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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1972
  • Zwischentitel
  • Kirche mischt sich in die Politik
  • Alkoholiker sind meist jung
  • Lerneifer schützt vor Unmoral
  • Jedes zweite Baby unehelich
  • Für viele hat Weihnachten keinen Sinn
  • Tritt der Papst zurück?
  • Woher stammt der „Weihnachtsmann“?
  • Frauen als „Weihnachtsmänner“
  • In Österreich viele Kirchenaustritte
  • Rauschgiftsucht unter Schülern
  • Junge oder Mädchen?
  • Kuh im Weihnachtsspiel ungeeignet
  • Großer Ausfall durch Streiks
  • Zustand dieses Systems
  • Ausgelassenheit bei Unabhängigkeitsfeier
  • Singvögel gemordet
  • Schulbuch mit Asterix
  • Tote bei einer Prozession
Erwachet! 1972
g72 8. 12. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Kirche mischt sich in die Politik

◆ Obwohl die Bibel die Verbindung zwischen Religion und Politik verurteilt, ist es heute fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden, daß die Kirche Einfluß auf das politische Leben ausüben will. Das geht aus den Worten des Landesbischofs und Vorsitzenden des Rates der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) hervor, der auf die Rolle der Kirche in der Gesellschaft hinwies. Das Politische sei unbestreitbar auch eine Lebensfrage der Kirche. Er wandte sich gegen eine Kirche, die nur das Evangelium verkündige und sich sonst nicht in politische Angelegenheiten einmische. Er sagte: „Diese Losung kann richtig sein, sofern sie eine in Vielgeschäftigkeit auseinanderlaufende Schar zu der Sache ruft, die über den Horizont dieser Welt hinausgreift. Aber sie wird verdächtig und falsch, wenn sie Kirche oder Wort Gottes von gewissen Bereichen fernhalten will, wo sie unbequem werden könnten, wenn sie also bedeutet: Stör unsere politischen, wirtschaftlichen, weltanschaulichen Kreise nicht. Kirche sind ja doch die Glieder der Gemeinde, die nicht außerhalb der Welt, sondern zugleich im öffentlichen, gesellschaftlichen, politischen Leben stehen.“

Alkoholiker sind meist jung

◆ Gemäß einer Überprüfung durch die Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren in Hamm waren 45 Prozent der behandelten Arbeiter und 40 Prozent der behandelten weiblichen Angestellten süchtig. Nach Altersgruppen gegliedert, stellten die 26- bis 40jährigen 50 Prozent der stationär betreuten Alkoholiker. Mit 30,7 Prozent folgten die zwischen 41 und 50 Jahre alten. 11,1 Prozent der Trinker waren zwischen 51 und 60. Bei den Jugendlichen mußten 7,1 Prozent der Behandelten als süchtig bezeichnet werden.

Lerneifer schützt vor Unmoral

◆ Die besten Schülerinnen sind auch die moralischsten. Das ergab eine Untersuchung, die Dr. John Peel, Dozent für Soziologie an der Universität York (England), durchführte. Er beschäftigte sich zwei Jahre lang mit der Beziehung zwischen Intelligenz, Lerneifer und Lebenswandel von 350 Schülerinnen der Stadt Hull in der englischen Grafschaft York. Er ist zu dem Schluß gekommen, daß die unintelligentesten Mädchen meistens sehr früh heiraten „müssen“, während kluge Mädchen sich mit Personen des anderen Geschlechts während ihrer Schulzeit meistens nur platonisch anfreunden. „Und das ist nur logisch“, erklärt Dr. Peel zum Ergebnis seiner Untersuchungen, „denn wer fleißig Hausaufgaben macht und sich schwitzend auf Examen vorbereitet, der hat keine Zeit, sich herumzutreiben und Jungen kennenzulernen.“

Jedes zweite Baby unehelich

◆ Jedes zweite Kind in der Bundeshauptstadt der Vereinigten Staaten, Washington, wird unehelich geboren. Die Stadtverwaltung rechnet damit, daß im nächsten Jahr die Rate der unehelich geborenen Kinder die der ehelichen Geburten erstmals übersteigt.

