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  • War es eine Auferstehung?
    Der Wachtturm 1961 | 15. März
    • sich bei einer Exegese oder biblischen Deutung von dem Gedanken leiten lassen, den der ursprüngliche Schreiber zum Ausdruck bringen wollte. Die Art, wie ein Übersetzer somit solche Texte übersetzt, hängt von seinem Verständnis der übrigen Schriften ab. Die oben dargelegten schriftgemäßen Tatsachen schreiben uns vor, wie solche Texte wiederzugeben sind, damit sie mit dem übrigen Inhalt der Bibel harmonieren.

  • Der Gottmensch der Christenheit
    Der Wachtturm 1961 | 15. März
    • Der Gottmensch der Christenheit

      DIE Brücke zwischen Gott und Mensch wird in der Christenheit „Inkarnation“ oder auch „hypostatische Union“ genannt. Das Wort „Inkarnation“ würde sinngemäß andeuten, daß Gott in der Person Jesu Christi in die Natur des Menschen einging. Dadurch wäre er ein Gottmensch geworden.

      Obwohl der Begriff Gottmensch dem Heidentum nicht fremd sei, gehöre doch der Gedanke, daß der Logos Fleisch werden sollte, allein der Christenheit an, sagen diese Religionisten. Sie behaupten, daß die heidnischen Religionen wohl eine Vergötterung oder Verherrlichung des Menschen lehrten, nicht aber eine Inkarnation des wahren Gottes. So wie sich der englische Kirchenhistoriker Charles Hardwick ausdrückt, bleiben heidnische Inkarnationen, wenn wir sie von allen unzüchtigen, bacchantischen Beigaben reinigen, die sie entstellen und erniedrigen, doch entschieden hinter der Lehre von der Inkarnation, wie sie in der Christenheit gelehrt wird, trotz auffallender Ähnlichkeiten zurück.

      Wird aber bloß bestritten, daß die Lehre heidnisch sei, so beweist das noch nicht, daß die Lehre von der Fleischüberkleidung christlich ist. E. Drown verknüpft in seinem Buch The Creative Christ (Der schöpferische Christus) den Begriff der Inkarnation der Christenheit mit heidnisch-griechischer Mythologie. Er sagt: „Dieser wesentliche Gedanke … fand aus griechischen Quellen seinen Weg in die christliche Theologie. Das Ergebnis war, daß die Inkarnation zu oft mittels physischer statt sittlicher Begriffe gedeutet wurde.“

      Dann gibt es auch Einwände von anderer Art. Ein hervorragender Professor, Dr. Charles A. Briggs, der auch ein Priester der protestantischen Episkopalkirche war, lehrte, daß die Jungfrauengeburt nur eine „untergeordnete Sache in Verbindung mit der Inkarnation sei …, [daß sie] nicht so wesentlich sein kann, wie viele Menschen angenommen haben“. Adolf Harnack, deutscher Theologe und Professor der Theologie, betrachtete Jesus nicht als Gott im Fleische, sondern nur als einen anderen jüdischen Rabbi. Otto Pfleiderer, ein deutscher protestantischer Theologe und ordentlicher Professor der Theologie, war überrascht über die „unzähligen Parallelen zwischen den Legenden über heidnische Helden und denen über christliche Heilige“, jene von Jesus Christus inbegriffen.

      Es ist ganz und gar nicht überraschend, daß es über die Lehre von der Inkarnation (im Sinne der Fleischüberkleidung) widerspruchsvolle Ansichten gibt, da sie keine Stütze in der Bibel, der einzig zuverlässigen Autorität bezüglich der Wahrheit, hat. (Joh. 17:17) Die alten Juden erklärten während der langen Geschichte des Bestehens der jüdischen Nation niemals, daß irgendwelche ihrer Richter, Könige, Generale, Priester oder Propheten Götter gewesen seien. Die Hebräer und die Judenchristen verabscheuten eine Befleckung mit heidnischer Mythologie sehr. Diesen Tatsachen zufolge ist daher die phantastische Ansicht, daß Christen aus den Juden die Geschichte Jesu aus der heidnischen Mythologie entnommen hätten, unmöglich. Weder die Bibel noch treue Christen aus dem ersten Jahrhundert hegten die heidnische Ansicht, daß Jesus ein Gottmensch gewesen sei. Wenn daher abtrünnige Christen anderen den heidnischen Begriff Gottmensch als christlich nahezubringen suchten, fanden sie schwerlich Gehör. Die Lehre selbst wurde erst etwa dreihundert Jahre nach der Zeit Jesu fixiert und erst im Jahre 451 n. Chr. auf dem Konzil von Chalzedon definiert. Henry P. Van Dusen, ein bekannter amerikanischer Theologe, dessen presbyterianische Konfession lehrt, daß Jesus Gottmensch gewesen sei, nennt in seinem Buche World Christianity (Das Weltchristentum), auf Seite 75, die Definition von Chalzedon über die Natur Christi einen „konzentrierten Unsinn“.

