thes. 4:3-8).

      6. (a) Was gebot der Apostel Paulus gesalbten Christen in bezug auf Hurerei, und warum? (b) Warum sollte dies Jugendliche veranlassen, auf ihr Verhalten zu achten?

      6 Was euch Jugendliche betrifft, so lautet Gottes Wille in bezug auf Sittlichkeit eindeutig: Beherrscht euren Körper; enthaltet euch der Hurerei und der Unreinheit. Ihr, die ihr euch Gott hingegeben habt, seid eine innige Gemeinschaft mit ihm eingegangen und gehört zu einer reinen Organisation. Gott freut sich darüber. Doch wenn ihr vorehelichen Geschlechtsverkehr haben würdet, wäre das ebenso, wie wenn sich eines der gesalbten „Glieder des Christus“, die sich ‘dem Herrn angeschlossen haben’, in geschlechtlicher Hinsicht ‘einer Hure anschließen’ würde. „Das geschehe nie!“ schrieb der Apostel Paulus. Es wäre die größte Beeinträchtigung eines so kostbaren Verhältnisses. Keine andere Sünde käme dieser gleich, denn „wer ... Hurerei treibt, sündigt gegen seinen eigenen Leib“. Diese Sünde könnte das geistige Verhältnis, das ihr zu Gott habt, zerstören. Es ist daher kein Wunder, daß Paulus die Aufforderung ergehen läßt: „Flieht vor der Hurerei.“ Ja, ihr Jugendlichen, „flieht“! Laßt auch auf keine Argumentation oder Debatte darüber ein. Entfernt euch davon, so weit ihr könnt, und zwar schnell! Was geschieht aber mit jemandem, der sozusagen nicht vor einer solchen Handlungsweise „flieht“? (1. Kor. 6:15-18).

      ‘SIE FÜGTEN SICH SELBST UNRECHT ZU’

      7—9. (a) Was wird in 2. Petrus 2:9-13 über Personen gesagt, die unsittlich handeln? (b) Wie haben sich einige, die unreine Handlungen begangen haben, ‘selbst Unrecht zugefügt’?

      7 Der Apostel Petrus sagte, daß Glieder der Versammlung, die von „Herrlichen“ lästerlich redeten und unsittlich handelten, ‘sich schließlich als Lohn für Unrechttun selbst Unrecht zufügten’ (2. Pet. 2:9-13). Dieser „Lohn“ für eine Sünde auf geschlechtlichem Gebiet besteht nicht nur in einer Geschlechtskrankheit oder einer außerehelichen Schwangerschaft, sondern hat noch tiefer gehende Auswirkungen, indem sich der Betreffende der Liebe, der Selbstachtung und des Herzensfriedens beraubt. Das zeigen beispielsweise die Äußerungen einiger Jugendlicher, die „zu weit gingen“ und Hurerei begingen:

      „Es war eine große Enttäuschung. Ich hatte weder ein gutes Gefühl dabei, noch empfand ich die vermeintliche große Liebe. Die Schlechtigkeit der Handlung wurde mir mit einem Schlag voll bewußt.“

      „Ich weinte die ganze Nacht.“

      „Ich fühlte mich hundeelend. Es überkam mich ein Gefühl der Leere und des Ekels. Ich verlor die Achtung vor mir selbst und vor dem Mädchen. Ja, schließlich gab ich ihr die Schuld, daß sie es zuließ.“

      8 Unser himmlischer Vater sagt uns, daß wir nicht nur keine Hurerei begehen, sondern auch „Unreinheit“ vermeiden sollten (1. Thes. 4:7). Dieser umfassende Ausdruck bezeichnet ein sittlich abstoßendes Verhalten. Eine solche unreine Gewohnheit ist beispielsweise die Masturbation (geschlechtliche Selbstbefleckung), eine Gewohnheit, die viele Jugendliche pflegen und die mit Sicherheit die „sexuellen Gelüste“ anregt und zu einem außerordentlichen Schuldbewußtsein führen kann. Für einige, die sich nicht ernsthaft bemühten, diese unreine Gewohnheit abzulegen, entstanden nach der Heirat Probleme. So stellte ein junger Mann mit Entsetzen fest, daß er aufgrund der lange Zeit gepflegten geschlechtlichen Selbstbefriedigung nicht in der Lage war, die eheliche „Pflicht“ zu leisten. Es folgten Monate der Verzweiflung (1. Kor. 7:3).

      9 Einige Paare haben sich auf leidenschaftliche, geschlechtlich anregende Berührungen intimer Körperteile eingelassen. Auch das ist „Unreinheit“ und könnte leicht zu unerlaubtem Geschlechtsverkehr führen — und führt auch oft dazu. Diese Handlung kann so starke „sexuelle Gelüste“ wachrufen, daß der Betreffende geradezu in Ekstase gerät. Ein Jugendlicher sagte: „Man kommt sich vor wie ein Tier mit niedrigen Trieben, was sich seelisch verheerend auswirkt.“ Solche Handlungen haben zur Auflösung von Verlobungenb geführt oder — wenn die Betreffenden danach heirateten — zu Eheproblemen. „Wir trieben vor unserer Heirat fast alles außer Hurerei, und beinahe wäre es auch dazu gekommen“, bekannte ein junges Paar. „Trotz der Hilfe der Ältesten war danach einfach alles anders. Es war nicht leicht, die Achtung, die wir einmal voreinander hatten, wieder zurückzugewinnen.“

      10. Warum schaden sich unverheiratete Paare durch diese unreinen Handlungen?

      10 Wer als Unverheirateter damit beginnt, sich an sexuellen Handlungen zu „berauschen“, die nur im Ehebett gestattet sind, läßt sich eventuell dazu verleiten, jemand zu heiraten, der nicht die für einen guten Ehegefährten erforderlichen Eigenschaften aufweist. Durch den Sex werden allzuleicht schwerwiegende Unterschiede zugedeckt, die nach der Heirat wiederauftauchen und Probleme schaffen. Es ist daher nicht verwunderlich, daß gemäß einer Studie nur 15 von 265 Paaren, bei denen die Frau bei der Hochzeit schwanger war, nach fünf Jahren noch zusammenlebten. Wie andere Untersuchungen zeigten, ist die Wahrscheinlichkeit eines Ehebruchs bei jemandem, der vorehelichen Geschlechtsverkehr pflegte, zweimal so groß wie bei anderen. Ihr jungen Brüder und Schwestern, laßt euch also nicht durch die „leeren Worte“ derer betrügen, die sagen, Geschlechtsverkehr vor der Heirat führe zu einer glücklicheren Ehe (Eph. 5:6). Einige behaupten sogar, man werde krank, wenn man nach Erreichen der Pubertät keinen Geschlechtsverkehr habe. Das stimmt nicht. Keine Krankheit ist von Ärzten je auf Keuschheit zurückgeführt worden. Traurigerweise muß aber gesagt werden, daß einige, die nicht Liebe suchten, sondern sich mit der Lust begnügten, dies danach ihr ganzes Leben lang bereut haben.