Für viele hat Weihnachten keinen Sinn

◆ Repräsentativ für die heutige Einstellung zum Weihnachtsfest mag die in Friedberg im letzten Jahr gestartete Umfrage durch eine Roverrunde der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg sein. 26 Prozent der Befragten sahen in Weihnachten überhaupt keinen Sinn, 29 Prozent feierten Weihnachten als Familienfest, 17 Prozent sahen es als Gelegenheit, anderen durch Geschenke eine Freude zu machen, 12 Prozent gaben sich schon mit einer „weihnachtlichen Stimmung“ zufrieden, und nur 11 Prozent feierten — obwohl durch die Bibel nicht gestützt — Weihnachten als Fest der Geburt Christi.

Tritt der Papst zurück?

◆ Da der Papst vor sieben Jahren ein Dokument herausgab, in dem den Bischöfen nahegelegt wird, mit Vollendung ihres 75. Lebensjahres ihren Rücktritt anzubieten, sind Gerüchte aufgetreten, daß auch der Papst bei Erreichung des 75. Lebensjahres aus seinem Amt als Papst ausscheidet. Nun wäre die Zeit dafür gekommen, denn Paul VI. vollendete in diesem Jahr sein 75. Lebensjahr. Gerüchte eines Rücktritts werden jedoch dementiert, und ein Komitee aus drei italienischen Klerikern nannte Gründe dafür, daß es Schwierigkeiten gäbe, trete der Papst zurück, obwohl ihm theoretisch die Möglichkeit dazu gegeben wäre. Gemäß dem Schweiz. Evang. Pressedienst nannte das Komitee drei wichtige Gründe für den Verbleib des Papstes in seinem Amt:

1. „Der Rücktritt des Papstes ist in heutiger Zeit nicht ratsam, weil er den Gegnern der sehr angefochtenen päpstlichen Autorität nützen würde. Der Bischof wendet sich mit seinem Rücktrittsgesuch an den Papst, während der Papst sich ja an keine höhere irdische Instanz wenden kann.“

2. „Dem Nachfolger eines aus Altersgründen zurückgetretenen Papstes könnten gelegentlich die Hände gebunden sein. Er hätte zwar das Recht, Anordnungen seines noch lebenden Vorgängers zu ändern. Moralisch wäre dies aber schwierig.“

3. „Ein zurückgetretener Papst ist heute nicht mehr ,aus der Welt zu schaffen‘. Bei Cölestin V., der vier Monate nach seiner Wahl, am 13. Dezember 1294, den Stuhl Petri verließ, lagen die Dinge weit einfacher. Er brauchte sich nur ein paar Dutzend Kilometer von Rom zu entfernen — und war außerhalb der Welt. Ein pensionierter Papst der heutigen Zeit könnte sich höchstens in ein Kloster zurückziehen, welches dann doch Ziel von Pilgern und Touristen wäre. Ja, es könnte ein ,zweites Rom‘ entstehen, das die Anhänger des ,alten‘ und des ,neuen‘ Papstes entzweien und polarisieren könnte.“

Nach Meldung der Katholischen Internationalen Presseagentur sind aber nicht diese Gründe für Papst Paul VI. maßgebend, weshalb er im Amt bleibe, sondern ausschlaggebend für ihn sei, daß er „das Schifflein Petri mitten im Sturm nicht verlassen“ wolle.

Woher stammt der „Weihnachtsmann“?

◆ In einem Artikel in der Wetterauer Zeitung wurde auf den Ursprung verschiedener Bräuche, die mit dem in der Christenheit gefeierten „Weihnachtsfest“ in Verbindung stehen, hingewiesen. Bezüglich des „Weihnachtsmannes“ heißt es: „Sicher dürfte sein, daß die Gestalt des Weihnachtsmannes, auch Knecht Ruprecht oder Santa Claus geheißen auf vorchristliches Brauchtum zurückgeht. Nach dem germanischen Götterglauben stieg Wodan, der König der Germanengötter, in den Wintersonnenwendnächten auf die Erde herab, um den Menschen Gutes zu tun. ... Ein langer wehender Bart deutete sein ehrwürdiges Alter oder auch seine Männlichkeit an. Die Gestalt Wodans wurde später von der christlichen Kirche als Weihnachtsmann in das Brauchtum der Kirche übernommen.“

Frauen als „Weihnachtsmänner“

◆ In New York schreckt man nicht davor zurück, auch Frauen zu Werbezwecken als „Weihnachtsmänner“ anzustellen. Außer der etwas helleren Stimme werden sie so gut verkleidet, „daß man den kleinen Unterschied nicht merkt“.