      Während der ersten zwei Jahrhunderte wurde der Lehre von der Inkarnation (hypostatischen Union) beträchtlicher Widerstand entgegengebracht. Die Ebioniten, eine judenchristliche Sekte, die im ersten Jahrhundert ihren Anfang nahm, hegte die Ansicht, daß Jesus eine natürliche Geburt gehabt hätte, daß er nicht inkarnierter Gott gewesen wäre. Arius, ein Presbyter von Alexandrien, der gegen Anfang des vierten Jahrhunderts lebte, lehrte, daß Jesus weder ewig noch gleichen Ranges wie Gott gewesen sei, daß er das Haupt aller Schöpfung sei, aber nicht „wesensgleich mit dem Vater“. Die Doketen, eine Sekte von Judenchristen, die im zweiten Jahrhundert florierte, glaubten, daß Jesu Leib nur etwas Vorgestelltes, ein Schemen, gewesen sei, das materiell gar nicht bestanden habe. Der Gnostizismus war eine Mischung von unabhängigen „christlichen“ Glaubensansichten. Seine Anhänger behaupteten, daß der Materie das Böse innewohne und daß aus diesem Grunde Jesu Leib nicht hätte materiell sein können. Valentin, der bedeutendste Führer der Bewegung der Gnostiker, lehrte, daß Jesu Ätherleib durch Maria wie durch einen Kanal gegangen, nicht aber a u s ihr geboren worden sei. Andere sagten, Jesus hätte zwei Willen gehabt, einen menschlichen und einen göttlichen, usw.

      Aus diesem Gemisch von sich widersprechenden Meinungen hat die Christenheit ihre Inkarnationstheorie erhalten. Da einige dachten, Jesus sei Mensch gewesen, und andere die Ansicht hegten, er sei Gott gewesen, entschied das Konzil von Nizäa, dem Konstantin, ein heidnischer politischer Herrscher, vorstand, im Jahre 325 n. Chr., daß Jesus ein Gottmensch gewesen sei, und suchte so beiden Seiten zu gefallen. Diese Lehre wird von Protestanten und Katholiken bis auf diesen Tag allgemein geglaubt, obwohl sie in der Schrift nicht begründet ist. The Catholic Encyclopedia sagt plump: „Christus ist Gott.“ Ein presbyterianisches Kirchenblatt spricht von Jesus als „Gott und Mensch“.

      WAR JESUS EIN GOTTMENSCH?

      Ungeachtet dessen, was irgendein Konzil oder ein Mensch über die Natur Jesu gesagt hat, ist für uns die zuverlässige Quelle religiöser Wahrheit allein die Bibel. Dieses Wort enthüllt, daß Jesus Gottes Sohn ist, und als solcher war und ist er nicht Gott. Jesus selbst sagte: „Ich bin Gottes Sohn.“ Zu Maria sagte der Engel Gabriel: „Darum wird auch das Geborene heilig genannt werden, Gottes Sohn.“ Von einem Gottmenschen oder einem Mensch-Gott wird nichts gesagt. Nirgends in der Bibel wird Jesus als „Gottmensch“ oder als „inkarnierter Gott“ bezeichnet. Solche Annahmen sind rein menschliche Vorstellungen, die mit heidnischen Ansichten durchsetzt sind. — Joh. 10:36; Luk. 1:34, 35; 2:21, NW.

      In der Schrift wird Jesus als „der Anfang der Schöpfung Gottes“ bezeichnet. Er ist Gottes erste Schöpfung und wird das Wort Gottes oder der Logos genannt. Nachdem Adam gesündigt hatte, beschloß der allmächtige Gott, seinen einziggezeugten Sohn auf die Erde zu senden, um den Menschen von der Sünde zu erlösen. Er sollte der zweite vollkommene Mensch oder der zweite Adam werden. Das erforderte es, daß er sein himmlisches Leben aufgab, um als Mensch geboren zu werden. Es handelte sich dabei nicht um eine Inkarnation, sondern um die Geburt eines vollkommenen Menschen. Dies geschah durch heiligen Geist oder durch die Kraft Gottes, wie dies in Lukas 1:26-38 gezeigt wird. Er wurde von der Jungfrau Maria geboren und Jesus genannt, der „der Mensch“ wurde. — Off. 3:14; Joh. 1:29; 19:5; 1. Kor. 15:45, NW.

      War Jesus Fleisch und Blut? Johannes sagt es uns: „Das WORT wurde Fleisch und wohnte unter uns.“ Von Jesus sagte Paulus: „Da … die ‚jungen Kinder‘ an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben Dingen teilgenommen.“ Wäre Jesus ein Gottmensch gewesen, so hätte er über den Engeln und dem Menschen gestanden. Die Schrift sagt uns aber, daß er „ein wenig unter die Engel erniedrigt“ wurde. Er war auch an Rang nicht seinem Vater gleich, denn er selbst sagte: „Der Vater ist größer als ich.“ — Joh. 1:14; Heb. 2:14, 9; Joh. 14:28; Phil. 2:5-7, NW.