      11, 12. (a) Wie vollzieht Jehova die Strafe für Unsittlichkeit?(b) Was sagte Hiob über Personen, die Gott Trotz bieten? (c) Mit welcher Frage werden wir uns nun befassen?

      11 Vergessen wir nie: „Jehova ist es, der für alle diese Dinge [Hurerei und Unreinheit] die Strafe vollzieht“ (1. Thes. 4:6). Diese Strafe mag in einem schlechten Gewissen, einer Zuchtmaßnahme der Versammlungsältesten oder darin bestehen, daß man das erntet, was man gesät hat. Einem Reumütigen vergibt Jehova natürlich großzügig, und er deckt seine Sünden völlig zu. Anders verhält es sich aber bei einem Trotzigen, der sich nicht an Gottes Gesetze halten will. Hiob warf die Frage auf: „Wer kann ihm [Gott] Trotz bieten und unversehrt davonkommen?“ (Hiob 9:4). Niemand. Es schmerzt Jehova, solchen „Trotz“ zu sehen. Auch besorgte Älteste schmerzt es, wenn sie sehen, wie viele unserer jungen Leute unter den erwähnten seelischen Erschütterungen zu leiden haben. Diese Aufseher erkennen, daß niemand Gottes Gesetze und Grundsätze übertreten und „unversehrt davonkommen“ kann. Eine jugendliche Christin, die ein unsittliches Verhalten bereute, erklärte einigen Ältesten ihrer Versammlung: „Ich wollte, ich könnte jedem Jugendlichen in der Wahrheit sagen: ,Tue es nicht!‘ Jehova mag deine Fehler vergeben, aber du dir selbst vielleicht nie. Die schlechten Erinnerungen werden dich verzehren. Es lohnt sich nicht.“ Und die Ältesten stimmen Jehova zu, wenn er sagt: „O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest!“ (Jes. 48:18).

      12 Aber wie kann ein jugendlicher Christ die Gebote Jehovas befolgen und den vielen Schlingen und heimtückischen Gefahren der Unmoral entgehen?

      GIB DEIN HERZ DEN ELTERN

      13. Wie können Jugendliche, die Gott hingegebene Eltern haben, nach Sprüche 23:26 handeln, und mit welchen Ergebnissen?

      13 „Mein Sohn, gib mir doch dein Herz, und mögen diese deine Augen an meinen eigenen Wegen Gefallen finden“ (Spr. 23:26). Das ist kein Aufruf zu rein mechanischem Gehorsam. Als Jugendlicher solltest du deinen christlichen Eltern vertrauen und dich bei ihnen aussprechen. Vielleicht denkst du, sie hätten gar kein Verständnis für deine Empfindungen. Eine jugendliche Christin dachte so. Sie hatte das Problem der Selbstbefriedigung und benötigte Hilfe. Doch sie hatte Angst, mit ihrer Mutter darüber zu sprechen, und fragte sich, wie sie reagieren würde. Würde sie Verständnis haben? Diese Jugendliche berichtet: „Als ich mit ihr darüber sprach, hörte sie mich an und machte mir keine Vorwürfe. Sie legte ihren Arm um mich und sagte mir, daß sie mich liebe und mir helfen werde, das Problem zu überwinden. Wir sprachen ganz offen darüber, und danach nahm sie mich in die Arme, und wir beteten zusammen. Seither kann ich alles mit ihr besprechen.“

      14. Wie sollten christliche Jugendliche das „Gesetz“ ihrer Gott hingegebenen Eltern betrachten?

      14 Ja, Jugendliche, die sich ihren christlichen Eltern anvertrauen, erhalten bereitwillig Hilfe. Sie ‘finden Gefallen’ an den Wegen ihrer gottesfürchtigen Eltern und betrachten ihre Anordnungen und ihre Zucht gleichsam als eine kostbare „Halskette“, nicht als „Fesseln“, die ihnen die Freude am Leben rauben (Spr. 1:8, 9). Bist du deinen Eltern gegenüber wirklich ehrlich? Oder gleichst du dem Jugendlichen, der von sich sagte: „Wenn ich mit meinen Eltern zusammen bin, verhalte ich mich so, wie sie es möchten. Bin ich aber allein, dann mache ich das, was ich will.“? Wenn du dich eng an deine gottesfürchtigen Eltern hältst, kann dir geholfen werden, viel unnötigen Schmerz zu vermeiden. Wer keine christlichen Eltern hat, kann sich an reife Christen — Männer und Frauen — und auch an Älteste in der Versammlung wenden. Bitte sie um Hilfe. Sie werden sie dir bereitwillig gewähren (Tit. 2:3, 4; Jak. 5:14, 15).

      MACHE DEINEN LEIB ZUM SKLAVEN

      15. Was sagte der Apostel Paulus in 1. Korinther 9:27 über sein Verhalten, und wie kann ein Jugendlicher ähnlich handeln?

      15 Der Apostel Paulus sagte: „Ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven [nicht „er macht mich zum Sklaven“], damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise“ (1. Kor. 9:27). Paulus war hart gegen sich selbst. Auch du solltest dich nicht von deinen körperlichen Begierden beherrschen lassen, sondern solltest Situationen, die sexuelle Gefühle erregen können, voraussehen und sie bewußt meiden. Du weißt zum Beispiel, was mit deinen körperlichen Begierden geschieht, wenn du Bücher liest und Fernsehsendungen oder Filme ansiehst, in denen der Sex verherrlicht wird. Meide sie deshalb wie die Pest! Auch mit einer Person vom anderen Geschlecht auszugehen (wo dies gesellschaftlich akzeptiert wird), ohne für die Ehe bereit zu sein, gewisse Tänze, der Besuch von Parties, bei denen nicht auf Keuschheit geachtet wird und Paare sich absondern können — durch all das werden die „sexuellen Gelüste“ geweckt. Geh also alldem aus dem Wege, und ‘ertöte daher die Glieder deines Leibes in bezug auf Hurerei, Unreinheit und sexuelle Gelüste’ (Kol. 3:5).