In Österreich viele Kirchenaustritte

◆ Die katholische Kirche in Österreich verliere in erschreckendem Maße Mitglieder, erklärte der Wiener Erzbischof, Franz Kardinal König, in einem Interview. Wie er sagte, gehe auch die Anzahl jener Kirchenmitglieder, die keine Beiträge leisteten, ständig zurück. Verantwortlich für diese Entwicklung sei der „Extremismus“. Er vertrat die Ansicht, daß der Wohlstand größtenteils die Menschen von der Religion entferne. Nach Mitteilung der katholischen Kirche in Österreich sind in den letzten zehn Jahren nahezu 150 000 Katholiken aus der Kirche ausgetreten.

Rauschgiftsucht unter Schülern

◆ Fast die Hälfte aller Oberschüler New Yorks ist rauschgiftsüchtig. Das geht aus einem Bericht einer Sonderkommission hervor, die beauftragt war, die Mängel der Unterrichtsmethoden an den Schulen in der Stadt zu untersuchen. In dem Bericht heißt es weiter, das Problem der Rauschgiftsucht beschränke sich nicht auf die Oberschulen. In den Grundschulen sei etwa jedes fünfte Kind den Drogen verfallen. Die Schüler benutzen meistens Marihuana und Weckamine.

Dieselben Beobachtungen kann man in der Bundesrepublik Deutschland machen. Die Kölner Polizei sagte resigniert, als sie Unmengen von Rauschgift in Schulen beschlagnahmt hatte; „Wenn das so weitergeht, geht unsere Jugend vor die Hunde.“ Daß sich z. B. in Nürnberg eine 14jährige Volksschülerin an Männer verkauft und stiehlt, um sich für Opium und Morphium Geld zu beschaffen, sei kein Einzelfall, wie Dr. Hermann Heubeck, Leiter der Drogenberatungsstelle in Nürnberg, berichtet. Sein jüngster Patient sei ein neunjähriger Haschischraucher.

Junge oder Mädchen?

◆ Schwedische Ärzte haben eine Methode entwickelt, mit der man das Geschlecht des ungeborenen Kindes schon im dritten Monat der Schwangerschaft mit hundertprozentiger Sicherheit voraussagen kann. Das Verfahren ist im Karolinschen Institut in Stockholm unter der Leitung von Professor Torbjörn Casparsson ersonnen worden und hat in der Öffentlichkeit bereits großes Aufsehen erregt. Die Methode beruht darauf, daß dem Fruchtwasser, das den Embryo umgibt, eine Probe entnommen wird, die man dann mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit versetzt. Unter dem Mikroskop zeigt sich, daß die Y-Chromosomen stärker aufleuchten als die übrigen Träger des genetischen Codes. Y-Chromosomen kommen nur beim männlichen Geschlecht vor.

Kuh im Weihnachtsspiel ungeeignet

◆ In der Stadt Niagara im amerikanischen Bundesstaat New York wollte man in einem Weihnachtsspiel eine Kuh eine Nebenrolle spielen lassen. Bei der Generalprobe erwies es sich aber, daß dies unmöglich war. Die Kuh riß aus, schleifte einen Mann hinter sich her und demolierte anschließend die Kühlerhaube eines Volkswagens. Man mußte auf die ursprüngliche Besetzung mit Maria und Joseph sowie zwei Schafen und zwei Eseln zurückgreifen. Das unweihnachtliche Rindvieh mußte ausscheiden.

Großer Ausfall durch Streiks

◆ Gemäß einer Notiz der Neuen Juristisch Wochenschrift stellte das Statistische Bundesamt fest, daß im Jahre 1971 rund 536 000 Arbeitnehmer im Ausstand waren. Dadurch entstand ein Ausfall von rund 4,5 Mill. Arbeitstagen. Diese Zahl ist höher als in irgendeinem Jahr seit Einführung der Streikstatistik für das gesamte Bundesgebiet im Jahre 1950. Von den Ausfalltagen waren 1,5 Mill. reine Streiktage und 1,9 Mill. reine Aussperrungstage. Auf 1,1 Mill. Tage traf gleichzeitig der Tatbestand des Streiks und der Aussperrung zu. Der größte Teil der Ausfalltage entfiel auf die Arbeitsauseinandersetzung in der Metallindustrie von Baden-Württemberg, die mit einem Streik begonnen hatte und von der Arbeitgeberseite mit einer umfassenden Aussperrung beantwortet worden war.