      Wenn Jesus eine Inkarnation (im Sinne einer Fleischüberkleidung) gewesen wäre, so wäre er nicht der zweite Adam gewesen; sein ganzes Leben, sein Tod und seine Auferstehung wären eine Lüge gewesen. Der christliche Glaube wäre vergeblich. Wir wären immer noch in unseren Sünden und besäßen keine Hoffnung. Dank sei Gott, daß sein Wort wahr bleibt! Christus ist wahr. Er war der zweite Adam, ein vollkommener Mensch, der seine Seele dahingab und somit das „Lösegeld als Gegenwert für viele“ erbrachte. Jene, die lehren, Jesus sei ein Gottmensch gewesen, haben dafür keine schriftgemäße Grundlage. Kein Wunder, wenn die Geistlichkeit bei einer Diskussion über diese Inkarnations- oder Fleischüberkleidungstheorie, die sie, gemäß The Encyclopedia Americana sowie dem Schweizer Lexikon und dem Kirchlichen Handlexikon von Meusel, „das christliche Zentraldogma“ nennt, sich hinter der unstichhaltigen Antwort zu verstecken sucht: „Das ist ein Geheimnis.“ — Matth. 20:28, NW.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1961 | 15. März
    • Fragen von Lesern

      ● Würde sich ein Gott hingegebener, getaufter Empfänger einer Bluttransfusion, der sich also einer Übertretung des diesbezüglichen Gebotes der Heiligen Schrift schuldig macht, einem Gemeinschaftsentzug aussetzen, der von der Christenversammlung ausgesprochen wird, weil es eine so ernste Sache ist, durch Bluttransfusion Blut in den menschlichen Körper aufzunehmen?

      Die inspirierte Heilige Schrift antwortet darauf mit einem Ja. Um die Mitte des ersten „christlichen“ Jahrhunderts trafen sich die zwölf Apostel Christi mit den anderen reifen Vertretern der Versammlung in Jerusalem, um festzulegen, welchen schriftgemäßen Anforderungen entsprochen werden müßte, damit Nichtjuden in die Christenversammlung aufgenommen werden könnten. Die zwölf Apostel und andere Männer, die die Versammlung in Jerusalem vertraten, die bei diesem Anlaß zusammenkamen, um diese lebenswichtige Frage zu erörtern, waren entweder Juden oder beschnittene Proselyten, und als solche hatten sie bis Pfingsten des Jahres 33 n. Chr. unter dem Mosaischen Gesetz gestanden, welches das Essen oder Trinken des Blutes von animalischen Geschöpfen verbot. In jenem Mosaischen Gesetz, das in 3. Mose 17:10-12 (NW) aufgezeichnet ist, hatte Gott zu den Juden gesagt: „Was irgend jemanden aus dem Hause Israel betrifft oder jemanden, der vorübergehend in seiner Mitte weilt, der Blut von irgendeiner Art ißt: gegen die Seele, die das Blut ißt, werde ich bestimmt mein Angesicht richten und ihn [sie, Fußnote] aus der Mitte seines Volkes ausrotten. Denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich selbst habe es für euch auf den Altar gegeben, um für eure Seelen Sühne zu erwirken; denn das Blut ist es, das Sühne erwirkt, durch die Seele, die in ihm ist. Darum habe ich zu den Söhnen Israels gesagt: ‚Keine Seele von euch soll Blut essen; auch wer vorübergehend in eurer Mitte weilt, soll kein Blut essen.‘“

      Jene Judenchristen standen nun unter dem neuen Bunde, der durch das Vergießen des Blutes Jesu Christi, des Mittlers zwischen Gott und Menschen, rechtskräftig geworden war. Welchen Beschluß faßten sie denn hinsichtlich der Bedingungen, die den Gläubigen aus den Heiden als Voraussetzung dafür auferlegt werden sollten, daß sie in die Christenversammlung aufgenommen werden konnten? Die Verordnung, aus der ihr Beschluß hervorgeht, lautet: „Die Apostel und die älteren Brüder entbieten den Brüdern, die aus den Nationen sind, in Antiochien und Syrien und Cilicien, ihren Gruß! … Der heilige Geist und wir selbst haben es gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als nur folgende notwendige Dinge: enthaltet euch der Dinge, die Götzen geopfert wurden, sowie des Blutes und des Getöteten, das nicht ausgeblutet ist, und der Hurerei. Wenn ihr euch sorgfältig davor bewahrt, wird es euch wohlgehen. Bleibt gesund!“ (Apg. 15:23-29, NW) Somit zeigte die apostolische Verordnung, die unter der Leitung des heiligen Geistes Gottes für alle christlichen Gläubigen erlassen worden war, daß zu den Dingen, die zu beobachten für sie notwendig seien, auch das Gebot gehöre, sich des Blutes sowie des Genießens von nicht ausgeblutetem Fleisch zu enthalten. Laut Apostelgeschichte 21:25 war diese Entscheidung in späteren Jahren noch in Kraft. Sie ist niemals widerrufen worden, denn sie kommt von Gott und gilt auch heute noch den gläubigen Christen, die sich Gott hingegeben haben, getauft worden

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