      16. Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten zwei junge Menschen treffen, die „miteinander gehen“ und sich auf die Ehe vorbereiten?

      16 Zwei junge Menschen, die „miteinander gehen“ und sich auf die Ehe vorbereiten, sollten besonders darauf achten, unter welchen Umständen sie zusammen sind. Wenn sich ein Paar allein in einem Auto oder einer Wohnung (vielleicht hat einer von ihnen eine eigene Wohnung außerhalb des Elternhauses) oder an einem abgeschiedenen Ort im Freien aufhält, könnte es sein, daß die beiden zu intim werden. Ein Siebzehnjähriger sagte offen: „Jeder kann sagen: ,Wir wissen, wann wir damit aufzuhören haben.‘ Man mag zwar wissen, wann, doch wie viele können es dann noch? Man sollte lieber eine solche Situation vermeiden, indem man mit anderen zusammen ist.“ Ja, eine Begleitperson kann sich für beide als eine zusätzliche Kraft erweisen, die „sexuellen Gelüste“ ihres Körpers zu zügeln. Sie sollten sich in bezug auf den Austausch von Zärtlichkeiten Grenzen auferlegen und sich dann auch daran halten.

      17. Ist es wichtig, daß wir über unseren Umgang wachen? Warum?

      17 Steigt in dir das Verlangen auf, mit Personen zusammenzusein, die für ihre lockeren Sitten bekannt sind, so zwinge dich, einen solchen Umgang zu meiden. „Halte deinen Weg fern von ihrer Seite [der Seite einer unmoralischen Frau], und nahe nicht dem Eingang ihres Hauses“, empfiehlt die Bibel (Spr. 5:8). Als Jugendlicher bist du natürlich in der Schule von vielen unsittlichen Personen umgeben. Pflegst du aber geselligen Umgang mit ihnen? Eine Achtzehnjährige drückte aus, was viele empfinden, als sie sagte: „Der Umgang übt einen großen Einfluß auf das sittliche Verhalten aus. Hört man ihnen zu, wie sie über Sex reden, wird man neugierig. Man fragt sich, was es mit dem Sex wirklich auf sich hat. Ist es so toll, wie sie sagen? Das ist die Situation, und ich weiß es, denn aus diesem Grund habe ich nun ein Kind allein großzuziehen“ (Spr. 13:20).

      18. Welche Fragen sollte sich ein junger Christ stellen, der wegen der Bewahrung seiner Keuschheit verspottet wird?

      18 Die Bibel zeigt, daß sich unsittliche Personen in die Christenversammlung einschleichen würden. Sei daher auf der Hut. Wenn du glaubst, daß jemand eine solche Person sein könnte, so unterrichte die Ältesten, damit sie dem Betreffenden in geistiger Hinsicht helfen können. Auf diese Weise zeigst du wahre Liebe zu ihm und schützt vielleicht auch andere Glieder der Versammlung. Einige unmoralische Personen aus der Welt mögen freilich darüber spotten, daß du für Keuschheit eintrittst, doch überlege einmal! Solltest du dich durch Personen, die „Sklaven des Verderbens“ sind — ja Sklaven ihrer Leidenschaften —, in Verlegenheit bringen lassen? (2. Pet. 2:19). Wer hat die größere Kraft — eine Frau (oder ein Mann) mit lockeren Sitten, die ‘ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachjagt’, oder eine keusche Jungfrau, die aufgrund ihrer moralischen Kraft sagen kann: „Ich bin eine Mauer.“ (Hoh. 8:10; vergleiche Hosea 2:7)? Bei welcher von beiden besteht die größere Wahrscheinlichkeit, ihre Selbstachtung zu verlieren und ‘ihre Würde anderen zu geben’? (Spr. 5:9; Jud. 4, 8-13).

      19. (a) Wer ‘machte seinen Leib zum Sklaven’ — das im Hohenlied beschriebene Paar oder Amnon? (b) Was waren die Folgen?

      19 Wenn du deinen Körper in der Gewalt hast oder ihn beherrschst, wirst du ohne Bedauern Rückschau halten können. Stelle dir die Freude der jungen Sulamith und ihres geliebten Hirten vor, als sie verheiratet waren. Mit der Hilfe anderer und durch ihre eigenen Anstrengungen besiegten sie ihr körperliches Verlangen und bewahrten ihre Keuschheit. Sie tauschten zwar vor ihrer Heirat zärtliche Worte aus, begingen aber keine unsittliche Handlung, wodurch die Freude geschmälert worden wäre, die sie nach ihrer Anpassung in der Ehe genießen konnten. Welch ein Gegensatz zu dem leidenschaftlichen Amnon, der nicht warten konnte und sich ‘von seinem Leib zum Sklaven machen ließ’, indem er eine unsittliche Handlung beging! (Hoh. 2:16; 4:16; 5:1; 2. Sam. 13:1, 2, 10-16).

      ENTWICKLE EIN PERSÖNLICHES VERHÄLTNIS ZU GOTT

      20. (a) Was kann geschehen, wenn man kein persönliches Verhältnis zu Gott hat? (b) Woran mangelte es den unsittlichen Personen, die Paulus in Römer, Kapitel 1 beschreibt?

      20 „Ich hatte kein persönliches Verhältnis zu Jehova entwickelt“, gestand eine Zweiundzwanzigjährige, die in einer christlichen Familie aufgewachsen war. „Gott war für mich keine wirkliche Person. Wahrscheinlich machte es mir deshalb nichts aus, eine unsittliche Handlung zu begehen.“ Sie befand sich in einer ähnlichen Lage wie die unsittlichen Personen, die Paulus beschrieb. ‘Sie kannten zwar Gott’ und ‘erkannten seine gerechte Verordnung sehr wohl’, doch es mangelte ihnen an „genauer Erkenntnis“ (Röm. 1:21, 28, 32).c Diese „tiefere und innerlichere Kenntnis und Bekanntschaft“d, eine persönliche Erkenntnis, die sie hätten entwickeln sollen, fehlte ihnen. Hast du als Jugendlicher diese persönliche „genaue Erkenntnis“? Du solltest Gottes Wort regelmäßig persönlich studieren, um Gottes Eigenschaften kennenzulernen und sie schätzen zu können. Bedenke, wie diese „genaue Erkenntnis“ die ersten Christen stärkte. (Siehe Seite 5.) Aber mit dem Studieren allein ist es nicht getan.

