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  • Der Präsident besucht Europa und den Nahen Osten — 3. Teil
    Der Wachtturm 1957 | 1. August
    • das Tschu En-lai herbrachte; die Musikkapellen fingen an zu spielen, die Soldaten standen stramm, und der größte Empfang war im Gange. Dieser hochgestellte Mann, dem man solche Ehre zollte, kann nicht Frieden herbeiführen, noch sind solche Männer in der Lage, den Menschen ihrer eigenen Nation die Wohlfahrt zu bringen, die alle Menschen ersehnen. Während also die Nationen zornig und voll Angst und Sorgen sind, fahren Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde ruhig fort, die gute Botschaft des Königreiches zu verkündigen. Sie haben einen herrlichen Schatz, ihren Dienst, und schreiten mit dem großen theokratischen Heer in Jehovas triumphierendem Marsch zum Sieg voran. Bald wird Jehova seine Macht offenbaren und die böse Welt mit ihren Herrschern vernichten.

      Es dauerte nicht lange, bis ich wieder in Karatschi war, wo ich die Brüder traf und abends in ihrem eigenen Königreichssaal eine sehr interessante Zusammenkunft mit ihnen hatte, bei der 29 Personen anwesend waren. Dort sprach ich mit dem Bruder, der Bruder Franz getroffen hatte und mir aus erster Hand berichten konnte, wie es ihm ging. Ich erfuhr, daß er gut weitergereist war. Es tat wohl, mit den beiden Missionaren, den Brüdern Young und Moss, für eine kurze Zeit in Karatschi zusammen zu sein, und ich schätzte es sehr, daß sie mit zum Flugplatz kamen, als ich nach Bombay, meinem nächsten Ziele, weiterreiste.

      INDIEN

      Auf dem Wege nach Bombay machte das Flugzeug, mit dem ich flog (eine kleine zweimotorige DC-3), zwei Zwischenlandungen. Zuerst in Bhuj, einer Art Sommerkurort, darauf in Ahmedabad, wo einige unserer Missionare arbeiten; aber diese befanden sich bereits in Bombay, um dem Kongreß beizuwohnen. Es ist interessant, in Indien über Städte zu fliegen. Man sieht, wie dicht zusammengedrängt sie sind; es sind geschäftige Handelsstädte, und in diesen gibt es Tausende und aber Tausende von Menschen, zu denen noch über das Königreich gesprochen werden muß. Der letzte Halt war Bombay, und ich kam dort etwa um 18.30 Uhr an und fand zweihundert Personen vor, die mich begrüßten. Unter ihnen waren viele alte Freunde, besonders Missionare, auch Bruder Skinner, der Zweigdiener, neben Dutzenden von neuen Gesichtern, Menschen, die erst während der letzten fünf Jahre in die Wahrheit gekommen sind.

      Indien erlebte tatsächlich eine Reihe von Kongressen. Bruder Franz war in Delhi gewesen und anschließend nach Kalkutta gereist, und ich bediente die Verkündiger, die nach Bombay kommen konnten. Es war dem Zweigdiener möglich gewesen, für den öffentlichen Vortrag den schönsten Saal in Bombay zu mieten. Dieser muß gewöhnlich sechs Monate im voraus reserviert werden, und er war bereits von der Eisenbahn-Passagier-Gesellschaft für eine Konferenz bestellt worden. Als der Zweigdiener mit dem Sekretär der Gesellschaft in Verbindung trat, willigte er ein, ihr Konferenzdatum zu ändern, damit wir den Saal benutzen könnten, während ich in Bombay sein würde. Das einzige, was sie dafür von uns verlangten, waren acht Dollar für die Portoauslagen, da sie ihre Mitglieder unterrichten mußten, daß der dritte Tag der Konferenz ausfiel. Dies schätzten wir bestimmt, denn dadurch wurde es uns möglich, diesen schönen Saal für den öffentlichen Vortrag zu benutzen. Während vieler Wochen vor dem Kongreß wurde er ununterbrochen bekanntgemacht, und die Brüder fühlten sich reich belohnt, als 1080 Personen den Saal füllten. Das war die höchste Zahl, die wir in Indien je bei einem öffentlichen Vortrag gehabt haben. Die Menschen hörten eine Besprechung des Themas „Der Friede einer neuen Welt in unseren Tagen — Warum?“. Natürlich begann der Kongreß schon zwei Tage vor diesem öffentlichen Vortrag, der seinen Höhepunkt bildete, und die Brüder hatten dazu einen anderen Saal benutzt. Zu Anfang waren 315 anwesend. Wegen der vielen Arbeit im Zweigbüro, die sich zufolge des sich ausdehnenden Zeugniswerkes in Indien ergab, war es mir nicht möglich, diesem ersten Teil des Kongresses beizuwohnen. Es wurde nötig, daß Bruder Skinner und ich nach verschiedenen Stadtvierteln Bombays fuhren, um einen besseren Ort zu suchen, wo wir einen Königreichssaal, ein Zweigbüro und eine kleine Druckerei bauen können, um unser Werk fortzusetzen.