Zustand dieses Systems

◆ Folgende Worte, die aus der Salzburger Rede 1972 von Eugène Ionesco entnommen sind und im Flensburger Tageblatt abgedruckt wurden, schildern treffend den Zustand dieses Systems: „Unsere sogenannte Kultur scheint nur noch ein Kartenhaus. Alles ist fraglich geworden. Revolutionen, die im Namen der Freiheit und Gerechtigkeit unternommen wurden, haben nur Tyrannei und Inferno gebracht. Andererseits glaubte man, von der industriellen Entwicklung die Beseitigung der wirtschaftlichen Probleme erhoffen zu dürfen. Man erwartete ein Zeitalter des Wohlstandes, aber die Geschichte konnte unsere Hoffnungen nur hintergehen und enttäuschen. Die Industrie und ihre Produkte führten uns an den Rand des Bankrotts, zur Zerstörung von Erde und Atmosphäre. ... Unsere Wunden brechen auf, und wir werden lebendig aufgespießt. Keine Gesellschaftsform kann uns zufriedenstellen. Links oder rechts orientiert, alle sind sie infernalisch. Die Religionen sind machtlos geworden. Alles ist erschöpft und steht ohne Schutz da. In den Büchern und Blicken unserer Mitmenschen spiegelt sich unsere Zerrüttung wider. Ein Wort, und die Massen stürzen aufeinander los. Ein Funke, und der Weltbrand ist ausgelöst.“

Ausgelassenheit bei Unabhängigkeitsfeier

◆ Bei der Feier zum 162. Jahrestag der Unabhängigkeit Mexikos sind allein in der Hauptstadt 24 Menschen ums Leben gekommen. 496 weitere Personen sollen verletzt worden sein. Die Zeitung Excelsior, die über die Feier berichtet, schreibt, daß dieses Ergebnis auf übertriebenen Alkoholgenuß zurückzuführen sei.

Singvögel gemordet

◆ In Italien ist die Polizei einem großangelegten Schmuggel mit Rotkehlchen auf die Spur gekommen. Sie wurden zu Tausenden von Spanien illegal nach Italien gebracht, wo sie von Feinschmeckern verzehrt wurden. Gemäß einem Bericht des Naturschutzverbandes werden „alljährlich mehr als 150 Millionen Singvögel in Italien gemordet“. Im Namen des von Katholiken ausgesuchten Schutzpatrons der Tiere, des „heiligen Franziskus“, protestierte man gegen dieses Hinschlachten der Singvögel. Den Papst bat man, anstelle dieses „Heiligen“ den Jäger St. Hubertus, den Drachentöter St. Georg oder sogar St. Paul, den neuernannten Schutzpatron der Unterwasserjäger, zum Schutzheiligen Italiens zu ernennen.

Schulbuch mit Asterix

◆ Wenn auch die Eltern in Frankreich über die gestiegenen Preise der Schulbücher verärgert sind, freuen sich die Kinder über die neuen Ausgaben. Asterix, der unbesiegbare gallische Held, hat sich Einzug in die Blätter der Schulbücher verschafft. Der Erfinder der Asterix-Berichte, René Goscinny, sagt dazu: „Eine Ungerechtigkeit ist beseitigt worden, und die gezeichneten Comics sind endlich als würdig anerkannt worden, studiert und verstanden zu werden. Auch von namhaften Personen, wie z. B. vom Staatspräsidenten Pompidou, wurde der gallische Held in den Reden lobend erwähnt.

Tote bei einer Prozession

◆ Bei einer katholischen Flußprozession in Naga City, 260 Kilometer südöstlich von Manila, kamen mindestens 145 Menschen ums Leben. Eine 40 Meter lange und sechs Meter breite Brücke hatte unter dem Gewicht von mehr als 1 000 Teilnehmern an der Prozession nachgegeben. Etwa 200 Personen wurden zusätzlich noch verletzt. Die Rettungstrupps bargen Minute um Minute neue Leichen aus dem schmutzigen Wasser des Flusses. Einige der Opfer hatten sich zum Zeitpunkt des Einsturzes auch in Booten unter der Brücke befunden.

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