      21, 22. Wie entsteht ein enges, persönliches Verhältnis zu Gott?

      21 Ein enges Verhältnis zu Gott entsteht durch von Herzen kommende Gebete. Eine junge Christin, die sich in Unsittlichkeit verstrickt hatte, aber geistig wieder genas, sagte:

      „Die einzige Möglichkeit, dieses persönliche Verhältnis aufrechtzuerhalten, ist das Gebet — nicht routinemäßig gesprochene Gebete, sondern solche, die von Herzen kommen. Wenn ich Jehova sage, was ich im Innern empfinde, und ständig diese Kommunikation pflege, verspüre ich, daß er eine wirkliche Person ist und daß er an meinem Leben interessiert ist. Mein Verhältnis zu ihm ist für mich dann das Wichtigste in der Welt.“

      22 Betest du so intensiv? Handelst du im Einklang mit deinen Gebeten? Wenn du außerdem „Gottes Mitarbeiter“ wirst, indem du dich am Predigtwerk beteiligst, hast du dieselben Interessen und Ziele wie Gott. Dadurch entsteht auf natürliche Weise ein enges Verhältnis zu ihm. Vergiß aber nicht, daß du dieses persönliche Verhältnis zu Jehova selbst entwickeln mußt (1. Kor. 3:9).

      23. (a) Wird der Kampf gegen die Unsittlichkeit ewig dauern? (b) Warum solltest du bereit sein, alles daranzusetzen, Jehova wohlzugefallen?

      23 Es stimmt, daß auf Jugendliche heute großer Druck ausgeübt wird. Treu zu bleiben ist ein täglicher Kampf. Bist du aber einmal über die „Blüte der Jugend“ hinaus, so mag dieser Kampf für dich leichter werden. Überdies wird er auch nicht ewig dauern. Satan, der in der Hauptsache für die Welle der Unmoral verantwortlich ist, wird bald vernichtet werden. In Gottes neuer Ordnung, die nahe herbeigekommen ist, werden gerechte Verhältnisse herrschen, die uns das Leben sehr erleichtern werden. Sinne über die Segnungen dieser neuen Ordnung nach. Gewiß stimmst du mit den Empfindungen einer Jugendlichen überein, die sagte: „Ich denke an all das, was Jehova für mich getan und was er verheißen hat. Er hat mich bis jetzt nicht im Stich gelassen, sondern mich in so vielerlei Hinsicht gesegnet. Ich weiß, daß er nur das Beste für mich möchte, und mein Wunsch ist es, ihm wohlzugefallen. Das ewige Leben ist jede Mühe im Interesse Jehovas wert“ (Röm. 16:20; 2. Pet. 3:13).

      [Fußnoten]

      a Siehe die bestürzenden statistischen Angaben in dem Artikel auf Seite 3.

      b Nach einigen Experten ist das gewohnheitsmäßige leidenschaftliche Berühren intimer Körperteile einer der Hauptgründe für die Auflösung von Verlobungen. Umfragen haben ergeben, daß mindestens jede dritte Verlobung nicht zur Eheschließung führt.

      c In Vers 21 gebraucht Paulus das griechische Wort gnósis, während er in Vers 28 epígnosis gebraucht, eine verstärkte Form von gnósis. Sie bezeichnet eine tiefere und gründlichere Erkenntnis.

      d Gemäß dem Werk Synonyma des Neuen Testaments von Dr. R. C. Trench.

      Kannst du die folgenden Wiederholungsfragen beantworten?

      □ Worin besteht Gottes Wille für Christen bezüglich der Geschlechtsmoral?

      □ Warum schadet geschlechtliche „Unreinheit“ einem unverheirateten Paar?

      □ Wie sollten jugendliche Christen reagieren, wenn ihnen ihre gottesfürchtigen Eltern schriftgemäße Hilfe zuteil werden lassen?

      □ Welche Vorsichtsmaßnahmen sollte ein christliches Paar treffen, das sich auf die Ehe vorbereitet?

      □ Wie kann man ein inniges persönliches Verhältnis zu Jehova Gott entwickeln?

      [Bild auf Seite 10]

      Unsittlichkeit verursacht Schaden durch ein schuldbeladenes Gewissen und den Verlust der Achtung.

      UNSITTLICHKEIT

      VERLUST DER ACHTUNG

      [Bild auf Seite 12]

      Ein persönliches Verhältnis zu Gott, das man durch das Gebet entwickelt, dient als Schutz.

  • Ihr Eltern, sprecht zum Herzen eures Kindes!
    Der Wachtturm 1982 | 1. März
    • Ihr Eltern, sprecht zum Herzen eures Kindes!

      „Mein Sohn, wenn dein Herz weise geworden ist, wird sich mein Herz, ja das meine, freuen“ (Spr. 23:15).

      1, 2. (a) Welchen Wunsch haben christliche Eltern, doch was brachte ein Vater zum Ausdruck? (b) Worauf kommt es bei der Erziehung eines Kindes an, und warum?

      CHRISTLICHE Eltern sind bestrebt, ihre Kinder vor den ungeheuren Gefahren auf sittlichem Gebiet zu schützen. Zweifellos teilst du als Vater oder Mutter die Besorgnis, die ein christlicher Vater von vier Teenagern zum Ausdruck brachte, als er schrieb: „Der Sittenverfall, dem sich unsere Kinder gegenübersehen, nimmt immer mehr zu. Mitunter ist es schwer, auf dem laufenden zu bleiben und über jede neue Auffassung Bescheid zu wissen, die in der Welt vertreten wird. Ich bete ständig darum, meinen Kindern helfen zu können. Schließlich sind sie mir ans Herz gewachsen.“

      2 Wie kommt es aber, daß selbst Jugendliche, die religiöse Zusammenkünfte besuchen und über den biblischen Sittenmaßstab belehrt worden sind, unsittliche Handlungen begehen? Zwar ist ein Kopfwissen wichtig, aber es genügt nicht; ausschlaggebend ist das Herz, ganz besonders auf sittlichem Gebiet. Wie kannst du als Vater oder Mutter zum Herzen deines Kindes sprechen, so daß es ‘weise wird’? (Spr. 4:23; 23:15).