      Einer der Brüder war so freundlich, uns in seinem Wagen nach den verschiedenen Orten zu fahren. Wir wurden von dem Grundstücksmakler begleitet, und es scheint nun, daß wir bald einen geeigneten Platz haben werden und soweit sind, unser eigenes Gebäude zu bauen, um dann von unserer jetzigen Adresse an der Love Lane wegzuziehen. Wir benötigen bestimmt ein neues Gebäude, um unser Werk in Indien, das sich immer mehr ausdehnt, durchführen zu können. Als dies am Schluß des Kongresses bekanntgegeben wurde, löste es bei den Brüdern gewaltige Begeisterung aus, denn sie freuten sich, festzustellen, daß für Indien etwas Neues gebaut werden sollte, da dies ein weiterer Beweis dafür ist, daß sich in diesem großen Land von so vielen Millionen Einwohnern unser Werk mehr und mehr ausdehnt.

      Indien ist gewiß ein Land vieler Sprachen. Dies ist eines der großen Probleme, nicht nur für die Missionare, sondern für unsere Brüder im ganzen Lande und besonders für das Zweigbüro. Wir drucken zur Zeit in Indien den Wachtturm in fünf verschiedenen Sprachen des Landes. Seine Auflagezahlen sind im Steigen, und dies macht uns sehr glücklich. Es wurden Vorkehrungen getroffen, diese Arbeit noch besser zu organisieren, damit alle Zeitschriften gleich seien, also ähnlich aussehen wie die englische Ausgabe.

      Die Kongreßsäle waren sehr schön dekoriert. Ein Bruder, der in der Filmindustrie tätig ist, spendete die Bühnendekoration. Sie bestand aus einer Fassade in typisch indischem Baustil mit einem offenen Bogen in der Mitte, durch den man großartig die neue Druckerei in Brooklyn sehen konnte. Man sah die Druckerei so, wie man sie von der anderen Seite des Flusses aus erblickt, und zwar den Teil, der im Jahre 1927 gebaut wurde, ferner den späteren Anbau und jetzt das zwölfstöckige Gebäude mit seinem großen Turm auf dem Dach. Dies gab dem Kongreß einen schönen Rahmen und offenbarte das große Interesse, das unsere Brüder in Indien an der Tätigkeit in Amerika haben, denn von dort aus versorgen wir sie mit vielen Dingen, wodurch sie ausgerüstet werden, um die gute Botschaft fortgesetzt predigen zu können. Alle beim Kongreß Anwesenden waren hochbeglückt, zu sehen, wie 65 Personen sich erhoben und die Fragen beantworteten, wodurch sie vor allen kundtaten, daß sie sich Jehova Gott hingegeben hatten, um ihm zu dienen. Sie wurden in den blauen Fluten der Backbai von Bombay getauft.

      Ich hatte auch Gelegenheit, zu 65 Pionieren, Sonderpionieren und Missionaren zu sprechen. Für weitere Sonderpioniere gibt es sicher noch einen großen Wirkungskreis in Indien, wie dies auch in jedem anderen Teil der Erde der Fall ist. Wenn sich jemand wirklich dafür interessiert, den Sonderpionierdienst aufzunehmen, um die gute Botschaft 150 Stunden monatlich zu predigen, so möchte die Gesellschaft dies gern erfahren. Die 65 Verkündiger, die dort in Indien im Pionierdienst stehen, leisten wunderbare Arbeit.

      Die Brüder in Indien waren hocherfreut, daß sie in der Lage waren, eine eigene Cafeteria, die erste in Indien, zu betreiben, und sie machten ihre Sache sehr gut. Die Brüder im Zweigbüro standen früh auf und begaben sich zum Saal, um alles für die „Speisung“ der Menge vorzubereiten. Im Büro gab es viel zu tun, um den Zweig zu überprüfen und die Probleme des Landes zu behandeln, und so machten der Zweigdiener und ich unser Frühstück stets selbst zurecht und waren von acht Uhr morgens an bei der Arbeit. Nach dem öffentlichen Vortrag im „Sir Cawasji Jehangir“-Saal blieben noch 560 Personen zurück, um die Schlußansprache zu hören, in der ich einige Erfahrungen von der bereits gemachten Reise erzählte und auch auf die Pläne für das Ausdehnungswerk in Indien einging.