      SCHÖPFE RAT AUS DEM HERZEN HERAUS

      3. Was bedeuten die Worte aus Sprüche 20:5, und was müssen Eltern daher tun?

      3 Bevor deine Worte dem Kind zu Herzen gehen können, mußt du in etwa wissen, was im Herzen deines Kindes ist. „Rat [jemandes eigentlicher Vorsatz oder tiefwurzelnde Absichtena] im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser, aber der Mann von Unterscheidungsvermögen, der wird ihn herausschöpfen“ (Spr. 20:5). Die wahren Gefühle im Herzen eines Kindes gleichen dem Wasser am Boden eines tiefen Brunnens. In biblischen Zeiten lagen einige Brunnenöffnungen in einer Tiefe von mehr als 30 Metern, so daß man hinuntersteigen mußte, um das Wasser ‘herauszuschöpfen’. Es war nicht einfach. Die Absichten deines Kindes ‘herausschöpfen’ kann ebensoschwierig sein. Dazu sind Einfühlungs- und Beobachtungsvermögen nötig. Es mag geschickte Fragen und Geduld erfordern. Mitunter mußt du vielleicht bereit sein, dich stundenlang mit deinem Kind zu unterhalten, bevor sich seine wahren Empfindungen zeigen. Erinnere dein Kind daran, daß du die gleiche Phase durchlebt hast und daß auch du unvollkommen bist. Gib dem Kind hin und wieder Gelegenheit, mit dir allein zusammenzusein. So erleichterst du es ihm, sich auszusprechen (Hiob 33:5-7).

      4. Was für Worte können sich gemäß Sprüche 12:18 auf den Gedankenaustausch schädlich auswirken?

      4 Ein „gedankenloses“ Wort oder ein „gedankenloser“ Ausspruch kann sich dagegen verheerend auswirken. Einige reden gedankenlos — „wie mit Schwertstichen“. Ihre Worte verletzen und führen eine Trennung herbei. Bemühe dich daher, „kühlen Geistes“ und ein guter Zuhörer zu sein. Vielleicht kannst du dich noch daran erinnern, daß jemand einmal in einem etwas verächtlichen Ton mit dir sprach oder sich über deine Empfindungen lustig machte. Er mag gesagt haben: „Du hättest es besser wissen sollen.“ Würdest du dich dieser Person ohne weiteres wieder anvertrauen? (Spr. 12:18; 17:27).

      5. (a) Welchen Aufschluß benötigt ein Teenager? (b) Vermitteln die meisten Eltern diesen Aufschluß?

      5 Wenn ein Kind ins Teenageralter kommt, werden seine sexuellen Gelüste sehr stark. Der Jugendliche braucht dann jemand, der ihm die Vorgänge in seinem Körper erklären und ihm eine endlose Reihe sehr heikler und persönlicher Fragen beantworten kann. Doch wie eine Umfrage ergab, haben 92 Prozent von 1 400 Elternpaaren, die Kinder im jugendlichen Alter haben, noch nie mit ihren Kindern über das Verhalten auf sexuellem Gebiet gesprochen. Mitunter sind die in einem Land herrschenden Bräuche oder die Herkunft der Eltern oder die Ansicht, solche Besprechungen seien nicht nötig, selbst für christliche Eltern ein Hindernis, ihre Aufgabe in dieser Hinsicht zu erkennen. Welche Bedeutung kommt indes solchen Gesprächen zu?

      6, 7. Wie wichtig ist es, daß Eltern mit ihren Kindern über das Verhalten auf geschlechtlichem Gebiet sprechen?

      6 Ein christlicher Ältester, der sich mit mehreren Familien darüber unterhalten hatte, sagte: „Es ist interessant, daß sich durchweg ein und dasselbe gezeigt hat. Eltern, die frühzeitig geschlechtliche Dinge besprachen und sehr bemüht waren, einen regen Gedankenaustausch mit ihren Kindern zu pflegen, erzielten gute Ergebnisse. Bei denen, die sich aus irgendeinem Grund nicht frühzeitig mit dem Problem befaßten, stellten sich gewöhnlich schlechte Ergebnisse ein.“

      7 Solche Gespräche sind in mehrfacher Hinsicht von Nutzen. Erstens kann der Sinn des Kindes darauf vorbereitet werden, den verkehrten, schmutzigen Gedanken zu widerstehen, die später an das Kind herangetragen werden. Zweitens kann die Achtung vor den Eltern und das Zutrauen zu ihnen gestärkt und eine gemeinsame Grundlage für Gedankenaustausch gelegt werden, der auch in der Pubertätszeit nicht abreißen wird. Und drittens wird es dem Kind leichter fallen, die intimsten Angelegenheiten mit seinen Eltern zu besprechen. Viele Eltern fragen sich jedoch, wie man bei der Besprechung dieses etwas heiklen Themas vorgehen könnte.

      AUFKLÄRUNG, DIE ZU HERZEN GEHT

      8. Wann sollte man damit beginnen, ein Kind aufzuklären?

      8 Es kann nicht genug betont werden, wie wertvoll es ist, mit der Aufklärung eines Kindes schon in sehr jungen Jahren zu beginnen. Selbst 10- und 11jährige sind schwanger geworden. Einige Forscher raten dazu, das Kind bereits vor seinem sechsten Lebensjahr aufzuklären, sonst könnte es zu spät sein. Häufig genügt es, diesbezügliche Fragen des Kindes einfach frei und ohne Scham zu beantworten.b Ein Jugendlicher muß jedoch unterwiesen werden, wie er geschlechtliche Begierden beherrschen kann. Damit die Unterweisung zu Herzen geht, sollte sie keine Anklage sein, sondern eine wohlwollende Hilfe.

      9. Was in das Herz eines Kindes zu legen, sollte ein Vater oder eine Mutter bemüht sein, und warum?

      9 Jesus sagte: „Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor“ (Luk. 6:45). Um das Herz deines Kindes anzusprechen, mußt du als Vater oder Mutter etwas Kostbares in dieses Herz legen, etwas, worauf das Kind ansprechen und was es lieben wird. Warum? Damit aus diesem Herzen „Gutes“ hervorkommen kann (Mat. 12:34, 35).

      10, 11. Was kann man aus den Beispielen in den Sprüchen darüber lernen, wie man bei einer Unterhaltung über die Geschlechtsmoral zum Herzen des Kindes sprechen kann?

      10 Was in den Sprüchen zu diesem Thema gesagt wird, ist für Eltern ein gutes Beispiel. Das Verhalten auf geschlechtlichem Gebiet wird offen und dennoch mit Würde behandelt. Beachten wir die ausgewogene Betrachtung dieses Themas in Sprüche 5. Der Unterweiser oder Vater bespricht realistisch die Freuden des Geschlechtsverkehrs und besonders die Notwendigkeit, unsittliche Handlungen zu vermeiden. Die Lippen einer Prostituierten scheinen ‘Honig zu träufeln’, wenn sie versucht, einen Mann zu verführen. Aber die Nachwirkungen sind „so bitter wie Wermut“ und „so scharf wie ein zweischneidiges Schwert“ (V. 3, 4). Dann berührt der biblische Unterweiser etwas, worüber man nicht gern spricht, indem er zeigt, wie der Jugendliche durch ein solches Verhalten seine „Würde“ verlieren kann (V. 9). Doch seine Worte vermitteln nicht den Eindruck, alles, was mit Sex zu tun habe, sei Sünde. Durch treffende Bilder beschreibt er die ehelichen Beziehungen (V. 15-19).

      11 Der Vater klagt den Jugendlichen weder an, noch beschimpft er ihn. In Sprüche, Kapitel 7 berichtet er in offenen Worten von den Erfahrungen anderer (Spr. 7:6, 7, 13, 17, 18). Der Unterweiser gebraucht deutliche Veranschaulichungen: Ein leidenschaftlicher Mann, der sich von einer Hure verführen läßt, wird mit einem Stier verglichen, der zur Schlachtung geht; „ein Pfeil [zerspaltet] seine Leber“ (Spr. 7:22, 23). Wie könnte ein Jugendlicher diese Bildersprache vergessen! Wenn er solche Warnungen im Herzen bewahrt, können sie ihm eine Hilfe sein, Versuchungen zu widerstehen. Der Vater sagte nicht einfach, geschlechtliche Unsittlichkeit sei verkehrt, sondern erklärte den Grund und die Auswirkungen und zeigte, wie leicht ein junger Mensch in Unsittlichkeit verstrickt werden kann.

      12, 13. (a) Nenne einige Gelegenheiten, bei denen der Vater oder die Mutter mit dem Kind über das Verhalten auf geschlechtlichem Gebiet sprechen kann. (b) Welche weiteren Gelegenheiten hast du genutzt? (c) Genügt es, einem Kind gute Unterweisung ins Herz zu legen, damit es sich sittlich rein erhält?

      12 Viele christliche Eltern haben bereits ähnliche Gespräche geführt. Sie nutzten dazu Gelegenheiten, bei denen dieses Thema natürlich und zwanglos aufgegriffen werden konnte, zum Beispiel auf Spaziergängen, in einem Gespräch über einen Vorfall, der den Wert guter Sitten zeigte, nach einer Besprechung solchen Stoffes in einer Zusammenkunft der Versammlung oder wenn das Thema bei biblischen Gesprächen in der Familie aufkam. In vielen Fällen wurde das Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolgc als Hilfe herangezogen. Derartige Gespräche waren nicht immer einfach, doch Eltern, die solche Gespräche führten, ließen sich von wahrer Liebe zu ihrem Kind leiten. Eine Mutter von fünf Kindern sagte: „Ich zwang mich, darüber zu sprechen, bis es schließlich weder mir noch dem Kind mehr unangenehm war.“ Laß nicht zu, daß dein Kind unsäglich leidet, weil es ihm auf diesem heikelsten Gebiet an „guter Unterweisung“ mangelt (Spr. 4:2).

      13 Doch trotz aller guten Unterweisung, die man einem Kind ins Herz legen kann, ist aufgrund der ererbten Sündhaftigkeit auch die Torheit tief darin verwurzelt (Ps. 51:5).

      ZUCHT LÄUTERT DAS HERZ

      14. Was ist Zucht, und warum ist sie so wichtig?

      14 Wodurch kann die Torheit aus dem jungen Herzen vertrieben werden? Durch „die Rute der Zucht“, wie es in Sprüche 22:15 heißt. Zucht ist eine Schulung, die formt oder korrigiert. Sie erfordert Festigkeit, gepaart mit Verständnis, und besteht nicht darin, daß man ein Kind „reizt“ oder ihm unvernünftige Einschränkungen auferlegt (Eph. 6:4). Zucht ist wichtig, wenn sich das Kind für das andere Geschlecht zu interessieren beginnt. Man beschwört Unheil herauf, wenn man zwei jungen Menschen, die noch zu jung sind, um zu heiraten, gestattet, miteinander zu verkehren.

      15. (a) In welcher Situation wissen viele Eltern nicht, was sie tun sollen? (b) Was taten die Brüder der Sulamith, als sie und ihr Freund allein zusammensein wollten?

      15 Aber viele Eltern sagen: „Was kann ich tun, wenn sie zusammensein wollen?“ Als die Brüder der Sulamith erfuhren, daß der Hirtenjunge ihre Schwester auf einen Spaziergang in eine einsame Berggegend mitnehmen wollte, verhinderten sie dies — anscheinend auf Veranlassung oder mit Billigung ihrer Eltern. Sie gaben ihr Arbeit, um ihre Zeit auszufüllen und um zu verhindern, daß die beiden zusammen waren. Ihre Brüder vertrauten ihr, doch sie kannten auch die Macht der Versuchung. Wurde dadurch das Leben des Mädchens ruiniert? Im Gegenteil, es war für beide, den Hirtenjungen und das Mädchen, eine Hilfe, bis zur Hochzeit ihre Keuschheit zu bewahren (Hoh. 1:6; 2:8-15).

      16. Was haben einige Eltern getan, um das Herz ihrer Kinder zu schützen?

      16 Auch heute müssen Eltern diese Festigkeit zeigen und für Tätigkeiten sorgen, durch die der Sinn des Kindes beschäftigt gehalten wird. Sie sollten in dieser Hinsicht gutes Unterscheidungsvermögen und göttliche Weisheit bekunden (Spr. 24:3). Die Gefühle des Kindes zu zügeln, wenn sie einmal erwacht sind, ist für Eltern außerordentlich schwierig. Bevor christliche Eltern einem Jugendlichen erlauben, mit jemandem vom anderen Geschlecht auszugehen (wo dies gesellschaftlich akzeptiert wird), sollten sie sein Alter in Betracht ziehen, das Maß seiner Gefühlsreife und seine geistigen Fortschritte sowie die Person, mit der er ausgehen möchte, und was die beiden vorhaben. Eine Mutter, deren 19jähriger Tochter die Gemeinschaft entzogen wurde, antwortete auf die Frage, was sie bei der Erziehung ihres Kindes heute anders machen würde: „Ich würde nie mehr zulassen, daß sie als Teenager ein Liebesverhältnis beginnt. Ich würde nicht mehr voraussetzen, daß sie stark genug ist, allein mit ihrem Problem fertig zu werden.“

      17, 18. (a) Sollten sich zwei junge Leute, die heiraten möchten, darüber ärgern, daß ein Elternteil oder jemand im Auftrag der Eltern als Begleitung bei ihnen ist? (b) Welche bedauerliche Erfahrung machte ein junger Mann?