      Jehova gießt zweifellos seinen Segen über alle seine Zeugen in Indien aus und begeistert sie, fortzufahren, ‚den ganzen Zehnten in das Vorratshaus zu bringen‘. Jeder weiß, daß noch mehr Arbeit zu tun ist. Die Frage entsteht: Können wir es vor Harmagedon schaffen, und wieviel will uns Jehova noch tun lassen? Unsere Brüder in Indien haben gewiß eine große Aufgabe vor sich. Es ist schwierig, mit einem Hindu zu diskutieren. Er ist so an seinen eigenen Göttern interessiert — und er hat viele solche —, daß er kein besonderes Interesse an dem wahren Gott hat, und der wahre Gott gefällt dem philosophisch gesinnten Hindu nicht. Die Hindus sind sehr intelligent und können sehr verfängliche Fragen stellen, doch tun sie es nicht, um die Wahrheit kennenzulernen, sondern weil sie gern ihre Denkungsart beibehalten, statt sich von den wahren Grundsätzen Jehovas leiten zu lassen, so wie sie in seinem Wort zum Ausdruck kommen.

      Während der drei Tage in Indien gab es allerdings sehr viel zu tun, doch waren es sehr glückliche Tage. Früh am Montagmorgen verließen wir das Zweigbüro, um uns zum Flugplatz zu begeben, von wo aus mich das Flugzeug nach Ceylon weiterführte.

      CEYLON

      Ceylon ist ein weiteres nichtchristliches Land. Den einzigen Widerhall, den wir bei Menschen in diesem Lande finden, finden wir bei solchen, die schon etwas von der Bibel wissen und sich Christen nennen. Wenn in diesem Lande die Königreichsmissionare und ihre Mitverkündiger zu Gliedern verschiedener Kirchenorganisationen sprechen, so sagen diese, sie würden sich niemals Jehovas Zeugen anschließen, aber sie ‚hätten nichts dagegen, die Bibel mit ihnen zu studieren‘. Wie viele Erfahrungen es nun zeigen, haben schon strenge Katholiken (deren Glaube „niemals erschüttert werden könnte“) nach einigen Monaten des Bibelstudiums ihre Ansicht geändert. Sie verlassen die katholische Kirche, beziehen standhaft Stellung bei der Neuen-Welt-Gesellschaft und werden wirkliche Diener Gottes, Jehovas. Wir alle haben solch interessante Erfahrungen gemacht, und wir werden um so mehr solche machen, je mehr Zeit wir im Felddienst verbringen.

      Ceylon hörte schon im Jahre 1912 von der Wahrheit, als der erste Präsident der Gesellschaft die Insel besuchte. Bruder Russell fand dort bei einer weltweiten Predigttour viel Interesse vor, aber niemand war da, um die Nacharbeit zu tun und die Interessierten zu einer Versammlung zusammenzuschließen. Als ich vor fünf Jahren (1951) Ceylon besuchte, erstatteten nur 29 Verkündiger in der einen Versammlung von Colombo Bericht über ihre Tätigkeit. Bei dem jetzigen zweiten Besuch jedoch gab es drei Versammlungen in verschiedenen Gegenden sowie drei Missionarheime, und die Zahl der Verkündiger war auf insgesamt 112 angestiegen. Dies stimmt die Herzen der Missionare gewiß froh und auch das meinige, denn es bedeutet, daß im Zeitraum von fünf Jahren die Zahl der Verkündiger von 29 auf 112 gestiegen ist, und dies in einem Land, wo nicht viele Menschen der Bibel Glauben schenken.

      Die Brüder in Ceylon wollten einen großen Bekanntmachungsfeldzug durchführen und taten daher alles, was sie nur konnten, und zwar mittels Zeitungen, Handzetteln, Plakaten oder Lautsprecherwagen. Sie ließen den Zeitungsbüros eine Einsendung nach der anderen zugehen, und die Zeitungen veröffentlichten sie. In diesem Lande ist es den Brüdern noch nie möglich gewesen, das Radio zu benutzen, um den Menschen Aufschluß zu geben, aber sie glaubten nicht, daß es unmöglich sei; so besuchten sie den Leiter des Rundfunks in Ceylon, und zu ihrer großen Überraschung konnten Vorkehrungen für ein Interview getroffen werden. Die einzig mögliche Zeit für die Übertragung war am 1. Januar, 19.30 Uhr, also nach dem öffentlichen Vortrag, und bei diesem Anlaß erhielten die Einwohner von ganz Ceylon viel Aufschluß. Es war eine erfolgreiche Sendung, und ich schätzte es sehr, von einem Manne interviewt zu werden, der in Ceylon so bekannt ist.

      Der Schluß meines Reiseberichts wird in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift erscheinen.

  • Worte, die man heute selten hört
    Der Wachtturm 1957 | 1. August
    • Worte, die man heute selten hört

      ● Da die Christenheit so sehr dem Materialismus verfallen ist, kommt es heute selten vor, daß man Worte hört, wie sie einst von Abraham Lincoln gesprochen wurden: „Ich wäre ein eingebildeter Dummkopf, wenn ich glauben würde, ohne die Weisheit auszukommen, die von Gott und nicht von Menschen kommt.“

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