      17 Einige Eltern haben sich in einem solchen Fall mit den beiden jungen Leuten hingesetzt und ihnen erklärt, weshalb sie eine feste Bekanntschaft nicht gutheißen können. Wenn die Angelegenheit mit den Eltern des anderen besprochen wird, kann vielleicht eine zusätzliche Unterstützung gewonnen werden. Ein christlicher Vater, der vier Kinder hat, sagte: „Viele Eltern finden es ,nett‘, wenn ein Junge und ein Mädchen ein freundschaftliches Verhältnis zueinander haben, und ermuntern nicht nur dazu, sondern lassen auch mehrere Teenager ohne die Aufsicht eines Erwachsenen zusammen ausgehen. Was dabei herauskommt, sehen wir: Pärchen, die sich absondern, unsittliche Handlungen und Frühehen. Wir ermuntern unsere Kinder zu einem Hobby und zu körperlichen Tätigkeiten wie Schlittschuhlaufen und Radfahren — Dinge, die sie allein, mit der Familie oder mit anderen von ihrem Geschlecht unternehmen können.“

      18 Selbst wenn ein Paar alt genug ist, um „miteinander zu gehen“, solltet ihr Eltern ihm helfen und für eine Begleitperson sorgen. Zwei Christen, die miteinander verlobt waren, ließen kurz vor ihrer Heirat in ihrer Wachsamkeit nach und machten sich der „Unreinheit“ schuldig (Gal. 5:19). Der junge Mann sagte rückblickend: „Meistens hatten wir eine Begleitung bei uns. Aber die wenigen Male, als es nicht der Fall war, war es zu unserem Schaden.“ Andere Jugendliche dankten später ihren Eltern dafür, daß sie ihre Vergnügungen strikt und gewissenhaft überwacht hatten, denn sie bewahrten ihre Keuschheit und begannen ihre Ehe ohne Bedauern oder schlechte Erinnerungen. Wenn dein Kind ehrenhafte Absichten hat, sollte es deine gottgefällige „Zucht“ nicht übelnehmen, denn sie ist „der Weg des Lebens“ (Spr. 6:23).

      HILF DEM KIND, EIN VERHÄLTNIS ZU GOTT ZU ENTWICKELN

      19. (a) Was ist für dein Kind der beste Schutz vor Unsittlichkeit, und was wird ihm helfen, diesen Schutz zu entwickeln? (b) Welche Fragen können sich Eltern in bezug auf das Beispiel, das sie geben, stellen?

      19 Ein vertrautes persönliches Verhältnis zu Jehova ist für dein Kind der beste Schutz vor Unsittlichkeit. Wenngleich das Kind dieses Verhältnis selbst entwickeln muß, können doch die Eltern dabei eine Hilfe sein. Vor allem dein eigenes Beispiel der Ergebenheit, das du als Vater oder Mutter gibst, wird ein lebendiges Vorbild sein, das dein Kind nachahmen kann. Die Personen, die im ersten Jahrhundert in Thessalonich Christen wurden, sahen, „was für Menschen“ Paulus und seine Gefährten waren, und wurden ihre „Nachahmer“, indem sie eine ebenso „starke Überzeugung“ entwickelten (1. Thes. 1:4-6). ‘Was für eine Person’ sehen deine Kinder in dir? Sehen sie deine „starke Überzeugung“, und erkennen sie, daß du dein ganzes Leben auf deiner Gottergebenheit aufbaust und Opfer für die reine Anbetung bringst? Sehen sie deine starke Abneigung gegen die Unmoral darin, daß du dich nicht von etwas unterhalten läßt, was moralisch verderbt ist? Sehen sie in der Art und Weise, wie du deinen Ehepartner oder andere behandelst, ein Beispiel der Liebe? Hören sie dich von Jehova in einer Weise sprechen, die deutlich zeigt, daß er für dich eine Realität ist? Das wird für das Kind ein Ansporn sein, Opfer zu bringen, um Jehovas Gesetz zu halten. Und es wird erkennen, wie wichtig das ist.

      20. Was kann die Ergebnisse einer guten Erziehung zunichte machen?

      20 Deine Anstrengungen solltest du auch dadurch unterstützen, daß du streng über den Umgang deiner Kinder wachst und Gefährten für sie auswählst, die in geistiger Hinsicht eine „starke Überzeugung“ verraten. Nichts kann deine Arbeit schneller zunichte machen als schlechte Gefährten — auch wenn sie zur Christenversammlung gehören. Sie können die geistige Gesinnung deines Kindes ruinieren und zu einem Generationskonflikt beitragen (Spr. 13:20; Jud. 3, 4, 12, 16, 19).

      21. (a) Was verleiht gemäß 1. Johannes 2:14 geistige Kraft, und welche Aufgabe fällt daher Eltern zu? (b) Wie kann man solche Studien regelmäßig durchführen und interessant gestalten?

      21 Als Vater oder Mutter mußt du von der Macht des Wortes Gottes, der Bibel, überzeugt sein. Der Apostel Johannes sagte von den in geistiger Hinsicht starken „jungen Männern“ in der Versammlung, an die er schrieb, daß sie „den Bösen besiegt“ hatten, weil ‘das Wort Gottes in ihnen blieb’ (1. Joh. 2:14). Gottesfürchtige Eltern sollten also nicht nur eine enge Familiengemeinschaft fördern und ein gutes Beispiel geben, sondern auch dafür sorgen, daß Gottes Wort regelmäßig in der Familie studiert wird, damit seine Botschaft tief in das Herz der Kinder eindringen kann. Ein Ehepaar machte die schmerzliche Erfahrung, daß sich zwei von seinen drei Kindern im Teenageralter dem Schlechten zuwandten. Der Vater, der sie von Kindheit an im christlichen Glauben erzogen hatte, erklärte: „Wenn ich noch einmal von vorn anfangen könnte, würde ich ein regelmäßigeres Familienbibelstudium durchführen. Bei uns fand es nur ab und zu statt. Ich weiß, daß ein regelmäßiges Studium alle in der Familie einander nähergebracht und die Kinder auch geistig mehr gestärkt hätte.“ Wenn sich die Eltern gut auf das Studium vorbereiten, einen mechanischen und allzu förmlichen Ablauf vermeiden und die Besprechung auf die Bedürfnisse der Kinder abstimmen, wird sich die Familie auf das Studium freuen und in geistiger Hinsicht enger zusammenwachsen. All das ist freilich angesichts der zeitlichen Inanspruchnahme der Eltern nicht einfach, doch es kommt nicht so sehr auf die Länge einer solchen Besprechung an als vielmehr darauf, daß die Zeit gut genutzt wird. Außerdem sollte man den Kindern gute persönliche Studiengewohnheiten beibringen (5. Mo. 6:4-9).

      22. Wie kannst du dein Kind lehren, sinnvoll zu beten?

      22 Wie die Erfahrung auf Seite 13 zeigt, entsteht durch inbrünstige, von Herzen kommende Gebete ein enges Verhältnis zu Gott. Hilf deinem Kind, daß es die Notwendigkeit zu beten erkennt und weiß, wie es ‘sein Herz vor Jehova ausschütten’ kann (Ps. 62:8). Gib ihm Gelegenheit, deine von Herzen kommenden Gebete zu hören. Besprich mit ihm, was es in seinen Gebeten erwähnen kann. Wenn du dem Kind erzählst, wie Jehova deine Gebete erhört hat, und es ermunterst, auf die Erhörung seiner Gebete zu achten, wird es erkennen, daß das Gebet Macht hat.

      23, 24. (a) Warum sollte man ein Kind lehren, Jehova zu fürchten? (b) Mit wem sollten Eltern regelmäßig im Predigtdienst zusammenarbeiten, und warum?

      23 König David schrieb: „Die vertraute Gemeinschaft mit Jehova gehört denen, die ihn fürchten“ (Ps. 25:14). Damit dein Kind wirklich ein vertrautes Verhältnis zu Gott entwickeln kann, muß es eine gesunde Furcht vor den Konsequenzen haben, die eintreten, wenn man das Mißfallen „des lebendigen Gottes“ erregt (Heb. 10:31; Spr. 8:13). Das Kind muß natürlich Jehova lieben und tiefe Wertschätzung für seine liebende Güte und Freundlichkeit haben, aber es sollte auch hohe Achtung vor der Fähigkeit Jehovas haben, jemand zu bestrafen oder ihn ‘das ernten zu lassen, was er gesät hat’ (Gal. 6:7). Wenn dem Kind diese gesunde „Furcht“ in frühen Jahren eingeflößt wird, wird es ein empfindliches Gewissen entwickeln. Es wird nicht denken, alles sei in Ordnung, solange es nicht erwischt werde, sondern wie Joseph empfinden, der den Verlockungen zur Unsittlichkeit widerstand und sagte: „Wie ... könnte ich diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“ (1. Mo. 39:7-9).

      24 Wenn du mit deinem Kind im christlichen Dienst zusammenarbeitest, wirst du ihm helfen, dasselbe liebevolle Interesse an den Menschen zu entwickeln, das Jehova hat. Während es an Wertschätzung zunimmt, wird es im Herzen erkennen, daß es „viele reich machen“ kann, indem es ihnen die „gute Botschaft“ verkündigt, durch die nützliche Änderungen in ihrem Leben herbeigeführt werden können. Dieser Dienst ist auch eine vorzügliche Hilfe, ein enges Verhältnis zu Gott zu entwickeln (2. Kor. 6:10).

      HILFE, DIE ÜBER DAS NORMALE HINAUSGEHT, NOTWENDIG

      25, 26. (a) Warum benötigen Eltern Hilfe, „die über das Normale hinausgeht“? (b) Woher kommt solche Hilfe? (c) Was tat ein Vater, als er sein Kind für „verloren“ hielt, und was erkannte er später?

      25 „Es ist nicht einfach, Vater von Teenagern zu sein“, sagte ein christlicher Vater, der seiner Ratlosigkeit über die Verschlossenheit seiner 16jährigen Tochter Ausdruck gab, die in der Schule großem Druck von seiten der Jungen ausgesetzt ist. „Oft bete ich für mich allein und mit ihr gemeinsam, aber dennoch bin ich immer noch beunruhigt.“ Ja, er hat erkannt, daß er Gottes Hilfe benötigt, durch die ihm und seiner Tochter „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“, zuteil wird (2. Kor. 4:7).

      26 Bisweilen überkommt Eltern ein Gefühl der Hilflosigkeit, wenn alle ihre Bemühungen erfolglos zu sein scheinen. Gib aber nicht auf! Ein christlicher Vater erklärte, daß er seinen Sohn, den er von Kindheit an in der christlichen Lehre erzogen hatte, bei einem bestimmten Punkt wegen seiner Neigung zur Widerspenstigkeit schon für „verloren“ hielt. Er sagte: „Ich kniete nieder und betete so lange, bis mir die Tränen über das Gesicht liefen, und ich flehte zu Jehova, mir zu helfen. Er erhörte diese Gebete, und der Junge besserte sich allmählich. Zu sehen, wie Jehovas Hand in meiner Familie am Werk war, brachte mich ihm näher.“ Ja, bitte Jehova um Hilfe. Vertraue auf ihn. Bete mit deinen Kindern und für sie. Erkenne, wie Jehovas Hand in deiner Familie am Werk ist (1. Thes. 5:17).

      27. (a) Wer muß Gottes Gesetz auf das Herz des Kindes schreiben? (b) Was empfindet ihr Eltern, wenn ihr seht, daß das Herz eures Kindes „weise geworden ist“?

      27 Sei dir dessen bewußt, daß der Jugendliche letzten Endes selbst die Gesetze Jehovas auf sein Herz schreiben muß. (Vergleiche Sprüche 3:1-4.) Tue aber als Vater oder Mutter alles dir Mögliche, um zum Herzen deines Kindes zu sprechen. Welch ein Lohn, zu sehen, daß das Kind der Wahrheit treu bleibt! Du hast allen Grund, ‘dich von Herzen zu freuen’, wenn deine Kinder zeigen, daß ihr Herz „weise geworden ist“! (Spr. 23:15). Es wird dir so ergehen wie dem Apostel Johannes, der hinsichtlich seiner geistigen Kinder sagen konnte: „Ich habe keine größere Ursache zur Dankbarkeit als diese Dinge, daß ich höre, daß meine Kinder fortfahren, in der Wahrheit zu wandeln“ (3. Joh. 4).

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